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AKTUELLES AUS DEM MAUERWERKSBAU
01-2017
Der Mauerziegel
Jahresauftakt in München | Rückblick auf die BAU 2017
Erster Praxisbericht | Unipor Silvacor auf der Baustelle
Mehrgenerationenwohnen | Individuelles Bauprojekt in Leonberg
Startschuss zur neuen Bausaison | Ziegelwerke unterstützen Bauprofis
Unipor-Ziegel-Gruppe präsentiert ersten holzfaser-gefüllten Mauerziegel
BAU 2017
Liebe Leserinnen und Leser, verehrte Kunden,
ein veranstaltungsreicher Start ins Jahr 2017 liegt hinter uns. Bereits
im Januar konnten Sie uns am Stand der Unipor-Ziegel-Gruppe auf
der BAU 2017 in München treffen. Alle, die es nicht dorthin geschafft
haben, finden in diesem Heft einen Rückblick auf die Messe sowie die
aktuellen Unipor-Produkte.
Ganz groß präsentierte sich in München der „Unipor-Silvacor“. Pas-
send dazu freuen wir uns, Ihnen ein erstes Bauprojekt mit dieser inno-
vativen, holzfasergefüllten Ziegelgattung vorstellen zu können. Aber
auch Altbewährtes wollen wir nicht vernachlässigen: Beim Bau eines
Mehrgenerationenhauses in Leonberg kam der Mauerziegel „Unipor
WS09 Coriso“ äußerst erfolgreich zum Einsatz. Mit seinen guten Wär-
medämmeigenschaften – die den Einsatz eines WDV-Systems über-
flüssig machen – konnte der Ziegel besonders punkten. Ebenfalls im
aktuellen Heft finden Sie zudem einen Rückblick auf das Unipor-Fach-
seminar des Ziegelwerkes Wenzel sowie auf unser MauerZiegelForum.
Hierzu durften wir wieder zahlreiche Fachkunden begrüßen.
Falls Sie uns weitere interessante Themen für die nächste Ausgabe
vorschlagen möchten oder Anregungen für die Zukunft haben, schi-
cken Sie uns einfach eine E-Mail an redaktion@der-mauerziegel.de.
Wir freuen uns darauf!
Viel Spaß beim Lesen und allzeit gute Geschäfte!
Ihr
Martin Schmid Karl Thomas Schmid
Geschäftsführung Ziegelwerk Schmid (Bönnigheim)
2 Der Mauerziegel 01-2017
Mauerziegel – Die nächste Generation
Ins rechte Licht gerückt: Auf der BAU 2017 in München
präsentierte sich die Unipor-Ziegel-Gruppe mit komplett
neuem Messekonzept. Ziel war es, die ausgestellten Pro-
dukte angemessen zu präsentieren und zu repräsentieren.
So hat sich der bundesweite Verband mittelständischer
Ziegel-Hersteller die Weiterentwicklung der Ziegeltech-
nologie auf seine Fahnen geschrieben. Denn gerade
vor dem Hintergrund der angespannten Wohnsituation
in Ballungsgebieten erhält, neben hohen ökologischen
Standards, auch die Wirtschaftlichkeit eines Baustoffes
immer mehr Bedeutung.
Zukunftsfähige Technik – modern präsentiert
Im Zentrum des Unipor-Messestandes stand die moderne
Ausstellungsfläche. Filme zu Baustoffentwicklungen wie
den Mauerziegeln „Unipor Silvacor“ und „Unipor Cori-
so“ wurden dort ebenso gezeigt wie Verarbeitungsvideos
zum „Mauertec-System“. Neben Exponaten des bewähr-
ten Coriso-Sortimentes wurde zudem der neue „Unipor
W07 Silvacor“ zentral ausgestellt. Nach dem Vorbild der
Coriso-Mauerziegel enthält auch der Silvacor einen hoch-
wärmedämmenden Kern. Dieser ist, anders als bei Cori-
so-Ziegeln, jedoch nicht mineralischen Ursprungs, son-
dern besteht aus sortenreinen Nadelholzfasern. Damit
stellt er die erste gelungene Kombination aus massivem
Wandbaustoff und nachwachsendem Rohstoff dar. Auf
diese Weise gelingt Unipor der Spagat zwischen guten
bauphysikalischen Eigenschaften bei hoher Energieeffi-
zienz und einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen
Ressourcen.
Gebäudehülle als Ganzes
Neben gefüllten Coriso- und Silvacor-Ziegeln entwickelt
die Unipor-Gruppe auch Systemprodukte, um steigen-
de energetische Anforderungen zu erfüllen. Hier rückt
zunehmend die Gebäudehülle als Ganzes in den Fokus.
Denn: Auch ein Wandbaustoff mit höchsten Dämmwerten
kann seine Wirkung nur entfalten, wenn die Gesamtkon-
struktion stimmt. Innovative System-Lösungen wie das
hochwärmedämmende Deckenrandelement (DRE) oder
spezielle Ringanker-Dämmschalen (RDS) gewährleisten
hier ein wärmebrückenarmes Bauwerk bei zugleich über-
zeugender Verarbeitung. Informationen zur neuen Silva-
cor-Gattung sowie zu weiteren Ziegelprodukten erhalten
interessierte Bauprofis auch nach der BAU 2017 direkt bei
den Mitgliedswerken Wenzel (Telefon: 06182-95060, E-
Mail: info@ziegelwerk-wenzel.de) und Schmid (Telefon:
07143-87440, E-Mail: info@ziegelwerk-schmid.de).
Frischer Wind: Mit neu konzipiertem Messestand prä-
sentierte sich die Unipor-Ziegel-Gruppe auf der BAU
2017 in München. Im Fokus standen hier nachhaltige
Baustoff-Lösungen sowie ein erhöhter Wohnkomfort.
Vor allem die neue Ziegel-Generation „Unipor Silva-
cor“ mit ihrem Dämmstoffkern aus sortenreinen Na-
delhölzern bietet dabei viele Möglichkeiten. „Diese
Mauerziegel-Gattung ist nicht nur besonders wohn-
gesund, sondern auch ökologisch verträglich“, erklärt
Martin Schmid, Geschäftsführer des Unipor-Mitglieds-
werkes Schmid (Bönnigheim). „Der Silvacor vereint
erstmals witterungsbeständige Ziegel mit dem nach-
wachsenden Rohstoff Holz.“
Unipor-Ziegel-Gruppe überzeugt auf der BAU 2017
Im Zentrum des Unipor-Messe-
standes auf der BAU 2017 stand
das große Präsentationsareal.
Zwei bequeme Meeting-Zonen
luden außerdem zum Experten-
gespräch ein.
Unipor-Ziegel-Gruppe überzeugt auf
der BAU 2017 in München.
Der Mauerziegel 01-2017 3
Grüne BaustelleUnipor Silvacor: Einfache Verarbeitung
mit bautechnischen Vorteilen
Wohngesund bis in den Kern: Mit dem neuen „Unipor
W07 Silvacor“ entsteht in Hammelburg (Bayern) das
Außenmauerwerk eines besonderen Einfamilienhauses.
Das Dämmstoff-Herz des gefüllten Mauerziegels besteht
zu 100 Prozent aus nachwachsenden Nadelholzfasern.
Mit dieser nachhaltigen Wandbaustoff-Lösung lässt sich
energetisch hochwertiges Mauerwerk bis hin zum Passiv-
haus-Standard errichten. Neben bauphysikalischen Vor-
teilen – wie etwa Wärmeschutz, Schallschutz und Tragfä-
higkeit – überzeugt der „grüne“ Mauerziegel auch durch
seine einfache Verarbeitung. „Trotz Füllung lässt sich der
Silvacor-Ziegel wie jeder gewöhnliche Mauer ziegel ver-
arbeiten – auch beim Schlitzen und Sägen“, erklärt Di-
plom-Ingenieur Roscoe Baptist vom Ziegelwerk Wenzel
(Hainburg).
Der natürliche Dämmstoff-Kern
des „Unipor Silvacor“ besteht zu
100 Prozent aus nachwachsen-
den Nadelholzfasern.
4 Der Mauerziegel 01-2017
Hammelburg bei Bad Kissingen: Hier verwirklicht die
Gebäudeenergieberaterin Carmen Nöth ihren Entwurf
eines modernen Einfamilienhauses im Grünen. Der zwei-
geschossige Bau wird als einer der ersten in Deutschland
mit dem neuen „Unipor W07 Silvacor“ realisiert. Dank der
hervorragenden Wärmedämmung des Mauerziegels er-
füllt der Neubau mit Einliegerwohnung und Doppelgara-
ge die Anforderungen an den KfW-Effizienzhausstandard
40 Plus. Photovoltaikanlage, thermische Solaranlage und
Pelletheizung runden das ökologisch und ökonomisch
durchdachte Konzept ab. „Mit seinem Holzfaser-Kern er-
füllt der Silvacor-Ziegel meine Anforderungen an einen
natürlichen Wandbaustoff kombiniert mit einer super
Wärmedämmung“, erklärt Carmen Nöth.
„Grüner“ Ziegel mit besten Werten
Die natürliche Füllung des monolithischen Mauerziegels
besteht aus schnell nachwachsenden, sortenreinen Na-
delholzfasern. So entsteht eine ressourcenschonende Ge-
bäudehülle mit besten bauphysikalischen Eigenschaften.
Dank eines Wärmeleitwertes von 0,07 W/(mK) erreicht
das monolithische Mauerwerk in einer Wandstärke von
42,5 Zentimetern einen U-Wert von 0,16 W/(m²K) – ohne
zusätzliche Außendämmung (WDVS). Eingeordnet in die
Druckfestigkeitsklasse 8, ermöglicht das optimierte Loch-
bild des W07 Silvacor eine Druckspannung von 1,0 MN/
m². Damit eignet sich der umweltschonende Mauerziegel
speziell für die Errichtung von Einfamilien-, Reihen- so-
wie Doppelhäusern. Auch der Schallschutzwert RW,Bau,ref =
47,9 Dezibel zeichnet den Silvacor für diese Gebäudety-
pen aus.
Der gute Schallschutzwert resultiert auch aus dem kom-
pakten Mauerwerk mit gedeckelter Mörtelfuge. Als Plan-
ziegel wird der Unipor Silvacor gemäß DIN 1053 bezie-
hungsweise DIN EN 1996 mit Dünnbettmörtel vermauert.
Demnach ist auch der Mörtelabgleich von Giebelwänden
wie bei herkömmlichen Wandbaustoffen zu handhaben:
Eine zwei Zentimeter dicke Schicht aus Dünnbettmörtel
ermöglicht die Ausführung von Laibungsglattstrichen
und Brüstungsabdeckungen.
Auch in der Verarbeitung gibt es keine Unterschiede zu
unverfüllten Mauerziegeln. „Die natürliche Dämmstoff-
Füllung aus Holzfasern wird nach dem Brennvorgang
in die Kammern des Mauerziegels eingerüttelt – unab-
hängig vom Lochbild“, erklärt Baptist. „So entsteht eine
feste Verbindung, in der jeder Schnitt hervorragende
Ergebnisse bringt.“ Ob Trocken- oder Nassschnitt, hori-
zontal, vertikal oder diagonal – die Füllung verbleibt ohne
Qualitätsverlust im Ziegel. Schlitze, Aussparungen oder
Höhenausgleiche lassen sich somit wie gewohnt umset-
zen.
Weitere Informationen zum neuen „Unipor W07
Silvacor“-Mauerziegel erhalten interessierte Bauunter-
nehmer, Planer und Bauherren direkt bei den Ziegel-
werken Wenzel (Telefon: 06182-95060, E-Mail: info@zie-
gelwerk-wenzel.de) und Schmid (Telefon: 07143-87440,
E-Mail: info@ ziegelwerk-schmid.de).
Mit dem neuen „Unipor W07 Silvacor“ entsteht in Hammelburg (Bay-
ern) ein Einfamilienhaus im Grünen. Bauherrin Carmen Nöth ist von
den bauphysikalischen und umweltschonenden Qualitäten des Mau-
erziegels überzeugt.
Technische Daten „Unipor W07 Silvacor “ Wärmeleitwert W/(mK) 0,07
U-Wert Außenwand W/(m²K) ≤ 0,18* ≤ 0,16*
Wandstärke in cm 36,5 42,5
Steindruck–Festigkeitsklasse 8
Zulässige Druckspannung σ0 MN/m² 1,0
Char. Wert der Druckfestigkeit fK MN/m² 2,6
Baustoffklasse DIN 4102-4 AB
Schallschutz in dB Rw,Bau,ref 47,9 dB
Rohdichteklasse 0,60 kg/dm³
*mit Leichtputz Typ II, 2,5 cm
Der Mauerziegel 01-2017 5
Leonberg, Fichte- Ecke Schleiermacherstraße: Ein Blick
auf Google Maps zeigt bereits die Baugrube, die den Ge-
bäudeumriss des gerade entstehenden Mehrgeneratio-
nenhauses erahnen lässt. Ein mächtiger, gelb leuchten-
der Kranausleger ragt über die Grube, rechts oben sitzt
noch der Elly-Heuss-Knapp Kindergarten. Doch dieser
ist bereits Geschichte: Ein großzügigeres und energie-
effizienteres Kindergartengebäude wurde bereits an an-
derer Stelle neu errichtet. Drum herum ein Querschnitt,
fast möchte man sagen ein Sammelsurium, deutscher
Vorstadtarchitektur. Einfamilienhäuser in allen denkba-
ren Größen, ein wenig langgezogen oder quadratisch,
mal mit Satteldach, mal mit Pultdach – dann wieder ein
Stets die richtige Wahl
Mehrgenerationenhaus in Leonberg profitiert vom Ziegelvollsortiment der Unipor-Gruppe
Nichts ist beständiger als der Wandel. Von den ersten
Entwürfen bis hin zur fertigen Ausführung sind Ände-
rungen ständiger Begleiter des neuen Mehrgenera-
tionenhauses in Leonberg (Baden-Württemberg). Doch
dies ist heutzutage der Regelfall und für das tief ge-
staffelte Ziegelsortiment des Unipor-Mitgliedswerkes
Schmid (Bönnigheim) keine wirkliche Herausforde-
rung. Egal was kommt: Es gibt immer den passenden
Ziegel!
6 Der Mauerziegel 01-2017
paar mehrgeschossige Zeilenbauten und versetzt anein-
andergereihte Punkthäuser mit Flachdächern. Diagonal
gegenüber dem Baugrund liegt ein kleines Reiterstadion,
im näheren Umkreis sehen wir die Stadthalle und das
Stadtbad Leonberg sowie ein wenig Gewerbebau. Hie-
rauf eine passende architektonische Antwort zu finden,
war für das Architekturbüro Manderscheid keine einfache
Aufgabe. Doch diese wurde gefunden. Das gerade entste-
hende Gebäude setzt mit seiner prägnanten Außenform
ein zurückhaltendes, architektonisches Zeichen und fasst
das soziale Umfeld als Mehrgenerationenhaus sozusagen
in Miniatur zusammen.
Mit seinem Z-förmigen Baukörper,
den aus dem Gebäudevolumen
ausgeschnittenen Balkonen und
den geschosshohen Fenstern hebt
sich das neue Mehrgenerationen-
haus in Leonberg vom architekto-
nischen Umfeld ab.
Mehrgenerationenhaus in Leonberg: Die diagonal verspringenden
Fassaden geben dem im Osten liegenden Garten eine kleine Schräg-
stellung. Es entsteht so eine fließende Verbindung der bereits beste-
henden Grünflächen am Reiterstadion und der quer aneinandergereih-
ten zeilenförmigen Wohnblöcke.
➜
Der Mauerziegel 01-2017 7
keit einer flexiblen Grundrissgestaltung. Die Architekten
stellten deshalb vereinzelt Stahlbetonstützen auf, die spä-
ter unsichtbar in die nichttragenden Trennwände inte-
griert werden können.
Offen für fast alles
Große Pläne in die Realität umsetzen: Für das Vermark-
tungskonzept ist der angestrebte Mix von Singles, Fami-
lien sowie Rentnern und Behinderten eine echte Heraus-
forderung. Es gilt Berührungsängste abzubauen und sehr
unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten anzubieten.
Wohnungen können deshalb gekauft oder auch gemietet
werden. Mit diesem Konzept entscheidet sich die Bauher-
rengemeinschaft auch für einen überdurchschnittlich ho-
hen Qualitätsstandard in der Bauausführung, denn: Eine
Refinanzierung über Mieteinnahmen funktioniert nur,
wenn die Bausubstanz von langer Lebensdauer ist und
die Betriebskosten überschaubar bleiben. WDV-Systeme
für die Außenwände standen deshalb nicht zur Diskus-
sion und für Architekt Manderscheid rechnet sich mo-
nolithisch aufgebautes Außenmauerwerk bereits in der
Bauphase. Es ist in etwa kostengleich mit einem WDV-
System, so seine langjährige Erfahrung. Zudem ist er ein
Befürworter von Kalkputzen und hierfür ist der Ziegel mit
seiner feuchteadaptiven Eigenschaft ein idealer Putzun-
tergrund.
Mit dem „Unipor WS09 Coriso“ erreicht das Außenmau-
erwerk bei einer Stärke von 36,5 Zentimeter zuzüglich
dem Innen- und Außenputz mühelos einen U-Wert von
Eine schräge Lösung
Leicht haben es sich die Planer mit dem Entwurf nicht
gemacht und lange drei sehr unterschiedliche Konzep-
te verfolgt. U-, L- und Z-förmige Gebäudetypen wurden
analysiert und letztendlich entschied sich das Architektur-
büro Manderscheid für die Z-förmige Variante. Warum?
Die leicht diagonale Ausrichtung verlängert die Achse
des Sportplatzes und nimmt Bezug auf die nordwestlich
liegende Altstadt. Zugleich betont die Schrägstellung des
Baukörpers die Grundstücksecke und greift den Gebäude-
typus der danebenliegenden zeilenförmigen Wohnbauten
auf. Zusätzlich entsteht ein großzügiger Garten, der über
seine diagonale Ausrichtung die versetzten Grünflächen
am Sportplatz und zwischen den Zeilenbauten verbindet.
Nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist der punktsym-
metrische Aufbau des Gebäudes. Zwei dreieckige, in
Stahlbeton gegossene Treppenhäuser stehen sich gegen-
über und geben dem Gebäude die erforderliche statische
Aussteifung. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind
zwei Vierspänner mit Wohnflächen von je circa 60 bis
120 Quadratmetern geplant. Im Dachgeschoss werden
drei Wohnungen erschlossen, je knapp 100 Quadratme-
ter groß, mit vorgesetzten Aussichtsterrassen. Eine Son-
derstellung nimmt das Erdgeschoss ein, in dessen Mitte
ein 115 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum sitzt.
Seitlich davon plante Manderscheid großzügige, barri-
erefrei ausgebaute Wohnungen für betreutes Wohnen.
Doch grundsätzlich ist fast alles möglich. Die Bauherren-
gemeinschaft GeWoLeo (Leonberg) setzt auf die Möglich-
➜
Flexibles Wohnkonzept mit Zukunft: Das Mehr-
generationenobjekt in Leonberg will Berührungs-
ängste abbauen. Um dies möglich zu machen,
bietet die Bauherrengemeinschaft unterschiedli-
che Finanzierungsmöglichkeiten an.
8 Der Mauerziegel 01-2017
nenswerten energetischen Leistungsdaten auf. Etwas
anderes würde man heutzutage bei einem Neubau auch
nicht erwarten wollen. Mit dem Bezug des Gebäudes wird
im Spätsommer 2017 gerechnet. Darauf dürfen sich die
Mieter aller Altersklassen durchaus freuen.
0,23 W/(m²K). Möglich ist dieser hervorragende energeti-
sche Wert durch den mäandrierenden Verlauf der Ziegel-
stege, die den für den Wärmedurchgang rechnerischen
Querschnitt des Ziegels vergrößern. „Eine Verfüllung der
Hohlkammern mit dem rein mineralischen Coriso-Dämm-
stoff sorgt für eine weitere energetische Optimierung und
verbessert die Schallschutzeigenschaften zudem deut-
lich“, erklärt Karl Thomas Schmid, Geschäftsführer des
Ziegelwerkes Schmid. Über 1.000 Quadratmeter Coriso-
Mauerziegel legen so die energetische Grundlage für das
Erreichen des geplanten Niedrigenergieförderstandards
KfW 70. Unterstützt wird die energetische Bilanz durch
die energieeffiziente kompakte Bauform des Gebäudes.
Bei den Innenwänden wurden die Möglichkeiten des
„Systembaukastens“ von Unipor voll ausgeschöpft: Die
Trennwände der Untergeschosse sind aus Hochloch-
planziegeln in 11,5 und 24 Zentimeter Breite gesetzt.
Mit Beton verfüllte Schalungsziegel erfüllen die erhöh-
ten Schallschutzanforderungen an die Wohnungs- und
Lifttrennwände.
Das Gesamtpaket entscheidet
Eine energetisch runde Sache wird das Bauvorhaben
durch das integrierte Blockheizkraftwerk sowie eine Gas-
spitzenheiztherme. Weiterhin sind auf dem Dach Solar-
thermie- und Photovoltaikelemente geplant, die die Ener-
gieeffizienz des Gebäudes weiter verbessern sollen. Mit
einem errechneten Jahresheizwärmebedarf von 87.031
kWh/a sowie einem jährlichen Endenergiebedarf von
160.490 kWh/a wartet das Gebäude mit durchaus nen-
Objektadresse Fichtestraße 27, 71229 Leonberg
Bauherr Baugemeinschaft GeWoLeo, 72072 Tübingen | Private Bauherren gemeinsam mit dem Bau- und Heim-stättenverein Stuttgart eG (Bauherr Mietwohnungen)
Architekt Architekturbüro Manderscheid, Christoph Manderscheid, Freier Architekt, Quellenstraße 7, 70376 Stuttgart
Bauunternehmer Karl Köhler Jahnstraße 25, 74354 Biesigheim
Tragwerksplanung StröbelBilgerMildner Ingenieure, Lilli-Zapf-Straße 6, 72072 Tübingen
Bauphysik Mehne Bauphysik Ingenieurgesell-schaft mbH, Kernerstraße17, 71334 Waiblingen
Ziegelhersteller Ziegelwerk Schmid, GmbH & Co., Erligheimer Str. 45, 74357 Bönnig-heim, Mitgliedsunternehmen der Unipor-Gruppe
Wandbaustoff Unipor WS09 Coriso
U-Wert Außenwand 0,23 W/(m²K)
Grundstücksfläche 2.661 m²
Gesamtwohnfläche 2.324 m² zzgl. Gemeinschaftsraum EG
Jahres-Primärenergiebedarf 104.823 kWh/a bzw. 36,9 kWh/m²a bezogen auf die Gebäudenutzfläche
Wärmeversorgung Blockheizkraftwerk, Gasspitzenheiz-therme (Photovoltaik und Solarther-mie vorgerüstet)
Baukosten 4.900.000 Euro (ohne Außenanlage)
Bauzeit Mai 2016 bis Spätsommer 2017
Für alles offen: In der Mitte des Erdgeschosses fin-
det sich ein großzügiger Gemeinschaftsraum. Von
diesem aus führen zwei große Flügeltüren direkt in
den östlich gelegenen Garten des Mehrgeschoss-
baus in Leonberg.
Das Untergeschoss des Mehrfamilienhauses in Leonberg ist aus WU-
Beton gefertigt, alle anderen Geschosse werden komplett in Ziegel
erstellt. Der Aufbau der Außenwände mit dem „Unipor WS09 Coriso“
ermöglicht das Erreichen des Niedrigenergieförderstandards KfW 70
in monolithischer Bauweise.
Der Mauerziegel 01-2017 9
MAUER
FORUM
Wertvolle Praxistipps für Bauprofis bot Ende Januar das
MauerZiegelForum des Ziegelwerkes Schmid (Bönnig-
heim). Diesmal konnten sich die interessierten Architek-
ten und Fachplaner beispielsweise zum Schallschutz im
Mehrfamilienhaus nach der neuen DIN 4109 informieren.
Aber nicht nur das: Auch die Themen Eurocode 6 sowie
die Behandlung von Wärmebrücken nach Beiblatt 2 zur
DIN 4108 wurden ausführlich erläutert. „Unser Ziel ist
es, allen Teilnehmern sinnvolle Hilfen für ihre zukünfti-
ge Planungsarbeit an die Hand zu geben“, erklärt Martin
Schmid, Geschäftsführer des Ziegelwerkes Schmid. Alle,
die möglicherweise keine Gelegenheit zu einem Besuch
auf der Weltleitmesse BAU 2017 im Januar fanden, konn-
ten sich in Bönnigheim zudem einen Überblick über die
Produktneuheiten aus dem Hause Schmid verschaffen.
Mit insgesamt rund 200 Teilnehmern war das Mauer-
ZiegelForum auch in diesem Jahr wieder gut besucht.
„Es zeigt sich erneut, das unser Konzept voll aufgeht und
das Interesse an der Veranstaltung ungemindert ist“, so
Schmid.
Mit rund 150 Teilnehmern erfreute sich das Unipor-Fach-
seminar des Ziegelwerkes Wenzel (Hainburg) im Februar
großen Zuspruches. „Wir freuen uns, dass sich die Ver-
anstaltung so gut in der Branche etabliert hat“, erklärt
Rudolf Bax, Geschäftsführer des Unipor-Mitgliedswerkes
Wenzel. Wie schon in den letzten Jahren bot die Veranstal-
tung in Seligenstadt auch diesmal wieder viele aktuelle
Themen für Bauprofis. So wurde, neben Vorträgen zur Be-
messung von Mehrfamilienhäusern in Mauerwerksbau-
weise sowie zu innovativen Fassaden- und Putzsystemen,
ebenfalls der Bereich der intelligenten Anlagentechnik im
Neubau interessant aufbereitet. Die anwesenden Archi-
tekten und Fachplaner konnten sich außerdem umfas-
send über den neuen „Unipor W07 Silvacor“ informieren.
„Dieser Mauerziegel stellt die ökologische Symbiose von
Ton und Holz dar und ist damit der erste Wandbaustoff,
der beide Materialien vereint“, so Referent Dipl.-Ing. (FH)
Roscoe Baptist. Mit seinem Dämmstoffkern aus reinen
Nadelholzfasern ermöglicht der Silvacor-Ziegel den Bau
von Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern bis hin zum
Passivhausstandard.
Planungshilfe zum Jahresauftakt
Mit Wissensvorsprung in die neue Bausaison
10 Der Mauerziegel 01-2017
Bereits seit fast zwanzig Jahren arbeitet der gelernte Metallbauer Patrick Köhler (39) beim Ziegelwerk Wenzel in Hainburg. Als Betriebsschlosser kümmert er sich um die Wartung und Instandhaltung der Anlagen sowie um den Aufbau neuer Maschinen. Auch die Planung und Errichtung von Stahlkonstruktionen und Umbauten liegen in seinem Aufgabenbereich. Privat widmet sich der Familienvater derzeit dem Bau seines Eigenheims. Zudem beschäftigt er sich leidenschaftlich gerne mit amerikanischen Autos und Motorrädern.
Bereits seit Oktober 2010 verstärkt Giuseppe Caci (55) das Team des Ziegelwerkes Schmid in Bönnigheim. An seiner Arbeit als Pressenführer schätzt er besonders die stetige Suche nach Verbesserung. „Wir haben häufig technische Innovationen, die wir einbinden und optimieren müssen. So wird meine Aufgabe nie langweilig“, erklärt Caci. Seine Freizeit verbringt der Fa-milienvater am liebsten mit seinen zwei Kindern. Als leidenschaftlicher Fußballfan lässt er sich zudem kein Spiel „seines“ Vereins – des AC Mailand – entgehen.
Giuseppe Caci
Unsere Mitarbeiter
Patrick Köhler
Auch in diesem Jahr haben die Ziegelwerke Schmid
und Wenzel ihre Produktpaletten erweitert: Neu im
Sortiment ist ab sofort der Mauerziegel „Unipor W07
Silvacor“, der über einen Dämmstoffkern aus sortenrei-
nen Nadelholzfasern verfügt. Damit stellt der Silvacor-
Ziegel die erste gelungene Kombination aus massivem
Wandbaustoff und nachwachsendem Rohstoff dar.
Ebenfalls neu im Sortiment sind verschiedene System-
produkte der Ziegelwerke. Das aktualisierte Infomaterial
zu allen Produktneuheiten steht nebst Preislisten unter
www.ziegelwerk-schmid.de sowie www.ziegelwerk-
wenzel.de zum Download bereit. Bei den Ziegelwerken
Schmid (Telefon: 07143 – 87440, E-Mail: info@ziegel-
werk-schmid.de) und Wenzel (Telefon: 06182 – 95060,
E-Mail: info@ziegelwerk-wenzel.de) kann die gedruckte
Version auch direkt angefordert werden.
Broschüren und PreislistenAktualisiertes Infomaterial bei den Ziegelwerken Schmid und Wenzel
Der Mauerziegel 01-2017 11
Impressum | Herausgeber:
Ziegelwerk Schmid GmbH & Co. seit 1602
Erligheimer Straße 45 74357 Bönnigheim
Tel. 0 71 43 - 87 44 0 Fax 0 71 43 - 87 44 50
info@ziegelwerk-schmid.de www.ziegelwerk-schmid.de
Ansprechpartner: Michael Flaig Tel. 0 71 43 - 87 44-17 michael.flaig@ziegelwerk-schmid.de
Fotos:
Ziegelwerk Schmid, Bönnigheim
Klinker- und Ziegelwerk Franz Wenzel, Hainburg-Hainstadt
Unipor-Ziegel-Gruppe, München
Carmen Nöth, Hammelburg
Architekturbüro Manderscheid, Stuttgart
Klinker- und Ziegelwerk Franz Wenzel GmbH & Co KG
Offenbacher Landstraße 105 63512 Hainburg-Hainstadt
Tel. 0 61 82 - 95 06 0 Fax 0 61 82 - 95 06 20
info@ziegelwerk-wenzel.de www.ziegelwerk-wenzel.de
Ansprechpartner: Roscoe Baptist Tel. 0 61 82 - 95 06-14 r.baptist@ziegelwerk-wenzel.de
Text und Design:
dako pr corporate communications – Agentur für Öffentlichkeitsarbeit GmbH
Redaktion: Darko Kosic, Iris Zahalka, Maria Steinmetz
Manforter Straße 133 51373 Leverkusen
info@dako-pr.de www.dako-pr.de
Der Mauerziegel 01-2017
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