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Bereits seit 2003 existiert das Magazin der creativen inneneinrichter, ein Netzwerk von rund 50 unabhängigen Einrichtungshäusern aus Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz. Mit einer Auflage von 135.000 Exemplaren und handverlesenem Kundenstamm steht „CI“ für Beratung, Service und Informationen rund um zeitgemäßes Wohnen. Jedes Heft steht unter einem Leitthema. Beiträge namhafter Autoren sorgen zusätzlich für eine hohe Attraktivität.
Citation preview
WohnEnJunge Klassiker
aRBEITPlatz für Einsteiger
dESIGnGiulio Cappellini
CI – daS MaGazIn dER CREaTIVEn InnEnEInRIChTER
WohnEn + EInRIChTEn | LEBE n + aR B EITEn
4 196478 704505 22
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01/11 – 3 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
editorial
Liebe CI-Freunde,
sicher ist es Ihnen sofort aufgefallen: Das CI-Magazin hat sich verändert. Es
ist im Format etwas kleiner als bisher und in der Gestaltung etwas leichter
und luftiger geworden. Weniger gehaltvoll ist es dadurch nicht, denn um
Ihnen künftig noch mehr Anregungen und Service zu bieten, haben wir den
Umfang sogar erweitert. Unsere redaktionelle Grundrichtung haben wir
beibehalten – womit wir auch schon beim Thema wären.
Das Leben hält viele Optionen für uns bereit, welche Richtung wir letztlich
einschlagen, hängt von vielen Faktoren ab. Das gilt für die großen Meilen-
steine genauso wie für die etwas kleineren Weichenstellungen, etwa was
den persönlichen Geschmack und den Lebensstil – unser „Stil-Leben“ – an-
geht, das heißt vor allem auch die Gestaltung unserer persönlichen Umge-
bung. Mit beiden Themen beschäftigen wir uns in diesem Heft, mit letzterem
naturgemäß ausführlicher.
Zum Thema Wohnen stellen wir Ihnen die wichtigsten Trends aus der
Designwelt vor. Und wir rücken die Möglichkeiten für Junges Wohnen mit
erschwinglichen Designklassikern in den Blickpunkt. Mehr gutes Design für
einen vernünftigen Preis anzubieten und damit auch jüngere Leute frühzei-
tig anzusprechen – dieses Ziel treibt auch Giulio Cappellini um, einen der
führenden Köpfe der internationalen Designszene. Was er uns im Gespräch
sonst noch erzählt hat, lesen Sie ebenfalls in diesem Heft. Jedes auf seine Art
richtunggebend sind auch unsere Themen rund ums Büro: Es geht um Ord-
nung, um preiswerte Einsteiger-Arbeitsplätze und um eine beispielgebende
Einrichtungslösung für ein zukunftsweisendes Unternehmen.
Wie immer beleuchten wir unser Leitthema auch durch die philosophisch-
literarische Brille, diesmal mit Beiträgen von Klaus Hofmeister und Horst
Evers. Insofern also hat sich an Ihrem CI-Magazin nichts geändert.
Wir hoffen, es gefällt – und wünschen Ihnen viel Spaß mit diesen und weite-
ren Themen!
Axel Stamm
ChefredakteurTITEL Aufregend wird unser Stil-Leben durch die Freiheit der Wahl: So zeigt die Paperlamp von Moooi klassische Formen – realisiert in Papier.
Titelfoto: Michael Jungblut
Betten Kommoden Raumtrenner Regalsysteme Schränke
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01/11 – 5 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
inhalt
RuBRIKEn
3 EdIToRIaL / IMPRESSuM
46 SELECTEd
54 SELECTEd EXTRa: ouTdooR
56 aKTIonEn und PERSonEn
58 VoRSChau: nEu IM CI-PoRTaL
TITELThEMa „STIL–LEBEn“
16 daS naVI dES LEBEnSWarum es nicht immer leicht ist, seine Richtung zu finden. Von Klaus Hofmeister
40 füR EILE fEhLT MIR dIE zEITEine heitere Reise Richtung Wahnsinn. Von Horst Evers
WohnEn, EInRIChTEn, dESIGn
6 CI TREndSCouTNachhaltig hochwertig: Die neuen Trends für Wohnen und Küche
20 JuGEnd WohnTJunge Möbelklassiker – sportlich inszeniert
28 „ES GIBT VIEL zu EnTdECKEn“Ein Gespräch mit Multitalent Giulio Cappellini
32 oRdnunG IST daS haLBE LEBEnAlles mit System: Wertvolle Helfer fürs Büro
37 CoRPoRaTE fLEXIBILITYDer Vitra ID-Chair
38 „BEST-offICE“ MIT CI-KoMPETEnzDas Berliner Solarunternehmen Solon SE
42 aRBEITSPLäTzE füR EInSTEIGERPreiswerte Kombinationen mit hoher Designqualität
6 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
Nachhaltig und hochwertig sollen Möbel sein – die aktuellen Kollektionen zeigen es deutlicher denn je. So sind Holz und Leder wieder stark im Kommen. Eine kleine Nachlese zur imm cologne.
tReNDscoUt
Das konsequente Streben nach Nachhaltigkeit und Qua-
lität unterstrich die imm cologne genauso wie die beglei-
tende Messe „Living Kitchen“. Holz wird als nachwach-
sender Werkstoff immer beliebter – selbstverständlich
bei Kasten- und Küchenmöbeln, aber auch als bequemer
Stuhl, als Liege oder sichtbar bei Sofas.
01/11 – 7 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Draenert 1015 FIGURA
Wogg woGG 50
Arco PIvot Desk
Bei diesem Beistelltisch gelang Designer Stephan Veit ein Spiel mit Rundungen. Eingelegte Glasplatte in klar oder vielen Farbtönen unterlackiert.
Überzeugende Formsprache trifft modernste Verarbeitungstechnik. Resultat: ein Holzstuhl der neuesten Generation. Leicht, stapelbar, multifunktional.
Praktischer Platz für die Arbeit am Laptop: Der „Pivot Desk“ vom jungen israelischen Designer Shay Alkalay passt ausgezeichnet in Wohnzimmer oder Hotel-Lobby.
Gandia Blasco MANGAsIm Zuge des großen Erfolges der Teppich-kollektion „Mangas“ für Gan by Gandia Blasco wurde das Sortiment von Designerin Patricia Urquiola um diese Poufs erweitert. Auch sie bestechen durch das ungewöhnliche Patchwork-Design aus unterschiedlichen Woll stichen. Die spezielle Aneinanderreihung verschiedener Knüpfarten mit mannigfachen Strukturen und Formen lässt ein einzigartiges Spektrum von Oberfläche und Farbe entstehen. Erhältlich im kleineren Format im Design „caramelo“ und „globo“ sowie als Liegekissen im Design „campana“.
Richard Lampert RockeRLiebe zum Detail und schöne Geschichten drumherum zeichnen sieben neue Produkte aus, die Richard Lampert in seiner Kids Kollektion anbietet. Dazu gehört auch das Schaukelpferd „Rocker“ von Nipa Doshi und Jonathan Levien.
COR FossALiege, Couch oder Sofakombination? Neben-einander, parallel oder über Eck? Aurélien Barbry greift die einfachen Dinge des Alltags auf und fragt: „Wie kann man sie anders machen?“. Dabei enstand ein Sitzmöbel, das sich mit ein paar Handgriffen verwandeln lässt. Auszeichnung „interior innovation award 2011“.
8 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
Classicon MUNIch loUNGe chAIR
LaPalma AP
Jan Kath AlcARAz sky
Entwickelt für starke Beanspruchung im öffentlichen Raum: Der Sessel von Sauerbruch Hutton belegte beim „interior inno vation award 2011“ den ersten Platz. Bezug aus Stoff oder Leder. Zur Serie gibt es auch Sofa und Couchtisch.
Designer Shin Azumi entwarf diesen unge-wöhnlichen, raumsparenden und zugleich bequemen Hocker, der aus einem einzigen Stück Sperrholz gefertigt wird. Die Farben: Eiche gebleicht und Eiche schwarz gebeizt.
Die preisgekrönten Teppiche aus Wolle, Nessel und Seide sind nicht nur hand-geknüpft, sondern auch von Hand kardiert (gekämmt), gesponnen und mit Pflanzen-farben gefärbt.
Lammhults coMetIdeal für Meeting und Konferenz, bietet der komfortable Stuhl von Designerin Gunilla Allard diverse Optionen. Es gibt ihn mit oder ohne Armlehnen, mit hoher oder niedriger Rückenlehne.
Cappellini twbSessel, Hocker, Bank – und kein Stück gleicht dem anderen: Yael Mer und Shay Alkalay haben eines der interessantesten Angebote der jüngsten Cappellini-Kollektion entworfen. Hergestellt aus natürlichem Eschenholz, naturfarben oder schwarz wie Ebenholz und mit einem Band an der Basis in den Farben Kirschrot, Grün, Eisengrau oder Chinablau.
Design Peter J. Lassen
10 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
BoccibAlDAchIN
Die neue Definition des Kronleuchters: Die Leuchten „Baldachin“ aus der Serie „28 STANDARD“ lassen sich als gigantische Leuchtwolke inszenieren oder aber einzeln aufhängen. Jede der Glaskugeln hat ihre Besonderheit, und die kleinen Unebenheiten im Glas sorgen für eine einzigartige Licht-stimmung. Design: Omer Arbel
e15 tA18 zehNPlatz für acht oder zehn Personen: Mit seiner Massivholzstärke von 40 mm in geölter Eiche, 2,40 m oder 3,00 m Länge und durch seine reduzierte Form fügt sich der Konferenz- oder Esstisch im Design von Philipp Mainzer in viele Interieurs ein.
Cassina AUtheNtIc wooD Seine akribische Forschung am umfangreichen Werk von Le Corbusier setzt Cassina fort: mit vier Projekten für die Kollektion I Maestri. Dazu gehört dieser 1958 entworfene Tisch für Wohnen und Konferenzen. Ausgezeichnet mit dem „interior innovation award 2011“ der imm.
01/11 – 11 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
meldungen
I SaLonI In MaILand 12. APRIl – 17. APRIl 2011
Schon zum 50. Mal trifft sich die internatio-nale Szene zur angesagten Möbelmesse in Mailand. Über 2.500 Aussteller präsentieren auf 230.000 qm die aktuellsten Trends, außer gewöhnliche Möbel und kreative Designs. Mehr als 270 Showrooms in der ganzen Stadt sorgen wie stets mit diversen Events, Ausstellungen und Vernissagen für ein aufregendes Rahmenprogramm.
CoR-PREIS 2011 füR ThoMaS BäRnThaLER „Versetzung gefährdet“, die Möblierung unserer Schulen ist aus der Zeit gefallen und erfordert neue gestalterische Konzepte. Für seinen kritischen Beitrag im SZ Magazin erhielt Thomas Bärnthaler den mit 6.500 Euro dotierten Hauptpreis Wohnen und Design für deutschsprachige Printmedien, den COR auf der imm cologne zum siebten Mal vergab. „Entworfen für die Ewigkeit“: in pure – Magazin für Nachhaltigkeit, beleuch-tet Norman Kietzmann Herstellerstrategien, die auf (neue) Zeitlosigkeit setzen. Die Jury würdigte ihn mit dem Preis für den Journa-listischen Nachwuchs, dotiert mit 3.500 Euro. In das Finale gelangten 26 Beiträge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: Essays, Reportagen, Produktübersichten mit Analysen, Ausstellungsberichte, Portraits sowie Darstellungen neuer Bau- und Wohn-formen.
Leo Lübke, Stifter und Geschäftsführender Gesellschafter von COR (r.) mit Thomas Bärnthaler, Träger des von COR verliehenen Hauptpreises Wohnen und Design 2011
Kartell blooMEdel wie Muranoglas und rebellisch wie ein Rockstar: Die Leuchte von Ferruccio Laviani erblüht in einem funkelnden Blumenwasser-fall mit Kristalleffekt. In den Farben trans-parent, rosa-schwarz (transparent), durch-gefärbt weiß und durchgefärbt schwarz.
Walter Knoll cUoIoStahl sorgt für die Stabilität, Leder berührt den Sitzenden. Minimales Design für ent-spanntes Sitzen an der Theke, mit oder ohne Armlehnen. Design: EOOS. Ausgezeichnet mit dem „interior innovation award 2011“ der imm.
12 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
Neben Holz ist auch Leder wieder deutlich stärker im
Kommen. Auffällig sind vor allem dicke, kaum behandel-
te Natur leder mit griffigem, einladendem Charakter. Bei
den Be zugsstoffen überwiegen Unis. Für kräftige Akzente
sorgen vielfach bunte Streifenmuster oder abstrakte
Grafik.
Und: Die energiesparende LED-Lichttechnik ist weiter
auf dem Vormarsch. Der überwiegende Teil an Kleider-
schränken, Wohnwänden, Sideboards und Vitrinen ist
bereits damit ausgestattet.
MDF ItaliaRANDoM cAbINetNeuland Industriedesign gelang die Weiter-entwicklung der bekannten offenen Random-Regalserie zu einem vielseitigen Aufbewah-rungssystem mit geschlossenen Elementen. Für Wohnzimmer, Schlafzimmer, Büro oder Flur.
MiinuPRoJect M16Die ursprünglich aus Anatolien stammenden, einzigartigen Teppiche werden aus einzelnen Ornamenten gefertigt. Mit der Kombination aus hochwertigen Materialien und stylishen Farben wird das traditionelle Design zeitge-mäß umgesetzt.
MorosoDewPrall und einladend wie ein überdimensiona-ler Wassertropfen, hat der runde Pouf im Design von Nendo fast schon Objektcharakter. Das Ledergeflecht verleiht der Oberfläche eine ungewöhnliche Dreidimensionalität.
01/11–13 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
PastoetoteMDer belgische Architekt Vincent van Duysen entwarf dieses schöne Möbel für die nieder-ländische Möbelfabrik Pastoe. Auf Klarheit und harmonische Proportionen kam es ihm dabei besonders an. Zugleich kann „Totem“ durch verschiedene Layouts, Farben und Finishes nach Kundenwunsch angepasst werden.
FlexformsoFt DReAMEin schönes Stück Wohnlichkeit, erdacht von Design-Großmeister Antonio Citterio. Die abziehbaren Bezüge sind aus Stoff oder Leder, lose Kissen mit Federfüllung können separat bestellt werden. Das Gestell besteht aus nickel-satiniertem oder verchromtem bzw. brüniertem oder lackiertem Metall.
Umweltorientiertes Denken und Handeln rückt auf dem Immobiliensektor immer mehr in den Brennpunkt. Das Zertifizierungssystem LEED (Leadership in Environmental Design) des amerika-nischen US Green Building Council (USGBC) ist die international anerkannte „Grüne Richtlinie“, um die Nachhaltigkeit von neuen oder renovierten Gebäuden und Geschäftsräumen mit energie-optimierten, gesunden und daher produktiven Arbeitsplätzen nachzuweisen. Mieter, Eigentümer oder Investoren, die für ihre Geschäftsräume eine so genannte LEED-Zertifizierung anstreben, können dabei mit USM Möbelbausystemen punkten.
Einige nachhaltige Eigenschaften der USM Systeme begünstigen eine LEED-Zertifizierung besonders, wie das Unternehmen mitteilt. Ihre niedrigen Emissionswerte sind alle im amerikanischen Greenguard-Zertifikat nachgewiesen worden. So kann beispielsweise der Credit für Systemmobiliar erreicht werden. Die Langlebigkeit und Modularität der Systeme ermögli-chen eine Wiederverwendung bei baulichen Veränderungen, Umzug oder Umstrukturierungen. Durch den Einsatz von hochwertigstem Stahl sind die Möbel auch nach Jahren noch nahezu frei von Gebrauchsspuren, die Tischblätter können bei Bedarf einfach ausgetauscht werden. Der Anteil an recyceltem Stahl ist ebenso ein wichtiger Beitrag wie die ausschließliche Herstellung in der Schweiz und Deutschland: Bei Projekten in Europa spart dies Transport- und Energiekosten.
Schon im Mai 2007 hatte USM für seine Systeme USM Haller und USM Kitos das „Greenguard Indoor Air Quality“-Zertifikat in den Kategorien Möbelsysteme und Tische erlangt. Es waren die ersten europäischen Produkte, die die strengen Tests bestanden.
uSM PunKTET BEI „GRünER“ GEBäudE-RIChTLInIE
14 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
trendscout
livingkitchen
Die Küche lebt, und Kochen ist angesagt: Profi-Equipment für Hobby-Köche, Nachhaltigkeit in Zubereitung und Betrieb, Vernetzung per iPhone und Offenheit in den Wohnbereich: Mehr und mehr wird der einstige Zweckraum zu unser aller Wohnzimmer und zum Raum für Erlebnis und Selbstverwirklichung. Eine kleine Trendschau von der neuen Messe „Living Kitchen“.
01_ GaGGEnau Die „mitdenkende Kochplatte“: Mit dem CX 480 zeigt die Traditionsmarke ein Konzept, bei dem erstmals die gesamte Fläche als Koch-zone zur Verfügung steht. Sie ermöglicht das freie Platzieren und Verschieben von Kochgeschirr beliebiger Form und Größe, da es automatisch erkannt und an dieser Stelle erhitzt wird. Ausgezeichnet mit dem iF product design award 2011.
02_ SMEG Schön effizient: Der italieni-sche Hersteller präsentiert mit Designer Marc Newson Gaskochfelder in markanten Farben, mit maximaler Funktionalität und etwa 65 % mehr Leistungsstärke als herkömmliche Systeme. Sie sind mit blauer, gelber, grüner, weißer oder schwarzer Emaillierung sowie in Edel-stahl – jeweils mit silberfarbenen Reglern – erhältlich.
03_ GRohE Professionelles Niveau: Eine offene Feder führt bei der Küchenarmatur K7 den herausziehbaren Brauseschlauch. Der Mousseurstrahl wird per einfacher Umstellung um einen satten Brausestrahl effektiv ergänzt, und der rundoval geformte Hebel sorgt für eine präzise Wasser- und Temperaturregelung. 04_ MIELE Schlicht weiß: Als perfekte Verbindung von Design und Funktion präsentiert sich die Miele-Designwelt „Brilliantweiß plus“. Durch die konse-quente Betonung des Weiß-Anteils lässt sich die Gerätekombination, wie hier aus Kompaktbackofen, Kaffeevollautomat, Dampfgarer und Speisewärmer, harmo-nisch in das Wohnumfeld integrieren.
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01/11 – 15 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Kochen und Küche interessieren die Menschen nicht nur
im Fernsehen. Längst ist daraus so etwas wie eine Bewe-
gung geworden. Und dafür hat die Welt der Küchentech-
nik einiges zu bieten. Hier die wichtigsten Trends:
>> Kochen wie die Profis: In ihrem Wunsch, ihre Künste
am Herd zur vollen Entfaltung zu bringen, wollen immer
mehr Menschen auf immer weniger verzichten. So wird
auch das Angebot für die häusliche Küche in jeder Bezie-
hung professioneller.
>> Nachhaltigkeit: Wert wird sowohl auf die schonende
Zubereitung bei Speisen gelegt, als auch auf den sparsa-
men Umgang mit Energie und Wasser. Originalton Miele:
„Energie und Ressourcen sparen soll Spaß machen.“
>> Computerisierung: Auch in der Hausgeräte-Steuerung
hält das iPhone Einzug. Und die Küche von morgen
könnte sich zur elektronischen Schaltzentrale für den
gesamten Haushalt entwickeln.
Dazu kommt die früher verpönte Offenheit rund um den
Herd: Die Küche wächst immer mehr in den Wohnbereich
hinein. Das ist nicht ganz neu aber in seiner Konsequenz
beeindruckend. Und der Trend gewinnt weiter an Fahrt.
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16 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
FEATURE
DAS
„Navi“DES LEBENS
Die Dame im Navi wirkt kompetent und ist stets freundlich. „An der nächsten Kreuzung rechts ab-biegen“, „In 200 Metern bitte links halten“, „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. So etwas müsste es für das echte Leben geben, inklusive Stauumfahrungen und Problemvermeidung aller Art ...
Von Klaus Hofmeister
Illu
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Kuls
01/11 – 17 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Es gab Kreuzungen in meinem Leben, da hätte ich sie
gerne gehabt, die Stimme, die einfach sagt, wohin die
Reise geht. „Du musst den Kompass in Dir haben“, sagt
Freund Robert, „sonst bist Du verloren.“ Er ist ein nicht
unwichtiger Kommunalpolitiker und hat in dem Ge-
schäft gelernt, vor allem sich selbst zu trauen. Ausge-
setzt den Einflüsterungen von Freund, Feind, Partei-
freund und Lobbyisten bleibt er am liebsten ganz bei
sich. „Jeder versucht, Dir den Kopf zu verdrehen“, meint
er. Er musste seine Werte und Ziele, seine Prioritäten
und Kompromisslinien in einer harten Schule herausar-
beiten, um erfolgreich zu sein und nicht nur ein farb-
loser „Parteigänger“. Nun kennt er seine Grenzen und
Möglichkeiten in dem Spiel und ist mit sich im Reinen.
Auch wenn der Bauch runder geworden ist, er ruht in
sich, soweit es in so einem Job überhaupt möglich ist.
Einen Lebenskompass trägt jeder Mensch in sich. Die
Kunst ist es, ihn zu entdecken und „richtig“ zu leben,
also der eigenen „Richtung“ nach - die Verwandtschaft
der beiden Worte ist bezeichnend. Das ist heute schwie-
riger denn je, sagen Sozialpsychologen. Sie diagnosti-
zieren eine weit verbreitete Orientierungslosigkeit. Man
lebt zwar, aber die Frage nach dem Wohin und Wozu
finden viele nicht befriedigend beantwortet. Es gibt so
unglaublich viele Möglichkeiten. Jeder muss seinen
Lebensfokus mehr denn je selber entdecken und formu-
lieren. Der Münchner Komiker Karl Valentin machte sich
einen Spaß daraus, beim Spazierengehen Passanten zu
fragen: „Ach bitte, können Sie mir vielleicht sagen, wo-
hin ich will?“ Die Frage klingt nur auf den ersten Blick
absurd …
Wohin die Reise geht, das ist die große Frage des Lebens,
die sich schon bei der Urlaubsplanung stellt. Schon da
hat jeder seine unverrückbaren individuellen Vorlieben.
Mein Kompass steht eindeutig auf Süden. An einem
klaren Sonnentag kann mich manchmal eine echte Süd-
Sehnsucht überfallen, ich schaue ins tiefe Azur des
Mittagshimmels und träume mich nach Süden. Freund
Michael dagegen zieht es nach Norden. Die frische Luft,
die Klarheit des Lichts, die Weite der Natur und des Mee-
res haben es ihm angetan. Wenn er davon spricht, hat er
diesen „Nordseeblick“, der sich in der Ferne des Hori-
zonts verliert. Unser Urlaubsverhalten ist entsprechend
konträr. Es gibt Menschen, die mit Leichtigkeit morgens
früh aufstehen, um den Sonnenaufgang am Osthimmel
zu erleben. Sie spüren darin ihren eigenen Aufbruchs-
geist und die Lebenslust. Andere lieben die Melancholie
des rötlichen Abendhimmels im Westen, weil er ihre
Traurigkeit aufs Schönste spiegelt. Unsere Seelen haben
ihren ganz eigenen Kompass.
Auch Kulturen können ganz klar ausgerichtet sein. In
Amerika war es stets der Lockruf „Go West“, die Verhei-
ßung von Freiheit und Glück. Die ganze Nachkriegskul-
tur Deutschlands bis heute hat diese Westausrichtung.
Kulturelle Trendsetter sind in vielen Bereichen immer
noch die USA. Dabei war über Jahrhunderte unsere
abendländische Kultur ganz nach dem Osten ausgerich-
tet. Bis spät ins Mittelalter wurden sogar die Karten der
Seefahrer nach Osten gezeichnet. Sie waren nicht „ge-
nordet“, wie heute, sondern „geostet“, nach dem Orient
ausgerichtet. Daher kommt unser Wort „Orientierung“.
Fast alle christlichen Kirchen sind „orientiert“, also in
Ost-West-Richtung gebaut und damit auf den Sonnen-
aufgang ausgerichtet. Der Sonnenaufgang symbolisiert
nach dieser Lesart Christus als das Licht der Welt, das
vom Osten her der Menschheit aufgeht.
Die Juden und Muslime dagegen sind nicht auf eine
Himmelsrichtung, sondern auf ihre heiligen Stätten
ausgerichtet. Juden werden in Gräbern beigesetzt, die in
Richtung Jerusalem angelegt sind. Für Muslime ist die
Ausrichtung des Gebets nach Mekka, der Heiligen Stadt,
zwingend. Bei neu erbauten Moscheen ist die Orientie-
rung nach Mekka üblich, oft weist eine eigens eingezo-
gene Mauer mit Gebetsnische (Mihrab) die korrekte
Richtung. Alle Religionen bieten ihren Gläubigen solche
fundamentalen Ausrichtungen an. Zum Fundamentalis-
mus werden sie, wenn man anderen nicht mehr erlaubt,
ihre eigene Richtung zu haben. Wo Religionen ohne
Zwang eine Überzeugung anbieten, in welche Richtung
das Leben gehen und gelingen kann, geben sie allerdings
eine wichtige Orientierung. Immerhin bezeichnen sich
nach Umfragen etwa 70 % der Deutschen als religiös,
also offen für die großen Richtungs-Fragen nach dem
Woher und Wohin.
Es ist noch nicht lange her, da wusste hierzulande jeder,
wohin die Reise zu gehen hat. Millionen folgten einem
Führer, der den Marschbefehl in eine Richtung gab. 1945
war der Spuk vorbei, das totalitäre Leben hatte ein Ende,
die 60er brachten eine Explosion der Individualität. Eine
neue Generation fegte die letzten Reste von Zwang und
Fremdbestimmung weg. Nach Jahrhunderten, in denen
Menschen umstellt waren von Wegweisern in vorgege-
bene Lebens- und Glaubenswelten, die bis in die Kleinig-
keiten des Alltags alles regelten, stehen wir heute wie
nie zuvor vor der Wahl: wie will ich mein Leben gestal-
Klaus hofmeister (Jahrgang 1960) ist katholischer Theo-loge und Journalist.Er arbeitet als Redakteur für Kirche und Religion beim Hessischen Rund-funk in Frankfurt und moderiert dort bei hr1 die Sendung „Start am Sonntag“.
„Ach bitte, können Sie mir vielleicht sagen, wohin ich will?“ Karl Valentin
18 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
FEATURE
ten? Der Zugewinn an Freiheit ist atemberaubend. Doch
je nach Persönlichkeit kann die Wahlmöglichkeit auch
Angst auslösen. Man steht im Geschäft und möchte sich
neu einrichten. „Ja,“ fragt die Beraterin „und in welche
Richtung soll es gehen?“
Dann ist es gut, sich in seinem Lebenshaus auszukennen.
Die eigene Stil-Richtung entdecken, Geschmack und
Vorlieben entwickeln ist eine der spannendsten Expedi-
tionen ins eigene Ich. Mit Mut zu Individualität und der
Freude daran, seiner eigenen Wahrheit auf die Spur zu
kommen, tauchen wir ein in die Welt der unendlichen
Möglichkeiten. Was passt zu mir? Welche Farben, welche
Formen empfinde ich als „stimmig“? In welchem Ambi-
ente fühle ich mich wohl, was entspricht mir in doppel-
ter Hinsicht, äußerlich und innerlich? Wer seinen Stil
findet, dessen Wohnung und Kleidung, dessen Art
zu essen und zu leben, werden wie ein Buch, in dem zu
lesen ist: das bin ich! Bewusst gewählte Kleidung ist
meine zweite Haut. Die ausgesuchte Wohnungseinrich-
tung ist meine Dritte.
Das fordert den Hobbypsychologen in uns heraus: Lebt
einer in klaren Linien, mit dezenten hellen Farben, ohne
viel Schnickschnack, so attestiert man dem Hausherrn
gerne innere Klarheit, Übersicht und gleich noch einen
Schuss emotionale Kargheit dazu. Aber vielleicht ist es ja
genau umgekehrt: da hat einer seine Emotionen ander-
weitig kultiviert und erlaubt sich ein nüchternes Heim
einfach als beruhigenden Gegenpol. Ernsthafte Woh-
nungspsychologen mahnen zur Vorsicht: welche Seite
einer Persönlichkeit die Wohnung zum Ausdruck bringt,
kann nur der sagen, der sie eingerichtet hat. Zeugt ein
gemütlich kitschiges Nest im Stil einer Puppenstube von
der ewigen Kindlichkeit ihrer Bewohnerin, oder leistet
sie sich zu Hause nur ein wenig mehr Verspieltheit als
ihr der Beruf sonst erlaubt? Zeugt barocke Üppigkeit
vom übergroßen Ego oder von der Freude an lebensvol-
len, schönen Formen? Eine Wohnung ist eine dreidimen-
sionale Visitenkarte des Menschen, man betritt darin
den Vorraum seiner Seele. Die Deutungen sollte man
aber doch tunlichst dem Besitzer überlassen …
In jedem Fall zeigen erkennbare Stil-Richtungen die Lust
einer Persönlichkeit, sich selbst zur Geltung zu bringen
und sein Leben mit einer Portion Eigensinn zu gestalten.
Nicht jedem fällt das übrigens von Hause aus leicht. Ein
bestimmtes Missverständnis von Erziehung war und ist
darauf aus, Kinder vor allem zum Funktionieren zu brin-
gen. Etwas leisten, sich anpassen, um erfolgreich zu
sein: manche Kinder verlassen die Kinderstube eher gut
dressiert und wie „eingenordet“ für die Ellbogengesell-
schaft. Gerade sie kennen aber auch die bohrende Frage,
was sie denn selbst „eigentlich“ wollen. Fremdbestimmt,
wie in einer fremden Haut eingezwängt, ist die eigene
Lebensrichtung nicht leicht zu finden. Oft rührt sich die
Unzufriedenheit erst in der Lebensmitte, wenn die
Fragen nach dem eigenen Wohin und Wozu mit großer
Intensität aufbrechen können und die Erkenntnis
kommt, dass man sein Leben bisher auf dem Niveau
eines angepassten Schülers gelebt hat. Dann gilt es, den
eigenen Leitstern am Horizont der Seele wieder zu ent-
decken, umzusteuern, vielleicht sogar umzukehren.
Es ist erstaunlich, wie beliebt Auswandererdokus im
Fernsehen sind. Der Traum vom „Neuen Leben“ fasziniert.
Irgendwo ganz neu anfangen, das ganz eigene Abenteuer
wagen. Bei vielen von uns schlummern tiefe Sehnsüchte,
die Segel noch mal zu setzen, etwas Großes zu wagen. „Es
braucht Mut, so zu leben, wie wir gemeint sind“, schreibt
die Psychotherapeutin und Autorin Irmtraud Tarr. Wo
wächst solche entschlossene Eigenwilligkeit dem Men-
schen zu? Wo findet er die Kraft, sein eigenes Wozu,
seinen eigenen Lebenssinn zu finden? Die Kraftquellen
für ein Leben in Treue zu sich selbst liegen in jedem ver-
borgen. Es sind die leisen Stimmen, die sagen: „Soll ich
wirklich so weitermachen?“ Es sind Momente der Intensi-
tät, wo ich etwas erlebe und das Gefühl habe: „Das ist es!“
Eine Stimme des Herzens, die ruft „Tu es!“ Die Erinnerung
an lange vergessene Tagträume des Kindes, das sich aus-
malte, was es einmal werden wollte. Überall, wo ich sol-
che emotionale Intensität erlebe, wo ich einer Idee folge,
die sich stimmig anfühlt, wo sich eine Tür öffnet, die
meinen Sinnhunger stillt, da liegen Kraftquellen, die eine
Veränderung, eine Richtungsänderung ermöglichen. Der
in Harvard lehrende Psychologe Howard Gardner nennt
das „Resonanz“. Der Impuls, seinen Gefühlen zu folgen
und einen neuen Weg einzuschlagen, auch wenn er unge-
wiss oder riskant ist. Alles was „Resonanz“ erzeugt, ist
weit mächtiger als der Intellekt.
Das ist der eigene Kompass, den es zu entdecken gilt. Die
eigene Richtung zu leben, darin liegt das Glück, sagt der
Berliner Philosoph Wilhelm Schmid: „Wo Sinn erfahrbar
wird, ist Glück die Folge.“ Erfolg oder Reichtum sind
keine Garantie für Glück und Zufriedenheit, sondern
„das Wissen, eine sinnvolle Aufgabe erfüllt zu haben“,
wie Irmtraud Tarr in ihrem Buch „Leben macht Sinn“
schreibt. Ein Lebensziel, das in meinem Lebenssinn
gründet, trägt auch über Schwierigkeiten. Viktor Frankl,
Psychiater in Wien und KZ-Überlebender, hat darin ein
bemerkenswertes Lebensmotto entdeckt: „Wer ein Wa-
rum hat, kann jedes Wie ertragen.“ Im „Navi“ des Lebens
hilft also keine noch so freundliche Stimme von außen.
Um das eigene Wohin und Wozu zu finden, hilft nur die
Stimme von innen.
Flex Regalsystem. Besinnung auf das Wesentliche.
XLine. Besinnung auf das Wesentliche.
CI-Magazin#22_210x280_Piure-XLine.indd 1 10.02.11 15:57
wohnen
Jugend wohnt!
20 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Jugend forscht nicht nur – Jugend richtet sich auch ein. Und auch junge Menschen denken bei Möbeln gern in Richtung Design und Qualität. Erst recht, wenn es erschwinglich ist.
Foto
s: M
icha
el J
ungb
lut
22 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
Bei der Einrichtung ihrer ersten Wohnung sind jungen
Menschen meist gewisse Grenzen gesetzt – vor allem
finanzielle. Der Kult-Klassiker für ein paar tausend Euro?
Wäre toll, ist aber in den meisten Fällen wohl eher ein
Projekt für spätere Jahre. Dennoch: Es gibt sie, die tollen
Produkte, die jungen Menschen gefallen und zugleich
bezahlbar sind. Auch diese Designstücke – manche von
ihnen schon veritable Klassiker – haben das Zeug zum
Begleiter durchs ganze Leben. Wer also seinen Kindern
oder Enkeln etwas von bleibendem Wert schenken
möchte, liegt sicher nicht falsch, dabei auch einmal über
das eine oder andere schöne Möbelstück nachzudenken.
Und wer als junger Mensch, etwa als Student/in oder
Berufseinsteiger/in, vor der Frage steht, seine erste Woh-
nung einzurichten, ist sicher gut beraten, wenn er oder
sie von vornherein in Qualität investiert und damit dem
persönlichen Lebensgefühl auch an dieser Stelle eine
Richtung und einen Ausdruck gibt. Getreu der Devise
„Weniger ist mehr“ geht es dabei nicht darum, die ge-
samte junge Wohnung aus einem Guss mit handverlese-
nen Designstücken durchzustylen. Im Gegenteil – die
Mischung macht’s: Wir leben alle in Collagen, in denen
Die Mischung macht das Wohnen aus: Wir leben alle in Collagen.
01/11 – 23 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
SEITE 20/21_ Cooles Design zum Relaxen: das Sofa „Mags“ von Hay (ab 2109,– Euro). In klassischer Form mit modernem Transpa-rentlook in verschiedenen Farben präsentiert sich der Nachttisch „Small Ghost Busters“ von Kartell (ca. 236,– Euro). Die schlichte Erleuchtung in klarer Form schafft die Steh -lampe Constanza von Luceplan, erhältlich in verschiedenen Farben (ca. 344,– Euro). Es ist nicht alles Plastik was glänzt: Der Plopp Hocker von Hay besteht aus strapazierfähigem Stahl (ca. 339,– Euro).
LInKS_ Platz für Equipment und Bücher bietet das anpassungsfähige FNP-Regalsystem von Moormann (ab 773,– Euro/Abbildung: ca. 1265,– Euro). Einfach mal zurücklehnen: Der bequeme „In-Out-Sessel“ von Richard Lampert für drinnen und draußen macht’s möglich (ab 498,– Euro). Sündigen ohne Reue: Einer dänischen Leckerei gewidmet ist der bunte Teppich „Pinocchio“ aus der Hay Carpet Collection (ca. 1439,– Euro). Der „kleine Trommler“ von Moormann, vereint Instrument und Hocker in einem und verschafft unverhoff-te Klangbilder (ca. 498,– Euro).
REChTS_ Mit klassischem Design der 50er Jahre überzeugt der „Plastic Chair DSX“ von Vitra (ca. 182,– Euro). Passend dazu: Der „Container Table“ von Moooi, der mit seiner dezenten und doch unverwechselbaren Form in jede Umgebung passt (ab 615,– Euro). Für einen weichen Schein sorgt die kleine „Costanzina“ Tischleuchte von Luceplan (ca. 177,– Euro).
24 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
wohnen
sich verschiedene Formen, Farben und Materialien, Alt
und Neu, Erinnerungs- und Designstücke zu einem
großen Ganzen fügen – zum Ausdruck der jeweiligen
Persönlichkeit.
In diesem Geist wurden die auf diesen Seiten vorgestell-
ten Möbelstücke ausgewählt und mit jugendlichem Elan
fotografisch inszeniert: Jedes von ihnen ist, gemessen an
seinen Qualitäten, durchaus erschwinglich. Jedes von
ihnen kann für sich allein stehen und gibt jeder beliebi-
gen Wohnkulisse eine besondere Note. Und jedes von
ihnen taugt zum charismatischen Begleiter über viele
Jahre und sogar Jahrzehnte – zu einem Stück Lebensqua-
lität, das jeden Tag Freude macht. Einige dieser Möbel,
wie etwa der von Charles und Ray Eames gestaltete
„Plastic Chair“, die Leuchte „Constanza“ von Luceplan
oder auch das Bett „Wogg 24“ kann man schon heute
getrost als Klassiker bezeichnen. Andere wie beispiels-
weise das Sofa „Mags“ und der Hocker „Plopp“ von Hay,
das „FNP“-Regalsystem von Moormann oder der „Con-
tainer Table“ von Moooi haben das Zeug dazu. Fest steht:
Sie alle werden ihrem Besitzer für lange Zeit viel Freude
machen. Also auch dann noch, wenn er nicht mehr ganz
jung ist!
LInKS_ Für Mützen und Mäntel: Pin Coat von Moormann (ca. 263,– Euro); farbiger Sitzkomfort: „Space Pouf“ von Softline (ca. 130,– Euro). REChTS_ Hocker und Beistelltisch: „Stram-mer Max“ von Moormann (ca. 144,– Euro); Bettwäsche „Unikko“ von Marimekko (ca. 110,– Euro); heute hier, morgen dort: „Nomaden“-Bett „WOGG 24“ von Wogg (ca. 2.880,– Euro); Pendelleuchte „Canned Light“ von Ingo Maurer als „Campbells’ Tomato Soup“-Konserve im Pop-Art-Design (ca. 190,– Euro).
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wohnen
wohnen
extra
fRISChER LooKfüR dRauSSEn
Auf diesen Seiten finden Sie brandneue Designs neben Entwürfen von 1955 wie dem Tivoli-Stuhl von Montana. Eines ist allen hier gezeigten Outdoor-Möbeln gemein: Sie bestechen durch ihren frischen Look.
01_ oMBRELLa Sonnenschirm und Steh-leuchte zugleich: Alessandro Andreucci und Mario Nanni entwarfen das „Duo“ für Viabizzuno. „Ombrella“ ist für vier RGB–LEDs für indirektes Licht plus sechs weiße LEDs für direktes Licht verkabelt, die jeweils per Fernbedienung funktionieren. Ca. 4.900,– Euro.
02_ STooL onE Der stapelbare Barhocker von Magis (Design Konstantin Grcic) harmo-niert perfekt mit den anderen Produkten der „One“-Serie. Er ist in verschiedenen Farben und zwei Größen ab ca. 250,– Euro erhältlich.
03_ foREST Der organisch anmutende Stuhl von Weishäupl mit seiner an einen Wald erinnernden Sitzschalenstruktur (pulverbe-schichtetes Aluminium) ist in Weiß, Schwarz, Kiwi und Graumetallic für ca. 390,– Euro zu haben.
04_ TIVoLI Als echter Klassiker kann der Tivoli-Stuhl (Design Verner Panton) von Montana überall eingesetzt werden. Sein Gestell ist aus geschliffenem Edelstahl, sein Sitz aus einem Geflecht aus Polyurethan-schnüren. Es gibt ihn in zwölf Farben ab ca. 400,– Euro.
05_ SuShI 12 Der minimalistische Charme des ausziehbaren Tisches von Bartoli Design für Kristalia zeigt sich hier von seiner besten Seite. HPL-Laminat-Platte, Aluminiumstruktur und Edelstahlbeschläge sind witterungsbe-ständig, UV-resistent und gewährleisten für viele Jahre höchste Beständigkeit. Je nach Größe kostet „Sushi 12“ von ca. 1.950,– bis ca. 2.500,– Euro. 01
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design-insider
28 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Giulio Cappellini auf Sessel „Proust“
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Guilio Cappellini ist Architekt, Designer, Unternehmer
und Dozent. Was davon er am liebsten tut? Darauf ant-
wortet er klar und eindeutig: „Vor allem bin ich sehr
neugierig – denn es gibt immer und überall etwas zu ent-
decken.“ Entdeckungen hat der 56-Jährige in der Tat
schon viele gemacht. Mit seinem ausgeprägten Gespür
für Design hat er fundamentale Beiträge zum zeitgenös-
sischen Geschmack geleistet und das Unternehmen
Cappellini international erfolgreich gemacht.
Die Ergebnisse seiner Arbeit zieren heute nicht nur
Wohnräume und Büros überall auf der Welt, sondern
finden sich auch in Kultstätten wie dem New Yorker
Museum of Modern Art. Maßgeblich dazu beigetragen
hat sein besonderer Blick für junge Talente: Viele große
Namen der heutigen ersten Designer-Liga feierten unter
Cappellinis Führung ihren Durchbruch, darunter bei-
spielsweise die Brüder Bouroullec, Tom Dixon, Jasper
Morrison und Marcel Wanders. „In meinem nächsten
Leben werde ich Agent“, meint er denn auch augenzwin-
kernd zu seinen zahlreichen erfolgreichen Entdeckungen.
Dabei hat er sich auch für dieses Leben einiges vorge-
nommen: „Ich will die Freude am Design noch viel näher
an die Menschen bringen, denn allzu viele haben noch
immer eine gewisse Scheu davor. Dabei ist es doch für
sie gemacht.“ So ist er zwar durchaus stolz darauf, mit
einigen seiner Stücke in namhaften Museen vertreten zu
sein. Aber eigentlich ist er viel lieber direkt bei den Men-
schen. Hier sieht er auch seine wichtigste Mission: „Wir
müssen Produkte kreieren, in die sich die Menschen
verlieben, die sie lächeln und sich freuen lassen – wie
Babys über ein Spielzeug. Und die zugleich viele Jahre
halten und sie auf ihrem Lebensweg begleiten.“ Dazu
gehört es auch, mehr gutes Design für einen vernünfti-
gen Preis anzubieten und damit auch jüngere Leute
stärker anzusprechen, ist Cappellini überzeugt.
Wovon lässt er sich im Designprozess leiten? Auch darauf
eine entschiedene Antwort: „Niemals von Marketing-
Aspekten. Was daraus entstünde, würde es schon geben.“
Und: „Nie zu früh denken, auf dem richtigen Weg zu
sein. Immer wieder etwas verändern.“ Die Produkt-
entwicklung zu begleiten, ist die schönste Herausforde-
rung für ihn. „Entscheidend dabei ist es, in jeder Idee die
richtige Essenz für das Label Cappellini zu finden. Ich
wähle immer nach meinem persönlichen Gefühl. Nicht
immer ist dieser Prozess ganz einfach – dann dauert er
eben auch einmal fünf Jahre lang.“
Mit welchem Designer er am liebsten arbeitet? Das ist
schwer zu sagen. Aber er schätzt sehr die Zusammen-
arbeit mit Jasper Morrison, die inzwischen seit immer-
hin 25 Jahren besteht. „Jede gemeinsame Arbeit erfordert
eine starke und konstruktive Beziehung. Auf diese Weise
wird auch jeder neue Cappellini-Katalog zu einer span-
nenden Story – einer Story über die Zusammenarbeit
GIULIO CAPPELLINI
Design muss Spaß machen – das ist das Credo eines der wichtigsten Trendsetter der internationalen Möbelszene. Das CI-Magazin traf Giulio Cappellini in Köln zum Gespräch.
„Die Freiheit der Wahl unter vielen Möglichkeiten – das ist der große Trend unserer Zeit.“
„Es gibt viel zu entdecken“
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Was die Bewertung seiner eigenen Designtätigkeit angeht,
hält er sich übrigens bescheiden zurück – allzu bescheiden
vielleicht, blickt man auf die Vielzahl seiner erfolgreichen
Entwürfe, von denen er selbst die Sistemi-Kollektion von
Aufbewahrungsmöbeln für Wohnen und Büro besonders
schätzt. „Hier bieten wir viele Farben und Finishes an
und propagieren mehr die kleinen Kombinationen, we-
niger die ganz großen Kombinationen und Kulissen. Wir
haben in diesem Feld eine der umfangreichsten Ranges
im Markt, und jeder kann damit beliebig spielen.“
Trotz seiner fordernden weltum-
spannenden Tätigkeit ist Cappellini
auch als Dozent noch immer aktiv.
Es macht ihm Freude, mit jungen
Menschen zusammen zu sein, und
so nimmt er immer wieder Aufträge
als Gast-Professor wahr, zuletzt
unter anderem in Russland, Austra-
lien, Israel und natürlich im heimat-
lichen Mailand. Die knappe Zeit ist dabei zwar ein Prob-
lem. „Aber was ich jetzt nicht schaffe, das schaffe ich in
meinem nächsten Leben.“
mit tollen Leuten.“ Das Storytelling, so Cappellini, ist
gerade auch im Design sehr wichtig: „Das Produkt, zu
dem sich die beste Geschichte erzählen lässt, gewinnt.“
Zugleich sieht er die Welt des Designs immer globaler
werden: „Unser Markt ist die Welt. Zehn Leute in verschie-
densten Ländern und Kulturen können alle das gleiche
Auto fahren – aber sie leben in zehn gänzlich verschie-
denen Wohnungen.“ Es gibt in der Welt viele Kulturen,
die alle zu respektieren sind. In der Freiheit der Wahl,
der Freiheit, unterschiedlichste Strömungen und Stil-
richtungen miteinander zu kombinieren, sieht Cappellini
heute den wichtigsten Trend und Treiber des Designs:
„Neu und Alt, Ethno und Design, Farben, Formen und
Finishes aus allen Kontinenten. „Ich reise 250 Tage im
Jahr, das ist anstrengend, aber auch sehr anregend. Da-
bei gewinne ich Tuchfühlung mit der Welt und habe viele
inspirierende Begegnungen beispielsweise in Indien, in
Arabien, in China – überall gibt es tolle Designer und
Künstler.“
Daneben ist nicht immer nur das Schöpfen ganz neuer
Ideen, sondern auch das Update von Klassikern für ihn
ein nicht unwesentliches Mittel im Design. Wenn der
Entwurf stimmt, dann kann er durch neue Farben und
Materialien immer wieder zu ganz neuer Blüte kommen.
So wie ganz aktuell das von Rodolfo Dordoni entworfene
Cappellini-Sofa „Cuba 25“: Im Jahr 2011, also 25 Jahre
nach seinem ersten Erscheinen, aktualisiert es sich im
neuen Kleid, mit asymmetrischen Modulen und vielen
Konfigurationsarten wieder zur echten Innovation à la
Cappellini.
01_ fISh ChaIR Dieser kleine Kunststoffsessel wurde 2005 von Satyendra Pakhalè entwickelt: Orient und Okzident, manuelle Geschicklichkeit und Technologie – kombiniert mit einem Hauch puren Vergnügens.
02_ hI Pad STooL Jasper Morrison gestaltete diesen Hocker mit Sitz aus Buchensperrholz und Polsterung aus PU-Schaum. Fest bezogen in Stoffen oder Ledern der Kollektion. Fußgestell aus satiniertem Edelstahl mit Gummigleitern.
03_ LoTuS hIGh Aus der Cappellini-Serie von Bürodrehstühlen mit niedrigem, mittlerem und hohem Rücken, mit oder ohne Armlehnen, verstellbar in der Höhe. Design Jasper Morrison.
04_ WoodEn ChaIR Dieser geschwungene Holzsessel ist wie auch andere Kreationen von Designer Marc Newson zum echten Kultursymbol geworden und steht in der dauerhaften Ausstellung des MoMA in New York.
Giulio Cappellini im Gespräch mit CI-Chefredakteur Axel Stamm
Toot Sofa von Cassina by Piero Lissoni. Vor allem Design.Die eleganten einfachen Linien von Lissoni treffen auf die Handwerkskunst der Meister von Cassina und vereinen sich in Toot. Ein Sofasystem mit Aluminiumgestell, Daunenpolsterung und einer tiefen Sitzfläche, wodurch individuelle Sitzpositionen aller Art ermöglicht werden. Mit oder ohne Armlehnen, offen und ohne Rückenlehne oder ganz geschlossen mit Kissen wie ein Nest. Um sich überall und jederzeit wohl zu fühlen. cassina.com
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Keiner hat Zeit zum Aufräumen – aber jeder hat Zeit zu suchen: Rund zehn Prozent der Arbeitszeit werden mit der Suche nach dem richtigem Doku-ment oder Material verbracht.
ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN
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01_ MonTana REGaLSYSTEM Dank seiner Vielfalt an Funktionen, Formen und Farben bietet das Montana Regal- und Schranksystem unendliche Kombi-nationsmöglichkeiten und lässt sich den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend immer wieder flexibel einsetzen.
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DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
34 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
office
Locher, Tesafilm und Kaffeebecher sammeln sich zwischen
Telefonanlage und Aktenstapel: Auch im Digitalzeitalter
sieht sich der moderne Mensch mit dem täglichen Chaos
im Büroalltag konfrontiert. Dabei sorgt Unordnung nicht
selten für Konflikte zwischen den Mitarbeitern, für un-
nötige Reibungs- und Zeitverluste und somit für schlech-
te Laune. Nicht von ungefähr schließen Vorgesetzte,
Kollegen und Kunden vom Zustand des Arbeitsplatzes
auf die gesamte Arbeitsweise und stellen einen Zusam-
menhang zwischen Ordnung, Leistungsvermögen und
Produktivität her. Das kann zum entscheidenden Faktor
für den Unternehmenserfolg werden.
Nach Meinung mancher Experten sind Sprichwörter wie
„Kreativität wächst nur im Chaos“ und Albert Einsteins
berühmte Worte „das Genie beherrscht das Chaos“ nur
Ausreden so genannter „Volltischler“. Doch grade im
kreativen Bereich wird oft Wert auf das eigene Ordnungs-
system gelegt. Was von Außenstehenden häufig als
unaufgeräumt empfunden wird, wirkt für den Eigentümer
des Arbeitsplatzes durch seine Beweglichkeit inspirie-
rend und lässt Platz für Kreativität. Laut Zeit-Coach
Cordula Nussbaum, Autorin von „Organisieren Sie noch,
oder leben Sie schon?: Zeitmanagement für kreative
Chaoten“, ist die Bewältigung des Arbeitsalltags auch
immer eine Typfrage. Sie berücksichtigt in ihrer Beratung
die kreativen und intuitiven Herangehensweisen der so
genannten Chaoten. Für sie ist es wichtig, persönliche
Stärken zu fördern, zu Eigenarten zu stehen und auf
dieser Basis ein System zu entwickeln. Organisations-
berater Jürgen Kurz aus dem schwäbischen Gingen be-
stätigte vor einiger Zeit gegenüber dem Magazin
„Spiegel“ zum Thema Ordnung am Arbeitsplatz: „Die
Menschen sind von Natur aus Jäger und Sammler, und
so mancher kreative Chaot entwickelt für seine Papier-
stapel ein überraschend kreatives Such- und Finde-
system.“ Doch in heutigen Großraumbüros, geprägt
durch gemeinsam genutzte Arbeitsflächen und Team-
arbeit, „kann dies zu Effizienzverlust, Revierstreitigkei-
ten oder Frust mit den Ordnungsliebenden führen.“
Denn „keiner hat Zeit zum Aufräumen, aber jeder hat
Zeit zu suchen“, so Kurz.
02_ CaddY Flexibel, robust und praktisch präsentiert sich das mobile Stauraummöbel von Vitra in seinem schlichten Design. Erhältlich in den Varianten Standard, Media und Catering lässt sich der Innenraum individuell konfigurieren und kann dank seines Rollsystems überall hin folgen.
03_ InoS Das für das USM Möbel-bausystem Haller designte System umfasst eine Produktfamilie, die sich aus Karteikasten, Schrägfach, Kasten-Set und Schalen zusammensetzt und je nach Anforderungen zum Einsatz kommen kann.
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SUITA
vDie Einzelmöbel der grossen Sofafamilie Suita lassen sich vielfältig kombinieren. Zusammen mit der Auswahl an Materialien und Farben eröffnen sich unzählige Möglichkeiten, um Suita passend zu Ihrer Wohnsituation zu konfigurieren. Tel. 00 800 22 55 84 87 info@vitra.de www.vitra.com Suita Sofa, fotografiert im VitraHaus, Vitra Campus 2010
Suita Sofa, von Vitra in der Schweiz entwickelt, Design: Antonio Citterio So vielseitig wie Ihr Leben: das neue Suita Sofa.
36 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
office
Wer sich unnötige Energieverluste im Unternehmen
oder am eigenen Arbeitsplatz ersparen möchte, braucht
jedoch nach kompetenter Unterstützung nicht lange zu
suchen. Zum einen kann er sich auf den Ideenreichtum
und die Erfahrung leistungsstarker Büromöbelhersteller
verlassen, die seit Jahren mit ebenso praktischen wie
visionären Lösungen überzeugen. Zum anderen ist da
der kompetente Rat des creativen inneneinrichters, der
diese Lösungen für die jeweils individuellen Bedürfnisse
auf Grundlage verlässlicher Arbeitsplatzanalysen ge-
konnt zum Einsatz bringt.
daBEI STEhEn zWEI zEnTRaLE fRaGEn IM VoRdERGRund:
1. Wie groß ist der gesamte persönlich genutzte Stauraum
direkt am Arbeitsplatz bzw. im direkten Zugriff (Contai-
ner, Sideboard, Schrank)? Und wie viel laufende Meter
nutzen im Schnitt die Mitarbeiter in ihren Bereichen?
2. Wie groß ist der zusätzliche gemeinsam genutzte
Stauraumbedarf der Abteilung in der Nähe (kaufmänni-
sche Ordner, Prospekte, Info- bzw. Herstellerordner)?
Die Antworten auf diese Fragen liefern verlässliche
Grundlagen für die Gestaltung der Arbeitsplätze und
ihrer näheren Umgebung. Die Wahl des Mobiliars ist
dann vor allem eine Frage des gesamten Firmenerschei-
nungsbildes, des Geschmacks und des Budgets. Regel-
mäßiges „Entrümpeln“ und klare Regeln für die Entsor-
gung helfen, die Kontrolle zu behalten und effektiver zu
arbeiten.
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04_ TISChInTEGRaTIon Wilkhahn bietet mit seinem Tischprogramm optimale Lösungen für in Tischflächen integrierte Medientechnik in einer Kombination aus ästhetischem Design und funktionaler Qualität.
05_ EInSaTzSYSTEM Für alle Fälle: Die Einsätze für das Kommodensystem Cube von Interlübke bergen nützliche Lösungen für die Unterbringung von CDs, DVDs, Geschirr, Getränken und Besteck.
06_ JoYn Die Plattform von Vitra passt sich mit ihrer mobilen und modularen Struktur den jeweiligen Anforderungen, Aufgaben und Technologien des Arbeits-platzes an. Sie hilft, Ordnung zu halten und ist überaus flächeneffizient.
07_ SEGRETo Schlichtes Design verbunden mit kostbaren Materialien bietet das Schreibpult von Poltrona Frau. Die Flächen sind mit hochwerti-gem Pelle Frau®-Leder bezogen. Im Inneren versteckt: Schubladen und Klappfächer sowie Hohlräume für Kabeldurchzüge. Die Struktur besteht aus MDF mit Verstärkungen aus Buche und Anti-Kratzer-Lackierung in verschiedenen Farben.
01/11 – 37 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
PLaY Id-ChaIR!Jeder kennt Playmobil und das geniale Prinzip, mit wenigen Grundformen immer neue Spielwelten zu kreieren. Ähnliches ist Vitra mit dem neuen ID-Chair gelungen. Hintergrund: Ein in Funktion, Komfort und Ästhetik individuell abgestimmter Bürodreh-stuhl beeinflusst Gesundheit, Produktivität und Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Im Gegensatz dazu suchen viele Unternehmen die Vorteile der Standardisierung im Einkauf. Das von Vitra mit dem Designer Antonio Citterio entwickelte ID Chair Concept erfüllt beide Anforderungen.
Ausgehend von den drei Grundtypen ID Mesh, ID Soft und ID Trim mit jeweils unterschiedlichen Rückenlehnen geht es auf die vielfältigen Bedürfnisse im Büro ein. Mit der neu entwickelten FlowMotion-Mechanik-plattform als Basis bietet es mehr als 8.000 Möglichkeiten der Individualisierung – und doch bleibt der Stuhl ästhetisch und kons-truktiv immer der gleiche, mit allen damit verbundenen Vorteilen für das Unternehmen bei Design, Unterhalt und Service. Die FlowMotion-Mechanik mit unterschiedlichen Funktionen, verschiedene Armlehnen und Untergestelle sowie viele Farben und Bezüge lassen jeden Nutzer „seinen“ ID Chair finden – für das Open Space Office, für Einzel- oder Teambüros, für Konferenz-bereiche oder für Management Offices.
officeextra
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38 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
projekt
BEST-OFFICE MIT CI-KOMPETENZ
01/11 – 39 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
Im modernen Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof befindet sich das Firmenhauptquartier des Solarunternehmens Solon SE. Architektur und Inneneinrichtung setzen in vielerlei Hinsicht Maßstäbe – auch dank der Unterstützung durch das Berliner ci-Haus Modus Möbel.
Das Solarunternehmen Solon SE aus Berlin gewann den
„Best Office 2010 National“-Award für zukunftsweisende
Büroprojekte, ausgelobt von ORGATEC, der Zeitschrift
„WirtschaftsWoche“ und dem Institut Arbeitswissen-
schaften der TU-Darmstadt. Das Gebäude der Solon SE
mit einer innovativen Arbeitsplatzlandschaft stammt
vom Berliner Architektenbüro Heinrich Schulte-Frohlinde.
In Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Sandra
Pauquet und dem Berliner ci-Haus Modus Möbel wurde
die prämierte Möblierung gestaltet.
TRanSPaREnT und KoMMunIKaTIV
Der wellenförmig geschwungene Bau ist ganz bewusst
transparent gestaltet. Außen und innen scheinen fließend
ineinander überzugehen. Das Innenleben: offen und
kommunikationsorientiert. Überall finden Solon-Mitar-
beiter Orte, die ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechen.
Diese Maxime war die Leitlinie für das Konzept der
Inneneinrichtung: „Modus gestaltet in Zusammenarbeit
mit Architekten und Innenarchitekten Büroarbeitsplätze
zum Wohlfühlen. Im Mittelpunkt steht der Mensch.
Denn auf kreativitäts- und gesundheitsfördernde Arbeits-
bedingungen reagiert er mit mehr Leistung“, sagt
Heinrich Müller von Modus Möbel.
Darüber hinaus ermöglichen gläserne Innenwände eine
variable Raumaufteilung. Neue Arbeitsplätze können
jederzeit und nahezu überall eingerichtet werden: „Wir
wollten temporäre Arbeitsplätze schaffen, die zugleich
zu individuellen Lieblingsplätzen im Unternehmen wer-
den können. Je nach Anforderung können sie zu Orten
der Kommunikation, Entspannung oder Konzentration
werden“, erklärt Müller.
Für dieses Maximum an Flexibilität bietet Solon ein
besonderes Highlight: den E-Shuttle, einen mobilen
regenerativ gespeisten Lithium-Ionen-Akku für Arbeits-
plätze. Die mobile Speichereinheit sieht aus wie ein
Rollkoffer. Die darin gespeicherte Energie deckt den
kompletten Bedarf für einen Arbeitsplatz über mehrere
Tage. So können die Solon-Mitarbeiter energieautark
arbeiten – und zwar wo sie wollen.
LInKS_ Konzentrierte Teamarbeit und gewünschte Entspan-nung: Die offene Architektur ermöglicht kurzfristige Gespräche und schafft durch punktuelle Entspannungszonen die nötigen Freiräume für eine kurzfristige Auszeit. oBEn LInKS_ Informationsaustausch in lockerer Atmosphäre: Für Smalltalk und kleine Stärkungen zwischendurch steht die Teeküche bereit.oBEn MITTE_ Flexibel: Die Speichereinheit im E-Shuttle deckt den kompletten Strombedarf für einen Arbeitsplatz und macht mobiles Arbeiten möglich.oBEn REChTS_ Transparente Kommunikationsräume und Ruhe bei Bedarf: Während im Vordergrund die Möglichkeiten für ein „offenes“ Gespräch gegeben sind, können sich die Mitarbeiter in die Glaskabine zurückziehen – etwa, um ein Ad-hoc-Meeting abzuhalten oder um ein wichtiges Kundengespräch zu führen.
40 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
FÜR EILE FEHLT MIR
die Zeit
HALLOOOO! HALLO, SI E !ZZZZZZZZZZZ
ZZZZ
story
Sitze im Zug und arbeite am Computer. Kann mich nicht
gut konzentrieren. Neben dem Fahrgeräusch hört man
ein lautes Krächzen, Röcheln und Krachen. Als würde in
der Radaufhängung etwas schleifen oder so ähnlich.
Klingt gar nicht gut. Zerrt auch ziemlich an den Nerven,
das Geräusch. Unangenehm. Jetzt gibt es sogar leichte
Schläge. In die Seite. Oder mehr so ein Stupsen. Und jetzt
ruft es: „Halloooo! Hallo, Sie! Das stört doch sehr! Wa-
chen Sie auf! Halloooo!!!“
Ich reiße die Augen auf und schaue in das ärgerliche,
aber wunderschöne Gesicht einer Frau mit ganz, ganz
vielen Haaren. Als sie sieht, dass ich wach bin, schwebt
sie zurück zu ihrem Platz zwei Reihen weiter. Ich versu-
che, zu mir zu kommen. Immerhin, in dem Moment, wo
sie mich geweckt hat, haben auch diese krächzenden,
röchelnden, krachenden Geräusche in der Radaufhän-
gung aufgehört. Der Zug ist wieder heile. Eine Sorge
weniger.
Schaue mich ein wenig um. Alle Reisenden aus dem
Waggon starren mich an. Fühle mich unwohl, verkrieche
mich ganz, ganz tief in den Sitz. Der Jugendliche gegen-
über grinst. Versuche, möglichst beiläufig zu fragen:
– Hallooo, wie lange war ich denn weg?
– Knapp ’ne Stunde. Seit kurz hinter Offenburg.
– Uiiihh, und ich hab wohl auch ein bisschen geschnarcht,
oder?
Er lacht.
– Ein bisschen? Obwohl, anfangs war es noch recht leise.
Erst die letzten vier, fünf Minuten wurde es dann richtig
laut.
– Wie laut?
Von einem Sitz vier Reihen weiter hinten ruft jemand:
– Na, so richtig laut. Klang wie ’ne Knochensäge am
Unfallort!
Von vorne kommt Widerspruch:
– Nee, ich find eher wie ein Abflussrohr nach einer
Wassersperrung!
– Nein, als wenn man bei einem Auto den vierten Gang
nicht richtig reinkriegt, es minutenlang versucht, aus
Verzweiflung immer mehr Gas im Leerlauf gibt und
dann aus Trotz einfach mal den Rückwärtsgang einlegt!
Plötzlich hat jeder eine Meinung zu meinen Schnarchge-
räuschen, doch die aufkommende, lebhafte Diskussion
wird von der Durchsage, der Zug erreiche in wenigen
Minuten Mannheim, jäh abgewürgt. Mir ist es sehr recht,
dass offensichtlich ein Großteil der Reisenden aussteigt.
Auch der Jugendliche räumt seine Sachen zusammen.
Im Aufstehen raunt er mir noch zu:
– Ich fand ja das Gerede im Schlaf vorher viel unange-
nehmer. Gott sei Dank waren keine Kinder im Abteil.
Dann grinst er wieder so, dass man nicht genau weiß, ob
er einen Scherz gemacht hat.
Die Frau mit den ganz, ganz vielen Haaren versucht,
mich zu beruhigen:
– Ach, machen Sie sich keine Gedanken, für einen Mann
in Ihrem Alter ist so was völlig normal.
Jetzt bin ich wirklich aufgewühlt. Frage sie aber lieber
nicht, wie alt ein Mann in meinem Alter wohl so sei. Und
auch nicht, was für den dann völlig normal sei. Vielleicht
hat die Frau ja auch nur einen Scherz gemacht. Denke,
während die Frau lachend im Gang steht: Wie schafft so
ein Kopf das nur, mit so vielen Haaren? Das muss doch
irrsinnig anstrengend für den Kopf sein, die alle mit
Nährstoffen zu versorgen. Oder bei Gegenwind. Ich wäre
Horst Evers: „Für Eile fehlt mir die Zeit.“ Erschienen bei Rowohlt Berlin, 224 Seiten, Hard-cover, 14,95 Euro
Von Horst EversCopyright© 2011Rowohlt. Berlin Verlag GmbH, Berlin
Illu
stra
tion
: Ine
s Kö
nitz
01/11 – 41 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
ZZZZZZZZZZZ
wahrscheinlich noch viel müder, wenn ich für so viele
Haare die Verantwortung tragen müsste.
Ein neuer Fahrgast steigt ein und setzt sich an meinen
Tisch. Wobei, er setzt sich an meinen Tisch ist stark un-
tertrieben. Im Hinsetzen holt er schon seinen Laptop
raus, klappt ihn auf, schaltet ihn ein, nimmt das Ladege-
rät, fragt mich, wo die Steckdose ist, steckt den Stecker
ein, telefoniert währenddessen mit dem Handy, checkt
seine Mails, stellt plötzlich seinen Coffee to go, einen
Take-away-Bag von der Sandwich-Station und einen
Obstshake – all das muss er wohl die ganze Zeit in der
Hand gehabt haben – auf dem Tisch ab, telefoniert im-
mer noch, tippt parallel was in den Laptop, holt einige
Unterlagen aus der Tasche, verstaut die Tasche, telefoniert
immer noch, verschickt Mails, beginnt nebenher, die drei
Zeitungen aus seiner Manteltasche durchzusehen, fängt
an zu essen, telefoniert immer noch, holt ein zweites
Handy raus, tippt dort auch noch was und beendet dann,
bevor der Zug überhaupt losgefahren ist, sein Telefonat
mit den Worten: „Ich bin im Zug und die ganze Zeit er-
reichbar. Mache ohnehin gerade nichts.“
Denke, für das, was dieser Mann allein während des
Einsteigens in einen Zug macht, brauche ich ungefähr
anderthalb Wochen.
Schaue fasziniert dabei zu, wie er jetzt gleichzeitig isst,
tippt, liest, trinkt, etwas auf seinem iPod hört und, wie
gerade erwähnt, ganz nebenbei auch noch nichts tut.
Um nicht völlig abzustinken, schaue ich ebenfalls mal
auf mein Handy. Ach guck, zwölf SMS. Das ist unge-
wöhnlich. Bin ein bisschen stolz. Sage möglichst lässig
in Richtung des Mannes: „Hui, da hab ich ja schon wie-
der zwölf SMS bekommen. Die Leute, die Leute, da guckt
man dreißig Minuten nicht aufs Handy, zack! sind wie-
der zwölf SMS da. Aber so ist das nun mal.“
Vom Mann kommt keine Reaktion, er tut, als würde er
mich gar nicht hören. Na, ist wahrscheinlich neidisch
auf meine zwölf Kurzmitteilungen.
Die sind allerdings sehr verwirrend. Sie reichen von
„Was soll der Quatsch?“ über „Iiiiihh, ist das eklig!“ bis
zu „Boah, siehst du scheiße aus!“ und „Wer hat denn die
Fotos gemacht?“. Seltsam, und wann habe ich überhaupt
mein Handy auf lautlos gestellt?
Bekomme ein mulmiges Gefühl. Schaue in den Gesen-
det-Ordner. Na toll, der Jugendliche hat mich offensicht-
lich mit meinem Handy beim Schnarchen fotografiert.
Mit offenem Mund und Zunge draußen und Schlabbern
inklusive. Uääääwwwhh, nicht so schön. Dann hat er die
Fotos offensichtlich an möglichst viele Nummern aus
meinem Handyadressbuch geschickt. Da kommt noch
eine SMS. Von Micha. „Super Fotos, Horst, voll eklig, coo-
le Sache, hab sie gleich an alle meine Nummern weiter-
geschickt und auf Facebook gepostet. lg Micha.“
Ach wie wunderbar, denke, du mich auch lg.
Mittlerweile tippt und tickert und klappert es im Waggon
richtig heftig. Stimmt, zwischen Mannheim und Frank-
furt gibt es im ICE neuerdings ein funktionierendes
WLAN. Praktisch jeder hat jetzt einen Laptop vor sich
und klackert vor sich hin. Na, da kann ich mir ja mal auf
Facebook die Bescherung anschauen.
Sehe schnell, dass Micha ganze Arbeit geleistet hat. Er
hat das auch noch vergrößert und die Zunge eingefärbt.
Warum macht er das, und wieso grün? Rufe Micha an, er
soll den Quatsch löschen. Kriege nur seine Mailbox, will
schon wieder auflegen, als irgendetwas in mir befiehlt,
ich solle laut in mein Handy sprechen. Rede also ganz
laut sinnloses Zeug wie: „Hallo, Micha, ja, ich sitze noch
im Zug. Stell dir vor, mittlerweile kann man hier sogar
während der Fahrt ins Netz. Ich fahre mit über zweihun-
dert Stundenkilometern und bin im Internet. Kann ich
gleichzeitig. Und nebenbei telefoniere ich noch. Wahn-
sinn, was? Und das Tollste, über dieses Zug-WLAN kann
man sich auch ganz einfach in die Computer der ande-
ren reinhacken. Ich habe praktisch vollen Zugriff auf alle
Computer hier im Zug!“
Das Klackern verstummt. Einige klappen ihren Laptop
zu, alle starren mich an. Zehn Sekunden herrscht völlige
Stille. Überlege, wie viele Millionen Bruttosozialprodukt
dieser kleine Scherz das Land jetzt wohl kostet. Dann
rufe ich: „War nur ein Scherz! Hier, ist nur ’ne Mailbox,
nur ein Scherz! Haha! Ich bin Spaßmacher, ich wollte nur
mal gucken, was passiert, wenn ich so was sage.“
Ein paar lächeln gequält. Die meisten widmen sich wie-
der ihrem Computer. Zwei Männer aber packen ihr Gerät
weg. Sie trauen mir wohl nicht.
Der Mann an meinem Tisch nimmt sein Handy und tele-
foniert. Er ruft: „Ey, du glaubst es nicht, aber das Bild, das
du mir gerade geschickt hast. Von dem sabbernden,
schnarchenden Mann im Zug. Der sitzt mir gegenüber,
grad hat der schon wieder einen Superscherz gemacht!“
Und in der Werbung sagen sie, demnächst wollen sie die
Leitungen und alles noch viel schneller machen. Wahn-
sinn.
horst Evers, geboren 1967 in der Nähe von Diepholz in Niedersachsen, studierte Germanis-tik und Publizistik in Berlin, wo er heute als Autor und Vorleser mit Freun-din und Kind lebt. Mit seinen Klein-kunstprogrammen und Lesungen bereist er den gesamten deutschsprachigen Raum.
„Und zack! sind wieder zwölf SMS da. Aber so ist das nun mal.“
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einsteiger-arbeitsplatz
Foto: Michael Jungblut
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Wie sollte der ideale Arbeitsplatz in „Erstaus-stattung“ aussehen? Auf diese Frage gibt es viele Antworten. Neben dem attraktiven Preis sollten dabei immer auch durchdachtes Design, Effizienz, Ergonomie, Individualität und Nachhaltigkeit die zentralen Auswahlkriterien sein. Handfeste Emp-fehlungen der creativen inneneinrichter finden Sie auf diesen Seiten.
ARBEITSPLÄTZE FÜR EINSTEIGER
„Equipment ist alles“ – und „Billig kaufen heißt zweimal
kaufen“. So lauten zwei oft und gern zitierte Regeln im
Zusammenhang mit Anschaffungen jeder Art. Wo aber
gilt es mehr, auf ihre Einhaltung zu achten, als bei der
Ausstattung des eigenen Arbeitsplatzes? Immerhin ist
das der Ort, wo das Geld verdient beziehungsweise die
Chance aufs spätere Geldverdienen erarbeitet wird. Den-
noch gibt es Situationen im Leben, in denen das verfügba-
re Budget der Auswahl der notwendigen Kernbausteine
wie Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Arbeitsplatzleuchte,
Rollcontainer und Aufbewahrungsmöbel gewisse Gren-
zen setzt. So etwa bei jungen Unter nehme(r)n beim ers-
ten Schritt in die Selbstständigkeit, bei Studenten oder
Doktoranden sowie generell auch bei der Einrichtung
eines notwendigen häuslichen Arbeitsplatzes.
Ein günstiger Arbeitsplatz von dauer-hafter Qualität: der Stuhl MEda PRo (Hersteller: Vitra, Preis ab ca. 810,– Euro, alternativ: MEda PaL ab ca. 410,– Euro ), der Schreibtisch ICon (Hersteller: Vario Büroeinrichtungen, Preis ab ca. 830,–), der Container VERSa S (Hersteller: Vario Büroeinrich-tungen, Preis ab ca. 320,–), die Leuchte foRTEBRaCCIo (Hersteller: Luceplan, Preis: ca. 230,– Euro), die Garderobe LooP STand haLL (Hersteller: Hay, Preis ca. 155,– Euro), das Bild RoTKREuzKRanKEnSChWESTER (Billy & Hells, Uniforms) von Lumas (Preis ca. 690,– Euro), der Papierkorb BaSKETBIn von Konstantin Slawinski (Preis auf Anfrage).
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KEInE faLSChEn KoMPRoMISSE
„Pragmatisch – aber mit Anspruch“ sollte dann die Devi-
se sein, damit man sich nicht schon nach wenigen Jahren
fragt: „Was habe ich mir bei diesem Kauf nur gedacht?“
Denn das hat wohl jeder von uns schon am eigenen
Leibe erlebt: Wer klein anfängt, macht allzu oft den Feh-
ler, an der falschen Stelle zu sparen. Es werden Kompro-
misse gemacht, die am Ende nicht nur teurer werden,
sondern bei denen auch sehr schnell das schlechte
Gefühl zur Gewissheit wird, im Grunde wohl die falsche
Wahl getroffen zu haben.
Das aber ist gar nicht so schwierig zu vermeiden. Denn
es gibt sie, die Arbeitsmöbel, die lange Zeit „einen guten
Job“ machen, weil sie sowohl hinsichtlich Ergonomie
und Qualität als auch hinsichtlich ihres Designs die
zentralen Ansprüche an einen leistungsfähigen Arbeits-
platz erfüllen. Und es sind nicht etwa „No name“-Pro-
dukte, sondern sie stammen von Herstellern wie Vitra,
Nils Holger Moormann, Hay, Richard Lambert, Luceplan,
Flos, Magis, Arper, Vario und anderen namhaften Adres-
sen. So wundert es nicht, dass sie sich später problemlos
auch in eine veränderte Büroumgebung integrieren
lassen und dort weiter brav ihren Dienst tun. Hinsicht-
lich der Auswahl gilt im Kleinen wie im Großen: Wer sich
professionell und kreativ beraten lässt, erzielt das beste
Ergebnis – und verschafft sich so den nötigen Spielraum
für andere wichtige Investitionen.
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Klöber Bürositzmöbel. Made in Germany. Exzellent seit 1935.
www.kloeber.com | info@kloeber.com | www.kloeber-celligence.com
01_ Der Container: BoXLInE CBoX (Hersteller: Dieffebi, Design Gianmarco Blini, 2007, Preis auf Anfrage)
02_ Der Stuhl: CaTIfa (Hersteller: Arper, Preis ab ca. 760,– Euro)
03_ Die Leuchte: KELVIn LEd (Hersteller: Flos, Preis ab ca. 290,– Euro)
04_ Der Schreibtisch: KanT (Hersteller: Nils Holger Moormann, Preis ab ca. 1.160,– Euro)
05_ Das Regal: ELSE (Hersteller: Nils Holger Moormann, Preis ca. 1.300,– Euro)
06_ Das Regal: WoodY LoW inkl. 9 Regalböden (Hersteller: Hay, Preis ab ca. 490,– Euro)
07_ Der Container: 360° RoLLConTaI-nER (Hersteller: Magis, Design Konstantin Grcic, 2009, Preis ab ca. 400,– Euro)
08_ Die Leuchte: Wood LaMP MuuTo (Hersteller: Muuto, Design TAF Architects, 2010, Preis auf Anfrage)
09_ Der Schreibtisch*: EIERMann TISChGESTELL 1 (Hersteller: Richard Lampert, Design Egon Eiermann, 1953, Preis ab ca. 280,– Euro, *zzgl. Tischplatte)
10_ Der Stuhl: PLaSTIC ChaIR PSCC (Hersteller: Vitra, Design: Eames, 1950, Preis ab ca. 410,– Euro)
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Was macht der Mops auf dem Sofa? Ganz einfach: Er richtet seinen Blick voller Interesse auf die von uns für Sie ausgewählten Produkte. Schauen Sie doch auch einmal!
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01_GRaf naTuRaL fLooR Die Stehleuchte zeigt eines der Grundthemen der Diesel Home Collection von Foscarini: „Natural“, das durch seine großformatigen und grafisch außergewöhnlich bearbeiteten floralen Motive beeindruckt. Preis: ca. 400,– Euro. (ci)
02_ BEBoP Maximalen Komfort bietet das elegante Sofa von Poltrona Frau (Designerin: Chini Boeri) mit seiner perfekt geformten Sitzfläche aus samtigem Pelle-Frau-Leder für ca. 5.100,– Euro. (ci)
03_ VanITY Der Linteloo-Tisch von Roderick Vos aus matt-schwarz lackiertem Stahl schafft mit seiner in Rechtecke aufgeteilten Platte Platz für Magazine und mehr und ermöglicht so eine immer neue Gestaltung. Zu haben ab ca. 1.500,– Euro. (ci)
04_ TaSTE Unverkennbar spiegelt das von Paola Navone designte Reichenbach-Porzellan ihren Hang zur Tradition wider. Die neo-barocken Formen interpretieren zeitgemäß den historischen Formenschatz der Thüringer Manufaktur. Preis auf Anfrage. (Fach handel)
05_ CaRaMEL TuRnLoCK MEdIuM ToTE von Marc by Marc Jacobs: Mit der ty pischen „Turnlock-Schließe“ und dem edlen Leder der ideale Begleiter für jede Frau. Ca. 500,– Euro über www.stylebob.com.
06_ uTEn.SILo 1 Das Aufbewahrungs-system von Vitra (Design: Dorothee Becker) bringt Ordnung ins Wirrwarr. In Bad oder Büro, die unterschiedlich geformten Fächer sind vielfältig einsetzbar. Ca. 275,– Euro. (CAIRO/ci)
07_ BInIC Inspiriert von einem kleinen französischen Badeort, designte Ionna Vautrin für Foscarini diese kleine Tischlampe (20 cm h). Der konisch geformte Leuchtenfuß mit dem Diffusor zaubert ein maritimes Ambiente. Erhältlich in sechs Farben für ca. 135,– Euro. (ci)
08_ oJ TISChLEuChTE Eine klare Form aus Stahl zeichnet die von Ole Jensen entworfene Tischleuchte für Louis Poulsen aus. Sie kostet ca. 565,– Euro. (ci)
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01_ noRdIC InTERIoR dESIGn – Die skandinavische Architektur- und Designszene ist äußerst kreativ, wie hier durch Konzepte für Wohnräume, Restaurants, Geschäfte und Büros gezeigt wird. (Braun Publishing, 44,– Euro) 02_ dIE PSYChoLoGIE dES WohnEnS – Zu jedem gehört ein individuelles Zuhause. Tests, Fragebögen und Erlebnisübungen in diesem Buch helfen dabei, seinen Lebensraum zu einem Wohlfühlraum umzugestalten. (Verlag Nymphenburger, 17,95 Euro) 03_ faRB GESTaLTunG InnEnRauM – Farben prägen die Atmosphäre eines Raums. Martin Benad stellt dar, wie eine klug geplante Farbgestaltung die Orientierung erleichtert, die Funktionali-tät eines Raums unterstützt und die Stimmung der Nutzer hebt. (DVA Architektur, 79,99 Euro) 04_ daS BuCh dER KLaSSIKER – 1000-mal kopiert – hier finden Sie die Originale: 500 Klassiker, die über alle Retrowellen hinweg faszinieren (Verlag Südwest, 19,95 Euro). 05_ MInIMaLISM – Architektonischer Minimalismus dokumentiert durch zahlreiche Fotografien und Grundrisse mit erläuternden Texten (Frechmann Kolon, 29,95 Euro) 06_ MaKE uP. dESIGn dER oBERfLäChE – Erscheinung und Attraktivität eines Designprodukts hängen wesentlich von seiner Oberfläche ab. Das Buch verwebt Bild und Text zu einem aufschlussreichen und reizvollen Nachschlagewerk zur Gestaltung von Oberflächen. (avedition Verlag für Architektur und Design, ca. 30,– Euro) 07_ PIERo LISSonI RECEnT aRChITECTuRE – Lissonis sinnlicher Minimalismus verlangt hochwertigste Materialien, perfekt ausgearbeitete Details und exzellente Haptik. Dies zeigt sich auch bei dieser Monografie zu seinem architektonischen und gestalterischen Werk. (Hantje Cantz Verlag, 49,80 Euro) 08_ aRzTPRaXEn – Sie gelten als kalt, steril und wenig einladend. Mit diesem Buch zeigt Michelle Galindo Projekte, die diesem Klischee ganz und gar nicht entsprechen. Der Band präsentiert architektonische und innenarchitektonische Lösungen für die komplexen Ansprüche der medizinischen Versorgung und Gesundheitspflege. (Braun Publishing, 49,80 Euro)
01_ GRand CLaSSIC BLaCK ChRono-GRaPh Wie alle Tutima-Uhren sind auch die Modelle „Grand Classic Black“ perfekte Begleiter für harte Einsätze. Der Chronograph kostet ca. 2.400,– Euro. (Fachhandel)
02_ Q701 AKG® stellt seit Jahrzehnten hochwertige Kopfhörer mit ästhetischem und funktionalem Design her. Mit der „Quincy Jones Signature Line“ sind wieder Kompositi-onen anspruchsvollen Designs mit perfektem Sound entstanden. Der „Q701“ aus dieser Linie ist für ca. 400,– Euro im Fachhandel erhältlich.
03_ BLoW von Established & Sons (Design: Konstantin Grcic) ist aus mundgeblasenem Glas hergestellt, und zwar in Kooperation mit der venezianischen Glasmanufaktur Venini. Eine asymmetrisch angeordnete runde Platte auf einem riesigen Glaskörper (41,5 oder 51,5 cm h) – einfach beeindruckend. „Blow“ ist ab ca. 2.300,– Euro zu haben. (ci)
04_ faMILY ChaIR Stühle von Living Divani, die wie eine Familie harmonieren. Junya Ishigami hat insgesamt fünf geschaffen, die alle eines gemeinsam haben: das Stahl- rohr für Beine und Lehnen und die bei jedem Modell unterschiedlich diagonal verwebten „Stahlmaschen“. Ab ca. 330,– Euro. (ci)
05_ REdondo Weich gerundet und gemüt-lich gepolstert zeigt sich das Sofa „Redondo“ von Patricia Urquiola für Moroso. „Cocooning“ ist angesagt, wenn man in ihm versinkt. Zu haben ab ca. 5.450,– Euro. (ci)
06_ BELLoWS Hier ist der Platz für Gespräche und das gemeinsame gesellige Essen – der Treffpunkt im Haus. Beim Esstisch (74 cm h, 140 cm Ø) von Walter Knoll (Design: Toan Nguyen) wirken der stabile lederbezogene Fuß und die filigrane Glastischplatte einzigartig zusammen. Ab ca. 2.200,– Euro. (ci)
07_ SIdEBoaRd uSM haLLER Hier mal in warmem Maron-Ton. Das USM-Haller-System bietet schier endlose Gestaltungsmöglich-keiten, ganz individuell bestimmen die Bedürfnisse des Benutzers dabei die Form und Ausstattung. Das Sideboard z. B. bietet drei Ablagefächer und drei Auszüge und kostet ab ca. 2.060,– Euro. (ci)
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01_ InouT 824 Klassisch schön: Der Arm - lehnstuhl von Gervasoni aus der „InOut“-Serie. Paola Navone hat wieder mit besten Materialien gearbeitet. Der Sessel ist für innen wie für außen geeignet. Preis: ca. 390,– Euro. (ci)
02_ PaRKhauS Haustür aufschließen, Schlüssel „einparken“, fertig. So leicht ist das mit dem Auto-Schlüsselbund (sieben verschiedene Modelle) von corpus delicti (Design: André Rumann), der mit der passgenauen Garage geliefert wird, und zwar für ca. 35,– Euro. (CAIRO/ci)
03_ dYSon aM01 Der Tischventilator besticht durch sein Design und durch seine fehlenden Rotorblätter. Flatternde Luft ist passé, denn der Ventilator saugt die Umge-bungsluft durch den Fuß an und verstärkt sie über den Luftring. Der Luftstrom ist stufenlos einzustellen und auszurichten. Den „AM01“ gibt es in Weiß/Silber und in Silber/Anthrazit für ca. 300,– Euro. (Fachhandel/ci)
04_ EVa SoLo BLuMEnToPf Wie „trinken“ die Pflanzen im Urlaub? Bei diesem Blumen-topf kein Problem: dank Nylonfäden, die aus dem Glasbehälter in den Keramiktopf führen. Zwei Größen (11/13 cm Ø), vier Farben 32,50/37,– Euro. (ci)
05_ PIn von Zieta (Design: Oscar Zieta) können Sie einfach nur als Deko auf der Wand verwenden oder aber als Kleiderbügel. Sein Material (Stahl weiß, schwarz, gelb oder grau lackiert/Edelstahl/Kupfer) und seine Größe (10, 12, 14 oder 16 cm) machen’s möglich. Von 40,– bis 95,– Euro. (Fachhandel)
06_ VIPP 5, VIPP 7, VIPP 9 Dreimal Vipp, dreimal gut: Ob Seifenschale, Zahnputzbecher oder Seifenspender, sie verkörpern alle die 70-jährige Erfahrung des dänischen Herstel-lers in exzellenter Handwerkskunst. Die drei „Familienmitglieder“ kosten 55,–, 65,– und 85,– Euro. (CAIRO/ci)
07_ SuITa CLuB aRMChaIR fügt sich mühelos in das elegante zeitlose „Suita“-Sofa-System von Vitra und Antonio Citterio ein. Es zeichnet sich durch leichte und doch gleichzeitig industriell-technische Ästhetik gepaart mit besten Materialien und hohem Sitzkomfort aus. Den Armchair gibt es in vielen Stoffen und Leder ab ca. 1.500,– Euro mit dazugehörigem Kissen. (ci)
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THONET GmbH Michael-Thonet-Straße 1, D-35066 Frankenberg, Tel. +49-64 51-508-119, Fax +49-64 51-508-128, info@thonet.eu, www.thonet.eu
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Wer möchte nicht hin und wieder gewohnte Pfade verlassen und einmal eine neue Richtung einschlagen? Diese Musiker haben es getan. 01_ ThE aGE of adz Absolut hörenswert ist das neue Werk von Sufjan Stevens, das im Gegensatz zu seinen bisheri-gen Werken erstaunlich anders ist. Er hat sich von seiner „Ländertour“ verabschiedet und geht jetzt auf eine Zeitreise. 02_ fICTIon Mit diesem Album erweitert das französische Streichquartett Quatuor Ebène seinen Fokus und konzentriert sich auf akzentuierte Töne und melodisches Temperament. 03_ dEVIL MaY CaRE Zwar keine neuen Songs, aber neu und hörenswert zusammengestellt: einige Aufnahmen von Jamie Cullum aus den letzten Jahren, die sich in ihrem Mix gut ergänzen. Pop ist nicht zu hören, dafür mehr Jazziges. 04_ naTIonaL RaMSon Zurück zu Gewohntem: Elvis Costello spielt auf dieser CD wieder den von ihm bekannten und von seinen Fans so geliebten guten alten Rock’n Roll.
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01_SPIn Seinen einzigartigen Charakter erhält der Beistelltisch von Estd by Establis-hed & Sons durch die unterschiedlichen austauschbaren Stützräder. „Spin“ gibt es in drei verschiedenen Größen (H x B x T: 50 x 50 x 50 cm, 43 x 90 x 90 cm, 74 x 110 x 110 cm), den Preis auf Anfrage. (ci)
02_ aMELI Schlichtes Design kombiniert mit hochwertigen Materialien zeichnet den von Claudio Bellini designten Stuhl für Poltrona Frau aus. Der erlesene Bezug aus Pelle Frau®- oder Heritage-Leder ist mit Reißver-schlüssen versehen und wird einfach über den Stuhl gestülpt. Erhältlich für ca. 940,– Euro. (ci)
03_ Jan’S nEW Sofa Linteloo und Paola Navone gelang ein komfortables Sofa, das äußerlich leicht zu verändern ist. Das weiche Qualitätsleinen macht es möglich, das Sofa immer wieder neu zu beziehen. Ab ca. 11.000,– Euro. (ci)
04_ fLoE Das niedrige 3er-Tischset von LaPalma (Design: Tomoko Azumi) besteht aus weiss lackiertem Metall mit laminierter Glasoberfläche. Die integrierten Swarovski-Kristalle und LED-Lichter erinnern an schwimmendes Eis und schimmernde Polarlichter. Preis auf Anfrage. (ci)
05_PanTon Perfekte Kombination aus Verner Pantons Design und Pernille Veas entworfenen Thermosbechern: Das Muster heißt Geometri 1 und ist Pantons erstes und berühmtestes Stoffdesign. Das 2er-Set der spülmaschinenfesten Becher gibt es für ca. 40,– Euro im www.menu-design-shop.de oder (ci)
06_SCoPE Dank neuester Technik lässt sich die Schreibtischleuchte von Belux (Design: Hannes Wettstein) bequem verstellen und bleibt immer stabil. Mit Fluoreszenzlampe ist „Scope“ in Weiß, Schwarz und Aluminium erhältlich, mit Halogenbeleuchtung in Weiß. Beide Modelle kosten jeweils 345,– Euro. (ci)
07_LC 14 Von Le Corbusier für Kinderzimmer in den Unités d’Habitation, dem Vorläufer von Plattenbauten nach dem 2. Weltkrieg, entworfen, werden diese Hocker von Cassina in mehreren Ausführungen neu aufgelegt. Sie kosten ab 440,– Euro. (ci)
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01_ TaCET (RuhE 2) – Eine Frau hört plötzlich auf zu sprechen – ein Krankheitssymptom oder der Beschluss sich zu verweigern? Wieder ein gelungenes Hörspiel von Paul Plamper. 1 CD 02_ dIE SChäRfSTEn GERIChTE dER TaTaRISChEn KüChE – Das Kind ist nach Ansicht seiner Großmutter das genaue Gegenteil seiner Mutter: schön, schlau, durchset-zungsfähig – ganz die Großmutter eben. Die Geschichte dreier miteinander verbundener Frauen. Von Sophie Rois authentisch gelesen. 4 CDs 03_ BLöSCh – Die Aufnahmen an den Originalschauplätzen lassen die Geschichte vom Leben eines Spaniers, der als Knecht auf einen Schweizer Bauernhof kommt, von seinem friedlichen Leben mit den Kühen und von den nicht so friedlichen Dorfbewohnern zu einem besonderen Hörerlebnis werden. 2 MP3-CD 04_ fELIPoLIS – Akif Pirincci setzt seine erfolgreiche Katzenkrimi-Reihe mit einem neuen Fall für Detektiv Francis fort. Charles Rettinghaus leiht dem Kater seine wunderbare Stimme. 6 CDs 05_ nIChTS. WaS IM LEBEn WIChTIG IST – Pierres neu gewonnene Erkenntnis schockiert seine Mitschüler: Nichts bedeutet irgendetwas, deshalb lohnt es nicht, irgendet-was zu tun. Wie weit sind seine Mitschüler bereit zu gehen, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen? Ein interessantes Hörbuch, nicht nur für Jugendliche. 3 CDs 06_ KRIEGS-TaGEBuCh – Das ist der schönste Sommer meines Lebens, und wenn ich hundert Jahre alt werde! Diesen Satz schreibt Ingeborg Bachmann 1945 in ihr Tagebuch. Ihre Aufzeich-nungen beginnen 1944 mit der Beschreibung des Lebens unter und der Befreiung von der NS- Herrschaft und ihre enge Nachkriegs-Freundschaft mit einem Besatzungssoldaten. 1 CD 07_ TanTE JuLIa und dER KunSTSChREIBER – Peru der 50er Jahre. Der 18-jährige Nachrichtenredakteur Mario sieht sich eigentlich als Schriftsteller. Sein Vorbild: der verwirrte Hörbuchautor Pedro. Und dann taucht seine attraktive Tante auf. Chaos vorprogrammiert. 10 CDs 08_ WIR WERdEn zuSaMMEn aLT – Das Altenheim Residenz de Begonias in Paris hat 64 Zimmer, und jedes bewohnt eine Geschichte. Sprühender Humor und Leichtigkeit durchziehen die Stories über die Tücken des gemeinsamen Alterns und der späten Suche nach Glück. 4 CDs
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Zum Glück gibt es die vier Jahreszeiten – und in jedem Frühling aufs Neue guten Grund, sich auf die Zeit im frischen Grün von Garten und Terrasse zu freuen. Mit den CI-Tipps auf diesen Seiten wird der Genuss vollkommen.
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01_ aIKana Genießen Sie mit der Loungeserie von Fast bei Weishäupl die Annehmlichkeiten Ihres Wohnzimmers unter freiem Himmel. Die bequeme Recamiere mit passendem Sofa und dazu gehörigem Lounge-Tisch sind mit ihrem hochwertig verarbeiteten Material auf eine lange Lebensdauer ausgerichtet. Lounge-Tisch ca. 989,– , Recamiere ca. 2.270,–, 2-sitziges Sofa ca. 2165,–, 3-sitziges Sofa ca. 2950,–, Beistelltisch ca. 348,– Euro. (ci)
02_ PoLY Im innovativen Transparent-Design präsentiert sich der preisgekrönte Stuhl von Karim Rashid für Bonaldo. Dank seines Materials aus Polycarbonat ist er sowohl im Innen- als auch Außenbereich einsetzbar und liegt preislich bei ca. 200,– Euro. (ci)
03_ LEaf SonnEnLIEGE XXL Wie ein Blatt im Wind. Ungeachtet der Länge von über 2,50 Meter besticht die Liege von Dedon (Design: Frank Ligthart) angesichts ihrer graziösen Form und sanft fließenden Linien durch anmutige Leichtigkeit. Ver füg-bar in den Farben „Seagrass“ und „Java“ zu einem Preis von ca. 2.950,– Euro. (ci)
04_ LanGGRILL Die perfekte Verschmel-zung. Als Feuerschale wird er schnell zum Mittelpunkt der Gartenparty und ermög-licht als Grill jederzeit die Zubereitung von leckeren Speisen. Der Langgrill von Liebschaften wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist für einen Preis von ca. 480,– Euro erhältlich. (CAIRO)
05_ CoCoon TERRa Futuristisch im klaren Design, bietet der Ofen des Designer Federicco Otero für Cocoon nicht nur im Garten strahlende Wärme. Dank der Verwendung von umweltfreundlichen Biobrennstoffen ist er rauchfrei und somit auch für den Innenraum geeignet. Preis ca. 2.350,– Euro. (Fachhandel)
06_ ChaRLES ouTdooR Das Bestseller-System „Charles“ von B&B erscheint in neuer Outdoor-Version (Designer Antonio Citterio). Das klassisch-pure Design ist dank seines schmalen Aluminium-Rah-mens und des wetterfesten, geflochtenen Polyester-Gewebes ein Leichtgewicht. Der Sessel kostet ca. 2.400,– Euro. (ci)
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GuT und „CREaTIV“ BERaTEn!
Eine Kundin des CI-Hauses Burger in Karls- ruhe ist die Gewinnerin unserer Aktion aus dem letzten CI-Magazin (Ausgabe 21). Herzlichen Glückwunsch! Es ging darum, die besondere Beratungsqualität der creativen inneneinrichter kennenzulernen und zu testen. Unter allen Teilnehmern wurde ein Einrichtungsgutschein für Produkte von MDF Italia im Wert von 2.500 Euro verlost!
Die creativen inneneinrichter sind ein Netz- werk von fünfzig unabhängigen Einrichtungs-häusern in Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg und der Schweiz.
Sie gestalten funktionale, harmonische Lebensräume – Orte zum Wohlfühlen, mit außergewöhnlichen Ideen und Möbeln.
Interior Innovation Award 2011
CI-KoMPETEnz GEfRaGT Innovative und herausragend gestaltete Produkte aus allen Bereichen der Einrichtungs-branche auszuzeichnen, ist seit 2002 Ziel des Interior Innovation Award. Initiiert von der imm cologne und dem Rat für Formgebung/German Design Council, bedient sich der Wettbewerb kompetenter Juroren, um die Sieger zu ermitteln. Dabei war auch in
diesem Jahr wieder CI-Kompetenz gefragt: Neben Gerhard Wolf vom CI-Haus Funktion Möbel in Darmstadt gehörten dem Gremium weitere illustre Namen an: Tomoko Azumi, Designerin, London; Barbara Friedrich, Chef redakteurin A&W Architektur und Wohnen, Hamburg; Sam Hecht, Designer, London; Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer Rat für Formgebung, Frankfurt am Main, sowie Giulio Ridolfo, Designer, Udine.
Erstmals wird zum Wettbewerb ein Jahrbuch erscheinen, das alle ausgezeichneten Produkte sowie weitere Highlights der imm cologne 2011 zeigen wird. Hier ein Auszug aus der Siegerliste „Best of Best“:
Flow Armchair, Hersteller MDF Italia, Designer Jean-Marie Massaud; Rocker (Schaukelpferd, Abb. Seite 7), Hersteller Richard Lampert, Designer Doshi Levien; Wogg 50 (Stuhl, Abb. Seite 7), Hersteller Wogg, Designer Jörg Boner; TA 18 Zehn (Tisch, Abb. Seite 10), Hersteller e15, Designer Philipp Mainzer; Material Structures – Salut/Ori/Bristol (Dekorationsstoffe), Hersteller Kinnasand, Designer Lisa Perlitz; Falling Star Floor (Leuchte), Hersteller/Design Tobias Grau; Munich Lounge Chair (Abb. Seite 8), Hersteller ClassiCon, Designer Sauerbruch Hutton.
„aLLES VERWoBEn“Das von Création Baumann anlässlich des 125-jährigen Jubiläums vorgelegte Buch reflektiert eindrucksvoll 125 Jahre Textilde-sign: als permanenten Balanceakt zwischen kurzlebigen Trends und visionären Experi-menten. Zeitlos und zeitgeistig zugleich wird nicht nur die historische Entwicklung eines Pionierunternehmens der Textilbranche dokumentiert, sondern gerade auch das „Wieso“ und „Warum“ von Entwicklungen und Markterfolgen rekapituliert.
Vorgelegt hat das 144-Seiten-Werk Jörg Baumann, der das Familienunternehmen in der dritten Generation bis zum Jahr 2000 leitete. Auf den Spuren „der Entwicklung des Geschmacks und der Farben“ (Baumann) hat er drei Jahre im Firmenarchiv recherchiert und über das Firmenspezifische hinaus eine nicht nur für Kenner der Materie lesenswerte Chronik vorgelegt. Die sieben zentralen Kapitel werden von Collagen – so genannten Moodboards – ge-rahmt, „die die Trends des jeweiligen Jahr- zehnts weit besser sichtbar werden lassen, als Worte es können und einen Eindruck ermöglichen, was einmal Mode war“ (Bau-mann). Verständlich, wenn für den Heraus-geber jene letzten 60 Jahre den Kern bilden, die er intensiv erlebt und maßgeblich mitgeprägt hat.
„Best of Best“ beim Interior Innovation Award 2011: der von Jean-Marie Massaud entworfene Flow Armchair von MDF Italia.
Historische Bilder und Momentaufnahmen vergangener Trends und Moden schildern die bunte Geschichte der Dekorationsstoffe
aktionen und personen
„ALLES VERWOBEN. Die Welt der Dekorationsstoffe. Geschichte und Geschichten“ Herausgeber Jörg Baumann, Creavis Verlag 2010; ISBN 978-3-00-032590-8, 144 Seiten, CHF 68,– EUR 49,–
01/11 – 57 DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
personen
Der Architekt Massimo Morozzi feierte im Januar dieses Jahres seinen 70. Geburtstag. Geboren in Florenz, lebt und arbeitet er heute in Mailand. Als einer der radikalen Konzeptdesigner der 60er Jahre zählt er zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe „Archizoom“, die Initiatoren für Anti-Design. In den 70ern beschäftigte er sich im Centro Design in Montefiore mit systematischer Designforschung und gründete die Fachrich-tung Primär-Design. Sein eigenes Studio „Massimo Morozzi Design“ eröffnete er 1982. Es folgte das Unternehmen O.T.E., das vorwiegend medizinische Geräte entwarf. Seit Mitte der 80er Jahre ist er Art-Direktor der italienischen Firma Edra. Das von ihm für dieses Unternehmen designte Paesaggi Italiani, ein flexibel zusammensetzbares modulares System mit Stützwänden versieht er seit mehr als 15 Jahren mit neuen Elementen, Finishes und Accessoires. In diesem Jahr aktuell: die Version mit Acryl-spiegeln, die beispielsweise mit einem goldenen glitzernden Finish versehen werden kann.
feiert am 18. Mai dieses Jahres seinen 70. Geburtstag. Der in Berlin geborene Sohn eines Bildhauers begann nach seinem Studium an der Hochschule für Gestaltung in Ulm und Stuttgart 1964 seine Karriere als Designer bei Mercedes Benz. Zwei Jahre später entstanden seine ersten eigenen Möbelentwürfe. Ende der 70er Jahre erhielt Heiliger eine Professur an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Es folgte kurz darauf die Eröffnung seines Frankfurter Designbüros. Seit 1985 arbeitet er auf freischaffender Basis mit namhaften Unter-nehmen zusammen. Diverse Auszeichnungen belegen die Qualität seiner Arbeit. Den Sitz wählte Heiliger zum Mittelpunkt seiner gestalterischen Arbeit. Das Entwerfen ist für ihn ein sich entwickelnder Prozess. In Versuchsreihen ergründet er die Vorausset-zungen für optimiertes Sitzen und testet, wie sich unterschiedliche Nutzungsmöglich-keiten kombinieren lassen. Anspruchsvolle Qualität verbindet er mit reduziertem Design. Seine Arbeiten strahlen häufig durch dynami-sche Formen und Farben eine gewissen Fröhlichkeit und Leichtigkeit aus und beste-chen mit oft unsichtbaren technischen Besonderheiten
feierte am 21. Januar seinen 50. Geburtstag. Nach Abitur und Tischlerlehre absolvierte er sein Designstudium an der Universität in Kassel. 1991 gründete er mit seinen Studien-kollegen das Designbüro Lepper Schmidt Sommerlade. Ihr Schwerpunkt liegt neben Ausstellungs- und Ausbauprojekten von Beginn an im Möbeldesign. Charakteristisch für ihr Schaffen ist die Verbindung formaler und konstruktiver Kompetenzen. Das Unternehmen ist seit Jahren erfolgreich für namhafte Möbelhersteller im In- und Ausland tätig. Zu ihren Kunden zählen bekannte Namen wie Thonet, Brunner, Kusch+Co, Rolf Benz, Tonon oder WK. Die hohe Qualität ihrer Arbeit wird zudem durch eine Vielzahl von nationalen und internationalen Design-preisen gewürdigt, unter anderem den iF Product Design Award/Hannover, den Red Dot/Essen oder den Ehrenpreis für Produkt-design des Landes NRW.
MaSSIMo MoRozzI STEfan hEILIGER uWE SoMMERLadE
PaESaGGI ITaLIanI GoLdDesign: Massimo Morozzi
SESSEL SPIRaLEDesign: Stefan Heiliger
S 840Design: Uwe Sommerlade
58 – 01/11DAS MAGAZIN DER CREATIVEN INNENEINRICHTER
vorschau
hERSTELLERnaChWEIS arco (7), arper (44), B&B Italia (54), Belux (52), Bocci (10), Cappellini (8, 28, 29, 30), Cassina (10, 53), Classicon (8), Cocoon fires (55), COR (7), dedon (54), dieffebi (44), draenert (7), e15 (10), Established & Sons (48, 52), Eva Solo (50), flexform (13), flos (44), foscarini (46, 47), Gagge-nau (14), Gandia Blasco (6), Gervasoni (50), Grohe (14), hay (20, 21, 22), Interl-übke (36), Jan Kath (8), Kartell (11, 21), Konstantin Slawinsky (42), Lammhults (8), lapalma (8, 52), Liebschaften (55), Linteloo (46), Living divani (48), Louis Poulsen (47), Luceplan (21, 23, 42), Magis (44), Marimekko (24), Mdf Italia (12, 56), Miele (14, 15), Miinu (12), Montana (33), Moooi (23), Moroso (12, 26, 48, 54, 55), Muuto (44), nils holger Moormann (22, 24, 42, 44), Pastoe (13), Poltrona frau (36, 46, 52), Reichenbach (47, 52), Richard Lampert (7, 22, 44), Smeg (14), Softline (24), Thonet (57), uSM (13, 34, 49), Vario (42), Viabizzuno (26), Vipp (50), Vitra (23, 34, 36, 37, 42, 44, 47, 51), Walter Knoll (11, 48), Weishäupl (26, 54), Wilkhahn (36), Wogg (7, 24)
IMPRESSuM CI – Das Magazin der creati-ven inneneinrichter erscheint dreimal jähr-lich im CI Verlag, Spreestraße 3, D-64295 Darmstadt, Tel. +49 (0)6151 39128-25, Fax +49 (0)6151 39128-28, info@creative-in-neneinrichter.de, www.creative-innenein-richter.de Auflage 136.360 heftpreis 4,50 Euro Redaktion Presseinfos, Anregungen, Reaktionen bitte ausschließlich an: CI c/o moskito pr, Hoerneckestr. 25–31, 28217 Bremen, Tel. +49 (0)421 33558-701 Mail-kontakt Büro der Chefredaktion Birgit Os-mer (osmer@moskito.de) Verantwortlich für den Inhalt (v. i. S. d. P.) Steffen Schmidt anzeigen, abonnements und Vertrieb Sandra Gotha (info@creative-inneneinrich-ter.de); es gilt die Anzeigenpreisliste gemäß der Mediadaten 2011 Chefredakteur Axel Stamm Creation Eckard Christiani art di-rector Asoomda Kim Redaktionsbeirat Frank Anger-Lindemann, Kurt Neuefeind, Klaus Seydlitz autoren dieser ausgabe Horst Evers, Klaus Hofmeister, Wiebke Meynen, Monika Niermeyer, Birgit Osmer, Axel Stamm fotografie Andreas Sütterlin (47 Mitte, 51) Elodie Dupois (28), Marc Eg-gimann (34, 51 rechts), Michael Jungblut (Titel, 20, 21, 22, 23, 24, 32, 42), Vitra (23, 36, 37, 44) Illustration Jenny Kuls, Ines Könitz Redaktionsassistenz Patrick Ca-landruccio, Trutz Valentin Schulz herstellung Kristin Abramowski, Anne Swierczynski druck Druckhaus Kaufmann, 77933 Lahr (www.druckhaus-kaufmann.de). Dieses Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge, Ent-würfe, Abbildungen, des Weiteren die Dar-stellung der Ideen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ein-schließlich Nachdruck ohne schriftliche Ein-willigung des Verlages strafbar. Es wird nur presserechtliche Verantwortung übernom-men. Alle Inhalte werden sorgfältig recher-chiert, dennoch kann insbesondere für Preisangaben keine Gewähr übernommen werden. Keine Rücksendung unverlangt ein-gesandter Manuskripte.
NEU imci-portal
LUST AUF DRAUSSEN
MöBEL füR GaRTEn und TERRaSSEWer freut sich in diesen Wochen nicht darauf, nach dem langen Winter endlich den Garten und die Terrasse zurück zu erobern und sich auf die schöne Jahreszeit vorzubereiten? Schön, dass es gute Ideen für lauschige Plätze an der frischen Luft gibt. Wer jetzt an neue Outdoor-Möbel denkt, kann sich freuen. www.creative-inneneinrichter.de/lust-auf-draussen
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dER EMPfanG aLS VISITEnKaRTE Kommunikation beginnt beim Empfang. Ob sie gelingt, hängt nicht nur von der Person ab, die dem Besucher entgegentritt, sondern auch von der räumlichen Gestaltung des Entrees. Die muss heute ästhetisch und funktional mehr leisten denn je – und sie kann es auch!www.creative-inneneinrichter.de/empfang
SERIE „GRÜNE“ LABELS
LEBEnSBEGLEITER Von WaLTER KnoLLNachhaltigkeit beginnt beim Design – der 1865 in Stuttgart gegründete Möbelhersteller Walter Knoll setzt auf langlebige Materialien und minimalisti-sche Gestaltungsprinzipien. Teil 5 der CI-Portal-Serie über „grünes“ Design befasst sich mit dem Herrenberger Unternehmen.www.creative-inneneinrichter.de/green-by-design-5
URLAUB IN DESIGN
fünf QuaRTIERE füR dEn fRühLInGNichts ist so inspirierend wie ein Tapetenwechsel von Zeit zu Zeit. Warum also nicht einmal ein paar Tage oder Wochen in einem ganz ausgefallenen Ambiente entspannen? Zum Beispiel in einem exklusiven Design-Tempel einer europäischen Großstadt wie Athen, Budapest oder Barcelona?www.creative-inneneinrichter.de/designhotels
BUCHTIPPS
TERRaSSEn- und GaRTEnGESTaLTunG Die grüne Welle rollt: Nachhaltigkeit ist angesagt, und der Frühling steht vor der Tür. Wer hätte da nicht gerne einen verlässlichen grünen Daumen? Aber was (noch) nicht ist, kann man sich ja aneignen – wozu gibt es kompetente Ratgeber? CI stellt Ihnen einige davon vor. www.creative-inneneinrichter.de/buchtipps
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Eleganz Einfache Form und multiple Funktion fügen sich zum gestalterischen Prinzip –USM Möbelbausysteme schaffen zeitlosen Raum.
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