Eine einfache Methode zur Darstellung von absolutem Hydrazin

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Eine einfache Methode zwr Darstellwng won absolwtem Hydrazin

Von F. FEHEIL und ,J. CREMER

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Inhaltsiibersicht Einc sehr &ifdcht-, 1111 praparativen illaflstabc durcldnhrliaic MI i liotli. zur Darstel-

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In einer fruhereii Arbeitl) wurde von uns ein Verfahren zur stellung von absolutem Hydrazin aus Hydraziniummonochlorid

Her- und

Xnimoniak angegeben. Dieses Verfahren setzt einen gewissen apparativeii Xufwand voraus, ist aber bei sehr guter Ausbeute zur gefahrlosen Dar- stellung groBerer Hydrazinmengcn geeignet.

Im folgenden wird eine vereinfachte Mcthode zur Gewinnung von wasserfreiem Hydrazin iiach demselben Prinzip bcschrieben, welche fur praparative Arbeiten im Laboratorium besonders geeignet ist. Diese vereinfachte Arbeitsweise bedingt eine fur ubliche Laboratoriums- versuche belangslose Verringerung der Ausbeute.

Experimentelles Die Umwandlung des leicht erhaltlichen Hydraziniumdichlorids

in das Monochlorid, verbunden mit der gleichzeitigen Trocknung des- selben, und die anschliefiende Umsetzung

zu wasserfreiem Hydrazin fuhrt man in der abgebildeten Apparatur folgenderweise durch :

Der 500-cm3-Zweihalskolben wird mit etwa 2 Mol Hydrazinium- dichlorid gefullt und die bei R, und R, mit Hilfe von Gummischlauch und Quetschhahn verschlossene Apparatur iiber H, mit einer Wasser- strahlpumpe evakuiert. AnschlieBend steigert man im Verlauf von 1 bis 2 Stunden die Temperatur im Olbad bis 190" C. Die Trocknung und der

N,H,. HCl + NH, --f N,H, $- NH,CJ

- l) F. F E H ~ R u. J. CREMER, Z. anorg. allg. Chem. 287, 175-185 (1956).

344 Zeitschrift fur anorganische und allgemeinc Clhemie. Hand 293. 1958

Ubergang in das Monochlorid ist beendet, wenn die glasklare Schmelze nur noch von vereinzelten Gasblasen durchsetzt und die Apparatur frei von Kondenswasserspuren ist. Nach Abkiihlen der Schmelze auf etwa

1.50" C wird die Wasser- strahlpumpe durch Schlie- Ben des Hahnes H, abge- schaltet und das Vakuum

R, aufgehoben, indem man langsam durch R, trockenes Ammoniakgas einleitet. Die Kiihlfalle wird jetzt zur Kondensierung des entwei- cheiideri Hydrazins auf -10 bis -30" C abgekiihlt, R,

Abb. 1. Apparstur zur Darstellung von wasser- nach cines Trockenrohres, das mit Ka- liuinhydroxydplatzchen ge-

fiillt ist, geiiffnet und eiii Amnioniakstrom von 50-100 Blasenlmin durch die Schmelze geleitet.

Geht man direkt \-on wasserfreiem, reinen I-Iydrminiummono- chlorid aus, so kann sofort Ammoniak eingeleitet werden.

Wain die Schmelze infolge fortschreitender Umsetzung (Ammo- njumchloridbildung) dickfliissig wird, steigert man die Temperatur all- miihlich bis 190" C ; schlieBlich macht ein Erstarren weiteres Einleiten unmoglich.Dadurch bedingt lassen sich Ausbeuten an absolutem Hydrazin nur bis zu 30% erreichen.

Zur restlosen Beseitigung des gelosten Ainmoniaks erwarmt man das Hydrazin unter RiickfluB in gereinigtem Wasserstoff - oder Stick- stoffstrom auf 100" C.

R3

frriem Hydrazin

Koln, Abteilung fu r Anorganische und Analytische Chemie des Chemischen Instituts der Universitat.

Bei der Redaktion eingcgangen am 16. August 1957.

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Verantwortlich fur die Schriftleitung: Professor Dr. Glinther R i e n l c k e r , Berlln N 4, Hessische Str. 1-2; Par den Anzeigentell: VEB Georg Thieme, Anzeigenabteilunp, Leipzig C 1, Thomaakirchhof 20, Rui 21005. 2. 2. gilt Anmigenpreisliste Nr. 6 ; Verlag: Johann A brosius Barth, Leipeig 0 1,

SalomonstmOe 18B; Fernruf: 63105 und 63781. $LN 5058 Printed in Germany Druck: Paul Diinnhaupt, K6then (IV/5/1) L 24/58

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