Beitrag zur Analyse des Bengalrots

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M. MATVC~t u. V. SVOBODa: Beitrag zur Analyse des Bengalrots 279

1. I ra Falle, dab reine Standards zur Verfiigung stehen, kann man die Extinktionskoeffizienten best immen. W e n n nnr fast reine Standards verftigbar sind, ist es nur mSglich, die Werte der Extinktionskoeffizienten abzusch/~tzen.

2. Falls sieh die Absorp t ionsbaaden nicht fiberlappen, ist es m5glieh, aus Mischungen von bekannter qualitativer, aber unbekannte r quant i ta t iver Zusammense tzung die Extinktionskoeffizienten abzusch/itzen. W e n n es zu einer nicht zu groBen Uber lappung kommt , ist es ebenfalls mSglich, die Extinktionskoeffizienten abzuseh/ttzen. I n der Arbeit werden Fehler der Analyse diskutiert , die auftreten, wenn m a n die eine oder die andere Ar t der Absch/~tzung benutzt .

Literatur [1] Kr~IM]~R, W., n. E. O. SC~ALZ: diese Z. 170, 132 (1959). -- [2] t~M~]m, W., u. E. O. Scm~_Lz: Kautschuk Gummi 16, 606 (1963). -- [3] KOssL~, I. : Methoden der Infrarotspektroskopie, Quantitative Analyse, 2. Ausg. Leipzig: Akad. Verlags- ges. Geest & Portig 1966.

Dr. Ivo K6SSL~ Akademie der Wissenschaften Institut fiir physikalische Chemie Praha 2-Vinohrady, Ms 7 (~SSR)

Beitrag zur Analyse des Bengalrots

3/[. MATUCltA und V. SVOBODA

Institut fiir die Erforschung, Erzeugung und Ausnutzung yon Radioisotopen, Prag

Eingegangen am 3. Januar 1966

Summary. For analytical control of i~ose Bengale--espeeially when used as raw material for medicinal preparations labelled by radioactive iodine--paper-chro- matographic analysis after preceding iodination is proposed. I t is possible to determine the substances differing in chlorine content and to classify the Rose Bengale samples in an easy and simple, although somewhat lengthy way.

Die Analyse des Bengalrots (3',4',5',6'-Tetrachlor-2,4,5,7-tetrajodfiuores- cein), in den Farbs toff -Kata logen angefiihrt als Rose Bengale extra, N extra, 3 B eonc, Acid Re d 94 u. a. [1--3, 8], ist besonders wegen der viel- f/iltigen Ar ten seiner Herstel lung kompliziert , woriiber schon frfiher berichtet wurde [10]. Aul3er Te~rajodtetraehlorfluoreseein enth~lt das Bengalrot weitere Stoffe (oder k a n n sie enthaltcn), die ffir manehe Zweeke, z .B. m d e r Lebensmittelindustrie, nicht yon Belang, abet in der Medizin unerwiinscht stud [5, 9].

280 M. MgwlJegA u. V. SVO~OD~:

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Zu diesen Stoffen geh6ren vor al lem weniger halogenierte Fluoresceine ; ihre Anzahl ilber- steigt h/~ufig die Zahl zehn [4,5] und mach~ ihre Beur- tei lung auch mit Itflfe der K o m b i n a t i o n Trennungsme-

l1 thode [4, 6 ,11]-Spektralphoto- ~" metr ie-Fluorescenz sehwierig, ~ w e n n die E lementaranalyse z anspruchsvol l ist (gro6e Men-

gen Jod neben Chlor, geringe Mengen getrennter Stoffe).

.2 Deshalb wurde filr die Beur- II te i lung der kommerz ie l l en Pr/~- I parate des ]3engalrots die ~ Papier ehromatographie naeh ~0

Jodierung verwendet (frilher r

zur I-Ierstellung der Jodderi- r r a t e des Fluoresceins [7] ange- I~ wendet) , dis die ira Xanthen- + kern niedriger iodierten Stoffe + in Tetraiodderivate ilberfilhrg + und so ihre Gesamtzahl be-

deutend herabsetz$. Sie erm6g- N l ieht es dann, Stoffe mi t

versehiedener Chlorzahl im Phthalanhydridte i l des Mole- kills zu unterseheiden.

Experimentel ler Teil Verwendete Chemilcalien, L6szenge~ und Ge#ite. Tetrachlorfluorescein (Laborchemie Apolda), Jod, Ka- liumjodid, 0,1 m Phospha~puf- fer pI-[ 7,6, ehroma~ographisehes System A (0,2~ LSsung yon K2COs in 10~ Athanol),

+ Chloroform, Salzs~ure, ehromato- graphisches Papier Whatman 3 MM,

= chromatographische Wanne, UV- :~ Lampe, Spektralphotometer OF 4:

(Optica Milano). Alle ChemikMien in Qualitgt R.G. Arbeitsvorschri/t. 10 mg einer Probe yon Bengalro~ werden in 3 ml 0,1 m

Beitrag zur Analyse des Bcngalrots 281

Phosphatpuffer pit 7,6 aufgel6st und dann 3 ml Jodiertmgsl6sung zugesetzt (1,5 g Jod und 3,0 g Kaliumjodid auf 100 ml dest. Wasser) ; die Jodierung wird dann in einem geschlossenen Probierglas bei Zimmertemperatur etwa 2--5 Wochen durchgefiihr~ (bis zum Verschwir~den der Spuren yon Trijodtetrachlorfiuoresccin). Nach ihrer Beendigung wird das Reaktionsgemisch in normaler absteigender A~ordnung im System A papierchromatographisch analysiert und gegebenenfalls mit den Standard- stoffen verglichen.

Resultate I n der beschriebenen Art wurde Bengulrot verschiedener Herkunf t 1 untersucht , und zw~r Produkte folgender F i rmen: Brit ish Drug Houses (extra), Durand & Huguen ia ( I u n d Ariabelrot 16.10), Laborehemie Apolda (ohae Bezeiehnung) und Laehema (~SSR, ohne Bezeichnung). Alle untersuchten Bengalrotproben sind aus l~ohstoffen hergestellt, deren Grundkomponente Tetraehlorfluoreseein war, einige enthielten jedoch weitere Stoffe (die sieh offenbar im Chlorgeh~lt unterschieden), vgl. Tabelle. N/~her wurde der Charakter dieser Stoffe nicht untersueht , ihre physikalisehen Eigensehaften k6nnen ohne grfindliches Studium, gege- benenfa]ls ohne Elementaranalyse, nichts erkl~ren. Bei l~ngerem Belassen yon Tetrajodtetrachlorfluorescein in alkaliseher wg~riger L6sung wurde die Bildung yon sehon frfiher [i0] beobachteten I-Iydrolyseprodukten yon Jodderivaten festgestellt. Die entstandenen Hydroxyderivate haben auf dem Papier hellblaue Fluorescertz und im System A niedrigere Rf-Werte als die entspreehenden Jodderivate. Durch Extraktion mit Chloroform aus schwach saurem Milieu und durch Kombination yon Papierchromatographie und spektralphotometriseher ]~estimmung wurde festgestellt, dal~ einige Arten vort Bengalrot (z.B. BDII) -- manehmal fiber 30~ -- andere Stoffe enthalten, u.a. anorga- nisehes Jodid, was bei der Herstellung medizinischer Prgparate yon ]~en- galrot, die mit radioaktivem Jod markiert sind, in Betracht gezogen werden mul~.

Zusammenfassung Zur Kontrol le yon Bengalrotsor ten verschiedener Herkunf t , besonders von solehen, die als Rohstoffe ffir mit radioakt ivem J o d markier te medi- zinisehe Pr~para te verwendet werden, wird die chromatographisehe Analyse nach vorhergehender Jodierung vorgeschlagen. Man kann die im Gehalt an Chlor untersehiedlichen Stoffe bes t immen und so die Ar ten Bengalrot zwar ]angsam, aber ohne groBe Mfihe bewerten.

Literatur [1] Colour Index, 1st Edit., 1924, p. 196. -- [2] Colour Index, 2nd Edit., 1956, 13. 3. -- [3] CO~T~, ~. J. : Biological Stains. 6th Edit. p. 8. Genf, :New York: Bio- techn. Publ. 1953. -- [4] Jms~, M. : Cesk. Farm. 11, 357 (1962) ; vgl. diese Z. 198,

x Die Proben dcr genannten Bengalrots erhielten wir dank dem Entgegenkommen der genannten Firmen, wofiir wir verbindlich danken.

282 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

429 (1963). -- [5] JIRSA, iV[., and P. R~BAN: Nature 195, 1100 (1962). -- [6] LI~A, F. W., and R. R. I~ERONI: ~ature 184:, 1065 (1959); vgl. diese Z. 177, 152 (1960). -- [7] LISSITZKu S., J. VIGNE, P. RUBY et J. F o~ l ) ~ : [ : Bull. Soc. Chim. France 1959, 389 (1959). -- [8] SCHUL~Z, C.: Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. L Leipzig 1931. -- [9] STow]~, W. P., G. D. DELPRAT, and A. W~EKS: Am. J. Clin. Pathol. 8, 55 (1933). -- [10] SVOBODA, V., u. M. MATVC]~-~: Die Bestimmung der Reinheit yon Bengalrot-lalg. Referat auf der I lL Tschechoslowak. Radiochem. Konferenz, Liblice 1964. (Bulletin Radioisotopy, Nr. 1--2, S. 143, September 1964.) -- [11] TAYLOr, K. B. : Nature 185, 243 (1960).

Dipl.-Ing. M. MATUC~ Institut fiir die Erforschung, Erzeugung und Ausnutzung yon Radioisotopen Prag 7, PHstavnl 24 (~SSR)

Bericht iiber die Fortschritte der analytischen Chemie

I. Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Literatur. H. V. 1V~ALMSTADT, G. C. CHRISTIE und E. C. TOKEN: Electronics /or Scientists, XI. 619 S. und vielen Abbildungen. W. A. Benjamin, Inc. Book Publish- ers, New York 1962. Preis $ 10.75. Die Elektronik wird in der Wissenschaft immer wichtiger zur Beobachtung yon Vorg~ngen aller Art. Aber nicht immer ist der beobachtende Chemiker, Physiologe, Biologe oder Arzt in der Lage, die Anforderungen der Elektronik seines Apparates zu meistern. So geht viel Zeit und Energie verloren, auch werden teure Apparate nicht richtig eingesetzt. Diesen Mangel versucht das vorliegende Buch zu beheben. In mSglichst leicht faB- lieher Form werden die Grundlagen und die mSglichen Anwendungsgebiete dem Leser nahegebracht. Gedacht ist dabei, dem Wissenschaftler das Rfistzeug zu geben, mit dem er seinen Apparat beherrschen kann, ohne sich zu eingehend mit den Ein- zelheiten besch~ftigen zu mfissen. Das Buch kann a]s Anleitung ffir den Studenten und als Werk zum Selbststudium fiir Wissenschaftler gute Dienste leisten. H. KURTENACKER

J. D. ROBERTS: An Introduction to the Analysis o/ Spin.Spin Splitting in High- Resolution Nuclear Magnetic Resonance Spectra, 116 Seiten, W. A. Benjamin Inc. Book Publishers. New York 1961. Preis $4.95. Wie schon im Titel angegeben, liegt bier eine Einffihrung vor. In dieser wird, mSglichst leicht faGlich, den Studenten und den sonstigen Lesern das Wesentliche fiber dieses noeh recht neue Gebiet der Analyse mitgeteilt. Es wird bewu~t auf komplizierte Ableittmgen verzichtet und die AnwendungsmSglichkeiten an prak- tisehen Beispielen, die jedem Kapitel angeschlossen sind, erl~utert.

H. KURTENACKER

E. ~:~UTNER~ P. GOLDFINGER und J. P. HIRTH: Conden8ation and Evaporation o] Solids, XVI, 705 Seiten. Gordon and Breach, Science Publishers, New York, London 1964. Preis $38.00.

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