Evaluation des Praxissemesters in der Bonner …...Die Betreuung an der Schule wird von den...

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Evaluation des Praxissemesters in der Bonner Ausbildungsregion

ErgebnisseausdenBefragungendererstenbeidenKohorten(WS15/16undWS16/17)zuProzessenundRahmenbedingungendesPraxissemesters.

BonnerZentrumfürLehrerbildungRheinischeFriedrich-Wilhelms-UniversitätBonn

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ImpressumBonnerZentrumfürLehrerbildung(BZL)RheinischeFriedrich-Wilhelms-UniversitätBonnPoppelsdorferAllee15,53113BonnTel.:0228/7360050www.bzl.uni-bonn.deBildquelleTitelseite:EigeneZeichnungenvonPraxissemesterstudierendenausdemDurchlauf2016/17

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Inhaltsverzeichnis1 Hintergrund.........................................................................................................................42 ZentraleErgebnisseaufeinenBlick.....................................................................................53 ErgebnisseimFokus............................................................................................................63.1 GesamteinschätzungdesPraxissemesters...................................................................63.2 ZeitlicheGestaltungdesPraxissemesters....................................................................73.3 Studienprojekte............................................................................................................73.4 SchulpraktischerTeil....................................................................................................93.5 Unterstützungswahrnehmung...................................................................................103.6 AbstimmungzwischendenbeteiligtenInstitutionen.................................................123.7 Kompetenzerweiterung..............................................................................................143.8 ErwerbstätigkeitnebendemPraxissemesterundFahrtzeitenzudenPraktikumsschulen..............................................................................................................15

4 BisherigeMaßnahmen......................................................................................................15

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1 HINTERGRUND

DasPraxissemesteralsneuesElementinderLehrerbildung,dasdieprofessionsorientierteVerknüp-fungvontheoretischenundpraktischenAnteilen imLehramtsstudiumzumZielhat,wirddenLehr-amtsstudierendenanderUniversitätBonnseitdemWintersemester2015/16angeboten.Neben der schulpraktischen Erfahrung steht im Praxissemester das Forschende Lernen imVorder-grund.Esisteinerseitsdaraufausgerichtet,diePraxisanderSchuledurcheinevonderWissenschaftund ihrenMethoden geprägte Brille zu sehen. Andererseitswirkt es darauf hin, angesichts prakti-scherBeobachtungenundErfahrungentheoretischeAnsätzekritischzureflektieren.DieZielsetzungbestehtdarin,AnschlussmöglichkeitenfürdasanderUniversitäterworbeneTheorie-undKonzepti-onswissenzugewinnen,esanzuwenden,zuüberprüfenundzupräzisieren.DieStudienprojektezumForschenden Lernen tragen folglich dazu bei, dass sich die Studierenden die Schulwirklichkeit undUnterrichtspraxis, die sie vorOrt beobachten, nicht unhinterfragt aneignen, sondern auf der BasisvonAnalyseundReflexionsystematischbeleuchten.ZusätzlichzudenanderUniversitätBonnstandardmäßigdurchgeführtenLehrveranstaltungsevalua-tionenwirddieEinführungdesPraxissemestersdurcheineformativeEvaluationbegleitet,dieinsbe-sonderedieorganisatorischenProzesseundRahmenbedingungenindenBlicknimmt,umdiesean-passenundweiterentwickelnzukönnen.DieFragenachlängerfristigenEffektenaufdieKompetenz-entwicklungderStudierendenbzw.zukünftigenLehrerinnenundLehrerkannzumjetzigenZeitpunkthingegennochnichtdurchdieEvaluationsergebnissebeantwortetwerden.DieErgebnissederEvaluationdeserstenBonnerPraxissemesterdurchlaufes sind indieNRW-weitePraxissemesterevaluationeingeflossen,aufderenBasisimOktober2016dieZusatzvereinbarungzurRahmenkonzeption zur strukturellen und inhaltlichen Ausgestaltung des Praxissemesters im lehr-amtsbezogenenMasterstudiengangbeschlossenwurde.

ErhebungssteckbriefOnlinebefragtwurdendieStudierendendererstenbeidenPraxissemesterkohorten(WS2015/16undWS2016/17).ImerstenDurchlauflageinSchwerpunktaufdemVergleichderErwartungenderStudierendenvorAntrittundihrenEinschätzungenzumEndedesPraxissemesters. Flankiertwerdendie Aussagen der Studierenden durch die Einschät-zungvonausbildungsbeauftragtenLehrerinnenundLehrernderAusbildungsregion.DieTabellezeigt,wievieleBefragteteilgenommenhabenundwiehochdieRücklaufquotenausgefallensind.Kohorten Akteure VordemPS(t1) EndePS(t2)

N Rücklauf-quote

N Rücklauf-quote

1.KohorteStudierende 61 58% 72 69%

Lehrer/innen Nichtbefragt 63 *

2.Kohorte Studierende Nichtbefragt 98 60%* Bei den Lehrerinnen und Lehrerinnen wurden die Einladungen zur Befragung innerhalb derSchulenandieAusbildungsbeauftragtenundFachmentorenweitergeleitet.Daher istdiegenaueGrundgesamtheitunbekannt,wodurcheineErmittlungderRücklaufquotenichtmöglichist.

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2 ZENTRALE ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK

DieGesamteinschätzungdesPraxissemestersfürdenStandortBonnfälltsehrpositivaus.• FastallebefragtenStudierendenhaltendasPraxissemester fürein sinnvollesElementderLeh-

rerausbildung.• DenmeistenStudierendenhatdasPraxissemestergutodersogarsehrgutgefallen.• Fast alle Studierende gebenan, dass das Praxissemester ihneneinen intensiven Einblick in die

KomplexitätdesArbeitsplatzesSchuleermöglichthat.• DerAufwand,dendieStudierendenindasPraxissemester investierthaben,aberauchderNut-

zendiesesAusbildungselementeswerdeninsgesamthocheingeschätzt.• SowohldiebefragtenLehrerinnenundLehrerandenSchulenalsauchdieStudierendenselbst

schätzenihreKompetenzerweiterungdurchdiePraxiserfahrunginsgesamtsehrhochein.• DieUnterstützungderStudierendendurchdieBetreuerinnenundBetreuerandenSchulen,dem

ZfsLundderUniversitätwirdinsgesamtalsgewinnbringendwahrgenommen.InfolgendenBereichenwerdenVerbesserungspotentialedesPraxissemestersdeutlich:• Die Studienprojekte werden von den Studierenden kritisch bewertet. Sowohl die inhaltlichen

AnforderungenalsauchderzeitlicheAufwandwerdenalssehrhochempfunden.• DerAustauschunddieZusammenarbeitzwischendenInstitutionenwerdenvonallenBeteiligten

gewünschtundmüssenweiterverbessertundgefördertwerden.

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3 ERGEBNISSE IM FOKUS

ImFolgendenwerdenausgewählteErgebnissezuspezifischenThemennäherdargestellt.DasichdieErgebnisse der beiden Kohorten zu den meisten Fragestellungen nicht wesentlich unterscheiden,werdendieWertezusammengefasstundnurbeiauffälligenAbweichungengetrenntausgewiesen.

3.1 GESAMTEINSCHÄTZUNG DES PRAXISSEMESTERS

InsgesamtwirddasPraxissemestervondenStudierendensehrpositivbewertet.83%derStudieren-denhatihrPraxissemestersehrgutodergutgefallen.Zudemhaltenesumdie90%derBefragtenfüreinsinnvollesElementderLehrerausbildungundstimmenzu,dassesihneneinenintensivenEinblickindieKomplexitätdesArbeitsplatzesSchuleermöglichthat.

AuchderpersönlichempfundeneNutzenvomPraxissemesterwirdhoch (50% der Befragten) bzw.sehr hoch (43% der Befragten)eingeschätzt. Gleichzeitig wirdaberauchderAufwandfürdiesesAusbildungselement als hoch(43%) bzw. sehr hoch (49%)wahrgenommen. Die Studieren-deninvestierenalsovielZeitundMühe in das Praxissemester,empfindendiesaberdurchausalssehrlohnenswert.

Bei der EinschätzungdesAufwandes ist ein deutlicherUnterschied zwischendenbeidenKohortenbeobachtbar.WährendvondenStudierendendeserstenDurchlaufes61%denAufwandsehrhochfanden, lagdieserAnteilbeider zweitenKohortebei40%.EinGrundhierfürkönnte sein,dassdieStudierendenimzweitenDurchlaufvondenErfahrungendererstenRundeprofitierenkonntenundbeiallenBeteiligteneineklarereVorstellungdavonbestand,welcheErwartungenandenEinsatzder

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Studierenden sowohl im schulischen als auch universitären Kontext bestehen. Die Bewertung desempfundenenNutzensunterscheidetsichhingegennichtzwischendenKohorten.

3.2 ZEITLICHE GESTALTUNG DES PRAXISSEMESTERS

In der landesweiten Rahmenkonzeption zumPraxissemester ist festgelegt, dass die Präsenzzeit anderSchule imPraxissemester insgesamt250Stundenbeträgt.Darinenthaltensind70StundenUn-terrichtunterBegleitung,dieabsolviertwerdensollen.Unter Berücksichtigung der Schulferien umfasst das Praxissemester insgesamt 16Wochen. Durch-schnittlich verbrachten die Studierenden nach eigenen Angaben 19 Stunden pro Woche an ihrerPraktikumschule (Standardabweichung 4,4). Insgesamt ergibt dies 304 Stunden (16 Wochen x 19Stunden), somit wird die in der Rahmenkonzeption geforderte Präsenzzeit an der Schule von 250Stundendeutlichüberschritten.Auch die von den Studierenden angegebene Anzahl der Unterrichtsstunden unter Begleitung liegtmit88StundendeutlichüberderVorgabevon70Stunden.DieÜberschreitungdergefordertenZeitenimschulpraktischenTeilspiegeltmöglicherweisedasEn-gagementunddenWunschderStudierendenwider,möglichstvielePraxiserfahrungenzusammelnundsichalsangehendeLehrerinnenundLehrerinihremArbeitsfeldauszuprobieren.Die universitären Verpflichtungen im Rahmen des Forschenden Lernens und der StudienprojektewerdenindiesemZusammenhangeheralsstörendempfunden.ZudemwurdeindenoffenenNen-nungen häufig kritisiert, dass der Donnerstag alswöchentlicher Studientag an der Universität denschulischenAblaufbehindere.

3.3 STUDIENPROJEKTE

ImPraxissemesteristvorgesehen,dassindenFachdidaktikenundindenBildungswissenschaftenjeein inderSchuleangesiedeltesProjektentwickeltunddurchgeführtwird,beidemsichdieStudie-rendenmitausgewähltenAspektendesLehrensundLernensundderSchulwirklichkeitwissenschaft-lichauseinandersetzen.ForschendesLernenimPraxissemesterbeinhalteteinerseits,diePraxisanderSchulemittelswissen-schaftlicher Methoden zu betrachten und zu analysieren, andererseits angesichts praktischer Be-obachtungenundErfahrungen theoretischeAnsätzekritisch zu reflektieren.DasanderUniversität

„Der Donnerstag, welcher kom-plett den Begleitseminaren vor-behalten war, hat den durchge-henden Besuch des Unterrichts erschwert.“

„Der universitäre Teil nimmt mit den Hausarbeiten zu den Stu-dienprojekten viel zu viel Zeit ein. Ich würde lieber mehr selbst Unterricht vorbereiten.“ und durchführen“

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erworbeneTheorie-undKonzeptionswissensollangewendetundüberprüftwerden.DieErgebnissediesesProzesseswerdenindenDokumentationenderdreiStudienprojekteinFormvonHausarbei-tenfestgehalten.SowohldieinhaltlichenAnforderungenalsauchderZeitaufwandfürdieStudienprojektewerdenvondenStudierendenalshochwahrgenommen.

Fragt man die Studierenden nach dem Nutzen der Studienprojekte, so wird deutlich, dass diesesAusbildungselementsehrkritischbewertetwird,dennimGegensatzzudemhohenAufwand,densieinvestieren,schätzendieStudierendendenNutzengeringein.

Die Studierenden sprechen sichdeutlich für eineReduzierungderAnzahl der Studienprojekte aus,umdiePrüfungsbelastungzureduzierenundsichbesseraufdieDurchführungundBearbeitungeinesThemasfokussierenzukönnen.

DieFrage,ob sichdieStudienprojektewie indenuniversitärenVor-undBegleitseminarengeplantdurchführenließen,verneinten65%derStudierenden.Hieristanzumerken,dasssichderWertzwi-schendenbeidenKohortendeutlichunterscheidet.WährendimerstenDurchlaufnoch75%derStu-dierenden ihreStudienprojekte imLaufedesPraxissemestersdeutlichanpassenmussten,weilzumBeispiel die Rahmenbedingungen an den Schulen anderswaren als erwartet, die Schwerpunktset-zung geändert werden musste oder Terminschwierigkeiten vorlagen, lag dieser Anteil im zweitenDurchlaufbei57%.Dieskönntedarausresultieren,dassdieerstenErfahrungenmitdenStudienpro-jektensowohlaufSchul-alsauchaufuniversitärerSeitedazubeigetragenhaben,dassdieEinschät-

„Drei Studienprojekte sind vom Um-fang her viel zu viel. Ich kann mich gar nicht so intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, wie ich es gerne tun würde.“

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zung,PlanungundAbstimmungmöglicherThemen,dieimSchulumfeldumsetzbarsind,sichverbes-serthaben.Bei der Einschätzung der kritischenHaltung der Studierenden gegenüber den Studienprojekten istderZeitpunktderErhebungzuberücksichtigen.Dieser liegtzeitlichnachAbschlussdesschulprakti-schen Teils, aber vorAbgabeder Studienprojektdokumentationen.Die Studierendenbefinden sichzum Befragungszeitpunkt meist in der akuten Schreibphase, was die Wahrnehmung eines hohenZeitaufwandesundAnforderungsniveausverschärfenkönnte.DieVerteilungderNotenzudenStudi-enprojektenausdenerstenbeidenKohortenlegtnahe,dassdieStudierendendieHerausforderungdes Forschenden Lernens gutmeistern.Mehr als dieHälfte der Arbeiten zu den Studienprojektenwurdenmit„sehrgut“bewertet.

3.4 SCHULPRAKTISCHER TEIL

Die Studierenden schätzen den Nutzen der Erfahrungen, die sie durch ihre schulischen Aufgabensammelnkonnten,sehrhochein.

WährenddieStudierendendieStudienprojektekritischbewertenundsichmitdendamiteinherge-hendenAufgaben zumTeil überfordert sahen, fühlten sie sich denunterrichtsbezogenenAnforde-rungennacheigenerAngabegewachsen.DieLehrerinnenundLehrerschätzendiessehrähnlichein,wobeisiedenStudierendennochetwasmehrzutrauenalsdiesesichselbst.1

1DieLehrerinnenundLehrerwurdennichtnachihrerEinschätzunginBezugaufdieDokumentationderStudi-enprojektegefragt,dadieHausarbeitenvondenStudierendeninderRegelerstnachEndedesschulprakti-schenTeilsangefertigtwerden.

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3.5 UNTERSTÜTZUNGSWAHRNEHMUNG

InsgesamtfühlensichdieStudierendenwährenddesPraxissemestersgutunterstützt.DieEinbindunginsSchullebenanderPraktikumsschulewirdsehrpositivbewertet.

DieBetreuunganderSchulewirdvondenStudierendenalsbesondersgewinnbringendempfunden.DiebefragtenLehrerinnenundLehrergabenan,dasssiedurchschnittlich2,5StundenproWocheindieBetreuungihrerPraxissemesterstudierendeninvestierten.

„Beratung von allen Parteienimmer, wenn welche nötig war.JenachDozentguteHilfebeidenStudienprojekten. Die Ansprech-partner in der Schule waren im-merpräsentundfreundlich.“

„Die Betreuung durch Schule und ZfsLwar hervorragend. Ich empfand dieAngebote als sehr bereichernd undhabe das Praxissemester als gewinn-bringende Vorbereitung auf das Refe-rendariat, aber auch als Möglichkeitwahrgenommen,michinderLehrerrol-leundamLernortSchule–ohnedenDruckdesReferendariats–auszuprobieren.“

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AuchdieBegleitungdurchdasZfsLwirdpositivbewertet. ImSchnittwurdendieStudierendendreibis viermal von den ZfsL-Ausbilderinnen und -Ausbildern an ihrer Schule besucht,wobei ein Bera-tungsgesprächdurchschnittlichungefähr50Minutendauerte.DieBeurteilungderZfsL-EinführungsveranstaltungensowiederUnterstützungdurchdieuniversitäreSeiteinFormderVorbereitungs-undBegleitseminarefällthingegenuneinheitlichausundwirdnurvonetwaderHälftederStudierendenalsgewinnbringendeingeschätzt.

BeiderBetrachtungderErgebnissegetrenntnachKohortenfälltauf,dassdieBeurteilungderZfsL-EinführungsveranstaltungenundderBegleitungdurchdieZfsL-Ausbilder/innen imerstenDurchlaufbesserausfälltalsimzweiten.DieWahrnehmungeinerbesserenUnterstützung imDurchgang2015bei derBegleitungdurchdieZfsL-AusbilderinnenundAusbilderkönntedaraufzurückzuführensein,dassin2016statteinesfach-spezifischen Besuches imUnterricht zwei Besuche angebotenwurden. Zielwar eine Verbesserungder Betreuung durch die individuell-fachliche Beratung der Studierenden in beiden Fächern. Auf-grunddesAnstiegsderStudierendenzahlimPraxissemesterin2016kamesallerdingszuvielenTer-minkollisionen,derenGründeinderbeimZfsLnichtausreichendenPersonalkapazitätzusuchensind.Esistmöglich,dassdieSchwierigkeitenmitderTerminorganisationeinenwesentlichenGrundfürdiekritischer bewertete Betreuung im zweitenDurchlauf darstellen. Einzelrückmeldungen einiger Stu-dierenderstützendieseVermutung,siebeklagten,dieFachleitungenseiengelegentlich„zukurzan-gebunden“gewesen.ImPraxissemesterdurchlauf2017/18bietetdasZfsLwieimerstenDurchlaufwiedereinenfachspezi-fischenundeinenallgemeinpädagogischenUnterrichtsbesuchproStudierendeman,umzugewähr-leisten,dass fürBesucheeinegrößereZahlanAusbilderinnenundAusbildernzurVerfügungsteht.Ein Vergleich der Evaluationsergebnisse des ersten und des aktuell noch laufenden dritten Durch-gangsmitdergleichenAnzahlanBeratungsbesuchenwirddiesbezüglichweiterenAufschlussgebenkönnen.

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DieAbweichungbeiderBewertungderZfsL-EinführungsveranstaltungendurchdiebeidenKohortenkönnte dadurch begründet sein, dass die universitären Vorbereitungsseminare vermehrt Inhaltevermitteln,dieauch indenEinführungsveranstaltungen imFokusstehen.DieskönntevondenStu-dierendenalsRedundanzgedeutetwerden.EswirdaberausSichtderAusbilderinnenundAusbilderdeutlich, dass zwischendenKenntnissenundder Fähigkeit, diese anwenden zu können, einwahr-nehmbarer Unterschied besteht. Die Diskussion der Kohärenz zwischen den universitären Ausbil-dungsveranstaltungenundden ZfsL-Einführungstagen ist einedringendeAufgabeder amPraxisse-mesterbeteiligtenausbildendenPersonen.

3.6 ABSTIMMUNG ZWISCHEN DEN BETEILIGTEN INSTITUTIONEN

IndieGestaltungdesPraxissemesterssindalleanderLehrerausbildungbeteiligtenInstitutionenein-bezogen.DieUniversität,dasZentrumfürschulpraktischeLehrerbildungunddieSchulenkooperie-renbeiderUmsetzungdiesesAusbildungselementesundstimmensichbezüglichderOrganisation,InhalteundAusbildungsschwerpunkteab.NebendenAusbildungscurricula,diegegenseitigkommu-niziertundaufeinanderabgestimmtwerdenmüssen,wirdauchgeklärt,welcheStudienprojektthe-menimHandlungsfeldSchuleumsetzbarsind.AusSichtderStudierendenbietendieseAbstimmungsprozessenocheindeutlichesVerbesserungs-potential. Besonders die Abstimmung der Universität mit den beiden anderen Institutionen wirdkritisch bewertet, während die Kommunikationsprozesse zwischen ZfsL und Schulen überwiegendpositiveingeschätztwird.Zuberücksichtigenisthierbei,dassdieZusammenarbeitzwischenSchulenundZfsLaufgrunddergemeinsamenVerantwortungfürdenVorbereitungsdienstbereitserprobtundeingespieltist,währenddieKooperationmitderUniversitäteineNeuerungimZugederEinführungdesPraxissemestersdarstellt.

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Die Studierendenweisen in ihrenoffenenNennungenauf curriculare Redundanzen zwischen der universitä-renLehreunddenInhaltenderZfsL-Studientagehin.Vergleichtman die beiden Praxissemesterkohorten inBezug auf ihre Bewertung der Abstimmungsprozesse,fälltauf,dassdieKommunikationzwischenderUniversi-tätunddenSchulensowiedemZfsLimzweitenDurchlaufbesser einge-schätztwirdalsimersten.DieskönnteeinHinweisdaraufsein,dasssichdiedurchdasPraxissemes-terneuentstandeneZusammenarbeitderHochschulemitdenbeidenanderenInstitutionenbereitsetabliert.DieAbstimmungzwischenSchulenundZfsLwirdzwarnachwievorüberwiegendgutbe-wertet,allerdingsistdieEinschätzungderKohorte2016etwaskritischer.

DieLehrerinnenundLehrerwurdenauchumeineRückmeldungzudenAbstimmungsprozessenzwi-schendenAngehörigenderdreiLernorte (Schule,ZfsL,Universität)gebeten.Dieseschätzendie in-terinstitutionelleKommunikationinsgesamtdeutlichbessereinalsdiebefragtenStudierenden.

„mehrAbstimmungderInhal-teindenVeranstaltungenvonZfsLundHochschulenotwen-dig“

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3.7 KOMPETENZERWEITERUNG

SowohldieStudierendenalsauchdie LehrerinnenundLehrerwurdengebetenanzugeben, inwel-chenBereichendieStudierendenihreKompetenzendurchdieErfahrungenimPraxissemestererwei-ternkonnten.InsgesamtistdieEinschätzungsehrpositiv, infastallenTeilbereichenbestätigtenso-wohldieLehrerinnenundLehreralsauchdieStudierendeneinenKompetenzzuwachs.Etwasweniger positiv bewerten die Befragten den Lernzuwachs in Bezug auf die Kompetenz zumEinsatzvonwissenschaftlichenMethoden imPraxiskontext.DiesesErgebnispasstzuder insgesamtkritischenHaltunggegenüberdenStudienprojekten,dagenaudieseKompetenzsowiedieFähigkeitzurTheorie/Praxis-Verknüpfung,die vondenStudierendenebenfallsetwas schlechtereingeschätztwird als die übrigen Kompetenzbereiche, in der Bearbeitung der Studienprojekte gefordert ist. AndieserStelleseiaberaufdenZeitpunktderBefragunghingewiesen,zudemderschulpraktischeTeilabgeschlossen, die Verschriftlichungen und Bewertungen der Studienprojekte hingegen zum Teilnochausstanden.Der Kompetenzzuwachs hinsichtlich der Leistungsbeurteilung von Schülerinnen und Schülern wirdvonknapp30%derbefragtenStudierendenundLehrerinnenundLehrerverneint.DerThemenkom-plex Leistungsbeurteilung ist inder LehrerausbildungvonbesondererBedeutung, ihm isteinerdervierZfsL-Studientage imPraxissemestergewidmet.Die imVergleich zudenanderenThemenberei-chenetwasverhaltenereEinschätzungdesLernzuwachseskönntedamitzusammenhängen,dassdieStudierendenzumerstenMalihretheoretischenKenntnisseinderPraxisanwendendürfenundda-beiunerwarteteSchwierigkeitenerleben.Studierende

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LehrerinnenundLehrer

3.8 ERWERBSTÄTIGKEIT NEBEN DEM PRAXISSEMESTER UND FAHRTZEITEN ZU DEN PRAKTIKUMS-

SCHULEN

DieimVorfeldzumPraxissemestervonvielenStudierendenbefürchteteNotwendigkeitzurAufgabeihrerErwerbstätigkeithatsichinsgesamtnichtbestätigt.DerAnteilerwerbstätigerStudierenderlagsowohl vor Beginndes Praxissemester als auchwährenddessenbei ca. 70%mit im Schnitt 8 bis 9ArbeitsstundenproWoche.EinigeStudierendegabenallerdingsan,dasssie ihrenbisherigenJobnichtbeibehaltenhabenoderihreArbeitszeitenreduzierenmussten.DieLagederSchuleninderBonnerAusbildungsregionistimVergleichzuanderenHochschulstandor-tenimHinblickaufdieFahrtzeitenrelativgünstiggelegen.DiemeistenSchulensindmitöffentlichenVerkehrsmittelnguterreichbar.DiedurchschnittlicheFahrtzeitfüreineWegstreckebetrug32Minu-ten(Standardabweichung24Minuten).Esistallerdingszuberücksichtigen,dassdieGrößedererstenbeidenKohortennochkeinevolleAuslastungallerSchulenerforderlichmachte,sodassdenamRan-dederAusbildungsregionliegendenSchulenzumTeilnochkeineStudierendenzugewiesenwaren.

4 BISHERIGE MAßNAHMEN

EswurdenMaßnahmenergriffen,umaufdieKritikpunkte,diedurchdieEvaluationdeutlichwurden,einzugehen.DabeistehendieZielederIntensivierungderinterinstitutionellenZusammenarbeitundderReduzierungdesBelastungsempfindensderStudierendenimVordergrund.

Ziel:Reduzierungdes

Belastungs-empfindensderStudierenden

ReduzierungdesStundenumfangsanUnterrichtunterBegleitunggemäßderZusatzvereinbarungzur

RahmenkonzepnonvonOktober2016auf50-70staovorher70Stunden

ReduzierungderAnzahlderStudienprojekteinderPrüfungsordnung2017vondreiaufzweiProjekte

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DieinderEvaluationdeutlichgewordeneinsgesamtsehrpositiveEinschätzungdesPraxissemestersinderAusbildungsregionBonnliegtsichernichtzuletztanderBesonderheitdesStandortes.DassderUniversitätnureinZfsL-StandortzugewiesenistunddieAusbildungsregionmitinsgesamt59Schulendeutlich kleiner ist als an anderen lehrerbildendenHochschulen inNRW, ist einVorteil für die Zu-sammenarbeit. Identifizierte Schwachstellen oder Reibungsverluste der interinstitutionellen Kom-munikation können durch die engen Kontakte zwischen ZfsL, Schulen und Universität schnell undunbürokratischangegangenundverbessertwerden.

Ziel:IntensivierungderZusammenarbeitzwischendenInstitutionenjährlicheAbsnmmungstreffenmitVertreternausSchulen,ZfsLund

UniversitätzurorganisatorischenundinhaltlichenOpnmierungdesPraxissemesters

jährlichstaqindendeFachdidaknk-TagungzuminhaltlichenAustauschderanderLehrerbildungbeteiligtenEinrichtungenund

Personengruppen

TeilnahmevonDozentenderPraxissemester-Vorbereitungs-undBegleitseminareandenBilanz-undPerspeknvgesprächenihrerStudierendenzurGewinnungeinesbesserenEinblicksindie

schulpraknschenErfahrungenihrerStudierenden

IntensivierungvonKommunikanonundAustauschzwischendenDozentenderuniversitärenBegleitseminareundden

PraxissemesterbeaurragtenandenSchuleninBezugaufdieUmsetzbarkeitvonStudienprojektvorhabenandenSchulen

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