Die Kantate Vorlesung Texte zur Musik SS 2010. Bitte beachten: Literatur zu Kantate und Oratorium...

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Die Kantate

Vorlesung Texte zur MusikSS 2010

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• Literatur zu Kantate und Oratorium steht im WueCampus!

Erdmann Neumeister:

Beginn des 1. Jahrgangs

Aria, jambisch, 3hebig, vorletzte Zeile 4hebig, Ringelreim (=rudimentäres dc

Rezitativ

Jamb. 6-3hebig

Erstauflage:

Leipzig 1653

Ziegler, Beginn der Beispielsammlung

Erdmann Neumeister

*1671 Uechtritz bei Weißenfels

Theologiestudium in Leipzig, Magisterarbeit De Poetis Germanicis

Hofprediger in Weißenfels und Sorau

Seit 1715 Hauptpastor an St. Jakobi, Hamburg

† 18.8.1756 Hamburg

Reinhard Keiser: Gemüths-Ergetzung/ Bestehend in

einigen Sing-Gedichten/ mit einer Stimme und unterschiedlichen Instrumenten. 1698

• „vermischete Singart derselben/ nemlich bald Recitativ, bald Arie“

• „allemahl aber ein Stück aus einer Opera“ • „nunmehr [ist] in Teutschland die Manier der

Welschen in dergleichen Stücken so bekannt/ daß es unnöthig eine Definition zu geben/ was eine Cantate sei“

Erdmann Neumeister: I. N. I. Geistliche Cantaten Über alle Sonn= Fest= und Apostel=Tage/ Zu einer/ denen

Herren Musicis sehr bequemen Kirchen=Music In ungezwungenen Teutschen Versen

ausgefertiget. Anno 1702.

„Soll ichs kürtzlich aussprechen/ so siehet eine Cantata nicht anders aus/ als ein Stück aus einer Opera, von Stylo Recitativo und Arien zusammen gesetzt.“

Unbekannte frühe Beispiele von madrigalischen Kantaten

• In: Michael Kongehl: Belustigung bey der Unlust aus allerhand Geist= und Weltlichen Gedicht=Arten. Stettin 1683

• In: Christian Weise: Reiffer Gedancken/ Das ist Allerhand Ehren= Lust= Trauer= und Lehr=Gedichte Dritter Theil. Leipzig 1683

• In: Albrecht Christian Rotth: Vollständige Deutsche Poesie. Leipzig 1688 (POETIK)

• In: Christian Weise: Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen. Leipzig 1692 (POETIK)

• In: Christian Gryphius: Poetische Wälder, erster Theil. Frankfurt u.a. 1698

Christian Weise 1683

Unbekannte frühe Beispiele von madrigalischen Kantaten

• In: Michael Kongehl: Belustigung bey der Unlust aus allerhand Geist= und Weltlichen Gedicht=Arten. Stettin 1683

• In: Christian Weise: Reiffer Gedancken/ Das ist Allerhand Ehren= Lust= Trauer= und Lehr=Gedichte Dritter Theil. Leipzig 1683

• In: Albrecht Christian Rotth: Vollständige Deutsche Poesie. Leipzig 1688 (POETIK)

• In: Christian Weise: Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen. Leipzig 1692 (POETIK)

• In: Christian Gryphius: Poetische Wälder, erster Theil. Frankfurt u.a. 1698

Frühe Nachdrucke von Neumeisters Geistlichen Cantaten

1702• Weißenfels 1704• Schleiz 1704 • Halle 1705• Augsburg 1708• Usw.• Leipzig 1717 Sammeldruck aller 5

Jahrgänge

Christian Friedrich Hunold, gen. Menantes

*1670 Wandersleben

Schulbesuch in Weißenfels, Bekanntschaft mit Neumeister

1700-06 Hamburg

1705 Arnstadt

1706-21 Halle

† 1721 Halle

Die Allerneueste Art, Zur Reinen und Galanten Poesie zu gelangen. Allen Edlen und dieser Wissenschaft geneigten Gemüthern, Zum Vollkommenen Unterricht, Mit Uberaus deutlichen Regeln, und angenehmen Exempeln ans Licht gestellet, Von Menantes. Hamburg 1707

[Ursprünglicher Verfasser: Neumeister]

Christian Friedrich Hunold: Cantata von der Zufriedenheit

Ein edler Mensch ist Perlen-Muscheln gleich:

In sich am meisten reich.

Aria.Ruhig und in sich zufriedenIst der gröste Schatz der Welt.Nichts geniesset/ der geniessetWas der Erden Kreiß beschließet/Der ein armes Hertz behält.Ruhig und in sich zu frieden/Ist der gröste Schatz der Welt.

RezitativIhr Seelen/ die ihr ausser euchStets in der Irre lauffet;Und vor ein Gut/ das Schatten reichDen Reichthum des Gemüths

verkaufet/Die der Begierden Macht

umschlossen hält/Durchsuchet nur die gantze Welt/Ihr suchet/ was ihr nicht könt kriegen/Und kriegt ihrs/ kans euch nicht

vergnügen.Vergnügt es/ wird es euch betrügenUnd muß zuletzt wie Staub zerfliegen.Wer seinen Schatz bey andern hat/

Ist einem Kaufmann gleich:Aus andrer Glücke reich.Bey dem hat Reichthum wenig statt/Der/ wenn er nichts stets Banquerott

erlebt/Doch solchen zu erlebenIn steten Sorgen schwebt.Geld/ Wollust/ Ehre sind nicht sehrIn dem Besitzthum zu betrachten/Denn Tugendhafft sie zu verachtenIst unvergleichlich mehr.

Aria.Du Schätzbarkeit der weiten Erden/Laß meine Seele ruhig seyn.Bey dem kehrt selbst der Himmel ein/Der in der Armuth reich kan werden.

Schwer ist es zwar/ viel eitles zu besitzen/Und nicht aus Liebe drauf/ die strafbar zu

erhitzen/Doch schwerer ist es noch/Daß nicht Verdruß und Sorgen Centnern

gleicht/Eh' ein Ergetzen/ welches leicht/Ist zu erlangen.

Und hört es auf/So wie der Welt und ihrer Schönheit LaufSo folgen Centner Grillen drauf.In sich gegangen/In sich gesucht/Und sonder des Gewissens BrandtGen Himmel sein Gesicht gewand.Die Muscheln öfnen sich/ wenn Strahlen

darauf schiessen/Und zeugen dann in sich die Perlen

Frucht:So suche nur dein Hertz dem Himmel

aufzuschliessen/So wirst du durch sein göttlich LichtEin Kleinod auch empfangen/Das aller Erden Schätze nichtVermögen zu erlangen.

Aria. Meine Seele sey vergnügt/ Wie es Gott auch immer fügt. Dieses Welt-Meer zu ergründen Ist Gefahr und Eitelkeit: In sich selber muß man finden Perlen der Zufriedenheit.

„Sie werden glänzend durch die helle Morgenluft“

Rezitativ

Die Muscheln öffnen sich, wenn Strahlen darauf schießen,

Und zeigen dann in sich die Perlenfrucht:

So suche nur dein Herz dem Himmel aufzuschließen,

So wirst du durch sein göttlich Licht

Ein Kleinod auch empfangen

Das aller Erden Schätze nicht

Vermögen zu erlangen. (Emblem des 17. Jahrhunderts)

Bachs 6. Kantate nach einem Text von Hunold

Ich bin in mir vergnügt (Leipzig, 1726 oder 1727?), BWV 204. Ohne Bestimmung.

Titel: „Von der Vergnügsamkeit“ .

BWV 204 Von der Vergnügsamkeit, Rezitativ, Satz 3Ihr Seelen/ die ihr ausser euchStets in der Irre lauffet; HarmonieUnd vor ein Gut/ das schattenreichDen Reichthum des Gemüths verkaufet/ HarmonieDie der Begierden Macht gefangen hält/Durchsuchet nur die gantze Welt/Ihr suchet/ was ihr nicht könt kriegen/Und kriegt ihrs/ kans euch nicht vergnügen.Vergnügt es/ wird es euch betrügen HarmonieUnd muß zuletzt wie Staub zerfliegen. Abbildung „zerfliegen“Wer seinen Schatz bey andern hat/Ist einem Kaufmann gleich:Aus andrer Glücke reich.Bey dem hat Reichthum wenig statt/Der/ wenn er nichts oft Banquerott erlebt/Doch solchen zu erlebenIn steten Sorgen schwebt. Gewichtige InstrumenteGeld/ Wollust/ Ehr sind nicht sehr Hoher Einsatz => Auf-In dem Besitzthum zu betrachten/ merksamkeitAls tugendhafft sie zu verachtenIst unvergleichlich mehr. Ruhiger Ausgang

Satz 4 (mit obligater Violine)Aria.Die Schätzbarkeit der weiten Erden/Laß meine Seele ruhig seyn.Bey dem kehrt selbst der Himmel ein/Der in der Armuth reich kan werden.

1. Zeile: großer Tonumfang, lange Koloraturen auf „weit“ – großes Ausmaß

2. Zeile: Lange Töne auf „ruhig“3. Zeile: Himmel – sehr hoher Ton (Höhe des Himmels)4. Zeile: Armuth – tiefe Lage

Von J.S. Bach vertonte, von Hunold-Menantes gedichtete Serenata (Auftragswerk) auf Bachs Köthener Dienstherren zu dessen Geburtstag

(1720?) BWV Anh. 7

Bach/ Hunold

Die Zeit, die Tag und Jahre macht 1719, BWV 134a

→ Ein Herz, das seinen Jesum lebend weiß (3. Ostertag) 1724, BWV 134.

Frühe Gedichtsammlungen mit geistlichen Kantaten

• [David Schiefferdecker:] Christus im Munde und Hertzen Davidisch-Gesinnter Christen das ist: Geistl. Cantaten [...] in der hochfürstl. Schloßkirche zu […] Weißenfels Anno 1713 musiciret.

• Christoph Woltereck: Holsteinische Musen/ Worinnen enthalten Ehren=Gedichte/ Briefe Cantaten/ Oden/ Sonnette/ Madrigalen/ Sinngedichte und Grabschriften. Glückstadt 1712

• Christian Friedrich Hunold: Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte. Halle u. Leipzig 1713

• Christlieb Schneemann: Ruhige Gedancken In der Unruhe; über einige Fest= und Sonntags=Evangelien: Zur Gott=gefälltigen Erbauung In Cantaten und Oden Verfasset. Goslar 1715

• Salomon Franck: Evangelisches Andachts-Opffer …. in geistliche Cantaten welche auf die ordentliche Sonn- und Fest-Tage in der F:S: ges. Hof-Capelle zur Wilhelmsburg A: 1715 zu musiciren, angezündet

• Benjamin Schmolck: Das Saiten=Spiel des Hertzens/ am Tage des Herrn/ Oder Sonn= und Fest=tägliche Cantaten, nebst einigen andern Liedern. Breslau u. Liegnitz 1720

Die Kantate in Poetik und Musiktheorie

• Johann Ernst Weise: Unvorgreiffliche Gedancken von Teutschen Versen. Ulm 1708

• Johann Hübner: Neu=vermehrtes Poetisches Hand=Buch. Leipzig 1712• Franz Woken: Anleitung zur Teutschen Poesie. Leipzig 1715 • Johann George Neukirch: Anfangs=Gründe zur Reinen Teutschen

Poesie. Halle 1724 • Johann George Hamann: Poetisches Lexicon. 1. Aufl. 1725, verm.

Aurich 1765 • Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor

die Deutschen. 4. sehr verm. Aufl. Leipzig 1751 • Johann Mattheson: Das Neu=Eröffnete Orchestre. Hamburg 1713• Johann Mattheson: Der Vollkommene Capellmeister. Hamburg 1739• Johann Adolph Scheibe: Compendium musices theoretico-practicum.

1736• Adolph Scheibe: Critischer Musikus. Verm. u. verb. Aufl. Leipzig 1745 • [Christian Gottfried Krause:] Von der Musikalischen Poesie. Berlin 1753 • Johann George Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste.

Leipzig 1771

G.E. Scheibel: Poetische Andachen 1725

Aus einer Kantate von Johann Jacob Rambach(Vertont von Wilhelm Friedemann Bach)

Rez. Alt Da alles sich erfreut, da Erd und Himmel fröhlich lachen, 1.da sich die Engel lustig machen, so ist es keine Zeit sich bei dem Trauern zu verweilen. Die Teufel mögen zitternd heulen, 2.dieweil das Kind das in der Krippen liegt, ihr schwarzes Sündenreich besiegt. Ich will ein Halleluja singen, 3.Gott ist für mich und schenkt mir in dem Sohne sich. Immanuel kann alle Furcht verdringen. Mein Glaube triumphiert und wagt sich aller Feinde Wüten 4.Trotz zu bieten.

Mehrfacher Affektwechsel

Georg Benda: Erschallet, ihr Himmel (Textdichter ?)

AnfangschorErschallet ihr Himmel durch mächtige Lieder, dringt liebliche Töne zum Erdball hernieder und rühmt ihn, der alles so herrlich gemacht. [fine]Der Glanz seiner Taten ist Weisheit und Güte und Allmacht ist seiner Erhabenheit Pracht. Erhebe dich preisend, mein dankbar Gemüte, lobsinge der Weisheit, der Güte, der Macht. dc

Georg Benda: „Ich will dir danken, Herr“

Aufbau:

Chor (mit instrumentalen Einlagen und Soli), Arie, Rez. für verschiedene Stimmen, Chor (mit instrumentalen Einlagen und Soli).

Georg Benda: „Ich will dir danken, Herr“, 1. Arie

Herr, merk, daß Scharen von Christen dir dienen, dakt. 4heb.ich danke dir. [fine] jamb. 2heb.Sei mir gepriesen unter ihnen, jamb.

4heb.ich jauchze dir jamb.

2heb.und jauchzend lobsingen die Völker mit mir. dc dakt. 4heb.

Georg Benda: Ich will dir danken Herr, Rezitativ

Ja Christenheit! Sein Wort ist deines Herzens Freude,das uns der Herr zum Trost erhielt.Sprich dankbar nun und preise heute,was Gottes Huld an dir zu Wonne deines Heils getan. Heil dir, von ihr, drum bete ehrfurchtsvoll den König aller Ehre an. Der göttliche Erlöser sieht,Wie feurig sich das LiedHinauf zum Thron der Allmacht schwinget,sieht es und fühlt Erbarmungen, ruft „Abba, Vater schone“.Auf einmal dränget sich zur Gottheit Throneder Christen fromme Schar, es schallt ihr Lobgesangund aller Herzen sind ein Dank.der tönend durch die Wolken dringet.

Ariadne von Benda und Brandes (1774)

Johann Gottlieb Naumann/ Heinrich Julius Tode:

Zeit und Ewigkeit, Nr. 1, Rec. acc. Schau hin, wie stürzt er fort, der

Strom der Zeit! Jamb.Wie wälzt er rauschend ins unbegrenzte Meer der Ewigkeitvor deinen Füßen sich hinab.Dich ruft vernehmlich, und je mehr du

horchst, vernehmlicher in seinem Rauschen,

wer? Das Grab!Das Grab? Dich schaudert, denn

noch glühet

der edlen Jahre frisches Rot auf deinen Wangen.

Nah und fern entspringt, wohin dein Auge siehet, Troch.

um dich nur Freud in tausendfältiger Gestalt. Jamb.

Und wie behagend ist nicht ihr Anblick für ein Herz, so

lebensfroh wie deines!Und wie widrig, o wie

niederschlagend Troch. jedwedes schwarze Bild von Grab

und Tod.

Zeit und Ewigkeit, Nr. 1, Rec. acc.

Schau hin, wie stürzt er fort, der Strom der Zeit!

Wie wälzt er rauschend ins unbegrenzte Meer der

Ewigkeitvor deinen Füßen sich hinab.Dich ruft vernehmlich, und je

mehr du horchst, vernehmlicher in seinem

Rauschen, wer? Das Grab!Das Grab? Dich schaudert, denn

noch glühet

der edlen Jahre frisches Rot auf deinen Wangen.

Nah und fern entspringt, wohin dein Auge siehet,

um dich nur Freud in tausendfältiger Gestalt.

Und wie behagend ist nicht ihr Anblick für ein Herz,

so lebensfroh wie deines!Und wie widrig, o wie

niederschlagend jedwedes schwarze Bild von Grab

und Tod.

Friedrich Gottlieb Klopstock: Psalm Johann Gottlieb Naumann: Vater unser

1. Um Erden wandeln Monde,Erden um Sonnen,Aller Sonnen Heere wandeln vorgestellter Gen.Um eine grosse Sonne:»Vater unser, der du bist im Himmel!«

2. Auf allen diesen Welten, leuchtenden, und erleuchteten,Wohnen Geister an Kräften ungleich, und an Leibern;

AppositionAber alle denken Gott, und freuen sich Gottes. bloßer Akk. »Geheiliget werde dein Name.«

3. Er, der Hocherhabene,Der allein ganz sich denken, ParallelismusSeiner ganz sich freuen kann,Machte den tiefen EntwurfZur Seligkeit aller seiner Weltbewohner.»Zu uns komme dein Reich.«u.s.w.

Johann Gottfried Herder: Pfingstkantate 1773Der Herr in Ungewittern? Heil uns! gestillt! Welch sanftes Sausen Umfleußt uns! - Duft! Himmelsluft!

(Accente himmlischer Musik lassen sich hören.) Seliger Klang! Engelssang!

(Die vorigen verstärkt.)

Sie singen! Alle singen Und flammen himmelan!“

u.s.w.

Herder: Pfingstkantate 1773 Und folg' ich nicht, Wie klaget Es in mir! zaget Mein Wesen inniglich!

(Klagende Töne.)

Bis mein Sinn Vor Gott in Thränen Schmilzet hin, Wallt mit Sehnen, Zürnt zur Unschuld hin

(Töne in sanfterem Gange.)

Und fühlt wie neue hohe Triebe Zu Gottessinne, Christusliebe, Wie Sonnenhelle, Sonnengluth! Dann bin ich gut!u.s.w

Mörike: Kantate bei Enthüllung der Statue SchillersStuttgart, am 8. Mai 1839

Dem heitern Himmel ewger Kunst entstiegen,

Dein Heimatland begrüßest du,Und aller Augen, alle Herzen fliegen,O Herrlicher, dir zu!

Frauen: Des Lenzes frischen Segen, O Meister, bringen wir, Betränte Kränze legen Wir fromm zu Füßen dir.

Männer: Der in die deutsche Leier Mit Engelstimmen sang, Ein überirdisch Feuer In alle Seelen schwang;

Der aus der Muse Blicken Selige Wahrheit las, In ewgen Weltgeschicken Das eigne Weh vergaß;

Frauen: Ach, der an Herz und Sitte Ein Sohn der Heimat war, Stellt sich in unsrer Mitte Ein hoher Fremdling dar.

Doch stille! Horch! - Zu feierlichem Lauschen

Verstummt mit eins der Festgesang: - Wir hörten deines Adlerfittigs

RauschenUnd deines Bogens starken Klang!

ENDE

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