Die radioaktiven Analysenmethoden

Preview:

Citation preview

368 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagontien

yon Zn mit K4Fe(C~q)6 bei + 1 V angegeben. AbschlieBend werden amperometri- sehe Titrationen yon S~uren und Metallen mit Lauge beschrieben, die fiir Cu, Hi, Zn, Co, A1 und Fe bei + 1,5 V mit 0,1 n ~atronlauge unter Luftaussehlul~ ausgeffihrt werden und gute Genauigkeiten liefern. K. C~s~

Dead stop-Titration. T. E~co~r und K. Mo~IsA~ 1 beriehten fiber Yersuche zur Titration yon Siiuren unc~ Basen mittels der sogenannten derivativen polaro- graphisehen Titration, der Dead stop-~ethode und der potentiometrischen Polaro- graphic an zweiAntimonelektroden. BeiTitration yon 0,01 n Salzs~ure und Phosphor- s/~ure mit 0,01 bis 0,1 n Natronlauge werden sehr gute ~quivalenzpunktsanzeigen erhalten. Bei Dead stop-Titrationen wird unabh/ingig yon der Rfihrgeschwindig- keit (50--300 U/min) der stets gleiche ~i_quivalenzpunkt erhalten. Mit steigender Riihrgeschwindigkeit werden die Titrationskurven~ste stefler.

In einer zweiten Mitteilung zeigen T. E~coKI und K. MORISXKA 2, dal~ sich aeidi- metrische Titrationen nach diesen Methoden auch an Platinelektroden ausffihren lassen, wenn Wasserstoffperoxyd oder Hydroehinon zugesetzt wird, deren Einflul3 in Mengen yon 10--200 mg je 10 ml 0,1 n S/~ure in 100 ml systematiseh untersucht wird. K. C~cs~

Zur Ausfiihrtmg yon Hoehfrequenztitrationen bei hSheren Konzentrationen hat E. S. LA~E 3 ein ttoehfrequcnztitrimeter ffir 250 Mttz beschrieben und erprobt, das naeh Angaben yon R. W. ST~LZ~R and M.T. K~LLEY 4 gebaut ist und einen sogenannten ,,parallel-transmission-line"-Oscillator darstellt. Dieser erlaubt bei elektroniseh stabitisierter Versorgung _h_nderungen der Bed~mpfung des ~eldes durch die Becherzelle als Jfmderungen einer Gitterwechselspannung zu messen, die bier durch Kompensation, also naeh einer ~ullmethode (Galvanometer) gemessen wird. Beschrieben werden die Titration yon Salzsiiure mit 1 n Natronlauge (auch bei Elektrolytzusatz) and yon 0,1 n Silbernitrat mit 0,1 n Kaliumchlorid. Ferner wird beriehtet fiber die Kaliumbestimmung durehr direkte Titration in 0,05 n Essig- s/~ure mit 0,1 n L6sung von Tetraphenyloborat und die Bestimmung vonQuecksilber(II) als Kup/erpropylendiaminqueeksilber]odid (gef~llt naeh H. F. WALTO~ und H.A. SmT~ ~ und ohne Troeknen in Eisessig gelSst) durch Titration mit 0,1 n lJ-ber- chlors~ure in Eisessig. Aul]erdem werden komplexometrische Titrationen mit dem Dinatrinmsalz der _~thylendiamintetraessigs~ure (Th) bzw. der ~itrilotriessig- s~ure (Cu) bei hSheren Konzentrationen als bisher, und sehliel31ich noeh die Titra- tion des Chelates aus Uranylion und ~qatrinmsalicylat bzw. Oxin dutch Zugabe yon Kaliummethylat in methanol beschrieben. K. Chose

Die radioaktlven Analysenmethoden beschreibt C. F. W~Iss ~. Er geht zuni~chst kurz auf Analysen mit radioaktiven Indieatoren, zum Beispiel die Hevesy-Paneth- Analyse und die Verdi~nnungsanalyse ein. Anschliel~end besehreibt er etwas ans- ffihrlieher die Aktivierungsanalyse, wobei er insbesondere auf die notwendigen Vor- ausse~zungen ffir eine stOrungsfreie Analyse hinweist. Zum Schlul~ behandelt er noeh die Verwendung yon Absorptionsmessungen yon Neutronen bestimmter Energie (Bestimmung der Durchli~ssigkoit) ffir analytischo Zweckc (Ncutronen- sehwiichungsanalyse). Diese Methode geht yon der Tatsache aus, dal~ das i/v-Gcsetz

J. pharmac. Soc. Japan 77, 121--125 (1957) [Japanisch]. (Naeh engl. Zus.fass. ref.) College Pharm., Osaka (Japan}.

J. pharmae.Soc. Japan 77,125--128 (1957) [Japanisoh]. (Naoh engl.Zus.fass, ref.). Analyst 8~, 406--415 (1957). Atomic Energy Res. Establ., tIarwell, Berks. (Engl.). U.S. Atomic Energy Comm. Rcp. ORNL-1742 (1955). Analyt. Chemistry 28, 406 (1956); vgl. diese Z. 153, 295 (1956). Chem. Techn. 9, 262--266 (t957). Inst. ffir angew. Radioaktivit/~t, Leipzig.

Berieht: Allgemeine analy~isehe Methoden, Apparate und Reagentien 369

fiir den Einfangsquersehnitt yon Resonanzpeaks iiberlagert wird, Bostrahlt man die Probe mit Neutronen, we]ehe die Resonanzenergie des gesuchten Elementes be- sitzen, so wird die Durehli~ssigkeit besonders klein sein. Voraussetzung f i i r die Methode ist ein grol3er Neutronenflul~ mit einer definierten Energie, was jedoch mit einem grol~em apparativen Aufwand verbunden ist. H. Mi)~zEL

Chemisehe Analyse yon Oberfli4ehen dutch kernphysikalisehe Methoden. S. RuBI~, T. O. P• und L. E. BAILEY 1 besehreiben die qualitative und quanti- tat ive Untersuehung yon Oberfli~chen dureh Aktivierungsanalyse mit Protonen bzw. Deuteronen oder dureh Messung der Streuwinkel. Die beiden Methoden ergi~nzen einander, da die erste insbesondere ftir leichte Kerne und die zweite ftir schwere Kerne anwendbar ist. Da die aufgeschossenen geladenen Teilehen nur eine Eindringtiefe in die Targetoberfl~che yon einigen Mikron besitzen, ist dadurch eine definierte Oberfl~ehenanalyse, welche die einzelnen Elemente noeh bis zu 10 -s g/cm ~ nachzuweisen gestattet, mSglieh. Die fiir das Verfahren benStigten monoenerge- tischen Protonen bzw. Deuteronen werden zuni~ehst in einem 2 MV-van der Graaf- Generator besehleunigt und dann in einem magnetisehen 90 ~ se]ektiert. Das Target wird in den Brennpunkt des Teflchenstrahles gebracht, we]chef in einer auf den Analysator folgenden elektrostatisehen Linse focussiert worden ist. Fiir die Aktivierungsanalyse benutzt man zur Auswertung entweder die bei der Kern- reaktion direkt entstehende Strahlung odor miBt die Aktivit~t der erzeugten Nuklide. Als Beispiele fiir die erste Variante geben die Autoren die Bestimmung yon Fluor in Opalglas (19 F (p 1,4 MeV, c~ y) 1~ 0 ; gemessen werden die entstehenden y mit 6- -7 MeV) und die Bestimmung yon Kohlenstof/ (13 C [d, p] 13 C), N (1~ N [d, p]15 N) und Sauersto/] (16 0 (d,p) 1~ O) an einer Stahloberfliiehe, welehe einer Explosion ausgesetzt war (gemessen werden dabei die entstehenden Protonen, welehe eharakteristische Energien besitzen). Da die gemessene Strahlung un- mittelbar nach der Bestrahlung (Intervall kleiner als 10 - n sec) auftritt, ist die Aktivit~t stets direkt proportional dem Teilchenstrom. Anders ist dies j edoch bei der zweiten Variante, da hier entsprechend der Halbwertszeit des entstehenden Radio- nuklids eine VerzSgerung eintritt. Verff. umgehen diese Sehwierigkeit, indem sie ihren Teilehenstrom mit einem Integrator registrieren, dessen Zeitkonstante gleich der reziproken Zerfallskonstante des Nuklides ist. Dadureh ist die Integratoranzeige stets direkt proportional der Zahl der im Moment vorhandenen radioaktiven Atome. Als Beispiele werden die Bestimmung von Na (in Glasober/l@hen) und die Bestimmung yon Sticksto]] angefiihrt. Diese Methode ist jedoch nur fiir die leichten _&tome (bis einschliel~lich A1 und S) brauchbar, da nut diese mit den be- nutzten Teilehen (Energie< 2MeV) meBbare Ausbeuten einer Kernreaktion ergeben. - - Die Untersuchung dutch Messung der elastisehen Streuung beruht auf der Abh~ngigkeit des Streuwinkels bzw. tier dem gestreuten Teilchen verblei- benden Energie yon der Masse des TargetnukHds. Die gestreuten Teflchen werden mit ten eines magnetischen 180~ selektiert. Wenn mlr unmittelbar an der Oberfl~ehe gestreut ~iirde, besaiten die den einzelnen Elementen zuzuord- nenden Peaks sehr steile Flanken. Ans der PeakhShe kann auf die Konzentration des betreffenden Elementes in der Targetoberfli~ehe geschlossen werden. Is t das gesuchte Element auch noeh in tieferen Schiehten (bis zu einigen Mikron) in der Targetoberfl~ehe enthalten, so verbreitert sich der Peak naeh einer Seite. Aus der Form des Peakes ist ein l~iiekschluB auf den Konzentrationsverlauf in der Ober- flache moglich. Es kOnnen jedoch auf diese Weise nut thermiseh best~ndige Mate- rialien mit glatten Oberfl~ichen untersucht werden. Als untersuehte Beispiele

1 Analyt. Chemistry 29, 736--743 (1957). Stanford Res. Inst., Menlo Park, Calif. (USA).

Z. anal. Chem., Bd. 160 24

Recommended