„Mit Leistung kommt man weiter“ Pfälzischer Merkur, 13.07 · SEITE 16 NR. 161 LOKALES...

Preview:

Citation preview

S E I T E 1 6 N R . 1 6 1 M I T T W O C H , 1 3 . J U L I 2 0 1 6LOKALES

Abgänger Die ersten diesjährigen Absolventen der Berufsbildenden Schule Zweibrücken sind verabschiedet. Heute steht eine weitere Verabschiedung an – und morgen geht der langjährige Schulleiter Walter Rimbrecht in Pension.

Berufsfachschule 1 Zaker Ahmadi,Müslüm Aksahin, Wael Alkhaled,Fares Alkhled, Koray Ametoglou,Bashir Amiri, Sibel Antas, Arzu Ay-din, Mica Baumann, Jens Bittorf,Alexander Bozo, Patrick Bucher,Tristan Buchta, Merve Caglayan,Milena Da Rold, Vanessa Deck, Kat-ja Demirovic, Karim Dhaouadi,Phenphet Diprachu, Joshua Doll,Justin Dzikus, Tim Eisenbeis, Isa-bell Eisenhuth, Jacqueline Emge,Tim Engel, Dennis Feltes, SabrinaFischer, Felix Forsch, Emily Frei-berg-Kleber, Sarah Frenkle, PhilipFuhrmann, Celine Gerlinger, Sera-phine Geuß, Leon Glutting, SelinaGräber, Julian Gries, Nils Hafner,Thekran Hasan, Svenja Hein, Jas-min Henschel, Konrad Hirschmugl,Daniel Hisinger, Marcel Hoffmann,Jenifer Huth, Gianluca Innocente,Gamze Iscan, Björn Ißler, Imke Ja-nishek, Vanessa Janzen, MoritzJennewein, Angelina Jung, MelissaJurasz, Florian Kahlefeld, CelinaKamseder, Büsra Karatas, BeyzaKaratas, Calvin Kehrel, Larissa Kel-ler, Lisa-Marie Kempf, Zakaria Ker-nafa, Mareike Kolb, Kevin Kurtz,Tim Laborenz, Luca Lampert, LillyLangguth, Ghiles Larbi, AnestisLehmann, John-Jeremy Lemke, Ju-lia Lomakin, Samia Mamo, KevinMathieu, Kevin Maurer, Christo-pher Mauß, Ismail Mert, Tim Mi-chaeli, Nico Mohr, Thalia Morsch,Mert Mousa Kerim, Patrick Müller,Atanas Nachkov, Sajeeven Nagules-waran, Vorname Name, Nicholas-Costas Nica, Yasemin Özdemir, Li-sandro Ozuna Castro, Tamim Ah-mad Rahimi, Lena Ramminger, Ja-mal Rebmann, Daniel Rossol, San-dro Salm, Anna Katharina Schirm,Maria-Luisa Schirm, Simon-Chris-topher Schmidt, Joseph Schneider,Noah Daniel Sefrin, Johann Siman-juk, Marvin Simon, Jana-Selina Si-mon, Philipp Stucky, VanessaTeichrib, Desiree Tuccolo, MichelleUllrich, Patrick Veidt, TamaraVeith, Erika Wald, Corinna Wandt,Annika Weiß, Johannes Wiesner,Marcel Wolf, Mustafa Yassin, Joeli-na Ziegler, Alisha Ziliox. Berufsfachschule 2 – Mittlere Rei-fe Jasmin Agne, Mehmet Aksahin,Lisa-Marie Anken, BenjaminBaumgart, Sarah Bodmer, AngelinaBodmer, Björn Böhler, Vanessa-Se-lina Braun, Jonas Buchholz, Chay-enne-Cornelia Burkart, SebastianBurkart, Stefanie Dahler, My-FloreDjema Nkanga, Tobias Eisele, LeoEngel, Tuguldur Enkhmaa, SarahError, Alena Freiberg-Kleber, Seli-na Fuchs, Tina Gabteni, Dennis Ge-minn, Lisa Girolimetto, Steven LuGötz, Nora Graf, Nikola Greinert,Pascal Harth, Nico Häßel, JaninaHerrmann, Marcel Hildebrandt,Kevin Hill, Ayse Karaoglan, Domi-nique Kerber, Resit Keskin, YanaKhaiko, Valerij Klejman, OliverKlemp, Lisa Klensch, Maren Kra-mer, Luisa Lampert, Yannik Leiner,Melanie Littau, Christian Littau,Luca Mackert, Lea Matheis, ArthurMinich, Faik Moustafa, Kevin Nei-gum, Ronny Max Neubauer, Étie-nne Nunold, Marie-Claire Obst,Oguzhan Özkaya, Dilara Pekmzci,Pia Quellenberg, Nina Rech, NicoRiffel, Waldemar Röhrich, CelineRothhaar, Michelle Schmidt, Ange-lina Schmidt, Lisa Schneider , Kris-tina Schönfeld, Lisa-Marie Schrep-fer, Maximilian Schulz, LunaSchütz, Alina Schwabauer, KilianSegelke, Sophie Semmet, SeherSengül, Nick Sieber, Linda Siemens,Maurice Sommer, Pallavi Staß, Sa-rah Staut, Maike Strottner, Marga-rita Varankevich, Steven Veit, Tar-kan David Wagner, JacquelineWalk, Robin Will, Kerstin Wolk, Sa-mira Wolk. Berufsvorbereitungsjahr – Berufs-reife Larissa Backes, Dustin Blinn,Selamin Gashi, Jan Hallanzy, Dami-an Herz, Maximilian Heußler, Seli-na Knerr, Ghiles Larbi, Uwe Lau-renz, Agnes Majlat, Tobias Paul, Ra-phael Paul, Kevin Reiter, Maximili-an Rojan, Melissa Roos, MarvinSchirra, Patrick Seibel, Joana Se-mar, Kevin Sporleder, Ahmad Taha,Dominik Völker, Mika Wegmann,Selina Weller, Christoph Wolfer,Artur Zimpfer. red

AbsolventenBerufsfachschule und

Berufsvorbereitungsjahr

Die Absolventen der Berufsfachschule 1. FOTOS(3): VOLKER BAUMANN

Die Absolventen des Berufsvorbereitungsjahres. Die Absolventen der Berufsfachschule 2.

„Mit Leistung kommt man weiter“Walter Rimbrecht war in seinen anderthalb Jahrzehnten als BBS-Leiter nicht nur die Entwicklung der Schüler wichtig, sondern auch die der Lehrer

Zweibrücken. An der BBS Zwei-brücken (Berufsbildende Schule)endet eine Ära: Nach 30 Jahrenals Lehrer – davon vierzehnein-halb als Schulleiter – geht WalterRimbrecht in den Ruhestand.

„Wir haben in dieser Zeit circa15 000 Jugendliche verabschie-det“, blickt der Oberstudiendi-rektor zurück: „Ich habe immerwieder gemerkt, wie stolz sie da-rauf sind, viele sind auch sehr er-folgreich im Berufsleben.“

Aber nicht nur auf seine Schü-ler ist Rimbrecht stolz. Auf dieFrage nach seinen größten Erfol-gen als Schulleiter nennt er ne-ben dem „Aufbau neuer Bil-dungswege“ an der BBS wie demberuflichen Oberstufengymnasi-um vor allem „die Personalent-wicklung, die ich betrieben habe“.Die zurzeit über 100 Lehrkräfteseien „alle sehr zufrieden“, eben-so wie Schüler, Eltern und Betrie-be, wie auch Prüfungen durch dieQualitätsagentur zeigten.

„Die Personalauswahl an derSchule ist anders als in der Poli-tik“, sagt Rimbrecht, seit vielenJahren auch einer der profilier-testen Politiker Zweibrückens:„An der Schule habe ich immergeguckt: Wen kann ich wie auf-bauen. Außergewöhnlich vielejunge Lehrkräfte haben bei unsKarriere gemacht. Das wirkt sichauch auf die Schüler aus, denn eszeigt: Mit Leistung kommt manweiter. In der Politik hat manmanchmal das Gefühl, dass Leute

vor Leistung Angst haben – dieErgebnisse sind dann manchmaltraurig.“ Theoretisch hätte der64-Jährige beantragen können,noch ein Jahr länger zu arbeiten.Das habe er aber nicht gemacht,denn „die jungen Menschen, dienachkommen, sollen auch eineChance haben“. Er habe dieIgnaz-Roth-Schule „so aufge-stellt, dass man sie gerne über-nimmt“. Rimbrechts Nachfolgerwird zum 1. August sein bisheri-ger Ständiger Vertreter, JürgenH. Bärmann.

Rimbrecht ist es aber nicht nurum die Qualität seiner Schule ge-gangen – sondern auch darum,dass diese Qualität sich herum-spricht. Das zeigtschon ein Blick aufdie BBS-Internetsei-te: Die dortige 175-jährige Schul-Ge-schichte ist (auf Pa-pier gedruckt) fünfSeiten lang – drei da-von behandeln Erfol-ge aus den vierzehn-einhalb Rimbrecht-Jahren. Tue Gutesund rede darüber –das hat sich für dieBBS bezahlt gemacht.Rimbrecht nennt einBeispiel: „Früher galtes als Katastrophe, wenn man einGymnasium vor dem Abitur ver-lassen hat und zur BBS gewech-selt ist – doch immer mehr erken-nen, welche Chancen sie bei unshaben und dass es den Leuten beiuns oft besser geht, weil sie hierihre Fähigkeiten besser einsetzenkönnen.“

Was war für Rimbrecht diegrößte Enttäuschung seinerAmtszeit? „Der Rückgang derTeilzeit-Berufsschule.“ Der habezwar großteils schon in den sieb-ziger Jahren begonnen. Dochheute gebe es nur noch 500 Schü-

ler an der BBS, die parallel eineLehre machen, früher waren esbis zu 2500. Grund seien vieleVeränderungen in der Bildungs-und Berufswelt. So machten heu-te viel mehr Schüler Abitur. „Undviele Neuntklässler sind wirklichnicht mehr in der Lage, eine Aus-bildung zu machen – das liegtaber nicht nur an den Schülern,sondern vor allem an den heuteviel höheren intellektuellen An-forderungen in sehr vielen Aus-bildungsberufen.“ Aber auch hierverweist Rimbrecht auf Erfolgeder BBS: „Nach ein oder zwei Be-rufsvorbereitungsjahren bei unsschaffen es mehr als zwei Drittel,einen Ausbildungsplatz zu be-

kommen.“ Im BVJund in der Berufs-fachschule 1 gehe esauch darum, die Per-sönlichkeit der Schü-ler zu stärken, „dasssie Freude an Leis-tung entwickeln,meistens kennen sieja nur Misserfolg. Beiuns bekommen siezunächst Erfolgser-lebnisse im prakti-schen Bereich, unddas macht es dannleichter im theoreti-schen Bereich.“ Und

auch wer zum Beispiel gar keinVerhältnis zu Zahlen entwickelnkönne, habe Chancen an der BBS:„Für den finden wir auch was,zum Beispiel im sozialen oder imGesundheits-Bereich. Wir habenda mehr Möglichkeiten als allge-meinbildende Schulen.“

Rimbrecht ist auch deshalbüberzeugt: „Investitionen in Be-rufsbildende Schulen rentierensich.“ Wobei unternehmerischesDenken auch für Schulleiterwichtig sei: „Ich hatte da Vorteile,weil ich BWL, VWL und Organi-sation studiert habe.“ Das sei bei

Schulleitern noch selten. Dabei hätte Rimbrecht beinahe

etwas völlig anderes studiert:Musik. „Ich habe dann aber anmeinem Trompeten-Lehrer ge-merkt, dass das beruflich sehr un-sicher ist.“ Trompeter aber istRimbrecht geblieben – und ant-wortet auf die Frage, was er künf-tig mit seiner neu gewonnen Frei-

zeit macht: „Mehr im musikali-schen Bereich.“ So gebe er im Ok-tober mit einem Trio ein Konzertin der Heilig-Kreuz-Kirche. Willder Sozialdemokrat auch der Po-litik wieder mehr Zeit widmen?„Ich stehe mittlerweile auf demStandpunkt, dass ich niemandzwingen will, mich als Kandida-ten aufzustellen.“

In der Schule lernt man – abermanchmal wäre es auch hilfreich,von der Schule zu lernen. Letzte-res empfiehlt der scheidende BBS-Direktor Walter Rimbrecht derPolitik hinsichtlich Personalent-wicklung und Leistungsprinzip.

Einer von Walter Rimbrechts letzten Tagen im Lehrerzimmer: Morgenist seine Verabschiedungsfeier als BBS-Leiter. FOTO: LUTZ FRÖHLICH

„Wir habenda mehr

Möglich-keiten als

allgemein-bildende

Schulen.“Walter Rimbrecht

Von Merkur-RedakteurLutz Fröhlich

Pfälzischer Merkur, 13.07.2016

Recommended