Büch bonn sportökonomik 230120081 Brauchen wir für den Sport eine eigene Ökonomik ????

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büch bonn sportökonomik 23012008 1

• Brauchen wir für den Sport eine eigene Ökonomik ????

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• Fragen an das Sportmanagement

• Wie steht es um die Gemeinnützigkeit von Sportvereinen?

• Warum sitzen Nationalspieler bei den Vereinen auf der Ersatzbank?

• Warum ist der dopingfreie Sport so schwer zu realisieren?

• Warum bewegt der Sport so viele Ressourcen?

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Sportökonomik:

Grundlage für Sportmanagement

Referat am Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Augsburg am 23. Januar 2008

Martin - Peter Büch

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• Gliederung• 1. Zur Einführung: Was macht Ökonomie

aus?• 2. Ökonomische Prinzipien – auch im Sport• 3. Kooperenz - Kooperation bei Konkurrenz -

spezifisch für den Sport!• Exkurs: Freizügigkeit und

Nationalmannschaften• 4. Sportökonomik - eine Ökonomik für den

Sport • 5. Beitrag des Sektors Sport zum

Bruttoinlandsprodukt • 6. Sportberatung durch Sportökonomik – für

Sportmanagement unverzichtbar!• Exkurs: Dopingfreier Sportler

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Objekte, Rechte Verhalten

Faktoren GüterOrganisationInputInput Output

Ökonomie

Was macht Ökonomie aus?

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Totem der Ökonomik

Preis

Menge

Nachfrage

Angebot

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Angebot und Nachfrage

Preis

Menge

Nachfrage

Angebotp

x

p1

x1

p2

x2

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Ökonomische Prinzipien – auch im Sport

Marshall (1895):Principles of EconomicsPolitical Economy or Economics is a study of man’s actions in the ordinary business of life; it inquired how he gets his income and how he uses it. Thus it is on the one side a study of wealth, and on the other of man. … The advantage which economics has over other branches of social science appears to arise from the fact that it concerns itself chiefly with those desires, aspirations and other affections of human nature, the outward manifestations of which appear as incentives to action in a form which is easily measurable, and which therefore are specially amenable to treatment by scientific machinery. …”

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Ökonomie bedeutet

Knappheit Unendliche Zahl an Wünschen

Güter/Dienste sind

beschränkt

Ressourcen sind begrenzt

VS.

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Individuum

Güter/Dienste-beschränkung

wirtschaften

knappe

Ressourcen

Erledigung innerer Konflikte: Robinson Crusoe

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Mehrere Individuen

Güter/Dienste-beschränkung

Konflikt um Ressourcen

knappe

Ressourcen

Erledigung äußerer Konflikte: Robinson und Freitag

Konflikt um Güter/Dienste

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Ökonomische Prinzipien – auch im SportWir können uns nicht alles leisten!

Güter0

Sportgut

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Zeit als Ressource im Sport:Trainingszeit # Ausbildungszeit

t Std

24 Std

0

t

a Std.12 Std 24 Std

1224aptpat

ap

p12t

t

a

Rüstzeiten

Wenn dem Individuum die Ausbildung nichts Wert ist (pa=0), kann es 12 Stunden trainieren.

12 Std.

a‘

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Ökonomische Prinzipien – auch im SportOpportunitätskosten

Sportgut Y

Y1 dY

Y2 dX

0

X1 X2 übriges Gut X

A

B

c = d Y : d X

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• Ökonomische Prinzipien – auch im Sport• Zweites Gossen‘sches Gesetz

A D O C E

C’

E’

D’

t1 t2

A’

O’

U’

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Anreize verändern Angebot und Nachfrage

p

0x

NachfrageAngebot

Subventioniertes Angebot

p1

p2

x1 x2

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• Was hat 1995 die Fußballwelt erschüttert?

• Welche Institution wurde infragegestellt?

• Was bedeuten offene Grenzen für Wettkämpfe der Nationalmannschaften?

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• Wer war Bosman?

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Nationalmannschaften und Freizügigkeit – eine auflösbare Dilemmasituation?

Bericht zum Einsatz von Spielern bei der WM 2006

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Nach Bosman:

• Eine grundlegende Änderung, eine Änderung einer Institution, erzeugt weiteren Änderungsbedarf,

• Weil Vermögenspositionen verändert wurden

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Blick auf die Entwicklung in BL und Natis

• Entwicklung des Ausländeranteils in der Fußball-Bundesliga

• Entwicklung des Ausländeranteils in vier Sportarten

• Entwicklung des Einsatzes von U-23-Spieler• Entwicklung des Einsatzes von U-21-Spieler• Ausländeranteil am Einsatz und Erfolg der

Fußball-Bundesliga• Erzielen ausländische Spieler mehr Tore?• Verhindern einheimische Spieler mehr Tore?• Im Inland / Ausland spielende Nationalspieler

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Fußball-BL: Entwicklung

Anzahl ausländische Spieler

0

20

40

60

80

100

120

140

1963 1979 1989 1992 1996 2005

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Anteil ausländischer Spieler an den Mannschaftskadern

0

10

20

30

40

50

60

70

80

94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05

Aus

länd

eran

teil

in %

Basketball Eishockey Fußball Handball

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Anteil der U 23-Spieler in der Fußballbundesliga

0

5

10

15

20

25

30

An

teil

in

%

Anteil der U23-Spieler ander Gesamtspielerzahl

Spielanteile der U 23-Spieler

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Anteil der U 21-Spieler an der Fußballbundesliga

0

5

10

15

An

teil

in

%

Anteil der U21-Spieler ander Gesamtspielerzahl

Spielanteile der U 21-Spieler

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WM 2002/2006 Im Inland/Ausland tätige Spieler

01020304050607080

Land

Spi

eler

2002 Inländer

2002 Ausländer

2006 Inländer

2006 Ausländer

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Bosman – Urteil: was lernen wir ?

• Popper:

• Institutionen sind wie Festungen.

• Sie müssen klug angelegt und richtig bemannt sein.

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Erhöhung der Nachfragep

0x

p1

x1 x2

p2

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Was ist Sport?

• Aus der Charta des IOC:• „Das Wirken der olympischen Bewegung

… erreicht in der Zusammenführung der Athleten der Welt zum großen Fest des Sports, den olympischen Spielen, seinen Höhepunkt.“

• Vgl. Olympische Charta, Grundlegende Prinzipien, Ziffer 7

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Sport ist Kooperenz !

• Kooperation:

Festlegung von Regeln, Wettkampfstätte, Organisation

• Konkurrenz:

Wettkampf um Sieg

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Kooperenz: Konkurrenz bei Kooperation Finanzierung Arbeit Kapital Organisation Verwertung

Athleten sportliches Kooperation:

Trainer

Potential sportliche Zuschauer Betreuer Wettkampf-

stätten Medien Trainingsplätze

Konkurrenz

und Sponsoren

Sportgüter wie sportliches

Ausrüstung,

Potential Regeln

Sport- und Trainingsgeräte

Sportverträglichkeit: Integrität des Sportlichen Wettbewerbes, Organisation des Wettbewerbes, Finanzierung der Potentiale

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Güter zur Sportausübung

Sportgüter

(Kleidung, Schuhe, Sportnahrung, Sportgeräte u.a.)

Sportinfrastruktur

(Sportanlagen, u.a. Hallen, Plätze, Liftanlagen)

Organisierte Sportangebote

(Vereine, Verbände, erwerbswirtschaftliche Anbieter u.a.)

Öffentlichen Hände

(Anlagen, Sportlehrer u.a.)

Ausland

(Hotel, Anlagen u.a.)

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Input wie Infrastruktur,

Kleidung

Output, z.B.Gesundheit

Output, z.B.Sportunterhaltung

Zugleich Input

Output, z.B.KommunikationMit Zuschauern

Input wieInfrastruktur,Spezialisten

EigeneFinanzierung

aus Einkommen

Finanzierungdurch

Gütertausch

Finanzierung des Faktors „Sport“

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Lehre von den Austauschbeziehungen:

Alles was moralisch ist, kann angeboten und nachgefragt werden.

Stärke der Ökonomik:

Ökonomik:

Aber auch alles, was unmoralisch ist.

Schwäche der Ökonomik:

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Sozial verantwortbare Austauschbeziehungen bedürfen der

Einschränkungen:

– Regeln / Normen (Wohlverhalten, Ordnungen, Gesetze, DIN)

– Vertrauen / Institutionen

– Mäßigung der Eigeninteressen durch Regeln

– Marktliche vs. sportliche Regeln

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Sport - moralisch: Meister ist der, der die meisten Spiele gewonnen hat:

Sport - unmoralisch: Meister ist der, der die meisten Spiele gekauft hat:

Marktmechanismus macht beides mit - er setzt auf moralische Werte!

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„Ethik ohne Ökonomik ist leer,

Ökonomik ohne Ethik blind“

(Hohmann)

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Marktmechanismus muss mit einem Wertgefüge verbunden werden:

– Man liefert kein faules Obst!

– Man verkauft keine defekten Geräte!

– Man betrügt nicht!

– Man spielt fair!

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Besonderheiten im Sport

• Kooperenz in der Produktion

• Organisationsform des Sports: Eigentumsrechte, demokratische Formen

• Kollektivgutcharakter

• Dienstleistungscharakter

• Schutz der Integrität des Wettbewerbs

• Vielfalt im Sport

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Sportökonomik

Ökonomik der sportlichen

Vielfalt

Ökonomik der Sportorganisation

Ökonomik des sportlichen

Wettbewerbs

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Problemfelder einer Ökonomik der Sportorganisationen:

•Vereine

•integratives System VS.

andere Gesellschaftsformen

Austauschsystem

Ehrenamt Hauptamt

Suche: bessere Arbeitsteilung, leichtere Professionalisierung, neue Produkte

VS.

VS.

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Problembereich Organisation der Sportorganisation

• Fragen der Organisationsverfassung:• --- Eignung unterschiedlicher Gesellschaftsformen für

Sportorganisationen, z.B.: Sind Vereine noch zeitgemäß? Welche weiteren Möglichkeiten gibt es? Brauchen Sportorganisationen Spitzenverbände? Welchen Kriterien müssen diese Organisationen entsprechen? Franchise Systeme u.a.

• Fragen der Binnenorganisation:• --- Ehrenamt vs. Hauptamt, Governancestrukturen;

Integrative vs. Austauschsysteme (Kommerzialisierung), Arbeitsteilung, Spezialisierung (Professionalisierung)

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Problembereich Integrität des sportlichen Wettbewerbs

•Organisation: Kooperation bei Konkurrenz

•Gestaltung von Wettkämpfen, Ligen (z.B. Play off)

•Ausbildungsfragen / Arbeitsmärkte

•Beschaffung und Vergütung von externen Produktionsfaktoren (Athleten,Organisationsebene)

•Verwertungsfragen: Marketing, Sponsoring,

Merchandising, Rundfunk

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Cournot – Gewinnmaximierung bei halbleerem Stadion

X

P

0

pc

xc xmax

P = a – bxU = p x = (a – bx) x = ax – bx2

GU = a – 2 bx = 0X =( a:2b)

P = a:2Bedingung für

Gewinnmaximierung:Grenzumsatz = Grenzkosten

C

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Problembereich Wahrung der sportlichen Vielfalt:

•Sportgut auch Kulturgut (externe Effekte)

•Autonomie des Sports vs. Öffentliche Unterstützung

•Ökonomische Rahmenbedingungen für Vielfalt der Sportarten und Sportveranstaltungen

•Effektivität und Effizienz der öffentlichen Sportförderung

•Kooperation des Sports mit Partnern zur gemeinsamen Produktion

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Sportökonomik:

•Schutz des Sports, seiner Werte

•Beitrag zur Erledigung äußerer Konflikte

•Prüffrage des Sportmanagements: ist ökonomische Maßnahme sportverträglich?

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Sportökonomik

Ökonomik der Wahrung

der sportlichen

Vielfalt

Ökonomik der Organisation der Sportorganisation

Ökonomik der Integrität des sportlichen

Wettbewerbs

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Wirtschaftsfaktor Sport 2000Sportbezogenes Bruttoinlandsprodukt(Wertschöpfung:1,5% des BIP durch Sport, soviel wie Energiewirtschaft)

Sportbezogener privater Verbrauch(2% Konsumausgaben privater Haushalte, davon 3,8 Mrd. € für Sport in Vereinen und 4,0 Mrd. € für Sport in erwerbswirtschaftlichen Einrichtungen)

Staatsverbrauch für Sportzwecke(1% des Staatskonsums für sportliche Zwecke)

Sportspezifische Anlageinvestitionen

Beschäftigte im Sport

30,2 Mrd €

23,0 Mrd €

6,1 Mrd €

4,4 Mrd €

ca. 800.000

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Entwicklung Wirtschaftsfaktor Sport

Bruttoinlandsprodukt in Mrd. €

Bruttoinlandsprodukt Sport in Mrd. €

Bruttoinlandsprodukt Sport in v. H.

Konsum privat in Mrd.€

Beschäftigung

1990

1.240,4

17,4

1,4

675,5

604.000

1998

1.942,4

27,2

1,4

1.076,5

783.000

2004

2.215,7

33,2

1,5

1.312,5

800.000

durchschnittliche jährliche

Veränderung in v. H.

4,2

4,7

--

4,8

2,9

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Wirtschaftsfaktor Fußball – BL 2004

Umsatz Fußballbundesliga

Vorleistungen (ca. 40 v. H.)

Wertschöpfung=Umsatz./.Vorleistungen

Sportbezogenes BIP

Anteil Wertschöpfung Fußball

ca. 1.150 Mio €

ca. 460 Mio €

ca. 690 Mio €

Ca. 33,2 Mrd €

ca. 2 v. H.

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Sportökonomikhat Beiträge zur

Sportpolitik und Sportförderpolitikzu leisten.

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• Kooperation

KOOPERATION

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• Logo

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Danke

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