Caspar David Friedrich der Vermittler zwischen Mensch und Natur Religiöses Gefühl : Pantheismus...
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- Caspar David Friedrich der Vermittler zwischen Mensch und Natur
Religises Gefhl : Pantheismus Romantische Themen Natur als Ausdruck
von der Seele Kunst als Darstellung seines Glaubens
http://www.gymnasium-meschede.de/projekte/romantik/friedrich.htm
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- Mnch am Meer Mensch im Blick der Natur verloren, klein,
unbedeutend unendlich, weit, gewaltig mit dem Rcken zum Zuschauer
Verblauungseffekt: Optische Tiefe Helle Farben im Hintergrund:
symbolische Bedeutung fr das Streben nach Erleuchtung? schaut nicht
ins Licht In kontemplativer Haltung
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- Abtei im Eichwald
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- Wir trumen von Reisen durch das Weltall: ist denn das Weltall
nicht in uns? Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht. Nach
innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die
Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft.
(Novalis)
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- Worum geht es in diesem Bild? Wie ist die Stimmung? Welche
Dinge fallen auf? Wo ist das Bildzentrum? Welche Farben fallen auf?
Was drckt das Bild aus? Wie wirkt das Bild auf den Betrachter? Der
Wanderer ber dem Nebelsmeer
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- Ein Mann auf einem Felsen im Blick der unendlichen Natur
Nebelschwaden oder Wolken und in der Ferne, Bergen Der Mann mit dem
Rcken zu dem Zuschauer = Identifikation sfigur Sanfte,
verschwommene kalte Farben in Hintergrund, dunkle, scharfe und
warme Farben in Vordergrund : Farbperspektive Sehnsucht /
Melancholie / Unendlichkeit Der Zuschauer fhlt sich in die Umgebung
hineinversetzt
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- Das Kreuz im Gebirge
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- Frau in der Morgensonne
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- Kreidefelsen auf Rgen
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- Ein Bild muss empfunden, nicht erfunden sein.
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- Der einsame Baum Wnschelrute Schlft ein Lied in allen Dingen,
die da trumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
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- Frau am Fenster Schliee dein leibliches Auge, damit du mit dem
geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann frdere zutage, was du
im Dunkeln gesehen, da es zurckwirke auf andere von auen nach
innen. ( Caspar David Friedrich )
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- Eismeer
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- Mondaufgang auf Meer
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- Das Groe Gehege
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- Mondaufgang am Meer
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- Mann und Frau den Mond betrachtend
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- Joseph von Eichendorff: Mondnacht (1837) Es war, als htt' der
Himmel Die Erde still gekt, Da sie im Bltenschimmer Von ihm nun
trumen mt. Die Luft ging durch die Felder, Die hren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wlder, So sternklar war die Nacht. Und meine
Seele spannte Weit ihre Flgel aus, Flog durch die stillen Lande,
Als flge sie nach Haus.
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- J.v.Eichendorff Sehnsucht Es schienen so golden die Sterne, Am
Fenster ich einsam stand Und hrte aus weiter Ferne Ein Posthorn im
stillen Land. Das Herz mir im Leib entbrennte, Da hab' ich mir
heimlich gedacht: Ach, wer da mitreisen knnte In der prchtigen
Sommernacht!
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- Eine Hieroglyphe, ein gttliches Sinnbild soll jedes wahrhaft so
zu nennende Gemlde sein. (Friedrich Schlegel)
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- Die romantischen Gemlde haben hufig eine religise Komponente :
die Sehnsucht des Menschen nach der Unendlichkeit und die passive
Betrachtung des Universums. Es handelt sich um eine Verbindung aus
Naturerlebnis, Religion und individueller Empfindung. Man hat diese
Religion einen christlichen Pantheismus genannt : Das Gttliche
offenbart sich im individuellen Erlebnis von Naturschnheit. Das hat
natrlich auch einen religisen Charakter, denn Gott ist in der Tiefe
der Welt und des Bewusstseins oder ist geradezu diese Tiefe selbst.
Caspar David Friedrichs Landschaften sind also nicht echt"; sie
sind keine Imitate der Natur, sondern in ihnen zeigt sich
gewissermaen eine kosmische Ordnung, deren Widerschein im Innern
des betrachtenden Menschen zu finden ist oder zu finden sein
soll.
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- (Caroline Schlegel in Athenum, 1799) So sollte man die Knste
einander nhern und bergnge aus einer in die andere suchen.
Bildsulen beleben sich vielleicht zu Gemlden, Gemlde wrden zu
Gedichten, Gedichte zu Musiken; und wer wei? so eine feierliche
Kirchenmusik stiege auf einmal wieder als ein Tempel in die
Luft.
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- Die Romantik (1798- 1835) Frhromantik Jena Sptromantik Berlin /
Wien Hochromantik Heidelberg Brder Schlegel, Novalis, Schelling,
Humbolt Eichendorff, Brentano, Arnim, Brder Grimm Tieck, E.T.A.
Hoffmann, von Kleist
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- Die Romantik Sturm und Drang Klassik ( Harmonie strenge Regeln
) Ideale der franzsischen Revolution Gefhl Fantasie Einsamkeit
Unbewusste Nacht und Traum Universalitt Sehnsucht Wanderlust gegen
den Alleinherrschaft des Rationalismus der Aufklrung Gefhl
NatrlichkeitFreiheit Vergangenheit
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- Sehnsucht nach etwas Fernem und Unerreichbarem Natur
Unendlichkeit Mittelalter Fernen Lndern und Leuten Naturmystik
Freiheit Weltgeist Weltseele Keine Trennung zwischen Gott; Natur
und Menschen Die Welt wird Traum und der Traum wird Welt
vergangenen Zeiten anderen Welten Einheit Kindheit Tod Gott
Jenseits Neue Kenntnisse Nacht
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- Grundidee: Streben nach Einheit Weltseele - Weltgeist In allen
Formen der Natur: Teil Gottes Die Grenzen der Gattungen verwischen
Von Vernunft und Gefhl
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- Die blaue Blume Symbol der Romantik: Die blaue Blume (Novalis:
Heinrich von Ofterdingen) Sie reprsentiert etwas, was schwierig zu
erreichen ist, eine Sehnsucht, die man nicht aussprechen kann und
die rational nicht verstndlich ist. Und um seine Sehnsucht zu
stillen, mu man das Unerreichbare erreichen. Die blaue Blume kann
verschiedene Bedeutungen haben. In Heinrich von Ofterdingen
reprsentiert die blaue Blume die Liebe. Sie liegt in der Mitte von
anderen Blumen und ist die einzige, die licht blau ist. In ihr
schwebt ein zartes Gesicht - dieses Gesicht ist die Liebe. Wenn man
die Blume findet, findet man auch die Liebe.
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- Dichtung und Kunst Frher: Nachahmung der Natur Abbild der
Wirklichkeit Bei den Romantikern: Ausdruck der Fantasie der
Menschen Eigene Welt als Vorschein einer knftigen besseren
Welt
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- Universalpoesie Ziel: die Grenzen der Gattungen zu verwischen
in Romanen werden dramatische Teile eingebaut und in Erzhlungen
Gedichte Poetisierung des Lebens Romantische Ironie Der Dichter
kann eine Welt der Illusion bauen, die er dann in Frage stellt Die
Welt soll romantisiert werden
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- Die Frhromantik 1799 findet das berhmte Romantiktreffen in Jena
statt. Zu dieser Gruppe gehren Friedrich und August Schlegel,
Ludwig Tieck, Novalis, Friedrich Schelling, Fichte, die sich nicht
nur der Dichtung widmen, sondern der Wissenschaft, der Kunst und
der Philosophie. Diese Phase der Romantik weist einen kritischen,
wissenschaftlichen und philosophischen Charakter auf. Diese junge
Literaten grnden die literarische Zeitschrift Athenum in der sie
durch poetische und theoretische Schriften ihre Ideale bekannt
machen. Mit dem Tod von Novalis (1801) ist die Frhromantik zu Ende,
und der Schwerpunkt der romantischen Bewegung verlagert sich nach
Heidelberg, das zum Zentrum der Hochromantik wird.
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- Themen der Frhromantik Die Welt muss romantisiert werden, damit
der ursprngliche Sinn des Lebens wieder entdeckt werden kann. Das
Mittel dieser Romantisierung ist die Phantasie. "...indem ich dem
Gewhnliche ein geheimnisvolles Ansehen,... dem Endlichen einen
unendlichen Sinn gebe, so romantisiere ich es." Sehnsucht nach dem
Unendlichen und Unbestimmten, nach einem Ideal, das nie erreicht
werden kann, nach der Vollkommenheit (die blaue Blume) ; Nacht als
magisches Wesen, Mutter, Haus der Seele, Reich der Liebe und der
Seligkeit, Symbol des befreienden Todes; erst in der Nacht und im
Traum kann man alle Wnsche realisieren und zu einer hheren
Erfahrungswelt gelangen. Sie fhrt in Schlaf und Traum aus der
Tagwelt hinaus, und ist auch Bild fr den Tod, der das Tor zum
Jenseits bildet Bewunderung fr vergangene Zeiten (wie z.B. das
Mittelalter, in dem eine geistige, religise und politische Einheit
herrschte) und fr die Kindheit (Kindlichkeit als Ideal der Naivitt,
Einfachheit, Spontaneitt) Freiheit auf jedem Gebiet: Emanzipation
der Frau und freie Liebe, das Leben freier gestalten.
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- Die Hochromantik Die Phase der Hochromantik (auch
Nationalromantik genannt) beginnt zirka 1805 in Heidelberg. Man
konzentriert sich auf das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation,
symbolisiert durch Kaiserherrlickkeit, Rittertum, gotische Kunst
und christliche Frmmigkeit. Die Hochromantiker wenden sich der
altdeutschen Sprache und Literatur zu und sammeln alte Mrchen
Sagen, Volksbcher und Lieder um zur Erneuerung des nationalen
Selbstbewutseins beizutragen. Wichtige Hochromantiker sind Achim
und Bettina von Arnim, Clemens Brentano, Joseph Grres und die Brder
Jacob und Wilhelm Grimm.
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- Themen der Hochromantik Religiser und fantasievoller Charakter
Interesse an der Geschichte des Volkes und Sprachen Volkslieder-
und Mrchensammlungen (Volkstmlichkeit) Konzentration auf das
heilige rmische Reich Erneuerung des nationalen Selbstbewutseins
(Patriotismus) Irrationalistisch
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- Die Sptromantik Berlin, mit den Salon der Rahel Levin-
Varnhagen, ist ab 1815 das Zentrum der Sptromantik. Im Mittelpunkt
dieses Dichterkreises wirken E.T.A. Hoffmann, Adelbert von
Chamisso, Joseph von Eichendorf und andere. E.T.A. Hoffmann zhlt zu
den bekanntesten Dichtern. Er hat auerdem sehr groen Einflu auf die
Literatur in Amerika, Ruland und Frankreich. In Hoffmanns
Erzhlungen und Romanen findet sich das Doppelgngermotiv ebenso wie
der Einbruch des Wunderbaren in den Alltag. Er ist auch der
Begrnder der Kriminalgeschichte und fhrt die romantische Ironie auf
ihren Hhepunkt Themen
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- Themen der Sptromantik Liebe zur Natur und zur Heimat Sehnsucht
als Wanderlust Liebe zu fernen Zeiten und Lndern, um neue Menschen
kennen zu lernen und von vergangenen Welten trumen zu knnen
Einsamkeit in der Natur Romantische Ironie Phantastischen,
Unerklrlichen, Verborgenen und Bedrohlichen in gewisser Weise als
Fortsetzung der urromantischen Faszination fr die Nacht
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- Novalis Geboren am 2.5.1772 in Oberwiederstedt/Harz; gestorben
am 25.3.1801 in Weienfels. Der Sohn eines streng pietistischen
Salinendirektors schloss das Rechtsstudium in Jena, Leipzig und
Wittenberg 1794 mit dem besten Examen ab. Im selben Jahr wurde er
als Aktuarius nach Tennstedt geschickt. Im nahen Grningen begegnete
er der 12jhrigen Sophie von Khn, mit der er sich im Mrz 1795 ohne
Wissen der Eltern verlobte. Im Januar 1796 wurde er Akzessist an
der Salinendirektion in Weienfels. Nach dem Tode Sophies im Mrz
1797 ging er Ende 1797 an die Freiberger Bergakademie, wo er
Bergwerkskunde, Chemie und Mathematik studierte. Auch die zweite
Verlobung 1798 mit Julie von Charpentier blieb ohne Hochzeit.
Pfingsten 1799 kehrte er zur Salinendirektion zurck und wurde im
Dezember zum Salinenassessor und Mitglied des Salinendirektoriums
ernannt. Hhepunkt der beruflichen Laufbahn war die Ernennung zum
Supernumerar-Amtshauptmann fr den Thringischen Kreis am 6.12.1800.
Seit August dieses Jahres war er erkrankt und konnte die Arbeit
nicht mehr aufnehmen.
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- Joseph von Eichendorff Geboren am 10.3.1788 auf Schlo Lubowitz
bei Ratibor /Oberschlesien; g estorben am 26.11.1857
Neisse/Schlesien Eichendorff entstammte einer katholischen
Adelsfamilie. Nach dem Besuch des kath. Gymnasiums in Breslau
1801-1804 begann er ein Jurastudium in Halle 1805/06, das er
1807/08 in Heidelberg fortsetzte. 1808 unternahm er eine
Bildungsreise nach Paris und Wien, von wo aus er 1810 nach Lubowitz
zurckkehrte und dort den Vater bei der Verwaltung der Gter
untersttzte. Den Winter 1809/10 verbrachte er in Berlin, besuchte
Vorlesungen bei Fichte und kam mit Arnim, Brentano und Kleist
zusammen. In Wien setzte er 1810 das Studium fort und schlo es 1812
ab. 1813- 1815 nahm er an den Befreiungskriegen teil. 1816 trat er
in den preuischen Staatsdienst als Referendar in Breslau., wurde
1821 katholischer Kirchen- und Schulrat in Danzig, 1824
Oberprsidialrat in Knigsberg. 1831 bersiedelte er mit der Familie
nach Berlin und war dort in verschiedenen Ministerien beschftigt,
bis er 1841 zum Geheimen Regierungsrat ernannt wurde; 1844 ging er
in Pension.
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- E.T.A. Hoffmann Hoffmann wurde am 24.1.1776 in Knigsberg
geboren. Sein Vater war Advokat. Nach dem Gymnasium in Knigsberg
studierte er von 1792-1795 Jura. Als Referendar arbeitete er 1796
in Glogau und 1798 in Berlin. Ab 1800 arbeitete er als Assessor in
Posen, wurde strafversetzt nach Plozk in Polen. Etwa 1805 zog er
nach Berlin, wo sich seine Begabung als Musiker, Zeichner und
Schriftsteller vollends entwickeln konnte. Ab 1814 war er wieder am
Kammergericht in Berlin angestellt. Hoffmann starb am 25.6.1822 in
Berlin.
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- Jakob und Wilhelm Grimm
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- Leben und Werk Jakob und Wilhelm Grimm wurden 1785 und 1786 in
Hanau geboren. Sie waren in Paris und Kassel als Bibliothekare und
in Gttingen und Berlin als Professoren ttig. Mit Achim von Arnim,
Brentano Eichendorf und Uhland gehrten sie zur Heidelberger Gruppe
und interessierten sich besonders fr das deutsche Mittelalter. Sie
sind die Begrnder der germanischen Philologie, d.h., sie
beschftigten sich mit der Erforschung von Texten und ihrer
Entstehung. Sie verffentlichten 1812-1815 die weltberhmte Sammlung
Kinder und Hausmrchen Sie arbeiteten auch an dem Deutschen
Wrterbuch.Jakob schrieb ausserdem eine Deutsche Grammatik (1819-37)
und eine Deutsche Mythologie, whrend Wilhelm die Deutschen
Heldensagen sammelte.
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- Kinder- und Hausmrchen: die Naturpoesie des Volksmrchen Die
Frhromantiker meinten, die Welt knne durch die Poeesie verndert
werden, aber, da dieser Anspruch gescheitet war, widmeten sich die
Brder Grimm der Naturpoesie. Sie hielten Mrchen fr Volkspoesie und
traten an, bei alten Frauen Mrchen zu sammeln und aufzuschreiben,
weil sie der echten Seele des Volkes entsprechen. Dadurch erzielten
sie die Erziehung des Volkes:
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- Das Mrchen Die meisten Mrchen haben 3 Teile. Anfang und Ende
Alles ist anonym Zahlen-Symbole Das Gesetz des Gegensatzes. Nur
eine Dimension Metalle und Minerale.. Wiederholungen
Originaltexte
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- Die meisten Mrchen haben 3 Teile: Die Situation am Anfang. Der
Held in der Geschichte wird schlecht behandelt, verzaubert,
bedroht. Der Weg des Helden. Er muss eine Gefahr bestehen; man
versucht ihn zu ermorden; er wird gefangen, er bekommt ein
Zaubermittel; er muss weit reisen, etc. Die Lsung. Der Held benutzt
ein Zaubermittel; er kmpft und siegt; er wird befreit; er wird
wieder lebendig; er wird gerettet; er feiert Hochzeit; er wird
Knig; das Bse wird bestraft.
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- Anfang und Ende Bei vielen deutschen Mrchen steht am Anfang Es
war einmal.. oder Vor langer, langer Zeit, in anderen Lndern gibt
es andere Formeln. Der Sinn dieser Formeln ist ganz einfach: die
ersten Worte sollen den Zuhrer verzaubern Er soll seine normale
Welt verlassen und frei werden fr die Mrchenwelt. Auch fr das Ende
gibt es viele Mrchen-Formeln, zum Beispiel: Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute oder Das ist eine lange
Geschichte und eine lustige Geschichte und eine kostliche
Geschichte, und damit hat es ein Ende (England). Es geht auch mit
viel Moral: So waren sie alle fr ihre Schlechtigkeit bestraft, und
sie beschlossen, sich zu bessern. Oder frhlich und beide lachten
glcklich
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- Alles ist anonym Mrchen-Figuren sind keine Menschen. Sie haben
keinen Charakter. Man weiss nur: Sie sind bse oder sie sind gut.
Der Leser oder Hrer sieht immer nur die Oberflche des Helden. Nur
selten fliesst Blut. Der Held wird niemals krank. Er zeigt auch
wenig Gefhl. Mrchen-Figuren handeln immer cool. Selbst bei Zorn,
rger, Liebe und Eifersucht geschieht nicht viel. Das Mrchenland ist
anonym. Das Mrchen erzhlt von keiner Stadt und von keinem Dorf, wo
der Held lebt. Im Gegenteil. Das Mrchen beginnt erst, wenn der Held
von seinem Dorf fortgeht. Es gibt auch keine wirkliche Zeit. Die
Mrchenfiguren werden niemal lter: Dornrschen wacht nach 100 Jahren
auf und ist so jung wie vorher.
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- Zahlen-Symbole Fast alle Formeln kommen dreimal vor. Drei
Aufgaben muss der Held lsen, dreimal hilft eine gute Fee, dreimal
kommt ein bser Feind. Auch Personen und Dinge erscheinen dreimal: 3
Shne, 3 Schwestern, 3 Riesen, 3 Wnsche, 3 Ringe. Aber auch andere
Zahlen sind wichtg, z.B. die sieben oder die zwlf und die halbe
zwlf, nmlich die sechs. Die sieben und die zwlf sind heilige
Zahlen: das Vaterunser hat sieben Bitten, die katholische Kirche
kennt 7 Sakramente, der Regenbogen hat 7 Farben und wir haben 7
Tonstufen in der Musik
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- Das Gesetz des Gegensatzes. Das Mrchen mag Extreme und scharfe
Kontraste. Jung und alt leben zusammen, ebenso gro und klein, gut
und bse, dumm und klug, Mensch und Ungeheuer. Mrchen-Figuren sind
niemals mittelmssig. Sie sind sehr bse oder sehr gut, sehr arm oder
sehr reich.
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- Nur eine Dimension. Im Mrchen knnen Menschen zaubern und Tiere
reden. Das ist gar nichts Besonderes. Die Mrchen-Figuren wundern
sich nicht darber. Es gibt keine andere Dimension der Welt, kein
Jenseits. So kann ein Prinz auch eine Fee heiraten eine
Geister-Figur aus einer anderen Welt.
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- Metalle und Minerale. Die Mrchenwelt liebt Steine, Kristalle
und Metalle. Es gibt Schlsser und Huser aus Gold, Glas oder
Diamanten. Auch Pferde, Wlder, Enten und Menschen werden pltzlich
zu Gold, Silber, Eisen und Kupfer, oder sie werden (zur Strafe) zu
Stein. Ringe, Schlssel, Glocken, Kronen, goldenen Kleider findet
man in jedem Mrchen: Der Mrchenleser erkennt: Diese Dinge haben
eine bestimmte Bedeutung. Sie spielen eine wichtige Rolle in der
Handlung des Mrchens.
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- Wiederholungen. In jedem Mrchen gibt es Wiederholungen. Oft
sind es Verse oder Zauberformeln. Berhmte Formeln in deutschen
Mrchen sind: Knusper, knusper knuschen, wer knuspert an meinem
Huschen?(Hnsel und Gretel) Die guten ins Tpfchen, die schlechten
ins Krpfchen (Aschenputtel) Spieglein, spieglein an der Wand
(Schneewittchen). Jedes Kind kennt diese Verse.