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Das Leben im Rhythmus
mit den 5 Säulen der Gesundheit
Diplomarbeit
Patrizia Bühlmann-Merlo
Im Rahmen der Ausbildung zur
dipl. Naturheilpraktikerin TEN dipl. Vitalstoff-Ernährungstherapeutin
an der NHK - Schule für angewandte Naturheilkunde in Zürich
Juni 2013
Begleitperson: Sybille Binder
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 2 von 50
Inhaltsverzeichnis
1. Motivation und Zielsetzung .................................................................................................. 3
2. Leben im Rhythmus der Natur............................................................................................. 5
2.1. Zyrkadianer Rhythmus......................................................................................................... 6
3. Taktgeber in unserem Körper .............................................................................................. 6
3.1. Hormone als Taktgeber......................................................................................................... 7
4. Chronotypen........................................................................................................................... 9
5. Chinesische Organuhr......................................................................................................... 12
6. Ernährung: 1. Säule der Gesundheit ................................................................................. 15
6.1. Regelmässiges Essen ............................................................................................................ 15
6.2. Der Tag- und Nachtrhythmus des Säure Basen Haushalt ............................................... 15
6.3. Jahresrhythmik.................................................................................................................... 16
6.4. Tagesrhythmik ..................................................................................................................... 16
7. Mentale Hygiene: 2. Säule der Gesundheit........................................................................ 18
7.1. Kohärenz im Zusammenspiel mit der Herzratenvariabilität .......................................... 19
7.2. Freude und Lachen stärken das Herz................................................................................ 20
7.3. Spiritualität .......................................................................................................................... 22
8. Bewegung: 3. Säule der Gesundheit................................................................................... 22
8.1. Ausdauer............................................................................................................................... 22
8.2. Krafttraining........................................................................................................................ 23
8.3. Balance.................................................................................................................................. 23
9. Regeneration: 4. Säule der Gesundheit.............................................................................. 23
9.1. Regeneration bei der Arbeit................................................................................................ 23
9.2. Regeneration in der Freizeit ............................................................................................... 24
9.3. Schlafhygiene........................................................................................................................ 24
10. Soziales Umfeld: 5. Säule der Gesundheit ......................................................................... 25
10.1. Soziales Umfeld bietet Unterstützung ................................................................................ 26
11. Auswertung Umfrage .......................................................................................................... 27
12. Praktischer Teil /Therapiebeispiele ................................................................................... 37
13. Persönliche Reflexion .......................................................................................................... 43
14. Dank...................................................................................................................................... 43
15. Anhang.................................................................................................................................. 46
15.1. Proband 2 ............................................................................................................................. 46
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 3 von 50
1. Motivation und Zielsetzung
„Von Natur aus sind die Menschen fast alle gleich;
erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander“1Konfuzius
Vor zwei Jahren durfte ich zum Thema Rhythmus und Entrhythmisierung für die NHK das Sym-
posium koordinieren und organisieren. Von diesem Tag an war für mich klar, dass ich zu diesem
Thema meiner Diplomarbeit schreiben will. In meiner Ausbildung als Naturheilpraktikerin konnte
ich schon während meines Studiums Erfahrungen in der Therapie mit Klienten sammeln. Immer
wieder merkte ich, wie wichtig es ist im Rhythmus der Natur zu leben, will man gesund sein oder
gesund werden. Nach einem schweren Burn–Out wurde und werde ich immer wieder dahin ge-
führt, liebevoll achtsam im Rhythmus zu leben. Die täglichen Herausforderungen, die „To do
Liste“ die erledigt sein will, die Hektik, die persönlichen Anforderungen die man an sich selber
stellt – wie schnell geraten wir dabei aus dem Gleichgewicht. In der heutigen schnelllebigen Zeit
ist es für uns alle immer schwieriger im Lebensrhythmus zu leben, achtsam zu bleiben und immer
wieder zu hinterfragen, ob das Leben immer noch im Gleichmass gelebt wird.
Im Rhythmus zu leben ist für jeden Menschen eine grosse Herausforderung. Das Geheimnis in den
rhythmischen Vorgängen liegt darin, dass fortlaufend Gegensätze in ein Verhältnis zueinander
gebracht werden, was heisst, dass sie sich gegenseitig immer wieder ausgleichen. Einatmen–
Ausatmen, Schlafen–Wachen, Anspannen–Entspannen, Essen–Verdauen.
Wenn wir nicht nach der Ordnung des Gleichmasses leben, entsteht langfristig Krankheit. Immer
mehr liest man in der Zeitung über Burn-Out Fälle: „Die Schweiz beziffert den durch Stress und
Burnout verursachten volkswirtschaftlichen Schaden auf 7.8 Milliarden Franken jährlich. Nach
der jüngsten Gesundheitsbefragung des Schweizerischen Bundesamtes für Statistik leiden rund
40% der Berufstätigen in der Schweiz an "Schwäche und Energielosigkeit". Die nächsten Plätze in
der Statistik über die häufigsten Beschwerden werden ebenfalls von Burnout-Symptomen belegt.“2
1 chinesischer Philosoph 551 v. Chr. bis 479 v. Chr.2 http://www.burnouthelp.ch/modekrankheit/kosten-von-burnout.html
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 4 von 50
Mit angezogener Handbremse versuchen erschöpfte Personen täglich ihre Leistung zu bringen und
nehmen sich immer weniger Zeit für Pause und Entspannung. Auch in unserer Praxis häufen sich
die Fälle von Erschöpfungszuständen.
Deshalb - und aus meiner persönlichen Erfahrung - ist es mir ein grosses Anliegen, mich fundier-
ter mit dem Thema Rhythmus zu beschäftigen und dies in meiner Diplomarbeit zu integrieren.
Hypokrates3 hat den Ausdruck der 5 Säulen der Gesundheit geprägt und auch heute hat dieses Ge-
setz noch Gültigkeit. Die 5 Säulen setzen sich wie folgt zusammen: Ernährung, gedankliche Hygi-
ene, Bewegung, Entspannung und soziales Umfeld. Den Boden zu den fünf Säulen bildet für mich
der Rhythmus. Rhythmus bedeutet Leben. Erst wenn die 5 Säulen in regelmässiger Wiederkehr
gelebt werden, ist dies die beste Voraussetzung für ein gesundes und glückliches Leben. Doch was
ist Gesundheit? Laut WHO4 (1983) wird Gesundheit folgendermassen definiert: „Gesundheit ist
ein dynamischer Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen, spirituellen und sozialen
Wohlbefindens. Nicht allein die Abwesenheit von Krankheit und Beschwerden.“
Das Ziel meiner vorliegenden Arbeit im Rahmen der Diplomarbeit ist es, meine Klienten die nicht
mehr im Rhythmus leben therapeutisch dort hin zu führen, dass sie die Erkenntnis gewinnen, acht-
sam in Alltag die 5 Säulen der Gesundheit im wiederkehrendem Rhythmus zu leben.
Der Einfachheit halber und zur besseren Verständlichkeit wurde für die Bezeichnung von Perso-
nen die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten in gleicher Weise auch für die
weibliche Form.
3 Griechischer Arzt, um 460 bis 370 v. Chr4 World Health Organization
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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2. Leben im Rhythmus der Natur
Beobachten wir die Natur sehen wir überall Rhythmen. Dazu gehören die Jahreszeiten, die Mond-
phasen und die Gezeiten der Meere. Es wird uns sehr bald bewusst, dass in der Natur vollkomme-
ner Rhythmus herrscht. Ob wir uns am Sonnenaufgang oder -untergang erfreuen, das Kommen
und Gehen der Wellen im Meer erleben, oder die vier Jahreszeiten erfahren: alles geschieht in
universeller Ordnung. So wie wir es als Selbstverständlich erachten, dass dies alles im Rhythmus
der Natur geschieht, so selbstverständlich sollten wir auch in diesem Rhythmus leben.5
Einer der weltweit führenden Chaos – und Komplexitätstheoretiker, Professor Steven Strogaz6,
hat es so formuliert: „Im Innersten wird das Universum von einem stetigen, eindringlichen
Rhythmus bestimmt – dem Takt gleichzeitiger synchroner Schwingungen. Er durchzieht die Natur
in jeder Grössenskala, vom Atomkern bis zum Kosmos. Die Natur hat einen schier unbändigen
Drang nach spontaner Ordnung und Gleichklang.“
Die Zeit
In der geistigen Tradition der Chinesen, Hindus, Buddhisten und unseren Klöstern, wird die Zeit
als zyklisch betrachtet. In diesen Kulturen kommt und vergeht die Zeit immer gleich. Sie ist um
uns, sie erneuert sich ständig und wir somit auch im Rhythmus gelebt. Es wird früh aufgestanden,
meditiert, gebetet, gegessen, anschliessend wird bis um die Mittagszeit gearbeitet. Nach dem Mit-
tagsmahl gibt es eine Ruhepause, dann wird wieder gearbeitet. Nach der Arbeit kommt die Medi-
tation, anschliessend gibt es ein frühes (bei Tageslicht) Nachtessen. Nach dem Essen wird gemein-
sam geruht und meditiert, nach dem Gebet kommt schon früh die Nachtruhe.7
Uns fehlt heute dieses Gleichmass. Rhythmus hilft zentriert zu sein. Wenn wir zentriert sind,
kommen wir in unseren Tätigkeiten viel weiter, sind entspannt, zufrieden und ausgeglichen.
5 www.zeitenschrift.com/artikel/rhythmus-der-pulsschlag-des-lebens#.U84ucMuKCM86 Steven H. Strogatz (* 13. August 1959 in Torrington, Connecticut)7 Rhythmus im Alltag eines Benediktinerkloster Kloster Fahr
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2.1. Zyrkadianer Rhythmus
Als zyrkadianer Rhythmus bezeichnet man in der Chronobiologie8 zusammenfassend die endoge-
nen (inneren) Rhythmen, die eine Periodenlänge von
circa 24 Stunden haben. Der zyrkadiane Rhythmus
steuert die Herzfrequenz, die Hormonausschüttung,
den Schlaf - Wachrhythmus, den Blutdruck und die
Körpertemperatur. Obwohl der biologische Hinter-
grund und die Mechanismen für zyrkadiane Rhyth-
men zwischen verschiedenen Organismen unterschiedlich sind, haben diese eine Vielfalt gemein-
samer Eigenschaften. Die genaue Periodenlänge kann zwischen den verschiedenen Arten variie-
ren, beträgt aber meist 22 bis 25 Stunden. Der innere Rhythmus benötigt keine Signale von der
Aussenwelt, um seinem Rhythmus zu folgen, dieser ist jedoch nicht immer genau 24 Stunden lang
ist. Der Prozess kann sich jedoch einem genauen 24-Stunden-Zyklus anpassen, indem er sich mit
Hilfe von äusseren Reizen, den sogenannten Zeitgebern, korrigiert. Diesen Prozess nennt man
Synchronisation. Die externen Reize, welche als Zeitgeber dienen, sind unterschiedlich, der wich-
tigste aber ist das Licht.9
3. Taktgeber in unserem Körper
Bei allen bisher untersuchten Lebewesen finden sich rhythmisch schwingende Vorgänge. Beim
Menschen weisen schon beim ersten Blick zahlreiche organische Abläufe eine rhythmische Natur
auf. Bekannt ist jedem von uns die Atmung und der Herzschlag. Forscher fanden am Max-Planck
Institut für Verhaltensphysiologie schon vor 50 Jahren heraus, dass der Körper nicht allein durch
äussere Taktgeber wie das Sonnenlicht beeinflusst wird, sondern dass dies auch durch innere Uh-
ren geschieht. Dr. Christian Cajochen10 erforscht wie das Licht als oberster Zeitgeber funktioniert:
Das Auge schickt Signale an den Nucleus suprachiasmaticus (SCN), der im Hypothalamus befind-
licher Zentraluhr des Körpers.11
Neben dem SCN existieren in den Organen Leber, dem Fettgewebe, der Bauchspeicheldrüse, dem
Magen oder dem Darm, viele weitere innere Uhren. Auch die Hormonausschüttung, die Rücken-
marksflüssigkeit, die Informationen von Nerven-und Muskelzellen, die Körpertemperatur und die
8 Lehre von der belebten Natur9 www.de.wikipedia.org/wiki/Circadiane_Rhythmik10 Chronobiologe an der Universität Basel11 Zeitschrift tabula Schweizerische Gesellschaft für Ernährung N3/2013
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Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 7 von 50
geistige Leistungsfähigkeit schwanken in gleichbleibenden Perioden. Unser ganzer Organismus
besteht aus Rhythmus.
Verschiedene interne wie externe Rhythmusgeber ordnen und tackten also die Zellen unseres Kör-
pers und ihre Prozesse. Das gleicht der Harmonie eines Tanzes. Abweichungen dieses synchronen
Geschehens führen zu akuten Belastungen mit Symptombildungen und später zu chronifizierten
Erkrankungen. Der Mensch sollte mit Rhythmen in Harmonie leben. Sie sind wesentliche struk-
turbildende Informationen. Diese Erkenntnisse beruhen auf Fakten, die in der Natur für jeden
leicht zu beobachten sind und sich therapeutisch sinnvoll nutzen lassen.12
Für den Menschen wurde in den letzten Jahren die chronobiologische Forschung je länger je
wichtiger, da unsere Lebensweise immer häufiger unserer ‚biologischen Uhr‘ zuwiderläuft. Immer
mehr Menschen leiden an Folgeerkrankungen von Rhythmusstörungen. Ausserdem gilt es inzwi-
schen in der Medizin als gesichert, dass der Zeitpunkt der Einnahme von Medikamenten grossen
Einfluss auf deren Wirksamkeit hat.13
3.1. Hormone als Taktgeber
Serotonin
Das Serotonin ist ein Neurotransmitter und hat vielfältige Aufgaben. Es ist für den Schlaf-Wach-
Rhythmus zuständig, als Taktgeber ist es im Herz–Kreislaufsystem für die Kontraktion und die
Relaxation der glatten Muskulatur von Blutgefässen, aber auch für die Peristaltik der Darmmusku-
latur zuständig.
Zu den wichtigsten Funktionen des Serotonins im Gehirn zählen die Steuerung oder Beeinflussung
der Wahrnehmung, des Schlafs, der Temperaturregulation, der Sensorik, der Schmerzempfindung
und Schmerzverarbeitung, des Appetits, des Sexualverhaltens und der Hormonsekretion. Seroto-
nin fungiert dabei einerseits als Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Zu den bekanntesten
Wirkungen des Serotonins auf das Zentralnervensystem zählen seine Auswirkungen auf die Stim-
mungslage. Ein erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn, führt zu Unruhe und Halluzination. Depres-
sive Verstimmungen lassen sich neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin oder seiner
Vorstufe, der Aminosäure Tryptophan, zurückführen. Auch Angst und impulsive Aggressionen
können auf einen Serotoninmangel zurückgeführt werden.14
12 Das Matrix Konzept Ulrich G.Randoll xi13 http://de.wikipedia.org/wiki/Chronobiologie14 http://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Serotonin wird auf Grund seiner Wirkungen auf die Stimmungslage im Volksmund oft als
„Glückshormon“ bezeichnet. Ein Konsum serotoninreicher Genussmittel wie beispielsweise in
Getreide, Kartoffeln, Mandeln, Bananen und Kastanien, führen jedoch nicht allein wegen des ent-
haltenen Serotonins zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung. Serotonin kann die Blut-Hirn-
Schranke nicht überwinden. Vielmehr bewirken die aufgenommenen Kohlenhydrate dass die
Aminosäure Tryptophan, die als Vorläufersubstanz des Serotonins fungiert, die Blut-Hirnschranke
überwindet und im ZNS (zentrales Nervensystem) zu Serotonin umgewandelt wird. Tryptophan
findet sich in grösseren Mengen bei Fleisch, Fisch, Eigelb, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Weizen-
keime, Cashewkerne, Erdnüsse, Milchprodukte, Gerste, Linsen und grüne Bohnen wieder.15
Nach heutigem Kenntnisstand bewirkt Serotonin im Wesentlichen die Beförderung des Wachzu-
stands. Im Tiefschlaf hingegen reduziert Serotonin seine Tätigkeit und während des REM-Schlafs
(tiefe Schlafphase mit schnellen Augenbewegungen) stellt die Epiphyse die Produktion praktisch
ein. Zugleich steuert der Nucleus suprachiasmaticus unter anderem die Produktion und Freiset-
zung des an der zeitlichen Steuerung des Schlafs beteiligten Hormons Melatonin aus der Zirbel-
drüse.
Melatonin
Melatonin ist ein Hormon, das in einem Teil des Zwischenhirns aus Serotin gebildet wird. Die
Produktion von Melatonin wird bei Licht gehemmt. Im Laufe der Nacht nimmt die Produktion
stark zu und erreicht ihren Höhepunkt um 3 Uhr morgens. Je nach Jahreszeit und Länge der Ta-
geszeit ändert sich die Produktion im Rhythmus. Durch Koordinierung der zyrkadian-
rhythmischen Vorgänge im Körper entfaltet es seine Wirkung als Zeitgeber. Eine Verringerung
oder Erhöhung des Melatoninsspiegels im Blut, lässt Schlafstörungen entstehen. Wenn im Winter
die Tageszeit kürzer ist, wird einiges mehr am Melatonin produziert. Die Folge sind bei vielen
Menschen oft Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen.16
Cortisol
Aus der Nebennierenrinde wird das Steroidhormon Cortisol in die Blutbahn ausgeschüttet. Es hat
ein breites Wirkungsspektrum im Stoffwechsel und fördert die Gluconeogenese in der Leber. Die
Gluconeogenese ist ein wichtiger Stoffwechselweg, bei dem Glucose aus Nicht-Kohlenhydrat-
Vorstufen synthetisiert wird. Doch auch im Fett – und Proteinstoffwechsel hat es seine Aufgabe.
Cortisol ist ein wichtiges Stresshormon, welches in diesen Situationen vermehrt ausgeschüttet
und das Immunsystem dämpft.
15 http://www.vitalstoff-lexikon.de/Aminosaeuren/Tryptophan/Lebensmittel.html16 http://de.wikipedia.org/wiki/Melatonin
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Bemerkenswert bei diesem Hormon ist eine ist eine pulsartige Freisetzung, das heisst sie werden
in regelmässigen Schüben (7–10 nmol/l pro Tag) ausgeschüttet. Das Cortisol weist eine typische
Schwankung im Tagesverlauf auf (zyrkadiane Rhythmik). Der höchste Wert wird morgens kurz
nach dem Aufwachen erreicht. Wegen der starken zyrkadianen Schwankung ist die einmalige
Messung von Cortisol nicht sinnvoll. Für die Überprüfung der Nebennierenrindenfunktion ist da-
her die Bestimmung eines Cortisol Tagesprofils notwendig.17
4. Chronotypen
Es gibt drei unterschiedliche Menschentypen in der Chro-
nobiologie. Der Frühaufsteher (Lerche), der Normaltyp
der den Grossteil der Bevölkerung ausmacht und der
Spätaufsteher (Eule). Alle haben einen unterschiedlichen
Tagesablauf. Da diese Unterschiede durch genetische
Prädisposition zustande kommen, ist ein „Umerziehen“ so
gut wie ausgeschlossen.18 Allerdings ändert sich das Ver-
halten mit dem Alter. Kleinkinder sind fast immer Ler-
chen. In Pubertät und Adoleszenz entwickelt sich der in-
dividuelle Chronotyp sehr schnell in Richtung spät. Im Alter von ca. 55 Jahren sind viele Men-
schen bei den Lerchen angelangt. 19
Für Eulen ist eine nachhaltige Anpassung der Schlafzeiten an das soziale Umfeld oder berufliche
Erfordernisse nur sehr beschränkt möglich. Bei der Mehrheit entsteht durch diesen Lebensrhyth-
mus zwangsläufig ein akkumuliertes Schlafdefizit. Deshalb wird an freien Tagen versucht durch
längeres „Ausschlafen“ das Manko auszugleichen. Dies bringt jedoch keinen Rhythmus, sondern
genau das Gegenteil. Bei Jugendlichen, die während der Pubertät tendenziell eher „Eulen“ sind
konnte jedoch nachgewiesen werden, dass eine Verschiebung des Schulbeginns um eine Stunde –
besonders im Winter – zu allgemeiner Leistungsverbesserung und besserem Gesundheitszustand
führte.20
Schaut man den Tagesrhythmus der Früh- und Spätaufsteher an, weisen die Leistungskurven ei-
nen beträchtlichen Unterschied auf. Während die Lerchen morgens um 6:00 Uhr schon eine grosse
17 http://de.wikipedia.org/wiki/Cortisol18 Vanselow K, Vanselow JT, Westermark PO, Reischl S, Maier B, Korte T, Herrmann A, Herzel H, Schlosser A, KramerA. (2006). Differential effects of PER2 phosphorylation: molecular basis for the human familial advanced sleep phasesyndrome (FASPS).19 http://de.wikipedia.org/wiki/Chronotyp20 Spork, 2004, Das Uhrwerk der Natur; Spork, 2007, Das Schlafbuch
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Fitness aufweisen, ist es bei den Eulen erst um 10:00 Uhr soweit. Bei den Lerchen hingegen be-
ginnt um 10:00 Uhr bereits der erste Leistungseinbruch.
Wenn Menschen gegen ihren zyrkadianen Rhythmus leben wie das z.B. bei Schichtarbeit der Fall
ist, muss der Organismus seine innere Uhr immer wieder neu richten. Schlaf wirkt am Tag weni-
ger erholsam. Umgekehrt fällt uns die Arbeit bei Nacht schwerer. Wir können unsere Aktivitäts-
und Schlafphasen nicht beliebig austauschen. Die innere Uhr diktiert uns ihre eigenen Regeln.
Unsere Wachheit ist an Helligkeit, unsere Schläfrigkeit an Dunkelheit gekoppelt.
Bei einer Veränderung des zentralen Taktgebers, werden auch die peripheren Rhythmen aus dem
Gleichgewicht kommen und es führt die Störung der zirkadianen Rhythmik zu einem vermehrten
Auftreten von Herz-Kreislauf-Symptomen, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Krebs.21 Krankheit
erweist sich auf der Zellebene in erster Linie als Verlangen nach Strukturierung, nach der erforder-
lichen Energie. Der wichtigste intrazelluläre Taktgeber ist die rhythmische Synthese von ATP (ein
energiereicher Baustein der Nukleinsäure RNA), durch die Mitochondrien (Kraftwerke) der Zel-
le22. Bereits lebende Zellen bestehen aus einem Symphonieorchester unterschiedlicher Prozesse
die sich rhythmisch äussern.
21 www.medical-tribune.ch/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzen-koerper.html22 Alfred Pischinger Das System der Grundregulation 10. Auflage Haugg Verlag S. 45
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Ein weiteres Problem ist die dauerhafte nächtliche Beleuchtung auf der ganzen Welt. Schlaf in der
Dunkelheit ist wichtig, damit das Hormon Melatonin ausreichend produziert werden kann und der
Schlaf genügend tief und erholsam ist.
Weltbeleuchtung bei Nacht
Heute wird jedoch in einer reizüberfluteten Gesell-
schaft Anpassungen an Lebensgewohnheiten gefor-
dert, deren Prozesse auf zellbiologischer Ebene nicht
regulativ machbar sind. Daraus resultieren Pro-
zessentgleisungen, die sich am Anfang in Sympto-
men zeigen und später in manifeste Organschäden
münden. Des Weiteren fordern wir Menschen immer
mehr eine schnellere Heilung, die am besten per
Knopfdruck geschehen soll.
Dass die Entstehung einer Erkrankung meist Jahre braucht, ist vielen nicht bewusst. Doch Hei-
lungsprozesse benötigen ebenfalls ihre Zeit. Es braucht Bewusstsein und Wahrnehmung der kör-
pereigenen Prozesse und die Achtsamkeit, gesundheitsschädliche Gewohnheiten zu ändern. Wenn
sich die Selbstregulierungsprozesse des biologischen Systems erschöpfen, ohne das Anpassung
und Resynchronisation voll gelingen, kommt es zu irreversiblen bis zu lebensbedrohlichen Struk-
turveränderungen.
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5. Chinesische Organuhr
Auch die Chinesen kennen den zyrkadianen Rhythmus. Dieser wird in Form einer Organuhr dar-
gestellt. Die Organuhr soll nochmals darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dem Rhythmus des
Körpers zu folgen.
Jedes Organ hat im Tagesverlauf eine 2-stündige Hoch-
phase (Maximalzeit) und genau 12 Stunden später eine
Tiefphase (Minimalzeit). In der Hochphase arbeitet das
jeweilige Organ am besten, in der Tiefphase ist es in der
Ruhephase. Beschwerden die immer zu einer bestimm-
ten Zeit auftauchen, weisen auf eine Schwäche des je-
weiligen Organs hin. In der Hochphase deutet es auf
Fülle, in der Tiefphase auf Leere hin. Bei Störungen die
auf ein bestimmtes Organ hinweisen, ist es ratsam die
Heilkräuter in der Hochphase des Organs einzunehmen.
Detaillierte Erläuterung der zeitlichen Organfunktionen23
3h - 5h Lunge
03h höchste Konzentration der Melatonin Ausschüttung,wichtig für gutes Durchschlafen
04h - 05h Blutdruckanstieg- der Körper bereitet sich auf das Erwachen vor- Asthmaanfälle sind um diese Zeit am häufigsten- Ein leichtes Frösteln kann sich einstellen (Bezug Lunge - Haut)
5h - 7h Dickdarm
05h - 06h hoher Testosteronschub06h - 07h Cortisol wird ausgeschüttet und weckt den Körper, der Blut-
druck stiegt07h Ideale Zeit für Stuhlgang
23 http://www.organ-uhr.de/erlaeuterungen/erlaeuterungen.htm
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7h – 9h Magen
07h - 09h Die Verdauung läuft auf Hochtouren (1.Basenflut)08h Die Hormonproduktion ist angekurbelt
- Das Frühstück ist wichtig, da die Magensaftproduktion umdiese Uhrzeit am Stärksten ist
- Die Nahrung wird über Nacht kaum verdaut, deshalb vor19.00h leicht verdauliche und gekochte Speisen essen.Ansonsten können Fäulnis und Gärstoffe entstehen,welche die Leber belasten.
9h – 11hMilz/Pankreas
09h - 10h Der Körper ist jetzt sehr widerstandsfähig, beste Zeit füroperative Eingriffe, beschleunigte Wundheilung
10h Die Körpertemperatur erreicht ihr Maximum10h - 11h geistige Lernfähigkeit (v.a. Kurzzeitgedächtnis) ist am höchs-
ten, optimal für Prüfungen
11h – 13hHerz
11h - 13h Das Herz ist am anfälligsten für einen Infarkt, in dieser Zeitkörperliche Belastungen, Stress oder Operationen vermeiden
12h Der Magen produziert verstärkt Säure (2. Basenflut)12h Die Konzentrationsfähigkeit sinkt
13h – 15h Dünndarm
13h Mittagstief, das Blut wird für die Verdauung benötigt, wer jetztSport treibt, beeinträchtigt seine Verdauung
13h - 14h Gallensäureproduktion13h - 14h Der Körper ist jetzt sehr elastisch14h Der Blutdruck und Hormonspiegel sind niedrig14h - 15h Schmerzempfindung ist reduziert
15h – 17h Blase
15h Das Mittagstief ist überstanden, man fühlt sich energiegeladen15h - 16h Langzeitgedächtnis hat jetzt Hochphase16h Blutdruck und Kreislauf erreichen ihr 2. Maximum
- Die Urinausscheidung ist nun besonders hoch - viel Trinken
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17h - 19h Nieren
17h Steigerung von Vitalität und Stoffwechsel17h - 18h Niere filtert verstärkt17h - 18h Magen produziert verstärkt Säure (3. Basenflut)
- Kräutertees wirken jetzt besonders gut
19h – 21h Perikard
19h Blutdruck und Puls werden heruntergefahren20h - 21h Die Phase der Erholung und Entspannung der
Hauptorgane, bei Störungen treten Depressionen auf
21h – 23h DreifachErwärmer
21h Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase- Melatoninproduktion beginnt
22h - 23h Immunsystem sehr aktiv- Regeneration der Hormondrüsen- gute Zeit zum Meditieren (Chakren sind besonders aktiv)
23h – 1h Gallenblase
23h Cortisol - Ausschüttung wird heruntergefahren,der Körper beginnt sich zu entspannen
23h - 24h Vitalfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Temperaturwerden gesenkt, der Stoffwechsel ist träge
24h - 01h Die Haut regeneriert (hohe Teilungsrate der Zellen)- gesteigerte Schreckhaftigkeit- Zeit der Gallenkoliken
1h – 3h Leber
01h - 02h Leistungsfähigkeit ist auf dem Tiefpunkt02h - 03h Kälte wird stärker wahrgenommen02h - 03h Die Haut ist schmerzunempfindlicher
- Grosse Entgiftungsphase der Leber.- Personen mit geschwächter Leber und /oder Migräneerwachen in dieser Zeit häufig
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6. Ernährung: 1. Säule der Gesundheit
Die Ernährung bildet die 1.Säule der Gesundheit. Nachstehend wird der Zusammenhang zwischen
Ernährung und Rhythmus im Detail aufgezeigt.
6.1. Regelmässiges Essen
Eine regelmässige Mahlzeitenverteilung unterstützt den Organismus in seiner rhythmischen Tätig-
keit. Neben der Zentraluhr im Hypothalamus gibt es weitere Taktgeberuhren in der Verdauung:
der Magen, die Bauchspeicheldrüse, die Leber, das Fettgewebe und der Darm. Sie geben bei den
Verdauungsenzymen, beim Insulinausstoss oder dem körpereigenen Aufbau von Zucker und Fet-
ten den Takt an. Beispielsweise wächst im Laufe des Tages die Produktion von Verdauungssekre-
ten an und sinkt dann in der Nacht deutlich ab, um nach Mitternacht ihren Tiefpunkt zu errei-
chen.24
6.2. Der Tag- und Nachtrhythmus des Säure Basen Haushalt
Auch der Säure Basen Haushalt ist einem täglichen Rhythmus unterworfen. Meist drei Mal täglich
entstehen physiologische Basenfluten verschiedener Stärke. Doch was bewirkt eine Basenflut?
Vor jeder Mahlzeit bereitet sich der Organismus auf die kommende Nahrung vor. Dies geschieht
mit dem Kochsalzkreislauf. Natriumchlorid ist die Grundflüssigkeit des Organismus. Dieses ge-
langt über den Blutkreislauf in die Belegzellen des Magens. Im Magen wird die Kochsalzlösung in
Salzsäure und Wasserstoff aufgespalten. Die Salzsäure ist essentiell für eine gute Aufschlüsselung
der Nahrung. Damit der Magen sich aber nicht selber verdaut, bilden die Belegzellen gleichzeitig
das Bicarbonat, das auch zusätzlich als Puffer dient. Das frisch gebildete Bicarbonat wird nun über
die Blutbahn zum Pankreas, Dünndarm und Leber transportiert um die Säuren die anfallen zu puf-
fern. Die Salzsäure gelangt mit dem Magenbrei in den Zwölffingerdarm und wird hier mit den
Pankreasfermenten neutralisiert.25
Der Körper bereitet sich also durch verschiedene Abläufe auf die Nahrung vor. Wenn bei Basen-
flut keine Nahrung kommt gelangt der Organismus in Stress, da keine Energiezufuhr stattfindet.
Die Bauchspeicheldrüse schüttet in Vorbereitung auf die kommende Nahrung Insulin aus. Wenn
dann keine Nahrung kommt muss der Körper auf die Glykogenreserven in der Leber, im Fett und
in den Muskeln zurückgreifen. Beim Umbau von Glykogen in Glukose fallen Säuren an. Des Wei-
teren wird der Körper bei der nächsten Mahlzeit versuchen, den Fettspeicher für magere Zeiten zu
24 Zeitschrift tabula Schweizerische Gesellschaft für Ernährung N3/201325 Skript Sybille Binder Einführung in den Säure Basen Haushalt
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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füllen. Wenn über längere Zeit nicht regelmässig gegessen wird, übersäuert der Körper und das
intakte Darmschleimhautmilieu wird geschädigt. Dadurch können die Nährstoffe im Dünndarm
nicht mehr richtig resorbiert werden, gefolgt von einen latenten Vitalstoffmangel und der Stoff-
wechsel entgleist mehr und mehr.
Auf der anderen Seite gibt es Personen die nachts aufstehen und essen. Wer nachts – also in der
inaktiven Phase des Tages – isst, entkoppelt zentrale und innere Uhren und tendiert zu einem er-
höhten Risiko für Übergewicht und Diabetes. 26
6.3. Jahresrhythmik
Je nach Jahreszeit sollten die Mahlzeiten auf die Thermik abgestimmt sein. Im Winter leidet der
Organismus unter Kälte und Feuchte. Da sind kühlende Lebensmittel wie Südfrüchte und Milch-
produkte kontraproduktiv. Der Körper braucht regelmässige und warme Mahlzeiten. Würzige
Fleischgerichte und herzhafte Gemüseeintöpfe mit aromatischen Gewürzen sorgen für die nötige
Wärme, die das Wohlgefühl und die Aktivität steigern. Im Sommer bei Hitze erträgt unser Orga-
nismus hingegen kühlende Lebensmittel wie verschiedene Salate und gedämpftes Gemüse.
Nachdem man einen Salat oder eine selbstgemachte Suppe isst und anschliessend in sich hinein-
spürt kann man leicht nachvollziehen, dass Einseitigkeit in Bezug auf thermische Wirkung der
Lebensmittel auf Dauer krank macht. Wer häufig grosse erhitzende Mengen Fleisch, Wurst und
Kaffee konsumiert, wird mit der Zeit unweigerlich unter den Beschwerden der Hitze oder Tro-
ckenheit leiden. Umgekehrt bei der modernen Rohkost oder Müeslimahlzeit. Mit der Zeit leidet
dieser Mensch an Kältegefühl und Energielosigkeit.
6.4. Tagesrhythmik
Das heutige Wissen über die inneren Körperrhythmen stehen mit Grossmutters Ernährungsregel
„ Esse morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler“, durchaus im
Einklang. Durch das stärkere Verdauungsfeuer (Magensäure) am Morgen, leert sich der Magen
schneller als abends.
Frühstück
In der ayurvedischen Ernährungslehre gilt es, sich am Morgen genügend Zeit zu nehmen für die
Körperreinigung. Dazu gehört auch der regelmässige Stuhlgang. Eine halbe Stunde vor dem Früh-
stück ist es ideal, warmes Wasser mit Ingwer zu trinken, damit die Verdauungssäfte aktiviert wer-
26 www.medical-tribune.ch/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzen-koerper.html
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Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 17 von 50
den können. Auch in der chinesischen Ernährungslehre wird das „Magenfeuer“ erwähnt. Das sind
Magensäfte, die auf die Nahrung vorbereitet werden. Das Frühstück sollte - v.a. in der kühleren
Jahreszeit - idealerweise warm sein. Je nach Stoffwechsel braucht der Mensch eher süsse Getrei-
degerichte oder pikante Morgenmahlzeiten für eine längere Sättigung. Wichtig sind frische Kräu-
ter und Gewürze welche die Verdauung optimal unterstützen. Vorschläge für das Frühstück:
Gekochte rote Linsen mit Rührei
Hirse mit Champignons und Avocado
Bulgur mit Tomaten und frischen Kräutern
Rührei mit Rucola und Kräutern
Linsen-oder Kichererbsenaufstrich mit Vollkornbrot
Vollkornbrot mit Bio Bündnerfleisch, mit Kressesprossen und etwas Käse
Hühnersuppe bei Erschöpfung (2 - 3 Std. vorausgekocht)
Süssreis mit Äpfeln
Dinkel mit Obst und Nüssen
Porridge
Hirsebrei mit Äpfel, Rosinen und Nüssen27
Mittagessen
Das Mittagessen sollte Eiweiss und komplexe Kohlenhydrate enthalten. Das Eiweiss in der Nah-
rung ist wichtig, um den Zellaufbau zu fördern und hilft genügend Energie für den Nachmittag zu
mobilisieren. Fleisch, Fisch oder Tofu in Kombination mit Gemüse macht die Mahlzeit viel be-
kömmlicher, als wenn es mit einer grossen Portion Nudeln oder Kartoffeln gegessen wird. Wenn
die Verdauung stark genug ist, kann im Frühling/Sommer auch Rohkost gegessen werden. Um die
Mittagszeit ist das Verdauungsfeuer dafür immer noch genügend stark. Frische Kräuter mit Roh-
kost gegessen, unterstützen die Verdauung optimal. Tomaten und Gurken sollten nur im Sommer
gegessen werden. Sie haben eine stark kühlende Wirkung und sind schwer verdaulich.
Abendessen
Das Abendessen dient oftmals dem Beisammensein der Familie oder Freunden. Trotzdem sollte
das Nachtessen eher klein ausfallen. Frühes Nachtessen zwischen 18:00h - 18:30h ist optimal für
die Verdauung. Es eignen sich am besten Gemüsesuppen, Gemüsewähe, Kartoffelgerichte, Hirse-
küchlein oder ein Teller Dinkelpasta. Das leichte Abendessen sorgt für einen gesunden Schlaf und
27 Rezepte in Das fünf Elemente Kochbuch Barbara Temelie Beatrice Trebuth Joy Verlag
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 18 von 50
belastet die Leber nicht. Um zur Ruhe zu kommen, kann als Dessert ein Kompott mit Zimt genos-
sen werden.
Zwischenmahlzeiten
Zwischenmahlzeiten machen nur dann Sinn, wenn man wirklich hungrig ist, weil dies sonst den
Organismus unnötig belastet, da der Körper sich zyrkadianisch hauptsächlich 3x täglich auf Nah-
rung vorbereitet. Es eignen sich - je nach Verträglichkeit - Dörrfrüchte, Nüsse, Früchte, Reiswaf-
feln oder auch Dinkelkräcker. Wichtig sind die komplexen Kohlenhydrate in diesen Lebensmit-
teln. Sie sättigen lange und versorgen den Körper mit Energie.
7. Mentale Hygiene: 2. Säule der Gesundheit
So wie wir uns täglich für unsere körperliche Hygiene Zeit nehmen, so sollten wir mehrmals täg-
lich unsere Achtsamkeit auch auf unsere Gedanken lenken. Dies ist die 2. Säule der Gesundheit.
Wenn wir regelmässig reflektieren WAS und WIE wir denken, können wir die Gesundheit positiv
beeinflussen. Auch das Herz profitiert von den positiven Gedanken.
Welche Arten von Denken gibt es? Das schnelle Denken ist erforderlich in Situationen, in welchen
eine sofortige Entscheidung notwendig ist. In diesen Momenten ist das Denken rational, analy-
tisch, linear und logisch. Der Blick ist auf die Situation fokussiert, nichts anderes hat mehr Platz
(Tunnelblick). In diesem Modus gerät man nicht ins Grübeln. Wenn aber zu viel schnelles Denken
abläuft, kann dies Dauerstress und Angstzustände hervorrufen.
Langsames Denken lässt Intuition zu, Offenheit und Kreativität haben Platz, es ist ein bewusstes
oder gezieltes Denken. Langsames Denken oder auch Zeit für Gedanken können aber auch negati-
ve Gedanken entstehen lassen. Oft beobachten wir uns sehr selbstkritisch – ein Fehler und es wird
lange darüber nachgegrübelt, was man hätte besser machen können - und das oft sehr kritisch ge-
genüber sich selber. Das kann so weit gehen, dass fehlendes Selbstvertrauen und Depressionen
entstehen können.
Die meisten von uns werden in einer solchen Situation automatisch versuchen, die negativen Ge-
danken zu unterdrücken. Doch das Gegenteil ist der Fall, das haben zahlreiche psychologische
Studien in den letzten zwanzig Jahren aufgezeigt. Je emotionaler die Situation, desto eher setzt
sich der Gedanke im Kopf fest. Doch wie wird man negative Gedanken wieder los? Das wichtigs-
te ist die Akzeptanz dieser Gedanken. Was ist der Grund dieser Gedanken? Man sollte ohne Ver-
urteilung sich liebevoll Annehmen. Anschliessend erinnert man sich am besten an die positiven
Eigenschaften und erneuert seinen Glauben an sich selber. Es hat auch verschiedene gesundheitli-
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
Patrizia Bühlmann-Merlo Seite 19 von 50
che und psychologische Vorteile, wenn wir über unsere tiefsten Gedanken und Gefühle schreiben.
Dies kann helfen, über seine Gedanken klarer zu werden und einen besseren Durchblick zu erhal-
ten. Die negativen Gedanken sind danach wie “verarbeitet”.28
7.1. Kohärenz im Zusammenspiel mit der Herzratenvariabilität
Was bedeutet Kohärenz? Gemeint ist das positive Gefühl, in der Welt eingebunden zu sein, mit ihr
im Einklang zu stehen. Dafür brauchen wir körperliche wie geistige Herausforderungen, um ge-
sund zu sein. Das Kohärenzgefühl besteht nach dem Medizinsoziologe Aaron Antonovsky29 aus
drei Grundpfeilern:
Das „Gefühl der Verstehbarkeit“ ist die Fähigkeit, Umweltreize als bedeutsame Informationen
verarbeiten zu können.
Das „Gefühl der Bewältigbarkeit“ bezieht sich auf die Überzeugung, den Anforderungen durch
geeignete Massnahmen, gerecht werden zu können.
Das „Gefühl der Sinnhaftigkeit“ des eigenen Lebens impliziert die Annahme, dass es sich
lohnt, die Belastungen, die das Leben mit sich bringt, auch unter Anstrengungen zu bewältigen-
oder besser noch - als Herausforderungen zu empfinden, an denen man wächst und sich weiter-
entwickelt.30
Das Kohärenzgefühl beeinflusst den Herzschlag. Das Herz schlägt nicht wie ein Metronom völlig
regelmässig, sondern hat von Schlag zu Schlag minimale Variationen in den Herzschlagabständen.
Die Herzratenvariabilität ist bei Kindern am höchsten und wird mit zunehmendem Alter oder
Krankheit sie geringer. Sie ist ein direktes Mass für die Herzgesundheit, die allgemeine Kreativität
und Belastbarkeit des Individuums. Direkt vor dem Tod geht sie gegen Null, das Herz erstarrt.
28 Daniel Kahnemann Nobelpreisträger Langsames Denken, schnelles Denken 22. Auflage 201229 Aaron Antonovsky (* 1923 New York, USA; † 7. Juli 1994) Professor der Soziologie, Vater der Salutogenese.30 Das Matrix Konzept Ulrich G.Randoll S.69/70
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Negative Emotionen wir Frustration, Hass oder Wut rufen ein chaotisches, inkohärentes Herzra-
tenvariabilitäts (HRV) - Muster hervor. Positive Gefühle wie Dankbarkeit, Wertschätzung und
Freude erzeugen ein harmonisches, wellenförmiges und kohärentes HRV - Bild. Ein dauerhaftes
kohärentes Gefühl führt zu einer Harmonisierung und Synchronisierung verschiedener Körper-
funktionen wie Hirnströmung, Blutdruck, Atmung und vegetativem Nervensystem. Wie ein Or-
chester kann der Körper mit all seinen Organfunktionen nur dann optimal funktionieren, wenn
alles harmonisch und im Rhythmus an seinem Platz, zu seiner Zeit und in seiner Funktion sich
einfügt und mitspielt. 31
7.2. Freude und Lachen stärken das Herz
„ Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“
Charly Chaplin32
Kinder lachen etwa 400 Mal am Tag. Erwachsene gerade mal 15
Mal. Ist das nicht eine traurige Bilanz? Dabei ist Lachen essentiell
wichtig für Heilung von Körper, Seele und Geist. Lachen befreit von
Anspannung, Stress, Ärger und Angst. Und ist somit förderlich für
die Gesundheit.
Freude kommt aus dem Herzen, das Herz wird mit Freude gestärkt. Eine erstaunliche Entdeckung
machten die Forscher am Institute of Heart Math. Sie entdeckten das ungeheure grosse Magnetfeld
des Herzens: Die magnetische Komponente dieses Feldes ist etwa 5000 x stärker als die des Ge-
hirns und kann noch mehrere Meter vom Körper entfernt gemessen werden. Dieses Herz-Feld
pulsiert und sendet komplexe rhythmische Muster durch den ganzen Körper, wodurch es offenbar
eine Vielzahl von Prozessen beeinflusst - auch unser Gehirn synchronisiert sich immer wieder auf
diesen elektromagnetischen Puls. In Entspannung und Freude synchronisieren sich auch Atem und
Blutdruck. Das Herz - Feld könnte damit das synchronisierende Signal für den ganzen Körper be-
reitstellen, auf das wir uns bewusst einstimmen können, um sozusagen in Harmonie mit dem Her-
zen zu schwingen.33
31 http://www.herzfokus.com/hi/hrv/32 Britischer Komiker (1889 - 1977)33 http://www.sein.de/geist/weisheit/2010/das-herz--unser-zweites-gehirn.html
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Deshalb ist die tägliche Freude so wichtig für das Herz. Wenn wir anfangen den Tag als etwas
Wertvolles und als Geschenk zu betrachten, uns die Zeit nehmen die Wunder der Natur zu bestau-
nen, dann kann Freude entstehen. Zeit ist ein kostbares Gut. Wenn man es sich zur Gewohnheit
macht, regelmässige Pausen zu machen, wenn möglich an die frische Luft zu gehen, dann ist für
die Gesundheit und Lebensfreude schon viel getan. Denn auch Pausen gehören zum Rhythmus.
Im hier und jetzt zu leben, sich nicht um die Zukunft sorgen und nicht in der Vergangenheit ver-
harren ist ein guter Wegweiser zum Glück und zu gelebtem Rhythmus. Denn durch die Achtsam-
keit im Hier und Jetzt, ist die Chance grösser, dass bewusster auf den Rhythmus geachtet wird.
Ich möchte mein Lieblingsgedicht zitieren:
Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben - das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf
liegt all seine Wirklichkeit
und Wahrheit des Daseins,
die Grösse und Tat,
die Herrlichkeit und Kraft.
Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
das Heute jedoch, recht gelebt,
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und das Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag.
Rumi34
Wenn man regelmässig jeden Abend in Gedanken den Tag Revue passieren lässt und sich daran
erinnert, welche schönen Momente an genau diesem Tag einem persönlich Geschenkt wurden,
erfüllt es uns mit Dankbarkeit und hilft, das Tor der Freude zu Öffnen.
34 Persischer Dichter und Mystiker Dschalal ad-Din ar-Rumi (1207 - 1273)
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7.3. Spiritualität
In der Meditation findet man den Kontakt zur Spiritualität, zur geistigen Welt. In dem man ganz
still wird, auch im Denken, kann ein ruhiger Geist entstehen. Regelmässig ausgeübt – am besten
täglich – bringt dies mehr Gesundheit, eine höhere Konzentration, mehr Gelassenheit, Kreativität
und mehr Lebensqualität. Es ist erwiesen das Leute die sich regelmässig Zeit nehmen um zu medi-
tieren, 56% weniger Arztbesuche brauchen!35
8. Bewegung: 3. Säule der Gesundheit
Bewegung ist ein Grundbedürfnis des menschlichen Körpers. In der heutigen Zeit bewegen sich
viele Menschen aber zu wenig. Die Bewegung ist der 3. Teil des Säulenprinzips der Gesundheit.
Regelmässige tägliche Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit. Bewegung
senkt nachweislich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, Diabetes, Dickdarmkrebs, Os-
teoporose oder Gallensteinen zu erkranken.36 Körperliche Aktivität hat zudem einen günstigen
Einfluss auf das psychische Wohlbefinden. Und bei älteren Menschen trägt Bewegung und Ba-
lance dazu bei, die Kraft und damit auch die körperliche Selbstständigkeit zu erhalten.
8.1. Ausdauer
Besonders vorteilhaft für Herz und Kreislauf sind Ausdauer - Sportarten, weil dabei die Muskeln
rhythmisch angespannt und entspannt werden und das Herz gestärkt wird:
Wandern
leichtes Jogging / Walking / Nordic Walking
Velo fahren
Schwimmen / Aquafit
Skilanglauf
Turnen / Gymnastik
Tennis
Tanzen / Aerobic
35 Orme-Johnson D.W. Autonomic stability and Transcendental Meditation. Psychosomatic Medicine 1973.36 www.swissheard.ch
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8.2. Krafttraining
Regelmässiges Krafttraining stärkt die Muskeln, Knochen und Sehnen. Die Übungen sollten vor-
her mit einer Fachperson besprochen werden, damit diese die Haltung und das Stemmgewicht
bestimmen können. Im gleichmässigen Rhythmus werden die einzelnen Übungen durchgeführt.
Langsame Bewegungen bauen die Muskeln besser auf als schnelle Bewegungen. Krafttraining
verbessert die Koordination der Muskeln. Idealerweise sollte 2x pro Woche trainiert werden.
8.3. Balance
Für eine gute Körperhaltung braucht es Balanceübungen. Je älter das ein Mensch wird, umso
wichtiger wird es, damit die Gefahr von Stürzen abgewendet werden kann. Gleichzeitig trainieren
Balanceübungen das Koordinationszentrum im Kleinhirn.
9. Regeneration: 4. Säule der Gesundheit
Ist unser Leben im Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeit und Familie, dann fühlen wir uns
wohl. Was braucht es nun, dass unsere Work - Life-Balance stimmt und wir neue Anforderungen
als Herausforderungen und nicht als Last annehmen können? Natürlich Rhythmus, mit Anspan-
nung und Entspannung. Somit ist es der 4. Pfeiler im 5 Säulen-Prinzip der Gesundheit.
9.1. Regeneration bei der Arbeit
Die Regeneration gehört zum täglichen Leben dazu, will man wieder zu Kräften kommen und die
Leistungsfähigkeit wiederherstellen. Es gibt viele Möglichkeiten sich zu regenerieren bezie-
hungsweise zu erholen. Mehrmals am Tag eine kurze Pause einzulegen hilft, dem Geist zur Ruhe
zu kommen. Die Gesundheitspsychologin Anne Katrin Maytssek37 hat ein Buch zum Thema Pau-
sen geschrieben. Demnach nehmen sich Mitarbeiter immer seltener Zeit für eine Arbeitsunterbre-
chung und arbeiten häufig durch. Zumeist, weil der Arbeitsdruck so hoch ist. Manche lassen sogar
die Mittagspause ausfallen. Das ist fatal, sagt Maytssek, denn "Pausen sind wichtig, damit die
Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Niemand kann ewig durchpowern."
Die Arbeitsunterbrechungen sorgen für Erholung und beugen sogar Burn - Out vor, darüber sind
sich Mediziner und Arbeitspsychologen einig. Studien38 zeigen: Mitarbeiter, die Pausen machen,
arbeiten produktiver.
Dabei sind lange Pausen gar nicht notwendig, schon sehr kurze Unterbrechungen von etwa einer
Minute haben eine positive Wirkung. Denn der Erholungseffekt ist in den ersten Minuten am
37 Wahnsinn Büro. Überleben zwischen E-Mail-Fluten, Gerüchteküche und Meetingmarathon, ISBN 978-3-8112-3120738 Kienbaum-Studie „Die Worklife Balance internationaler Top-Manager“
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stärksten. "Viele kleine Pausen sind besser als eine grosse", sagt Psychologe Wendsche, der die
erholsame Wirkung von Kurzpausen in seiner Doktorarbeit untersucht hat. Dabei fand er auch
heraus, dass man nach einer zu langen Pausen schwerer wieder in die Arbeit hineinfindet.
9.2. Regeneration in der Freizeit
Doch auch privat ist Regeneration wichtig. Viele Menschen missverstehen Erholung als Nichtstun.
Dem ist nicht so, sagt der Zürcher Arzt Jürg Kuoni. Er ist spezialisiert, den Stress seiner Patienten
zu messen. Je höher die subjektive Stressbelastung und je länger die Stressphase, desto mehr Zeit
braucht man für die Erholung. Schon 20 Minuten tägliche Entspannung ist sicher sehr hilfreich.39
„Leere Batterien“ lassen sich auf ganz vielfältige Weise aufladen – beispielsweise mit Meditation,
guter Musik, Lesen, Malen, Basteln, dem Besuch einer Ausstellung, ein guten Film schauen, Sport
oder mit einem Ausflug. Wichtig ist die Freude die man dabei empfindet.
Ein Spaziergang und die Langsamkeit der Fortbewegung ist gut für Körper und Seele. Ruhiges,
beobachtendes Gehen an der frischen Luft gilt als gesund, ist erholsam und wirkt ausgleichend.
Die Farbe Grün die wir in der Natur vorfinden ist sehr heilsam. Ein Spaziergang ist die einfachste
Möglichkeit, Entschleunigung zu üben. Auf diese Weise entgehen wir der Hektik des Alltags und
nehmen uns und unsere Umwelt wieder bewusster wahr.
9.3. Schlafhygiene
Guter Schlaf ist wichtig für die Regeneration von Körper und Geist. In der Nacht tankt unser Im-
munsystem auf. Die Reparaturmechanismen der Haut laufen auf Hochtouren. Und auch die Leber
ist in voller Aktivität. Das Gehirn verarbeitet Eindrücke. Der Schlaf regeneriert uns und bringt
Gesundheit.
Etwa ein Drittel aller Schweizer haben jedoch Schlafstörungen. Dies kann körperliche wie seeli-
sche Ursachen haben. Häufig sind es Stress oder aufwühlende Ereignisse die uns zeitweise wach
halten. Nicht zuletzt sind Schlafprobleme aber auch die Konsequenz einer unnatürlichen Lebens-
gestaltung, wie die Schlafmedizin herausgefunden hat. „Wir haben heute den Kontakt zum natür-
lichen Tages- und Nachtrhythmus verloren“, erklärt Daniel Brunner, Spezialist für Schlafmedizin
am Zentrum für Schlafmedizin Hirslanden in Zollikon. Wir können wegen dem Fernsehen und
Laptop den Tag beliebig lange ausdehnen. Ständig sind wir stimuliert und gehen spät ins Bett.
Dafür sitzen wir am Tag oft im Büro, im Auto, im Zug und tanken wenig Tageslicht, um unseren
39 http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Viele-Menschen-missverstehen-Erholung-als-Nichtstun/story/24543822
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Organismus mit dem Tagesrhythmus zu synchronisieren. Andererseits hat der gesellschaftliche
Wertewandel dazu geführt, dass wir den Anspruch haben, nonstop konzentriert und produktiv zu
sein: wir arbeiten und essen oft am Arbeitsplatz, gehen direkt zum Sport - wenn möglich in der
Mittagspause -, und am Abend sind wir oft auch noch aktiv. Wir treffen Freunde, machen Sport,
oder wir nehmen sogar die Arbeit mit nach Hause um aufarbeiten zu können.
Erst danach, vor dem Fernseher oder beim späten Nachtessen machen wir Pause, erholen uns zum
ersten Mal von dem Tag. Zeit für Regeneration findet man vor dem Fernseher jedoch selten,
schauen wir doch oft Sachen die eher negativ geprägt sind. Wenn es Zeit wird um Schlafen zu
gehen, merken wir dass wir nicht Einschlafen können. „ So gesehen fängt die Schlafstörung ei-
gentlich schon am Morgen an. Weil unsere Tagesgestaltung nicht stimmt“, sagt der Schlafspezia-
list. Daniel Brunner rät deshalb zu Rastzeiten am Tag. Am Mittag und am frühen Abend sollte
man eine Pause einplanen. Denn nur so kann der Körper sich regenerieren.
Um den Schlaf zu fördern sollte die Ernährung leicht gehalten werden, auf koffeinhaltige Geträn-
ke verzichtet und wenn Alkohol, dann in begrenzten Masse genossen werden. Denn mit zuviel
Alkohol schläft man nicht natürlich ein, sondern fällt eher in ein Koma. Meist hält das aber nur für
ein paar Stunden an und danach fällt das Durchschlafen oft schwer. Rotwein ist also nicht der ide-
ale Schlummertrunk. Zudem belastet der Abbau von Alkohol die Leber und den Kreislauf. Idealer
zum Einschlafen ist ein Tee. Hopfen, Passionsblume, Baldrian, Zitronenmelisse und Lavendel
helfen, in einen entspannten Zustand zu kommen.
10. Soziales Umfeld: 5. Säule der Gesundheit
Auch die letzte Säule der Gesundheit welches das soziale Umfeld beschreibt, sollte auf keinen Fall
ausser Acht gelassen werden. Ein soziales Umfeld ist die Umgebung wo ein Mensch lebt und ge-
prägt wird, zusammen mit Personen und Personengruppen, mit denen ein Mensch relativ dauer-
hafte zwischenmenschliche Beziehungen pflegt.40
40 http://www.enzyklo.de/Begriff/soziales%20Umfeld
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ohne soziales Umfeld könnte sich der Mensch nicht entwickeln. Die wichtigste Aufgabe, die
Menschen vom Kleinkindalter an beschäftigt, ist, die eigenen, inneren Bedürfnisse mit den Anfor-
derungen, die die Aussenwelt stellt, in Einklang zu bringen. Weil dem Menschen nur wenige Fä-
higkeiten angeboren sind, muss er durch Beobachtung, Anleitung und Nachahmen lernen, sich in
seiner Umwelt zu behaupten.41
10.1. Soziales Umfeld bietet Unterstützung
Im Idealfall wird der einzelne Mensch in Krisensituationen von seinem sozialen Umfeld aufgefan-
gen und unterstützt. Freunde stehen als Gesprächspartner und Ratgeber bereit, während die Fami-
lie ein Rückzugsbereich von Überlastungssituationen sein sollte. Damit ein guter sozialer Kontakt
entstehen kann, braucht es Regelmässigkeit und Zeit. Auch wenn beruflich viel los ist, sollte man
sich regelmässig Zeit für soziale Kontakte nehmen. Die Freude mit Menschen mit denen man sich
wohl fühlt oder die man von Herzen gern hat, zusammen zu sein, geben Kraft und positive Ener-
gie für den Alltag.
Fakt ist, dass Einsamkeit und Isolation auf Dauer krank machen können. Das wurde bereits in ver-
schiedenen Studien festgestellt. Wissenschaftler von der Brigham Young University in Utah haben
148 Studien mit Daten von 308.000 Menschen aus westlichen Ländern zum Sterberisiko ausge-
wertet. Sie konnten feststellen, dass Einsamkeit und ein Mangel an sozialen Beziehungen für die
Gesundheit ebenso schädlich sind, wie das Rauchen von ca. 15 Zigaretten täglich. Es sei sogar
doppelt so schlimm wie Fettleibigkeit. Verfügt man hingegen über ein gutes soziales Netzwerk,
kann man das Sterberisiko bereits um die Hälfte verringern. Im Schnitt wurden die Studienteil-
nehmer über einen Zeitraum von ca. 7,5 Jahren beobachtet. Die beobachteten Effekte blieben auch
bestehen, wenn man Alter, Geschlecht und den sozialen Status, etwa den Beruf, berücksichtigt.
Diese Tatsache macht den Zusammenhang von sozialem Umfeld und Sterblichkeit altersunabhän-
gig. Allerdings wurde in den Studien lediglich geprüft, ob die Teilnehmer "integriert" waren. Hät-
te man sich auch die Qualität der Beziehungen angeschaut, wäre der Effekt vermutlich noch we-
sentlich grösser gewesen.42
41 http://www.oekopro.de/wie-wichtig-ist-ein-soziales-umfeld/42 http://www.gesundheitsfundament.de/fundament/soziales-umfeld/
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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11. Auswertung Umfrage
Im Rahmen meiner Diplomarbeit wollte ich wissen, wie die Leute generell mit dem Rhythmus und
den 5. Säulen der Gesundheit verbunden leben. Ich habe Fragen zusammengestellt, die sich um
das Thema Leben im Rhythmus beschäftigen. Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand? Unter
welchen gesundheitlichen Beschwerden leiden die Umfrageteilnehmer? Es gab mir zudem die
Möglichkeit, Probanden für meine Diplomarbeit zu finden. Ich wählte die Personen nach folgen-
den Kriterien aus:
Die Teilnehmer leben nicht im Rhythmus nach den 5 Säulen der Gesundheit
Deuten die gesundheitlichen Beschwerden auf eine Entrhythmisierung hin?
Es haben 66 Personen an der Umfrage zum Thema Rhythmus teilgenommen.
Davon waren 55 weiblich - und 11 männlich. Das Durchschnittsalter war 40 Jahre.
Die häufigsten Beschwerden die genannt wurden:
Müdigkeit und Erschöpfung
Nervliche Spannungszustände
Muskuläre Beschwerden mit Nacken- und Schulterschmerzen, meist aus Anspannungen
Migräne, Kopfschmerzen
Verdauungsbeschwerden
Verschlechterung der Beschwerden:
Stress, schlechte Ernährung, wenig Schlaf, keine Ruhepause
Besserung der Beschwerden:
Lachen, Entspannung, Lesen, Freunde treffen, Wärme
Dies deutet darauf hin, dass ein gestörter Rhythmus, die Beschwerden stärker auftreten lässt. So-
bald jedoch die Umfrageteilnehmer sich Zeit für Regeneration nehmen, geht es ihnen bedeutend
besser.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
70% trinken vorallem Wasser, 20% Kräutertee und 10% Süssgetränke und Frucht-säfte.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
90% der Umfrageteilnehmer kochen regelmässig, das heisst täglich mehrmals.
Ergänzend:
Die Hauptmahlzeit nehmen 48% am Mittag ein, am Abend sind es rund 27% welche dann die
Hauptmahlzeit einnehmen. Dies betrifft vorallem die Vollzeitberufstätigen.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
Süssigkeiten werden von den meisten spontan genascht. Jedoch sind es immerhin
33% die Süssigkeiten als Dessert oder zum Kaffee bewusst geniessen.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
Wenn sich Müdigkeit nach dem Essen bemerkbar macht, ist dies meist eine Indikation, dass zu
viele Kohlenhydrate in Form beispielsweise Pasta oder Kartoffeln gegessen wurden. Um tagsüber
fit zu sein, sollte laut der bedarfsorientierten Ernährung (BoE) 43 mittags vorallem eiweissreiche
Nahrung mit Getreide oder Gemüse gegessen werden, da diese Energie spenden. Abends zur Ent-
spannung können komplexe Kohlenhydrate in Form von Gemüse, Getreide und Vollkornproduk-
te, eingebaut werden. Wenn sich am späteren Morgen oder Nachmittag Müdigkeit breit macht,
sollte ein kleiner Snack gegessen werden. Dies können zum Beispiel Nüsse, Rosinen, eine Frucht,
etwas dunkle Schokolade oder eine Reiswaffel sein.
43 Deutscher Heilpraktiker Heinrich Tönnies 1936 -2006
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
Immerhin 80% der Umfrageteilnehmer nehmen sich Zeit für Musse und Entspannung. Kleine Pau-
sen helfen, damit der Körper entspannt. Wer die Möglichkeit hat nach dem Mittagessen 10 Minu-
ten die Augen zu schliessen und ein „Power Nap“ (Kurzschlaf) zu machen, tut seinem Körper sehr
viel Gutes.
Ergänzend:
Das Bedürfnis nach mehr als 7 Stunden Schlaf betrifft mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
je ein Drittel der Umfrageteilnehmer erwachen in der Leberzeit zwischen 1h - 3h, in der Lungen-
zeit zwischen 3h - 5h und ein Drittel gab als Antwort, zu unterschiedlichen Zeiten aufzuwachen.
Bei den Personen die zu unterschiedlichen Zeiten aufwachen, wäre es aufschlussreich zu wissen,
weshalb sie aufwachen.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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Ergänzend:
Sobald unregelmässig Sport gemacht wird, besteht die Gefahr ganz damit aufzuhören. Denn wenn
im Alltag viel Stress da ist tendiert der Mensch eher dazu Ausreden zu finden, warum jetzt gerade
keine Zeit für Sport möglich ist.
Ergänzend:
Ideal wäre 3 - 5x die Woche für 30 Minuten Sport zu treiben. Um den Kreislauf anzuregen wären
Sportarten wie Nordic Walking, Jogging, Schwimmen oder Radfahren ideal.
55% der Teilnehmer nehmen sich pro Aktivität 30 Minuten bis 1 Std. Zeit. 16,7% treiben sogar
über 1 Stunde Sport. Das sind vorallem die Teilnehmer, die 1 – 2x wöchentlich Sport machen.
Diplomarbeit Leben im Rhythmus
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e
Ergänzend: Es zeigt sich, dass der soziale Aspekt einen wichtigen Teil in der Freizeit einnimmt.
89% der Teilnehmer nehmen sich Zeit für die obengenannten Aktivitäten.
11% finden keine Zeit oder Kraft.
E
Ergänzend:
Positive Gedanken stärken den Körper und die Gesundheit.
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Ergänzend:
Die rhythmischen Stoffwechselvorgänge können bei Gelassenheit wesentlich besser arbeiten.
Ergänzend:
Die meisten treiben Sport wenn sie sich gestresst fühlen. Falls keine Erschöpfung vorhanden ist,
kann dies eine gute Möglichkeit für den Stressabbau sein. Bei Erschöpfung ist ein gemütlicher
Spaziergang zu empfehlen, da sonst die Gefahr besteht, noch mehr Energie zu verlieren. Mit
17,12% folgt an zweiter Stelle die Antwort, dass die Befragten nicht abschalten können. Für diese
Personen ist es wichtig, eine Lösung zu finden, wie sie sich am besten mit etwas Freudigem ab-
lenken können. Rund 12% lenken sich mit Fernseher oder Computer ab. Dies hilft leider nicht,
den Körper und den Geist in die Entspannung zu bringen.
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12. Praktischer Teil /Therapiebeispiele
Vorgehen und Ziele der Praxisstudie:
Zeitdauer
Die Praxisarbeit soll inklusiv Anamnese in sieben Behandlungen, wenn möglich einmal pro Wo-
che angelegt sein.
Probanden
Die Anzahl der Probanden habe ich auf drei Personen festgelegt. Aufgrund der Seitenvorgaben für
diese Diplomarbeit habe ich jedoch nur einen Probanden in dieser Arbeit integriert. Die anderen
beiden Auswertungen sind im Anhang ersichtlich.
Behandlung
In der ersten Sitzung wird ein Anamnesegespräch geführt, um die allgemeine Befindlichkeit und
die Gesundheitsstörungen physisch wie psychisch festzustellen. Es wird auf die Lebensgewohn-
heiten der zuständigen Person eingegangen, mit besonderer Beachtung auf den Rhythmus zu den 5
Säulen der Gesundheit. (Ernährung, Bewegung, mentale Hygiene, Regeneration und soziales Um-
feld). Das Esstagebuch wird besprochen und schon erste wichtige Ernährungsempfehlungen gege-
ben. Die Zunge wird nach Belag, Feuchtigkeit und Farbe analysiert.
In den nachfolgenden Sitzungen werden beim Probanden nach der Befragung zur Befindlichkeit
und Ernährung die Symptome und Beschwerden nach Krankheitsbild durch Schröpfen und
Schröpfkopfmassage behandelt.
In der letzten Sitzung wird in einem umfassenderen Gespräch analysiert, ob und wie sich in der
Lebensweise sowie im gesundheitlichen Zustand etwas verändert hat.
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Begleitende Massnahmen
Ernährung
Je nachdem welches Organ / Element der chinesischen Organuhr geschwächt ist, bekommt der
Proband ein Merkblatt mit den jeweiligen Ernährungsempfehlungen, um das geschwächte Organ
zu stärken. Des Weiteren gebe ich Rezeptvorschläge ab, damit der Proband aus verschiedenen
Menuvorschlägen seine Essgewohnheiten umstellen kann. Ich schaue mit dem Proband den Ess-
rhythmus an und gebe Ideen zum regelmässigen Essen.
Vitalstoffe
Falls erforderlich setzte ich nach Krankheitssymptome Vitalstoffe ein.
Phytotherapie
Wenn nötig unterstütze ich die Arbeit der Organe mit Rezepturen aus der Kräuterheilkunde.
Säure Basen Haushalt
Jeder Proband soll über mehrere Tage den PH - Urinwert messen, damit ich anhand der Kurve
feststellen kann, ob die Organe Leber und Nieren im Rhythmus arbeiten.
Darmsymbioselenkung
Je nach Krankheitsbild der Probanden macht eine Darmsymbioselenkung Sinn.
Auswertung
Der Vergleich des Krankheitszustandes vor der Behandlung und anschliessend nach der Behand-
lung gibt Auskunft über die Veränderung zu der Befindlichkeit und zur Lebensweise.
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Proband 1
Anamnese
Geschlecht: weiblich Alter: 47 Jahre
Zivilstand: verheiratet, 2 Kinder Grösse: 1.69
Beruf: Hausfrau / Sozialdiakonin Gewicht: 65 kg
Blutgruppe: B
Hauptbeschwerden Medikamente
Schmerzen durch HWS Distorsion 3 Eiseninfusionen im November 13
Müdigkeit Vitamine, Heilerde, Natron
Vorbehandlung
Massagetherapien, Ernährungsberatung, Darmaufbau
Was verschlechtert die Symptome Schlafqualität
Zu fette Ernährung, Zucker, Stress Schläft gut
Stuhlgang Urin und PH Wert
2x täglich Wasserlassen mehrmals täglich, nachts nicht.
Geformt, manchmal flockig PH - Wert immer im sauren Bereich, jedoch
schwankend. Mineralstoffdepots müssen auf-
gefüllt werden.
Blähungen Zyklus
nein Regelmässig, verkürzt sich langsam
Allergien / Unverträglichkeiten Impfungen
nein Kinderlähmung
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Haut Erkältungen / Infektionen
Etwas unreine Haut selten
Haare / Nägel OP / Vollnarkose
Nägel spalten sich mit 15 Jahren Mandel OP
Blutdruck Leistungskurve
normal Am Morgen am Leistungsfähigsten
Ernährung Gedanken
Drei Hauptmahlzeiten pro Tag Verzweiflung, seelischer Schmerz
Ausgewogen und angepasst nach Blutgruppe
Bewegung
Walking, Trampolin
Regeneration soziales Umfeld
Mittagsschlaf Regelmässiges Treffen mit Freundinnen,
sucht sonst immer Beschäftigung, denn bei Familie gibt ihr Kraft.
zuviel Ruhe kommen alte Verletzungen hoch
Verhalten bei Stress Genussmittel
Süssigkeiten und Käse essen 2 - 4 Tassen Kaffee täglich
Muskelzittern, Krämpfe Zunge
Bei Stress an der Hand Zungenkörper geschwollen mit Zahnmarken
Niere/Blase, Magen/Milz/Pankreas: Schwäche,
zuviel Feuchtigkeit und Kälte
Unterzungenvenen: leicht gestaut
Zungenbelag:
UE stark weisser Belag
ME weisser Belag
OE kein Belag
Wünsche
Mehr Lebensenergie, weniger Schmerzen.
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Behandlung
Organstärkung
Leber, die Mitte (Magen, Milz, Pankreas), Nieren.
Ernährung
Proband 1 ernährt sich ausgewogen, muss jedoch mit dem Rahm und dem Käse reduzieren. Wich-
tig ist auch bei den Mahlzeiten vermehrt wärmende Gewürze (Mitte und Nieren) und frische Kräu-
ter (Leber) einzusetzen. Auch schwarze und gelb - orange Lebensmittel müssen vermehrt einge-
baut werden.
Phytotherapie
Um den Stoffwechsel anzuregen und die Säuren weiterhin gut auszuleiten, müssen die Ausschei-
dungsorgane unterstützt werden. Ich habe eine Tinktur verschrieben, 3x täglich à 20 Tropfen ein-
genommen wird:
Goldrute (Niere)
Rosmarin (Lymphe)
Schafgarbe (Leber)
Fenchel (Mitte)
Vitalstoffe
Statt eines Mineralstoffpräparats habe ich Strath verschrieben um feine und ganzheitliche Impulse
zu geben.
Kneipp Trockenbürstenmassage
Um den Stoffwechsel anzuregen und für eine liebevolle Zuwendung.
Schröpfkopfmassagen:
1x pro Woche ganzer Rücken, speziell intensiv den Nacken und Schulterzone massiert.
Schröpfköpfe ansetzen:
Depressionssülze
Ganze Wirbelsäule
Leberzone / Gallenzone
Nierenzone sanft geschröpft
Toxisches Dreieck
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Auswertung der Befindlichkeit nach Therapie
Umsetzung Ernährungsempfehlungen
„Bei der Ernährung achte ich recht gut darauf, dass ich meine „Mitte“ stärke. Die beiden Blätter
„Element Erde“ und „Element Holz“ habe ich in mein Ernährungstagebuch geklebt, mir selbst von
Zeit zu Zeit durchgelesen, meiner Familie erklärt und natürlich das ein und andere immer wieder
auch umgesetzt. Mir hat es sehr geholfen, meine Situation zu verstehen und dann auch meiner
Familie zu erklären, um was es geht. Die praktischen Tipps zur Umsetzung sind sehr wertvoll, sie
brauchen aber auch Eigeninitiative, eine Grundenergie und die Bereitschaft zum Umdenken und
zum Verändern.“
Schröpfkopfbehandlungen
„Das Schröpfen habe ich sehr positiv erlebt. Aus den Rhythmus geraten haben Verspannungen
und Stress zur Folge – Schröpfmassagen sind sehr entspannend!!!! Die Wirkung habe ich noch
Tage nach dem Schröpfen sehr wohltuend erlebt, auch wenn ich am nächsten Tag extrem müde
war. Und da ich nicht „frei“ hatte, war das ziemlich anstrengend. Aber am übernächsten Tag habe
ich dann schon gemerkt, dass sich das Leben mit weniger Rückenschmerzen besser anfühlt.“
Allgemein
„Die regelmässigen Begegnungen und die Gespräche mit dir haben mich motiviert. Es ist mir aber
nicht so einfach gelungen, die verschiedenen „Pflichten“ sofort loszulassen. Es war eher so, dass
ich die zugesagten Dinge zwar zu Ende geführt habe und gleichzeitig habe ich sehr darauf geach-
tet, dass ich mir nicht gleich wieder die Agenda mit neuen Pflichten fülle. Mein Ziel ist: weni-
ger!!!! Ich habe mir erlaubt zu spüren, wie es mir geht, zu merken und zuzugeben, dass ich müde
bin, pause brauche - Aufschwung beginnt im Kopf! Mein Ziel ist: dem Tag einen Rhythmus ge-
ben: jeden Abend spätestens um 22.15h im Bett sein: Zeit zum Lesen haben und Zeit, um genü-
gend zu schlafen! „Wer 1/3 seines Lebens verschläft, der kann 2/3 seines Lebens leben!“
Sind die Ziele erreicht worden?
„Ja, da ich nun Achtsamer und Liebevoller mit mir umgehe. Die Müdigkeit lässt nur langsam
nach. Das Schröpfen half die dauernden Schmerzen im HWS Bereich zu dämpfen.“
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13. Persönliche Reflexion
Ich war überzeugt, es wäre einfach Probanden zu finden, die nicht im Rhythmus leben und sich
kostenlos von mir behandeln lassen wollen Jedoch konnten die stark entrhythmisierten und ge-
stressten Personen die ich anhand meiner Umfrage kontaktierte, sich für die Therapiedauer keine
Zeit nehmen. Sie leiden zwar an massiven gesundheitlichen Störungen, sind aber noch nicht so-
weit, Zeit für sich und die Gesundheit zu nehmen. Nach längeren Suchen fand ich dann doch noch
meine drei Probanden. Sie litten alle an fehlendem Rhythmus in Verbindung mit den 5 Säulen der
Gesundheit. Für mich hat sich während der Therapie immer mehr herauskristallisiert, welche soli-
de Basis die 5 Säulen der Gesundheit im abwechselnden Rhythmus als wichtige Indikation bei
meiner therapeutischen Arbeit sind. Den Anamnese Fragebogen habe ich dementsprechend ange-
passt. Die Frage nach dem normalen Tagesablauf gibt mir bereits einen wichtigen Hinweis, ob der
Klient nach den 5 Säulen der Gesundheit lebt. Anhand des Gesprächs und der Zungendiagnose
lege ich anschliessend den Therapieplan fest. Der Zeitraum umfasst in der Regel sieben Therapie-
stunden in denen das Gespräch, das Schröpfen und die energetische Arbeit angewandt werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Messung der Säureausscheidung über die Nieren. Der Klient
misst über mehrere Tage den PH - Wert des Urins zu verschiedenen Zeiten. Dies gibt mir einen
wichtigen Hinweis ob die Säuren-Basenflut und die Organe Leber und Nieren im Rhythmus arbei-
ten. Ergänzend zur Ernährungstherapie und Phytotherapie arbeite ich manuell mit der Schröpf-
kopfmassage. In einem langsamen Rhythmus, damit meinen Klienten in eine tiefe Entspannung
kommen. Der angenehme Nebeneffekt mit der Schröpfkopfmassage ist, dass Toxine und Säuren
sich aus dem Bindegewebe lösen und ausgeleitet werden können. Anschliessend setze ich
Schröpfköpfe an die erforderlichen Stellen, um die geschwächten Organe für eine bessere rhyth-
mische Arbeit zu unterstützen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Zusätzlich arbeite ich
mit energetischer Heilung. Dies ruft eine tiefgreifende Harmonisierung hervor, die bis auf die
Zellebene wirkt. Alte Verletzungen werden gelöst, Heilung kann stattfinden.
14. Dank
Mein ganz grosser Dank geht an meinen Mann Markus Bühlmann. Er hat meine Diplomarbeit mit
viel Geduld mehrmals gelesen und mit kritischen Fragen meine Gedanken immer wieder angeregt.
Meinen herzlichen Dank auch an Sybille Binder, die immer sehr schnell auf meine Fragen reagiert
hat und mir wertvolle Tipps zur Strukturierung der Diplomarbeit gegeben hat. Ein grosses Danke-
schön an das Sekrektariat der NHK und an allen Dozenten die mich auf dem Ausbildungsweg be-
gleitet haben.
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Literatur-und Quellenangaben
Literatur
Ulrich G. Randoll Das Matrix-Konzept Die Grundlagen der Matrix-Rhythmus-Therapie(1. Auflage, 2012) Verlag: systemische medizin
Ludger Rensing, Michael Koch, Bernhard Rippe, Volkhard RippeMensch im Stress Psyche, Körper, Moleküle(1. Auflage 2005) Verlag Springer Spektrum
Jean-Carl-Honoré Slow LifeNeue Kreativität und Lebensqualität durch die Verwirklichung von Eigenzeit(1. Auflage 2004) Riemann Verlag, München
Michael Worlischek Praxis des Säure-Basen-Haushalt Grundlagen und Therapie(6. überarbeitete Auflage) Verlag Karl F. Haug Stuttgard
Barbara Temelie Beatrice TrebuthDas Fünf Elemente KochbuchJoy Verlag
Internet
Bildquelle Titelbild: www.kunstnet.de/werk/253340-ebbe-und-flut
Bildquelle 5 Säulen der Gesundheit Seite 5: eigene Quelle
Bildquelle Natur Seite 7: www. pixabay.com/de
Bildquelle Mensch und Uhr Seite 8:
www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/zirkadiane-uhren-ticken-im-ganzen-
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Bildquelle Chronotyp Seite 11: http://de.wikipedia.org/wiki/Chronotyp
Bildquelle Formtypen Leistungskurve Seite 12: www.eggetsberger-info.blogspot.ch/2011/12/die-
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Bildquelle Weltatlas Seite 13: www.landkartenkuriosum.blogspot.ch/2010/08/entdecken-sie-den-
weltatlas-der-dunklen.html
Bildquelle Mensch und Licht Seite 13:
www.psylex.de/stoerung/depression/circadianer-rhythmus.html Bildquelle Formschwankungen
Bildquelle Mensch und Krankheit Seite 13:
www.orthoanalytic.ch/fachbereich/pdf/Stresshormone%20und%20Neurotransmitter.pdf
Bildquelle Organuhr Seite 14: www.esperita.de
Bildquelle Lunge Seite 14: www.operation.de/lunge
Bildquelle Dickdarm Seite 14:www.nlm.nih.gov/medlineplus/colorectalcancer.html
Bildquelle Magen Seite 15:
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Bildquelle Milz/Pankreas Seite 15: www.bauchspeicheldrüseninfo.de
Bildquelle Herz Seite 15: www3.umm.de/1460.0.html
Bildquelle Dünndarm Seite 15:
www.hirslanden.ch/global/de/startseite/kliniken_zentren/zentren_institute/zuerich/allgemeinechiru
rgieundviszeralchirurgie/kompetenzen/duenndarm.html
Bildquelle Harnblase Seite 15: www.ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3849
Bildquelle Nieren Seite 16: www.produkt.apodigital.de/anaemien/nierenbedingte-anaemien
Bildquelle Perikard Seite 16: Bildquelle Leber Seite 15: www.normamed.com/leber.html
Bildquelle Gallenblase Seite 16: www.de.fotolia.com/id/34643790
Bildquelle Leber Seite 16: www.normamed.com/leber.html
Bildquelle Herzratenvariabilität Seite 21: 1 http://www.herzfokus.com/hi/hrv/
Bildquelle lachendes Kind Seite 22: http://lustich.de/bilder/kinder/kindliche-freude/
Bildquelle Schlafpositionen Seite 27: www.wohnbedarf-pies.de/home4feeling/schlafpositionen-
und-deren-bedeutung/
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15. Anhang
15.1. Proband 2
Anamnese
Geschlecht: weiblich Alter: 34 Jahre
Zivilstand: ledig Grösse: 1.73
Beruf: Büroangestellte Gewicht: 112 kg
Blutgruppe:
Hauptbeschwerden Medikamente
Übergewicht, Sodbrennen Laktase bei Genuss von Käsespeisen
Innere Unruhe
Vorbehandlung
keine
Was verschlechtert die Symptome Schlafqualität
Stress oder Langeweile Mittelmässig, wacht zwischen
Ungünstige Ernährung 1:00h und 3:00h nachts auf (Leberzeit)
Stuhlgang Urin und PH Wert
2x wöchentlich Wasserlassen mehrmals täglich im normalen
Bereich.
Mittel - dunkelbraun, geformt PH - Wert im sehr sauren Bereich, mit
Schwankungen, keine Basenausscheidung.
Mineralstoffdepots müssen aufgefüllt werden.
Blähungen Zyklus
Ja, bei Konsum von Milchprodukten Durch die Pille regelmässig
Allergien / Unverträglichkeiten Impfungen
Laktoseintoleranz, Haselnüsse Masern, Mumps, Röteln, Zecken, Tetanus
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Haut Erkältungen / Infektionen
Etwas fettige, unreine Haut Ja, mehrmals im Jahr
Haare / Nägel OP / Vollnarkose
Nägel sind brüchig und trocken Nein
Blutdruck Leistungskurve
Leicht erhöht Am Morgen am Leistungsfähigsten, nachmit-
tags müde.
Ernährung/Getränke Gedanken
Hauptsächlich Fruchtsäfte und Süssgetränke Sorgenvoll. Zuviel Zeit zum Grübeln.
Mittagessen: oft Brot mit Käse und Aufschnitt Bewegung
Abendessen: Hauptmahlzeit, warmes Essen Nein, kein Sport
Würste, Gnocchi, Käse, Fleisch, Salat
Brot isst sie fürs Leben gern soziales Umfeld
Freunde treffen, Kulturelles geniessen
Regeneration
Ruhe fällt ihr schwer, innere Angespanntheit Genussmittel
Mit schamanischen Reisen kommt sie zur Ruhe 2 - 4 Tassen Kaffee täglich, Alkohol selten.
Verhalten bei Stress
Essen, Ablenkung Computer, Fernsehen
Muskelzittern, Krämpfe Zunge
Krämpfe in Unterschenkel Zungenkörper geschwollen mit Zahnmarken
bei Leber und Gallenzone (viel Schleim)
Darm (Kälte und Stagnation)
Magenbereich rote Stippchen
Unterzungenvenen: ok
Zungenbelag:
UE weisser dicker Belag (Kälte)
ME weisser Belag
OE wenig Belag
Wünsche
Gewicht reduzieren, mehr zur Ruhe kommen, Ernährung verbessern.
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Behandlung
Organstärkung
Leber, die Mitte (Magen, Milz, Pankreas), Darm.
Ernährung / Getränke
Die Süssgetränke müssen unbedingt durch Wasser oder ungesüssten Tee ersetzt werden. Da sie
unter Laktoseintoleranz leidet, sollte der Milch - und Käsekonsum stark reduziert werden. Harter,
gereifter Käse täglich in der Grösse einer Zündholzschachtel reicht aus. Am Mittag isst sie meis-
tens ein Sandwich, es ist besser wenn sie Resten von Zuhause mitnimmt, oder einen frischen Salat
mit Kräutern zubereitet. Dazu kann sie etwas Bünderfleisch geniessen. Auch bei ihr muss die Mit-
te mit gelb - orangen Lebensmitteln gestärkt werden. Ich habe ihr für den Abend wärmende Re-
zepte mitgegeben und Tipps zu den Lebensmitteln die sie braucht um die Leber und Mitte zu stär-
ken. Ungesättigte Öle und frische Kräuter in die Mahlzeiten einbauen.
Frühstück: ist bei ihr eiweissreich, aber auch warmes Frühstück geniessen. Vollkornbrot statt
Weissbrot.
Mittagessen: selber etwas mitnehmen. Salat, selbstgemachte Gemüsesuppe, Hirseküchlein.
Abendessen: Mehr Gemüse einbauen, Fisch oder auch Dinkelteigwaren sind gut.
Phytotherapie
Ich habe ihr einen Stoffwechseltee verschrieben, damit sie am Morgen für den ganzen Tag einen
Liter vorbereiten kann. Dient auch als Ersatz von den Süssgetränken.
Schafgarbe (Leber)
Löwenzahnwurzel (Leber)
Goldrute (Niere)
Holunderblüten (Lymphe)
Storchenschnabel (Lymphe)
Ringelblumen (Lymphe)
Pfefferminze
Vitalstoffe
Multivitamin von Cela
Activomin um die Giftstoffe im Darm zu binden
Acetylcystein zum Entgiften
Basenpulver Herbamed III mit Mineralstoffen
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Darm
Nach der Entgiftungskur mit Activomin und Acetylcystein wird sie über drei Monate einen
Darmaufbau mit Probiotika machen.
Schröpfkopfmassagen: 1x pro Woche ganzer Rücken massiert.
Schröpfköpfe ansetzen:
Ganze Wirbelsäule
Toxisches Dreieck
Leberzone / Gallenzone
Beingelosen
Pankreaszone
Kneipp Wechselduschen
Um den Stoffwechsel anzuregen.
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Auswertung der Befindlichkeit nach Therapie
Umsetzung Ernährungsempfehlungen
„Bei der Ernährungsumstellung habe ich langsam mit Käse und Weissbrot angefangen zu reduzie-
ren. Käse esse ich nicht mehr so oft, wie früher. Und Weissbrot gibt es bei uns nur noch am Sonn-
tag in Form eines Zopfes. Ansonsten kaufe ich immer dunkles Brot mit Körnern. Bei der Milch-
umstellung tu ich mich noch schwer, da ich meinen Kaffee am liebsten mit viel Milch trinke. Je-
doch trinke ich auch vermehrt Tee (ohne Zucker) anstatt Süssgetränke.“
Schröpfkopfbehandlungen
„Die Schröpfkopf - Behandlungen waren von Anfang an sehr entspannend für mich. Ich fühlte
mich nach jeder Behandlung 20 kg leichter. Auch war der Kopf meist klarer nach der Behandlung.
Ab etwa der 4. Sitzung jedoch hatte ich immer wieder leichte Kopfschmerzen. Der verging jedoch
bald.“
Allgemein
„Vor der Therapie hatte ich starkes Sodbrennen und nachts Krämpfe in den Beinen. Während den
Therapiesitzungen wurde mir immer mehr bewusst, dass ich nicht achtsam esse bzw. den Alltag
verbringe. Mit der Zeit habe ich immer mehr bemerkt, wie sorglos ich mit meinem Körper umge-
he, in Bezug zur Ernährung und Bewegung. Aber auch in Bezug zur Denkweise. Die Gespräche
mit Patrizia halfen mir anfangs, mir der „Fehler“ bewusst zu werden. Ändern konnte ich bislang
ein wenig meine Sichtweise dem Essen gegenüber. Funktioniert leider nicht immer, aber zumin-
dest wird mir mehr und mehr bewusst, was ich zu mir nehme. Auch fiel mir schnell auf, dass ich
eine emotionale Esserin bin. Ich esse, wenn ich mich langweile oder nicht weiss, was mit mir an-
zufangen. Das Sodbrennen und die Krämpfe sind nun fast verschwunden, auch fühlt sich mein
Bauch irgendwie leichter an. Es fällt mir zudem sehr stark auf, wenn ich Fertigsossen esse, wie
salzig und schwer sie sich anfühlen. Die tun mir gar nicht gut.“
„Alles in allem kann ich sagen, dass ich das Essen bewusster betrachte und zubereite. Auch habe
ich angefangen, vermehrt Bio - Produkte zu konsumieren und weniger Wurstwaren. Milchproduk-
te sind etwas schwieriger für mich zu ändern, da ich sie sehr gerne esse. Auch fange ich langsam
an, den Ess - Rhythmus meinem Hungergefühl anzupassen und nicht meiner Arbeit.“
Sind die Ziele erreicht worden?
„Das Sodbrennen und die Krämpfe sind fast ganz verschwunden. Ernährung verbessert, Gewicht
stagniert. Die Unruhe ist weniger geworden.“
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