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Grüngefasste Edelsteine
Naturpark Dahme-Heideseen
Von oben sehen sie aus wie bläulich glänzende Edelsteine,
hingestreut auf grünen Samt: Die mehr als 100 Seen und
endlos scheinende Waldgebiete geben dem Naturpark Dahme-
Heideseen sein besonderes Gepräge. Den „Vornamen” erhielt
das rund 600 Quadratkilometer große Gebiet durch die Dahme,
die es von Süd nach Nord durchfließt. Vom Niederlausitzer
Landrücken kommend, schlängelt sich der Fluss zunächst in
windungsreichem Lauf durch das Schenkenländchen. Bei Mär-
kisch Buchholz nimmt er den Spree-Dahme-Umflutkanal auf
und strömt als schiffbares Gewässer weiter gen Norden.
Mehrere Seen reihen sich schließlich ab Prieros wie Perlen an
den schmalen Flussabschnitten der Dahme auf. Diese Kette
reicht bis in den Berliner Stadtbezirk Köpenick, wo die Dahme
in die Spree mündet. Zwischen den Seen, Flüssen und Kanälen
erstrecken sich ausgedehnte Waldgebiete, die mehr als die
Hälfte des Naturparks bedecken. Meist sind es Kiefern mit ihren
rotbraunen Stämmen, blaugrünen Nadeln und ihrem würzigen
Duft, die das Waldbild bestimmen. Die Kiefern und der Sand
bescherten dem Naturpark auch den häufigen Gebrauch des
Flurnamens „Heide”.
Das Dahme-Heideseen-Gebiet ist eine wahre „Streusandbüch-
se”. Die großräumig abgelagerten Sande sind als Schmelz-
wasseraufschüttungen während der letzten beiden Eiszeiten
vor mehreren zehntausend Jahren entstanden. Die weiten,
sandigen Talungen ehemaliger Schmelzwasserströme werden
heute von zahlrei chen Seen, Fließgewässern und Mooren be-
gleitet. Durch die Kraft des Windes wurde der Sand vielerorts
zu Binnendünen aufgeweht. Sie schaffen neben den sanften
Hügeln der Grundmoränen und den weithin sichtbaren Erhe-
bungen der Endmoränen ein abwechslungsreiches Relief.
Spannende Vielfalt
Der teilweise kleinräumige Wechsel unterschiedlicher Lebens-
räume hat im Naturpark eine große Vielfalt der Flora und
Fauna hervorgebracht. In den kargen Talsand- und Dünen-
gebieten sind es vor allem die naturnahen Flechten-Kiefern-
wälder, lichten Laubmischwälder und Sandtrockenrasen, die
Lebensraum für wärme liebende Tier- und Pflanzenarten wie
Schlingnatter, Wolfsmilchschwärmer oder Grasnelke sind.
Dort ist auch der Walker, ein maikäferartiger Blatt hornkäfer
und das Wappentier des Naturparks, zuhause. Alte, knorrige
Trau ben eichen auf nährstoffreicheren Moränenhochflächen,
wie zum Beispiel in den Naturschutzgebieten „Dubrow” und
„Radeberge”, zeugen von den hier ehemals wachsenden
Eichenmischwäldern.
NaturparkDahme-Heideseen
Vom Sumpf- zum Kulturland
Aus der ursprünglichen Wald- und Sumpflandschaft ist teilwei-
se eine offene, reich gegliederte Kulturlandschaft entstanden.
In den Niederungen bestimmen Wiesen und Weiden das Bild.
Auf den Moränenhochflächen werden Äcker von Hecken, Feld-
gehölzen, Lesesteinen und Obstgehölzen gesäumt. Heiden und
Walker
Erlenbruchwälder im Verlandungsbereich von Seen vermitteln ein
Gefühl von Urwüchsigkeit und Unzugänglichkeit. Seeflächen-
bedeckende Krebsscherenbestände sind ebenso faszinierend
wie der schrille Schrei des Eisvogels. Im zeitigen Frühjahr
ist der in wenigen Seen vorkommende Binnenstint zu beob-
achten, wenn er zur Laichablage in klaren Seen und Wiesen-
gräben flussaufwärts zieht.
Der Naturpark ist auch reich an Mooren. Viele nährstoffarme
Kessel- und Verlandungsmoore sind mit ihrer charakteristi-
schen Pflanzenwelt der Torfmoose, Wollgräser und Zwerg-
sträucher in die großen Waldgebiete eingebettet. Zu den
floristischen Schätzen gehören die ausgedehnten Vorkommen
von Sumpfporst, der auch als Moor-Rhododendron bekannt
ist. Das ökologisch Besondere im Naturpark ist, dass die unter-
schiedlichsten Lebensräume nicht inselartig verteilt, sondern
miteinander verbunden sind. In dieser weitgehend ungestörten
Landschaft leben See- und Fischadler und auch der Fischotter.
Bauern-Kiefernwälder lassen die ehemaligen Bewirtschaftungs-
formen erahnen. Durch kleinräumige und extensive Nutzung
sind zahlreiche, für verschiedene Arten wertvolle Feucht- und
Frisch wiesen entstanden. Die ganze Farb palette der bunt-
blumigen Wiesenpflanzen ist noch auf einzelnen, kleinen
Mähwiesen zu bestaunen. Orchideen wie das Breitblätt rige
Knabenkraut, aber auch die Kümmel-Silge und die Pracht-
Nelke wachsen hier. Die Luchgebiete zwischen Kolberg und
Storkow weisen geologische und botanische Besonderheiten
auf. Salzwasser steigt hier durch Spalten im Untergrund bis
an die Erdoberfläche auf. Diesen Standortverhältnissen haben
sich einige Arten wie der Strand-Dreizack, der Erdbeerklee und
das Salzmilchkraut hervor ragend angepasst.
Geschichte(n)
Die Besiedlung des Dahme-Heideseen- Gebietes reicht in die
Steinzeit zurück. Bis ins 6. Jahrhundert war die Gegend von
Germanen bewohnt, wie Ausgrabungen bei Klein Köris belegen.
Sie wurden nach der Völkerwanderung von westslawischen
Wenden abgelöst, die Rundlingsdörfer wie Streganz und Pätz
gründeten. Ihre Siedlungen legten sie meist am Rand von
Ge wässern an. Daher besitzt die Fischerei in der Region eine
lange Tradition. Deutsche und holländische Feudalherren
kolo ni sierten im 12. Jahrhundert das Gebiet. Die Burgen
Storkow und Teupitz wurden errichtet, auch entstanden neue
Rodungsdörfer. Der Wald gewann, neben Landwirtschaft und
Fischerei, zunehmend an Bedeutung für Weide und Jagd,
Holzgewinnung und Teerschwelerei. Die Fließe wurden aus-
gebaut, um auf ihnen Holz flößen und die Wasserkraft für das
Betreiben von Wasser- und Sägemühlen nutzen zu können.
Die Friderizianische Kolonisation im 18. Jahrhundert hinter-
ließ Namen, die nach Fernweh klingen: Philadelphia und Neu
Boston – Dörfer in der großen Sumpflandschaft nördlich von
Storkow. Später war es vor allem die Ziegelindustrie, die der
Region zu einem Aufschwung verhalf. Mit dem Wunsch „Raus
in’t Jrüne” entdeckten die Großstädter zu Beginn des 20. Jahr-
hunderts den Landstrich für die Erholung und Entspannung.
Rentierflechten
Fachwerkkirche auf dem Dorfanger in Groß SchauenDahme
MoorseeBinnendüne Luchwiesen
Herausgeber: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes BrandenburgRedaktion: Naturpark Dahme-Heideseen im Landesamt für Umwelt, Gesundheit und VerbraucherschutzFotos: Klaeber, Sonnenberg, Gehring, Schwerin, mit freundlicherUnterstützung des Naturschutzbundes DeutschlandKarte: Pro Line Concept, BerlinLayout: Power-DesignThing GmbHDruck: Landesvermessung und Geobasisinformation BrandenburgDiese Publikation ist auf umweltfreundlichen Papier gedruckt. Stand: September 2014
Landesamt fürUmwelt,Gesundheit undVerbraucherschutz
Der Naturpark Dahme-Heideseen gehört zu den „Nationalen Naturlandschaften”, der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Biosphären-reservate und Naturparks, getragen von EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de
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SiedlungWaldfrieden
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Neu Golm
Bad Saarow-Pieskow
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Hartensdorf
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GroßWasserburg
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Naturschutzinformation
Naturlehrpfad
Museum
Jugendherberge
Burg/Schloss
Information
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Naturschutzgebiete (NSG)
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Aussichtsturm
Dahme-Radweg
Radtour um die Groß Schauener Seenkette
E10 Europäischer Fernwanderweg
Hofjagdweg – Radweg von Königs Wusterhausennach Lübben, teilweise ausgebaut
Fontanewanderweg
Besucherzentrum des Naturparks
Wanderempfehlung imBesucherzentrum erhältlich
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Bernau
Rheinsberg
Großschutzgebietein Brandenburg
BERLIN
Potsdam
NPMärkischeSchweiz
NPBarnim
NLPUnteresOdertal
NPWest-havelland
BRSchorfheide-Chorin
NLP = NationalparkBR = BiosphärenreservatNP = Naturpark
NPNuthe-Nieplitz
NPHoherFläming
NPDahme-Heideseen
BRSpreewald
NPSchlaubetal
NPNiederlausitzerLandrücken
NPNiederlausitzerHeidelandschaft
NPUckermärkischeSeenNP
Stechlin-Ruppiner Land
BR FlusslandschaftElbe-Brandenburg
Besucherzentrumdes Naturparks Dahme-HeideseenBurg StorkowSchlossstraße 6, 15859 StorkowTel: (03 36 78) 7 31 08Öffnungszeiten: April – Okt.: Mo – So von 10 – 17 UhrNov. – März: Mo – So von 11 – 16 Uhrtourismus@storkow.dewww.storkow.de
Naturparkverwaltung Dahme-Heideseen
Arnold-Breithor-Straße 815754 Heidesee/OT PrierosTel: (03 37 68) 96 9 0NP-Dahme-Heideseen@lugv.brandenburg.dewww.naturpark-dahme-heideseen.brandenburg.deÖffnungszeiten des Infopunkts:Werktags (Mo – Fr) nach telefonischer Vereinbarung von 8 – 16 Uhr
Nah-Erholungsgebiet
Dreißig, vierzig Kilometer vor den Toren Berlins und doch fern
von der Hektik der Großstadt erweist sich der Naturpark als
wahres „Nah”-Erholungsgebiet. Egal, ob man mit Muskel-,
Segel- oder Motorantrieb unterwegs ist, die Seenketten ge-
hören wohl zu den schönsten Wassersportrevieren südöstlich
Berlins. Mit dem Dampfer kann man den Spuren der „Sphinx”
folgen, mit der der Dichter Theodor Fontane 1874 von Berlin
aus über die Gewässer schipperte. Wer festen Boden dem
nassen Element vorzieht, kann wandernd oder radelnd die
Landschaft erkunden und auf dem Dahme-Radweg, dem Salz-
weg oder dem Rundweg um die Groß Schauener Seenkette
den Naturpark erleben. Die erste Adresse zum Kennenlernen
der Region ist das Besucherzentrum des Naturparks auf der
Burg Storkow. Eine Dauerausstellung bietet erlebnisreiche
Einblicke in die Kultur- und Landschaftsgeschichte. Vorgestellt
werden faszinierende Schätze der Natur, die an und in den
Seen, in den Wäldern und auf den Binnendünen leben. Hier
gibt es auch Empfehlungen für Erkundungen und Ausflüge
in den Naturpark mit seinen vielfältigen Angeboten wie dem
Haus des Waldes bei Gräbendorf und Prieros mit seinem
Biogarten und Naturpark-Infopunkt.
Sammel- und Entdeckerleidenschaft führten zum Aufbau von
regionalen Museen der Natur- und Kulturgeschichte, wie dem
Heimathaus in Prieros, dem Fischereimuseum in Köllnitz und
dem Germanischen Dorf in Klein Köris.
Die imposanten Kaskaden des 2002 rekonstruierten Überfall-wehres Märkisch-Buchholz über-winden einen Höhenunterschied von mehr als sechs Metern. DasWehr entstand mit dem in den Jahren 1908 bis 1912 ausgebauten Spree-Dahme-Umflut-Kanal. Es ist heute ein Wahrzeichen der Stadt und zugleich Zeugnis für die umfangreichen historischen Wasserbaumaßnahmen in der Naturparkregion.
Naturwacht Dahme-HeideseenArnold-Breithor-Str. 8,15754 Heidesee/OT PrierosTel. (03 37 68) 5 01 18dahme-heideseen@naturwacht.dewww.naturwacht.de
Biogarten PrierosMühlendamm 14, 15754 HeideseeTel: (03 37 68) 5 01 30 und 5 04 55biogarten@vgsdahme-spreewald.dewww.biogartenprieros.de
Haus des Waldes Gräbendorf15754 Heidesee/OT GräbendorfTel: (03 37 63) 6 44 44hausdeswaldes@affwi.brandenburg.dewww.mluv.brandenburg.de
Tourismusverband Dahmeseen e.V.Am Bahnhofsvorplatz 5, 15711 Königs WusterhausenTel: (0 33 75) 25 20-0/-25info@dahme-seen.dewww.dahme-seen.de
TourismusverbandSeenland Oder-Spree e.V.Ulmenstraße 15, 15526 Bad Saarowinfo@seenland-os.dewww.seenland-os.de
Vielseitig ist die Arbeit der Ranger: Betreuung und Bestandserhe-bungen in den Schutzgebieten, Umweltbildung und nicht zuletzt Führungen für Naturtouristen zählen dazu. Besucherzentrum
Burg Storkow (Mark)
Die abwechslungsreiche Natur- und Kulturgeschichte der Region
zwischen Dahme, Oder und Spree wird im Besucherzentrum
des Naturparks Dahme-Heideseen in der Burg Storkow prä-
sentiert. Auf drei Etagen lädt die interaktive Erlebnisausstel-
lung „Mensch und Natur – Eine Zeitreise” zum Entdecken und
Erleben ein. Große und kleine Gäste lernen hier die Eiszeit,
die Schönheiten der Naturregion sowie die Burg- und Stadtge-
schichte kennen. In der Tourist- Information finden sie vielfäl-
tiges Informationsmaterial, Karten, Souvenirs sowie regionale
Produkte. Im Burgstübchen schließlich kann man sich kulina-
risch verwöhnen lassen, bevor es in den Naturpark mit tollen
Wander-, Rad- und Wassersportrouten für alle Naturliebhaber
geht. Nähere Informationen unter www.storkow.de.
Infopunkt in PrierosNeben dem Sitz der Naturparkverwaltung in Prieros findet der
Besucher den Infopunkt des Naturparks. Im kleinen Fach-
werkhaus der einstigen „Alten Schule” nimmt der Käfer „Willy
Walker”, das Maskottchen des Naturparks, große und kleine
Gäste mit auf eine Abenteuerreise durch den Naturpark, zeigt
Highlights und gibt Ausflugs- und Beobachtungstipps. Wech-
selnde Ausstellungen, Diaschauen, Vorträge und kleine Filme
laden immer wieder zu einem Besuch des Infopunkts ein.
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