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GEOPOLITIK UND ALLTAGSLEBEN

Studieninformationstag 2016 Probevorlesung: Geographie

Nicolai Teufel Universität Bayreuth Lehrstuhl für Kulturgeographie

Grenzräume in Ostmitteleuropa

Geopolitik und Alltagsleben nicolai.teufel@uni-bayreuth.de

Ein Kind des „Endes der Geschichte“?

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*1992 *1988

Geopolitik und Alltagsleben nicolai.teufel@uni-bayreuth.de

„Thanks god, geopolitics are back“ (V. Kollosov, Kraków 08/2014)

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Orientierung

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Geopolitik und Alltagsleben nicolai.teufel@uni-bayreuth.de Stanisław Mucha: Die Mitte (2004)

„(Sozialer) Raum ist eine (soziale) Konstruktion“ (H. Lefebvre)

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Grenzen als sozio-historische Raumproduktionen: Europa von 1519 bis 2006

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Orientierung

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Grenzen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen

Regionale Geographie

• Regionen als soziale Konstrukte

• Regionen als historische Prozesse

• Regionale Identität

• Regionales Bewusstsein

Politische Geographie

• Staat, Nation, Territorium

• Territorial Trap

• Kritische Geopolitik

• De-/Re-Territorialisierung

• Regionalisierungen

Wirtschaftsgeographie

• Wirtschaftliche Verflechtungen

• Arbeitsmärkte

• Spaces of flows

• Transiträume Kulturgeographie

• Identität(spolitik)

• Nationale Kultur, Otherness

• Gender, Race, Class, Age

Historische Geographie

• Erinnerungsorte

• Geschichtspolitik

• Biographische Forschung

• Geschichtsfindung

• Geschichtsaneignung

• Slime of history und Höhenkamm

• Multiskalare Geschichte

• Aushandlung von Geschichtsdeutungen

In synchroner und diachroner Perspektive!

Border Studies nach Paasi 2005, eigene Ergänzungen

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Sozio-historische Raumproduktionen

Prozess und Institution Gleichzeitigkeit von Öffnung und Schließung

Übergangsraum/Hybridräume

Erzählung und Erfahrung „nested scales“ Ressource Mehr als territoriale Grenzen

Blickwinkel: Grenzen als…

Nach Newman (2006); eigene Ergänzungen

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Orientierung

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Kulminationspunkte nationaler Geschichte?

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Deutsche Euroregionen und Zusammenarbeit nach INTERREG A / Ziel 3

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Prozess und Institution: Selb-Asch (B. Fink)

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Prozess und Institution: Selb-Asch (B. Fink)

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0

10

20

30

40

50

60

4-7 mal pro Woche 1-3 mal pro Woche 1-3 mal im Monat weniger als einmal proMonat

alle 2-3 Jahre einmal nie keine Angabe

Häu

figk

eit

in %

Häufigkeit Grenzüberschreitung ins Nachbarland

Tschechien (n=36) Deutschland (n=78)

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Prozess und Institution: Selb-Asch (B. Fink)

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010203040506070

Häu

figk

eit

in %

Offene Frage (Fragebogen): Welche Chancen sehen Sie durch die Reaktivierung der Bahnline?

(Mehrfachnennungen möglich)

Tschechen (n=25) Deutsche (n=52)

0102030405060708090

Häu

figk

eit

in %

Zukünftige Bahnnutzungszweck (Mehrfachantworten möglich)

Tschechien (n=36) Deutschland (n=78)

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Öffnung und Schließung: Plzen 2015 (B. Demeterova)

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Öffnung und Schließung: Plzen 2015 (B. Demeterova)

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Borderwork: De-/Re-Konstruktion von Grenzen durch Bürger

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Borderwork: De-/Re-Konstruktion von Grenzen durch Bürger

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25 „Oft werde ich auch gefragt, warum es hier an der Grenze so dreckig aussieht, warum ist hier nix richtig gebaut, warum lassen die die Häuser zerfallen? – Einfach weil die sich nicht verantwortlich dafür gefühlt haben. Weil sie dachten, dass sie irgendwann wieder weg müssten.“(VGb 19.03.2012)

Erfahrung: „border narratives“

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Foto: Z. Dobrzański. Tygodnik "Granica", nr 9/72.

„Als Kind kenne ich das auch noch: An die Grenze fahren, Ausweis zeigen und weiterfahren. Ist ja jetzt nichtmehr so. Und ein Kind, das das überhaupt nicht mehr so kennt und jetzt aufwächst und nur eine offene Grenze kennt, das denkt ja auch ganz anders als wenn es hinfährt und einen Polizisten sieht, der erst mal alles kontrollieren muss. […] Also ich denke schon, dass es sich in den nächsten 10, 20 Jahren entwickeln kann.“ (VGf 27.03.2012)

Erfahrung: „border narratives“

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Erfahrung: „border narratives“

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Orientierung

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Grenze als Ressource: Schmuggel (Y. Kozemenko) Small border traffic (LBT) – “the regular crossing of an external land border

by border residents in order to stay in a border area, for example for social, cultural or substantiated economic reasons, or for family reasons, for a period not exceeding the time limit laid down in this Regulation.”

Häufigste Waren

• Zigaretten (2010): 700 million

• Kraftstoff (2010): ca. 7,9 Millionen Liter

• Alkohol (2011): 391.000 Liter

• Fahrzeuge (2012): 200 Fahrzeuge

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Hrebenne - Rawa Ruśka Krakovetc-Korchova Medyka - Shegyni

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Small border: big traffic (Y. Kozmenko et al.)

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Übergangsräume: „moving seminar“

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• Teilnehmende: 20 Studierende aus DE, UA, PL

• Betreuung: 7 Dozenten aus Lwiw und Bayreuth

• Dauer: 14.-28.09.2015

• Dialog mit Vertretern aus Zivilgesellschaft, Forschung und Politik entlang der “via regia”

• Fieldwork in trinationalen Teams

• Borderwork als konzeptionelle Perspektive

Inhalte

• Aufbau von Vertrauen und Kooperationsstrukturen zwischen zukünftigen Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern

• Neue Perspektiven für gemeinsames pluralis-tisches, demokratisches Handeln über Staats-grenzen hinweg

• Aufbau neuer Netzwerke zw. Studierenden und Lehrenden aus DE, UA, PL

Erreichte Ziele

• Gemeinsame Publikationen

• Drittmittelaquise für

• Austausch von Studierenden und Lehrenden

• Forschungsprojekt zur politischen Ökonomie der EU-Außengrenze

• Formale Kooperation, z.B. Memorandum of understanding

• Geländeübung Ostpolen/ Westukraine 2017

Ausblick/ Wünsche

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Vorstellung

Raum als Konstruktion: Mitte Europas?

Blickwinkel: Was ist eine Grenze?

Bayern-Böhmen

Prozess und Institution: Selb-As

Öffnung und Schließung: Plzen: 2015

Deutschland-Polen

Zivilgesellschaft und „borderwork“

Erfahrung: „Border narratives“

Westukraine

Grenze als Ressource: Schmuggel

Übergangsräume: „moving seminar“

Und du?

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Was könnte aus geographischer Sicht interessant sein?

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https://youtu.be/6BHuMHqq0tY

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Studieninformationstag 2016 Probevorlesung: Geographie

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Grenzräume in Ostmitteleuropa

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