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Eine Liebeserklärung

Oh Du vielgeschmähte, verleugnete, von eigenen Leuten mit Müll überzogene, kulturlose, stinkende,

staugeplagte, korruptionsgeschädigte, floodgefährdete, unter einer Dunstglocke liegende, Metro Manila.

Niemand will Dich loben, niemand will Dich lieben.

Niemand schreibt eine Laudatio für Dich. Alle setzen Dich herab.

Aber 20 Millionen Leute wohnen in Dir. Viele auf allerengstem Raum, zusammengepfercht in Slums, aber auch in

Condominium-Hochhäusern. Ich sehe da kaum einen Unterschied.

Und die Leute leben, sie leben ihr Leben aus, sie sind nicht erstarrt wie in Deutschland. Oft sind sie freundlich, mindest

aber neugierig. In den Wohnstrassen spielen, lärmen, schreien, singen, tanzen, viele Kinder, may be zu viele. Die

Pilippinos nehmen den biblischen Auftrag:

“Gehet hin in alle Welt und mehret euch“. Sehr, sehr ernst.:

Der Strassenverkehr ist gigantisch. Zu viele Fahrzeuge für die wenigen großen Strassen.

Man stelle sich in Malate an die Kreuzung Pedro Gil/Taft Ave.

Hätte Dante Alighieri später gelebt, und damit die „La divina commedia“ später geschrieben, diese Kreuzung, und viele

andere noch in Manila, wäre seine 10. Hölle geworden.

Hier abergeht es durchaus moderat zu

Aus einem moskitoverseuchtem Sumpf, hat man das Banken- und Geschäftsviertel Makati geschaffen, höchsten

Ansprüchen genügend. Der “ green belt“ in Makati dient auch der Erholung, aber vor allem dem Shopping und der

gehobenen Gastronomie. Das jedoch ist nur ein Aspekt der Metro Manila. Nicht das eigentliche Manila.

Auch heute wird da noch gebaut, aber das Banken- und Big-Businessviertel gibt nicht mehr viel Platz her.

Es gibt nichts, was es nicht gibt in Manila. Alle globalen Konzerne haben dort ihre Dependance, oder mehr, oder sogar

Produktionsstandorte ( letztere außerhalb, nicht in Makati).

Riesige Malls hat man, über die ganze Metro verteilt. Z.B. bei Trinoma war ein sehr gutes Architektenteam tätig. Man

sehe sich diese Mall in der Weihnachtszeit an. Und man vergesse nicht den Dachgarten. Sehenswert.

Von Präsentation verstehen sie viel, die Pilippinos

.

Der Dachgarten, von unten nur zu erahnen.

Viele, verschiedene Wasserspiele

Garten über mehrere Ebenen,

Da haben sich die Architekten so einiges einfallen lassen.

Auch vor der Mall, ein stivolles, ansprechendes Bild

In Foodcourt ein Blaskonzert

Ursprünglich, und von morbidem Charme, ist die Divisoria in Tondo. Gilt als die weltweit größte Ansammlung von

Einzelhandelsgeschäften. Da ist alles sehr preisgünstig zu erstehen. In den Vorweihnachtswochenenden findet dann das

das weltweit größte Gedränge und Geschupse statt. Der alte Haptbahnhof, die Tutubahn-Station, liegt mittendrin in

Tondo, am Rande der Divisoria. Wurde miniinvasiv zu einer Mall umgebaut. So kann man da noch zahlreiche

Jugendstilelemente an den gußeisernen Stützen bewundern, auch die alte Fassade gibt stilistisch einiges her.

Die ehem.Tutuban-Station

Das Säulenkapitell ist echter „Jugendstil“

Von meinem ersten Besuch dort, im Jahr 1988, bis dato, hat sich im Verkehrswegebau viel getan. Allerdings ohne ein

grundsätzliches Problem gänzlich zu lösen, nämlich eine staufreie Nord-Süd-Durchquerung zu schaffen.

Der lokale öffentlich Verkehr, erfüllt durchaus seine Aufgabe. Oft für Ortsfremde schwer durchschaubar. Aber es kostet

wenig Geld um Manila per Jeepney und anderen Vehikeln, zu queren.

Die Riverschifffahrt auf dem Pasig-River wurde leider eingestellt, ein paar Bilder davon habe ich noch.

Viel Industrie längs des Rivers

Da hat wohl das letzte Hochwasser zugeschlagen, Und wie war das noch mal, mit den vielen rostigen Wellblechen

Ein Flüssiggastanker

Abenteuerliche Bauten von Squatterfamilien

Aber auch moderne Condominium Häuser

Makati kommt in Sicht

Und am Wasserbahnhof Guadelupe steigen wir aus.

Es ginge noch weiter, bis zum großen Binnensee „Laguna de Bay“, aber dass ist dann nicht mehr Manila.

Man hat da viel Geld in Schiffe und die Wasserbahnhöfe investiert, schade dass es sich nicht lohnte.

Auf jeden Fall hat man vom Wasser aus, eine ganz andere Sichtweise.

Überall sieht man auch Verfall, steckengebliebene Bauten, aber auch viele,viele, Neubauten.

Nirgendwo sah ich so viele verrostete Wellbleche.

Nirgends , mal Bangkok ausgenommen, sieht man, in aller Öffentlichkeit, so viele Menschen, die deutlich neben der

Spur fahren, Transen in allen Variationen: Ladyboys, Tomboys, Gays, viele Paradiesvögel dabei. Niemand nimmt daran

Anstoß.

Da wird kräftig mit Hormonen nachgeholfen, damit die Oberweite stimmt

Im folgenden Bild achte man auf die high-heels.

Viele Baklas arbeiten in einem Schönheitssalon oder beim Friseur.

Sie verstehen ihr Handwerk.

Und das Nachtleben bleibt, auch wenn der neue (zugleich der alte) Mayor, das ausrotten möchte.

Vermutlich will er es gar nicht ausrotten. Böse Zungen behaupten es ginge nur um eine Umverteilung des lukrativen

Geschäftes

Wer Manila besucht, der möge das LA-Cafe, heute „Manilabay-Cafe“, in Malate, an Samstagabend gegen 22 Uhr

besuchen. Anmache pur. Man bekommt da kein Bein an die Erde, aber immer ein gut gekültes Bier. Sollte man einfach

mal gesehen haben. Man kann da auch bedenkenlos die eigene Frau mitnehmen.

Schöne Frauen gibt es viele. Und das sind Frauen, die den Namen Frau hochhalten. Nicht wie Deutschlands

Kampfemanzen.

Single mom gibt es auf den Phils überreichlich, diese bleiben aber immer, dass was sie eigentlich sind, nämlich Frauen

und nicht wie in DE „alleinerziehende Umgangsboykotteusen“.

.

Wenn „Mann“ auf Pirsch geht, er muss nicht suchen, er wird gefunden werden.

Viele Feste, vor allem in den Schulferien werden förmlich zelebriert- Hier Bilder von einer Town.Fiesta in Nangka

Marikina .

Sogar die Kleinen dürfen boxen

De Zoch kütt

Verschiedene Ortsteile stellen sich vor

Wie man sieht, die Pilipinas sind überaus kreativ.

Vorzeigbare Baudenkmale sind allenfalls einige alte spanische Kirchen. Vor allem in Intramuros, der alten

Festungsstadt.. Mithin mit Bangkok nicht vergleichbar.

Einige Parks gibt es.

Der Oceanpark an der „Seeseite“ des Rizalparks. Delphinshow u.s.w. wer’s mag-

Das Rizal-Denkmal, stets mit einer Ehrengarde versehen. Der Park zieht sich dann bis fast zur Hochbahn hin..Der

Chinesische Garten war gerade besetzt „Phil/Chinesisches Freundschaftstreffen, der Japanische Garten wurde gerade

umgebaut. Also leider keine Bilder.

Der Playground am westlichen Ende des Rizalparks bietet sehr viele Möglichkeiten für erlebnishungrige Kinder

Im nicht weit entfernten, viel kleinerem Paco-Park finden Open-Air-Konzerte statt. Von der „Deutschen Botschafft“

initiiert

Ein Highlight ist der ECO-Park. Groß, nicht überlaufen, viele Grillplätze, Schwimmbad..Für Familienausflüge gut geeignet.

Liegt am Rande von Fairview, Leicht über die Commomwealth Ave. zu erreichen.

Von da aus hat man auch einen guten Blick auf das große Wasserreservoir „La Mesa“

Koi’s

Beginnender Urwaldriese, die Brettwurzeln sind bereits erkennbar.

Und das mitten in der Metro Manila.

In dem sehr großen Park läßt man der Natur freien Lauf.

Es bildet sich ein richtiger Primärwald heraus

Kutschfahrten (100 PHP eine größere Runde), Reiten und andere Kinderbelustigungen.

So etwa 14 Pony-Hengste stehe da im Gatter und warten auf zahlende Gäste.

Unglaublich, und es gibt keine Rangordnungskämpfe.

Deswegen gefragt: „die Tiere würden bei der Zucht nach Friedfertigkeit selektiert.“

Picknick ist angesagt. Man kann, für kleines Geld dafür Hütten mieten,.auch Grills.

Nach dem Essen, dem Magen durchrütteln.

Ein Orchdeengarten

Und hier sei J.W.v. Goethe (Osterspaziergang) zitiert:

Zufrieden jauchzet Groß und Klein, hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“

Was ich sehr schätze, das sind die Musikpubs. Das „Ka Freddie‘s“ in Malate/Ermita bietet sehr gute Musik. An

Wochenden ist da auch der weltbekannte Gitarrist und Sänger Freddy Aguilar dabei.

In Malate, Adriatico St., Nähe Kreuzung mit Pedro Gil

l

Freddy mit seinem Sohn

Auch Gäste dürfen mitmachen. Hier ein Ameriicano, der wirklich gut singen konnte.

Da kommt echt Stimmung auf.

Sogar der „Prawda“ war Freddie einen Artikel wert.

Auch in anderen Stadtteilen gibt es Unterhaltung. Zwei open Air (überdacht natürlich) Musik-Pubs seien genannt: Das

„Tamamangs“ und das „Rivergold“, beide nah beieinander und von der Sta.Lucia Grandmall, in City East, in fußläufiger

Entfernung.

Auch singt ein (weiblicher) Gast mit.

Wenn die Band erfährt, dass Deutsche anwesend sind, wird sofort „Wind of Change“ von den Scorpions gespielt.

Disco’s snd sehr beliebt. Eine Discokette „Padis Point“ ist in (fast) allen Ortsteilen vertreten.

An den Riverbanks in Marikina

Eine bekannte Band spielte, nur für einenTag.

Da erhob man auch Eintritt 50PHP, so. ca. 1 € .

Bier gibt es im Biertower, ca 4-5l, 500 PHP= ca. 9 €.

Übergens das „San Miguel Pale Pilsener“ ist von hervorragender Qualität.

Und nun sind wir auch nahe am Thema.

Was hier geboten wird ist nicht sterile Discomusik, nein alles ist life. Wo kann man das noch in Deutschland finden?

Hier lebt alles, nichts ist statisch. Mitten im Leben ist man und man wird mitgenommen, ob man denn will oder nicht.

Das Lebensalter ist unwichtig. Niemand rümpft die Nase, wenn Du mit einer jungen Gespielin auftauchst.

In jeder Beziehung, sei es im Strassenverkehr, sei es in den Malls, sei es im normalen Leben, ist Aktion angesagt. Nichts

ist dröge, nichts ist langweilig, kaum etwas mit dem Leben in Deutschland vergleichbar.

Eine nette junge Dame gegenüber im Jeepny, Blickkontakt – ja, ich darf ein Foto machen.

Man stelle sich ein solches Ansinnen in DE vor. Glatt abgebügelt würde man.

Sieht man die Metropole von dieser Warte, muss man sie lieben. Zwischentöne gibt es nicht „Lieben oder hassen“.

Ich habe auch 4 Jahre benötigt, bis meine Liebe erwachte. Zurück nach Deutschland? Ja, eventuell später, in einer Urne.

Hans Gröger, der seine Meinung abrupt änderte.

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