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Die radiochirurgische Blepharoplastik
von Dr. Thomas B. Tork
Die Blepharoplastik ist einer der am häufigsten durchgeführten aesthetisch-
chirurgischen Eingriffe.
Neben der herkömmlichen Schnittführung mittels Skalpell werden Techniken unter
Verwendung des CO2-Lasers wie auch der Hochfrequenzchirurgie oder
Radiochirurgie beschrieben.
Mit dem Surgitron Radiolase® von Ellman Radiosurgery in New York steht dem
Operateur ein nach neuesten Bestimmungen in Deutschland zugelassenes Gerät zur
Verfügung. Im Hochfrequenzbereich ist es mit unterschiedlichen Wellenformen
möglich, minimal traumatisierend und völlig ohne Druck zu schneiden oder auch
gleichzeitig eine stärkere Koagulation des behandelten Gewebes während des
Schnittes zu bewirken.
Ein Haemostasemodus mit partiell gleichgerichteten Wellen ermöglicht eine
ausgezeichnete Blutstillung sowie ggfs. die Koagulation von Fettgewebe.
Vorteile gegenüber dem Skalpell liegen in der saubereren Schnittführung bei
gleichzeitiger Koagulation, Vorteile, die auch bei der CO2-Laseranwendung
beschrieben werden.
Vorteile gegenüber dem Laser liegen in der geringeren Verletzungsgefahr für das
Auge. Die durch den Hersteller lieferbaren Augenschutzkappen sind nur bei
transconjunktivalem Zugang erforderlich.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Laser ist die weniger umständliche Handhabung
des filigranen Handstückes und die deutlich geringeren Anschaffungskosten. Nach
unseren Erfahrungen sprechen sehr gute Wundheilungsverläufe sowie sichere und
elegante Handhabung für die Anwendung der Radiochirurgie bei der Blepharoplastik.
Dem Operateur stehen im CUT-Modus voll gefilterte Wellen ( Frequenzbereich bis
3,8 Mhz ) zur Verfügung was 90% Schneiden, 10% Koagulation entspricht. An der
makro-med GmbH
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Zelle wird ein abruptes Erhitzen der Wasserstoffmoleküle bewirkt, wodurch die Zelle,
ähnlich der Wirkung des CO2-Lasers vaporisiert wird. Die Elektrode bleibt dabei kalt.
Im CUT/COAG-Modus mit komplett gleichgerichteten Wellen wird 50% Schneiden
und 50% Koagulation bewirkt. Im Haemostase Modus mit teilweise gleichgerichteten
Wellen besteht der Effekt aus 90% Koagulation und 10%Schneiden. Die Fulguration
mit dem herkömmlichen Kauter entsprechender massiver Gewebedessikation und
Destruktion wird in der Okuloplastik nicht verwendet.
Mit etwa 20-30% der maximal verfügbaren Energie wurde im CUT-Modus unter
Verwendung der biegbaren und in der Klingenlänge variierbaren
Wolframstahlelektroden die Lidhaut inzidiert. Um tiefer gelegene Strukturen zu
schonen, wurde mit einer Klingenlänge von 2-2,5 mm gearbeitet.
Auf diese Weise sind Hitzealterationen des benachbarten Gewebes minimal. (Siehe
Fotos)
Ob bei der Präparation des orbitalen Septums, der Incision des Muskulus orbicularis
occulis oder der Darstellung und Teilresektion der orbitalen Fettkörper, bei jedem
Arbeitsschritt ist die Blutungskontrolle und ausgezeichnete Handhabung des
filigranen Handstücks vorteilhaft für ein sicheres kontrolliertes Vorgehen.
V e r g l e i c h z w i s c h e nS c a l p e l u n d H F - C h i r u r g i e
Sta r r e Kli n g e i n p e r ma n e n ter F or mZ u r I n ci sio n i st g e w i sse r D r u ck e r fo r de rl i chKe i n e ste ri l e In ci si o nSte r i li si er u n g d e s Me sser s e r fo rd e rl i chSe h r d i skr e te N a r be n b il d u n gko n se q u e n te Sp a n n u ng d e s G e w e be s d u r ch ko n tr a l a t . H a nd o d e r Assi ste n t e r fo r de rl i chBl u tu n g ka n n d i e Si ch t e r sch w er e n
Bi e g b ar e El e ctro d e m i t i n de r Lä n g e va r i i er b ar er Kl i n geI n ci si o n o hn e D r u ck
H a n d stü ck u n d El e ctr o d e n kö n n e n a u to cl a vi e r t w er d e nSe h r d i skr e te N a r be n b il d u n gU n te r stü tze n d e H an d o d er F i n ge re r fo r de rl i chVe r r in g e r t o de r el i m in i er t Bl u tu n g ,b e sse r e Si ch tKl e i n e Ab me ssu n g e n , e in fa ch e W a r tu n g u n d Re p a ra tu r
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Die Anwender der Lasertechnik begründen Ihre Praeferenz mit der Argumentation,
die Vorteile eines simultan durchführbaren Skinresurfacing und der dadurch
erreichbaren zeitökomomischen Optimierung sprächen für den Laser.
Eine Arbeitsgruppe der SCHOOL OF MEDICINE SAO PAULO/ BRASIL hat eine viel
versprechende Studie zum hochfrequenzchirurgischen Skinresurfacing veröffentlich
und auch vom Hersteller des Surgitron in New York wird seit kurzer Zeit mit der
RADIAGE ® Methode ein Verfahren zur nichtablativen Oberflächenbehandlung zur
Hautverjüngung angeboten . Die Erfahrungen des Authors hinsichtlich des
radiochirurgischen ablativen Skinresurfacings beschränken sich auf Fälle von
aktinischer Cheilitis, die allerdings auch im Nachbeobachtungszeitraum von 2 Jahren
sehr zufriedenstellende Ergebnisse gezeigt haben.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit der Radiochirurugie bzw. dem Surgitron
dem Operateur ein zuverlässiges, einfach zu handhabendes und zu wartendes
chirurgisches Instrument zur Verfügung steht, das durch seine Vielseitigkeit bei den
verschiedensten Indikationen des Praxisalltags eingesetzt werden kann.
V e r g l e i c h z w i s c h e n
H F -C h i r u r g i e u n d C 0 2 -L a s e rBieg b are Elect rod e m it in d er Län g ev ar i ie rb arer Klin g eI n cisio n oh n e D ru ckSe lb st st e r il isie ren d e Klin g e m it st e r ile rI n cisio nH an d st ü ck u n d Elect rod en kö n n enau t oclav ie r t w erd enSeh r d isk re t e Narb en b ild u n g
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Ver r in g er t od er e lim in ie r t Blu t u n g ,b essere Sich tKle in e Ab m essu n g en , e in fach eW ar t u n g u n d Rep ara t u rM o d era t e Kost en
Flex ib le Fib erg laslich t le it e r e rh ä lt lich
I n cisio n oh n e D ru ckSt er i le I n cision , k e in Gew eb eko n t ak tH an d st ü ck k an n n ich t au t oclav ie r tw erd enSeh r d isk re t e Narb en b ild u n gUn t erst ü t zen d e Han d o d er Fin g ere r fo rd er l ichBlu t f re ies Op era t ion sfe ld , b essere Sich t
Gro ße Ab m essu n g en , au t w en d ig eW ar t u n g u n d Rep ara t u rH o h e Ko st en
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Literaturhinweise:
Aymar E. Sperli Department of Plastic Surgery, Medical School Santa Casa de Sao Paolo,
Sao Paolo, Brasil The Use of Radiosurgery in Plastic Surgery and Dermatology
Plastic & Reconstructive Surgery surgical Technology International VII, S437-442
Gianni Aiminio et al Oculoplastic Surgery with Radiofrequency Full Image Editions 1998
Bosniak S, Zilkha F., Zilkha M.C. Cosmetic Radio-Blepharoplasty. International Journal of
Aesthetic and Restorative Surgery 1995 3 (1): 53-56
I n d i k a t i o n e n /A r g u m e n t e f ü r d e nG e b r a u c h d e r H F -C h i r u r g i e
St e r i le I n z is io n e nB lu t u n g sk o n t r o l leB e sse r e Sic h t d e s O P- Fe ld e sB ie g b a r e Ele k t r o d e n m it v a r i ie r b a r e r Lä n g e d e sSt a h ld r a h t e s / K l in g eEin f a ch e St e r i l isa t io n v o n Ele k t r o d e n u n d H a n d st ü ckK a u m N a r b e n b i ld u n gO p e r a t io n o h n e A ss is t e n z m ö g l ic hV e r b e sse r t e o p e r a t iv e Ef f iz ie n zM o d e r a t e A n sc h a f f u n g sk o s t e n , e in f a ch e W a r t u n g
K o n t r a i n d i k a t i o n e n f ü r d e n E i n s a t z d e r H F -C h i r u r g i e
Pat inten m it Herzschr it tm achern sollten nicht ohne Konsultat ion des behandelnden Kardiologen therapiert w erden. Neuere Herzschr it tmacher sind gegen Hochfrequenzinter ferenzen abgeschirmt , so daß nach entsprechender Rücksprache in diesen Fällen eine Behandlung m öglich w äre.Es sollten keine explosionsgefährdeten oder brennbaren Substanzen in der Anaesthesie oder zur Desinfekt ion des Pat ienten eingesetzt w erden.
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