Brasilin als Säure-Base-Indicator

Preview:

Citation preview

Berieht- Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 37

Ist die Gesaratmenge der zu titrierenden S~ure einem Voluraen S der Mafifliissigkeit (starke Base)/~quivalent und sind X ra] Base zugesetzt, darm gill

�9 X bzw. X �9 K = S - - X .

I. Sofern K geniigend klein ist (K < 0,05), d. h. (pKI--pKA) ~ 2, gill in der N~he des Endpunktes, weral X ~ S is% in guter N~herung

s I~. { ~m] ~ : s-x \ [i] ]

Tr ig t man also [IH+]/[I] gegen den Basenverbraueh X auf, dann erh~lt raan eine Gerade, die die X-Achse iraAquiva]enzpunkt bei S schneider. Der Schnittpunkt l&Bt sich ura so genauer bestiraraen, je steiler die Gerade abf~llt, je kleiner Mso K ist.

II . Bei K > 0,05 benutzt man die Ausgangsgleichung in der Form

i , K / [ I ~ { * ] \

x - s ~ - < L-N-I ]"

In diesera FMle tr~gt man also den Kehrwert des Basenverbrauehs X gegen [IH+]/[I] auf und erh&lt den genauen J~quivalenzpunkt dureh Extrapolation der Megwerte auf die l/X-Aehse, die im Punkte 1/S geschnitten wird. Aus der Neigung der Geraden kann aueh der genaue Weft yon K bestimrat werden. - - Bei der Aus- fiihrung der Bestimmungen ratissen die Probenl6sungen und die Magfltissigkeit den Indicator in der gleichen Gesaratkonzentration enthMten. [II-I+]/[I] ist gleich (Ab--A)/A, worin Ab die Absorption der reinen Indicatorbase und A die wihrend der Titration geraessenen Absorptionen sind. Zum Beleg des Vcrfahrens werden Titrationen von wii[3rig ge168ter Benzoes~iure mit Natronlauge gegen BrorathymoL blau (I), die Be~timmung yon Tri~ohenylguanidin in Eisessig mit Perchlorsiiure gegen Chinaldinrot (I) und die Bestimmung yon Harnsto] in Eisessig mit Perchlorsiiure gegen Malachitgriin bzw. Nilblau A (II) angeffihrt. Die Extinktionen werden bei den Wellenl~ngen 615 m/~; 533 ra#, 622 rap bzw. 632 raft nach Basenzus/~tzen yon je 0,01--0,2 ral geraessen. Die gefundenen Standardabweiehungen liegen in der Gr5genordnung s = 10-5--10 -3. - - Die Verff. benutzten fiir die optischen Messun- gen ein registrierendes Cary-Spektralphotoraeter rait einer an das Titriergef~B an- geschlossenen Durehflugkiivette yon 1 em-Schiehtdieke. It . SPECKER

]~ine verbesserte Endpunktsbestimmtmg bei ~odometdschen Titratlonen, die unter Verwendung yon St i rke als Indicator durehgefiiEr~ werden, haben B. MAxo- ~IN, G. J. KAKABADSE und M. M. C~owDs~ ~ ausgearbeitet. Wie bereits friiher be- richter wurde 2, kann ein Nachblauen, das dureh geringe Eisenverunreinigungen hervorgerufen wird, dutch Zugabe yon Phosphorsiure verhh~dert bzw. verz5gert werden. Auch Oxalat und Fluorid verz5gern die Oxydation yon Jodid bei Gegen- wart yon Eisen(III)-ionen. Da Eisen eine hiufig vorkoraraende Verunreinigung ist, wird erapfohlen, bei allen jodoraetrischen Titrationen an Stelle yon Sehwefels~ure Phosphors~ure zura Ansiuern der AnalysenlSsungen zu verwenden. K. ~'LtcxsER

Brasilin als gi iure-Base-In~eator, J. Bi~sK~i and P. Md~I~Z ~ stellen fest, dab Brasilin auch als Sgure-Base-Indicator verwendbar ist. Die l%ige alkoho- lische LSsungf i rb t saure LSsungen gelb, alkalische rotviolett : das Urasehlagsinter- vall liegt zwischen 5,85--7,73, ira Mittel bei pg 6,79. Beira ~)bergang vora sauren in

Analyst 81, 730 (1956). Coll. Technolog. Manchester (England). SvmTxI, S., und 0. A I J ~ A , J. chera. Sos. Japan, pure Chem. Sect., 76, 42 (1955). Magyar Kgmiai Foly6irat 62, 250--251 (1956) [Ungarisch] (MAt dtsch. Zus.fass.)

Teehn. Univ., Budapest.

38 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

das b~sische Medium erscheinen mehrere unsch~rfe Farbenwechsel, diese kommen aber nicht in Betracht. Eine s~ark alkalische, durch Brasilin rot gefgrbte LSsung wird auf Zugabe yon Saure dunkelvivlett, dann or~ngerot und schlggt lol5tzlich in Griinlichgelb iiber. Der letzte Farbenwechsel ist seharf und Ms Endlounkt zu be- tr~ehten. J. PL~I~]K

Kaliumtetraborat als Urtitersubstanz der Acidimetrie. JA. JA. S~vxA und JA. If. P v ~ i ~ ~ emlofehlen K2B40 ~ �9 4 I:[~O Ms Urtitersubstanz fiir starke S~uren wegen seiner verschiedenen Vorziige gegeniiber Natriumc~rbonat oder Borax. Zur I)~r. stellung des Kaliumtetraborats wird eine siedende L5sung yon 100 g Bors~ure in 100 ml Wasser (es lSst sieh nicht die gesamte tIaBOs) langsam mit 60--65 g I(2CO 3 unter meehanisehem Riihren versetzt. Die Temperatur wird langsam bis auf 30 ~ C ge- senkr Nach 1/2--1 Std beginnt die Ausscheidung der Kristalle yon K2BaO v �9 4 It20, die nach 3 Std beendet ist. Man kristMlisiert 2 mM um (aus heigen LSsungen yon 100 g Tetraborat in 100 ml Wasser) und wascht beim zweitenmal mit Alkohol und J~ther, die schliel~lich dutch Trocknen bei 50--60 ~ C entfernr werden. - - Das Praparat halt sich gut an der Luft, nimmt nicht mehr als 0,04~o Feuchtigkeit auf. Zur Titerstellung yon 0,1 n Salzsaure verwendet man 1Viethylrot oder das Gemisch Methylrot + Brom- kresolgriin Ms Indicator, beiverdiinnteren Sauren das Gemisch 1Kethylrot + Methylen- blau. Fiir Analysen, deren Genauigkeit 0,1~o nieht zu iibersteigen braucht, ist kein Umkristallisieren oder Trocknen des Tetraborats erforderlich. Das Tetraborat ist in Wasser leicht 15slieh, sein AquivMentgewieht betragt 152,70. A.v. WILr~T

Die Titerstellung einer benzol-methanolischen Kaliummethoxyd-MafllSsung mit 2-Phenylchinolin-4-carbonsaure ist naeh Versuchen yon I. GYElVES 2 vorteil- halter als mit Benzoesaure, da der Farbumschlag scharfer ist und im wasserfreien LSsungsmittel kein Salz ausfallt. Als Indicatoren eignen sich 0,1~oiges methanoli- sches Thymolblau, 0,1~oiges Azoviolett in Ch]orbenzol und l~oiges o-Nitroanilin in Benzol. Die AzoviolettlSsung ist die haltbarste, der Farbumschlag erfolgt in zwei S~ufen. DeshMb kSnnen in bestimmten Fallen die Carboxylgruppe und das pheno- lische tIydroxyd mit geniigender Genauigkeit nebeneinander bestimmt werden.

J. PLAI~K

Uber die vanadometrlsehe Bestimmung yon Metallen in Form ihrer Dibrom- hydroxychinolate berichten V. A. NAZARE~:O und S. JA. V~KOVECKAJA ~. Die Oxydation yon I)ibromoxin mit Vanadins~ure in mineralsaurer LSsung erfolgt nach der Gleichnng: CgItsONBr 2 + 50 + 2H~O ~ CsIt3N(COOH)e + HCOOH + C02+ 2I-IBr. Das _~quivalentgewicht des Dibromoxins ist also der 10. Tell des Molekular- gewieh~s. Man versetzt die DibromoxinlSsung mit einem V~nadatiiberschu~ und titriert den unverbrauchten Rest mit Eisen(II)-sMz unter Verwendung yon Phenyl- anthranilsaure Ms Indicator zuriiek. Das Verfahren ist anwendbar zur Bestimmung yon Metallen, die in sauren LSsungen (pH < 3) quantitativ mit Dibromoxin gefallt werden (Kup/er, Eisen, Gallium, Titan, Molybdgn) oder die in Form der Dibrom- oxinate ihrer Heteroloolymolybdate fMlbar sind (Germanium, Silicium). Die 1Nieder- schli~ge werden in 10 n Schwefels~ure gelSst und dunn titriert. Die Analysenfehler betragen etwa 1~o bei der Bestimmung yon 0,1 mg bis etwa 5 mg der Elemente. Bei h5herem p~-Wert gefMlte Dibromoxinate (yon A1, Pb, V usw.) sind mit freiem Dibromoxin verunreinigt, das schwer zu beseitigen ist. - - Aus/(thrung. Die Marl- /li~ssiffkeit ist eine 0,02 n oder auch eine 0,05 n Ammoniumvanadatl5sung in 6 n

Z. anal. Chim. 11, 668--671 (1956) [Russisch]. (Mi~ engl. Zus.fass.) Lettische Univ., Riga.

Magyar K6miai Foly6irst 62, 237--239 (1956) [Ungarisch] (Mit dtsch. Zus.fass.) Chem. Fabr. G. Richter, Budapest.

~. anal. Chim. 11, 572--577 (1956) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.)

Recommended