Flucht aus der DDR „Versuchter Grenzdurchbruch …...Bericht eines Führungsoffiziers über die...

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Flucht aus der DDR

„Versuchter Grenzdurchbruchzweier Schüler“

Auszug aus einer Akte des MfS

Bitte zitieren Sie diese Online-Publikation wie folgt:Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (Hg),Flucht aus der DDR, „Versuchter Grenzdurchbruch zweier Schüler“, Auszug aus einer Akte des MfS Redaktion: Axel Janowitz, Gudrun Krauß, Hans-Peter Löhn7., korrigierte Auflage, Berlin 2017

Vorwort

Historisches Lernen mit Stasi-Dokumenten

Woher haben Historiker, Dokumentarfilmer oder Ausstellungsmacher eigentlich ihr Wissen? Was sind Fakten, was Interpretationen und was Behauptungen? Wenn Schülerinnen und Schüler sich diese Frage stellen, haben sie einen wichtigen Schritt zum historischen Denken gemacht. Sie nehmen Geschichtsdeutungen, die ihnen in Medien oder privaten Erzählungen begegnen, nicht als gegeben hin. Fragen sie weiter, begeben sie sich auf die Suche nach den ursprünglichen Zeugnissen der Ge-schichtsschreibung, den Quellen.

Unverzichtbare Quellen für das Verständnis von DDR-Geschichte sind die Stasi-Unterlagen.

Die Stasi und ihre UnterlagenDie Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) herrschte in der DDR 40 Jahre lang mit dikta-torischen Mitteln. Ihr wichtigstes Repressions- und Machtinstrument war dabei das Ministerium für Staatssicherheit (MfS).

Ab Dezember 1989 besetzten Bürgerinnen und Bür-ger die Dienststellen dieser Geheimpolizei, zuletzt am 15. Januar 1990 die Stasi-Zentrale in Berlin. Ihr vorrangiges Ziel war es, die von der Stasi begonnene Vernichtung der Akten zu stoppen.

Mit der Sicherung und späteren Öffnung der Stasi-Unterlagen wurde, erstmals in der Geschichte, unmit-telbar nach dem Ende einer Diktatur ein umfassender Einblick in das Wirken einer Geheimpolizei möglich.

Diese Unterlagen sind seither in Deutschland Grund-lage für die individuelle und die gesellschaftliche Aufarbeitung des Wirkens der Geheimpolizei und damit der SED-Diktatur.

Quellen für die SchuleMit der Reihe „Quellen für die Schule“ veröffentlicht das Bildungsteam beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) Auszüge aus Akten des MfS.

Für Schülerinnen und Schüler bieten sie die ein-zigartige Möglichkeit, die SED-Diktatur auch anhand der Original-Dokumente ihrer Geheimpolizei zu begreifen. Zugleich können sie bei der Arbeit mit Stasi-Unterlagen ihre Fähigkeit zur Quellenkritik schärfen und Kompetenzen wie Urteils- und Orientierungskompetenz fortentwickeln.

Explizit für den Einsatz im Unterricht, für Projekttage oder Facharbeiten entwickelt, nutzt die Reihe Fallbeispiele vor allem von Jugendlichen. Bezüge zur Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern sowie lehrplanrelevante Inhalte sind zentrale Kriterien für die Themenwahl der Quellenhefte.

3

Inzwischen teils in der siebten Auflage, gehören die „Quellen für die Schule“ zu den meistgenutzten archivpädagogischen Materialien des BStU. Zu jeder Quelle gibt es Begleittexte und Arbeitsaufträge für Einzel- und Gruppenarbeit. Zum besseren Verständnis der Stasi-Dokumente verfügen alle Hefte über ein Abkürzungs- und Erläuterungsverzeichnis. Alle „Quellen für die Schule“ sowie die Begleit-materialien sind auch als PDF im Internet (www.bstu.bund.de/bildung) zugänglich.

Zusätzliche AngeboteAus den „Quellen für die Schule“ hat das Bildungs-team auch reduzierte Formate für Einzel- oder Doppelstunden entwickelt. Diese „Fallbeispiele für Kleingruppen“ liegen online vor (www.bstu.de/bildung/unterrichtsvorschläge).

Weitere Angebote des Bildungsteams:• „Ein Volk unter Verdacht“ Unterrichtsfilm auf DVD (Schutzgebühr)• „Stasi. Was war das?“ Posterausstellung für Schulen. • Themenmappen: Unterrichtshandreichungen zu übergreifenden Themen, z.B. „Stasi im Westen“, „Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter“ oder „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“.

Gern beraten wir Sie auch, wenn Sie eine Exkursion planen und einen Projekttag auf dem Gelände „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ in Berlin-Lichtenberg wahrnehmen wollen. Lassen Sie sich gern informieren über die unterschiedlichen Projekttags-Module, zu denen auch archivpädagogische Angebote für den „Lernort Archiv“ gehören. Das Bildungsteam stellt dann mit Ihnen ein Programm zusammen, das die Lernvoraussetzungen und Interessenlagen Ihrer Schülerinnen und Schüler optimal berücksichtigt. Die Angebote sind in der Regel kostenlos.

Wir freuen uns über Ihr Interesse!Das Bildungsteam beim BStUStasi-Unterlagen-Archiv

Kontakt und BestellungDer Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)BildungsteamRuschestraße 10310365 Berlin

Bestellungen von Materialien, Beratung und Buchung von Projekttagen:Telefon: 030-2324-8937bildung@bstu.bund.dewww.bstu.bund.de/bildung

4 Inhalt

I. Aktenauszüge aus der MfS-Akte Seite

Aktendeckel Allgemeine Personenablage 7

Protokoll der Grenztruppen über die Festnahme eines Schülers im Grenzgebiet 8-9

Schilderung des “verhinderten Grenzdurchbruchs” durch den (Grenz-)Postenführer 10-11

Bericht eines Grenzaufklärers über die Beschädigung der Grenzsicherungsanlagen 12

Aussage des stellvertretenden Chefs der Grenzkompanie über die Leibesvisitationen bei einem verhafteten und bei einem toten Schüler 13-14

Protokoll des Hauptfeldwebels der Grenzkompanie über den Patronenverbrauch am Tag des verhinderten Fluchtversuchs 15

Spurensicherungsprotokoll der Untersuchungsabteilung des MfS 16-17

Foto des MfS vom “Tatort” 18

Protokoll der Bezirksverwaltung (BV) für Staatssicherheit Magdeburg über die Vernichtung der Kleidung des getöteten Schülers 19

Formblatt für das Standesamt zur “Anzeige eines unnatürlichen Todes” 20

Maßnahmeplan der BV Halle für das Verschleiern der Todesursache 21-22

Untersuchungsbericht der BV Magdeburg an das MfS Berlin (Auszug aus einem Telex) 23-26

Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle an den Generalstaatsanwalt 27-31

Mitteilung der Hauptabteilung (HA) IX des MfS an Minister Mielke (Auszug) 32

Vermerk der MfS-Sicherungskräfte zur getarnten Überführung des Leichnams in den Heimatort 33-34

Mitteilung des MfS-Mitarbeiters zu Personen, die über den Transport des Leichnams in Kenntnis gesetzt werden mussten 35

Aufzählung weiterer am Transport beteiligter Personen durch den Leiter der Mord-Untersuchungskommission der Volkspolizeidirektion Halle 36

Bericht der BV Magdeburg über das Unterdrücken aller Informationen 37-38

Schweigebelehrung der Schulleitung im Heimatort des Opfers 39

Kurznotiz des MfS über die Beobachtung der Urnenbeisetzung 40

Auszug aus dem Bildbericht der Beerdigung (3 von 23 Fotos) 41

Bericht der BV Halle über den Abschluss der Ermittlungen 42-43

5

I. Aktenauszüge aus der MfS-Akte Seite

Aktendeckel Allgemeine Personenablage 7

Protokoll der Grenztruppen über die Festnahme eines Schülers im Grenzgebiet 8-9

Schilderung des “verhinderten Grenzdurchbruchs” durch den (Grenz-)Postenführer 10-11

Bericht eines Grenzaufklärers über die Beschädigung der Grenzsicherungsanlagen 12

Aussage des stellvertretenden Chefs der Grenzkompanie über die Leibesvisitationen bei einem verhafteten und bei einem toten Schüler 13-14

Protokoll des Hauptfeldwebels der Grenzkompanie über den Patronenverbrauch am Tag des verhinderten Fluchtversuchs 15

Spurensicherungsprotokoll der Untersuchungsabteilung des MfS 16-17

Foto des MfS vom “Tatort” 18

Protokoll der Bezirksverwaltung (BV) für Staatssicherheit Magdeburg über die Vernichtung der Kleidung des getöteten Schülers 19

Formblatt für das Standesamt zur “Anzeige eines unnatürlichen Todes” 20

Maßnahmeplan der BV Halle für das Verschleiern der Todesursache 21-22

Untersuchungsbericht der BV Magdeburg an das MfS Berlin (Auszug aus einem Telex) 23-26

Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle an den Generalstaatsanwalt 27-31

Mitteilung der Hauptabteilung (HA) IX des MfS an Minister Mielke (Auszug) 32

Vermerk der MfS-Sicherungskräfte zur getarnten Überführung des Leichnams in den Heimatort 33-34

Mitteilung des MfS-Mitarbeiters zu Personen, die über den Transport des Leichnams in Kenntnis gesetzt werden mussten 35

Aufzählung weiterer am Transport beteiligter Personen durch den Leiter der Mord-Untersuchungskommission der Volkspolizeidirektion Halle 36

Bericht der BV Magdeburg über das Unterdrücken aller Informationen 37-38

Schweigebelehrung der Schulleitung im Heimatort des Opfers 39

Kurznotiz des MfS über die Beobachtung der Urnenbeisetzung 40

Auszug aus dem Bildbericht der Beerdigung (3 von 23 Fotos) 41

Bericht der BV Halle über den Abschluss der Ermittlungen 42-43

Inhalt

Seite

Aktendeckel der Untersuchungsakte 44

Haftantrag des Bezirksstaatsanwalts Magdeburg gegen Olli Rübner 45

Haftbefehl gegen Olli Rübner 46

Aktenvermerk des MfS zur Gerichtsverhandlung gegen Olli Rübner 47

Auszüge aus dem Urteil des Kreisgerichts Halle-West 48-49

Übergabeprotokoll der Abteilung IX (BV Halle) 50

Einleitung einer operativen Personenkontrolle (OPK) gegen den Strafgefangenen Rübner 51

Aktenvermerk des MfS über ein Vorkommnis bei der Aufnahme Olli Rübners in die Jugendhaftanstalt Dessau 52

Bericht eines Führungsoffiziers über die Bespitzelung Olli Rübners in der Haftanstalt 53-54

Auszug aus einem vom MfS zurückgehaltenen Brief Olli Rübners an seine Eltern 55-56

Beschluss des Kreisgerichts Halle-West über die Strafaussetzung 57

Abschlussbericht der BV Halle zur OPK gegen Olli Rübner 58-60

II. Abkürzungen und Erläuterungen 61-63

Angaben zur quelle

• BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1

• BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 1, 2 und 3

• BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80

• Für den Aktenauszug wurde der Aktenaufbau des MfS im Wesentlichen beibehalten.

• Für den überlebenden Schüler wurde eine Untersuchungsakte (AU) und eine Allgemeine Personenkontrollakte (AOPK) angelegt. Die Untersuchungsakte besteht aus sechs Bänden.

• Das Aktenmaterial über das Todesopfer wurde in die Allgemeine Personenablage (AP oder Allg.P) eingeordnet. Die Personenakte besteht aus zwei Bänden, Band 1 umfasst 167 Blatt, Band 2 umfasst 70 Blatt.

• Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nach Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) sind die Namen Betroffener und Dritter sowie entsprechende Zeit- und Ortsangaben anonymisiert bzw. pseudonymisiert worden.

• Alle im Text geänderten Namen (Pseudonyme) sind frei erfunden.

7Aktendeckel

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Aktendeckel

8 Festnahmeprotokoll

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.14

9Festnahmeprotokoll

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.15

10 Schilderung des Postenführers

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.16

11Schilderung des Postenführers

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.17

12 Bericht des Grenzaufklärers

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.20

13Aussage des stellvertretenden Kompaniechefs

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.21

14 Aussage des stellvertretenden Kompaniechefs

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.22

15Protokoll über den Patronenverbrauch

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.23

16 Spurensicherungsprotokoll

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.26

17Spurensicherungsprotokoll

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.28

18 Tatortfoto

„Übersichtsaufnahme des 1. Tatortabschnitts aus südlicher Richtung“.

Zitat aus dem Bericht des MfS.

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.48

19Vernichtungsprotokoll der Bekleidung

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.80

20 Todesmeldung

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.102 und 103

21Maßnahmeplan der BV Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.115

22 Maßnahmeplan der BV Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.116

23Untersuchungsbericht an das MfS Berlin

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.118

24 Untersuchungsbericht an das MfS Berlin

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.119

25Untersuchungsbericht an das MfS Berlin

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.120

26 Untersuchungsbericht an das MfS Berlin

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.121

27Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.122

28 Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.123

29Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.124

30 Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.125

31Report der Bezirksstaatsanwaltschaft Halle

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.126

32 Mitteilung an den Minister

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.127

33Vermerk der MfS-Sicherungskräfte

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.135

34 Vermerk der MfS-Sicherungskräfte

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.136

35Mitteilung eines MfS-Mitarbeiters

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.138

36 Bericht des Leiters der Mordkommission

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.139

37Bericht der BV Magdeburg

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.143

38 Bericht der BV Magdeburg

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.144

39Schweigebelehrung

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.148

40 Kurznotiz

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.153

41Fotoaufnahmen des MfS

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.160

42 Abschlussbericht

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.164

43Abschlussbericht

BStU, MfS, BV Halle, AP 302/80, Band 1, Bl.165

44 Aktendeckel

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 1, Aktendeckel

45Haftantrag

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 2, Bl.7

46 Haftbefehl

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 2, Bl.8

47Aktenvermerk zur Gerichtsverhandlung

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 1, Bl.235

48 Urteil des Kreisgerichts

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 3, Bl.26

49Urteil des Kreisgerichts

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Band 3, Bl.29

50 Übergabeprotokoll

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.5

51Einleitung OPK

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.8

52 Aktenvermerk des MfS

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.9

53Bericht eines Führungsoffiziers

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.12

54 Bericht eines Führungsoffiziers

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.13

55Brief an die Eltern

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Bd. 1, Bl.246

56 Brief an die Eltern

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Bd. 1, Bl.247

57Beschluss zur Strafaussetzung

BStU, MfS, BV Halle, AU 1039/80, Bd. 3, Bl.55

58 Abschlussbericht

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.23

59Abschlussbericht

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.24

60 Abschlussbericht

BStU, MfS, BV Halle, AOPK 3594/80, Bl.25

61Abkürzungen und Erläuterungen

Abt. Abteilung; hier: selbständige Diensteinheit im →MfS, Diensteinheit in den →HA und den →BV des →MfS

Abt. IA hier: Abteilung in der Generalstaatsanwaltschaft und in den Staatsanwaltschaften der Bezirke zur Verfolgung politischer Straftaten

Abt. VII Abteilung in →BV zur Sicherung von Bereichen des Innenministeriums, der Volkspolizei und des Strafvollzugs; zu den Aufgaben dieser Abteilung gehörte auch die Zusammenarbeit mit der →K I

Abt. VIII Abteilung für Observationen und Ermittlungen in →BV; Diensteinheit, die für Beobach- tungen, Ermittlungen, Durchsuchungen und Festnahmen sowie für die Sicherung und Kon- trolle der Transitwege innerhalb eines Bezirkes zuständig war (sie hatte faktisch Polizeibefugnisse)

Abt. IX Untersuchungsabteilung in →BV; Diensteinheit, die für die Bearbeitung von →UV auf der Grundlage eingeleiteter Ermittlungsverfahren zuständig war (sie hatte die Befugnisse eines staatlichen Untersuchungsorgans gemäß der Strafprozessordnung der →DDR)

Allg. P Allgemeine Personenablage (auch AP); Archivierte Personendossiers des →MfS

Anlage 501 Selbstschussanlage Typ 501; eine von zwei an der Grenze zwischen der →BRD und der →DDR verwendeten Arten von Splitterminen (SM 70); die Minen hingen in unterschiedlichen Höhen an den Grenzzäunen, wurden durch Spanndrähte ausgelöst und verschossen dann 80 bis 110 Geschosssplitter

AR I/4 Arbeitsrichtung Strafvollzug innerhalb der →K I (Kriminalpolizei)

AU archivierte →UV-Akte

BRD Bundesrepublik Deutschland

BV Bezirksverwaltung für Staatssicherheit

BdVP Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei

Bl. hier: Block; in der ehemaligen Stadt Halle-Neustadt (heute Stadtteil von Halle/Saale) gab es keine Straßennamen, sondern Häuser-Blocknummern

DDR Deutsche Demokratische Republik

DE Diensteinheit; hier: Diensteinheit im →MfS

DPA Deutscher Personalausweis; alte Bezeichnung des Personalausweises der →DDR

FS Freiheitsstrafe

GALA hier: →VEB Garten- und Landschaftsgestaltung

Gefr. Gefreiter

Gen. Genosse

GK hier: Grenzkommando

GPo hier: Grenzposten

GR Grenzregiment

GSZ Grenzsignalzaun

62 Abkürzungen und Erläuterungen

GV hier: Grenzverletzer

HA Hauptabteilung; hier: selbständige Diensteinheit im →MfS ( →Abt.)

HA I Hauptabteilung für Abwehrarbeit in der →NVA und den Grenztruppen der →DDR

Hptm. d. K. Hauptmann der Kriminalpolizei

IKMO Inoffizieller Kriminalpolizeilicher Mitarbeiter für operative Aufgaben ( →K I); zur Informa- tionsgewinnung und “operativen Bearbeitung Verdächtiger”; vergleichbar mit einem →IM des →MfS

IM Inoffizieller Mitarbeiter des →MfS (Spitzel)

IMS IM, der mit der Sicherung und Bespitzelung eines bestimmten Bereichs beauftragt war (IM-Kategorie seit 1968)

JH hier: Jugendhaus; Einrichtung des Jugendstrafvollzugs in der →DDR; sämtliche von einem Gericht verurteilten Jugendlichen (zwischen 14 und 18) kamen in ein Jugendhaus; 1989 gab es noch fünf Jugendhäuser

K I Arbeitsgebiet I der Kriminalpolizei, das eng mit dem →MfS zusammenarbeitete und in dem auch inoffizielle Mitarbeiter eingesetzt wurden ( →IKMO)

KD Kreisdienststelle des →MfS

Kfz Kraftfahrzeug

LMG leichtes Maschinengewehr; vollautomatisches Schnellfeuergewehr für Gewehrmunition

Ltr. Leiter

Maßnahme auch: A-Maßnahme; Überwachungsmaßnahme des →MfS; Abhören von Telefongesprächen“A”Maßnahme auch: B-Maßnahme; Überwachungsmaßnahme des →MfS; Raumüberwachung mittels“B” “Abhörwanzen”

M-Kontrolle Überwachungsmaßnahme des →MfS; Kontrolle der Brief- und Paketsendungen (Postkontrolle)

MfS Ministerium für Staatssicherheit (der →DDR)

MLU Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

MPi Maschinenpistole; vollautomatische Handfeuerwaffe (in der Regel für Pistolenmunition)

MRZ Marschrichtungszahl

MUK/ MuK Morduntersuchungskommission

NVA Nationale Volksarmee; Bezeichnung für die bewaffneten Streitkräfte der →DDR

OD Objektdienststelle; Diensteinheit des →MfS zur Sicherung bedeutender Betriebe und Forschungseinrichtungen

Ofw. Oberfeldwebel

Oltn. Oberleutnant

63Abkürzungen und Erläuterungen

OPK Operative Personenkontrolle; geheimer Vorgang des →MfS, zur Aufklärung und Überwachung von Personen

PKZ Personenkennzahl; vom Ministerium des Innern der →DDR seit 1970 schrittweise eingeführter Identifizierungsbeleg, bestehend aus 12 Ziffern, z.T. verschlüsselt. Ziffer 1-6: Geburtsdatum; Ziffer 7: Jahrhundert und Geschlecht; Ziffer 8-11: Schlüssel für die die PKZ vergebende Stelle; Ziffer 12: Prüfziffer PoF Postenführer

POS Polytechnische Oberschule; seit 1958 bestehende allgemeine Schulform in der →DDR für alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen der Klassenstufen 1 bis 10 (bis 1981 nur Klassenstufen 1 bis 8)

SK hier: Sicherungskräfte; bei besonderen Aktionen eingesetze Mitarbeiter des →MfS, oft mit polizeilichen Aufgaben

Sold. Soldat

StGB Strafgesetzbuch der →DDR; hier: StGB in der Fassung vom 28. Juni 1979

StGB § 45 Strafaussetzung auf Bewährung

StGB § 63 Bestrafung bei mehrfachen Gesetzesverletzungen

StGB § 65 Strafrechtliche Verantwortlichkeit Jugendlicher; Jugendlicher im Sinne des StGB ist, wer über vierzehn, aber noch nicht achtzehn Jahre alt ist

StGB § 66 Persönliche Voraussetzungen für die strafrechtliche Verantwortlichkeit eines Jugendlichen (Schuldfähigkeit)

StGB § 213 (1) Ungesetzlicher Grenzübertritt: Geldstrafe, Haftstrafe, Verurteilung auf Bewährung oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren

StGB § 213 (3) Ungesetzlicher Grenzübertritt im schweren Fall, wenn “die Tat zusammen mit anderen begangen wird”: Freiheitsstrafe von einem bis zu acht Jahren

StGB § 213 (4) Vorbereitung und Versuch sind strafbar

StPO Strafprozessordnung (hier: der DDR)

TE Termin der Entlassung (aus dem Strafvollzug)

U-Abt. Untersuchungsabteilung; →Abt. IX

UHA Untersuchungshaftanstalt

UV Untersuchungsvorgang; ein UV wurde im Zusammenhang mit der Einleitung eines Ermitt- lungsverfahrens angelegt wegen aller Straftaten, die in die Zuständigkeit des →MfS fielen; →Abt. IX

VEB Volkseigener Betrieb; Bezeichnung für alle Staatsbetriebe in der →DDR

VO § 6 Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze der →DDR; hier: Fassung vom 13. Juni 1968; laut § 6 kann mit Gefängnis bis zu 2 Jahren bestraft werden, wer gegen diese Verordnung ver- stößt; die Verordnung wurde 1982 abgelöst vom “Gesetz über die Staatsgrenze der DDR”

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