Anwendung von Fällungsaustauschreaktionen in der analytischen Chemie

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Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien 345

Diaeetyltoluol-3,4-dithiol (Diaeetyldithiol). R. E. D. CLARK 1 verwendet den Stoff in saurer LSsung als Koagnlationsmittel, Katatysator und Fgllungsreagens f'fir Schwe/el und Metallsul/ide. So werden z. B. Sulfidniedersehlgge nach Zugabe yon Diacetyldithio] wasserabstoBend nnd ftocken besser aus. Bei der Schwefelwasser- stoff~llung yon Arsenaten und Molybdaten wird dutch Diacetylditbiolzngabe die Reduktionswirkung des Sehwefelwasserstoffs kataly~iseh gefSrdert und die ~ieder- schlagsbildung beschlennigt. Gibt man zu einer 0,3--0,4 n saizsauren, 0,1--1~ Wol/ramatlgsung DiacetylditGhio], so erhglt man einen ziegelroten Niederschlag, der in warmer, 2 n Kalilange gelSst werden kann. ~qach 5--8 rain ist die F~llung voll- stgndig; sie bleibt unvoltstiindig bei Gegenwar~ yon Silicat. Kolloidaler Schwe]el l~l~t sich ebenfalls durch Zugabe yon Diacetyldithiol ]eicht zum Ausflocken brin- gen. - - Zur ttsS-Fs yon Me~allionen wird die ProbelSsung anges~uert (sie so]] 0,3--0,4n salzsauer sein) und zum Sieden erhitzt. Man gibt 1 Tropfen Diacetyl- ]5sung zu (1--5 mg des Reagenses werden in 0,5 ml 95~ Athanol gelSst), leite~ Schwefelwasserstoff ein (es kann auch durch Zugabe yon Thioacetamid gef~llt werden), ffigt gegen Ende der Fgllung nochma]s 1 Tropfen der Diacety]]Ssung hinzu, verkocht den Alkohoi und filtriert.

Analyst 83, 103--106 (1958). Cambridgeshire Techn. College a. School Art, Cambridge (England). K. M A c ~ s ~

Die Abtrenmmg der Erdalkaligruppe im Gang der qualitativen Analyse un- mittelbar naeh der Silbergruppe empfiehlt L. S. BAnK 1. Im fiblichen Gang der qualitativen Analyse treten h~ufig Erdalkaliver]uste ein, die durch Adsorption an Phosphatniederschl~gen, F~llung a]s Sulfat in der Schwefelwasserstoffgruppe und Carbonatfi~llung bedingt sind. Fehlerfrei kann man die Erdalkalien dutch Fgllung mit 4n Schwefelsi~ure in Gegenwart yon Athano] abtrennen. - - Aus/i4hrung. Nach der Abscheidung der Silbergruppe wird das Voinmen der LTsung auf 0,5 ml ein- geengt, mit 0,25 ml 4n Schwefels~ure und 1 ml _~thanol versetz/v und nach 1 mill zentrffugiert. Der Niedersehlag wird mi~ einem Gemisch aus gleichen Teilen 4n Sehwefelss und )i.thanol ausgewaschen und anschlie~end mit gesi~t~igter Ammoniumaceta~lSsung zur AuflSsnng yon Bleisulfat gekocht. Man zentrffugiert noch warm, mischt den Rfiekstand mi~ der 5fachen Menge Na~riumcarbonat und schmelzt im NickellSffel. Die Schmelze wird in Wasser gelSst, gekocht und zentri- fugiert. Man ]Sst den ausgewaschenen Riickstand in 4n Essigs~ure und bestimmt die einzelnen Kationen nach den iiblichen Methcden.

1 Mikrochim. Acta (Wien) 1958, 117--119. Coll. of Teehno]ogy, Derby (England). tI . ZIM~E~

Anwendnng yon Fitlinngsaustauschreaktionen in der analytisehen Chemie. L. EI~DEY, ]~. BXNYAI nnd F. PAUI~IK 1 berichten fin AnscMuB an friihere Ver- 5ffentliehungen 2 fiber die Ionenaustauschreaktion yon Quecksilber(II)-]odat mit Chlorid, Bromid, Jodid und Cyanid, we]che wenig dissoziierende Salze bilden. Aus- ffihrlich wird der Aus~auseh mit Ch]orid besprochen, theoretiseh begriindet, der Umwandlungsquo~ien~ bereehne~ und die Methode beschrieben. Die Austausch- reaktion Hg(J08) 2 + 2 CI- ~ HgCI 2 + 2 JO 3- Yerlauft in gewissen Konzentrations- grenzen ohne Nebenreaktionen. In konzentrierteren ChloridlSsungen entstei/t aufler HgCl~ auch HgCla- , weshalb die Ergebnisse zu niedrig ausfallen. In verdiinnteren LSsungen bfldet sich auch HgC1 + und dies fiihr~ zu hTheren Ergebnissen. - - Aus- ]i~hrung. Die neutrale ChloridlOsung wird in einem 50 ml-MeBko]ben mit 5 ml 10~ Kaliumnitra~lSsung und soviel Quecksilber(II)-jodatsuspension versetzt, dab ein Tefl der letzteren ungelSst bleibt. Man ~dllt bis zur Marke, sehiittelt kraftig und filtriert dureh ein trockenes Filter. In einem Antefl des Flltrats wird Jodag

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jodometriseh bestimmt, dabei ist das Xquivalentgewieht des Chlorids ~[s des Atom- gewiehts. Kaliumnitrat ist zweeks leiehterer Filtration nStig. Zu~" Bestimmung sehr geringer Chloridmengen wird die LSs]iehkei~ des Queeksitber(II)-jodats dureh Alkoholzusatz vermindert. In 50~ Alkohol enthaltender LSsung kSnnen in einem 20 ml-MeBkolben 0,2~0,5 mg Chlorid mit einem Durchsehnittsfehler yon ~ 5~ bestimmt werden. Ganz ghnlieh ist die Bestimmung yon Bromid, Jodid und Cyanid ausfiihrbar.

Aeta china. Aead. Sei. hung. (Budapest) 13, 4 5 3 ~ 6 3 (1958). Techn. Univ., Budapest. - - ~ Vgl. diese Z. 154, 43, 44 (1957); siehe auch die zusammenfassende Mi~teilung yon L. ERDEu U. ]E. BJ~NYAI: diese Z. 161, 16 (t958). J. P~A~S:

Eine UV-Analysenlampe wird yon t~. K i~sEs 1 beschrieben. In einem lieht- diehten Gehause befinden sieh zwei Schwarzglas-UV-t~Shren fiir 3660 bzw. 2537 A, 2 Gliihlampen (2400 ~ K) und eine Weil~lichtlampe (4000 ~ K), mit denen fluorescierende Proben (Dokumente, Geldscheine, Papierchromatogramme, aber aueh Becherglgser usw.) beleuehtet werden kSnnen. Ein abgeschirmter Einblick mit einem UV- gbsorbierenden Glas ermSglieht streulichtfreie Betrachtung auch in nicht gbge- dunkelten Raumen, in die Oberplatte des Gerats kann ein Balgen mit Wechsel- sehlitten eingesetzt werden, so d~l~ mit einer geeigneten Kamera photographische Aufzeichnungen mSgHch sind. Alle Brenner kSnnen in rascher Folge geziindet werden, so dal~ intermittierende Beleuchtung mSglieh ist.

Chemiker-Ztg. 81, 683--684 (1957). G. B ~ A ~

Fluorimetrische Untersuchungen an einer vielseitigverwendbaren Meflanordnung werden yon C. A. P A m ~ und W. J. BAR~ES I durchgefiihrt. Verff. besehreiben eine MeBzelle, die sowohl in Verbindung mit Monochromatoren als aueh mit l~iltern be- nutzt werden kann. Messung der Absorptions- und Fluorescenzspektren als auch der ,,Anregungsspektren", d. h. der Fluorescenz~usbeute als Funktion der Wellenlgnge der zur Anregung benutzten Strahlung, ist mOglieh. Liehtquel]en (125 W-Hg- oder H~-L~mpe), Monochromatoren (Hilger D 222/205) bzw. Filterglgser und Empfgnger (Photomultiplier mit 800-Hz-Verstgrker bzw. 1)hotozelle) kSrmen leicht gegen- einander ausgetauseht werden. Am Beispiel einiger aromatischer Aminoverbindungen (N-Phenytnaphthylamin, Diphenylamin, Carbazot) und der Bestimmung yon Bor als Bor-Benzoinlsomplex (bis 0,0001/~g/ml) werden die versehiedenen MeBmethoden besehrieben und der Einflul3 zahlreicher Parameter kritisch untersueht. So kam~ die Nachweisempfindlichkeit fiuoreseierender Substanzen in Gemisehen mit anderem absorbierendem Material durch Bestimmung der ,,Anregungsspektren" erheblich verbessert werden. Innerer Filtereffekt und Photozersetzung der fluoreseierenden Proben sowie Oxydation und Temperaturabh~ngigkeit der Quantenausbeute werden behandelt und MaBnahmen zur Vermeidung oder Korrektul~erfahren zur Eliminierung der Fehler angegeben. Beziiglich der Einzelheiten mu~ auf die aus- fiihrliche und meStechniseh interessante Arbeit ver~desen werden. (4 Tabellen, 8 Abb., 8 Diagramme).

1 Analyst 82, 606--618 (1957). Admiralty Materials Lab., Holton Heath, Peele, Dorset (England). G. Bs.~G~A~

Ein neuer Typ nichtdispersiver UR-Gasanalysenger~ite wh~d yon H. HUMMEL 1 beschrieben. Die Anf~lligkeit der ~e~ergebnisse tier bislang iibltohen Mehrstraht- gergte gegen Versehmutzung der MeBkiivetten, Temperatur~nderungen usw. laBt sieh erheblich reduzieren dureh Verwendung eines Einstrahlger~tes mit Weehsel- druekmodulation. Die beschriebene Anordnung umfaBt Strahler (8 W) mit

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