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FR 5. April 2019Köln, Trinitatiskirche20.00 Uhr
SA 6. April 2019Kempen, Paterskirche20.00 Uhr
DIE KUNST DER MOTETTE
Titelbild: Peter Dijkstra
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PROGRAMM
DIE KUNST DER MOTETTE FR 5. APRIL 2019KÖLN, TRINITATISKIRCHE20.00 UHR
19.00 UHR EINFÜHRUNGMIT ELFI VOMBERG
SA 6. APRIL 2019KEMPEN, PATERSKIRCHE20.00 UHR
SENDETERMIN DES KÖLNER KONZERTSWDR 3 DO 18. APRIL 2019, 20.04 UHR
DAS KONZERT (FR) WIRD AUF WDR-RUNDFUNKCHOR.DE IM VIDEO-LIVESTREAM ÜBERTRAGEN
PROGRAMM
Unter wdr-rundfunkchor.de steht Ihnen fünf Tage vor jedem Konzert das jeweilige Programmheft zur Verfügung.
ZUM NACHHÖREN FINDEN SIE DIESES KONZERT 30 TAGE LANG IM WDR 3 KONZERTPLAYER: WDR3.DE
Heinrich SchützAus: Geistliche Chormusik 1648 op. 114. Verleih uns Frieden genädiglich
SWV 3725. Gib unsern Fürsten und aller
Obrigkeit Fried und gut Regiment SWV 373
6. Unser keiner lebet ihm selber SWV 374
Johann Sebastian BachDer Geist hilft unser Schwachheit auf BWV 226Komm, Jesu, komm BWV 229(mit Basso continuo)
Johannes BrahmsAus: Zwei Motetten op. 741. Warum ist das Licht gegeben
dem Mühseligen
PAUSE
Maurice DurufléQuatre motets sur des thèmes grégoriens op. 10 (1960)
Pierre VilletteHymne à la Vierge op. 24 (1955)Ave verum op. 3 (1944)Salve regina op. 5 (1944)
Francis PoulencQuatre motets pour un temps de pénitence (1938/1939)
WDR RundfunkchorBenita Borbonus SopranTina Groth VioloneRoderick Shaw TruhenorgelPeter Dijkstra LeitungSusanne Herzog Moderation
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DIE KUNST DER MOTETTE
ZEITLOSE GATTUNG AUS FÜNF JAHRHUNDERTEN
Tiefe Spiritualität trifft auf hochemotionale Klänge – die Motette gilt seit dem 13. Jahrhun-dert für viele Komponisten als Meisterstück und Seelengemälde. Der WDR Rundfunk-chor spürt einer der kunstvollsten Formen der mehrstimmigen Vokalmusik durch die Jahrhunderte nach. So wird Heinrich Schütz im Frühbarock zum musikalischen Chronisten des Dreißigjährigen Krieges. Besonders sein Friedenszyklus »Geistliche Chormusik« von 1648 spiegelt die Schreckensjahre Europas wider: Die Motetten greifen die schlimmen Er-eignisse des Krieges auf, lassen zwischendurch aber auch immer wieder Optimismus und Aufbruchsstimmung durchscheinen. Somit bringt Schütz in der »Geistlichen Chormusik« seine Hoffnung auf eine friedliche Weltord-nung zum Ausdruck. In den Motetten »Verleih uns Frieden genädiglich«, »Gib unsern Fürsten und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment« und »Unser keiner lebet ihm selber« wird die Bitte um Frieden mit behutsamen Kontras-ten zwischen homophonen und polyphonen Abschnitten zum eindringlichen Appell. Auch die Tatsache, dass Schütz die Sammlung der Stadt Leipzig widmet und sein Werk an den Bürgermeister und den Rat Leipzigs adressiert, offenbart die politische Dimension seines Aufrufs.
Die Motive ›Hoffnung‹ und ›Zuversicht‹ dominieren auch die Motetten von Johann Sebastian Bach. In seinen ersten Leipziger Jahren als Thomaskantor entstehen sie aus einem Guss, jedoch fernab der Kirchenliturgie. Dadurch, dass Bach seine Motetten für private Anlässe komponiert, sind sie je nach Wunsch der Auftraggeber sehr individuell gestaltet.Die doppelchörige Motette »Der Geist hilft unser Schwachheit auf« schreibt Bach für die Beerdigung des Thomasschulrektors Johann Heinrich Ernesti. Stark bewegte Figurationen, die den Geist symbolisieren, sorgen für eine große Dynamik des Werks. Im ebenfalls doppelchörigen »Komm, Jesu, komm« unter-mauert eine kontrastierende Klang- und Ton-symbolik die Affekte des Stücks – den Wandel von Trauer und Abschied hin zu Optimismus und Zuversicht.
Während Bachs insgesamt nur sechs überlie-ferte Motetten erratisch aus seinem Œuvre herausragen, hat sich Johannes Brahms mit der Gattung sein ganzes Leben lang beschäf-tigt. Seine Motette »Warum ist das Licht gege-ben dem Mühseligen« bezeichnet er selbst in einem Brief als eine »kleine Abhandlung über das große ›Warum‹«. Der Gesangstext kreist um die »Warum«-Frage der Theodizee – also der Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Bösen in der Welt – und gewährt damit tiefe Einblicke in die religiösen
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DIE KUNST DER MOTETTE
Vorstellungen des Komponisten. Damit findet Brahms mit diesem Klagelied zu einem ganz eigenen Glaubensbekenntnis, das über das Zweifeln und Hadern schließlich zur befreien-den Gotteserkenntnis kommt.
Maurice Duruflés »Quatre motets sur des thèmes grégoriens« versetzen das Publikum in die Gregorianik. Der Franzose bleibt Zeit seines Lebens der Tradition verhaftet und komponiert in diesen vier Gesängen seine ganz persönliche »Liebeserklärung« an die Gregorianik. Seine Motetten orientieren sich an den schlichten und reduzierten Melodien des mittelalterlichen Gesangs und überführen die feierliche Andacht der frühen Choral-gesänge in die Moderne.
Auch die Motetten Pierre Villettes beinhal-ten Wendungen gregorianischer Gesänge. Sie sind intime, höchst spirituelle Gebete. Die Werke des französischen Komponisten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts schlagen stilis-tisch Brücken zu Fauré, Debussy, Poulenc und Messiaen und bestechen durch impressionis-tische Texturen und französische Eleganz.
Villettes Zeitgenosse Francis Poulenc war bis zum Sommer 1936 überzeugter Agnostiker. Doch der tödliche Autounfall eines engen Freundes verändert Poulencs Leben grund-legend. Er entdeckt sein Bedürfnis nach Spi-
ritualität und unternimmt eine Pilgerreise ins südfranzösische Rocamadour, zur »schwarzen Madonna«. »Rocamadour«, schreibt er später, »führte mich zurück zum Glauben meiner Kindheit. Dieser heilige Ort hatte alles, um mich in den Bann zu ziehen.« Die »Quatre motets pour un temps de pénitence« gehören zu Poulencs ersten Werken nach dem Verlust seines Freundes. Er beschäftigt sich darin erst-mals mit der Gattung Mottete und bringt ein hochkonzentriertes Werk zur Passion Christi hervor, das durch schwebende und kreisende Klänge die Verzweiflung hörbar macht.
Elfi Vomberg
Segnender Christus aus früher gregorianischer Zeit – in einem Evangeliar der Schule von Charlemagne (781/782)
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Heinrich Schütz (1585 – 1672)
VERLEIH UNS FRIEDEN GENÄDIGLICH
Text: Martin Luther (1483 – 1546), Nachdichtung des altkirchlichen »Da pacem, Domine«
Verleih uns Frieden genädiglich,Herr Gott, zu unsern Zeiten.Es ist doch ja kein ander nicht,der für uns könnte streiten,denn du, unser Gott, alleine.
GIB UNSERN FÜRSTEN UND ALLER OBRIGKEIT FRIED UND GUT REGIMENT
Text: Johann Walter (1496 – 1570), nach: Bibel, Neues Testament, 1. Brief des Paulus an Timotheus 2,2
Gib unsern Fürsten und aller ObrigkeitFried und gut Regiment,dass wir unter ihnenein geruhig und stilles Leben führen mögenin aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.Amen.
UNSER KEINER LEBET IHM SELBER
Text: Bibel, Neues Testament, Brief des Paulus an die Römer 14,7–8
Unser keiner lebet ihm selber,und keiner stirbet ihm selber.Leben wir, so leben wir dem Herren;sterben wir, so sterben wir dem Herren.Darum: wir leben oder sterben,so sind wir des Herren.
GESANGS- TEXTE
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GESANGSTEXTE
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
DER GEIST HILFT UNSER SCHWACHHEIT AUF
Text: Bibel, Neues Testament, Brief des Paulus an die Römer 8,26–27 und Martin Luther, 3. Strophe des Liedes »Komm, Heiliger Geist, Herre Gott«
Der Geist hilft unser Schwachheit auf,denn wir wissen nicht, was wir beten sollen,wie sichs gebühret;sondern der Geist selbst vertritt uns aufs Bestemit unaussprechlichem Seufzen.
Der aber die Herzen forschet,der weiß, was des Geistes Sinn sei;denn er vertritt die Heiligennach dem, das Gott gefället.
ChoralDu heilige Brunst, süßer Trost,nun hilf uns, fröhlich und getrostin deinem Dienst beständig bleiben,die Trübsal uns nicht abtreiben.O Herr, durch dein Kraft uns bereitund stärk des Fleisches Blödigkeit,dass wir hie ritterlich ringen,durch Tod und Leben zu dir dringen.Halleluja, halleluja.
KOMM, JESU, KOMM
Text: Paul Thymich (1656 – 1694)
Komm, Jesu, komm, mein Leib ist müde,die Kraft verschwindt je mehr und mehr,ich sehne mich nach deinem Friede;der saure Weg wird mir zu schwer!Komm, komm, ich will mich dir ergeben;du bist der rechte Weg, die Wahrheit und das Leben.
AriaDrum schließ ich mich in deine Händeund sage, Welt, zu guter Nacht!Eilt gleich mein Lebenslauf zu Ende,ist doch der Geist wohl angebracht.Er soll bei seinem Schöpfer schweben,weil Jesus ist und bleibt der wahre Weg zum Leben.
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GESANGSTEXTE
Johannes Brahms (1833 – 1897)
WARUM IST DAS LICHT GEGEBEN DEM MÜHSELIGEN
1. Langsam und ausdrucksvollText: Bibel, Altes Testament, Buch Hiob 3,20–26
Warum?Warum ist das Licht gegeben dem Müh seligenund das Leben den betrübten Herzen?Warum?Die des Todes warten und kommt nicht,und grüben ihn wohl aus dem Verborgenen;die sich fast freuen und sind fröhlich,dass sie das Grab bekommen.Warum?Und dem Manne, des Weg verborgen ist,und Gott vor ihm denselben bedecket.Warum?
2. Wenig bewegterText: Bibel, Altes Testament, Klagelieder Jeremias 3,41
Lasset uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel.
3. Langsam und sanftText: Bibel, Neues Testament, Brief des Jakobus 5,11
Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben.Die Geduld Hiob habt ihr gehöret,und das Ende des Herrn habt ihr gesehen;denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.
4. ChoralText: Martin Luther
Mit Fried und Freud ich fahr dahin,in Gottes Willen,getrost ist mir mein Herz und Sinn,sanft und still.Wie Gott mir verheißen hat,der Tod ist mir Schlaf worden.
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GESANGSTEXTE
Maurice Duruflé (1902 – 1986)
QUATRE MOTETS SUR DES THÈMES GRÉGORIENS
1. Ubi caritasText: Gregorianischer Gesang, Antiphon aus der Gründonnerstags-Liturgie
Ubi caritas et amor,Deus ibi est.Congregavit nos in unum Christi amor.Exsultemus et in ipso jucundemur.Timeamus et amemus Deum vivum.Et ex corde diligamus nos sincero.Amen.
2. Tota pulchra esText: Gregorianischer Gesang, Vesper zum Kirchenfest »Mariä Empfängnis«
Tota pulchra es, Maria,et macula originalis non est in te.Vestimentum tuum candidum quasi nix,et facies tua sicut sol.Tota pulchra es, Maria,et macula originalis non est in te.Tu gloria Jerusalem, tu lætitia Israel,tu honorificentia populi nostri.Tota pulchra es, Maria.
3. Tu es PetrusText: Bibel, Neues Testament, Matthäusevangelium 16,18
Tu es Petruset super hanc petram ædificaboEcclesiam meam.
VIER MOTETTEN ÜBER GREGORIANISCHE THEMEN
1. Wo Barmherzigkeit ist
Wo Barmherzigkeit und Liebe ist,dort ist Gott.Die Liebe Christi vereinigt uns.Lasst uns jubeln und uns in ihm freuen.Lasst uns den lebendigen Gott fürchten und lieben.Und einander mit aufrichtigem Herzen lieben.Amen.
2. Du bist gänzlich schön
Du bist gänzlich schön, Maria,und ererbte Sünde ist nicht in dir.Dein Kleid ist weiß wie Schnee,und dein Gesicht ist wie die Sonne.Du bist gänzlich schön, Maria,und ererbte Sünde ist nicht in dir.Du bist der Ruhm Jerusalems, bist die Freude Israelsund die Ehre unseres Volkes.Du bist gänzlich schön, Maria.
3. Du bist Petrus
Du bist Petrus,und auf diesen Felswerde ich meine Kirche bauen.
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GESANGSTEXTE
4. Darum lasst uns tief verehren
Darum lasst uns tief verehrenein so großes Sakrament,das alte Gesetzweiche dem neuen Bund,der Glaube bringe Unterstützungfür die schwachen Sinne.
Dem Vater und dem Sohnsei Lob und Preis,Heil und Ehre,Kraft und Segen,wie auch dem Heiligen Geist,der aus beiden hervorgeht.Amen.
HYMNUS AN DIE JUNGFRAU
O gänzlich schöne Jungfrau MariaEure Seele findet in Gott die vollendete LiebeSie legt euch einen Mantel der Gnade umWie eine VerlobteGeschmückt von ihren Juwelen.
Halleluja. Halleluja. Ich werde dein Lob singen, Herr,Denn du hast für mich gesorgt,Denn du hast mich in einen Schleier der Unschuld gehüllt.
4. Tantum ergoText: Thomas von Aquin (1225 – 1274), 5. und 6. Strophe des »Pange lingua«
Tantum ergo SacramentumVeneremur cernui,Et antiquum documentumNovo cedat ritui,Præstet fides supplementumSensuum defectui.
Genitori, genitoqueLaus et jubilatio,Salus, honor, virtus quoqueSit et benedictio,Procedenti ab utroqueCompar sit laudatio.Amen.
Pierre Villette (1926 – 1998)
HYMNE A LA VIERGE
Text: Roland Bouhéret (1930 – 1995)
Ô toute belle Vierge MarieVotre âme trouve en Dieu le parfait amourIl vous revêt du manteau de la GrâceComme une fiancéeParée de ses joyaux.
Alleluia. Alleluia. Je vais chanter ta louange, Seigneur,Car tu as pris soin de moi,Car tu m’as enveloppée du voile de l’innocence.
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GESANGSTEXTE
Ihr wurdet vor den Hügeln geborenO Weisheit Gottes, Tor des HeilsGlücklich ist, wer in euren Spuren gehtWer sein Herz vorbereitetAuf die Stimme eures Rates.
Halleluja. Halleluja. Ich werde dein Lob singen, Herr,Denn du hast mich gemacht, vor dem Tag,Denn du ließest mich das Sprudeln der Quel-len vorwegnehmen.
Vor den Sternen wart ihr präsentMutter des Schöpfers, in der Tiefe des HimmelsAls Gott die Grenzen der Erde festlegteTeiltet ihr sein HerzDurch euer Beisein am Werk mit ihm.
Halleluja.
O gänzlich schöne Jungfrau Maria.
Übersetzung: Charlotte Mertz
Vous êtes née avant les collinesÔ sagesse de Dieu, porte du SalutHeureux celui qui marche dans vos tracesQui apprête son cœurÀ la voix de vos conseils.
Alleluia. Alleluia. Je vais chanter ta louange, Seigneur,Car tu m’as faite, avant le jour,Car tu m’as fait précéder le jaillissement des sources.
Avant les astres vous étiez présenteMère du Créateur au profond du cielQuand Dieu fixait les limites du mondeVous partagiez son cœurÉtant à l’œuvre avec lui.
Alleluia.
Ô toute belle Vierge Marie.
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GESANGSTEXTE
Conrad von Soest (* um 1370 – nach 1422): »Die Anbetung der Könige« (um 1420), rechte Tafel des Marienaltars in der Marienkirche Dortmund
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GESANGSTEXTE
SEI GEGRÜSST, WAHRER LEIB
Sei gegrüßt, wahrer Leib,geboren von der Jungfrau Maria,in Wahrheit gelitten, geopfertam Kreuz für den Menschenund aus dessen durchbohrter SeiteWasser und Blut floss.Sei uns Stärkungin des Todes Prüfung.O gütiger JesusO Jesus, du Sohn Mariens.Erbarme du dich unser.
SEI GEGRÜSST, KÖNIGIN
Sei gegrüßt, KöniginMutter der BarmherzigkeitSüßes Leben und unsre HoffnungSei gegrüßt, KöniginZu dir rufen wir, verbannte Kinder EvasZu dir seufzen wir, trauernd und weinendIn diesem Tal der Tränen.Wohlan denn, unsere FürsprecherinWende deine barmherzigen Augen uns zu.Und Jesus, die gebenedeite Frucht deines LeibesZeige uns nach diesem ElendO gütige, O milde,O süße Jungfrau Maria.
AVE VERUM
Text: Anonym (13. Jahrhundert)
Ave verum corpusnatum de Maria Virgine,vere passum immolatum,in cruce pro homine,cuius latus perforatumfluxit aqua et sanguine.Esto nobis prægustatummortis in examine.O Jesu dulcisO Jesu fili Mariæ.Tu nobis miserere.
SALVE REGINA
Text: Marianische Antiphon (11. Jahrhundert)
Salve ReginaMater misericordiæVita dulcedo et spes nostraSalve ReginaAd te clamamus, exsules filii HevæAd te suspiramus gementes et flentesIn hac lacrimarum valle.Eia ergo advocata nostraIllos tuos, misericordes oculos ad nos converte.Et Jesum benedictum fructum ventris tuiNobis post hoc exsilium ostendeO clemens, O pia,O dulcis Virgo Maria.
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GESANGSTEXTE
Francis Poulenc (1899 – 1963)
QUATRE MOTETS POUR UN TEMPS DE PÉNITENCE
1. Timor et tremorText: Bibel, Altes Testament, Verse aus den Psalmen 54 und 30
Timor et tremor venerunt super me,et caligo cecidit super memiserere mei, Domine, miserere meiquoniam in te confidit anima mea.
Exaudi, Deus, deprecationem meamquia refugium meum es tu et adjutor fortis.Domine, invocavi te, non confundar.
2. Vinea mea electaText: Römisch-katholische Liturgie, Karfreitags-Matutin, 3. Responsorium
Vinea mea electa, ego te plantavi:quomodo conversa es in amaritudinem,ut me crucifigures et Barrabam dimitteres.
Sepivi te, et lapides elegi ex te,et ædificavi turrim.
VIER MOTETTEN FÜR EINE ZEIT DER BUSSE
1. Furcht und Zittern
Furcht und Zittern kamen über mich,und Finsternis überfiel mich,erbarme dich meiner, Herr, erbarme dich,denn meine Seele vertraut auf dich.
Erhöre, Gott, mein Flehen,denn du bist meine Zuflucht und mein starker Helfer.Herr, ich rufe dich an und werde nicht verderben.
2. Mein erwählter Weinberg
Mein erwählter Weinberg, ich habe dich gepflanzt:Warum bist du bitter geworden,dass du mich kreuzigst und Barrabas loslässt?
Ich umfriedete dich und entfernte die Steine aus dirund erbaute einen Turm.
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GESANGSTEXTE
3. Tenebræ factæ suntText: Römisch-katholische Liturgie, Karfreitags-Matutin, 5. Responsorium
Tenebræ factæ sunt,dum crucifixissent Jesum Judæi:et circa horam nonam exclamavit Jesus voce magna:»Deus meus, ut quid me dereliquisti?«Et inclinato capite, emisit spiritum.
Exclamans Jesus voce magna, ait:»Pater, in manus tuas commendo spiritum meum.«
4. Tristis est anima meaText: Römisch-katholische Liturgie, Gründonnerstags-Matutin, 2. Responsorium
Tristis est anima mea usque ad mortem:sustinete hic, et vigilate mecum:nunc videbitis turbam,quæ circumdabit me:Vos fugam capietis,et ego vadam immolari pro vobis.
Ecce appropinquat hora,et Filius hoministradetur in manus peccatorum.
3. Finsternis brach ein
Finsternis brach ein,als die Juden Jesus gekreuzigt hatten:Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme:»Mein Gott, warum hast du mich verlassen?«Und neigte das Haupt und verschied.
Jesus rief mit lauter Stimme und sprach:»Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist.«
4. Meine Seele ist betrübt
Meine Seele ist betrübt bis zum Tod,wartet hier und wachet mit mir:Dann werdet ihr die Schar sehen,die mich umzingelt.Ihr werdet die Flucht ergreifen,und ich werde für Euch geopfert werden.
Sehet, die Stunde ist naheund der Menschensohnwird in die Hände der Sünder überantwortet.
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BIOGRAFIEN
PETER DIJKSTRA
\ niederländischer Chordirigent \ Chorleitungs-, Orchesterleitungs-
und Gesangsstudium am Königlichen Konservatorium Den Haag sowie in Köln und Stockholm
\ Meisterkurse bei renommierten Chordirigenten wie Tõnu Kaljuste und Eric Ericson
\ 2005 – 2016 Künstlerischer Leiter des Chores des Bayerischen Rundfunks
\ 2007 – 2018 Chefdirigent des Schwedischen Rundfunkchores
\ seit 2015 Chefdirigent des Nederlands Kamerkoor
\ Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik und Tanz Köln
\ Zusammenarbeit mit Ensembles wie dem RIAS Kammerchor in Berlin, dem Collegium Vocale Gent, den BBC Singers, dem Rundfunkchor Berlin, dem Niederländischen Rundfunkchor und dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor
\ Leitung zahlreicher Orchester wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Residentie Orkest Den Haag oder das Schwedische Rundfunkorchester
\ Künstlerischer Leiter bzw. Erster Gastdirigent der Vokalensembles MUSA in Utrecht und The Gents
\ internationale Tourneen nach Japan, Spanien, Schweden und Großbritannien
\ diverse Auszeichnungen wie der Eric Ericson Award, die Goldene Geige und der Eugen-Jochum-Preis
\ zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen mit verschiedenen Ensembles
\ Ehrenmitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie
MITWIRKENDE
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MITWIRKENDE
\ Musikstudium mit Hauptfach Klavier an der Folkwang Universität der Künste in Essen
\ Studium Musikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Freiburg
\ ehemals Moderation der WDR 3 Musik- passagen
\ seit 2015 Moderatorin bei WDR 3 Konzert \ zudem Moderation bei SWR2 \ Beiträge für den BR und den NDR
SUSANNE HERZOG
\ Profi-Chor mit 43 Berufssängerinnen und -sängern vermittelt bewegende Chorerlebnisse
\ Chefdirigenten der Vergangenheit: Bernhard Zimmermann, Herbert Schernus, Helmuth Froschauer, Anton Marik, Rupert Huber
\ Repertoire: von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen, A-cappella-Konzerte, groß besetzte Orato-rien mit Orchester, solistisch besetzte Vokalmusik, sinfonisches Repertoire, Film-musik und Oper
\ schreibt mit Ur- und Erstaufführungen (bislang mehr als 150) und innovativen Projekten Musikgeschichte
\ singt mit den renommiertesten Solisten, Orchestern und Dirigenten
\ Auftritte bei internationalen Festivals wie den Berliner und Wiener Festwochen, dem Festival Internacional de Música de Canarias, den Salzburger Festspielen, der Biennale Venedig, dem Festival MUSICA in Straßburg, dem Festival van Vlaanderen und den BBC Proms in London
\ Konzertreisen nach New York, Zürich, Mailand, Paris, London, Athen, Rom, Brüssel, Genf, Jerusalem, Tel Aviv, Boston, Cleve land, Washington, Osaka, Tokio, Kairo, Alexandria und nach China
\ »Stimme« des WDR Sinfonieorchesters und des WDR Funkhausorchesters sowie weltweit gefragter sinfonischer Chor bei Konzerten, live vor Ort, im Studio, in Radio und Fernsehen sowie bei CD-Produktionen
\ Chefdirigent seit der Saison 2014/2015: Stefan Parkman
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MITWIRKENDE
WDR RUNDFUNKCHOR
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MITWIRKENDE
SOPRANGun Young AnMartina von BargenBenita BorbonusAndrea HenkeSabine KallhammerAnke LambertzInsun MinChristiane RostMaria Ungers-WagnerDong-Hi YiAnna-Sophie Brosig *Antigoni Chalkia **Scarlett Pulwey **
ALTBeata BorchertPauline BourkeMichaela DobmeierElisabeth GrafMargit Hungerbühler-LutherBeate KoeppClaudia NüsseKanako SakaueMarietta Schwittay-NiedzwieckiRaminta Babickas *Milena Haunhorst **
TENORChristian DietzDirk HeidingsfelderKay ImmerKwon-Shik LeeBoris PohlmannGiovanni da SilvaJoachim StreckfußYou ZuoJavier Alonso *Thomas Jakobs *
BASS Manfred BittnerMartin KrasnenkoHee-Kwang LeeRichard LogiewaAlexander SchmidtArndt SchumacherChristoph Bier *Joachim Höchbauer *Frederik Schauhoff *Tobias Schlierf *Clarke Ruth **
* Gäste ** Akademie
Der WDR Rundfunkchor singt am 5. und 6. April 2019 in folgender Besetzung:
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AKTUELLES
MIT DER ABO-GEWINNERIN ZUR ELBPHILHARMONIE
Kurz vor Ende der letzten Konzertsaison führte der WDR Rundfunkchor zum dritten Mal eine Verlosung durch, an der alle Neu-abonnentinnen und Neuabonnenten des »WDR Abo Vokal« teilnehmen konnten. Zu gewinnen gab es ein besonderes Konzert-erlebnis mit dem WDR Rundfunkchor in der Elbphilharmonie, inklusive der Reise nach Hamburg und der Hotelunterbringung für zwei Personen.
Die glückliche Gewinnerin ist die Psychologin Gabriele Bollhöfer, die ihre ehemalige Studien-kollegin Karin Schaar mit nach Hamburg genommen hat. Das Schöne ist: Beide singen selbst im Chor »Vozes do Brasil«, einem deutsch-brasilianischen Chor in Köln.
Am 8. Februar 2019 ging es von Köln aus los in ein abwechslungsreiches Kultur-Wochenende. In Hamburg erwartete die Damen eine Führung und das Konzert mit dem WDR Rundfunkchor in der Elbphilharmonie. Zudem hatten sie genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung und einen Theaterbesuch auf eigene Faust mit Shakespeares »König Lear«.
Die Elbphilharmonie kurz vor dem Konzert-betrieb ohne Publikumstrubel von innen zu besichtigen, war etwas Besonderes: Ein Mit- arbeiter des NDR führte die beiden Freundin-nen durch den Backstage-Bereich und durch den großen Konzertsaal, in dem bereits die Vorbereitungen für das Konzert auf Hoch-touren liefen. Außerdem genossen sie aus der 13. Etage den wunderschönen Rundblick auf die Stadt Hamburg. Am Abend erlebten sie dann das Konzert unter Mitwirkung von WDR Rundfunkchor, NDR Chor und NDR Elb-philharmonie Orchester unter der Leitung von Ingo Metzmacher. Auf dem Programm stan-den Olivier Messiaens »Trois petites liturgies de la présence divine« für Frauenstimmen, Klavier, Ondes Martenot und Orchester sowie die Sinfonie Nr. 13 (»Babi Jar«) von Dmitrij Schostakowitsch für Bass, Männerchor und Orchester. »Für mich das beeindruckendste Chorkonzert überhaupt«, schwärmte Gabriele
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AKTUELLES
Bollhöfer nach dem Konzert. »Die Stimmung des Sphärisch-Göttlichen bei Messiaen und die traurige und energische Musik von Schosta kowitsch wurden durch das leiden-schaftliche Dirigat von Ingo Metzmacher in aller Feinheit und in ihren Extremen ausgekos-tet.« An den WDR richtete sie den Wunsch: »Es wäre wunderbar, wenn dieses Ereignis auch in Köln noch einmal zu hören wäre«, und fügte hinzu: »Einen großen Dank für diesen Gewinn. In jeder Hinsicht!«
Cecilia Collings(absolviert derzeit ein »Freiwilliges Soziales Jahr Kultur« im Management des WDR Rund-funkchores. Sie begleitete die Gewinnerin und ihre Freundin auf der Tour nach Hamburg.)
Gabriele Bollhöfer (links) und Karin Schaar im Foyer der Elbphilharmonie Hamburg
VORSCHAUMI 8. Mai 2019Köln, Minoritenkirche / 13.00 Uhr
MUSIK AM MITTAG
Nordische KlängeKurze Auszeit vom Alltag
WDR RundfunkchorStefan Parkman Leitung
MO 13. Mai 2019Köln, Funkhaus Wallrafplatz / 19.00 Uhr
SING MIT! STEFAN PARKMAN
Bei diesem Konzert haben Sie die Chance, Teil eines großen Chores zu werden. Seien Sie dabei: ganz einfach ohne Anmeldung und mit freiem Eintritt!
WDR RundfunkchorStefan Parkman Leitung
DO 16. Mai 2019Köln, Funkhaus Wallrafplatz / 19.00 Uhr
DIRIGENTENWERKSTATT
Fünf ChordirigentInnen und -dirigenten des Dirigentenforums stellen sich vor.Eintritt frei!
WDR RundfunkchorStefan Parkman LeitungElfi Vomberg Moderation
In Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrats und der Hochschule für Musik und Tanz Köln
FR 14. Juni 2019Köln, Trinitatiskirche / 20.00 Uhr19.00 Uhr Einführung mit Elfi VombergSA 15. Juni 2019Aachen, St. Jakob / 20.00 Uhr
NORDISCHE KLÄNGE
Jan SandströmBiegga luohtefür Bariton und gemischten Chor
Arvo PärtMagnificat
Lars Johan Werletreesfür Doppelsoloquartett, Bariton und gemischten Chor
Knut NystedtO crux
Jacob MühlradTime(Deutsche Erstaufführung)
Jugendkonzertchor der Chorakademie DortmundFelix Heitmann LeitungWDR RundfunkchorStefan Parkman Leitung
BILDNACHWEISE
Titel, S. 16: Peter Dijkstra © Astrid AckermannS. 2: WDR Rundfunkchor © WDR/MöltgenS. 5: Segnender Christus © picture-alliance/ullstein bild/Archiv Gerstenberg S. 12: Marienaltar © IMAGO/Werner OttoS. 17: Susanne Herzog © WDR/Herby SachsS. 18: WDR Rundfunkchor © WDR/MöltgenS. 22: Gewinnerinnen Elbphilharmonie © Cecilia Collings
IMPRESSUM
HerausgeberWestdeutscher Rundfunk KölnAnstalt des öffentlichen Rechts MarketingAppellhofplatz 150667 Köln
Verantwortliche RedaktionOtto Hagedorn, Michael Krügerke
Redaktion und Produktion des KonzertsCarola Anhalt
April 2019 Änderungen vorbehalten
Das Mitschneiden von Bild und Ton während des Konzerts ist aufgrund des Urheberrechts nicht gestattet.
WDR-Produktionen auf CD:
Sergej RachmaninowGanznächtliche Vigil op. 37
Beate Koepp AltKwon-Shik Lee Tenor WDR RundfunkchorNicolas Fink Leitung
WDR The Cologne Broadcasts 2013/ Carus 2016
Bestellnummer: 83.471
WDR Rundfunkchor
Funkhaus Wallrafplatz
50667 Köln
wdr-rundfunkchor.de
auch im radio auf wdr 3 und wdr 4 facebook.com/wdrrundfunkchor
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