Buchbesprechung: Big Business und Big Bang by M.Rauner, S.Jorda

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Nr. 4| 33. Jahrgang 2002 | Physik in unserer Zeit | 193

| M AG A Z I N

Das heutige Berufsbild des Physikersist außerordentlich vielfältig. Dasbelegen Reportagen von Physikernund Personalverantwortlichen, dieeinen Teil dieses Buches ausmachen.In zahlreichen Fallstudien aus unter-schiedlichen Bereichen, wie derUnternehmensberatung, der Halblei-terindustrie, dem Patentwesen, demFinanzwesen oder der Softwarebran-che, aber auch aus der Kunst, werdenArbeitsalltag und Karrierechancensowie das Umfeld und die Verdienst-möglichkeiten von Physikern vorge-stellt.

Der Tenor ist, dass Physikerhäufig eingestellt werden, weil siesich schnell in neue Themengebieteeinarbeiten können und eine relativhohe Frustrationstoleranz haben. MitAusnahme der Halbleiterindustriesind im Allgemeinen weniger be-stimmte Berufsfähigkeiten gefordert.Team- und Kommunikationsfähigkeitsind für die Personalverantwort-lichen unabdingbar, Grundwissen inBWL wünschenswert.

In einem ausführlichen Service-teil liefern die Autoren Ausbildungs-stätten (Universitäten und Fachhoch-schulen), die öffentlichenForschungseinrichtungen sowie dieAusrichter von Stipendien undPreisen mit Namen, Anschrift undKurzbeschreibung. Ergänzt wird dasvorliegende Werk durch ein lesens-wertes Vorwort von Ranga Yogesh-war über die Faszination Physik.

Obwohl ich als Dozent nicht zuden eigentlichen Adressaten gehöre,habe ich das Buch mit Genuss gele-sen und kann es rundum empfehlen.Den Gymnasiasten, die eine kompe-tente und aktuelle Bestandsaufnahmeund Berufsbeschreibung der Physikfinden, den Studenten, die wissenmöchten, welche Nebenfächer ihre

Berufsaussichten verbessern, denDiplomanden, die sich entscheidenmüssen, ob sie promovieren oder dieUniversität verlassen wollen, denDoktoranden, die ein Thema undeine Doktorandenstelle suchen sowieden Absolventen, die sich eine Stelleangeln müssen. Auch für Leute,welche die akademische Karriereeinschlagen wollen, gibt es einigeInformationen. Schließlich solltenauch meine Kollegen dieses Buchlesen. Es ist für die Studienberatungunabdingbar.

Othmar Marti, Ulm

Die zahlreichen Zitate ermög-lichen aber auch einen tieferenEinstieg. Es ist dem Buch anzumer-ken, dass es den Herausgeberneiniges Kopfzerbrechen bereitet hat,die Beiträge logisch strukturiert zuordnen. Meiner Meinung nach ist dasaber gut gelungen. Lobend hervorzu-heben ist in diesem Zusammenhangauch die Erstellung eines Registers.

Mein Hauptkritikpunkt an diesemschönen Werk ist der Preis. Allen inForschung oder Lehre Tätigen ist esunbedingt zu empfehlen, für denhalben Preis würde ich es auch demübrigen Publikum, also Physikern,Physiklehrern und fortgeschrittenenStudenten als Reise oder Gute-Nacht-Lektüre nahe legen.

Gerhard Paulus, Garching

Big Business undBig Bang. Berufs-und StudienführerPhysik, M. Rauner,S. Jorda, 240 S.,broschiert, 14,90 f, Wiley-VCH, Weinheim,Berlin 2002.

Laser Physics atthe Limits.H. Figger, D.Meschede, C.Zimmermann(Hrsg.). 522 S., 245 Abb., 9 Tab.,geb. 79,95 f.Springer-Verlag,Heidelberg 2002.

Nobelpreis.Der Mythos. Die Fakten. Die Hintergründe. H. Filser, 238 S.,Abb., Herder-Verlag, Freiburg2001, geb., 19,50 f.

Das Buch ist anlässlich des 60. Ge-burtstags von Theodor Hänsch,einem der Pioniere der Laserphysik,entstanden. Es beinhaltet eine Samm-lung von 46 Aufsätzen, die HänschsEinfluss auf die verschiedenstenBereiche der Laserphysik widerspie-geln. Die enorme Bandbreite reichtvon der Entwicklung schmalbandigerLaser und deren Anwendung in derPräzisionsspektroskopie über Laser-kühlung, Bose-Einstein-Kondensationund Quanteninformatik bis zurFemtosekunden-Lasertechnologieund extrem nichtlinearen Phäno-menen.

Nicht minder verschieden sinddie Artikel im Stil: Vom nüchternenwissenschaftlichen Aufsatz bis zuranekdotenhaften Erinnerung antechnologische Durchbrüche ist alleszu finden. Die Auswahl der Autoren,fast ein „who is who“ der Laserphy-sik, bürgt für hohen wissenschaft-lichen Anspruch. All das macht dasBuch zu einer Fundgrube, die einenteilweise kurzweiligen Überblicküber die Wurzeln und den aktuellenStand der Forschung in der moder-nen Laserphysik bietet.

Es gibt Bücher, die schlägt man aneiner beliebigen Stelle auf undbeginnt sofort begeistert zu lesen. Soist es mir mit diesem Buch desWissenschaftsjournalisten HubertFilser ergangen. Filser versucht denMythos zu ergründen, den diesenhöchst dotierten Preis der Weltumgibt. Er startet mit der Idee AlfredNobels, um dann unterschiedlicheAspekte zu beleuchten. Wie reagier-ten die Laureaten auf die Ehrung,und auf welche Weise kam dasGremium zu ihrer Entscheidung?Welche ungewöhnlichen Fälle gabes, oder wie steht es mit der Präsenzder Frauen? Er erzählt von längstvergessenen Preisträgern und vondenen, deren Werk nachhaltig bisheute wirkt. Filser strebt dabei keineVollständigkeit an, sondern konzen-triert sich auf exemplarische Fälle, indenen er insbesondere auch diemenschliche Seite des Nobelrummelsnie vergisst. TB

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