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Förderung des Leseverstehens – eine Einführung. Gliederung. Förderbedarf Lehrerumfrage Test Lehrer- und Schülerinterviews (=> Gründe für Leseschwierigkeiten) Sprachliche Gestaltung von Prüfungen Ansatzpunkte und Vorschläge für die Leseförderung. - PowerPoint PPT Presentation
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21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 1
Förderung des Leseverstehens –
eine Einführung
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 2
Gliederung
1) Förderbedarf
a) Lehrerumfrageb) Testc) Lehrer- und Schülerinterviews (=> Gründe für
Leseschwierigkeiten)
2) Sprachliche Gestaltung von Prüfungen
3) Ansatzpunkte und Vorschläge für die Leseförderung
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 3
„Ich meine, diese Texte haben wir ja früher auch schon immer verwendet, auch als es noch keine Lernfelder gab. Nur es hat jeder gewusst, wie wichtig Deutsch auch damals schon war. Aber es war nicht so direkt prüfungsrelevant, weil da zu viel Multiple choice dabei war. Jetzt kann man sich dem Problem nicht mehr verweigern [...]. Und jetzt merkt man erst einmal, dass Deutsch als durchgängiges Unterrichtsprinzip gefahren werden muss. Ob man das jetzt gut findet oder nicht. Weil die Tendenz geht zu fachwissenschaftlicheren Texten als vorher. Wenn man im Internet guckt, da sind ja hochfachspezifische Texte, die da stehen. Da sind ja Herstellerinformationen für informierte Leute. Da muss der Schüler ja schon ein Vorwissen haben, um den Text überhaupt zu verstehen, der da drin steht. Das ist ja nicht für den Auszubildenden nach drei Wochen geschrieben.“
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Probleme im Bereich Lesekompetenz
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Testergebnisse Leseverstehen (VOLI)
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Textgliederung
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Überschriften zuweisen
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Informationsentnahme aus einer Tabelle
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Schreibkompetenz
Man versteht seine Meinung,
sie wird aber nicht schlüssig vorgetragen!
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Schreibkompetenz
Aber was halt schon schwer war, war, wo wir es selber schreiben sollten.
Man Tunnelblick bekommt und Gleichgewichtsstörungen tut und Bewusstsein
eingetrübt. Das Scheiße ist halt weil viel Tot. Dann können Menschen sterben.
(Lösung eines Deutsch-Muttersprachlers)
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Zusammenfassung
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Kommentar
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Schreibkompetenz – Beispiele
Fast jeder 5. Autofahrer in Deutschland baut einen Unfall durch den Alkohol. Folgen: TOT.
Der Text „Die Alkoholkontrolle: Wird der Leser aufgeklärt, um was sich der Text handelt. Was Gründe für Unfälle mit Todesfolge sein können.
Es ist sehr schlecht das welche betrunken autofahren denn sie gefährden andere durch ihr unterbewusstsein.
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 14
Schreibkompetenz – Beispiele
Es ist gut so das die Polizei das [???] immer gut kontroliert, aber man kann äh nichts dagegen [???] machen. Es gibt halt Menschen, die das [???] immer machen würden.
Man kann durch den Text erfahren, was für strafmaßen es gibt [wann, für wen?] und wie hoch die Geldstrafe sei kann [wann, für wen?]. Es [was?] hängt auch davon ab, wie schwer und groß man ist.
Weil es könn da durch viele Umfälle und werdn auch Mänchen getötet.
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Auswertung nach Faktor „Migrationshintergrund“ (MH)
MH-Schüler haben im Durchschnitt um ca. 10% schlechtere
Ergebnisse
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Auswertung nach Faktor „Ausbildungsberuf“
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Testergebnisse VerkäuferInnen
81 SchülerInnen, 34,6% Schüler mit MH (liegt im Schnitt)
bei leichten Aufgaben besser als der Durchschnitt
bei schweren Aufgaben schlechter als der Durchschnitt
Durchschnittsabweichung zum Gesamtergebnis bei vollständig korrekten Aufgaben: -1%
Durchschnittsabweichung zum Gesamtergebnis bei teilweise und vollständig korrekten Aufgaben: -0,3%
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Leseverstehen – Stärken
Entnahme von Einzelinformationen („harten
Fakten“) aus einem Text, wenn:- nach diesen gezielt gefragt wird, - sie an prominenter Stelle stehen,
- sie explizit formuliert sind,- sie nicht über den Text verteilt sind.
- Nutzen von Graphiken, Bildernals Verständnishilfe
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Leseverstehen – Defizite
- Textaufbau - mentales Textmodell - Text als konzeptuell Ganzes, Kohärentes mit Funktion/Ziel - Textmuster, Textsortenkonventionen - In-Bezug-Setzen der Informationen - Unterscheidung Hauptaussagen vs. Details - Informationsaufnahme durch Interesse, Vorwissen gesteuert (man liest, was man lesen will/weiß)
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Gründe für die Leseschwierigkeiten
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„Mit Lesekompetenz haben die Durchfallerquoten
nichts zu tun!“
„Das hat viel mehr mit Haltung zu tun als mit
Sprachkompetenz.“
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Gründe
DaZ-Schülern fehlt Lesekompetenz in Muttersprache („doppelte Halbsprachigkeit“)
Ausbildungssystem
mangelnde Identifikation mit dem eigenen Beruf; Perspektivlosigkeit
Leistung ist negativ konnotiert
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Gründe
mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Motivation, Anstrengungsbereitschaft
„Ich kann mich nicht gut konzentrieren. Ich fange was an, wenn ich lese, lese ich nur wirklich Bücher für die Schule, wenn ich lese. Also, wie gesagt, jetzt von Bäckerei, aber ich kann länger als eine halbe oder ¾ Stunde nicht lesen, weil ich mich nicht konzentrieren kann. Schau mir lieber Bilder an, ok, aber lesen, da kann ich mich nicht konzentrieren.“
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Gründe
schlechtes Image des Deutschunterrichts
„Diese Vorurteile, die sich verfestigt haben augenscheinlich, irgendetwas, was nach Deutsch riecht und nach Textzusammenfassung oder Gliederung eben auch. Bei meinen Leuten war es ja ganz stark mit den Gliederungen. Das ist sofort vorbelastet und baut sich diese Abwehrhaltung stückchenweise auf.“
„Es ist extrem wichtig, denke ich mir, dass die auch lesen können oder auch lesen wollen. Dass dieses Abblocken weg ist.“
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GründeTexte unnötig sprachlich kompliziert – und demotivierend
layoutet
„Das ist auch psychologisch. Bei Ihrem Text, das war in einer Reihe, ordentlich, man hat geguckt, ok, das war ein Text, den man schnell lesen kann, einfach. Wenn man den von der Deutscharbeit nimmt, dann hat man da so Blöcke stehen, da habe ich schon keinen Bock, wenn ich den angucke.“ – „Das ist so!“ – „So, 1000 Zeilen hintereinander, da hast du schon keinen Bock mehr. Da fängt man erst gar nicht mehr an.“ – Da kriegt man schon so ´ne Birne, hier.“ – „Zuhause würde ich so einen Text nicht lesen.“
„Da könnte man vielleicht daneben noch eine kleine Skizze oder Zeichnung, damit man sich überhaupt bildlich vorstellen kann, was das ist und was die damit meinen.“
„500 Wörter sind der Grundwortschatz, wenn die überschritten werden, dann sind das Fachwörter für manche.“
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Gründe
mangelnde Routine/Übung/Selbstverständlichkeit => Lesen ist anstrengend => Lesevermeidungsstrategien
„Ich kann mir das gar nicht vorstellen, mich da vormittags hinzusetzen [zum Lesen], da hab ich überhaupt nicht die Ruhe. Ich hab bloß ab und zu, ich hab nicht viel so ein Buch zu lesen, aber irgendwann denke ich Sch..., die Seite, jetzt wieder neu anfangen, das ist doch total bekloppt und du denkst: hoffentlich ist die Seite bald fertig, dass ich wieder umblättern kann.“
„Die kapieren es gar nicht, was da drin steht. Sobald da jetzt lebendiger Unterricht gemacht wird und die nachfragen können und das gesprochene Wort da ist, dann verstehen sie das. Aber das geschriebene Wort blockiert ganz viele Schüler.“
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Gründe
mangelnde Vorstellungskraft; SuS bauen kein mentales Modell auf
„Ich weiß nicht, das ist nicht so gut so lesen. Ich kann mir das nicht so vorstellen was ich da lese.“
„Fernsehen vermittelt die Bilder schon. Lesen ist etwas anderes, da gehen die Bilder hier oben im Kopf bei jedem anders an. – Und bei manchen kommen gar keine. – Ja, bei vielen kommen auch keine, weil die gar nicht mehr Lesen. [...] Lesen? ´Nee, das ist so anstrengend. Wenn es ein Buch zum Film gibt, dann gucke ich lieber einen Film. Weil, sonst muss ich mir ja alles vorstellen. Das ist mir viel anstrengend.` Und deshalb weiß ich auch, warum die sich nix vorstellen können.“
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Gründe
entspricht nicht den medialen Rezeptionsgewohnheiten
„Es zieht mich eher an den PC anstatt mich abends irgendwo hinzuhocken und zu lesen. ... Das ist nicht dieses monotone [Lesen wie bei einem Buch]. Es ist halt auch die typische Straßensprache wie wir reden. Wir schreiben wie wir reden und deshalb so wirkliches Lesen, was jetzt auch bildet oder so, das ist es auch nicht [das Lesen am PC].“
„Heutzutage hat man nicht so großes Interesse daran, irgendetwas zu lesen. Es gibt Fernseher, es gibt so viele Sachen, wo man die Zeit verbringen kann, da kann ich mich nicht auch noch hinsetzen und so 2-3 Stunden lesen. Da kommt man so auf Gedanken, dass ich irgendwas verpasse, was Spannendes.“
„Ich gucke lieber Filme, DVD.“; „Man will sich ja auch nicht verarschen lassen, es gibt Videos, und das ist ja wohl schöner als ein Buch.“
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Gründe
kein Gratifikationspotential, langweilig
„Von einem Buch habe ich eigentlich nichts, in der Zeit hätte ich auch ´was anderes machen können.“
„...und ich muss auch aus dem Buch etwas lernen können. Ansonsten bringt es mir nichts, wenn ich das Buch gelesen habe. So eine Geschichte einfach nur zu lesen, dafür habe ich kein Interesse.“
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Gründe
nicht altersgemäß, für Männer nicht geschlechtsgemäß (uncool)
„Ich weiß nicht, die sind so in einem Alter, die haben ihr ganzes Leben gelesen, und das machte Spaß, aber bei uns, wir haben eben andere Möglichkeiten wie Fernsehen usw., da liest man schon nicht so.“
„Vor kurzem habe ich erst einmal gemerkt, dass Märchen voll schön waren. Damals war die Zeit so total schön und heute ist das total schwer. Da war alles so leicht, so schön.“
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Gründe
passt nicht in Lebensumbruchphase
„Da hatten wir auch mehr Zeit und weniger Probleme als heute. – Jetzt hast du eine eigene Wohnung und abends bist du mehr unterwegs. – Aufräumen, einkaufen und das, da hast du keine Zeit. – Ja, und dann, wenn man abends abspannen will, machst du den Fernseher halt an. Dann denkt man nicht mehr über die Probleme.“
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Gründe
fehlender lesesozialisatorischer Einfluss der Familie (stattdessen peer-Einfluss)
„Bei uns ist es ganz schlimm: Mein Vater liest Bücher von meiner Schwester und meine Schwester hat das Buch von meiner Mutter, oh Mann. Die sind ganz durcheinander. Ich? Nein, nein, ach was.“
„Also, die Freunde machen das nicht, Gruppenzwang und so.“
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Förderansätze
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Vorschläge für Förderansätze
kommunikative statt traditionelle Kompetenzen fördern
innere Mehrsprachigkeit fördern
Strategiewissen (metakognitives Wissen) fördern
Routinisierung (Rolle der Leseflüssigkeit!)
Abstraktionsvermögen; Erkennen der Funktion
Kleinschrittige, eindeutige Aufgabenstellungen
außersprachliche Hemmnisse abbauen
Motivation, AnstrengungsbereitschaftEinsichtVerzahnung schulische/betriebliche Ausbildung
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Förderung und Diagnose mit dem „Baukasten Lesediagnose“
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Defizite in der Teilfertigkeit Wortverstehen
Kenntnis der Wortbildungsregeln des Deutschen (Möglichkeiten des semantischen Verhältnisses der Teilglieder von Komposita oder die Bedeutung von Wortbildungsaffixen [ent-, verf-, -bar])
Übungen zur Wortbildung
systematisches Führen von Vokabellisten
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Defizite in der Teilfertigkeit gezieltes Leseverstehen
mehrmaliges systematisches Lesen eines Textes im Hinblick auf eine konkrete Fragestellung
gezielte Suche nach Wörtern, die in der Frage und im Text vorkommen (Musterabgleich)
Schulung der Konzentrationsfähigkeit
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Defizite in der Teilfertigkeit globales Leseverstehen
Einüben von basalen Lesetechniken (Überfliegen eines Textes, Nutzen von herausgehobenen Textteilen ([Zwischen-]Überschrift, Bild[-unterschrift] etc.), Unterstreichen von Wörtern und (Teil-)Sätzen, Herausschreiben von Wörtern an den Textrand während der Lektüre)
Textstruktur/-aufbau identifizieren (Textinhalt in eigenen Formulierungen (mdl./schriftlich) oder auch graphisch rekapitulieren/zusammenfassen/visualisieren und hierdurch verstehen)
Förderung der Textsortenkenntnis
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Defizite in der Teilfertigkeit detailliertes Leseverstehen
Vertiefung der Textsortenkenntnis (typischer Textaufbau)
Visualisierung des Textes und seiner Argumentationsstruktur (Cluster, Mindmap etc.)
gezielt nach Verständnishilfen im Vorwissen suchen und die Textinformationen hiermit verknüpfen
Texterschließungsstrategien bewusst machen (Metastrategien/ Metawissen)
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Sprachliche Gestaltung von Prüfungsaufgaben
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 42
Analyse von Prüfungsfragen
„Betrachtet man alle Aspekte zusammen, sind
insgesamt die Prüfungen der Verkäufer vom Layout,
der Ansprache der Prüflinge sowie der
sprachlichen Gestaltung die professionellsten und
besten. Positive Einzelbeobachtungen lassen sich
zwar in allen Prüfungen feststellen, doch nicht in
dieser Menge. Gleichzeitig bieten die Verkäufer-
Prüfungen die wenigsten Gründe zur Beanstandung.“
(Efing 2006: 9)
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Prüfungsfragen – Defizite
Unpersönliche Ansprache; Wechsel Aktiv/direkte Ansprache vs. Passiv
Anhand der Angebote wollen Sie Ihre Angaben im Warenwirtschaftssystem vervollständigen… Welche Arbeit muss demnach im Warenwirtschaftssystem vorgenommen werden?
[Antwortvorgaben:] 1. Die Kundendatei muss ergänzt werden. 2. Im Programm müssen … erfasst werden. 3. … muss ergänzt werden…
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Adressierung/Orientierung am Prüfer
Die Lösungskästchen für die auf einer Seite abgedruckten Aufgaben sind auf dem Lösungsbogen jeweils in einer Zeile angeordnet. Tragen Sie in die Lösungskästchen die Kennziffern der richtigen Antworten bzw. bei Offen-Antwort-Aufgaben die Lösungen, zumeist Lösungsbeträge, ein! Bei Zuordnungs- und Reihenfolgeaufgaben empfiehlt es sich, die Lösungsziffern zunächst in die hierfür vorgesehenen Kästchen im Aufgabensatz und erst dann in den Lösungsbogen von links nach rechts in der richtigen Reihenfolge einzutragen.
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Prüfungsfragen – Defizite
Unnötig komplizierte Lexik/Wendungen:
Offen-Antwort-Aufgaben; Zuordnungs- und Reihenfolgeaufgaben
...ist eine stichwortartige Beantwortung zulässig > können Sie auch in Stichworten antworten
Uneinheitlichkeit (z.B. bei Aufforderung zur Prüfung der Prüfungsunterlagen auf Vollständigkeit; bei der Adressierung)
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 46
Prüfungsfragen – Defizite
unscharfe, unpräzise Formulierungen (z. T. Logikfehler)
Die Lederburg AG gewährt Ihrem Warenhaus unterschiedliche Nachlässe. Ordnen Sie [was??] zu, indem Sie die Kennziffern der 4 Nachlässe in die Kästchen neben den 4 Erklärungen eintragen.
Bearbeiten Sie die Aufgaben, indem Sie die Kennziffern der richtigen Antworten … in die Kästchen auf dem Lösungsbogen eintragen.
Die Anzahl der richtigen Lösungsziffern [eigentlich: der richtigen Lösungen!] erkennen Sie an der Zahl der vorgedruckten Lösungskästchen.
Formulieren Sie in wörtlicher Rede 2 Fragen zur genauen Bedarfsermittlung. [zusammengehörig oder alternativ?]
Zeigen Sie auf... > Nennen Sie/Erläutern Sie...
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Prüfungsfragen – Defizite
Mangelnde Explizitheit und sprachliche Präzision
Bevor Sie die Kundin verabschieden, wollen Sie die Chance nutzen, um Zusatz-/ Ergänzungsartikel anzubieten.//Führen Sie hierzu 2 Beispiele an! > Formulieren Sie hierfür 2 mögliche Sätze.
Sprechen Sie die Kundin verkaufsfördernd an. > Formulieren Sie in wörtlicher Rede ...
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 48
Prüfungsfragen – Positive Aspekte
Direkte Ansprache des Prüflings (als Handelnder in einer Aufgabe) (Sie sollen…)
Zahlen werden als Zahlen geschrieben (3 Fragen)
Typographische Hilfen
Prüfen Sie, welches Rechtsgeschäft nichtig ist!
allg. Bearbeitungshinweise + Inhaltsverzeichnis
Nennung der zu erreichenden Punktzahl und Bearbeitungszeit
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 49
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
21. April 2023 | PH Heidelberg | Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik | Dr. Christian Efing | 50
Literatur
Efing, Christian: Kontinuierliche und individuelle Diagnose der Lesekompetenz von BerufsschülerInnen mit dem "Baukasten Lesediagnose", in: bwp@ Spezial 4 (2008) - HT 2008 (http://www.bwpat.de/ht2008/ft17/efing_ft17-ht2008_spezial4.pdf)
Efing, Christian: „Aber was halt schon schwer war, war, wo wir es selber schreiben sollten.“ – Defizite und Förderbedarf in der Schreibkompetenz hessischer Berufsschüler, in: Berufliches Schreiben. Ausbildung, Training, Coaching, hrsg. von Eva-Maria Jakobs und Katrin Lehnen. Frankfurt/Main: Peter Lang 2008 (Textproduktion und Medium 9), S. 17-34.
Efing, Christian: „Viele sind nicht in der Lage, diese schwarzen Symbole da lebendig zu machen.“ – Befunde empirischer Erhebungen zur Sprachkompetenz hessischer Berufsschüler, in: Förderung der berufsbezogenen Sprachkompetenz: Befunde und Perspektiven, hrsg. von Christian Efing und Nina Janich. Paderborn: Eusl 2006, S. 33-68.
Schlenker-Schulte, C./Wagner, S.: Prüfungsaufgaben im Spannungsfeld von Fachkompetenz und Sprachkompetenz, in: Efing, C./Janich, N. (Hrsg.): Förderung der berufsbezogenen Sprachkompetenz: Befunde und Perspektiven. Paderborn 2006. S. 189-213.
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