Gl ücksspielsucht -Spielverhalten, Belohnung und ... · 50 100 150 200 250 Klienten im Zeitraum 03...

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Ambulanz für Spielsucht Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

GlGlüücksspielsucht cksspielsucht -- Spielverhalten, Belohnung Spielverhalten, Belohnung und Suchtentwicklungund Suchtentwicklung

Klaus W ölfling

Ambulanz für Spielsucht Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

2

Ambulant Counseling:

� Cybersex/Cyberporn

� Online Affairs

� Online Gambling

�� Online Online GamingGaming

� Compulisve Surfing

� Dr. Kimberly Young

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Bad Ems

Betzdorf

Bitburg / Prüm / Daun

Germersheim

Speyer

Idar-Oberstein

Mainz

Kaiserslautern / Kusel

Koblenz

Ludwigshafen

Oppenheim

Simmern

Trier

Westerburg

Wittlich / Cochem

Worms

Zweibrücken / Pirmasens

Übersicht 15 regionale Fachstellen „Glücksspielsuchtprävention und Beratung Spielsüchtiger“Rheinland-Pfalz

Ambulanz für Spielsucht Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Pathologisches Glücksspiel / Onlineverhalten

Online- /

ComputersuchtPathologische

Glücksspieler

40

208

0

50

100

150

200

250

Klienten im Zeitraum 03 - 12 2009

in den Regionalen Fachstellen Rheinland-Pfalz

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���� ein spezifischer emotionaler oder motivationaler Zusta ndSchlüsselsymptom in Entstehung und Aufrechtrechterh altung

süchtigen Verhaltens

���� Beteiligung von Konditionierungsprozessen

���� Sensitivierung des mesolimbischen, dopaminergenBelohnungs- oder Verstärkungssystems

BelohnungDrogenverlangen (Craving)

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zugrundeliegender neuronaler Mechanismus Craving-Typ

Fehlfunktion des dopaminergen/ opioiden Transmittersystems

Craving aufgrund positiver Effekte

Fehlfunktion des glutamergen/ GABAergen Transmittersystems

Craving aufgrund der Eliminierung negativer Zustände

Fehlfunktion des serotogenen/ Transmittersystems

zwanghaftes CravingKontrollverlust

Verheul et al., 1999BelohnungDrei-Wege-Modell des Verlangens

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•• gelegentliches Spielengelegentliches Spielen

•• hhääufiger Gewinnufiger Gewinn

•• positive Erfahrungenpositive Erfahrungen

•• gesteigertes Selbstwertgefgesteigertes Selbstwertgefüühlhl

•• unrealistischer Optimismusunrealistischer Optimismus

•• Phantasien Phantasien üüber grober großße Gewinnee Gewinne

•• gesteigerte Spielintensitgesteigerte Spielintensitäätt

•• hhääufigere Verlusteufigere Verluste

•• GlGlüücksspiel beherrscht das Denkencksspiel beherrscht das Denken

•• Berufliche und soziale KonflikteBerufliche und soziale Konflikte

•• Verheimlichen, LVerheimlichen, Lüügengen

•• ChasingChasing

•• KontrollverlustKontrollverlust

•• Massive FolgeschMassive Folgeschäädenden

•• PersPersöönlichkeitsvernlichkeitsveräänderungennderungen

•• Sozialer AbstiegSozialer Abstieg

•• Illegale HandlungenIllegale Handlungen

•• Hoffnungslosigkeit, SuizidgedankenHoffnungslosigkeit, Suizidgedanken

Spielphasen

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BelohnungDecision Making

Iowa Gambling Task (IGT)

h

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BelohnungDecision Making - IGT

Stapel A+B Stapel C+D+ 100+ 100+ 100- 450+ 100+ 100+ 100- 1250+ 100+ 100- 800

+ 50+ 50- 70+ 50+ 50- 100+ 50- 50+ 50+ 50+ 50

Hohe Gewinne, aber mitunter hohe Verluste= Netto-Verlust

Kleine Gewinne, aber nur kleine Verluste= Netto-Gewinn

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Der Fall Phineas Gage

J. M. Harlow (1848). Passage of an iron rod through t he head. Boston Medical and Surgical Journal, 39, 389-393.

Abbildungen:Damasio, AR & Damasio, H

keine Beeinträchtigungen

von Wahrnehmung,

Gedächtnisleistung,

Intelligenz oder

Motorik

aber gravierende

Persönlichkeits-

veränderungen

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BelohnungDecision Making - IGT

typischer Verlauf / „Gewinnkurven“ A B C D

Brain. 2000 Nov;123 ( Pt 11):2189-202.Characterization of the decision-making deficit of pati ents with ventromedial prefrontal cortex lesions.Bechara A, Tranel D, Damasio H.

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A B C D

BelohnungDecision Making - IGT

Lerneffekte der Glücksspielaufgabe

Brain. 2000 Nov;123 ( Pt 11):2189-202.Characterization of the decision-making deficit of pati ents with ventromedial prefrontal cortex lesions.Bechara A, Tranel D, Damasio H.

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BelohnungDecision Making - IGT

antizipatorische Hautleitwertreaktion in der Glückss pielaufgabe

Brain. 2000 Nov;123 ( Pt 11):2189-202.Characterization of the decision-making deficit of pati ents with ventromedial prefrontal cortex lesions.Bechara A, Tranel D, Damasio H.

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� klassische Konditionierungdrogenassoziierte Reize (assoziatives Lernen)

� operante Konditionierung(verhaltensverstärkendes dopaminergesBelohnungssystem)

� Neuroadaptation (reagibel für belohnungsanzeigende Reize)

Suchtentstehung und Aufrechterhaltung “Drogengedächtnis“ Erinnerung an die positive Drogen wirkung

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Schultz et al. (1997). A neural substrate of predic tion and reward. Science. 1593-9.

BelohungsystemKlassische Experimente zur Modulation der Dopamintr ansmission

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UCS

(Drogen, Glücksspielen)

CS

(suchtmittelassoziierte Reize)

UCR

(physiologische Reaktion, Euphorie, Stressreduktion)

CR

Physiologische Ebene Psychische Ebene

Konditionierter motivationaler Zustandmotiviert zum SuchtverhaltenSensitivierung des mesolimbischen

dopaminergen Belohnungssystems

Anreizhervorhebung

Lerntheoretische Grundlagen der Abh ängigkeit Klassische Konditionierung der Drogenreaktion

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Struktur des Gedächtnisses; blau unterlegt = Suchtgedächtnisvon der Goltz, Kiefer Nervenarzt 2008

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4EEG-Ableitung nach 10-20 system

419 Elektroden, SynAmps-Verstärker, NeuroScan Software

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cue-reactivity bei Alkoholismus

Herrmann et al. (2000). Event-related potentials and cure-reactivity in alcoholism. Alcoholism: Clinical and Experimental Research, 24(11), 1724-1729.

Signifikante Unterschiede in Amplitude zwischen den Gruppen in allen Zeitfenstern an Pz

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positive negative neutral Gambling Alcohol

IAPS # 1710 IAPS # 9584 IAPS # 7010

presentation:

- 5 cues per category

- pseudo randomization in a counterbalanced block desig n

- 6sec duration of presentation, ISI 12 sec

Method:

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Gambling Cues /Pathological Gamblers

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Visual Evoked PotentialsHealthy Conrols (HC), Casino Employees (CE), Active (AC ) and Abstinent (AB) Pathological Gamblers

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NIDA

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Potenza (2003):

fMRT während ein Spiel-Scenario betrachtet wurde:

Weniger Aktivität im ventromedialen prefrontalcortex

schlechte Impuls-Kontrolle

spielen traurig glücklich

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Vergleich Kokain vs. Gambling

Bei der Betrachtung von suchtbezogenen Szenarien

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Bad Ems

Betzdorf

Bitburg / Prüm / Daun

Germersheim

Speyer

Idar-Oberstein

Mainz

Kaiserslautern / Kusel

Koblenz

Ludwigshafen

Oppenheim

Simmern

Trier

Westerburg

Wittlich / Cochem

Worms

Zweibrücken / Pirmasens

Übersicht 15 regionale Fachstellen „Glücksspielsuchtprävention und Beratung Spielsüchtiger“Rheinland-Pfalz

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Jugendliche Glücksspieler

Min.: 15 J.

Max.: 82 J.

Mw.: 36.9 J.

N = 294

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Jugendliche Glücksspieler

Min.: 6 J.

Max.: 78 J.

Mw.: 22.6J

N = 294

N = 119

Mw.: 15.8 J.

SD: 2.4 J.

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NIDA

Der präfrontale Kortex reift erst verhaltnismäßig spät

-> wichtig für decision making

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… beim bestimmen von Emotionen auf Gesichtern

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Internet Glücksspiel

32

Poker

Sportwetten

Bild Wenda/dpa/tmn

Casino

Bild: funworld, Abdruck honorarfrei

FunGames

Explodierende Anzahl an Internet-Glücksspielanbietern

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33

Glücksspiel im Internet ohne staatliche Erlaubnis i st illegal (§ 284 StGB)

Wer bei ausländischen und inländischen illegalen On line-Anbietern mitspielt, macht sich strafbar.

(§ 285 StGB)

Internet GlücksspielRechtliche Situation

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Internet GlücksspielVorsichtsmassnahmen der Anbieter

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Internet GlücksspielTatsächliche Situation

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Internet GlücksspielSportwetten von Bwin

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DISCLAIMERAufgrund einer Entscheidung des OLG Köln sowie des OLG Frankfurt werden von uns keine Wetten oder sonstige Glückspiele aus Nordrhein-Westfalen bzw. a us Hessen angenommen. In diesem Fall müssen wir Sie bitten, keine Wetten zu platzieren und an keinen Sp ielen mit Geldeinsatz teilzunehmen. Wir weisen Sie darauf hin, dass Sie nach unseren AGB durch die Abgabe einer Wette bzw. Ihre Spielteilnahme bestätigen, sich zum Zeitpunkt der Spielteilnahme nicht in Nordrhein-Westfalen oder in Hessen aufzuhalten.

www.bwin.com (Stand 19.4.2010)

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37

Country %

Germany 19

Austria 11

Greece 11

Spain 10

France 9

Denmark 8

Italy 8

Turkey 8

Poland 5

LaBrie, LaPlante, Nelson, Schumann & Shaffer, 2008

4222 von 48114 Nutzern, die einen Account bei Bwineröffnet haben, spielen regelm äßig Casino-Spiele mit eigenem finanziellen Einsatz

Davon 93% m ännlich

Internet GlücksspielInternetcasino von Bwin

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38

Die stärksten Spieler (5%):

5% Mean(SD) 95% Mean(SD)

Anzahl der Einsätze: 24 558 (36779) vs. 2 403 (7819)

Anzahl der Einsätze pro Tag 285 (344) vs. 107 (176)

Euros pro Einsatz 213 (682) vs. 25 (97)

Gesamteinsatz 345 579 (354890) vs. 10 338 (19360)

Gesamtverlust 8 746 (11213) vs. 422 (939)

% Verlust 2,6 (3) vs. 8 (12)

LaBrie, LaPlante, Nelson, Schumann & Shaffer, 2008

Internet GlücksspielInternetcasino von Bwin

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