Die neuen Schwerpunktthemen aus der Sicht der … · Die Vorgaben des Bildungsplans 5 • Die...

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UNTERNEHMEN GRUNDLAGEN

Ein thematischer Aufriss

INHALT

Vorgaben des Lehr- und Bildungsplans

und ein thematischer Aufriss

2

Die Vorgaben des Lehrplans Unternehmen im Wirtschaftsgeschehen - LPE 4: Grundlagen

Unternehmerische Entscheidungsprozesse

Betriebliche Funktionen, betriebswirtschaftliche Produktionsfaktoren

Vereinbarkeit von Unternehmens-zielen und unternehmerischer Verantwortung

Ökonomische, soziale und ökologische Ziele; Kompatibilität von Zielen und Zielkonflikte; Führungsregelkreis: Personalführung, Planung, Organisation, Kontrolle

Unternehmenskultur Gemeinsame Werte der Träger und Mitglieder einer Unternehmung; gesellschaftliche Verantwortung

Determinanten und Bedeutung des Entrepreneurship

Anforderungsprofil …; persönliche, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Bedingungen für Erfolg und Misserfolg; Bedeutung einer Kultur der Selbstständigkeit für Wirtschaft und Gesellschaft

Grundsätzliche rechtliche und wirtschaftliche Merkmale der Unternehmensformen

Einzelunternehmen, Personengesellschaft z.B. Offene Handelsgesellschaft, Kapitalgesellschaft z.B. GmbH, AG

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Die Vorgaben des Schnittmengenplans

4

Die Vorgaben des Bildungsplans

5

• Die Schülerinnen und Schüler können

betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Produktionsfaktoren unterscheiden und in ihrer Bedeutung beurteilen;

• sich einen Überblick über die grundlegenden Entscheidungen verschaffen, die Unter-nehmen treffen müssen (Produktidee, Rechtsform, Finanzierung und Standortwahl);

• die ökonomischen, sozialen und ökologischen Aufgaben von Unternehmen unter-scheiden und die Vereinbarkeit von Unternehmenszielen und unternehmerischer Verantwortung beurteilen;

• die Bedeutung der Unternehmen für eine ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsord-nung erläutern;

• die Bedeutung der Produzenten beziehungsweise der Existenzgründungen für eine Volkswirtschaft erläutern;

• die Bedeutung grundsätzlicher Marketingentscheidungen, der Wahl der Rechtsform und des Standorts für den Erfolg eines Unternehmens darlegen;

EIN THEMATISCHER AUFRISS

LPE 4 Unternehmen -Grundlagen

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Wirtschaftliches Handeln im Sektor Unternehmen

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Betriebsfunktionen

• Beschaffung: Bereitstellung der Produktionsfaktoren

• Betriebsführung: Organisation, Planung und Kontrolle des Produktionsprozesses

• Finanzierung: Kapitalbeschaffung, Investitionen

• Produktion: Leistungserstellung

• Absatz: …und Vertrieb

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Konstitutionierende Unternehmensentscheidungen

• Produktidee • Marktanalyse: Marktvolumen, Konkurrenzsituation • Tätigkeitsbereich: Produktions- und Absatzplanung • Betriebsgröße und Unternehmensorganisation • Wahl der Rechtsform • Standortwahl • Fertigungsverfahren und -prinzipien • Finanzplanung: Höhe und Struktur des Kapitalbedarfs,

Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung • Unternehmensstrategie

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RAHMENBEDINGUNGEN

Unternehmen -Grundlagen

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Rahmenbedingungen Eigentumsverfassung: z.B. Art. 14,1: Schutz des (Privat)Eigentums

Art. 14,2: Sozialbindung des Eigentums ► Einrichtungen zur Mitbestimmung: ► Staatliche Regulierungen und Eingriffe: Bauvorschriften etc.

Art. 15: Sozialisierung

Sozialordnung: z.B. Art. 20,1 und 28,1: Sozialstaat

Umweltordnung: z.B. Art.20 a

Rechtsordnung: z.B. Art. 23: Europäische Union

BGB

… und andere Institutionen- und Regelsysteme der Wirtschaftsordnung

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Betriebliche Wertschöpfung

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Einsatz von Gütern

und Dienstleistungen

Wert der

eingesetzten Güter

und Dienstleistungen

Einstellung und Verkauf

von Leistungen

Differenz =

Wertschöpfung

Mitarbeiter Gesellschafter/

Aktionäre

Kreditgeber Staat

Transformationsprozesse

Emissionen

Ertrag der erstellten und

verkauften Leistungen

PRODUKTIONSFAKTOREN

Unternehmen – Grundlagen

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Produktionsfaktoren

Betriebliche Produktionsfaktoren:

• Leitende Arbeit (Planung, Organisation, Kontrolle)

• Ausführende Arbeit

• Betriebsmittel

• Werkstoffe

Volkswirtschaftliche Produktionsformen:

• Arbeit

• Natur (Boden, Wasser , Luft)

• Kapital

• Bildung

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UNTERNEHMENSZIELE

Unternehmen - Grundlagen

15

Unternehmensziele - Einflussgrößen

Einflüsse auf das Zielsystem eines Unternehmens Unternehmens-

philosophie/ Unternehmenskultur

Ansprüche der Stakeholder

Gesellschaftliches Umfeld

Werte, Handlungsmuster,

Verhaltensnormen, Traditionen,

Management, Anteilseigner, Belegschaft, Kapitalgeber,

Kunden, …

Image in der Öffentlichkeit,

soziale Verantwortung,

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Wirtschaftliche Ziele

Leistungsziele: • Ausdehnung des Marktanteils

• Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

• Hohe Produktqualität

Erfolgsziele:

• Gewinn-, Umsatzmaximierung

• Kapazitätsauslastung

• Wirtschaftlichkeit; Rentabilität

Finanzziele: • Liquidität, Kreditwürdigkeit, Rücklagenbildung,

Selbstfinanzierung

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Wirtschaftlichkeit

• Ökonomische Prinzip Maximalprinzip und Minimalprinzip

• Produktivität : Arbeitsproduktivität und Kapitalproduktivität

• Gewinn

• Rentabilität

• Liquidität

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Produktlebenszyklus

20

Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 4. Auflage 2005

© Günter Specht / Ingo Balderjahn

Abb. 72:

Entstehungs- Marktzyklus

zyklus

Umsatz

Ein

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Wach

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m

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Re

ife

Ve

rfa

ll

Zeit

Relaunch

Entwicklungs-

phase

Gewinn

Modell des Produktlebenszyklus Quelle: in Anlehnung an Nieschlag et al. 2002, S. 121

Soziale Ziele

• Leistungsgerechte Entlohnung

• Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter

• Mitarbeiterzufriedenheit

• Arbeitsplatzsicherung

• Absicherung durch Betriebsrente

• Menschenwürdige Arbeitsbedingungen

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Gesellschaftliche Ziele

• Streben nach Ansehen (Image) und Prestige

• Gesellschaftlicher Einfluss

• Finanzielle Förderung von Kultur und Wissenschaft

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Ökologische Ziele

• Energieeinsparung

• Schonung der natürlichen Ressourcen

• Entwicklung und Verwendung umweltfreundlicher Produkte, Produktions- und Entsorgungsverfahren

• Einhaltung der Umweltgesetze

• „Grünes Image“ (Greenwashing)

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Ziel-Beziehungen

• Komplementäre Ziele: die Erfüllung eines Zieles deutet zugleich die bessere Erfüllung eines anderen Zieles, z.B. durch Umsatzsteigerung entstehen mehr Arbeitsplätze

• Indifferente Ziele: Die Erreichung eines Zieles hat keine Auswirkung auf die Erreichung eines anderen Zieles, z.B. Arbeitsplatzerhalt trotz Absatzrückgang auf Grund ausreichender Gewinne

• Konkurrierende Ziele:

Die Erreichung eines Zieles wirkt sich auf die Erreichung eines anderen Zieles aus, z.B. kann der Erhalt von Arbeitsplätzen Verluste bringen. 24

BESCHAFFUNG

Unternehmen - Grundlagen

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Beschaffung

Zum Beispiel: Just-in-time-Konzept (JIT)

Synchronisierung von Fertigung und Beschaffung ► möglichst kostengünstige Produktion durch geringe Durchlaufzeiten und Lagerbestände ► kundenorientierte Produktion

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Zum Beispiel: Externe Beschaffung von Know-how

• Lizenznahme

• Technologieorientierte Kooperation

• Akquisition innovativer Firmen

• Auftragsforschung

Beschaffung

27

Chancen Chancen Risiken

• Senkung der Beschaffungskosten • Sicherung der Lieferungskapazitäten

• Technologiezufuhr • geringere Lieferantenabhängigkeit

(…)

• Transportrisiken • politische Risiken • Qualitätsmängel • Währungsrisiko

(…)

Global Sourcing

PRODUKTION

Unternehmen - Grundlagen

28

Produktfertigung • Fertigungsprogramm:

- Produktwahl/Produktgestaltung - Produktfeld: Sortimentbreite und -tiefe, Fertigungstiefe, Modulbaukastenprinzip, Diversifikation

• Zielgrößen: geringe Fehlerquoten, kurze Durchlaufzeiten, Lieferzuverlässigkeit, hohe Kapazitätsauslastung

• Fertigungsverfahren: Einzel-, Serien-, Massenfertigung Fertigungstypen: Werkstattfertigung, Fließfertigung Fertigungsorganisation

• Ganzheitliche Rationalisierungskonzepte: Kanban, Kaizen, Just-in-time, lean production

• Arbeitsteilige Fertigung

• Outsourcing 29

Produktionskonzepte

Lean production

► Minimierung von Lagerbeständen

► Kurze Durchlaufzeiten

► Geringe Fehlerquoten

► Kostensenkung

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Produktionskonzepte

Strategien der internen Flexibilisierung

► Betriebliches Vorschlagswesen

► Teambildung/Gruppenarbeit

► Schlankere Hierarchien

► Flexiblere, dem Markt angepasste Organisation

► Verringerung der Produktions-/Fertigungstiefe durch

Konzentration auf das Kerngeschäft

► Simultaneous Engineering

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Produktfertigung

Rückwirkungen veränderten Marktbedingungen auf den Produktionsprozess:

Individualisierung ► Viele unterschiedliche Produktvarianten ► Komplexere Beschaffungsvorgänge ► komplizierte Lagerhaltung ► Lieferschwierigkeiten ► Produktionsunterbrechungen

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WAHL DES STANDORTS

Unternehmen -Grundlagen

33

Standortfaktoren und -typen

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Beschaffungsabhängig

Rohstoffe

Energie

Zulieferer

Arbeitskräfte

Kredite

Verkehrsanbindung

Kommunikation

Produktionsabhängig

Naturgegebenheiten:

Bergwerke, Kiesgruben,

Aluminiumgewinnung, Sägewerke

Absatzabhängig

Absatzmarkt

Subventionen

Verkehrs-infrastruktur

WAHL DER RECHTSFORM

Unternehmen - Grundlagen

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Entscheidungskriterien

• Haftung, Risikoverteilung

• Leitungsbefugnis (Geschäftsführung)

• Gewinn und Verlustverteilung

• Finanzierungsmöglichkeiten/Kreditbe-schaffungsmöglichkeiten

• Publizitätszwang

• Mitbestimmungsregelungen

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Überblick über Rechtsformen

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FINANZIERUNG

Unternehmen - Grundlagen

38

Grundbegriffe

• Kapital: Eigen- und Fremdkapital

• Vermögen: Anlage- und Umlaufvermögen

• Finanzierung: Kapitalbeschaffung, Kapitalrückzahlung und Kapitalumschichtung

• Investition

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Grundbegriffe

• Investitionsarten nach den Vermögensgegenständen: Sachinvestition Immaterielle Investitionen Finanzanlageinvestitionen

• Investitionsarten nach der Zwecksetzung: Erweiterungs- oder Nettoinvestitionen Ersatzinvestitionen Rationalisierungsinvestitionen

Bruttoinvestitionen

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Unternehmensziele im Bereich der Finanzierung

• Rentabilität

Eigenkapitalrentabilität

Gesamtkapitalrentabilität

• Liquidität

• Sicherheit

• Unabhängigkeit

41

Finanzierungsarten im Überblick

• Außenfinanzierung/Innenfinanzierung

• Fremd-/Eigenfinanzierung

• Kreditfinanzierung/Beteiligungsfinanzierung

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UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

Unternehmen - Grundlagen

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Im Überblick

• Nach der Produktionsstufe: horizontale, vertikale und diagonale Konzentration

• Kartelle

• Konzerne: Muttergesellschaft (Holding), Tochtergesellschaften

• Fusionen: Übernahme, Neubildung

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Internationalisierungsstufen in Abhängigkeit der Kapital- und Mangementleistungen

Export Gastland

Lizenzvergabe

Franchising

Joint Venture

Auslandsniederlassung

Stammland Betrieb/Tochter

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JAHRESABSCHLUSS/BILANZ

Unternehmen - Grundlagen

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Vereinfachte Bilanzen

Aktiva Vermögen (Mittelverwendung)

• Anlagevermögen

• Umlaufvermögen

• Rechnungsabgrenzungs-posten

Passiva Kapital (Mittelherkunft)

• Eigenkapital

• Rückstellungen

• Verbindlichkeiten

• Rechnungsabgrenzungs- posten

47

Gewinn- und Verlustrechnung

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http://www.bpb.de/publikationen/5OAIS6,0,Unternehmen_und_Produktion.html

UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Unternehmen - Grundlagen

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Unternehmensleitbilder

• Funktionen nach Innen:

Orientierung (Wertebasis), Identifikation/Identität (Corporate Identity) Motivation

• Funktionen nach außen: Unternehmensphilosophie (Transparenz) Image/Reputation

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Vergleiche zweier Ansätze zur Unternehmensführung

Shareholder-Value

Anteilseigner-Interessen

Steigerung des Unternehmenswertes/

Aktionärsvermögens

Kursgewinne/steigende Dividenden

Orientierung an kurzfristigen Gewinnerwartungen

Stakeholder-Value

Stakeholder-Interessen

Interessenausgleich

Langfristiger Erfolg,

Image des Unternehmens

Vielzahl heterogener

Interessen und Erwartungen

51

Orientierung an

Ziel

Erfolgsmaßstab

Probleme

Shareholder-Ansatz

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Karikatur von Gerhard Mester: Aktionärsversammlung

UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG

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Unternehmen - Grundlagen

54

Kein Risko ohne Verantwortung

(Parlament 22.06.2009) Abzocke als Geschäftsmodell

(StZ 12.04.2009)

Auf Garantieboni verzichten

(FAZ 2.11.2009)

Kritik an Manager wird lauter

(StZ 31.12.2007)

Gierig, zynisch, selbstgerecht

(FTD 18.12.2007)

Stoppt die Selbstversorger

(Zeit 2.06.2009)

Jung, erfolgreich, moralisch?

(Parlament 8.16.2007)

Können Unternehmen gut sein?

(Zeit 27.03.2008)

Der Fluch der Boni

(FAZ 17.02.2009)

Kainsmal der Chefs

(Zeit 10.06.2009)

Deutsche Superreiche lässt US-

Vorstoß kalt (FTD 6.08.2010)

Unternehmer und Verantwortung

Schlagzeilen:

Unternehmerische Verantwortung

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Kunden, Lieferanten

Umwelt

Mitarbeitern

Region

Gesellschaft

Konsumenten Internationales

Recht

Verantwortung gegenüber

Freiwillige Selbstverpflichtungen

Corporate Social Responsibility/Corporate Citizenship/ Global Compact etc. in der Diskussion:

• Sind sie eine erfolgreiche Alternative zu verbindlichen globalen, regionalen Regelungen?

• Sind sie Elemente einer Wirtschaftsethik oder eher Kosmetik und Marketingstrategie („Greenwashing“)?

► BP-Werbung (Solarstrom an Tankstellen mit Helios-Symbol)

► McDonald‘s Farbwechsel von rot auf grün ► Sponsoring der Dokumentation „Home“ durch Gucci und Puma

• Verhindern Zielkonflikte eine konsequente Einhaltung?

► Rentabilität-, Produktivitätsziele Kosten des CSR-Engagement

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Unternehmer und Verantwortung

• Nachhaltigkeitsberichte : http://csr-news.net/directory/tag/reports http://www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de/

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Ritter Sport

Otto Group

Neumarkter Lammsbräu

Body Shop

DIE ROLLE DER UNTERNEHMEN IN EINER ÖKOLOGISCHEN MARKTWIRTSCHAFT

Unternehmen - Grundlagen

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Instrumente nachhaltigen Wirtschaften

Ökologisch

• Ökobilanzen

• Umweltaudit

• Produktlinienanalysen

• Umweltmanagement

Ökologisch und/oder sozial

• UN-Global-Compact

• Corporate Social Resonsibility

• Deutscher Corporate Governance Kodex

• Sozialstandards

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Nachhaltige Produktion

Umweltverträglichkeit • Umweltschonende Gewinnung der Rohstoffe und Herstellung

Ökobilanz, PLA, TWA, Umweltaudit/-controlling, CSR/Nachhaltigkeitsberichte des DAX-Unternehmen

Sozialverträglichkeit • Menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Produktion und

im Vertrieb/Handel

Global Compact (UN), OECD-Leitsätze (TNK), CSR, Davoser Manifest, Corporate Citizenship, etc.

Wirtschaftlichkeit

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Kreislaufwirtschaft

Folgende Ziele stehen im Vordergrund:

• Ökologische Produktgestaltung

• Abfallreduzierung, -verwertung

• Umweltgerechte Entsorgung

Instrumente zur ganzheitlichen Betrachtung:

• Produktlinienanalyse

• Öko-Bilanz: Stoff- und Energiebilanz

Ideal: Zero Emission Strategie

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