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Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe Der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung BT-Drucksache 16/12860. www.dji.de. Abläufe. Bearbeitungszeitraum: 24.09.2007-14.01.2009 - PowerPoint PPT Presentation
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Mehr Chancen für gesundes AufwachsenGesundheitsbezogene Prävention
und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe
Der 13. Kinder- und Jugendberichtder Bundesregierung
BT-Drucksache 16/12860www.dji.de
2www.dji.de / permien@dji.de
Abläufe
• Bearbeitungszeitraum: 24.09.2007-14.01.2009• Kabinettsbefassung: 29.04.2009• Befassung im Deutschen Bundestag: fraglich• Vorstellung im Bundestags-Ausschuss FSFJ:
27.05.2009Abrufbar über www.dji.de (Startseite und
DJI-Projekt: Geschäftsführung 13. KJB)
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Zusammensetzung der Kommission
• Dr. Wolfram Hartmann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Präsident des Bundesverbands der Kinder- und Jugendärzte, Köln
• Prof. Dr. Holger Hassel, Professor für Gesundheits-pädagogik und Gesundheitspsychologie an der Fach-hochschule Coburg
• Prof. Dr. Hans Günther Homfeldt, Professor für Sozialpädagogik/ Sozialarbeit an der Universität Trier
• Prof. Heiner Keupp (Kommissionsvorsitz), Professor für Sozial- und Gemeindepsychologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Zusammensetzung der Kommission
• Dr. Hermann Mayer, Chefarzt Klinik Hochried, Murnau• Dr. Heidemarie Rose, Leiterin der Obersten Landes-
jugendbehörde und der Abteilung Junge Menschen und Familie, Bremen
• Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Professorin für Rehabili-tationssoziologie an der Universität Dortmund
• PD Dr. Ute Ziegenhain, Universitätsklinikum Ulm• Dr. Christian Lüders, Leiter der Abteilung Jugend und
Jugendhilfe am DJI (kooptiertes Mitglied) • Geschäftsführung: DJI
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Berichtsauftrag (Kurzform)Rechtsgrundlage:
§ 84 SGB VIII
Aufgabe: • Aufarbeitung des Spektrums der Leistungen und Bestrebungen von
gesundheitsbezogener Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe
• Erarbeitung von Empfehlungen zur Weiterentwicklung in den Bereichen:
- allgemein ausgerichtete Angebote (z.B. Kindertagesbetreuung)- Hilfen zur Erziehung- Integration von und Arbeit mit jungen Menschen mit Behinderungen
Altersrange der Betrachtung:vorgeburtlich bis 27 Jahre
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Ziele des BerichtsWeiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Sinne gesundheitsbezogener Prävention und Gesundheitsförderung
Verbesserung des sozialen, psychischen und physischen Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen, v.a. in sozial und gesundheitlich benachteiligten Lebenslagen
bestmögliche Förderung ihrer Gesundheit (vgl. UN-KRK) – v.a. bezüglich „neuer Morbidität“ (verhaltens- und verhältnisbedingte Beeinträchtigungen)
effiziente Verzahnung der KJH mit Schule, Gesundheitssystem, Behindertenhilfe etc.
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Grobgliederung• Vorwort• Zusammenfassung• Einleitung• Teil A: Ausgangspunkte: Gesellschaftliche Bedingungen des
Aufwachsens und konzeptionelle Grundlagen des Berichts• Teil B: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland • Teil C: Strukturen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe, der
Gesundheitsversorgung und der Eingliederungshilfe/Reha-bilitation
• Teil D: Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Gesundheitsförderung und gesundheitsbezogenen
Prävention• Teil E: Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen: Empfehlungen an
die Fachpraxis der Kinder- und Jugendhilfe und die Politik
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Entscheidung der Kommission: Die Lebenslage dieser Kinder und Jugendlichen als
Querschnittsthema im Bericht immer wieder aufzugreifen und dabei von ihrer eigenen – und nicht von einer Institutionenperspektive auszugehen.
Denn Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sind in erster Linie Kinder und Jugendliche mit Bedürfnissen (und Problemen), wie sie jedes Kind entwickelt.
Berücksichtigung junger Menschen mit Behinderungen
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Teil A: Ausgangspunkte:
Gesellschaftliche Bedingungen des Aufwachsens und
konzeptionelle Grundlagen des Berichts
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Gesundheit: WHO-Definition Gesundheit steht für ein positives Konzept und umfasst
körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden (objektiv und subjektiv).
Gesundheit ist kein stabiler Zustand, sondern ein Prozess, eine lebenslang von den Menschen ihrer alltäglichen Umwelt aktiv zu gestaltende Balance zwischen gesunderhaltenden und krankmachenden Faktoren („Doing Health“).
Quelle: http://www.euro.who.int/AboutWHO/Policy/20010827_2?language=German
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Gesundheitsbezogene Prävention:
Alle Formen von Praxishandeln mit dem Ziel der
Vermeidung bzw. frühzeitigen Linderung gesundheitlicher Belastungen bzw. Krankheiten. Entscheidend dabei ist, dass es einen mindestens mittelbaren bzw. begründ- und nachvollziehbaren Zusammenhang zwischen dem praktischen Handeln und dem anvisierten Ziel der Vermeidung gesundheitlicher Belastungen gibt.
Zu beachten sind gerade in der Kinder- und Jugendhilfe die Risiken der Logik der Prävention
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Risiken der präventiven Logik
Die Gefahr der Entgrenzung des Präventionsgedankens
Das Problem der impliziten Normativität
Der expertokratische Bias von Präventionsansätzen
Das Problem der Prognose
Fehlende Technologien
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WHO: Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung soll allen Menschen ein höheres Maß an
Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigen.
Dazu müssen Menschen in der Lage sein, Kontrolle über ihre Lebensumstände auszuüben und Entscheidungen zu treffen…
… und die Gesellschaft muss Bedingungen herstellen, die allen ihren Bürgern Gesundheit ermöglicht.
Die Verantwortung für Gesundheitsförderung – bezogen auf individuelles
Verhalten wie auf Lebensverhältnisse – liegt deshalb nicht nur beim Gesundheitssektor, sondern bei allen Politikbereichen .
Quelle: http://www.euro.who.int/AboutWHO/Policy/20010827_2?language=German
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Gesundheitsressourcen
Gesundheitsförderung
Salutogenese
Gesundheitsrisiken
Prävention
Pathogenese
Gesundheit
Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheit
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Anschlussfähige Konzepte
Konzepte aus den Gesundheitswissenschaften:Prävention und Gesundheitsförderung >> Zugänge zur Risikobearbeitung als auch zur Förderung von Handlungsressourcen Und vor allem die sich ergänzenden Perspektiven von Pathogenese und Salutogenese sowie das Konzept: Kohärenzsinn
Aus der Sozialwissenschaft sind v. a. folgende Konzepte anschlussfähig: der Capability-Ansatz, die Konzepte zur Handlungsbefähigung und Selbstwirksamkeit die Überlegungen zur positiven Jugendentwicklung.
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Konzepte der Gesundheitsförderung: Salutogenese (Antonovsky)
Die Salutogenese konzentriert sich auf die Entstehung/Erhaltung von Gesundheit und ist damit Alternative/Ergänzung zur Pathogenese, die sich konzentriert auf die Entstehung von Krankheiten.
Gesundheit und Krankheit werden nicht als Gegensätze, sondern als Kontinuum mit Überschneidungen gesehen.
Gefragt ist nicht, was krank macht – sondern wie Menschen trotz gesundheitlicher Belastungen gesund bleiben bzw. ihr Wohlbefinden soweit wie möglich bewahren = Frage nach den „Widerstandsressourcen“ bzw. nach Resilienz und „Schutzfaktoren“.
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Das salutogenetische Modell
Sozial-‚kulturellerund histo-
rischer Kontext
Allgemeine Widerstands-Ressourcen
Art der Lebens-
erfahrungen
Kohärenz-Sinn
Spannungs-management
nicht
erfolg- erfolg-
reich reich
Stress-zustand
Potenzielle Stressoren/Risikofaktoren im
- psychosozialen Bereich
- psychischen Bereich
- biochemischen Bereich
Gesundheits-/Krankheits-Kontinuum
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Lebenskohärenz/Kohärenzsinn:Fähigkeit, im eigenen Leben Sinn zu entdecken oder zu stiften
Meine Welt erscheint mir verständlich, stimmig, geordnet; auch Probleme und Belastungen kann ich in einem größeren Zusammenhang sehen (Verstehbarkeit).
Das Leben stellt mir Aufgaben, die ich lösen kann. Ich kann genügend Ressourcen für die Meisterung meiner Probleme mobilisieren (Handhabbarkeit, Bewältigbarkeit).
Für meine Lebensführung ist jede Anstrengung sinnvoll. Ich habe Ziele und Projekte, für die sich mein Engagement lohnt (Bedeutsamkeit, Sinn).
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Ergänzende Konzepte
Capability-Ansatz: Unter Verwirklichungschancen (capabilities) versteht Amartya Sen die (individuelle und gesellschaftliche) Möglichkeit von Menschen, „bestimmte Dinge zu tun und über die Freiheit zu verfügen, ein von ihnen mit Gründen für erstrebenswert gehaltenes Lebens zu führen.“
Handlungsbefähigung und Befähigungsgerechtigkeit >> „Selbstwirksamkeit“, „Resilienz“, „Empowerment“
Inklusion: Ermöglichung gleichberechtigter Teilhabe für alle Heranwachsenden
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Konzentration auf „Positive Jugendentwicklung - die 5 C“ (Lerner u.a.) statt auf die Entwicklung von Störungen
Positive Jugendentwicklung
(PJE)
Competence = Kompetenz
Caring = Fürsorge und Mitgefühl
Character = Charakter
Confidence = Vertrauen
Connection = Bindung
kognitivberuflich
sozial
akademisch
Moral
Selbstkontrolle
Spiritualität
Selbstein-schätzung
Selbstwertgefühl
Identität
Beziehung zu Anderen
Identifizierung mit Anderen
Empathie
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Teil B: Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Gliederungsschema: „Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“ und Daten zu „Gesundheit, Krankheit
und Behinderung“ für fünf Altersstufen
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Neue Morbidität
Veränderung des Krankheitsspektrums(a) von akuten zu chronischen Erkrankungen und(b) von somatischen zu psychosomatischen und psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten, die stark durch Lebensstil und Lebensverhältnisse bestimmt sind
Durch die aktuellen Daten des Kinder- und Jugendgesund-heitssurveys (KiGGS) des Robert-Koch-Instituts untermauert
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„Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“ im Licht der „neuen Morbidität“ und der Lebensverlaufsperspektive
(0 – < 3 J.) Bindung und AutonomieBindungsstörungen, Regulationsstörungen
(3 – < 6 J.) Bewegen, Sprechen, AchtsamkeitEntwicklungsstörungen der Sprache, Motorik und des Verhaltens
(6 – < 12 J.) Sich bewähren, Welt aneignen, Beziehungen eingehen, ADHS, Angststörungen, Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
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„Gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“ im Licht der „neuen Morbidität“ und der Lebensverlaufsperspektive
(12 – < 18 J.) Körper spüren, Grenzen suchen, Identität findenDepressive Störungen, selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, Essstörungen (Anorexie, Bulimie), Substanzkonsum
(18 – < 27 J.) Sich entscheiden, Intimität leben, Verantwortung übernehmen
Emotional-instabile Persönlichkeitsstörungen („Borderline-Störung“);Substanzmissbrauch/Abhängigkeit; nichtstoffgebundene SüchtePsychische/psychosomatische Belastungen am Ausbildungs- und Arbeitsplatz bzw. durch fehlende Perspektiven
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Psychische Auffälligkeiten bei 3- bis 17-Jährigen (Elternangaben); KiGGS-Sonderauswertung des RKI im Rahmen des 13. KJB
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Zusammenfassung – Psychische Probleme Anhaltspunkte für psychische Probleme (grenzwertig und
auffällig): Bei 15% der Heranwachsenden, v.a. bei Jungen. Besonders betroffen: Die 7- bis 13-Jährigen. Am häufigsten: aggressiv-dissoziales Verhalten; Probleme mit
Gleichaltrigen, emotionale Auffälligkeiten (Ängstlichkeit, Depressivität) sowie Unaufmerksamkeit/motorische Unruhe.
In allen Altersstufen vermehrt betroffen: Kinder und Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus, Migrationshintergrund und allein erziehendem Elternteil.
Bei 20% der Heranwachsenden, v.a. bei sozial benachteilig-ten: mangelnde personale, familiäre und soziale Ressourcen.
Quelle: KiGGS-Daten
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Gesundheitliche UngleichheitMädchen und Jungen aus sozial benachteiligten Familien bzw.
mit Migrationshintergrund:
sind motorisch weniger leistungsfähig ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger haben höheren Medienkonsum sind häufiger von mehreren Gesundheitsproblemen betroffen zeigen häufiger Verhaltensauffälligkeiten (v.a. Jungen) haben häufiger psychische Probleme und Essstörungen (v.a. Mädchen)
(Quelle: KiGGS-Daten; nach Angaben der Eltern und der Jugendlichen)
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Gesundheitliche Ungleichheit
Kinder aus sozial benachteiligten Familien bzw. mit Migrationshintergrund haben – objektiv und subjektiv – mehr gesundheitliche Probleme, ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten, leben in einem ungünstigeren Familienklima mit weniger Zusammenhalt haben insgesamt geringere personale, soziale und familiäre Ressourcen zeigen höhere Gewaltbelastung + erhöhte Gewaltbereitschaft
Kinder aus unvollständigen Familien zeigen gehäuft psychische Auffälligkeiten, v.a. bei Arbeitslosigkeit der Mutter
Mädchen und Jungen mit psychischen und Verhaltens-Auffälligkeiten verfügen über besonders wenig Ressourcen
(Quelle: KiGGS-Daten; nach Angaben der Eltern und der Jugendlichen)
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Die Lebenslagen dieser Kinder und Jugendlichen wurden auch in Teil B als Querschnittsthema berücksichtigt.
Allerdings gibt es dazu kaum Daten – und wenn doch, sind sie von medizinischer Diagnostik geprägt.
Die Diagnosen sind in der Mehrzahl defizitorientiert und geben keinen Einblick in Ressourcen und Lebenslagen.
Krankheit und Behinderung werden kaum unterschieden – dabei bewegen sich auch Heranwachsende mit Behinderungen auf dem Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit.
Junge Menschen mit Behinderungen
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Teil C: Strukturen und Aufgaben der
Kinder- und Jugendhilfe, der Gesundheitsversorgung und der
Eingliederungshilfe/ Rehabilitation
31www.dji.de / permien@dji.de
Kooperationsmöglichkeiten von Jugendhilfe, Gesundheitssystem und Behindertenhilfe
Um Kooperation zu ermöglichen und zu verbessern, muss berücksichtigt werden, dass sich einander fremde Systeme begegnen,
die teilweise Feindbilder voneinander oder überzogene Erwartungen aneinander haben, einen je eigenen Denkstil und Sprachcode pflegen, die eigenen Handlungslogiken folgen, die unterschiedlichen Gesetzen unterliegen und völlig verschieden finanziert werden
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Eine wichtige Voraussetzung für Kooperation und Koproduktion: Anschlussfähige Konzepte
Jugend-, Gesundheits- und Behindertenhilfe haben dann eine Chance auf Synergieeffekte, wenn sie anschlussfähige Konzepte nutzen:
Zentral sollte dabei die Stärkung der Ressourcen aller Heranwachsenden sein, damit sie als möglichst selbstbestimmt entscheidende, handlungs-fähige Subjekte sich erfolgreich mit den Risiken und Belastungen ihrer Lebenswelt auseinandersetzen und ihre eigenen Lebensprojekte produktiv gestalten können (vgl. § 1 (1) SGB VIII).
Die Gesundheitswissenschaften wie die Grundlagen sozialer Arbeit verfügen über entsprechende Theoriebausteine, die zu einer Brücke verknüpft werden könnten (s. Teil A).
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Teil D: Leistungen der Kinder- und
Jugendhilfe für junge Menschen im Bereich der Gesundheits-
förderung und der gesundheits-bezogenen Prävention
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Berücksichtigte Handlungsfelder
• Familien- und Elternbildung, frühe Förderung• KindertagesbetreuungSchnittstellen: Ganztagesbetreuung, Gesundheitssystem,
Frühförderung
• Jugendarbeit• Hilfen zur Erziehung• Jugendschutz• Delinquenz- und GewaltpräventionSchnittstellen: § 35 a SGB VIII, Behindertenhilfe, Kinder-
und Jugendpsychiatrie, Jugendhilfe und Schule
• Jugendberufshilfe
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Gesundheitsförderung in der KJH – eine vorläufige Zwischenbilanz (I)
Konzeptionelle Unschärfen – Vielfalt der Begriffe: Gesundheitserziehung, -bildung oder -pädagogik? Gesundheitsförderung oder Prävention? Sozialpädagogik oder Gesundheitsförderung –
unterschiedliche Perspektiven auf die Praxis?
Dilemma: Die Fachdiskussion hält an – aber die KJH braucht eine einheitliche Begrifflichkeit, um sich verständigen und ihre Leistungen darstellen zu können!
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Gesundheitsförderung in der KJH – eine vorläufige Zwischenbilanz (II)
Vielfältige, additive und punktuelle Projektpraxis (statt flächendeckender Regelangebote)
mit unterschiedlicher Intensität in den verschiedenen Handlungsfeldern: Relativ intensiv in der Familienbildung und in den
Kindertagesstätten (verankert in den Bildungs-plänen der Länder)
Relativ „implizit“ in der Kinder und Jugendarbeit Von isolierten Einzelprojekten hin zu „gesundheits-
förderlichen Gesamt-Settings“ ist meist noch ein weiter Weg!
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Gesundheitsförderung in der KJH – eine vorläufige Zwischenbilanz (III)
Unterschiedliche, oft kombinierte Formen Information und Aufklärung (z.B. durch BzGa-Kampagnen) Gesundheitspädagogische Projekte und Aktionen
(meist im Sinne von Prävention) Gesundheitsbezogene Prävention (verhaltens- und
verhältnisbezogen, z.T. sozialraumorientiert) Eingebettete Gesundheitsförderung (die „gesunde Kita“) Implizite Gesundheitsförderung (= Selbstwirksamkeit fördernde
Pädagogik, die (bisher) nicht als Gesundheitsförderung gesehen wird)
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Gesundheitsförderung in der KJH – eine vorläufige Zwischenbilanz (III)
Hauptthemen: Ernährung Bewegung Stress- und Konfliktbewältigung Aufklärung zu Sucht und Sexualität noch wenig zu Körperwahrnehmung und –wertschätzung
Ungedeckte Versprechen: Probleme der Evaluation
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Die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen Jugend- und Sozialhilfe für verschiedene Arten von Behinderungen ist vielfach sehr hinderlich für effektive, angemessene Hilfen.
Der Hilfebedarf wird häufig aus einer Institutionenlogik heraus formuliert. Diese ist „behindernd“, da sie nicht vom Kind und seinen Bedürfnissen ausgeht, sondern den individuellen Hilfsbedarf nur eingeschränkt und segmen-tiert aufgreifen kann.
KJH und junge Menschen mit Behinderungen
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Die Praxis der Leistungsträger ist durch Abgrenzungen zwischen Sozialhilfe, Jugendhilfe und Krankenkassen und unterschiedliche Verfahren geprägt – obwohl Komplexleistungen und Mischfinanzierungen manchmal möglich wären.
So entstehen an den Schnittstellen der Systeme „Verschiebebahnhöfe“ und bisweilen „schwarze Löcher“.
Lediglich im Bereich der Kindertagesstätten kann von einem teilweise flächendeckenden integrativen Angebot in den Bundesländern gesprochen werden.
KJH und junge Menschen mit Behinderungen
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Teil E:Mehr Chancen für gesundes
Aufwachsen: Empfehlungen an die Fachpraxis der Kinder- und Jugendhilfe und
die Politik
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Teil E: Empfehlungen 1.Zwölf fachpolitische Leitlinien 2. Empfehlungen /Herausforderungen in Bezug auf:
• Fachpraxis der Kinder- und Jugendhilfe• Arbeitsfeldübergreifende Herausforderungen• Herausforderungen an die Politik auf Bundes-,
Landes- und kommunaler Ebene
3. Fünf Gesundheitsziele und überprüfbare Fortschritte
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Zwölf fachpolitische Leitlinien Stärkung der Lebenssouveränität Gesellschaftsbezug Lebenswelt- und Kontextbezug Förderung positiver Entwicklungsbedingungen Befähigungsgerechtigkeit Bildungsgerechtigkeit Inklusion Achtsamer Körperbezug, kommunikativer Weltbezug, reflexiver Bezug Lebensverlaufsperspektive Interprofessionelle Vernetzung Von einer Anbieter- zu einer Akteursperspektive Gesundheitsförderung und Prävention als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe
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Herausforderungen an die KJH (I) Ausloten der Grenzen und Möglichkeiten der Kinder-
und Jugendhilfe in den Bereichen gesundheits-bezogene Prävention und Gesundheitsförderung: Begrenzung/Chance auf pädagogische Unterstützung von
gesundheitsbezogener Prävention und v.a. von Gesund-heitsförderung
Chance: Berücksichtigung der Perspektiven der Kinder und Jugendlichen
Chance: Fachliche Standards wie Niedrigschwelligkeit, Lebenslaufper-spektive, interkulturelle Sensibilität, Gender
45www.dji.de / permien@dji.de
Herausforderungen an die KJH (II) Gesundheit und Wohlbefinden als Ziele
fachlichen Handelns
Förderung eines achtsamen Körperbezugs Förderung eines kommunikativen Weltbezugs Förderung von Lebenskohärenz Stärkere Berücksichtigung unterschiedlicher
Entwicklungspfade und Ressourcen Eingehen auf alterstypische gesundheitliche
Herausforderungen (s. „gesundheitsrelevante Entwicklungsthemen“)
46www.dji.de / permien@dji.de
Herausforderungen an die KJH (III) Sensibilität für vernachlässigte Gruppen:
Traumatisierte Kinder und Jugendliche; Kinder chronisch und psychisch kranker Eltern; Geschwister chronisch bzw. psychisch kranker Kinder;
Gesundheit als Inhalt der Kinder- und Jugendhilfe-planung –> kooperative Sozialberichterstattung
Evaluation und sachgerechte Wirkungsforschung
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Herausforderungen an die KJH (IV)
Umsetzung der Forderungen der UN-Kinderrechte-Konvention und der UN-Konvention der Rechte Behinderter sowie des SGB IX (Recht von Menschen mit Behinderungen auf Teilhabe in allen Lebensbereichen).
Die Jugendhilfe ist gefordert, sich für alle Kinder und Jugendlichen zuständig zu fühlen und zu einer engeren Kooperation mit Gesundheits- und Behindertenhilfe und den Selbsthilfe-Organisationen zu kommen.
48www.dji.de / permien@dji.de
Herausforderungen an die KJH (V) Auf kommunaler Ebene sollten inklusive Prozesse etabliert
werden, die die Heranwachsenden mit Behinderung mit ihren jeweiligen Möglichkeit der Lebensführung in den Focus rücken (Behinderten-Mainstreaming).
Dazu ist ein Paradigmenwechsel in der Entwicklung von Angeboten notwendig: Weg von der Fürsorge für Behinderte, hin zur Wahrnehmung der Rechte von Menschen mit Behinderung.
49www.dji.de / permien@dji.de
Übergreifende Herausforderungen
Netzwerkbildung
Kommunale Strategien der Inklusion
Armutsbekämpfung
Kooperative Gesundheitsberichterstattung/Monitoring
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Herausforderungen an die Politik (Auswahl)
Verringerung ungleicher Gesundheitschancen als vorrangiges nationales Gesundheitsziel
Erhalt gesunder Lebensbedingungen für alle Heranwachsenden Unterstützung von Netzwerk-Bildung und Kooperation Kooperative Gesundheitsberichterstattung/Monitoring Gesetzesfolgenabschätzung und Prüfaufträge Sicherstellung struktureller Voraussetzungen Begleitende staatliche Sozial- und Gesundheitspolitik
51www.dji.de / permien@dji.de
Fünf Prüfkriterien (I)
1. Systematische und frühe Förderung der Entwicklung von Kindern und Reduktion der Fälle von Vernachlässigung und Kindeswohlgefährdung in den nächsten fünf Jahren (Überprüfung der Reduktion der Fälle auf der Basis des einzurichtenden bundesweiten Monitorings Kindeswohl-gefährdung).(Frühe Hilfen müssen eingebettet sein in ein System früher Förderung. Dafür bedarf es einer besseren Ausstattung der Jugendämter (vor allem im Bereich § 16 SGB VIII) und einer Absicherung der notwendigen Netzwerke.
52www.dji.de / permien@dji.de
Fünf Prüfkriterien (II)
2. In fünf Jahren nimmt Übergewicht bei Heranwachsenden nicht weiter zu, (gemessen z. B. auf Grundlage einer KiGGS- Nachfolgeerhebung).
3. 95 % aller Kinder sollen bei der Einschulung über adäquate Sprachkompetenzen verfügen. Überprüfung des erreichten Standes bei der Schuleingangsuntersuchung.
53www.dji.de / permien@dji.de
Fünf Prüfkriterien (III)4. Beginnend mit dem Primarbereich und insbesondere in
der schulischen Ganztagsbetreuung muss die schul-bezogene Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der gesundheitsbezogenen Prävention und Gesundheitsför-derung ausgebaut und in fünf Jahren in mindestens 25 % aller Schulen und Schultypen aufgebaut werden.
5. Die psychosozialen Auffälligkeiten von Heranwach-senden sollen in fünf Jahren um 10 % vermindert und bei der nächsten umfassenden Untersuchung überprüft werden (gemessen z. B. auf der Basis einer KiGGS-Fortschreibung)
54www.dji.de / permien@dji.de
Zu den Grundlagen Nico Dragano / Thomas Lampert / Johannes Siegrist: Wie baut sich
soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Lebenslauf auf?
Petra Kolip: Zentrale gender-relevante Kriterien für Gesundheits-förderung und Prävention
Bernd Röhrle: Evaluationsprogramme zu Strategien der Gesund-heitsförderung und Prävention – was können sie leisten?
Manfred Hintermair: Salutogenetische und Empowerment-Konzepte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen
Expertisen (I)
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Expertisen (II)
Kinderbetreuung und Förderung von Heranwachsenden mit Behinderungen
Tina Friederich: Die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention in Kindertageseinrichtungen
Renate Höfer, Luise Behringer: Interdisziplinäre Frühförderung - Angebot und Leistungen
Elisabeth Wacker: Delphi-Studie zu Gesundheitsförderung und Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen
56www.dji.de / permien@dji.de
Expertisen (III) Kinder- und Jugendarbeit und Jugendberufshilfe
Andreas Hanses/Kirsten Sander: Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit
Knut Lambertin: Gesundheitsförderung in der Jugendverbandsarbeit Elke Opper/Petra Wagner: Gesundheitsförderung und Prävention im
Kinder- und Jugendsport Peter Paulus: Gesundheitsförderung in Kooperation von Schule,
Jugendhilfe und anderen Partnern Florian Straus: Gesundheitsförderung und Prävention in
berufsbildenden Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe
57www.dji.de / permien@dji.de
Expertisen (IV) Gesundheitsförderung und Prävention in Erziehungshilfen
und für Kinder und Jugendliche in Risikolagen
Albert Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch Angebote der Jugendhilfe
Michael Kölch: Hilfen für Kinder aus Sicht ihrer psychisch kranken Eltern Stephan Sting: Suchtprävention im Kindes- und Jugendalter Ulrich Gerth /Klaus Menne: Der Beitrag der Erziehungsberatung zur
Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen Margret Dörr: Gesundheitsförderung in stationären Angeboten der
Jugendhilfe: Heime als Orte für Salutogenese Jörg M. Fegert/Tanja Besier: Psychisch belastete Kinder und Jugendliche an
der Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitssystem
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