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HOF & GARTEN54 31. WOCHE 2011/BAUERNZEITUNG

Bloischdorf, um hier nah der Na-tur und möglichst autark zu le-ben. Eine Momentaufnahme indiesem Sommer: Knapp 4 000 m2

Land, einschließlich einer Ge-müseanbaufläche für die Selbst-versorgung, drei Hektar Wald, ei-ne Ziege, 2 ½ Pferde, ein paar

Hühner, ein Austra-lischer Hütehund,eine magere Katze,ein dicker Kater, einWohnhaus, ein ech-ter Stall, ein Stall alsSeminarraum, einausgebauter Stallmit Wohnküche undeinem Zimmer fürMareike, eine Pflan-

zenkläranlage, Photovoltaik undSolarthermie auf den Dächern,eine Holzvergaser-Fußboden-heizung, ein Pavillon im Hof fürgemeinsame Mahlzeiten imSommer, eine große Küche fürgemeinsame Mahlzeiten imWinter und zu alldem in Hülleund Fülle Mikroorganismen.Nicht nur die, die sonst auchüberall sind, sondern effektive,die in dem Ruf stehen, das sieumgebende Milieu positiv zu be-einflussen. Auf dem Pinokkio-Hof kommen diese EffektivenMikroorganismen (EM) überallzum Einsatz, schließlich ist Bar-bara Matthias nicht nur Agrarin-genieurin, qualifiziert für denhöheren Verwaltungsdienst, undUmweltbetriebsprüferin, son-dern auch EM-Beraterin.

Für Mareike war auch das neu.Doch hat sie beobachtet, wie das„Zeug“ vergangenen Sommerdem Esel des Nachbarn half, derSarkoide, Geschwülste an denGelenken, hatte. Heute läuft siemit einer Sprühflasche EM-Lö-sung dem elf Tage alten FohlenTerence hinterher, um ihm da-mit die Wunde am linken Vorder-lauf zu besprühen. Terence istmit seinem Stelzfuß momentandas Sorgenkind des Hofes. Täg-lich muss er trainieren, den Fußrichtig aufzusetzen. Wenn Ma-reike fort ist, wird sich BarbaraMatthias die Zeit dafür nehmen

müssen. Oder Maxi und Dascha,zwei Schülerinnen des Gymnasi-ums in Weißwasser. Sie beginnennach den Ferien die 11. Klasseund werden das Schuljahr überExperimente mit Pflanzen, Tie-ren und EM auf dem Hof ma-chen, eine 15-seitige Arbeit dar -über schreiben und diese in der12. Klasse verteidigen. Das Foh-len haben sie schon an diesemersten Kennenlerntag ins Herzgeschlossen. Und natürlich inte-ressieren sich die beiden auchfür das Karree mit Rotkohl, Salat,Roten Beten, Spinat, Möhren,Zwiebeln und Kohlrabi, das Ma-

BäuerinIn ihrem

freiwilligenökologischen Jahr

lernte Mareike Kinddas Leben auf dem

Pinokkio-Hof inBloischdorf kennen,

kümmerte sich umGarten, Tiere und Hof

und sagt heute:„Die Zeit möchte ich

nicht missen!“

auf Zeitauf Zeit

Als Mareike Kind vor gut ei-nem Jahr die 25 km von ih-rer Heimatstadt Forst zu

Barbara Matthias nach Bloisch-dorf fuhr, waren ihr weder Gar-tenarbeit noch der Umgang mitTieren vertraut. „Ich war einrichtiges Stadtkind aus einerStadtwohnung“, er-zählt sie, immer-hin: Ein Meer-schweinchen habesie gehabt. Aufge-schlossenheit undLust aufs Landle-ben reichen jedoch,um sich an dasAbenteuer namens„freiwilliges ökolo-gisches Jahr“ (FÖJ) erst einmalheranzuwagen. Und damit die-ses Jahr in Bloischdorf keinReinfall werde, gab es zunächsteine Probezeit für alle Beteilig-ten. Der Hof ist klein, Leben undArbeit sind kaum voneinanderzu trennen: eine Stelle mit Fami-lienanschluss. Die Kinder derFamilie Matthias stehen schonauf eigenen Beinen und kom-men nur noch zu Besuch undzum Helfen auf den Hof. HerrMatthias fährt jeden Tag zur Ar-beit ins Büro. Mareike hatte alsozumeist mit Barbara Matthiasund den Tieren zu tun. Die Pro-bezeit ging gut, Mareike blieb,und die vergangene war die letz-te Woche ihres FÖJs.

Vor fünf Jahren kaufte FamilieMatthias den unsanierten Hof in

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