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Privatisierung – schlägt das Pendel zurück ?SGVW-Jahrestagung

3. 1Juli 2003

Privatisierung K t d E f hKonzepte und Erfahrungen

Prof Dr D BudäusHamburger Universität für

Wirtschaft und Politik

Prof. Dr. D. Budäus

E-Mail: BudaeusD@hwp-hamburg.de

Prof. Dr. Budäus Privatisierung 15.06.2001

1http://www.hwp-hamburg.de/puma

Gliederung

Stukturierung des Privatisierungsproblemsi i i i /•Privatisierungstreiber/

PrivatisierungsfunktionenP i i i k i

Empirische Befunde und deren Interpretation

•Privatisierungskategorien

Empirische Befunde und deren Interpretation• Gründe für Privatisierung• Effizienzaussagen

Schlussfolgerungen

P r i v a t i s i e r u ng s t r e i b e r

Haushaltssitu-ation/Verschul-dung d GebietsG ä d t dung d. Gebiets-körperschaften

GeändertesFunktions-u. Rollenver-

„Neues Denken“Wertschöpfungs-

lu. Rollenverständnis desStaates

prozess alsGrundlage

Privatisierung

Wi t h ftli hEU-Wett-bewerbs- T h i h

Wirtschaftlich-keit d. Wert-schöpfungs-bewerbs-

konzeptionTechnischeVerände-rungen bei

schöpfungsproz./ Kosten-minimierung

rungen beiöfftl. Gütern

Beispiele für „Privatisierungsmodelle“

B t ib d llBetreibermodellKonzessionsmodellKommunales LeasingKommunales LeasingGutscheinsystemePublic Private PartnershipVermögensprivatisierungForfaitierungC B d L iCross Border Leasing

Neuerdings in der aktuellen DiskussionNeuerdings in der aktuellen DiskussionLBO (Leasing-Build-Operate)BTO (Build-Transfer-Operate)BOOT (Build-Own-Operate-Transfer)BBO (Buy-Build-Operate)BOO (B ild O O t )

Modelle

BOO (Build-Own-Operate)

PrivatisierungTransformationvon Wirtschafts-systemensystemen Innerhalb marktwirtschaftlicher

Wirtschaftssysteme

Formale Pri-vatisierung Materielle Privatisierung

Eigengesellschft.

Private Organi-sation u. Finan-rung d. Aufgabe

Privatisie-rung d.Or-ganisation

Privatisie-rung d.Fi-nanzierung

Privatisie-rung öfftl.Vermögensg g g g g

Ohne Ge-Mit Gewähr- z. B. Betrei- Spezif. ImmobilienO e Gewährlei-Stungs-

Gewleistungs-pflicht

bermodellSpezif.Finanz.modelle

ImmobilienBeteiligungen

5pflicht Elemente d. Wertschöp-

fungsprozesses

Privatisierung Thesen :Privatisierung –Thesen :

1.Vielschichtige und unterschiedliche Einflussgrößen und Funktionen von gPrivatisierung (Privatisierungstreiber)

2.Privatisierung ist ein Sammelbegriff2.Privatisierung ist ein Sammelbegriff für vielschichtige und heterogene reale Phänomenereale Phänomene

Privatisierungs-kategorie

Privatisie-rungsobjekt

Beispiel

A f b / V t

G b dAufgabe/Teilaufgabe

Vertrags-privatis.

Verlage-rung von öfftl a f

Gebäude-reinigung

Organi

öfftl.aufprivatwirt-schaftl.

Öffentliches Unternehmen

Organi-sations-privatis.

schaftl.Produk-tionsstruk-

Telecomp

VerlagerÖffentliches Vermögen

Vermö-gens-

GrundstückVerlager.auf priv.Verfügungs-

7privatis.

g grechte

PrivatisierungPrivatisierung

Vertragspri-vatisierung

Organisationspri-vatisierung

Vermögens-privatisierung

Privatisierung –Thesen :

3. Zu differenzieren ist zwischen den (materiellen)Privatisierungskategorien•Vertragsprivatisierungg p g•Organisations-/ Unternehmenspriv. und•Vermögensprivatisierung•VermögensprivatisierungDabei dient die Vermögensprivatisierungi d R k f i ti fi k li h Zi li.d.R. kurzfristigen fiskalischen Zielen(Krisenmanagement)ÄÄhnliches gilt auch häufig bei der Organisa-tionsprivatisierung (Teilprivat.) auf kommunaler

p g ( p )Ebene)

Privatisierungsrelevante Koordinationsformen

Markt Hierarchie/Staat

Contracting out Eigenfertigung

Klassischer Relationaler dezentral zentralKlassischerVertrag

Relationaler Vertrag

dezentral zentral

Verwal-Öfftl.tungUnter-

nehmen

Privatisierungsfelder

Infrastrukturmaßnahmen in Bereichen wieInfrastrukturmaßnahmen in Bereichen wie

Kultur Bildung IuK Verkehr…Freizeit-bereich

Sozial-bereichKrimi-

nalität

Finanzierung / Anpassung an ex Nutzung von Koope-Finanzierung / Ressourcen

Anpassung an ex-terne Entwicklungen

g prationsmöglichkeiten in d. Region (PPP)

Priv. Ressourcen bei Knappheit öfftl. Ressourden

Formenvielfalt Inhaltliche VielfaltProf. Dr. Budäus Privatisierung

15.06.200111

Priv.Formenvielfalt(Situationsabhängigkeit)

Inhaltliche VielfaltGegenstandsvielfalt

Interessenvielfalt

Arbeitsbereich Public Management Prof. Dr. D. Budäus

Infrastrukturmaßnahme

WertschöpfungsprozessWertschöpfungsprozess

Pl E t ll B t ibPlanung Erstellung Betreiben

Finanzierung

12Elemente des Wertschöpfungsprozesses einer Infrastrukturmaßnahme

Wesentliche Gründe für Privatisierung aus Sicht der PraxisWesentliche Gründe für Privatisierung aus Sicht der Praxis(Generalisierend z. B.Befragung 4.935 kommunale US Manager)

•Bestrebungen zu Kostensenkungen

•Finanzdruck

Weitere nachgeordnete Kriterien wie etwa:

•Abbau der Verschuldung•Bereitstellung von Infrastruktur durch Know How gvon Privaten

•Nutzung speziellen Wissens von Privaten (Technik/Management)

Kriterien zur Beurteilung von Privatisierungsmaßnahmen

Gesamtwirtschaftliche Einzelwirtschaftliche

ll k i ffi i Produktionseffizienz

Kriteriene w sc c e

Kriterien

Allokative Effizienz

Wohlfahrtstheorie Minimale Kosten-

Produktionseffizienz

Wohlfahrtstheorie Minimale Kostensituation

MarktsteuerungM kWettbewerb

Konkursrisiko

Marktversagen

Zahlreiche Empirische Vergleichsstudien (vorZahlreiche Empirische Vergleichsstudien (vor allem in d. USA vgl. etwa Savas 2000)

Entsorgung (Abwasser; Stadtreinigung)

Ergebnis:

Private sind über-L f f h h

Annexaufgabenwiegend kosten-günstiger.

Luftfahrtunternehmen

Kfz-WerkstättenEine Reihe von

di b hÖPNV Studien aber auch indifferent

SchlachthöfeEinige wenigeöfftl P d kti

u. a. öfftl. Produktioneffizienter

Kriterien zur Beurteilung von Privatisierungsmaßnahmen

Gesamtwirtschaftliche Einzelwirtschaftliche

Kriteriene w sc c e

Kriterien

Minimale Kosten-

Minimale Kostensituation

Q lität d L i tQualität der Leistung

4. Bei den internationalen empirischen Vergleichsstudien sind die Pro-Vergleichsstudien sind die Produktionskosten das dominanteBe ert ngskriteri mBewertungskriterium.

Marktversagen

natürliches Monopolnatürliches Monopol

Informationsasymmetrie

öff li h Gü

öffentliche Güter Korrektur durch den Staat

meritorische GüterRegulierung Eigenproduktion

externe Effekte

egu e u g ge p odu oPrämisse:

18Staat als „perfekter“Produzent

Marktversagen Staatsversagen

natürliches Monopol Ökonomische Theorie dernatürliches MonopolBürokratie

öff li h GüÖkonomische Theorieder Politik

öffentliche Güter

it i h Güt

der Politik

meritorische Güter

externe EffekteAllokative Ineffizienzen

19Produktionsineffizienzen

Vertragsprivatiserung

Finanzierung

Gründe: Erweiterung des VerschuldungsspielraumsGründe: Erweiterung des Verschuldungsspielraums„Maastrichtneutrale“ Finanzierung öfftl. Aufgaben/Infra-struktur

E b i Öff tli h Fi i i d R ü ti lErgebnis: Öffentliche Finanzierung i.d.R. günstiger als(isolierte) private Finanzierung

Private Finanzierung (in Verbindung mit weiterenprivaten Aufgabenwahrnehmungen) häufig die

20einzige Finanzierungsmöglichkeiten

Systemimmanenter Anreiz zuryKostenreduktion/Wirtschaftlichkeit

Gewinn = Erlöse - Kosten

b bWettbewerb

Konkursrisiko

5. Bei den internationalen empirischen Vergleichsstudien die sich sowohlVergleichsstudien, die sich sowohlauf die Vertragsprivatisierung als aucha f die Unternehmenspri atisier ng beauf die Unternehmensprivatisierung be-ziehen, zeigt sich überwiegend eine ver-gleichsweise höhere Effizienz der privaten Produktion p

Ökonomische Gründe für geringere Effizienz öffentl. ProduktionÖkonomische Gründe für geringere Effizienz öffentl. Produktion

Kapazitäts und produktionstechnische GründeKapazitäts- und produktionstechnische GründeVerbunden mit eingeschränkten Handlungsspielraum- anderer Handlungsrahmen/ andere Marktbedingungeng g g

mangelnde/unzulängliche Sanktionen für die Akteure/mangelnde/unzulängliche Sanktionen für die Akteure/Mangelnder Wettbewerb

Zusätzliche extern definierte Kosten z. B. •Kostenintensivere Tarifverträge•Kostenintensivere Sozialleistungen

Privatisierung –Thesen :

6. Bei der Analyse der Ursachen einerproduktionseffizienteren/kostengünstigerenproduktionseffizienteren/kostengünstigerenprivaten Produktion lässt sich erkennen,dass ein unterschiedlicher Handlungsdass ein unterschiedlicher Handlungs-rahmen geprägt etwa durchhöh T ifhöhere Tarifehöhere Sozialleistungeneingeschränkte ökonomische Handlungs-möglichkeiten (Kapazitätsauslastungen/g ( p gKooperationen)eine wesentliche Erklärungsgröße darstellt

eine wesentliche Erklärungsgröße darstellt.

7. Die internationalen empirischen Vergleichsstudien lassen erkennen dassVergleichsstudien lassen erkennen, dass weniger die Eigentumsverhältnisse fürdie Prod ktionseffi ien maßgebend sinddie Produktionseffizienz maßgebend sind,sondern eher die Markt- und Wettbewerbsbedingungen.

Kosten

plusProduktionskosten Transaktionskosten

k i kTransaktionskosten

Kosten für die Nutzung des Marktes über Verträge

Vertragsanbahnungskosten

Vertragsabschlusskosten

Kontrollkosten

Höhe der Transaktionskosten

Häufigkeit der Transaktion

Unsicherheit

SpezifitätSpezifität

Informationen/Anhaltspunkte hinsichtlich derKostenstruktur eines Privatisierungsproblems

8. Bei der Bewertung von Privatisierungs-maßnahmen – insbesondere bei der Ver-maßnahmen insbesondere bei der Vertragsprivatisierung bedarf es neben denProd ktionskosten der EinbeProduktionskosten der Einbe-ziehung von Transaktionskosten.

9. Bei der Bewertung von Privatisierungs-maßnahmen – insbesondere bei dermaßnahmen insbesondere bei der Unternehmensprivatisierung bedarfes der s stematischen Anal se der Marktes der systematischen Analyse der Markt-struktur und zukünftiger Markteintritts-barrieren.

Zusammenfassendes Fazit

Materielle Privatisierung ist grundsätzlich sinnvoll und ökonomisch geboten ! Voraussetzungen:

Funktionsfähiger WettbewerbFunktionsfähiger Wettbewerb

Situationsabhängigkeit

Einbeziehung von Transaktionskosten in die Vergleichsanalysen insbesondere bei Gewähr-

Probleme

leistung

Tendenz zu Abhängigkeiten der öffentl. Gebietskörper-schaft bei hohen Markteintrittsbarrieren/Oligopolmärkten

schaft bei hohen Markteintrittsbarrieren/Oligopolmärkten

10. Für Privatisierungsmaßnahmen bedarf es generell des Wandels vom Krisenaktio-es generell des Wandels vom Krisenaktionismus zu einem strategischen Privatisie-r ngs nd Beteilig ngskon eptrungs- und Beteiligungskonzept.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

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