View
232
Download
4
Category
Preview:
DESCRIPTION
Der Monat | März 2009
Citation preview
Wirtschaft: Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand
Bildung: Weichen für die Zukunft – Pro und Kontra SPES
EnErgiE: Erdgas zur Schonung der Umwelt
mä
rz
09
ww
w.d
erm
onat
.li
So könnte Ihr neuer Wellnessbereich aussehen
Gewerbeweg 23 Postfach 939 9490 Vaduz LITel. 00423 232 86 86 E-mail: info@vogt-ag.li www.vogt-ag.li
HeizungKlimaSanitärWellness
So könnte Ihr neuer Wellnessbereich aussehen
Bei uns finden Sie Ihre individuelle Erholungszone
märz 2009
3
Ende März werden die Stimmberechtigten zur Urne
gerufen, um über das Projekt SPES zu entscheiden.
SPES steht für Schul- und Profilentwicklung auf der
Sekundarstufe I – also für jene
vier Jahre der obligatorischen
Schulzeit, die auf die fünfjährige
Primarschule in den Schulzent-
ren folgen. Eine Schulreform, die zu einer Ände-
rung der bestehenden Schulstruktur führt, ist im-
mer eine einschneidende Angelegenheit. Mit ent-
sprechender Leidenschaft wird
deshalb seit geraumer Zeit über
Vor- und Nachteile von SPES dis-
kutiert. Es macht den Anschein,
als ob eine Schulreform in die
Kategorie von Glaubensfragen
gehören würde. Wir fassen in
dieser Ausgabe die Argumente
für und gegen das SPES-Projekt
zusammen und geben in einem
Pro und Kontra beiden Seiten
Platz für ihre Position. Um es
nicht zu vergessen, die Stimmbe-
rechtigten haben gleichzeitig auch über das Rauch-
verbot in den Gaststätten zu entscheiden. Auch hier
geht es um Fragen der Zukunft, aber mehr noch um
Fragen der Toleranz.
Günther Meier
Chefredaktor DER MONAT
i n h a lt | E d i t o r i a l
SPES-Reform Vor- und Nachteile
Mit leidenschaft wird seit geraumer Zeit über
Vor- und nachteile von sPEs diskutiert
iMPrEssuM: 4. Jahrgang, Nr. 37, märz 2009, 18 000 ExemplarehErausgEBEr: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.lirEdaktion: Günther meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.lianZEigEn: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.ligEstaltung: Sonja Bossart, Gutenberg AGsatZ und druck: Gutenberg AG, FL-9494 SchaanPaPiEr: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonlinE: «Der monat» im Internet: www.dermonat.lititElBild: Jede Schulreform hat Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. (Foto: iStockphoto)
Pa n o r a M a 4
B i l d u n g SPES-Schulreform – Wird alles besser? 6
B i l d u n g Weichen für die zukunft –
Pro und Kontra SPES 10
k o P f d E s M o n at s Klaus Tschütscher – Neuer regierungschef 12
W i r t s c h a f t Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand 14
E n E r g i E Erdgas zur Schonung der Umwelt 16
k u lt u r Vier Hände am Piano –
Jürg und Sandra Hanselmann 18
k u n s t Fürstliche Pferde: «Das Glück dieser Erde...» 20
P h i l at E l i E Druckkunst – Kunstdruck
Neue Kunstbriefmarken 21
s P o r t Soziale Absicherung für unsere Sportler 22
a u t o Unendliches Platzangebot
Nissan Qashqai+2 – Der neue 7-Sitzer 25
Z E i t g E s c h E h E n 27. märz 1984
Hans-Adam II. hält erstmals eine Thronrede 26
k u n s t d E n k M ä l E r Am Anfang war die Lotterie –
Engländerbau in Vaduz 27
r ä t s E l - s Pa s s 28
s c h l u s s P u n k t 30
Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50
Bücher für LiechtensteinFeldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan
Globale Rezession trifft Liechtenstein
Die Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein
(KOFL) rechnet für 2009 mit einer Abschwächung
der Wirtschaftsdynamik im Fürstentum Liechten-
stein. Die Konjunktur- und Wachstumsanalyse
prognostiziert für das laufende Jahr einen Rück-
gang der realen Direktexporte um 5,7 %, nach-
dem sich gegen Ende des vergan-
genen Jahres bereits eine Ab-
schwächung abgezeichnet hatte.
Der Aussenhandel entwickelte
sich im Jahr 2008 deutlich lang-
samer als in den Vorjahren. Der
Wert der realen Ausfuhren wird
für 2009 noch auf 3837 Mio. Fr.
geschätzt, der 2008 noch 4068
Mio. Fr. betragen hatte, wobei in diesen Zahlen die
Ausfuhren in die Schweiz nicht enthalten sind.
Begründet wird der zu erwartende Rückgang der
Exporte, die 2006 und 2007 noch zweistellige Zu-
wachsraten aufwiesen, mit der Rezession im inter-
nationalen Umfeld, die sich nach Einschätzung
der Konjunkturforschungsstelle deutlich in der
Nachfrage nach liechtensteinischen Exportgütern
niederschlagen werde. Eine Erholung der Export-
industrie prognostiziert die KOFL erst für das vierte
Quartal 2009, sofern sich auch das internationale
Umfeld auf Erholungskurs befindet.
Pa n o r a M a
4
5
Wertvolle Tipps für gesundes Leben
Die Leute kümmern sich um ihre Gesundheit
und um einen bewusst-gesunden Lebenswandel.
Nicht nur Gesundheitssendungen in ausländischen
Fernsehkanälen erfreuen sich grosser Beliebtheit,
auch im Land selbst kann sich nicht beklagen, wer
Tipps rund um die Gesundheit anbietet. Die Inter-
netseite der Regierungskampagne «bewusst(er)le-
ben» wurde im vergangenen Jahr mehr als 20'000
Mal für Informationen angeklickt. Am meisten Zu-
griffe verzeichnete der Bereich «Aktuell», der auf
Veranstaltungen und Neuigkeiten hinweist. Aber
auch «Betriebliches Gesundheitsmanagement» war
sehr gefragt, was darauf schliessen lässt, dass einem
gesunden Umfeld am Arbeitsplatz grosse Bedeu-
tung beigemessen wird. Wer auch einen Versuch
wagen möchte: www.bewussterleben.li
Optimale Kombination von Beruf und Studium
Die Private Universität in Liechtenstein bietet
ihre universitäre Weiterbildung für Führungskräf-
te im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich und
in den Rechtswissenschaften an. Sie hat sich zum
Ziel gesetzt, eine «Leaderposition für berufs- und
lebensbegleitende Aus- und Weiter bildung im eu-
ropäischen Rahmen» anzustreben. Die Studien-
gänge sind gefragt. Studierende schätzen nach einer
Befragung die optimale Kombination von Beruf
und Studium sowie den ausgeprägten Wissen-
schafts- und Praxisbezug. Geschätzt werden auch
die Spezialveranstaltungen wie externe Seminare,
Exkursionen, Symposien und Studienaufenthalte
in Europa, Asien und den USA.
Foto
: mar
co N
esch
er
märz 2009
Foto
: Pre
sse-
und
Info
rmat
ions
amt
Wie man liechtensteiner wird
Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung in Liechtenstein
beläuft sich stabil auf ungefähr einen Drittel der gesamten Einwoh-
nerzahl. Dieser Anteil kann nur gehalten werden, weil laufend Ein-
bürgerungen stattfinden. Von 1970 bis 2007 wurden 6410 vormalige
Ausländer eingebürgert.
n Einbürgerung durch Abstimmung 8 Personen 3,8 %
n Ausländische Frauen von FL-männern 22 Personen 10,4 %
n Ausländische männer von FL-Frauen 23 Personen 10,9 %
n Alteingesessene 140 Personen 66,4 %
n Ausländische Kinder von FL-müttern 11 Personen 5,2 %
n Adoption 5 Personen 2,4 %
n Legitimation 2 Personen 0,9 %
Interessante Visionen für den Produktionsstandort
Das vor rund einem Jahr von der Regie-
rung vorgestellte Projekt «Futuro» für die Ent-
wicklung des Finanzplatzes Liechtenstein erhielt
Ergänzungen durch die Produktionswirtschaft.
Industrie und Gewerbe legten eigene Zukunfts-
visionen vor, zum Einbezug in ein Gesamtpro-
jekt für den Finanz- und Wirtschaftsstandort.
Die Wirtschaftssektoren ausserhalb des Finanz-
platzes profitieren gemäss «Futuro» nicht nur
von einer verstärkten Nachfrage nach ihren Gü-
tern und Dienstleistungen durch den Finanz-
platz, sondern auch von jenen Futuro-Initiati-
ven, deren Geltungsbereich über den Finanz-
platz hinausgeht.
So unterschiedlich Industrie und Gewerbe
aufgrund ihrer Produktionsausrichtung und
ihrer Absatzgebiete sind, in den Grundzügen
werden in den Futuro-Berichten die gleichen
Handlungsfelder aufgezeigt. Gefordert werden
ein attraktiveres Steuersystem, der Aufbau eines
Forschungs- und Ausbildungsstandorts und Er-
leichterungen bei der Rekrutierung von qualifi-
zierten ausländischen Arbeitskräften, die derzeit
noch von einer restriktiven Ausländerpolitik
eingeschränkt wird. Die Industrie, die aufgrund
des fehlenden Binnenmarktes praktisch aus-
schliesslich für den Export produziert, erwartet
über die vorgelegte «Vision 2020» den diskrimi-
nierungsfreien Zugang zu den internationalen
Märkten und eine Reform des Steuerrechts, so
dass mit den Hauptabnehmerländern für liech-
tensteinische Industrieprodukte in den nächs-
ten Jahren Doppelbesteuerungsabkommen ab-
geschlossen werden können.
Verknüpfung von Handelspolitik und Steuerfragen
Liechtenstein steht unter aufmerksamer Beobachtung internati-
onaler Organisationen. Während noch vor wenigen Jahren kaum je-
mand Notiz vom Kleinstaat Liechtenstein nahm, stehen das Land und
der Finanzplatz inzwischen vor allem im Brennpunkt von Ländern,
deren Verschuldung bedrohliche Masse angenommen hat. Als im ver-
gangenen Dezember in Genf ein WTO-Länderexamen über die Wirt-
schaftspolitik der Schweiz und Liechtenstein durchgeführt wurde,
stand nicht allein die Handelspolitik im Mittelpunkt. Die WTO-Mit-
gliedstaaten stellten gezielt Fragen zum Steuerregime in Liechtenstein,
zum Bankgeheimnis, zur Geldwäscherei, zu den Vorschriften über
die Zulassung ausländischer Investoren.
Matti Braun im Kunstmuseum
Das Kunstmuseum Liechtenstein bietet den
Besuchern immer wieder Überraschungen. Seit an-
fangs Februar wird eine Ausstellung von Matti
Braun gezeigt, die erste umfassende Museums-
ausstellung des Künstlers. Matti
Braun führt mit seiner Ausstel-
lung in die arktische Tundra.
«Kola», wie die Ausstellung heisst,
bedeutet auch die tiefste Erdboh-
rung der Welt in diesem Tundra-
gebiet. Der Künstler spürt in
seiner Ausstellung historischen,
kulturellen und geografischen
Zusammenhängen nach.
Die «versunkenen Schätze» in Italien zu sehen
Die Ausstellung «Ägyptens versunkene Schätze» mit Exponaten
von Franck Goddio sind in diesem Frühjahr in Turin zu sehen. Die
Ausgrabungen im Hafen von Alexandria in Ägypten wurden durch die
Hilti Foundation ermöglicht. Historische Zeugnisse aus der Zeit von
700 vor bis 800 nach Christus konnten aus dem Meer geborgen werden.
Die beeindruckende Sammlung war vor Turin schon in Berlin, Paris,
Bonn und Madrid zu sehen. Weil beim Namen Hilti weltweit zuerst an
die Bohrhämmer gedacht wird, dann die Verbindung zum Industrie-
sektor Liechtensteins hergestellt wird, profitiert das Land Liechten-
stein indirekt von dieser spektakulären Ausstellung.
Foto
: Kun
stm
useu
m
Foto
: Pre
sse-
und
Info
rmat
ions
amt
Von Günther Meier
6
7
B i l d u n g
«Anstatt Gleichschaltung im Bil-
dungswesen mehr Vielfalt, Autonomie und Verant-
wortung der einzelnen Schulen», forderte der Ver-
ein für Bildungsvielfalt und ergriff das Referendum
gegen das revidierte Schulgesetz,
das eine grundlegende Änderung
im liechtensteinischen Bildungs-
wesen vorsieht. Im Zentrum der
Revision stehe nicht die Frage der
Struktur, lautete die Begründung
der Regierung für die Gesetzes-
revision an den Landtag, weil
jede Schule in einem gewissen Autonomierahmen
ihre Schulstruktur erarbeiten könne, «sondern die
Schul- und Profilentwicklung, welche sich immer
nach der bestmöglichen Förderung jedes einzelnen
Schülers zu richten hat.» Zwei Stellungnahmen,
zwei Begründungen, die beide etwas für sich haben
– nun aber hat das Volk zu entscheiden, ob die Re-
form unter dem Kürzel SPES (für Schul- und Pro-
filentwicklung auf der Sekun-
darstufe I) durchgeführt wird
oder nicht. Zwei Teilaspekte des
Reformvorhabens sind es, die vor
allem zur Erhitzung der Gemüter
führten: Die Aufhebung der
Dreiteilung der weiterführenden
Schulen und die Aufhebung des bisher zentral in
Vaduz geführten Untergymnasiums, was einer Ab-
schaffung des Langzeit-Gymnasiums in der heuti-
gen Form gleichkommen würde.
Die Gründe für den Übergang zu Profilschulen Internationale Vergleiche, wie
die PISA-Studie oder das gute Abschneiden der
Lehrlinge an den weltweit ausgeschriebenen Be-
rufswettbewerben, lassen die Schlussfolgerung zu,
dass das bestehende Bildungssystem Liechtensteins
durchaus konkurrenzfähig ist mit dem Bildungs-
wesen anderer Länder. Dennoch sind, laut Regie-
rungsbericht an den Landtag, Problemfelder auf
der Sekundarstufe I vorhanden, die mit der vorlie-
genden Reform behoben werden sollen. Kritisiert
wird nach dieser Darstellung der frühe Selektions-
zeitpunkt nach der 5. Klasse der Primarschule, der
laut Schulamt «die Weichen für die berufsbildende
oder die allgemein bildende Laufbahn bereits zu
über 90 Prozent bestimmt». Negativ wirkten sich
nach dieser Darstellung die Selektionsängste bei
den Schülern aus sowie der Umstand, dass die
Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Schularten
nicht genügend funktioniere. Leistungserhebun-
gen und PISA-Studie hätten auch ergeben, dass sich
die Schulleistungen überlappten – oder mit ande-
ren Worten, dass Realschüler beispielsweise besse-
Über die künftige schulstruktur auf der sekundarstufe i wird
das stimmvolk entscheiden. Ende März steht das referendum
gegen den landtagsbeschluss zur abstimmung. Ein Überblick
über absichten und Probleme.
SPES-Schulreform Wird alles besser?
Mit sPEs soll die bisherige
gliederung in oberschule,
realschule und untergym-
nasium aufgegeben werden
Foto
s: iS
tock
phot
o
märz 2009
re Resultate erbringen als Gymnasiasten oder Ober-
schüler durchaus in der Lage sind, mit Realschülern
in einzelnen Fächern mitzuhalten. Eines der Haupt-
probleme der dreigliedrigen bestehenden Sekun-
darschule bildet nach Auffassung des Bildungs-
ressorts der Regierung die «Restschule»: In der
Oberschule seien vorwiegend Schüler aus sozial
schwachen Familien vertreten, meistens mit Migra-
tionshintergrund und Fremdsprachigkeit.
Mehr Autonomie für die einzelnen Schulzentren
Diese Probleme versucht das Pro-
jekt SPES zu lösen, indem die bisherige Gliederung
in Oberschule, Realschule und Untergymnasium
aufgegeben werden soll. Als Neuerung ist geplant,
dass für die vier Schulstufen so genannte Profil-
schulen aufgebaut werden, die als Sekundarschulen
bezeichnet werden. Alle Schüler eines Schulbezirks
gehen somit in die gleiche Schule, doch besteht die
Möglichkeit für die Schulzentren, pro Schulstufe
bis zu drei Grundklassen zu bilden. Möglich ist
auch die Bildung von Leistungsniveaus zur Leis-
tungsdifferenzierung, was in den Kompetenzbe-
reich der jeweiligen Schule fällt. Den Schulen wird
mit SPES ohnehin mehr Eigenständigkeit zuge-
standen, insbesondere bei der Entwicklung eines
eigenen Profils. Für das eigenständige Profil, das
die Schulen in pädagogischer, inhaltlicher oder or-
ganisatorischer Hinsicht entwi-
ckeln, steht allerdings nur ein
Anteil von einem Viertel der ge-
samten Unterrichtszeit zur Ver-
fügung. Das Kernprogramm, in
Anlehnung an den bisher gelten-
den Lehrplan, umfasst den Hauptanteil des Unter-
richts. «Damit wird erreicht», lautet dafür die Be-
gründung im Bericht der Regierung an den Land-
tag, «dass Leistungen von Schulen innerhalb dieses
Kernprogramms zu bestimmten Zeiten vergleich-
bar sind und eine Qualitätskontrolle des Unter-
richts möglich ist.»
Befürworter wie Gegner bemühen PISA-Ergebnisse
«Sekundarschulen erhalten den
gesetzlichen Auftrag, Schülerinnen und Schüler
der gesamten Leistungsbreite nach ihren individu-
ellen Anlagen bestmöglich zu fördern und auf die
Anforderungen des Berufslebens, der beruflichen
Grundbildung oder weiterführender Schulen, ins-
besondere die gymnasiale Oberstufe, vorzuberei-
ten.» In dieser Umschreibung, die grundsätzlich
kaum zur Diskussion steht, wenn eine Abgrenzung
weggelassen wird, steckt Zündstoff, der letztlich
viel zum Referendum beigetragen hat. Mit dem
Auftrag, alle Schüler der gesamten Leistungsbreite
aufzunehmen, verliert das bestehende Vaduzer Un-
Über die künftige Schulstruktur
und damit über die Zukunft der
Schüler auf der Sekundarstufe I
entscheiden Ende März die
Stimmberechtigten.
8
B i l d u n g
tergymnasium seine Berechtigung, über eine Auf-
nahmeprüfung die Besten eines Jahrgangs auszu-
wählen und zur Maturität zu führen. Während das
Schulamt unterstreicht, dass die «progymnasiale
Förderung» künftig an allen Schulzentren stattfin-
den werde, sehen die Gegner darin die «Zerschla-
gung des Langzeit-Gymnasiums». Interessant ist,
dass Befürworter wie Gegner die PISA-Ergebnisse
für ihre Argumentation benützen. Befürworter
führen an, dass die erfolgreichsten PISA-Länder ge-
nau jenes Schulsystem hätten, das mit SPES einge-
führt werden soll: «Die erfolgreichen PISA-Länder
selektieren erstmalig im Alter von 15 oder 16 Jah-
ren – vorher findet eine gemeinsame Beschulung
aller Leistungsgruppen statt. Sie erreichen nicht
nur höhere Gesamtleistungen, sondern weisen auch
sehr geringe Differenzen zwischen leistungsstarken
und leistungsschwächeren Schulkindern auf.» Da-
gegen argumentieren die Gegner, dass genau die
PISA-Ergebnisse zeigten, dass Liechtenstein bisher
auf dem richtigen Weg war: Die liechtensteinischen
Schüler würden in Europa zur Spitzengruppe gehö-
ren, gerade weil sie frühzeitig ihren Begabungen
und Leistungsvermögen entsprechend in eine der
drei Schularten eingeteilt worden seien.
Was spricht dafür, was spricht dagegen? Die Stimmberechtigten stehen
vor einer schwierigen Entscheidung. Wird der Se-
lektionsdruck für die Schüler geringer und erhöhen
sich die Chancen der Schüler, ihren Begabungen
und ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend ein fle-
xibel gestaltetes Schulsystem zu durchlaufen, wie
die Befürworter postulieren? Oder wird der Selek-
tionsdruck zunehmen, weil an den Profilschulen
ständig neue Einstufungen in Leistungsniveaus
vorgenommen werden? Auch die Auswirkungen
auf das Gymnasium und die Vorbereitung auf ein
Studium werden unterschiedlich beurteilt. Ebenso
stehen sich die Meinungen diametral gegenüber,
wenn die «Restschule» beurteilt wird. Die Befür-
worter gehen davon aus, dass die leistungsstärkeren
Schüler ihre schwächeren Kollegen anspornen und
nachziehen. Gegner hingegen verweisen auf die
künftige Einteilung in die Leistungsniveaus A, B
und C an den Profilschulen und befürchten, dass
die leistungsschwächeren Schüler den Stempel «C-
Schüler» erhalten werden – mit entsprechenden
Folgen, wenn sie auf dem Lehrstellenmarkt nach ei-
ner Berufsausbildung suchen. |
sekundarschule mit Profil
Die Schulen der Sekundarstufe I sollen künftig mehr Autonomie er-
halten und sich ein eigenes Profil geben, mit besonderen Ausprägun-
gen und Schwerpunkten.
Die Ausprägungen durch das eigenständige Profil können pädagogi-
scher Art sein, sich auf die Organisation der Schule beziehen oder
die Inhalte betreffen.
Pädagogisch: Einrichtung von altersübergreifenden Lerngruppen,
Durchführung von kooperativen Unterrichtsformen, Förderung des
eigenständigen Lernens, Betonung von Gruppenaktivitäten und des
Projektunterrichts, Orientierung an speziellen pädagogischen Theo-
rien, Einsatz von neuen und innovativen Lehr- und Lernformen.
Organisatorisch: Flexible Stundenplanung, variable zeitgefässe, Ein-
richung von Lernräumen, Betreuungs-, Förder- und Verpflegungsan-
gebote.
Inhaltlich: Schwerpunkte in den Bereichen Sprachen, mathematik,
Naturwissenschaften, Sport, musik, Theater, Tanz.
Während sich die inhaltliche oder fachliche Gestaltung des Profils
überwiegend auf die zur Verfügung stehenden maximal 25 Prozent
der Unterrichtszeit bezieht, betreffen sowohl die pädagogische als
auch die organisatorische Gestaltung zum grossen Teil den gesam-
ten Unterricht eines Schulstandortes. Das Profil durchdringt also zu
einem bedeutenden Teil die ganze Schule und tangiert damit auch
das Kernprogramm. Das Kernprogramm ist ein verpflichtender Be-
standteil aller Profilschulen und umfasst mindestens 75 Prozent des
schulischen Unterrichts. Es ist an allen Sekundarschulen identisch
und vermittelt die gleichen grundlegenden Kompetenzen. Der aktu-
elle Lehrplan von Liechtenstein erfüllt jetzt schon grösstenteils die
Anforderungen, um als Kernprogramm eingesetzt werden zu kön-
nen.
(Auszug aus dem Bericht der Regierung an den Landtag, Nummer
109/2008)
Ein Produkt der Gutenberg AGT +423 239 50 50 • www.gutenberg.li
Gutenberg AG . Feldkircher Strasse 13 . FL-9494 Schaan . www.gutenberg.li
Unser Name steht für ein innovatives Print- und Ver-lagsunternehmen mit rund 35 Mitarbeitenden. Für unsere beiden im regionalen Markt gut positioniertenVerlagsobjekte suchen wir eine/n dynamische/n
Medienberater/in
Sie übernehmen einen bestehenden Kundenkreis im Fürstentum Liechtenstein und im Rheintal und bauen diesen aktiv aus. Als Medienberater/in sind Sie täglichin telefonischem, schriftlichem und persönlichem Kon-takt mit Ihren Kunden. Der Arbeitsplatz befindet sich inSchaan.
Ihre Stärken sind demnach:– Überzeugendes und gewinnendes Auftreten– Kommunikations- und Begeisterungsfähigkeit im
persönlichen wie auch im telefonischen Gespräch– Vernetztes Denken– Engagiert, flexibel und offen gegenüber Neuem– Nach Möglichkeit bereits Erfahrung im
Anzeigenverkauf
Wenn Sie diesem Profil entsprechen und eine neueHerausforderung suchen, dann freuen wir uns, Sie ken-nen zu lernen.
Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an GutenbergAG, Max Meinherz, Feldkircher Strasse 13, 9494 Schaan.Mail: m.meinherz@gutenberg.li
Zu vermieten im Zentrum von Schaan an der Feldkircher Strasse, an sehr guter Lage
Ladenlokal/Büroraum
129 m2/60 m2
grosse Fensterfront
Bezug ab März 2009Ladeneinrichtung kann über nommen werden
ANFRAGEN AN:Gutenberg AGT +423 239 50 50 (Marco Nescher)offi ce@gutenberg.li
SPES für ein zukunftsfähiges BildungswesenEnde März wird in Liechtenstein über die vom
Landtag beschlossene Schulgesetzreform abge-
stimmt. Die Reform legt die Grundlage für ein
modernes, leistungsfähiges Bil-
dungswesen. SPES sieht vor, dass
ab August 2010 schrittweise, be-
ginnend mit den ersten Klassen,
alle Kinder in die neuen Sekun-
darschulen übertreten. Nach der
5. Klasse der Primarschule sollen
neue Bildungswege erschlossen
werden. Neu treten alle Schüle-
rinnen und Schüler gemeinsam
in die Sekundarschule über. Der
Entscheid über eine berufliche
oder gymnasiale Laufbahn fällt
in der 8. oder 9. Schulstufe auf
der Grund lage von vielfältigen schulischen Erfah-
rungen und individuellen persönlichen Entwick-
lungen.
SPES erweitert HorizonteDie sechs unterschiedlichen Profile geben den
Schulen ein eigenes Gesicht und erweitern das ge-
meinsame obligatorische Kernprogramm. Damit
erhalten die Schulen nicht nur Gestaltungsfrei-
raum, sie treten darüber hinaus in einen pädagogi-
schen Wettbewerb untereinander. Eltern können
ihr Kind an eine Sekundarschule ihrer Wahl aus-
serhalb des eigenen Bezirks schicken.
SPES bildet vor Ort Mit flexiblen, individuell ausgerichteten Angebo-
ten wird auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der
Schülerinnen und Schüler eingegangen. Besonders
leistungsfähige Schülerinnen und Schüler profitie-
ren von der Begabtenförderung, schwächere erhal-
ten die bewährten Unterstützungsmassnahmen.
Jeder Standort bietet mit der progymnasialen För-
derung die Vorbereitung auf das Gymnasium an.
SPES gewährleistet den Erhalt der Schulstandorte
Balzers sowie Schaan und bietet eine optimale Aus-
gangslage für das neue Schulzentrum Ruggell.
SPES schafft PerspektivenDer Selektionsdruck in der Primarschule fällt weg.
Durch die bessere Ausschöpfung von Begabungsre-
serven wird die Chancengerechtigkeit erhöht. So
eröffnen sich für viele Kinder und Jugendliche neue
Perspektiven für die weitere Bildungslaufbahn.
SPES bietet massgeschneiderte LösungenSchülerinnen und Schüler verfolgen individuelle
Lernziele. In fachbezogenen Niveaus finden alle
eine ihren Kompetenzen entsprechende Lernumge-
bung. Insbesondere einseitig Begabte können so ge-
zielt gefördert werden. Auf Leistungsveränderun-
gen wird flexibel reagiert, denn Niveauumteilun-
gen sind ohne jeden bürokratischen Aufwand mög-
lich. So wird die Motivation der Schülerinnen und
Schüler hoch gehalten, denn Leistung lohnt sich.
SPES baut BrückenAn den neuen Sekundarschulen werden die Schüle-
rinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen
Begabungen ernst genommen. Ein leistungsorien-
tiertes Miteinander stärkt die Sozialkompetenz
und ist eine Bereicherung für das kulturelle Lernen.
Die Lehrkräfte arbeiten intensiv zusammen. Sie
kümmern sich gemeinsam um das Wohl aller Schü-
lerinnen und Schüler.
B i l d u n g
Weichen für die Zukunft? Pro und Kontra SPES10
11
PRO
Arnold KindProjektleiter SPES im Schulamt
Ein klares NEIN zu SPES ILiechtensteins Bildungswesen ist gemäss PISA-Stu-
dien von 2003 und 2006 mit Abstand das Beste al-
ler deutschsprachigen Länder und belegt auch im
gesamten Europa den hervorragenden dritten
Platz!
Experiment mit ungewissem AusgangEine erstklassige Bildung unserer Kinder ist das
Fundament für eine erfolgreiche Zukunft unseres
Landes. Darum muss eine Reform unseres bewähr-
ten Schulsystems gut überlegt sein. Die vom Land-
tag beschlossene Schulreform SPES I will nun je-
doch dieses Erfolgsmodell radikal ändern und
durch eine Einheitsschule ersetzen. Dies wird von
Fachleuten als ein gefährliches Experiment mit un-
gewissem Ausgang angesehen! Die Zukunft unse-
rer Kinder und damit unseres Landes steht auf dem
Spiel!
Alle Schüler in einen TopfNach der Primarschule werden gemäss SPES I alle
Jugendlichen für drei weitere Jahre in der gleichen
Klasse geführt. Schwächere Kinder werden dabei
nicht mehr speziell gefördert, begabte Kinder wer-
den gebremst! Die Folge wird sein, dass Kinder, de-
ren Eltern über genügend finanzielle Mittel verfü-
gen, öfters eine Privatschule besuchen werden und
so weiterhin eine ihren Fähigkeiten gerecht wer-
dende Förderung erfahren! Sieht so echte Chancen-
gleichheit aus? Nein!
Zusätzlicher Selektionsdruck entstehtDie Selektion am Ende der Primarschule mag zwar
wegfallen. Bereits nach sechs Monaten werden je-
doch die Kinder durch ihre neuen Lehrpersonen in
«Leistungszüge» eingeteilt! Dass es dabei lediglich
in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik
diese Leistungsniveaus geben wird, ist das eine.
Dass ab dem zweiten Schuljahr alle sechs Monate
neu eingestuft werden soll, wird die Proble matik
«Selektionsdruck» nachhaltig verschärfen! Stress
pur für alle Beteiligten wird angesagt sein!
Von wegen individuelle Förderung!Die Schülerzahlen pro Klasse werden steigen. Be-
reits heute werden vom Schulamt bauliche Mass-
nahmen an allen Standorten ge-
plant, um Platz für den Unter-
richt von bis zu 60 Schülern zu
schaffen. Hinzu kommt, dass die
bisherigen Ober-, Real- und
Gymnasiallehrer diese neuen
Grossklassen ohne spezielle Vor-
bereitung oder Weiterbildung
unterrichten müssen.
Weniger statt mehr Wahl-möglichkeitenKaum eine Profilschule wird
Schüler aus einer anderen Ge-
meinde aufnehmen können, da
ganz einfach kein Platz sein wird! Das seit mehr als
70 Jahren bewährte und erfolgreiche Langzeit-
Gymnasium soll geopfert werden. Damit entfällt
die letzte echte Wahlmöglichkeit!
Nicht ein bewährtes System abschaffenSPES I will ein bewährtes und erfolgreiches Schul-
system abschaffen und eine Einheitsschule ohne
spezielle Förderung der Jugendlichen einführen!
Daher: NEIN zu SPES I!
KONTRA
märz 2009
Ingrid Frommelt und Siegfried SeleVerein für Bildungsvielfalt
k o P f d E s M o n at s
«In den kommenden Jahren müssen wir un-
sere Segel so setzen, dass wir uns als Staat und als
Gesellschaft in die richtige Richtung bewegen», be-
schwor Klaus Tschütscher drei Tage vor den Land-
tagswahlen die Wählerschaft.
Nun ist er der Steuermann für
die nächsten vier Jahre, auf den
Sessel des Regierungschefs geho-
ben durch den Wahlsieg der Va-
terländischen Union (VU), die nicht nur als stim-
menstärkste Partei aus den Wahlen hervorging,
sondern sogar die absolute Mehrheit der Mandate
holte – was im Wahlkampf nicht einmal die VU zu
träumen wagte. Klaus Tschüt-
scher, Jurist mit Doktortitel und
als Leiter des Rechtsdienstes bei
der Steuerverwaltung versiert in
Steuerfragen, hat neben der Lö-
sung vieler Sachfragen auch den
«Beginn einer neuen politischen
Kultur» versprochen, was ihm
die Wählerinnen und Wähler
mit einem Vertrauensvorschuss
verdankten. Ohne vorher ein po-
litisches Amt ausgeübt zu haben,
trat Klaus Tschütscher 2005 in die Koalitionsregie-
rung ein und übernahm die Ressorts Wirtschaft,
Justiz und Sport. «Die bisherige Regierungstätigkeit
Klaus Tschütschers war vor allem durch zahlreiche
Massnahmen und Initiativen zur Stärkung des
Wirtschaftsstandorts Liechtenstein geprägt», rück-
te ihn die VU-Wahlbroschüre ins Bewusstsein der
Wählerschaft. «Hier ist Wichtiges erreicht und in
die Wege geleitet worden», gab die VU bekannt,
ohne zu benennen, um welche Dinge es sich han-
delte. Konkreter dafür der «enorme Leistungs-
ausweis» im Justizressort mit Stiftungsrecht und
dem Opferhilfegesetz. Wieder unbestimmt der
Leistungsausweis im Sport, dafür aber der Hinweis,
dass sein Einsatz nichts zu wünschen übrig liess:
«Die Arbeit im Sportressort stellt für ihn ganz
eindeutig eine Herzensangelegenheit dar.» Klaus
Tschütscher hat versprochen, als Regierungschef
«für unser Land eine Brücke bauen» und «eine be-
herzte grosse Koalition» zu bilden. Aus der Situati-
on als Minderheitspartner in der FBP-dominierten
Koalition entwickelte Tschütscher sein Koalitions-
modell: «Damit die Koalition auch wirklich funk-
tioniert, auch gute Ideen aus anderen Ressorts vom
Koalitionspartner gewürdigt und unterstützt wer-
den, ist eine deutliche Verbesserung in der strategi-
schen Führung notwendig.» Sofern es zu einer Neu-
auflage einer VU-FBP-Koalition kommt, kann sich
der kleinere Partner freuen, denn auf die Frage, was
er als Regierungschef anders machen würde, ant-
wortete Klaus Tschütscher dem Liechtensteiner Va-
terland: «Vor allem werde ich die Zusammenarbeit
mit dem Koalitionspartner auf eine andere Basis
stellen und ihn anders einbeziehen, als das die FBP-
Mehrheit in den letzten vier Jahren getan hat.»
Den Bürgerinnen und Bürgern vermittelte der
neue Regierungschef am VU-Parteitag die Hoff-
nung, künftig weniger am Gängelband des Staates
gehalten zu werden. «Dieser politische Trend hin
zum allumfassenden Regulierungsstaat bereitet
mir Sorge», bekannte Tschütscher und fügte hinzu,
dieser Trend entspreche nicht den Bedürfnissen der
Menschen. «Wir müssen unsere Stimme erheben»,
forderte er die versammelten VU-Delegierten auf,
«damit der Staat mit absoluten Verboten und frei-
heitsraubenden Vorschriften auf jeden Fall zurück-
haltender umgeht – und zwar in allen Politikberei-
chen.» Zuerst aber will er die Aussenpolitik wieder
aktiv führen, das Budget 2009 überarbeiten, das
Steuergesetz rasch in Kraft setzen, die Auswirkun-
gen der Rezession abfedern und damit Arbeitsplätze
schützen. |
die segel in den kommenden Jahren so setzen,
dass wir uns als staat in die richtige richtung bewegen
Klaus TschütscherNeuer Regierungschef
märz 2009
Foto
: Pre
ssea
mt
k o P f d E s M o n at s
12
Klaus Tschütscher Neuer regierungschef
PRINTING ON DEMANDFür Einzelexemplare und grosse Aufl agen. Für standardisierte und personalisierte Mailings. Für Geschäfts- und Privatdruck-sachen. Kompetent – schnell – fl exibel.
Digiprint AGSt.-Luzi-Strasse 18FL-9492 EschenTel. +423 373 73 50digiprint@digiprint.liwww.digiprint.li
Die Amerikaner pumpen fast
unvorstellbare Summen in die serbelnde Wirt-
schaft, zur Rettung maroder Banken stehen Milli-
arden bereit, die Deutschen diskutieren eine
Schrottprämie für Altautos, damit der Absatz neu-
er Autos angekurbelt wird. Welt-
weit sind bisher 11'000 Milliarden
Franken aufgewendet worden.
Der Staat muss der Wirtschaft
unter die Arme greifen, die an-
sonsten gegen staatlichen Inter-
ventionismus wetternde Wirt-
schaft nimmt den Geldsegen des Staates gerne ent-
gegen. Noch ist Liechtenstein in der glücklichen
Lage, dass die Hoffnung überwiegt, der Rückgang
der Konjunktur sei eine vorübergehende Sache.
Dass die Unternehmen vorerst zum Mittel der
Kurzarbeit greifen, deutet darauf hin, dass in eini-
gen Monaten wieder eine Aufwärtsentwicklung
erwartet wird. Der Staat Liechtenstein, obwohl mit
etwa 2 Milliarden Franken Reserven sehr gut be-
stückt, wäre aber trotzdem überfordert, wenn Hil-
fe in grossem Ausmasse für die Unternehmen not-
wendig würde. Wirtschaftshilfe zur Rettung von
Unternehmen und Banken musste, zumindest seit
der Zeit des Zweiten Weltkriegs,
nicht ausgerichtet werden. Den-
noch gibt es ein Gesetz über
Wirtschaftsförderung, womit an-
gesichts der weltweiten Rettungs-
aktionen für die Wirtschaft die
Frage nicht weit weg ist, ob dieses
Gesetz den heutigen Anforde-
rungen noch entspricht. Ein Blick
auf das nur drei Artikel umfas-
sende Gesetz aus dem Jahre 1998
lässt Zweifel aufkommen: Es geht nur um Beiträge
für Förderungsmassnahmen, in erster Linie für
Aus- und Weiterbildung, aber auch für Imageförde-
rung des Wirtschaftsstandortes und für Standort-
promotion. Auch dem Ressort Wirtschaft der Re-
gierung ist offenbar nicht verborgen geblieben, dass
eine Modernisierung dieser Art völlig ungenügen-
der Wirtschaftsförderung dringend notwendig
wäre. Ein Experte habe den Auftrag, gab Wirt-
schaftsminister Klaus Tschütscher im vergangenen
Dezember bekannt, den Bedarf einer Revision ab-
zuklären: «Um das Instrument der Wirtschaftsförde-
rung weiterhin und nachhaltig einzusetzen, wurde
ein Expertenauftrag erteilt, welcher klärt, inwiefern
es den Ansprüchen einer modernen Wirtschafts-
politik noch entspricht und vor allem welchen An-
forderungen es in Zukunft genügen muss.»
Liberale Wirtschaftspolitik ohne staatliche Eingriffe
Der Rechenschaftsbericht der
Regierung weist für das Jahr 2007 aus, dass knapp
1,5 Millionen Franken unter dem Titel Wirtschafts-
förderung geflossen sind. Das Budget für 2009 sieht
einen leicht höheren Betrag vor. Wie weit die Bei-
Wirtschaftsförderung durch
geringe regulierungsdichte
inklusive abbau und Vermeidung
von bürokratischen hürden
W i r t s c h a f t
Wer heute von Wirtschaftsförderung spricht, denkt an Milliarden, die weltweit
zur sanierung von Banken und zur rettung an autokonzerne vergeben werden.
liechtenstein kennt diese art von Wirtschaftsförderung (noch) nicht.
Von Günther Meier
Wirtschaftsförderung auf dem Prüfstand14
15
märz 2009
träge des Staates die Absicht des
nachhaltigen Einsatzes für die
Wirtschaft erfüllten, dürfte An-
sichtssache sein. Welche Rich-
tung die Regierung in der Wirt-
schaftsförderung in den letzten
Jahren verfolgte, ist im Regierungsprogramm
2005–2009 enthalten: «Die Regierung setzt auf
eine liberale Wirtschaftspolitik, welche vom Pri-
mat der Eigenverantwortlichkeit ausgeht und die
staatlichen Eingriffe auf das Notwendige be-
schränkt». Das Regierungsprogramm nannte dazu
drei Instrumente: Erstens Wirtschaftsförderung
durch Erhalt und Schaffung attraktiver wirtschaft-
licher und rechtlicher Strukturen und Rahmenbe-
dingungen; zweitens eine geringe Regulierungs-
dichte inklusive Abbau und Vermeidung von büro-
kratischen Hürden; drittens die Bekämpfung der
Arbeitslosigkeit. Wenn bei anderen Gelegenheiten
die Rahmenbedingungen und Rechtsstrukturen
als optimal und attraktiv gelobt werden und wenn
die «kurzen Wege» des Kleinstaates zur Verhinde-
rung der Bürokratie als vorbildlich dargestellt wer-
den, fragt man sich wirklich: Stimmt jetzt die eine
Version oder die andere?
Auch in Zukunft ohne klassi-sche Wirtschaftsförderung?
Interessant in diesem Zusammen-
hang die Antwort des Ressorts Wirtschaft auf eine
Interpellation im Landtag, wie Jungunternehmer
unterstützt werden könnten: «Der Staat kann den
Jungunternehmer bei der Unternehmensgründung
in zahlreichen Punkten unterstützen, kann ihm
aber einzelne Entscheidungen nicht abnehmen. Die
Rolle des Staates sollte sich hierbei in erster Linie
auf den Abbau von bürokratischen Hürden, auf die
Schaffung von Informationsangeboten zur Erhö-
hung der Transparenz und auf die Beseitigung von
steuerlichen Fehlanreizen beschränken.» Solange
nicht Not am Mann ist, kann man sich solche Sätze
wie ein Stückchen Schokolade auf der Zunge zerge-
hen lassen. Für Notlagen taugen sie wohl wenig, be-
stätigen aber bürokratische Hürden. Bleibt also die
Hoffnung, dass es die Wirtschaft auch künftig
schaffen wird, ohne Wirtschaftsförderung auszu-
kommen, wie der Wirtschaftsminister in einem
Vortrag ausführte – dank den Rahmenbedingun-
gen wie dem günstigen Steuerklima, den einfachen
und kurzen Amtswegen, der wirtschaftlichen, sozi-
alen und politischen Stabilität...! |
Das Wirtschaftsförderungsgesetz
entspricht nicht den
Anforderungen an eine effektive
Förderung der Wirtschaft.
Foto
s: m
arco
Nes
cher
Wirtschaftsförderungsgesetz
Nach dem Wirtschaftsförderungsgesetz aus dem Jahre 1998 leitet
der Staat Beiträge für förderungswürdige massnahmen zur milde-
rung wirtschaftlicher Schwierigkeiten und zur langfristigen Sicherung
von Arbeitensplätzen. Als förderungswürdige massnahmen gelten
laut Gesetz:
n Berufliche Aus- und Weiterbildung
n Umschulung zur Verbesserung der beruflichen mobilität
n Imageförderung des Wirtschaftsstandortes
n Standortpromotion
n Beiträge an Institutionen zur Wirtschaftsförderung
n Beiträge an massnahmen für Härte- und Notfälle.
«Erdgas ist ein Schlüssel für die umweltorientierte
Energieversorgung», propagiert die Liechtensteini-
sche Gasversorgung. Wenn von Energie, Klima-
schutz, Umwelt in Zukunft gesprochen wird, fällt
das Erdgas in den Zukunfts-
programmen allerdings aus den
Traktanden. Erdgas gehört, wie
Erdöl, zu den fossilen Brennstof-
fen, die gegenüber erneuerbaren
Energieträgern wie Sonnenener-
gie den Nachteil haben, dass sie
Schadstoffe enthalten und irgend-
einmal zu Ende gehen. Schätzun-
gen der internationalen Energieorganisationen ge-
hen davon aus, dass noch nicht alle Erdgasvorkom-
men entdeckt sind. Als gesichert gelten Vorkom-
men von 150 000 Milliarden Kubikmeter, die
innerhalb unserer Erde lagern. Mindestens bis 2030,
prognostizieren Experten, werden Erdgas und Erd-
öl ihre Bedeutung beibehalten und den überwie-
genden Anteil des weltweiten Anstiegs der Energie-
nachfrage decken müssen. Der Gasstreit zwischen
Russland und der Ukraine hat Europa aber deutlich
gezeigt, dass die zu Ende gehenden Ressourcen den
Kern von kriegerischen Auseinandersetzungen in
sich bergen. Vor dem Hintergrund der Tatsache,
dass sich die grössten Erdgasreserven in jenen Regi-
onen befinden, die zu den Krisenherden zählen,
lässt die Zukunftsaussichten nicht gerade als rosig
erscheinen.
Verbindung von Wirtschaftlich-keit und Umweltschutz
Der Einsatz von Erdgas sei be-
sonders geeignet, um die CO2-Minderungsziele zu
erreichen, die im Zusammenhang mit der Kyoto-
Konferenz auch von Liechtenstein eingegangen
wurden, ist die Liechtensteinische Erdgasversor-
gung überzeugt. Erdgas weise von allen fossilen
Brennstoffen den geringsten Kohlenstoffgehalt auf,
was nicht nur bei der Nutzung als Brennstoff in der
Wärmeerzeugung, sondern auch für neue, innova-
tive Einsatzfelder gelte. Erdgas sei beispielsweise ein
Grundstoff für mit Wasserstoff betriebene Brenn-
stoffzellen und lasse sich gut mit solaren Energie-
systemen kombinieren. Die Bedeutung des Erdga-
ses wachse damit im Rahmen der nationalen wie
internationalen Klimaschutzpolitik. Was die Ver-
sorgungssicherheit betrifft, gibt die Liechtensteini-
sche Gasversorgung eine gewisse Entwarnung: Die
Liefergemeinschaft E.ON Ruhrgas/Gasversorgung
Süddeutschland GmbH beziehe das auch nach
Liechtenstein transportierte Erdgas aus verschiede-
nen Quellen, die den Ausfall eines Lieferanten je-
derzeit überbrücken liessen. Ausserdem verfüge die
Liefergemeinschaft über grosse Untertag-Erdgas-
speicher, mit denen Unterbrüche über längere Zeit
überbrückt werden können. Gemessen am heuti-
gen Verbrauch, ist die Gasversorgung überzeugt,
reichten die weltweit gesicherten und zusätzlich ge-
schätzten Erdgasvorräte noch für die nächsten 150
gemessen am heutigen
Verbrauch reichen die weltweit
gesicherten und zusätzlich
geschätzten Erdgasvorräte noch
für die nächsten 150 Jahre
E n E r g i E
Erdgas hat in liechtenstein nach der Einführung in den 1980er-Jahren rasch
an Bedeutung gewonnen. heute steht Erdgas an der spitze der Energieträger.
Mehr und mehr findet Erdgas als schadstoffarmer kraftstoff auch Verwen-
dung in autos.
Von Günther Meier
Erdgas zur Schonung der Umwelt 16
17
Jahre. Fazit der Gasversorgung: «Wer auf Erdgas
umstellt, verbindet Wirtschaftlichkeit und Kom-
fort mit Umweltschutz. Zudem leistet er einen Bei-
trag zur breiten Abstützung unserer Energieversor-
gung bzw. zur Verhinderung von einseitigen Ab-
hängigkeiten.»
Erweiterung in neue Bereiche der Energie
Umgestellt auf Erdgas haben in
Liechtenstein inzwischen sehr viele, besonders auch
kleinere und grössere Unternehmen, so dass Erdgas
heute den grössten Anteil am gesamten Energiever-
brauch in Liechtenstein ausmacht. Weil der Trans-
port des Erdgases unterirdisch, völlig geräuschlos
und ohne jede Belastung der Strassen erfolge, un-
terstreicht die Gasversorgung, werde damit auch
ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Die Unter-
nehmensstrategie 2008 – 2013 der Gasversorgung
baut darauf auf, eine moderne Energieplattform zu
schaffen: Durch eine gezielte Erweiterung der Ge-
schäftstätigkeit in neue Geschäftsgebiete im Be-
reich Energie soll einerseits die Stabilität des Unter-
nehmens gesichert und anderseits die Abhängigkeit
vom reinen Erdgasmarkt in Liechtenstein vermin-
dert werden. Mit der Errichtung der Erdgas-Tank-
stellen in Vaduz, Bendern und Mauren wurde ein
Geschäftszweig ausserhalb der Wärmeversorgung
bereits ausgebaut. Sofern die Autohersteller bei der
Umstellung von den herkömmlichen Benzin- oder
Dieselmotoren auf andere Kraftstoffe das Erdgas in
den Mittelpunkt stellen, kann dem Erdgas als Treib-
stoff eine interessante Zukunft
prognostiziert werden. Innovativ
beschreitet die Liechtensteini-
sche Gasversorgung neue Wege,
um die Attraktivität des Energieträgers Erdgas für
den Verbraucher zu erhöhen und damit zugleich ei-
nen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klima-
schutz zu leisten.
Biogas aus Abfall zu Erdgasqualität aufarbeiten
Als ökologisch sinnvoll erachtet
die Gasversorgung die Energiegewinnung aus Ab-
fall. «Je besser die gewonnene Energie die Bedürf-
nisse der Abfall produzierenden Gesellschaft und
der Umwelt abdeckt», hält die Gasversorgung dazu
fest, «desto nachhaltiger ist die Wirksamkeit.» Öko-
logisch wertvoll sei es deshalb, Biogas zu Erdgas-
qualität aufzubereiten, ins Netz einzuspeisen und
an den Erdgastankstellen als Treibstoff für Fahr-
zeuge abzugeben. Eine wichtige Quelle für die Er-
zeugung von Wärme wird in Zukunft zudem die
Brennstoffzellentechnik sein, bei welcher das Erd-
gas eine entscheidende Rolle spielt. Auch hier will
die Liechtensteinische Gasversorgung weiterhin
am Ball bleiben. |
Erdgas fliesst unterirdisch und
völlig geräuschlos von der Gasver-
sorgung zu den Verbrauchern.
Foto
: Lie
chte
nste
inis
che
Gas
vers
orgu
ng
Energieträger-anteile
n 28,8 Prozent Erdgas
n 26,3 Prozent Elektrizität
n 20,5 Prozent Heizöl
n 14,3 Prozent Benzin
n 7,9 Prozent Dieselöl
n 2,2 Prozent Verschiedene
märz 2009
Einen Boxkurs würde Jürg Han-
selmann nicht gerade machen. Und seine Hände
versichern? Das nun auch wieder nicht. Doch für
Eisenbahnen empfindet der Komponist und Pia-
nist richtig Leidenschaft. So hat
ihn seine «Railway Sonatina»
2005 bei Freunden pianistischer
Raritäten zum Begriff gemacht.
Ein Stück, das nur komponieren
kann, wer Lokomotiven liebt und
ein gesundes Verhältnis zur Welt
jenseits des Klavierzimmers be-
sitzt. Genauso bringt Hanselmann auf der CD «Die
Eisenbahn in der Klaviermusik» den legendären
Orientexpress und donnernde amerikanische
Dampflokomotiven leichthändig und melodisch
geschmeidig zum Klingen. Oft an seiner Seite am
Klavier: die Pianistin Sandra Hanselmann.
An zwei Flügeln oder vierhändig
spielt das Pianistenpaar denn auch am 22. März in
Vaduz Werke aus Frankreich und Liechtenstein.
«Fast alle grossen Komponisten seit dem 18. Jahr-
hundert haben Originalstücke für vier Hände ge-
schrieben», sagt Jürg Hanselmann. Darunter der
Liechtensteiner Komponist des 19. Jahrhunderts
mit internationalem Rang, Josef Gabriel Rheinber-
ger. Als musikalischer Urenkel folgt der Komponist
Hanselmann dem als Hofkapellmeister des bayeri-
schen Königs Ludwig II. sehr erfolgreichen Rhein-
berger in direkter Linie. Mit Rheinbergers Duo in
a-moll op. 15 für zwei Klaviere spielen die Hansel-
manns eine technisch anspruchsvolle Sonate, die
selbst beim Rheinberger-Zeitgenossen Johannes
Brahms Beachtung fand.
Mit höchster technischer Präzision Das Zusammenspiel zweier Pia-
nisten ist technisch äusserst heikel. Bei keiner ande-
ren Instrumentenkombination wird jede kleine Ver-
zögerung als «klappern» so offenkundig. Als Solist
mit vier Händen – so allerdings versteht sich das
Hanselmann-Duo nicht. Vielmehr ginge es darum
vorauszuhören, das Spiel zu lesen eines Gegenübers,
sie, die spontane, entlockt
dem klavier gefühle. Er, der
fordernde, spielt mit einer
urmusikalischen ader
k u lt u r
sie hören voraus, lesen das spiel des gegenübers und spielen uns ihre ge-
meinsamen Musikgedanken vor: das Pianistenpaar Jürg und sandra hansel-
mann zeigt auf zwei konzertflügeln leichthändige courage. akkorde fliessen,
als seien sie das natürlichste der Welt.
Von Kornelia Pfeiffer
18
19
Vier Hände am Piano Jürg und Sandra Hanselmann
märz 2009
von dem man gerade mal die Stirn sieht. «Manch-
mal wetteifern wir ohne Worte, manchmal ist es ein
musikalisches Frage- und Antwortspiel oder ein fes-
selnder Dialog zwischen oben und unten», sagt San-
dra Hanselmann. Sie, die Spontane, entlockt dem
Klavier aus dem Bauch heraus Gefühle. Er, der For-
dernde, spielt mit einer urmusikalischen Ader und
höchster technischer Präzision. Gemeinsam am Kla-
vier zu musizieren, bedeutet ihnen sehr viel.
Mathematisches hinter verspieltem Stück
An einem Mittwoch vor 27 Jah-
ren sassen die beiden an einem von drei Steinways
im Piano-Klassenzimmer am Konservatorium in
Bern. Jürg als Assistent von Professor Schneeberger,
Sandra als Studentin. Seitdem sind sie zusammen.
Zur Hochzeit bekamen ihre Gäste ein Konzert mit
vier Händen. Und ab und zu bekommt Sandra von
Jürg eine Komposition geschenkt.
Streng genommen gehört daher
die Sonate für zwei Klaviere über
das Thema C/O/U/R/A/G/E, die
die beiden in Vaduz uraufführen,
Sandra. Obwohl ein verspieltes
Stück mit einer heiteren, mär-
chenhaften, fantasievollen Grund -
stimmung, hat die Komposition
etwas Mathematisches. Gemein-
sam mit Musikwissenschaftlern
hat Hanselmann gegraben und
getüftelt. Mit Anleihen an das la-
teinische, italienische und fran-
zösische Musikalphabet gelang
es ihm, die Buchstaben des Wor-
tes «Courage» in Töne umzu-
wandeln. Wunderkinder – nein, das wollten sie nie
sein. Mit zwölf erst leuchtete Sandra Hanselmann
ein, dass Kunst einer grossen Anstrengung bedarf,
so begabt man auch sein mag. Dann allerdings liess
sie das Klavier, das zwischen Tischtennisplatte und
Fahrrädern im Ferienhaus der Familie im Berner
Oberland stand, nicht mehr los. Im Alter von acht
marschierte Jürg zum Klavierunterricht an der Mu-
sikschule Vaduz, erst mit 13 aber beschloss er, kei-
ne Zeit mehr zu vergeuden und spielte mehrere
Stunden täglich – als er verstand, was Franz Liszt
einmal gesagt hat: Man spielt Klavier nicht mit zwei
Einheiten, sondern entweder mit einer Einheit aus
zwei Händen oder mit zehn gleichberechtigten Fin-
gern. Mit der eigenen Herkunft hat das Repertoire
des Liechtensteiner Klavier-Duos nichts zu tun.
«Wir sträuben uns dagegen, Musik in starre natio-
nale Kategorien einzuordnen», sagt Jürg Hansel-
mann. «Wir versuchen, zu jedem Komponisten ei-
nen Schlüssel zu finden.» Und weshalb die Vorliebe
für französische Komponisten? «Wegen der Le-
benslust, dem Esprit, dem Humoristischen, das in
der französischen Musik klingt.» So stehen in Va-
duz auch Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Francis
Poulenc auf dem Konzertprogramm. |
Jürg und Sandra Hanselmann:
Gemeinsam am Klavier zu
musizieren, bedeutet ihnen
sehr viel.
Foto
s: m
arco
Nes
cher
klavierkonzert
Liechtensteiner Klavier-Duo mit Courage: Jürg
und Sandra Hanselmann spielen Werke aus
Frankreich und Liechtenstein. Sonntag, 22. März,
17 Uhr, Vaduzer-Saal Vaduz
20
k u n s t
Fürstliche Pferde «Das Glück dieser Erde...»
Das Kunstmuseum Liechtenstein
zeigt regelmässig eine Sonder-
ausstellung mit Werken aus der
Sammlung des Fürsten von
Liechtenstein. Damit wird der
Bogen gespannt zwischen der zeitgenössischen
Kunst und der Welt der Alten Meister. Am 5. März
2009 wird die Ausstellung «Das Glück dieser Erde...»
eröffnet, die Pferde als höfisches Motiv der Kunst-
geschichte zeigt.
Die Pferdezucht hatte im Haus Liechtenstein
vor allem ab dem 16. Jahrhundert eine grosse wirt-
schaftliche, gesellschaftspolitische und repräsenta-
tive Bedeutung. Die liechtensteinischen Pferde bil-
deten begehrte Tauschobjekte für Kunstgegenstän-
de, waren beliebte diplomatische Geschenke und in
diesem Zusammenhang – schon alleine in materi-
eller Hinsicht – von hohem Wert. In den Gestüten
in Eisgrub, Feldsberg und Lundenburg waren in
den besten Zeiten, die Arbeits- und Nutzpferde mit
eingerechnet, zwischen 600 und 800 Tiere einge-
stellt, die meisten davon hochwertige Zuchtpferde,
die vor allem für ihre Kraft geschätzt wurden.
Dieser Stellenwert des Pferdes lässt sich auch
in den Fürstlichen Sammlungen ablesen. Von Jo-
hann Georg und Philipp Ferdinand von Hamilton
wurden die unverwechselbaren Liechtenstein-Pfer-
de in beinahe lebensgrossen Leinwandbildern fest-
gehalten und viele der Herrscher im Fürstenhaus
liessen sich hoch zu Ross abbilden. L. de Witte führt
den Betrachtern in seinen fast wie Miniaturen ge-
malten kostbaren Kupfertäfelchen die Schönheit
der Pferde vor Augen; man kann den ganzen Stolz
ihrer Besitzer ablesen und den Aufwand nachvoll-
ziehen, mit dem sie gepflegt worden sind. Das Pferd
begleitete über Jahrtausende die kulturelle und
wirtschaftliche Entwicklung des Menschen und
spielte auch in der Geschichte der Familie Liechten-
stein seit dem 13. Jahrhundert eine bedeutende Rol-
le. Man führte die Rosse bei diplomatischen Anläs-
sen zum Staunen der höfischen Gesellschaft vor.
Oft wurden Pferde auch als Geschenke abgegeben.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechten-
stein zeigt die vielfältigen künstlerischen Darstel-
lungen des Pferdes in den Fürstlichen Sammlungen
auf. Gemälde, Skulpturen und Stiche vermitteln
die Leidenschaft für edle Rosse in der Geschichte
des Fürstenhauses. Es ist die Beschäftigung mit die-
sen künstlerischen Zeugnissen der Vergangenheit,
welche die einstige Bedeutung dieser edlen Tiere für
den Menschen erahnen lassen.
«Das Glück dieser Erde...» ist eine Ausstellung
des Liechtenstein Museum in Wien und wurde zu-
sammengestellt von Dr. Johann Kräftner, Direktor
der Fürstlichen Sammlungen Vaduz und Liechten-
stein Museum Wien. |
L. de Witte: «Stallbursche mit
schwarz-weissem Hengst in weiter
Landschaft.» 18. Jahrhundert.
Öl auf Kupfer.
märz 2009
ausstellung
Die Ausstellung aus Werken der Fürstlichen
Kunstsammlung mit dem Titel «Das Glück dieser
Erde...» dauert vom 6. märz bis 18. Oktober 2009.
Die öffentlich zugängliche Vernissage findet am
Donnerstag, 5. märz 2009, um 18.00 Uhr im
Kunst museum Liechtenstein statt. Die Ausstel-
lung wird begleitet von einem interessanten rah-
menprogramm und verschiedenen Führungen.
21
P h i l at E l i E
Druckkunst – Kunstdruck Neue Kunstbriefmarken
Im Zeitalter von Internet, Game-
boys und anderen Freizeitbe-
schäftigungen ist der Aufbau ei-
ner Briefmarken-Sammlung kein
Massenphänomen mehr unter
den Jugendlichen. Briefmarken
werden zunehmend durch ande-
re Frankaturmodelle verdrängt,
die auch in der Liechtenstein Post
AG Verwendung finden. Die Post
selbst erhält Konkurrenz durch
private Brief- und Paketverteiler,
die ohnehin auf Briefmarken
verzichten. Die Philatelie ist vom
vornehmen Freizeitvergnügen mit weltweiter Ver-
breitung zu einer Nische verkümmert.
Kunstbriefmarken aus Linolschnitten
Die Philatelie Liechtenstein steu-
ert dieser Entwicklung entgegen und bringt immer
wieder überraschende und attraktive Nebenpro-
dukte zu den Briefmarken heraus. «Es war schon
lange der Wunsch der Verantwortlichen der Phila-
telie Liechtenstein», betont Philatelie-Chef Norbert
Hasler, «auf den von ihnen herausgebrachten Brief-
marken verschiedene Techniken der Druckform-
herstellung aufzuzeigen.» Die Briefmarken-Ausga-
be vom 2. März 2009 startet deshalb mit der Serie
«Druckkunst – Kunstdruck» eine neue Reihe an
hoch stehenden Kunstbriefmarken, die einzigarti-
ge, speziell für diesen Zweck geschaffene Kunst-
werke im Kleinformat präsentiert. Der Künstler
Stephan Sude stellt am Beginn dieser Serie die
Kunst des Linolschnitts vor. Norbert Hasler freut
sich, für diese Aufgabe einen einheimischen Künst-
ler gefunden zu haben, der sich seit Beginn seiner
künstlerischen Tätigkeit mit den verschiedenen
Formen des Druckes in Linol oder Holz auseinan-
dersetzt. Stephan Sude hat mit seiner Druckkunst,
die neu auch auf drei Briefmarken abgebildet wird,
im In- und Ausland grosse Anerkennung gefunden.
In seinen Linolschnitten wagte sich der Künstler an
den Begriff «Leben» heran. Ein
erstes Bild zeigt unter dem Titel
«Entfaltung» die Freude eines
Mädchens, das einen Schmetter-
ling bewundert. Die Briefmarke
«Bewusstsein» zeigt die andere Seite des Lebens, die
Trauer eines Menschen. Auf der dritten Briefmarke
mit dem Thema «Erfüllung» blickt ein älterer
Mann von einer Anhöhe auf seinen bisherigen Le-
bensweg zurück. Die Briefmarken werden be-
stimmt die erhoffte Beachtung finden. Begleitet
wird die Briefmarken-Ausgabe vom Angebot, dass
Drucke der Linolschnitte erworben werden kön-
nen. Die drei Kunstwerke wurden in traditioneller
Art auf hochwertiges Japanpapier gedruckt, wobei
die Auflage aus drucktechnischen Gründen auf
250 Exemplare beschränkt wurde. Alle Kunstdru-
cke sind vom Künstler signiert und mit einer Num-
mer versehen. |
Die Linolschnitte der Serie «Druck-
kunst – Kunstdruck» wurden
vom liechtensteinischen Künstler
Stephan Sude geschaffen.
Foto
: Phi
late
lie L
iech
tens
tein
Briefmarken am 2. März
Philatelie bringt am 2. märz 2009 eine reihe neuer Briefmarken he-
raus. Neben den Kunstdrucken die Europa-marke 2009 zum Jahr
der Astronomie, ein marke zum grossen Jubiläum «200 Jahre Grund-
buch» und eine marke zum kleinen Jubiläum «10 Jahre Post AG».
Dazu die Fortsetzung der Serie über den Bevölkerungsschutz, dies-
mal den Samaritern gewidmet.
märz 2009
stimmung der Förderungsbeiträge mit den Förde-
rungsleistungen der Gemeinden sowie Dritten und
eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und Auf-
gabenteilung mit den Vertretern der Privatwirt-
schaft anzustreben.»
Doppelte Belastung durch Spitzensport und Beruf
Mit der Sportschule ist eine aus-
gezeichnete Grundlage geschaffen worden, die jun-
gen Sporttalenten die Möglichkeit bietet, Schulbil-
dung und Sport besser in Übereinstimmung mitei-
nander zu bringen. Mit der Sportschule werde die
Sportlandschaft Liechtensteins bereichert, sagte
der damalige Sportminister Alois Ospelt bei der Er-
öffnung im Sommer 2004, und gleichzeitig werde
ein wichtiger Grundstein gelegt für zukünftige
Sporterfolge Liechtensteins. Was aber nach der ob-
ligatorischen Schulzeit? Dann geht es darum, die
zweigleisige Karriere weiterzuführen, die Belastung
von Spitzensport und Beruf unter einen Hut zu
bringen. Aus vielen abgebrochenen Sportkarrieren
weiss man, dass das Nebeneinander von Sport und
Arbeit zu einer Überlastung führen kann. Für viele
Sportler bildet ein Studium oder eine Berufsausbil-
dung mit Blick auf die Zukunft ein wichtiges Ele-
ment, denn eine sportliche Karriere kann aufgrund
von Verletzungen rasch zu Ende sein. Wer nicht
früh genug vorsorgt, hat später vielleicht Probleme,
den Einstieg in die zivile Berufswelt zu finden – das
gilt übrigens auch für erfolgreiche Sportler, deren
Weg zurück nicht immer einfach ist. Spitzensport-
ler erhalten laut Sportgesetz bei entsprechenden
Leistungen eine nicht allzu hoch bemessene Sport-
förderung. Wenn Liechtenstein auch in Zukunft in
der internationalen Sportwelt eine Rolle spielen soll,
Der Zweckartikel des Sportgeset-
zes, das am 1. April 2000 in Kraft getreten ist, legt
die Leitlinien fest, nach denen die Sportförderung
in Liechtenstein betrieben wird: «Dieses Gesetz be-
zweckt, den Sport im Interesse
der Entwicklung der Jugend, der
Volksgesundheit, der Freizeitge-
staltung und der körperlichen
Leistungsfähigkeit zu fördern.»
Zehn Jahre sind es her, seit nach
diesem Gesetz die Sportförde-
rung in unserem Land ausgerich-
tet wird. Wer die Entwicklung im
Spitzensport verfolgt, gelangt schnell einmal zur
Schlussfolgerung, dass unser Sportgesetz nicht
mehr ganz den heutigen Anforderungen entspricht
und revisionsbedürftig ist. Da lautet beispielsweise
eine Gesetzesbestimmung, dass eine Förderung
nur erfolgen darf, wenn der Förderungsempfänger
ausserstande ist, das Vorhaben mit eigenen Mitteln
zu verwirklichen. Wenn es um junge Talente geht,
die auf dem Sprung zum Spitzensport sind, scheint
diese Gesetzesbestimmung wenig sinnvoll, auch
wenn die Eltern über ein gutes Einkommen verfü-
gen. Eine Revision der Sportförderung müsste zu-
mindest diesen Aspekt berücksichtigen und nöti-
genfalls differenzieren, vor allem aber sollte das re-
vidierte oder völlig neu gefasste Sportgesetz in einer
verständlicheren Art abgefasst werden. Es ist kaum
anzunehmen, dass es viele Menschen in unserem
Land gibt, die auf Anhieb in der Lage sind zu erklä-
ren, was mit dem geltenden Gesetzesartikel ge-
meint ist: «Die Förderung hat unter Bedachtnahme
auf allfällige Förderungsmassnahmen und die wirt-
schaftlich und strukturell zumutbaren Eigenleis-
tungen zu erfolgen. Es ist insbesondere eine Ab-
hoffnungsvolle sportliche
karrieren werden oft
abgebrochen, weil der
Berufskarriere der
Vorzug gegeben wird
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
s P o r t
Von Peter Rutz
Soziale Absicherung für unsere Sportler22
23
spitzensportler erhalten sportförderung gemäss dem sportgesetz aus dem
Jahre 1999. das sportgesetz ist revisions bedürftig. insbesondere sollte die
sportförderung überdacht werden, um die athleten sozial abzusichern.
reicht diese Art der Sportförderung nicht mehr aus.
Für die Zukunft braucht es neue Modelle, die den
Sportler während seiner aktiven Karriere fördern
und gleichzeitig für die Zeit nach dem Sport sozial
absichern. In anderen Ländern gehören Spitzen-
sportler der Armee an oder stehen beim Grenz-
schutz auf der Lohnliste. Natürlich macht es wenig
Sinn, einen Spitzenathleten als staatlichen Lohn-
empfänger zu führen, wenn sein Einkommen aus
Werbung und Prämien in die Millionen geht. Aber
bis es so weit ist, braucht es eine Absicherung. Man
könnte sich in unserem Land vorstellen, dass das
Land und die Gemeinden talentierte Sportler an-
stellen, so dass diese jungen Talente einen fixen
Lohn erhalten und die Sozialleistungen für AHV,
IV, FAK und die Betriebliche Vorsorge abgegolten
werden. Wichtig wäre auch, dass der Staat und die
Gemeinden als Arbeitgeber die notwendigen Versi-
cherungen, wie Haftpflicht, Unfall- und Risikover-
sicherung, abschliessen.
Die berufliche Zukunft der Sportler absichern
Angenommen, in jeder der elf
Gemeinden findet ein hoffnungsvoller Sportler zu
Beginn seiner Sportkarriere auf diese Weise Unter-
schlupf und der Staat stellt pro Gemeinde noch-
mals eine Sportlerin oder einen
Sportler ein, dann summiert sich
das zu einer hübschen Truppe,
die ohne Zukunftsangst trainie-
ren kann. Dem Beispiel des Staa-
tes und der Gemeinden könnten
auch Wirtschaftsunternehmen folgen, die nach
diesem Modell nicht nur Sponsoring betreiben,
sondern auch für die berufliche Zukunft der Sport-
ler sorgen würden. Hochleistungssport wird in ei-
nem Lebensabschnitt begonnen, in dem meistens
auch die Grundlagen für die spätere berufliche
Karriere gelegt werden. Hoffnungsvolle Karrieren
werden oft abgebrochen, weil der Berufskarriere
nach der sportlichen Karriere der Vorzug gegeben
wird. Haben die jungen Sportlerinnen und Sportler
aber eine Alternative, die insbesondere auch auf die
Risiko- und Sozialabsicherung ausgerichtet ist, so
fällt die Entscheidung eher zugunsten der (zeitlich
begrenzten) Sportkarriere.
Ein solches Modell ist sicher ein
lohnendes Unterfangen, denn die erfolgreichen
Sportler stellen später ihren Erfahrungsschatz den
jungen Talenten zur Verfügung. Wenn wir weniger
Spitzensportler haben, so fehlt letztlich dieses
Know-how – und zwar nicht nur für den Hochleis-
tungssport, sondern auch für den Breitensport. |
Foto
: Gün
ther
mei
er
märz 2009
Für junge Sporttalente sind
neue Modelle der Sportförderung
zu entwickeln, damit
Spitzensport und Beruf besser
vereinbart werden.
24
P u B l i r E P o r ta g E
Exzellente Strecke und packender Sport
Am 4. und 5. April trifft sich zum
zweiten Mal nach 2007 die Welt-
elite des Mountainbike-Rad-
sports in Schaan. Reinhold Hart-
mann, Präsident des Organisa-
tionskomitees, opfert den Gross-
teil seiner Freizeit dafür, den Radsportfans der
Region ein einmaliges Erlebnis zu ermöglichen.
Packende Rennen, diverse Fahrer
der Weltelite, begeisterte 9000 Zuschauer und ein
durchwegs erfreuliches Feedback aus Sport, Politik
und Wirtschaft. Reinhold Hartmann aus Schaan
erinnert sich gerne an das erste internationale
Mountainbikerennen in Schaan zurück. 2007 hiess
dieses noch «Swisspower Cup». Auf Anhieb klas-
sierte sich das Rennen mit der exzellenten und tech-
nisch schwierigen Strecke unter den Top-20-Moun-
tainbike-Anlässen der Weltrangliste des Internati-
onalen Radsportverbandes UCI. Dies zu toppen ist
ein schwieriges Unterfangen. Aber für das Organi-
sationskomitee des neu unter dem Namen «Racer-
Bikes-Cup» stehenden Anlasses zugleich eine He-
rausforderung. «Wir wollen den Level halten, wenn
möglich gar noch etwas anheben», erzählt OK-
Präsident Reinhold Hartmann von den ambitio-
nierten Zielen. Seit Beginn des Jahres steckt der
Pensionär mindestens 80 Prozent seiner Freizeit in
die Organisation des Anlasses. Besonders hart ist
derzeit das Akquirieren der Sponsoren. Umso mehr
strahlen Hartmanns Augen, wenn er alle paar Wo-
chen von einer gelungenen Verhandlung erzählen
kann. Neben Sponsorenverhandlungen gehört sein
Hauptaugenmerk der Infrastruktur der Rennstre-
cke, die er regelmässig mit dem Rennleiter Werner
Buob bespricht, Verhandlungen mit der Forstwirt-
schaft und der Alpgenossenschaft, den Bodenbesit-
zern der Rennstrecke bis hin zur Information der
regionalen Fahrer, die sich bereits für das Rennen
interessiert haben.
Sport- und Nachwuchs-förderung
Die Organisation des Racer-
Bikes-Cup mit Kategorien von den Junioren über
die Weltelite bis zu den Senioren steht beim RV
Schaan unter Sportförderung. Reinhold Hartmann,
der im neunten Jahr als Präsident steht (von 1990
bis 1994 und ab 2005) hat den Trend vom Radrenn-
sport Richtung Mountainbike schnell erkannt.
Nach der Durchführung des Swisspower Cups 2007
sind dem Verein sieben Nachwuchsfahrer beigetre-
ten. «Ich hoffe, dass sich in Zukunft noch mehr jun-
ge Radrennfahrer für den Mountainbikesport inte-
ressieren», blickt Hartmann nach vorne. Der RV
Schaan habe immer ein offenes Ohr für junge
Sportler und sei auch mit einer versierten Trainer-
crew gewappnet.
Bereit sind die Organisatoren
auch für die bis zu 10'000 Zuschauer, die für das
Auftaktrennen der achtteiligen Rennserie erwartet
werden. Wurden sie vor zwei Jahren fast überrannt,
ist in diesem Jahr alles für den Zuschaueraufmarsch
aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frank-
reich, Liechtenstein und weitere Länder bereit. Des-
halb freut sich Reinhold Hartmann schon jetzt auf
den Startschuss und das frenetische Publikum:
«Ein Grossteil davon wird es sich nicht nehmen las-
sen, nach dem Rennen der Weltstars wie Ralph Näf
oder Florian Vogel die Strecke selber mit dem Moun-
tainbike zu testen. Spätestens dann ist das Moun-
tainbikefieber in Liechtenstein ausgebrochen.»
Die Weltelite der Mountainbiker
freut sich bereits heute auf die
anspruchsvolle Strecke und die
einmalige Atmosphäre am ersten
Racer-Bikes-Cup in Schaan.
Foto
: rad
fahr
erve
rein
Sch
aan
märz 2009
Willkommen an Bord, lautet
die freundliche Nissan-Werbung.
Das Cockpit-Design des Qash-
qai+2 sei so gestaltet, dass es den
Fahrer umhüllt, um ein fokus-
siertes, sportliches Fahrgefühl zu
erzeugen. Noch geräumiger,
noch heller und luftiger fühlt
sich der Innenraum für die Pas-
sagiere an, denn der Qashqai+2
ist um eine zusätzliche dritte
Sitzreihe mit zwei Sitzen gewach-
sen. Unendlich viele Möglichkei-
ten, den Innenraum zu gestalten,
bieten die Sitzreihen, die sich je
nach Bedarf teilen lassen: Werden alle umgeklappt,
so ergibt sich ein riesiger Laderaum, werden nur
einzelne gekippt, so passt das Ladegut perfekt in die
Ladelücke. Obwohl der Qashqai+2 um 21 cm in der
Länge gewachsen ist und somit deutlich mehr Platz
im Innenraum bietet, bleibt er aussen ein kompak-
tes, aber muskulöses und elegant-schnittiges Auto.
Nissan wollte etwas Unerwartetes bieten und fasst
die Tugenden des Crossovers prägnant zusammen:
Kraftvoller Stil, agiles Ansprechverhalten, Komfort
und Praxisnutzen verbinden sich hier zu einer neu-
artigen Symbiose. Dabei greift Nissan beim Qash-
qai+2 durchaus auf bewährte Werte zurück. Das
dynamische Handling erhält das kühn und stark
wirkende Fahrzeug aus einem kraftvollen 2.0-l-
Aluminium-Benzinmotor mit 141 PS oder einem
2.0-l-Diesel mit 150 PS. Kultiviert lässt sich der ele-
gante Kompaktwagen mit dem serienmässigen
6-Gang-Schaltgetriebe vorwärts bewegen, auch bei
zügiger Fahrt voll auf Spritsparen eingestellt. Auf
Wunsch gibt es für Benziner und Diesel auch ein
komfortables Automatikgetriebe.
Die Kunden haben auch die Wahl
zwischen einem reinen Frontan-
trieb oder einem 4x4-System, das
noch mehr Traktion und Fahr-
stabilität bei widrigen Bedingun-
gen, auf rutschigen Strassen oder
auf losem Untergrund bietet.
Grossen Wert legte Nissan beim
Qashqai+2 auf die Sicherheit. Der
Wagen bremst sich genauso gut,
wie er fährt. Das ABS Antiblo-
ckiersystem wird von einer Hydraulik unterstützt,
die sicherstellt, dass ABS auf allen Rädern einwand-
frei arbeitet. Die EBS elektronische Bremskraftver-
teilung regelt den Bremsdruck zwischen den vorde-
ren und hinteren Bremsen für eine optimale Brems-
wirkung. Eine Kurvenbremskontrolle sorgt zudem
dafür, dass auch in Kurven die Stabilität beim
Bremsen sichergestellt ist. Alles in allem dient dazu,
dass das Fahrzeug unter allen Umständen auf Kurs
bleibt. Mit den Fahr-, Brems- und Stabilisierungs-
hilfen bleibt der Qashqai+2 auch bei harten Manö-
vern auf der Strasse. Was ein beruhigendes Gefühl
ist, auch für Fahrer, die ihr Auto nicht fordern, son-
dern vor allem ein sicheres Fahrzeug schätzen. Wer
sich für einen Qashqai+2 entscheidet, sucht nach
einem Fahrzeug mit viel Platz, mit Komfort und
Alltagsnutzen – ein klassisches
Mehr- oder sogar Vielzweckfahr-
zeug. Und das alles in modernem,
attraktivem Design, das die Vor-
teile eines Familienwagens mit
den Tugenden eines Transpor-
ters verbindet.
Dynamisches Design, viel
Fahrspass und unendlich viel
Platz. Das macht den Nissan
Qashqai+2 aus.
Foto
: Nis
san
a u t o
25Unendliches Platzangebot Nissan Qashqai+2 – Der neue 7-Sitzer
KIRCHPLATZ-GARAGE AG
www.nissan.li
Kaplaneigasse
FL-9493 Mauren
Tel. +423 / 370 17 17
märz 2009
«Ob wir so erfolgreich sein wer-
den wie die Generation unserer
Väter, kann niemand voraussa-
gen. Wir haben aber allen Grund,
optimistisch in die Zukunft bli-
cken zu können. Ein Kleinstaat
wie wir es sind, hat in einer Welt,
die sich immer rascher verändert, viele Vorteile.
Wir sind beweglicher und können uns auf neue Si-
tuationen rascher einstellen.» Diesen Optimismus,
der in der heutigen Zeit der globalen Finanz- und
Wirtschaftskrise wieder aktuell erscheint, strahlte
Erbprinz Hans Adam in seiner ersten Thronrede
aus, die er vor 25 Jahren vor dem Landtag gehalten
hat. Der Erbprinz war 1984 von Fürst Franz Josef II.
ermächtigt worden, den Landtag als sein Stellver-
treter zu eröffnen.
In seiner ersten Thronrede blendete Erbprinz
Hans Adam zurück in die Geschichte und stellte
nach dem Hinweis auf schwere wirtschaftliche und
politische Zeiten mit Zufriedenheit fest, dass aus
dem «Armenhaus Europas» das
Land mit dem höchsten Lebens-
standard geworden sei. Der Erb-
prinz sprach weiter von der Ver-
antwortung der jetzigen Genera-
tion, dieses Erbe zu bewahren
und wenn möglich zu vermeh-
ren. Gleichzeitig aber verschloss
er sich den negativen Auswir-
kungen der Wohlstandsgesell-
schaft: «Natürlich erheben sich
in der jüngeren Generation im-
mer wieder kritische Stimmen
gegen Auswüchse der
Wohlstandsgesell schaft, gegen
Veränderungen der Umwelt, ge-
gen die Politik der Parteien und
der Regierung und so vieles mehr.
Das soll aber kein Grund zur Be-
unruhigung sein. Im Gegenteil:
Fehlt jede Kritik, wird es erst be-
unruhigend. Es bedeutet entwe-
der, dass der jungen Generation die Leistungen ih-
rer Väter vollkommen gleichgültig sind oder ihr
Wille und Phantasie fehlt, das Vorhandene zu ver-
bessern und das Erbe zu mehren.» Erbprinz Hans
Adam lobte in seiner Thronrede die Vorteile des
Kleinstaates, der in der Geschichte immer wieder
von grösseren Staaten bedroht worden sei. Seine
damaligen Worte erhalten derzeit wieder Aktuali-
tät: «Ebenso falsch wie es ist, pessimistisch in die
Zukunft zu blicken, wäre es, die Gefahren zu unter-
schätzen, die einer kleinen Gemeinschaft wie Liech-
tenstein drohen können. Es wir auch für uns Rück-
schläge und Enttäuschungen geben, auch wir wer-
den Fehler machen, denn niemand ist unfehlbar.
Die Einrichtung der Stellvertretung für den
Fürsten befand sich damals bereits in Vorbereitung.
Der Landtag beschloss am 28. Juni eine Verfassungs-
änderung: «Der Landesfürst kann den nächsterb-
folgeberechtigten voll jährigen Prinzen seines we-
gen vorübergehender Verhinderung oder zur Vor-
bereitung für die Regierungsnachfolge als seinen
Stellvertreter mit der Ausübung
ihm zustehender Hoheitsrechte
betrauen.» Im Beisein der Fürst-
lichen Familie unterzeichnete
Fürst Franz Josef II. am 26. Au-
gust auf Schloss Vaduz das neue
Verfassungsgesetz. |
Z E i t g E s c h E h E n
26 27. März 1984 Hans-Adam II. hält erstmals eine Thronrede
Der heutige Fürst Hans-Adam II.
hielt am 27. März 1984
erstmals als Erbprinz und als
künftiger Stellvertreter des Fürsten
eine Thronrede zur Eröffnung
des Landtags.
Foto
: Lan
desa
rchi
v
märz 2009
Leuchten-Atelier Frey
Giuf 95 / SevelenT 081-750 14 05
Die ganz persönliche Beratung
27
k u n s t d E n k M ä l E r
Am Anfang war die Lotterie Engländerbau in Vaduz
Auf eine wechselvolle Geschichte
kann der Engländerbau in Vaduz
zurückblicken. Derzeit sind noch
der «Kunstraum Engländerbau»
im Obergeschoss und Büros von
Liechtenstein Tourismus im Erd-
geschoss untergebracht. Früher
waren hier Ausstellungen der
Fürstlichen Sammlung und der
Staatlichen Kunstsammlung zu
sehen. Am Anfang aber stand
eine Lotterie. Architekt Erwin
Hinderer aus Schaan erhielt 1933
den Auftrag, ein repräsentatives
Gebäude für eine Lotterie zu bau-
en. Als Bauherr trat die englische Gesellschaft
Mutual Life Insurance Company auf, woher der
Name Engländerbau stammt, der sich bis heute er-
halten hat. Nach der Schliessung der Lotterie 1934
sind in diesem Bauwerk immer wieder interessante
Mieter eingezogen. So sollen kurzzeitig eine Zahn-
fabrik und sogar ein Radiosender untergebracht
worden sein. Auch die heutige Philatelie Liechten-
stein, früher als Postwertzeichenstelle bekannt,
gastierte in diesem Gebäude, das der Staat im Jah-
re 1944 kaufte. Nicht verwirklicht wurde hingegen
das Projekt des Architekten Ernst Sommerlad, ein
Kino im Obergeschoss einzurichten.
Zum Gebäude selbst, wie im unten genannten
Buch beschrieben: «Das klar gegliederte dreige-
schossige Gebäude unter flachem Walmdach ist ein
Beispiel der frühen Moderne im Zentrum von Va-
duz. Der lang gestreckte, ostseitig gestuft an den
Schlossfelsen angelehnte Stahlskelettbau ist mit
Backsteinmauerwerk ausgefacht und mit senkrecht
gestellten Travertinplatten verkleidet. Der wohl-
proportionierte Bau zeichnet sich an der Westseite
im Erdgeschoss durch eine Gliederung mit Schau-
fenstern, an den beiden Obergeschossen mit regel-
mässiger Fensterreihung aus.»
Zur Lotterie im Engländerbau: Die englische
Mutualclub-Lotterie war aus dem Kanton Uri nach
Liechtenstein gezogen, weil die Schweiz 1923 alle
Lotterien verbot, wenn sie nicht
ausschliesslich Wohltätigkeits-
zwecken dienten. Zehn Jahre
später erklärte der Schweizer
Bundesrat, dass das schweizerische Lotteriegesetz
auf den 1. Januar 1934 über den Zollvertrag auch
auf Liechtenstein anwendbar sei. Der Landtag
beugte sich dem Diktat aus der Schweiz, weil be-
fürchtet wurde, dass die Schweiz sonst den Zollver-
trag kündigen würde. Die Errichtung von Spielban-
ken und Lotterien hatte in Liechtenstein immer ei-
nen schwierigen Stand. So lehnte Fürst Johann II.
1868 ein Projekt zur Errichtung einer Spielbank ab
und überbrückte die wirtschaftlichen Schwierig-
keiten mit Hilfe aus der eigenen Schatulle. Der Fürst
blieb auch 1872 unnachgiebig, als der Landtag eine
Petition für die Zulassung von Spielbanken verfass-
te. Im Jahre 1919 richtete eine Finanzgruppe ein
Konzessionsgesuch zur Errichtung eines Hotelbe-
triebs mit Casino nach dem Vorbild von Monte
Carlo an die Regierung – scheiterte aber damit. |
Der Engländerbau in Vaduz wurde
als erster Stahlskelettbau in Liech-
tenstein im Jahre 1933 gebaut.
Foto
: mar
co N
esch
er
das Buch zum thema
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Her-
mann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstge-
schichte. 2007
märz 2009
r ä t s E l - s Pa s s
28
märz 2009
Gewinnen Sie im März einen
Einkaufs gutschein über CHF
100.– von Schuh Risch AG,
Landstrasse 31, Schaan
Gewinnerin eines Einkaufs-
gutscheins über CHF 100.– von
Toppharm Apotheke, Schaan:
Frau Olgi Mattle, Wingarten 9,
9495 Triesen
kreuzworträtsel März 2009
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-
rätsel März 09» an folgende mail-Adresse und gewinnen Sie ei-
nen Preis: wettbewerb@dermonat.li oder benutzen Sie eine Post-
karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach, 9494
Schaan.
Der Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland
Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners/der
Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten
Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.
Einsendeschluss ist der 16. März 2009
kreuzworträtsel februar 09 lösungswort: galinakopf
ÜBER 350 WERKEFINDEN SIE IM ONLINE-SHOP
Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30Feldkircher Strasse 13 Fax +423 239 50 31FL-9494 Schaan www.buchzentrum.li
Fensterläden
Sonnenstoren
Rolladen
Lamellenstoren
Insektenschutz
Reparaturen
www.sprengerag.li Tel. 00423 373 24 79
Wir stellen alle in den Schatten
s c h l u s s P u n k t
30
2005 war ein gutes Jahr für die Vertretung von
Frauen im Parlament. Der Frauenanteil verdoppelte sich und Liech-
tenstein katapultierte sich in die vorderen Ränge der Weltrangliste.
2005 bedeuteten sechs Frauen im Landtag im internationalen Ver-
gleich noch Platz 24. Vier Jahre
später wurden wieder sechs Frau-
en in den Landtag gewählt. Diese
Stagnation in Liechtenstein be-
schert uns nun im internationa-
len Feld lediglich noch Platz 39. Eine ausgewogene Vertretung von
Frauen und Männern haben wir mit den 24 % Frauen im neuen Land-
tag auch dieses Mal nicht erreicht. Die Freude über das Ergebnis der
Frauen im Wahljahr 2009 ist deshalb nur verhalten. Das bedeutet für
die Kommmission für die Gleichstellung von Frau
und Mann, das Frauennetz und die Stabsstelle für
Chancengleichheit, weiter am Thema zu bleiben. 42
Männer und 20 Frauen haben sich zur Wahl gestellt.
Ein Drittel der kandidierenden Frauen wurde ge-
wählt. Dies entspricht in etwa dem Ergebnis von
2005. Insgesamt kam es in den letzten Jahren zu ei-
ner frauenfreundlicheren Stimmung im Wahlver-
halten der Wählerinnen und Wähler. Frauen wer-
den nicht mehr so oft gestrichen und erhalten auch
vermehrt Sympathiestimmen. Aufgrund der Wahl-
analyse 2005 war klar, es braucht nach wie vor einen
Effort, die erreichten 24 % zu halten. Die Analyse
machte deutlich, dass die Wahl von Frauen in den
Landtag noch keine Selbstverständlichkeit ist. So
lange sich Liechtenstein nicht für griffigere Massnahmen durchrin-
gen kann, bleiben wir – die Gleichstellungskommission, das Frauen-netz und die Stabsstelle für Chancengleichheit – unbeirrt am Thema.
Es braucht weiterhin Aktionen, welche die Kandidatinnen unterstüt-
zen. Massnahmen, welche bei den Parteien und bei der Wahlbevölke-
rung auf das nach wie vor bestehende Ungleichgewicht aufmerksam
machen und die Wählerinnen und Wähler motivieren, den gesetzten
Kandidatinnen ihre Stimme zu geben.
2009 ist es ein Vierteljahrhundert her, seit das Frau-
enstimm- und Wahlrecht in Liechtenstein eingeführt wurde. Im Jubi-
läumsjahr zeigt die Stabsstelle für Chancengleichheit ab dem 8. März
bis zum 4. Juli 2009 gleich zwei Ausstellungen – 100 Jahre Frauen-
stimmrecht in Europa und 25 Jahre Frauenstimmrecht in Liechten-
stein. Ausstellungseröffnung ist um 11.00 Uhr im neuen Landtagsge-
bäude – alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
frauen werden nicht mehr so oft gestrichen
und erhalten auch vermehrt sympathiestimmen
Bernadette Kubik-Risch Von Platz 24 auf Platz 39
Bernadette Kubik-RischLeiterin der Stabsstelle für Chancengleichheit
märz 2009
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B BB BB
B B B
B BB B
B
B B BB
B B
B B
BBBB
B
BBB
BBB
BBB
B
BBB
BB
BBB
B
BBB
BB
BB
B
B BB
B B B
B BB B
B
B B BB
B B
B B
BBBB
B
BB
B
B B BBB
B B BB
B B
B B
BBB
BB
B
B B BB
B B
B B
BB
BB
B
B B
B B
BB
B
B
B
B B
BB
B
B
B
BB
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B BB
B BB
B
B B BBB
B B BB
B B
B B
BBB
BB
B
B B BBB BBB BB
BB
B B BB
B B
B B
BB
BB
B
B B BB BB B
B
B B
B B
BB
BB
B
B BBBB
B B
BB
B
B
B
B BBBBB
BB
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B B
B B
B B B
BB
B B
B B
BB
B B B
B
BBB
B
B B
B B
BR
adio
fü
r d
ich
ww
w.r
adio
.li
Telecom Liechtenstein. einfacherleben. www.telecom.li
SO EINFACHKANN DASLEBEN SEIN.
Recommended