Case ReportPadma28

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12 PHYTOTHERAPIEthema 3/2010

FORSCHUNG

In den nächsten Nummern von

AM thema Phytotherapie

erscheinen in unregelmässi-

gen Abständen einige Case

Reports über die Verwendung

des tibetischen Präparats

Padma 281. Sie zeigen die viel-

fältigen Erfahrungen, die Ärz-

tinnen und Ärzte mit diesem

Präparat machen.

Simon Feldhaus

EinleitungDie integrative, komplementärmedizinischonkologische Betreuung versucht, einenPatienten mit Krebs neben der schulmedi-zinischen Behandlung auf weiteren Ebe-nen zu unterstützen. Dabei geht es einer-seits um die Wirkungsverbesserung dereingesetzten schulmedizinischen Metho-den, andererseits um die Minderung vonNebenwirkungen dieser Therapie oder Be-schwerden durch die Krebserkrankung(Fatigue). Insbesondere wird aber auch ver-sucht, das Immunsystem gezielt hinsicht-lich der Bekämpfung der Krebszellen zustärken.

Padma 28Im Rahmen dieses Behandlungskonzeptsspielt das Produkt PADMA 28 eine wichtigeRolle. PADMA 28 besteht aus einer Vielzahlverschiedener getrockneter und gemahle-ner, sonst aber naturbelassener Heilkräu-ter, sowie aus natürlichem D-Kampfer undKalziumsulfat. Das Präparat wirkt durch-blutungsfördernd und hat immunregulie-rende, entzündungshemmende, antioxi-dative sowie, im Falle von Atemwegsinfek-tionen, antibakterielle Eigenschaften. Dieaktiven Stoffgruppen haben folgende Wir-kungen:◆ Gerbstoffe (Tannine) wirken entzün-

dungshemmend und antioxidativ◆ pflanzliche Farbstoffe in Blüten, Blät-

tern und Stängeln (Flavonoide) unter-stützen die Immunfunktion, wirkenantimikrobiell, entzündungshemmendund antioxidativ

◆ ätherische Öle (Duft- und Aromastoffe,Terpene) wirken reinigend, antimikro-biell und entzündungshemmend

◆ D-Kampfer wirkt tonisierend auf denKreislauf.

Die einzelnen Bestandteile sind niedrig do-siert und erzielen die therapeutische Wir-kung auf additive, synergistische und ant-agonistische Weise.

Case ReportEin Fallbeispiel soll die sinnvolle Integra-tion dieses tibetischen Präparats verdeut-lichen:Bei einer 41-jährigen Patientin wurde vorneun Jahren die Diagnose Mammakarzi-nom mit Haut- und Skelettmetastasen ge-stellt (ICD 10: C50.9). Die Histologie nachoperativer Therapie (Entfernung der befal-lenen Brust inklusive der zugehörigenLymphknoten) ergab ein mässig differen-ziertes, invasives, duktales Karzinom, 16 ne-gative Lymphknoten Level 1 und 5 negativeLymphknoten Level 2.

Es folgte eine adjuvante Chemotherapiemit CMF, die nach 5 Zyklen wegen Unver-träglichkeit abgebrochen werden musste.Weiterhin wurde eine perkutane Radiothe-rapie der Mamma mit 50 Gy sowie desTumorbeets durchgeführt. Nachfolgendwurde eine adjuvante Hormontherapie mitNolvadex über fünf Jahre und Zoladex überzwei Jahre verabreicht.Leider traten aktuell multiple Hautmeta-stasen sowie multiple Skelettmetastasenauf. Der Tumormarker C15-3 war beim Rezi-div negativ. Aufgrund des Metastasie-rungsmusters sowie der starken Expres-sion von Hormonrezeptoren entschlossman sich zu einer Hormontherapie mit Ta-moxifen und Zoladex sowie einer Bisphos-phonattherapie. Klinisch imponierten einausgeprägtes Fatiguesyndrom sowie dif-fuse Knochenschmerzen. Die Schmerz-situation war unter der eingeleiteten Thera-pie rasch regredient, die Müdigkeit und Er-schöpfungssymptome hingegen nicht.Die Patientin stellte sich mit dieser Situa-tion bei mir vor, mit der Frage nach weiter-gehenden Möglichkeiten.Im Rahmen der erweiterten Diagnostikzeigten sich im Vollblut deutliche reduzierteVollblutspiegel von Selen (81 μg/l; Refe-renzbereich > 100 ug/l) und Magnesium(38,4 mg/l; Referenzbereich > 40 mg/l). Wei-ter war ein signifikant erhöhter Score derTKTL-1-positiven Makrophagen von 186 (Richt-wert < 140) als Zeichen eines Vergärungs-stoffwechsels der Krebszellen zu erkennen.Die Immunparameter zeigten ein eher sup-primiertes Bild vor allem des zellständigenImmunsystems und der NK-Zellen.Als therapeutisches Konzept wurde daherdie bestehende Therapie durch folgendeMassnahmen ergänzt:◆ individuelle orthomolekulare Medizin

auf Basis einer Magistralrezeptur undGabe von Natriumselenit in der Dosie-rung von 500 ug/Tag

Case Report: Padma 28Verwendung des Präparats im Rahmen einer integrativen Betreuung einer 41-jährigen Patientin mit Mammakarzinom

1 Redaktionelle Bemerkung: Padma 28 und PadmedCircosan sind identische Präparate. Von der Grund-versicherung wird aber nur Padmed Circosan erstattet.

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FORSCHUNG

◆ Umstellung der Ernährung gemäss desCoy-Konzepts (stark kohlenhydratredu-zierte Ernährung mit einer maximalenGesamtmenge von 60 g Kohlenhydra-ten pro Tag bei freier Eiweiss- und Pro-teinzufuhr; Gabe von Milchsäure undTKTL-1-hemmenden pflanzlichen Ölen)

◆ Misteltherapie mit Iscador M c AG SerieO, Steigerung auf Serie I im Verlauf.

Unter der Zoladextherapie traten leichteGelenkbeschwerden auf.Mit der Vorstellung einer kombiniertenantientzündlichen, antioxidativen und zu-sätzlich immunoregulierenden Wirkungwurde nach drei Monaten die eingeleiteteTherapie mit Padma 28 in einer Dosierungvon anfangs dreimal täglich 2 und späterzweimal täglich 2 Tabletten ergänzt.Unter dieser Behandlung kam es innerhalbvon sechs Monaten zu einer massiven Bes-serung des Befindens mit praktisch völli-gem Verschwinden jeglicher körperlicherSymptome. Das Gewicht blieb stabil, undeine onkologische Verlaufskontrolle nachneun Monaten inklusive PET/CT-Untersu-chung zeigte eine stabilisierte Tumorsitua-tion mit FDG-inaktiven Knochenmetas-

tasen ohne Hinweise auf sonstige Tu-mormanifestationen. Bei Vollblut-Selen-spiegeln im therapeutischen Bereichwurde die Gabe von Natriumselenit auf300 ug/Tag reduziert.Dieser Fall zeigt eindrücklich die Sinnhaf-tigkeit eines kombinierten Vorgehens beider integrativen Onkologie. Ziel muss essein, nicht die Methoden gegeneinanderauszuspielen, sondern zum Wohle des Pa-tienten zusammenzuarbeiten.Padma 28 wurde hier im Off-Label-Usenicht im Sinne der Verbesserung der Zirku-lation, sondern im ursprünglichen Sinneder Tibetischen Medizin als ganzheitlichwirksames Vielstoffpräparat eingesetzt.Dies mit hervorragender Wirkung und Ver-träglichkeit.Gemäss der neuesten wissenschaftlichenErkenntnis, dass ein chronischer Entzün-dungsprozess oftmals bei Krebserkrankun-gen eine Schlüsselrolle bei der Entstehungund Ausbreitung spielt, ist auch hiermit dieRationale für den Einsatz von Padma 28 ge-geben. Eine ausgeprägte antientzündlicheWirkung dieses Präparats konnte ja bestä-tigt werden.

Unter fachkundiger Anleitung können so-mit schulmedizinisch onkologische Thera-pieverfahren optimal mit Methoden derKomplementärmedizin ergänzt und er-weitert werden. ◆

Anschrift des Verfassers:Dr. med. Simon FeldhausOberarztAeskulap-Klinik6440 BrunnenSimon.Feldhaus@aeskulap.com

Die Redaktion von AM thema Phy-totherapie ruft die LeserInnen auf,ihre Erfahrungen, die sie in ihrerPraxis mit Padma 28/Padmed Cir-cosan gemacht haben, mitzuteilen.Sie werden als Case Reports veröf-fentlicht. Wenn jemand keine Zeitzum Ausformulieren eines Texteshat, hilft die Redaktion von AMthema Phytotherapie gerne beimFormulieren!

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