Den Nachweis einiger Anionen und Kationen in Gemischen auf Agargel

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Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien 151

Papierchromatographie. Bei papierchromatographischen Trenn- und Identifizie- rungsverfahren geben nach G. ZwEm 1 die Bildung yon Doppel- und ~/Iehrfachflecken, die Schwanzbildung und die Uberlagerung yon Flecken durch tieffarbige Reaktions- produkte anderer Komponenten mit dem jeweils verwendeten Spriihreagens AnlaB zu FeMdeutungen. In ~ast allen FNlen sind die stSrenden Effekte auf che- mische Reaktionen des Analysenmaterials ws der Probenvorbereitung oder w~hrend des Chromatographierens zuriickzuffihren. Als Beisl0iele fiihrt der Verf. die Veresterung yon Glutaminsgure und Asparaginsgure mit Athanol (Doppel- flecken), Dissoziationsgleichgewiehte ein- und mehrwertiger S~uren und Basen (Allcaloide, _Fetts~iuren, Alkalihydrogenphosphate und -arsenate, Glutaminsgure, Asparagins~iure) und stufenweise Komplexbildung zwischen Cadmiumionen und Ammoniak an. Die M~Bnahmen zur Behebung tier StSrungen richten sich nach dem Einzelfalh Vorreinigung 0der Vortrennung der Analysensubstanz, Verwendung gepufferter Laufmitte], Versehiebung yon Gleichgewichten dureh ,,~berschwem- men" des L~ufmittels mit einem der Reaktionspartner.

1 Analyt. Chemistry 31, 821--824 (1959). Univ. Davis, CMiL (USA). H. H ~ m T ~ P

Quantitative Auswertung von Papierchromatogrammen. A.R. NEU~AT]~ und F. F~I51 haben das unter anderen yon B. KEIL 2 empfohlene Veffahren der Aus- wertung verbesser~, bei dem das entwickelte Chromatogramm im reflektierten Lieht photographiert und die Schwiirzung des Negativs photometrie~ wird. Die Ver- besserungen bestehen darin, d~B beim Photographieren Farb-(Interferenz-)filter verwendet werden, die auf Grun4 der Absorptionskurven analog wie in der Spektro- photometrie ausgew~hlt werden, und vor Mlem darin, dab gemeinsam mit dem Chromatogramm immer ein in mehrere kleine Felder geteilter Graukeil mitphoto- graphiert wird. Der Schw~rzungsgrad der einzelnen Felder des grauen Keils in den erhaltenen Negativaufnahmen wird mittels eines Schnellmikrophotometers (Zeig) durchgemessen. Fiir die ~essungen wird eine Aufnahme als Grundaufnahme ausgew~hlt, die Sehw~rzungen der einzelnen Felder des Graukeils in der zu unter- suehenden Aufnahme werden in Abh~ngigkeit yon den Schw~rzungen derselben Felder in der Grundaufnahme gral0hisch dargestellt. Im rechteckigen Koordinaten- system ergibt sich dabei eine Gerade, deren Neigungswinkel eine ffir die betreffenden Aufnahme- und Entwickhmgsbedingungen charakteristische Zahl ist. Fiihrt man diese Zahl als Umreehnungsfaktor ein, so werden die Fehler, die dureh Anderungen tier Bedingungen des photographisehen Prozesses (Beleuchtung, Blende, Exposi- tionsdauer, Art der Entwieklung usw.) entstehen kSnnen, wesentlich eingeschr~nkt. So gelingt es z.B. bei der papierehromatogr~lohischen Bestimmung yon Kobalt (mit Rubeanwasserstoffs~ure) die Streuung tier Ergebnisse yon 3,800/0 auf 1,07~ herabzusetzen.

1 Chem. Zvesti 13, 247--253 (1959) [Slowakiseh]. (Mit dtsch. Zus.fass.) Biolog. Inst., Akad. Wiss. Bratislava (~S1%). -- ~ Knm, B. : Chem. Listy, 48, 725 (1954); Collect. czechoslov, chem. Commun. 19, 1006 (1954); vgl. diese Z. 149, 231 (1956).

M. Hf~v~s

Den Nachweis einiger Anionen und Kationen in Gemisehen auf Agargel be- schreiben B. D. J~IN und S. P. SINc~L ~. Die Arbeitsweise ist der Ringpapier- chrom~tographie verg]eichbar. Es bilden sich z. B. in Zweikomponentensystemen in Abhangigkeit yon der LSslichkeit der l%eaktionsprodukte zwei verschieden gefarbte Ringe aus. Das Reagens (in Klammern) wird vorher dem Agargel zugesetzt. Untersucht sind: Hexacyanoferrat(II) -- Thiocyanat (FeCla), Hexacyanoferrat(II) -- Hexaeyanoferrat(III) (CuSOa; AgNO~); Jodid-Hexacyanofer~ut(III) (AgNOa); Jo- did.Chlorid (AgNO~); Jodid-Sulfid (HgCL); Niclcel-Kobalt (t%ubeanwasserstoff);

152 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und geagentien

Eisen(III)-Titan [Kupferron; Hexaeyanoferrat(II)]; Eisen(III)-Mangan(II) [Hexacyanoferrat(II) ]; Kupfer-Cadmium [Hexacyanoferrat (II) ] ; Blei-Silber (K2Cr0a); Thorium-Uranylion (Alizarinsulfons~ure), ferner (mit Silberchromat als Reagens): Sulfid-Chlorid, Jodid-Sulfid, Jodid-Hexaeyanoferrat(III) und Jodid- Arsenat.

1 J.Chromatogr. (Amst.) 2,324--325 (1959). Univ. Delhi (Indien). E. BANKlgANlg

Untersuehungen tiber Diffusionsanalysen yon Ionen in Gelen beschreiben M. A~T]~LMAN, D. EBY un4 G. B. KAUFF~IA~ 1. Vorschriften zur qualitativen Tren- nung und quantita.tiven Bestimmung nach radialer Diffusion mit Gelatine- oder Polyvinylallcoholgd-Platten werden ftir Kationen und Anionen mitgeteilt. Die einzeinen Ionen verhalten sich nach dem Fickschen Gesetz. Beim Auftragen der J~nderungen der radialen Wanderung als Funktion tier Ionenkonzentration sind beim Vergleich mit Standardproben Bestimmungen in 0, i--10,0 n LSsungen mit einer Genauigkeit yon etwa le/o mSglich. Beziiglich der Wauderungen yore Auf- gabepunkt ergibt sich ffir einige Kationen folgende Reihenfolge: Mn II > 2u II >Co]I > AgI > Cull > PelI > PblI > BiIl l > HglI > AulII > HgI. -- Arbeits- weise. Herstel~ung der Gdplatten. 16 g Nahrungsmittelgelatine werden in 50 ml kaltem 4est. Wasser eingeweicht, d~nu werden 150 ml siedendes dest. Wasser zu- gefiigt, die heiBe LSsung wir4 in Petri- oder Uhrschalen yon 1,5 cm Tiefe aus- gegossen. NatriumMginatplatten werden aus Kelcosol (Kelco Co.) in tier gleichen Weise dutch AuflSsen yon 3 g in 100 ml heil3em dest. Wasser gewonnen. Polyvinyl- ~lkoholplatten werden aus Elvanol 72-60 (Du Pont) hergestellt. 40 g des Poly- alkohols gelSst in 200 ml dest. Wasser werden 30 rain erhitzt und dann aus- gegossen. -- Qualitative Messungen. 0,2--0,4 ml der aufzutrennenden Misehung (0,1 n LTsung der Kationen) werden in die 3/[Rte der Platte gegeben. Nach einigen ~ inu ten ist die Diffusion deuglich zu erkennen. 3/Iit I-Iilfe yon bestimmten Reagen- tien kSrmen die Plat ten entwickelt werden. -- Quantitative Messungen. Unter die Plat ten wird Polarkoordinateupapier gelegt, das eine schnelle Auswertung er- mTglicht. Das Aufgabevolumen wird sorgfi~ltig gemessen (0,05 ml). Nach ent- sprechender Zeit wird der Radius der Wanderung gemessen, wobei der Radius des Aufgabetropfens abgezogen wird.

1 Analyt. Chemistry 31, 829--833 (1959). Hampshire Chem. Corp., Nashua, N. H. (USA). D. JENTZSC~

Papierehromatographisehe and papierelektrophoretisehe Trennungen lassen sich unter Ausnutzung yon Zentrifugalkr~iflen mit zwei yon H. J. McDoNALD, L. P. RIB~I~O und L. J . BA~ASZ~m 1 beschriebenen Apparaturen sehr viel rascher durchfiihren, als 4as bei den iiblichen, unter Ausnutzung yon Gravitations- und Capillarkr~ften ~rbeitenden Verfahren mSglich ist. Beide Anordmmgen, deren technische Einzelheiten man dem Original entnehmen mSge, haben als gemein- sames Konstruktionsmerkmal die nach augen v511ig abgeschlossene rotierende Chromatogr~phie- bzw. Elektrophoresekammer, weleher die Entwicklerfliissigkeit (Laufmittel bzw. PufferlTsung) in kontinuierlichem Strom zugefiihr~ werden kann. Die Equilibrierung der K~mmern und der Papiere mit den LSsungsmitteld~mpfen ist in einfacher Weise mSglich. Die rotierende Elektrophoresekammer ist mit Hil~e einer besonderen Einrichtung ffir die Zufuhr des Probengutes an 2 Punkten nahe dem Rotationszentrum auch Iiir kontinuierlichen Betrieb geeignet. Das Verhalten yon Vergleichssubstanzen kann ohne Schwierigkeiten in demselben Chromato- gramm bzw. Elektropherogramm beobachtet werden, welches die zu untersuchende Probe enth~lt.

1 Analyt. Chemistry31, 825--829 (1959).Univ.Chicago, IlL (USA). H. HHa~TXAMr

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