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Einfluss des Einsatzes von Luzernetrockengrün in Lämmerpellets auf das Mastergebnis und die Vitalität der Lämmer

Dr. Ulf Müller, Carola Förster, Birgit Kurze, Dr. Olaf Steinhöfel Sächsischer Schaftag, 21.10.2015

Lämmerfütterung

• ab der 2. Woche Heu + hochverdauliches Futter

• Umstellung von Muttermilch auf Lämmerfutter mit 4-6 Wochen

• Lämmerintensivmast

• Ziel: vollfleischige Lämmer mit ca. 43 kg.

Vorteile der Intensivmast

• niedriger Nährstoffaufwand je kg Zuwachs

• junges, zartes Lammfleisch mit bester Ausprägung der wertvollen Teilstücke

• geringes Risiko des Innenparasitenbefalls bei Stallhaltung

• Ausnutzung der Preisspitzen im Verkauf

Probleme bei der Intensivmast

• Verfettung des Schlachtkörpers

• Organverwürfe bei der Schlachtung (Niere, Leberverfettung)

• Harngrießbildung (Leistungsdepression, Verluste)

• Lämmer können zur weiteren Zuchtverwendung ungeeignet sein, ungenügende

Ausbildung der Vormägen

• Tierwohlfragestellung in Bezug zur art- und wiederkäuergerechten Ernährung

• Rentabilität der Fütterung bei hohen Kraftfutterpreisen

• Gefahr einer leichten Azidose durch hohe Kraftfutteraufnahme bei niedrigem

Heuverzehr (Durchfall, Leistungsdepression)

• Breinierenerkrankung mit Todesfällen

Clostridium spp. pH

5-7,5

Diarrhoe/ (pathogen

Verstopfung einschl.

Infektionen Toxine)

systemische Effekte

Bildung

potentieller

Karzinogene

bilden Ammoniak -

Leberbelastung

intestinale

Fäulnis

schädliche/pathogene

Effekte

gesundheitsfördernde

Effekte Ps. aeruginosa

Bacillus spp.

Staphylococcus spp.

E. coli pH

4,5 -7,5

Sulfat-Reduz.

Protozoen

Bdellovibrionen

Lactobazillen (DüDa)

Propionibakterien

Eubakterien

Bifidobakterien (DiDa)

bakteriophag

mykophag

mykotoxinneutralisierend

Kolonisationsresistenz (einschließl.Bacteriocine)

Degradierung, Hem-

mung von potentiell

pathogenen Bakterien

(kurzkettige FS,

Milchsäure, Essig,

Propion, Buttersäure,

H2O2)

Immunstimulation

Bildung energiereicher

Substanzen

Vitaminsynthese

2

6

8

11 KbE/g (log10)

Enterobakterien

Hefen (Cyniclomyces guttulata pH 1,8)

Bacteroides Ø

Methanogene

Autochthoner Magen-Darm-Flora (nach Fuller & Gibson, 1997)

Durchblutungsfördernd

Säu

eru

ng

sflo

ra <

pH

6

Große Mengen von

C.p werden

aufgenommen.

Hygienemängel

Fütterungsfehler

Modell der Exotoxinwirkung

Exotoxine

gebildet im

Dünndarm

III

III

III

III

III

III

III

III

III

III

Sporulation

Bakterienzelle stirbt ab

Sporen u. Toxine werden

frei.

Normale

Trypsinproduktion

Aktivität der Toxine

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

III

O

III

O

Exotoxin wirkt an

Darmwand

macht Löcher in

die Darmzellen

oder lähmt die

Reizübertragung

Zellskelett wird zerstört

große Moleküle können

in den Körper eindringen

Toxine gelangen in den

Körper, schädigen

Blutgefäße Ödeme

perakuter Verlauf

Beispiel für…

Zielstellung

• Vergleich strukturverbesserter und hochverdaulicher Lämmerpellets

- Mastleistung erhalten

- Gesundheit

• Austausch von Soja mit Luzerne

• Praxisversuch

Versuchsgruppen

Gruppe „Hochverdaulich (HV)“:

Mischfutterpellets 20 % RP (TFG), Stroh als Einstreu, kein Heu

Gruppe „Struktur (S)“:

mit 20 % Luzernegrünmehl angereicherte Mischfutterpellets (TFG), Stroh

als Einstreu, kein Heu

Ergebnisse der Futtermittelproben

Probe TS Rohprotein

g/kg TS Rohfaser g/kg TS

Rohfett g/kg TS

MJ ME/ kg TS

Hochverdaulich 89,0 206,7 72,9 20,4 12,5

Struktur 89,4 191,3 119,7 26,3 12,1

Rasse Hochverdaulich Struktur

Merinofleischschaf 31 31

Nolana 24 27

Schwarzköpfiges Fleischschaf 15 18

Insgesamt 70 76

Versuchsumfang

Untersuchte Merkmale

• Lebendmasse (Prüfbeginn: 20 kg, Prüfende ca. 42 kg)

• Prüftagszunahme, in Prüfabschnitten

• Ultraschall-Muskeldicke

• Ultraschall-Fettauflage

• Tiergesundheit während des Mastverlaufes

- Durchfall, …

• Sowie folgende Schlachtkörperqualitätsmerkmale:

- Pansenentwicklung

- Organverwürfe

Ergebnis des Mittelwertvergleiches

Merkmal Prüfgruppe Geschlecht Rasse Geburtstyp Lebendmasse

LTZ * *** *** -

PTZ ** * -

Ultraschall-Fettauflage *** ** ***

Ultraschall-Muskeldicke * *** ** ***

Entwicklung der Prüftagszunahme

0

100

200

300

400

500

600

700

1 2 3 4 5 6

Hochverdaulich

Struktur

Nr. der Wägung nach dem Absetzen

PT

Z (

g)

Schlachtkörper

Schlachtkörper

(Gruppe „Hochverdaulich“)

Schlachtkörper

(Gruppe „Struktur“)

Futterkosten

Gruppe N LM LT Futter (Zukauf-Rest) Futtermenge kg Futter/kg Zuwachs

Hochverdaulich 41 637 1.622 4.340-980 3.360 5,3

Struktur 45 811 2.167 (4.340+4.200)-3.160 4.380 5,4

Gruppe Futtermenge Kosten/dt Kosten/kg Zuwachs

Hochverdaulich 3.360 26,45 1.40 €

Struktur 4.380 23,75 1,28 €

• Keine Unterschiede in der Mast- und Schlachtleistung im Vergleich der Gruppen

• Austausch mit Luzernegrünmehl hatte positiven Effekt auf das Fressverhalten

• Pro kg Zuwachs waren Luzerne-Mischfutterpellets günstiger

• Gruppe „Struktur“ hatte keinen Durchfall, vertrug Futterumstellung besser

• Weitere Untersuchung von Futtermitteln mit Luzerne, Strukturverbesserung

Zusammenfassung

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