Digitalisierungspraxis - Leopold - Barrierefreiheit

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Vortragender:

Matthias Leopold

InformatikerDeutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

E-Mail: matthias.leopold@dzb.de

Internet: www.dzb.de

Digitaler Volltext und Barrierefreiheit

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Inhalt

• Behinderung und Barrierefreiheit

• §45a UrhG

• DZB Leipzig / Projekt Leibniz

• Anforderungen durch die Nutzer

• Anforderungen durch die Produktion

• Anknüfungspunkte

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Barrierefreiheit

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Barrierefreiheit

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Zielgruppen

Zielgruppe Behinderte

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WCAG / BITV: Prinzipien der Barrierefreiheit

Wahrnehmbar Bedienbar Verständlich Robust

Text- Tastatur- Navigierbar Kompatibel

alternativen bedienbarkeit

Zeitbasierte Ausreichende Lesbar

Medien Zeit

Anpassbar Anfälle Vorhersehbar

Unterscheidbar Hilfestellung bei

Eingabe

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§45a UrhG

Urheberrechtsgesetz (UrhG) § 45aBehinderte Menschen(1) Zulässig ist die nicht Erwerbszwecken dienende

Vervielfältigung eines Werkes für und deren Verbreitung ausschließlich an Menschen, soweit diesen der Zugang zu dem Werk in einer bereits verfügbaren Art der sinnlichen Wahrnehmung auf Grund einer Behinderung nicht möglich oder erheblich erschwert ist, soweit es zur Ermöglichung des Zuganges erforderlich ist.

(2) Für die Vervielfältigung und Verbreitung ist dem Urheber eine angemessene Vergütung zu zahlen; ausgenommen ist die Herstellung lediglich einzelner Vervielfältigungsstücke. Der Anspruch kann nur durch eine Verwertungsgesellschaft geltend gemacht werden.“

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DZB Leipzig

• Bücherei für Blinde und Sehbehinderte

• Produktion von Braille-Büchern, Musikalien, DAISY-Hörbüchern, Reliefs, Großdrucken, Zeitschriften

• Hauptanteil der Literatur aus dem belletristischen Genre

• 2% der Titel können insgesamt zugänglich gemacht werden

• Dringend erforderlich: Sach- und Fachbücher für die Aus- und Weiterbildung blinder und sehbehinderter Menschen

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Projekt Leibniz

• Semi-automatisierte Aufbereitung von Sach- und Fachbüchern• Schnelle Produktion in hoher Qualität

– Automatische Voranalyse– Nachbereitung über Editor

• Universelle Übertragung in verschiedene barrierefreie Formate (Brailleschrift, Großdruck und DAISY)

• Projekt gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales

• Ziel: Effektive Produktion von Medien für Blinde und Sehbehinderte

• Langfristiges Ziel: Effektive Auftragsproduktion (Books on demand)

Herausforderungen: OCR

OCR und Wortbilder

Volksmann →

Herausforderungen: OCR

OCR und Wortbilder

Volksmann →

Mit OCR-Fehler

Voiksrnann →

• Meist massive Auswirkungen auf Zeilenumbrüche (und auch Seitenumbrüche)

• Sehr aufwendig in Korrektur

• Völlig unleserlich (Zerstörung des Wortbildes)

table4_orig.mp3

Herausforderungen: Linearisierung

Elemente der Strukturierung

• Links

• Inhaltsverzeichnis

• Überschriften

• Fußnoten

• Stichwörter

• Tabellen

• Formularfelder

• …

Elemente der Navigation

• Setzen von Lesezeichen

• Ansteuern von Zeilen

• Sprung von Absatz zu Absatz

• Überspringen von Tabellen und anderen komplexen Strukturen

• Erzeugung lokaler Inhaltsverzeichnisse

• Navigationsframe

• Such-Funktion

Zitierfähigkeit

• Grundlage für wissenschaftliches Arbeiten

• Kennzeichnung der originalen Seitenzahlen

• Vollständigkeit des Textes

• Korrektheit des Textes

• Kennzeichnung von Hinzufügungen

• Beschreibung von Formeigenschaften, wenn nötig (spezielle Auszeichnungen möglich)

• Wichtig: Es muss immer erkennbar sein, was im Original stand

Tiefenstrukturen für Produktion

• Tiefenstrukturen für Produktion notwendig

• Steuert indirekt das Layouts

• Beispiele:

– Personae dramatis

– Zutatenliste in Kochrezept

– Merkkasten im Mathebuch

– Schlagwort im Lexikon

– CD-Symbol im Fremdsprach-Übungsheft

Medienspezifika

• Personen- und Ortsnamen auszeichnen

– Aussprache (Huy → Hü)

– Blinden-Kurzschrift (Lohoff → Loff)

• Abkürzungen, Akronyme

– Aussprache (UNESCO, USA, z. B.)

– Trennverbote

• Ambiguitäten

– Tẹnor vs. Tenọr

– Wachs|tube vs. Wach|stube

– (das) Knie vs. (die) Kni|e

Spezialitäten

• Darstellung von Tabellen als Listen (Braille)

• Trennen von großen Tabellen in mehrere Tabellen (Großdruck)

• Umsetzung von Graphiken als Wertetabellen (Braille)

• Reduktion komplexer Baupläne auf das Wesentliche oder Aufteilung auf mehrere Einheiten (Reliefs)

• Definition von speziellen Zeichen (Braille)

• Festlegung von fremdsprachlichen Einschüben (Braille, Audio)

• Umschrift von Mathe in Latex-Notation, Marbuger Notation, …

Anknüpfungspunkte

• Produktionsprozesse ähnlich (Bildaufbereitung, OCR-Erkennung, Layout-Analyse)

• Hinzu kommen Strukturierung und Linearisierung

• TEI als Eingabeformat für unsere Produktionsprozesse geeignet

• Prüfung der Barrierefreiheit der Werkzeuge

• Zugang zu digitalisierten Bibliotheksbeständen für Blinde als Service on demand

Literatur

Jan Eric Hellbusch, Kerstin ProbieschBarrierefreiheit verstehen und umsetzen

Webstandards für ein zugängliches und nutzbares Internetdpunkt.verlag

• Was ist Barrierefreiheit?• HTML/CSS samt Analyse• Barrierefreie Texte, Bilder, PDFs, …• Umsetzung der Barrierefreiheit (Layout CSS, Formulare,

Tastaturbedienung)• Darstellung (Flexible Anpassung von Größe, Farben und

Kontrasten)• Wege zu Informationen

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Besuchen Sie uns!

Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig

Gustav-Adolf-Straße 7

04105 Leipzig

Telefon: 0341 7113-0

Telefax: 0341 7113-125

E-Mail: info@dzb.de

Internet: www.dzb.de

Scan- oder

PDF-Daten

Leibnizkern

(Core)

Editor mit

vereinfachter

Sprache (leibnix)

Produktionsablauf

Server XML

Braille DAISY Großdruck

Leibniz

Projekt,

Leib

Leibniz

Projekt

LeibniXML-

Datei

Prozessintegration

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