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Das Magazin für Musiker und Techniker
GRATIS
www.musicnstuff.de
1 I 2017
Neue Einschränkungen
zum Wohle der Natur.
Das kommt auf dich zu.
Traum- oder Albtraum-
beruf? So wirst du Profi in
Sachen Bühnentechnik!
Im Fokus:
CITES-Schock
Im Fokus: Fachkraft für
Veranstaltungstechnik
IMAGE IST ALLES?Ein Romantiker revolutioniertdie Pop-Welt.
www.musicnstuff.de 31 | 2015
Man will ja nicht ständig Klischees bemühen, aber manche haben ja
durchaus einen wahren Kern. Beispielsweise, dass der Frühling für ei-
nen Neuanfang steht – was viele Leute auch emotional so empfinden.
Und auch bei uns gibt es News, denn dieses Heft ist das erste „Music
nStuff – das Magazin für Musiker und Techniker“, das wir in unserem
neuen Büro produziert haben. Und so ein „Tapetenwechsel“ bringt ja
oftmals neue Perspektiven mit sich.
Auch unser Titelheld Ed Sheeran (ab Seite 18) konnte in den letzten
Jahren neue Blickwinkel erkunden – denn sein Erfolg brachte ihn
um die ganze Welt. Erfreulich, dass er trotz allem immer noch ein sehr
entspannter – und sogar redseliger – Gesprächspartner ist. Auf jeden
Fall ist er der lebende Beweis, dass man auch ohne große Show und mit
toller handgemachter Musik massiven Erfolg haben kann.
Mit neuem Equipment sorgen Musiker ja auch gerne mal für Inspi-
rationen. Doch jetzt gibt es eine neue Regelung, die Musiker kennen soll-
ten, gerade, wenn sie ihr Equipment auch mal ins Ausland mitnehmen.
Denn Dank der Anfang des Jahres aktualisierten CITES-Regulierung gel-
ten für Palisander Einschränkungen, was Handel und Reisen damit be-
trifft. Worum genau es geht und was du beachten musst, das erfährst du
in unserem Special ab Seite 30. Viel Spaß beim Lesen wünscht ...
Dein Music-nStuff-Team
Auf ein Neues!
ONLINE
AUSGABE
INHALT
Ausgabe Nr. 1/2017
4 1 | 2017 www.musicnstuff.de
„Das neue Album soll mich in
der Popgeschichte veran-
kern“, so Ed Sheeran zu seinem neuen Longplayer „÷“. Und
sein neuestes Werk legt d
ie Meßlatte
tatsächlich noch m
al
höher. Wir trafen den Singer-Songwrite
r zum Interview.
Musikinstrumente und Naturschutz?
Klar, wenn man bedenkt, dass viele
zum Großteil aus Holz bestehen. Seit
2. Januar 2017 gibt es neue Beschrän-
kungen im Rahmen des CITES-Abkom-
mens. Erfahre hier, was auf dich als
Instrumentenbesitzer
zukommt und worauf du
beim Kauf achten solltest.
Den Beruf des Veranstaltungstechni-
kers oder Roadies stellen sich viele auch
heute noch eher romantisch vor. Doch wie ge-
nau sieht eigentlich der Alltag aus? Wie wird
man professioneller Techniker? Diese und
viele weitere Fragen klären wir hier.
Ed Sheeran
Ein Album für die Ewigkeit
1830
42
Im Fokus: CITES II – Der aktuelle Stand
Im Fokus:Fachkraft für
Veranstaltungstechnik
Foto: Ben
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People Interview: Ed Sheeran 18 Ein Album für die Ewigkeit Interview: Mando Diao 22
Let The Good Times Roll Reportage: DanManTau goes USA 26 Von der Waterkant ins gelobte Land
Im Fokus CITES II – Der aktuelle Stand 30 Instrumentenbesitzer aufgepasst! Gongs 34 Faszinierende Klangwelten Kaufberatung Metalamp bis 500 Euro 38 Günstig Rocken Fachkraft für Veranstaltungstechnik 42 Arbeitsplatz Bühne
Workshop Umstieg auf InEar-Monitoring 48 Nur Musik im Kopf Musiktheorie: Der Dreiklang Wenn Töne harmonieren 52
Education Entertainment & Fachliteratur 54
Tests ROLI Blocks 60 Taylor Academy Series 12e 61 Elixir Optiweb 62 Schlagwerk BMC40 MultiClap Set 62 Sennheiser MK 4 digital 63 Apogee Element 46 & Apogee Control 64
Service Editorial 3 Inhalt 4 News & Termine 6 Release-Tipps im Frühling 10 News Spezial: Musikmesse 2017 12 News Spezial: Superbooth 2017 14 Kolumne: billig vs. teuer 16 Wissen kompakt: Klavier 46 Das ist neu in Sachen Equipment 56 Reportage: Kiesel Guitars Custom Shop 65 Quiz/Sudoku/Impressum 66
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Ab auf die Bühne: Philipp Poisel kommt auf Tour
Nicht nur mit seinen Alben, auch live erfreut sich Philipp
Poisel immer größerer Beliebtheit. Mit seinem neuen Erfolgsal-
bum „Mein Amerika“ geht es direkt im Frühjahr auf eine ausgiebi-
ge Konzertreise durch die Arenen des Landes. Die Termine:
29.03.: Hamburg, Barclaycard Arena
31.03.: München, Olympiahalle
01.04.: Stuttgart, Schleyerhalle
03.04.: Berlin, Mercedes-Benz Arena
04.04.: Leipzig, Arena
05.04.: Wien, Stadthalle
07.04.: Bamberg, brose Arena
08.04.: Köln, Lanxess Arena
09.04.: Bielefeld,
Seidenstickerhalle
11.04.: Oberhausen,
König-Pilsener-Arena
12.04.: Frankfurt, Festhalle
Mehr Infos:
www.philipp-poisel.deRundes Jubiläum Ein Jahrzehnt am StartDaniel Wirtz setzte vor zehn Jahren ganz auf die
Kraft der deutschen Sprache und eine kompromiss-
lose künstlerische Authentizität. Das Ergebnis: Musik mit
Charakter und Individualität, aufrichtige, sich hinterfragende
deutsche Lyrik und ein enthusiastischer „Do It Yourself“-Ethos.
Das erste „Wirtz-Jahrzehnt“ hat natürlich eine – ach was sage ich
– viele ausschweifende Feste verdient. Genau deshalb wird Daniel
Wirtz im Mai zu einer Jubiläumstour aufbrechen. Man darf auf
das Beste aus 10 Jahren Wirtz gespannt sein.
16.05.: München, Technikum
17.05.: Nürnberg, Hirsch
19.05.: Dresden, Beatpol
20.05.: Berlin, Columbia Theater
21.05.: Hamburg, Gruenspan
23.05.: Hannover, Musikzentrum
24.05.: Bochum, Zeche
25.05.: Köln, Gloria
27.05.: Frankfurt, Jahrhunderthalle
Mehr Infos:
www.wirtzmusik.de
6 1 | 2017
NEWS &
T E R M I N E
WEITERE INFOS
im Internet auf www.musicnstuff.de
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www.musicnstuff.de
Die Jury (v. l. n. r): Percussionist Rhani Krija,
Schlagwerk-Geschäftsführer Gerhard Priel
und Bloggerin Catrien Stremme.
Back in Europe: Metallica machen die Hallen unsicherMachen wir es kurz und knapp: Metallica kommen auf
Worldwired-Tour. Mehr muss man nicht wissen, oder? Ach
doch, hier noch die Tourdates. Los gehts im Herbst:
14.09.2017: Köln, Lanxess Arena
16.09.2017: Köln, Lanxess Arena
16.02.2018: Mannheim, SAP Arena
29.03.2018: Hamburg, Barclaycard Arena
07.04.2018: Stuttgart, Schleyerhalle
09.04.2018: Stuttgart, Schleyerhalle
26.04.2018: München, Olympiahalle
30.04.2018: Leipzig, Leipzig Arena
Mehr Infos:
www.metallica.com
Ein Hoch aufs Cajon: Schlagwerk veranstaltet 2017 wieder
den Golden Cajon AwardWarum bekommen die Sänger den ganzen Fame? Das fragen sich die
meisten Musiker. Schlagwerk bietet nun für alle Cajonspieler die
ganz große Bühne und veranstaltet im ersten Halbjahr 2017 den Gol-
den Cajon Award. Die Neuauflage des erfolgreichen Wettbewerbs
aus dem Jahr 2012 bietet allen Cajonspielern weltweit
eine Plattform, um ihr Können zu präsentieren und
damit um die begehrte Golden Cajon als Trophäe, ein
Preisgeld von 1000 Euro sowie zahlreiche Sachpreise
zu spielen.
Schlagwerk macht das Mitmachen so einfach wie mög-
lich. Die Teilnehmer brauchen nur ein Cajon, eine
Kamera sowie eine kleine Portion Mut und Talent.
Der Hauptpreis (1000 Euro + Cajon Fineline
Premium Package) wird durch ein öffent-
liches Publikumsvoting ermittelt.
Wer die meisten Stimmen auf sein Video vereint, der bekommt den
Hauptpreis. Aber auch die Plätze 2 bis 10
gehen nicht leer aus. Zusätzlich vergibt die
Schlagwerk-Jury zwei Sonderpreise für die
außergewöhnlichste Performance und den
besten Beitrag mit Band.
Mehr Infos:
www.goldencajon.com
71 | 2017
Mekka für Schlagzeuger Das Meinl Drum Festival kommt wieder nach DeutschlandIn Bands halten sich Schlagzeuger ja – fast unver-
meidlich – meist eher im Hintergrund. Sie bilden
die klangliche Basis der Band und halten alles zu-
sammen. Aber man will ja auch mal glänzen – oder
Weltklasse-Drummern genau auf die Sticks schau-
en, sich richtig geiles Equipment reinziehen, mit
Gleichgesinnten quatschen und Spaß haben.
All das und noch viel mehr bietet das Meinl
Drum Festival, das in diesem Jahr wieder am
Meinl-Stammsitz im fränkischen Gutenstetten
stattfindet – und zwar am 1. Juli. „Nach dem letztjährigen Festival
im polnischen Warschau ist es jetzt wieder an der Zeit, das Event zu uns nach Hause nach
Gutenstetten zu bringen,“ So der Festivalorganisator Norbert Saemann. „Wir haben wieder ein phä-
nomenales Line-up aus einer Auswahl unserer internationalen Künstler zusammengestellt, und
ich bin mir sicher, dass sie uns helfen werden, aus dem 12. Meinl Drum Festival wieder
eine legendäre Veranstaltung zu machen. Neben den Performances auf der Main Stage
stehen selbstverständlich alle Meinl-Becken zum ausgiebigen Antesten durch die
Festivalbesucher bereit. Dazu kommen weitere Aktivitäten wie etwa von Meinl
and Nino Percussion, Sonic Energy und Viva Rhythm, die während des Fes-
tivals stattfinden werden. Und für das leibliche Wohl wird selbstver-
ständlich auch gesorgt. Das komplette Line-up des 12. Meinl Drum
Festivals mit allen Künstlern findest du auf meinldrumfesti-
val.com oder auf Meinls Social-Media-Kanälen. Karten
gibt es ab dem 3. April bei meinlshop.de.
Mehr Infos: meinldrumfestival.com/
Werde zum Videostar „My RØDE Reel“-Contest startet wieder durchNach dem großen Erfolg letztes Jahr, bei dem knapp
8.000 Beiträge aus 89 Ländern (!) eingereicht wurden,
veranstaltet RØDE mit „My RØDE Reel“ bereits zum vierten
Mal seinen Kurzfilmwettbewerb. Der Gesamtwert der Sachpreise
beträgt dieses Mal gigantische 500.000 $, darunter Equipment von
Adobe, Blackmagic Design, Camcaddie, Lowepro, MWP, Miller,
Movcam, Red Giant, Teradek, Zeiss, vielen weiteren und natürlich
jede Menge RØDE-Mikrofonen und -Zubehör. Die Teilnehmer sind
aufgefordert, einen Kurzfilm mit minimal 60 Sekunden und maxi-
mal 3 Minuten Länge zu drehen und die Dreharbeiten mit einem
„Making-Of“-Video zu dokumentieren, in dem min-
destens ein dabei verwendetes RØDE-Produkt zu
sehen ist. Neu dabei sind die Awards für den „besten
Vlog“, den „besten Virtual-Reality-Film (360°)“ und – kein
Scherz – den „besten RØDE-Werbeclip (Länge:
30 Sekunden)“. Die fertigen Beiträge
können ab sofort bis Ende Juni hochge-
laden werden. Der exakte Einsende-
schluss ist Freitag, der 30. Juni um 2
Uhr früh.
Mehr Infos:
myrodereel.com
8 1 | 2017
Mehr auf
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w.musicnstuff.
de
AutomatonJamiroquaiGut sechs Jahre gab es kein neues
Album von Jamiroquai. Dafür gibt es
auf „Automaton“ wieder funky Elec-
tro-Klänge und inspirierende Texte
rund ums Thema „Künstliche Intelli-
genz“ und deren Auswirkungen.
VÖ: 31. März 2017
Emperor of SandMastodonDas Quartett aus Atlanta
ist immer für eine Überra-
schung gut – immer auf
höchstem Niveau. Auf
„Emperor of Sand“ ver-
arbeiten sie diverse
Schicksalsschläge akus-
tisch beeindruckend.
VÖ: 31. März 2017
Irgendwas gegen die StilleWincent Weiss
13 hochemotionale Songs, die sich
deutlich erwachsener anhören als es die
noch junge Karriere von Wincent Weiss
vermuten lässt. Diesem Newcomer sollte
man eine Chance geben – tolle Songs.
VÖ: 14. April 2017
The AfterloveJames Blunt
Auf dem fünften Studioalbum
von Mr. „You’re Beautiful“
erwarten seine Fans wieder
reichlich Hits, die er zusammen
mit Leuten wie Ed Sheeran,
Ryan Tedder oder Amy Wadge
komponiert hat.
VÖ: 24. März 2017
SpiritDepeche Mode
Depeche Mode melden sich zurück!
Vier Jahre nach „Delta Machine“
können sich die Fans auf „Spirit“
freuen. Besonders erfreulich:
Auch eine dazugehörige Tour
wurde angekündigt. :)
VÖ: 17. März 2017
10 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Release-Tipps im Frühling:
Springtime isAlbumtime
Die Festivalsaison lässt noch auf sich warten, doch zum Glück erscheinen aktuell diverse neue Alben, die dir die Wartezeit versüßen. Und da ist für jeden was dabei, egal ob Heavy Sounds, Pop, Funk oder Akustisches. So kann man musikalisch bestens gelaunt ins neue Frühjahr starten.
Be MyselfSheryl Crow
Über 20 Jahre sind seit ihrem Durchbruch mit „All I
Wanna“ vergangen, und Sheryl Crow hat immer noch ein
Händchen für tolle Songs und intensive Texte.
VÖ: 21. April 2017
As The Stages Burn!Arch EnemyMegafettes Live-
Paket der Metal-
Überflieger.
Aufgenommen beim Wacken
Open Air 2016 gibt es hier knapp vier Dutzend
Songs mit maximaler Live-Energie.
VÖ: 31. März 2017
BlossomMilky ChanceMilky Chance, das ist
ein Duo, das quasi
direkt aus dem
Probekeller eine
internationale
Karriere startete. Nun
kommt mit „Blossom“ der Nachfolger
zum Erfolgsdebüt, auf dem die Band ihren Style deut-
lich verfeinert hat. Die Erlebnisse der jungen Karriere
boten offenbar reichlich Inspiration für coole Songs.
VÖ: 17. März 2017
111 | 2017
Und wer sich für professionelle Beschallungs-
technik, Bühnenlicht, Aufbauten und vieles
mehr interessiert, der wird sich freuen zu hö-
ren, dass die Karte für die Musikmesse auch zum
Besuch der ProLight + Sound berechtigt, die vom
4. bis zum 7. April stattfindet – also an allen Musik-
messe-Tagen außer am Samstag. Übrigens: Die Mu-
sikmesse setzt in diesem Jahr noch verstärkter auf
Performances bekannter Musiker. So gibt es unter
anderem das Musikmesse Festival sowie die Brand-
worlds Drums und Guitar. So viele Gelegenheiten,
an wenigen Tagen reihenweise erstklassige Musiker
performen zu sehen findet man sonst wohl kaum.
Abgesehen davon wird es auf der Muikmesse auch
im Außenbereich wieder reichlich coolen Sound
von mehreren Bühnen geben und für das leibliche
Wohl sorgen wieder jede Menge Foodtrucks. Ein Be-
such lohnt sich also in vielerlei Hinsicht.
Fakten: Preise und Zeiten
Die Musikmesse ist an allen Tagen für
Fach- wie Privatbesucher geöffnet. Du kannst
also von Mittwoch bis Samstag die Messe und, bis auf
Samstag, auch die ProLight + Sound von 10 bis 18 Uhr besu-
chen. Hier die Eintrittspreise (Auswahl):
Tageskarte: 40 EUR (Online 30 EUR)
Samstagsticket: 20 EUR
Dauerkarte: 60 EUR (Online: 45 EUR)
Infos & Tickets: musik.messefrankfurt.com/frankfurt/de/besucher/willkommen
Man kann sich kaum vorstellen, dass es eine Zeit vor der
Musikmesse in Frankfurt gab. Schließlich gibt es die
Veranstaltung bereits seit knapp 40 Jahren und sie ist eine
Institution für Musiker, Techniker und Hersteller. Wo sonst
kann man auch so geballt an einem Ort massig Equipment
von der Gitarre über Keyboards, von Drums bis Recor-
ding-Equipment und auch Klaviere, Streichinstrumente und
Blasinstrumente bestaunen und antesten? Dazu hat
man dort nicht nur die Möglichkeit, tausende
Gleichgesinnter zu treffen, sondern auch
Hersteller und Vertriebe direkt anzu-
sprechen und aus erster Hand
alles über das ausge-
stellte Equipment
zu erfahren.
Vorschau: Musikmesse 2017
Ab nach FrankfurtTraditionell treffen sich die Musikerszene und die Equipmentbranche im Frühjahr in Frankfurt. Hier findest du alle Infos zur Musikmesse.
12 1 | 2017
ONLINE
WEITERLESEN
und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/vorschau-musikmesse-2017
www.musicnstuff.de
Brandworld Drums & Guitar:
Hautnah bei den StarsWas 2016 mit dem Drum Camp begann, wird in die-
sem Jahr noch deutlich erweitert. So bietet die Brandworld
Drums in Halle 11.0 die Teilbereiche „Drum Camp“, „Drum Brand
Area“, „Drum College“ und „Drum Academy“. Hier kann man beispiels-
weise Schlagzeuger wie Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen), Chris Coleman
oder Karl Brazil (u.a. Robbie Williams) hautnah in der „Sweat, Blood and Tears
Box“ erleben. Dazu gibt es Unterricht bei Anika Nilles oder Mike Johnston und
reichlich coole Drumsets zu sehen. Doch auch Gitarristen gehen nicht leer aus,
denn für sie gibt es in diesem Jahr die Brandworld Guitar mit den Teilberei-
chen „Guitar Camp“, „Guitar Brand Area“, „Guitar College“ und „Guitar Aca-
demy“. Hier kann man sich unter anderem Weltklassemusiker wie Jeff Waters,
Jen Majura oder Steve Stevens ansehen und von ihnen lernen. Reichlich geiles
Equipment gibt es darüber hinaus bei der „Pedal Mania“ rund 250 aktuelle und
brandheiße Effektpedale zum Austesten. Der Besuch der Brandworlds Drums
und Guitar ist natürlich kostenlos.
Zeigen in Frankfurt was sie
können: Nico Schliemann
(Glasperlenspiel, links) und Jost
Nickel (JAn Delay, rechts).
Musikmesse Festival 2017:Die Musik macht‘s
Wer nach der gan-
zen Action in den
Messehallen noch
nicht genug von Musik hat
oder einfach noch geilen Sound
genießen möchte, für den gibt es auch
in diesem Jahr das „Musikmesse Festival“. In 30
Locations finden während der vier Musikmesse-Tage
satte 50 Konzerte statt, zu denen man mit dem auf der Messe
erhältlichen Bändchen ermäßigten oder gar kostenlosen Eintritt hat.
Und das Line-up kann sich wirklich sehen lassen. So sind unter anderem Oleta
Adams & hr-Bigband, David Garrett, Till Brönner, Pietro Lombardi, Kayef, Steve
Stevens & Band, Branford Marsalis Quartet & Kurt Elling und Extrabreit zu
Gast in Frankfurt. Da dürfte für jeden was dabei sein. Zudem ist es
auch eine tolle Gelegenheit, sich mal einige der coolen Clubs
und Hallen in Frankfurt anzuschauen, wenn man nicht
aus der Region kommt. Übrigens: Das komplette
Programm und weitere Infos zum Festival
und den einzelnen Shows findest du
auf musikmesse-festival.net.
13
FaktenSuperbooth 2017 Ort: FEZ, Berlin (Wuhlheide)
Zeit: 20. - 22. April 2017
Öffnungszeiten: täglich von 10 - 23 Uhr
(Ausstellung ab 14 Uhr)
Tickets:
• 3-Tage: 89 EUR (VVK), 95 EUR (Kasse)
• erm. 3-Tage: 66 EUR (VVK), 78 EUR (Kasse)
• Tagesticket: 30 EUR (VVK), 35 EUR (Kasse)
• erm. Tagesticket: 22 EUR (VVK), 25 EUR (Kasse)
• 19-Uhr Abendticket: 12 EUR (VVK), 15 (Kasse)
• erm. 19-Uhr Abendticket: 11 EUR (VVK), 12 EUR (Kasse)
• 21-Uhr-Abendticket: 8 EUR (VVK), 10 EUR (Kasse)
• erm. 21-Uhr-Abendticket: 6 EUR (VVK), 8 EUR (Kasse)
Weitere Informationen zu Workshops und Konzerten unter www.superbooth.com
Ein Blick auf die Ausstellerliste zeigt die wachsende Be-
deutung der Superbooth. Kaum ein namhafter Synthesi-
zer-Hersteller fehlt in diesem Jahr. Unter den ungefähr 170
Ausstellern sind aber auch wieder viele kleine Firmen, die be-
sondere Lösungen entwickelt haben, Modul-Hersteller und
vermehrt Software-Firmen. Sogar aus dem Recording-Be-
reich werden einige Hersteller vor Ort ihre Neuheiten prä-
sentieren. Für die beliebten Workshops und musikalischen
Darbietungen ist am neuen
Veranstaltungsort eben-
falls ausreichend
Platz.
20.-22. April, FEZ Berlin
Superbooth 2017Die Superbooth etablierte sich 2016 auf Anhieb als die Fachmesse für elektronische Musikinstru-mente in Europa – und 2017 wird sie noch größer.
Für historisch bedeutende Veranstaltungsor-
te erwies Initiator und Veranstalter Andreas
Schneider schon letztes Jahr mit dem ehemali-
gen Funkhaus das richtige Gespür, stellte aber
schon damals im Interview klar, dass die Super-
booth wohl 2017 umziehen würde. Gesagt, getan
– die Superbooth zieht vom Funkhaus um in das
FEZ. Zu DDR-Zeiten als Freizeiteinrichtung der
Pioniere gebaut, bietet sie der Superbooth mehr
Raum für Aussteller, Workshops und Kommunika-
tion. Gleichzeitig hat es als Freizeit- und Bildungs-
einrichtung für Jugendliche einen ganz eigenen
kommunikativen Charme. Genau der richtige Ort,
um Jungen und Junggebliebenen, Nerds und weni-
ger Erfahrenen eine Spielwiese für die Welt elekt-
ronischer Musikinstrumente zu bieten.
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14 1 | 2017
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le/vorschau-superbooth-2017
Im unteren Foyer gibt es einen freizugänglichen
Bereich. Dort erhältst du in Workshops und Vorträ-
gen die Möglichkeit, dein Fachwissen zu vertiefen
und die Vielfalt elektronischen Musizierens zu er-
leben. Das ebenerdige Foyer wird täglich ab 10 Uhr
kostenlos zugänglich sein. Die oberen Ebenen, auf
denen die Aussteller ihre Stände haben, sind dann
von 10 bis 14 Uhr nur für Fachbesucher geöffnet,
ab 14 Uhr steht die Ausstellung dann aber auch für
jeden zahlenden Interessenten offen.
Im Ausstellungsbereich erwarten dich ungefähr
170 Firmen. Große Namen wie KORG, Roland und
Yamaha sind dort ebenso vertreten wie eine Viel-
zahl kleiner Firmen. Die boomende Eurorack-Welt
wird erneut einen Ausstellungsschwerpunkt bil-
den. Zudem nimmt die Zahl der Soft-
ware-Firmen deutlich zu und einige
Anbieter aus der Recording-Branche
werden ebenfalls vor Ort sein.
Spannend wird unter ande-
rem, wie Moog dieses Jahr die
Moog Island gestaltet. Der
hip este Raum gehörte im letz-
ten Jahr zu den Hinguckern der
Superbooth. Mediative Klang-
forschung war angesagt. Eben-
so interessant versprechen die
separaten Lounges von Roland,
Yamaha und Arturia zu werden.
Schließlich haben alle drei in den
letzten Monaten sehr interessan-
te Instrumente auf den Markt ge-
bracht, die du dort sicherlich ausgie-
big anspielen kannst.
Wie im letzten Jahr wird es wieder
einen Boot-Shuttle ab S-Bhf. Jan-
nowitzbrücke geben. Weiter geht
es dann mit der Parkeisenbahn zum
FEZ. Neben der Ausstellung verlo-
cken die Konzerte und Workshops
zu einem Besuch. Dabei entdeckst du
neue Künstler, erlebst Legenden aus
der Nähe und wirst zu neuen musi-
kalischen Ansätzen inspiriert.
Beste Gründe also, bei der
Superbooth 2017 in Berlin
vorbeizuschauen.
Malte Stamm-Gadow
Kolumne: Die ewige Diskussion – billig vs. teuer
Zwischen Träumerei und Geldbeutel Jeder Musiker kennt das Dilemma: Soll es das High-End-Equipment sein oder doch lieber das Produkt aus der unteren Preisklasse? Freilich, wenn man nur könnte wie man wollte, ja, dann wäre der Warenkorb immer voller Luxusartikel. Aber was soll es nun sein: billig oder teuer?
F akt ist: Musizieren gehört zu den richtig, rich-
tig teuren Hobbys – zumindest potenziell. Vor
allem dann, wenn man sich nicht nur auf das Inst-
rument beschränkt. Schließlich will man seine Per-
formance aufnehmen, zwischen unterschiedlichen
Klangfarben wählen sowie praktisches Zubehör
nutzen. Zudem probiert man gerne etwas anderes
aus. Und mal ehrlich: Wir Künstler leben doch ger-
ne weit über unsere Verhältnisse. Immerhin geht
es beispielsweise um eine Gibson Les Paul Custom,
den Minimoog Voyager XL oder das ultimative Neu-
mann-Röhrenmikrofon. Am besten alles zugleich
und in unterschiedlichen Farben. Erst mit High-
End-Equipment lässt sich bekanntlich wahrhaftig
Musik kreieren. Da kommt eben einiges zusammen
– auch wenn Eltern, Lebensgefährten und Freunde
nur wenig Verständnis zeigen. Soviel zum Klischee.
Tatsächlich greifen die meisten Kunden aber
auf günstigere Angebote zurück, wie die Ver-
kaufszahlen der Musikhäuser deutlich zeigen.
In erster Linie ist das nicht unbedingt eine Frage,
was man sich leisten will, sondern was man sich
leisten kann. Interessant hierbei: Für das „Haupt-
instrument“ wird gerne unverhältnismäßig mehr
Geld ausgegeben als für Accessoires wie PA, Kabel
oder Kopfhörer. Hersteller wissen das. Vor allem
das mittlere Preissegment ist hart umkämpft. Dass
manch günstigeres Equipment den High-End-Mo-
dellen durchaus das Wasser reichen kann, wurde
schon viele Male in Testberichten und durch Ver-
suche bewiesen. Und selbst die unbeugsamsten
Musiker müssen an dieser Stelle zugeben, dass die
Qualität von günstigerem Equipment in den letz-
ten Jahren stark zugenommen hat. Wo man vor 20
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ONLINE
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für die Vollversion
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/kolumne-billig
-vs-teuer
1 | 2017 www.musicnstuff.de
Jahren für wenig Geld etwa ein stark rauschendes,
simples Mischpult bekam, kann man heute vom
gleichen Hersteller und für den gleichen Preis ei-
nen ordentlichen Mixer mit allerlei Zusatzfunkti-
onen erwerben. Klar, das gilt nicht für jede Firma.
In Einzelfällen haben Produkte mit der Zeit sogar
an Qualität verloren. Dennoch: Der Trend lässt
sich deutlich erkennen.
Was macht also den Reiz eines teuren Produkts
aus? Liegt es wirklich am Sound? Ist es einfach
nur die Tatsache, ein unter Branchenkennern ge-
schätztes Markengerät bzw. -instrument zu besit-
zen? Oder macht man es, um überhaupt erst als
„richtiger“ Musiker wahrgenommen zu werden?
Womöglich hilft ein kleiner Einblick in andere
Themenfelder. Studien über das Verhalten von
Menschen mit scheinbar billigen und hochpreisi-
gen Waren zeigen: Sowohl der vermeintlich teure-
re Wein als auch Markenkleidung mit deutlichem
Branding werden statistisch gesehen bevorzugt.
Das Belohnungszentrum im Gehirn war bei diesen
Versuchen besonders aktiv.
Jetzt soll also ein psychologischer Effekt daran
Schuld tragen, dass man etwas Ordentliches
will? Zugegeben, bei Equipment ist das vielleicht
nicht ganz so einfach. Letztlich vermischen sich
hier die Eindrücke, die Wein und Markenkleidung
erwecken. Denn sowohl der Geschmack – oder
hier viel mehr: der Sound – wie auch die Marke
an sich haben Einfluss auf die Kaufentscheidung.
Und sei es nur, um zu träumen. Wer geht schon in
einen Musikladen und nimmt eine billige Gitarre
in die Hand, um sie mit Leidenschaft anzuspielen?
Kaum einer. Die meisten greifen nach den kost-
spieligen Modellen.
Was ist aber teuer und was günstig? Diese Fra-
ge ist schwierig zu beantworten. Hier kommt es
stark darauf an, um was es sich handelt und was
es kann. Ein 2.000-Euro-Röhrenamp etwa ist nicht
mit einer 200-Euro-Software zu vergleichen. Selbst
wenn beide einen annähernd gleichen Klang aus-
spucken. Ebenso lässt sich der teure Amp nur
bedingt dem 400-Euro-Nachbau aus Fernost ge-
genüberstellen. Die Preise anderer Waren un-
terscheiden sich hingegen oft nur aufgrund der
aufgedruckten Marke um schwindelerregende Be-
träge. Dabei sind Qualität und Klang weit günsti-
gerer Modelle teilweise sogar besser. Hier verhält
es sich eben genau wie bei Klamotten. Zumindest
kann man festhalten: Alle Produkte haben ihre Be-
rechtigung, selbst wenn sie einzig und alleine Mu-
siker mit unterschiedlichem Geldbeutel bedienen.
Bleibt die Frage: Was soll es aber nun sein – bil-
lig oder teuer? Eigentlich sollte sie eher lauten:
Was will ich machen, wo will ich hin und was
brauche ich dazu? Meist steht jedoch bei einer
Kaufentscheidung der emotionale Faktor viel zu
weit vorne, wohingegen sich der Nutzen weit hin-
ten anstellt. Auch das wissen die Hersteller. Eine
gesunde Herangehensweise ist die, möglichst ob-
jektiv abzuwägen, zu vergleichen und sich zu in-
formieren. Und wenn das 100 Euro günstigere Mi-
krofon in Sachen Verarbeitungsqualität und Klang
dem eigentlich angepeilten Modell gleicht, spricht
nichts dagegen, zu sparen. Von extrem billigem
Equipment, das gleich auseinanderfällt oder ein-
fach nur grauenhaft klingt, ist jedoch abzuraten.
Lieber geduldet man sich noch etwas. In erster
Linie geht es schließlich darum, möglichst lange
Freude an seinem geliebten Equipment zu haben
– egal was es gekostet hat. Marco Sulek
billig
teuer171 | 2017
ONLINE
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18 1 | 2017 www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/Interview-ed-sheeran
Ed Sheeran, so heißt es, sei die männliche Adele. Seine Songs haben extreme Hitqualitäten, sind handwerk-lich perfekt gemacht, weder zu banal noch zu anspruchsvoll, Konsenspop mit Substanz. Und so hat sich der 26 Jahre junge, musika-lisch sehr versierte Engländer, der auf der Bühne gerne ohne Band auskommt, in den vergangenen fünf Jahren mit Liedern wie „The A Team“, „Thinking Out Loud“ oder „Photo-graph“ weltweit ganz nach oben gespielt.
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„Das neue Album soll mich in der Popgeschichte verankern“, so Ed Sheeran zu seinem neuen Long-player „÷“. Und sein neuestes Werk legt die Meß-latte tatsächlich noch mal höher. Wir trafen den Singer-Songwriter zum Interview.
EIN ALBUM FÜR
DIE EWIGKEIT
Deutlich gereift:
Ed Sheeran scheint der
Erfolg gut zu tun.
N un veröffentlicht Ed Sheeran sein drittes Al-
bum „÷“ (sprich: „Divide“). Die vorab veröf-
fentlichten Singles „Shape Of You“ sowie „Castle On
The Hill“ dominieren schon seit Wochen die Charts,
und englische Buchmacher wetten darauf, dass
sich kein Album in diesem Jahr besser verkaufen
wird. Und wer würde schon dagegen wetten –da
müsste jetzt jemand schon eine echte musikalische
Sensation aus dem Hut zaubern. Wir trafen Ed
Sheeran im Berliner Hotel „Grand Hyatt“ und wa-
ren überrascht, wie redefreudig und jovial der zu
Anfang seiner Karriere eher verstockte und kurz
angebundene Musiker geworden ist. Jahres gehört.
Music nStuff: Ed, es ist Montag, wir sind in Ber-
lin. Was sind deine Pläne für heute Abend?
Ed Sheeran: Wiener Schnitzel und Bier aus
einem möglichst großen Steinkrug! Wir
gehen in ein österreichisches Restaurant.
Ich werde gerade sowieso sehr gut ge-
füttert.
MnS: Ach ja?
Ed: Gestern war ich bei den Eltern
meiner Freundin daheim in Suf-
folk zum Mittagessen eingeladen.
Ich war seit Weihnachten nicht
mehr dort gewesen, und in nächs-
ter Zeit habe ich sehr viel zu tun.
Also nutzte ich den freien Tag.
Ich finde das sowieso total wich-
tig, sich um die Liebsten zu küm-
mern und mit ihnen zusammen zu sein,
wann immer es geht.
MnS: Hast du auch etwas zum Essen bei-
getragen?
Ed: Ich habe den Nachtisch gemacht. Ich
habe meinen Apfelstreuselkuchen geba-
cken. Natürlich mit selbstgeernteten Äpfeln.
Der ist verdammt lecker.
MnS: Besonders häufig scheinst du allerdings
nicht zu backen. Du wirkst schlanker und fitter
als früher. Was ist passiert?
Ed: Ich laufe. Jeden Tag zehn Minuten. Das bringt
mehr als einmal die Woche eine Stunde zu rennen
und dann die übrige Woche nichts zu machen.
Aber mein sportlicher Ehrgeiz ist immer noch
nicht wirklich sehr ausgeprägt. Ein Sixpack werde
ich niemals haben.
www.musicnstuff.de 191 | 2017
Foto
: Ola
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Was macht man, wenn
man Mitte 20 ist, schon
zwei Millionenseller
am Start hat und ein
neues Album aufnimmt? Wenn man Ed Sheeran heißt, lässt man
sich davon nicht beirren, und gibt einfach alles, um das bisher Er-
reichte noch zu toppen. Und das hat geklappt, denn sowohl die
Songs wie auch der kommerzielle Erfolg pushen Mr. Sheeran noch
mal auf ein neues Level. Man darf gespannt
sein, was da noch kommen wird. Denn Ed
wird sich sicher auch mit seinem nächsten
Longplayer wieder toppen wollen.
Offizielle Website: www.edsheeran.com
Ed Sheeran auf Facebook:
www.facebook.com/EdSheeranMusic
ED SHEERANDAS NEUE ALBUM „÷“
Interview:
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: Ben
Wat
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Ein extrem wichtiger Teil des Erfolgs von Ed Sheer-
an sind zweifellos seine einzigartigen Live-Shows.
Denn was der Engländer da im Alleingang nur mit
Mikrofon, Akustikgitarre und Looper hinlegt, ist schon
wirklich Weltklasse. Wer jetzt denkt, dass Ed das nur mit irgend-
welchem abgefahrenen Equipment hinbekommt, der irrt sich. Die
Hauptkomponenten seines Setups sind seine Martin-Signature-
gitarren, ein Sennheiser-Wirelessmikro mit MD-9235-Kapsel
sowie sein Custom-Looper Chewie II.
EQUIPMENTED SHEERAN
Einzigartig: Eds Looper
Chewie II ist ein für ihn an-
gefertigtes Spezialmodell.
MnS: In „New Man“, einem deiner neuen Lieder,
singst du über einen Typen, der ein Sixpack hat,
obwohl er Bier trinkt. Neidisch?
Ed (lacht): Mann, das ist das Allerübelste, wirklich.
Die Höchststrafe. In dem Song geht es um den ers-
ten Freund, den deine Ex-Freundin nach dir hat. Das
sind immer coole Jungs mit angesagter Frisur, Tat-
toos und Muskel shirt. Die sind durchtrainiert und
widerlich, diese Typen, alle gleich. Einer meiner
Kumpels ist so einer. Der hat einen superflachen,
muskulösen Bauch, obwohl er immerzu Pizza isst
und den ganzen Tag Bier säuft. Wirklich unglaublich.
MnS: Dabei bist du selbst der beste Beweis, dass
man nicht aussehen muss wie ein Model, um im
Pop erfolgreich zu sein?
Ed: Okay, ich sehe eher aus wie ein Singer-Song-
writer, aber ich wollte immer ein Popstar sein. Nur
eben selbstbestimmt, mit meinen eigenen Regeln
und nach meinen eigenen Vorstellungen.
20 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Sicher ist sicher : Für seinen Gesang
setzt Ed auf Sennheisers 9000er-Serie.
Schick: Ed spielt meist sein Martin-
Signature-Modell. Das gibt es auch
leicht verändert als „Ed Sheeran X
Edition“ das im Musikalienhandel
erhältlich ist.
MnS: Auf dem neuen Album „÷“ gibt es romanti-
sche Liebeslieder wie „Perfect“ und „Happier“,
aber auch extrem poppige Songs wie „Shape Of
You“ oder „Galway Girl“, und auf „Eraser“ rappst
du sogar. Was willst du mit der Platte erreichen?
Ed: „÷“ soll mich in der Popgeschichte verankern.
Ich will, dass dies das Album wird, wegen dem man
sich einmal an mich erinnern wird.
MnS: Im Ernst jetzt?
Ed: Im Ernst. Ich denke, es ist eine Verbesserung ge-
genüber den ersten beiden Platten. Ich wollte unbe-
dingt, dass es ein bahnbrechendes Album wird. Die
letzten beiden waren sehr erfolgreich, aber sie wa-
ren aus meiner Sicht keine Alben, mit denen ich die
Welt bewegt habe. Wenn du dir die Karrieren von
Bob Dylan oder Bruce Springsteen anschaust, kannst
du die Alben nennen, die ihre Karriere wirklich aus
den Angeln gehoben haben. Ich hatte das noch nicht,
ich hatte nicht Adeles „21“, Bob Dylans „Blood On
The Tracks“ oder Bruce Springsteens „Born In The
USA“. Ich will das jetzt auch. Deshalb habe ich viel
Zeit damit verbracht, es perfekt hinzubekommen.
MnS: Deine ersten zwei Alben liefen auch nicht
so übel. Du bist der wohl erfolgreichste männli-
che Popkünstler der vergangenen fünf Jahre.
Ed: Ja, sicher. Aber welche Songs daraus werden
bleiben? Man kennt noch „The A-Team“ vom ersten
und „Thinking Out Loud“ vom zweiten Album. Jetzt
will ich, dass jeder Mensch fünf oder sechs Songtitel
aus „÷“ im Schlaf wird herunterrattern können.
MnS: Hast du härter gearbeitet als sonst?
Ed: Ich habe unendlich viel weggeschmissen und
nur die Lieder behalten, von denen ich denke, sie
können Klassiker werden. Und nicht nur ich. Es
gibt eine Gruppe von vier, fünf Leuten, deren Urteil
mir sehr wichtig ist.
MnS: Auf wen hörst du am meisten?
Ed: Auf meinen Vater. Dad hat immer Recht (lacht).
Ich vertraue ihm voll und ganz.
MnS: Du nimmst in den Songtexten mehrmals
Bezug auf deinen Vater. Seid ihr euch ähnlich?
Ed: Vom Temperament ist er das krasse Gegenteil
von mir. Wenn er sauer wird, geht er sofort in die
Luft. Ich dagegen rege mich höchstens alle zwei
Jahre mal auf. Ich bin da eher wie meine Mutter.
Wir bleiben fast immer gelassen, doch wenn wir
mal richtig wütend werden, dann geh‘ besser in De-
ckung (lacht).
MnS: Deine Mutter erwähnst Du im Song „Super-
market Flowers“. Worum geht es da genau?
Ed: Den Song habe ich aus der Perspektive meiner
Mum geschrieben. Er handelt von ihrer Mutter, die
vor einiger Zeit verstorben ist. Als ich meiner Mutter
das Lied vorspielte, hat sie heftig geweint und war
gleichzeitig auch sehr gerührt. Ich hoffe, wenn ich
eines Tages sterbe, wird es jemanden geben, der mir
ein solches Andenken bereitet. Vielleicht schreibt ja
einer meiner Enkel einen Song über mich.
MnS: Was ist der wertvollste Rat, den dein Vater
dir gegeben hat?
Ed: Nicht über Religion oder Politik zu singen oder
in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Daran
halte ich mich. Steffen Rüth
211 | 2017
ONLINE
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und mehr erfahren
22 1 | 2017 www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/interview-mando-diao
Interview: Mando Diao:Fo
to: X
XX
.
LET THE GOOD TIMES roll!
Mando Diao gehören zu den erfolgreichsten skandinavischen Musikexporten – auch wegen ihres Megahits „Dance with Somebody“. Wir haben die Schweden anlässlich ihres im Mai anstehenden Releases „Good Times“ in Berlin zum Interview getroffen.
www.musicnstuff.de 231 | 2017
M it „Good Times“ legen Mando Diao ihr ach-
tes Album vor. Im Interview sprechen Björn
Dixgård (Gesang, Gitarre), Gustaf Norén (Gesang,
Gitarre) und Patrik Heikinpieti (Schlagzeug) über
Equipment, Recording-Sessions und „Death-Disco“.
Music nStuff: Euer Album beginnt mit „Break
Us“ für eure Verhältnisse ungewöhnlich ruhig ...
Björn Dixgård: Das war eine spontane Entschei-
dung. Wir wollten eigentlich einen ganz anderen
Song aufnehmen, aber ich hab dann kurzfristig
meine Meinung geändert.
Gustaf Norén: Das Stück, das Björn eigentlich sin-
gen sollte, war als Ballade gedacht, nur mit Piano
und Vocals. Wir tranken Wein im Studio, und plötz-
lich fing Björn an, „Break Us“ zu singen.
Björn: Ich hatte vergessen, welchen Song wir auf-
nehmen wollten.
Gustaf: Ja, aber es klang super. Das war ein echter
Gänsehautmoment für uns.
Björn: Den Song, den wir eigentlich aufnehmen
wollten, haben wir dann gar nicht mehr einge-
spielt. Vielleicht kommt er ja auf die nächste Platte.
Aber „Break Us“ sorgt jetzt als erster Song für einen
richtig coolen Kontrast zu den vielen Uptempo-Stü-
cken, die danach kommen.
Gustaf: Ein Vorspiel. Der klassische Kontrast: Wenn
man leiser spricht, hören auch alle genauer hin.
MnS: Habt ihr euch, was das Songwriting be-
trifft, bestimmte Dinge vorgenommen, oder ist
das Album eher aus dem Bauch entstanden?
Björn: Was wir auf jeden Fall versucht haben,
war, weniger in Logic zu schreiben. Davon hatten
wir genug. Wenn man die ganze Zeit auf den Bild-
schirm starrt und die Audio-File-Würste an sich
vorbeiziehen sieht – das kann dem kreativen Pro-
zess auf Dauer schaden.
Gustaf: Weil man dann seine Augen mehr als seine
Ohren benutzt.
Björn: Wir haben nicht nur beim Songwriting, son-
dern auch beim Recording immer mal wieder die
Augen geschlossen oder den Bildschirm abgeschal-
tet, um die Musik einfach so zu hören. Aber natür-
lich ist Logic im Grunde ein tolles Programm, und
wir verwenden es auch beim Aufnehmen.
Patrik Heikinpieti: Und Pro Tools!
Gustaf: Das ist aber nicht so toll.
Björn: Auf Pro Tools fährt nur
Patrik ab. Daumen runter.
Patrik: Das sagen die bloß, weil sie das Programm
nicht checken.
Gustaf: Nein, aber im Ernst – das Problem, wenn
man sich zu sehr auf die DAW konzentriert, ist,
dass man irgendwann nur noch Blöcke verschiebt.
Es fühlt sich dann an, als würde man Tetris spielen.
Part A kommt hierhin, Part B dorthin. Dann wieder
alles zurück. Das tut der Musik alles gar nicht gut.
MnS: Übt ihr eigentlich noch regelmäßig?
Patrik: Ich finde es viel zu langweilig, alleine
Schlagzeug zu spielen. Ich sollte üben, aber ich ma-
che es echt nie.
Björn: Wir üben, wenn wir aufnehmen. Wenn ei-
nem eine Melodie oder ein Riff einfällt, muss man
manchmal ja erst ein bisschen probieren, bis man
es spielen kann. Das reicht.
Patrik: Meine Mission ist auch nicht, der weltbes-
te Drummer zu werden. Ich will einfach ein guter
Musiker sein. Es geht beim Musikmachen ja um
mehr als um Technik.
Björn: Es geht vor allem darum, den anderen Mu-
sikern zuzuhören.
MnS: Ihr seid also keine Musiker die sich stun-
denlang mit ihrem Instrument beschäftigen?
Björn: CJ, unser Bassist, ist so drauf. Definitiv. Der
übt jeden Tag – Arpeggien, Skalen, klassischen und
Jazz-Bass, alles Mögliche. Als wir diesmal ins Studio
gegangen sind, hatte CJ sechs Verstärker und zehn
Mitte der 1990er im schwedischen Borlänge
gegründet, veröffentlichen Mando Diao
2002 ihr Debüt „Bring ‘Em In“. In ihrem
Heimatland sind die vier Skandinavier mit
ihrer höchst tanzbaren Mischung aus Brit- und Garage-Rock schnell
erfolgreich. International kommt der endgültige Durchbruch sieben
Jahre später mit „Give Me Fire!“, das
unter anderem den Mega-Hit „Dance
With Somebody“ enthält. 1,5 Millionen
verkaufte Alben und 1.500 Konzerte
später haben Mando Diao mit „Good
Times“ jetzt ihr achtes Album vorge-
legt.
MANDO DIAO
BIO
Bässe dabei. Am ersten Tag, als unser Engineer da-
mit beschäftigt war, alles technisch in die Gänge zu
bringen, hat CJ bestimmt zehn Stunden alleine vor
sich hin gespielt.
Gustaf: Wir haben ein Stockwerk über dem Auf-
nahmeraum übernachtet. Ich weiß noch, dass ich
jeden Morgen zu CJs Bassgedudel aufgewacht bin.
Patrik: Er ist nun mal einer der besten Bassisten,
da verzeihen wir ihm auch das Üben (lacht).
MnS: Ihr habt „Good Times“ in unterschiedli-
chen Locations aufgenommen. Welches Equip-
ment war immer mit von der Partie?
Gustaf: Meine API Lunchbox.
Björn: Und CJ hat sich einen fantastischen Preamp
gekauft.
Gustaf: Ja, den Chandler REDD.47, der auf den Vor-
verstärkern der EMI-REDD.51-Konsolen basiert, die
in den Sechzigern in den Abbey-Road-Studios stan-
den. Das Teil ist super teuer. CJ hat wahrscheinlich
die teuerste Bass-Signalkette Schwedens am Start.
Björn: Cool war auch, dass wir extra AB-Tests mit fünf
verschiedenen Mikros für meine Stimme gemacht ha-
ben, um den Sieger dann zu kaufen. Was dann auch
geschah. Aber das Mikro, ein C12-Klon von ADK, kam
am Ende für kein einziges Stück zum Einsatz. Ich
habe es noch zu Hause. Ein klasse Mikro – hochauflö-
send, aber gleichzeitig auch angenehm dreckig.
Gustaf: Björn hat das Mikro ständig zu Hause ver-
gessen. Einmal kam er aber ganz stolz ins Studio
und sagte: „Jungs, ich hab das Mikro dabei!“ Dann
fehlte die Stromversorgung dazu ...
Mando Diao: Einheit statt
Einzelkämpfer
MnS: Welche Instrumentekamen zum Einsatz?
Patrik: Ich habe bestimmt zehn verschiedene Sna-
res ausprobiert, bin dann am Schluss aber doch wie-
der bei meinem Liebling gelandet, einer schweren
Messing-Snare von Gretsch, die ich auch live nutze.
Gustaf: Wir sollten auch noch erwähnen, dass wir
Fans der UAD-Plattform sind. Gerade, wenn man wie
wir für Recording-Sessions an abgelegene Orte fährt,
ist so etwas echt prima. Man ist dann nicht so von
den technischen Gegebenheiten vor Ort abhängig.
Wir besitzen zwei Apollo-Interfaces, über die wir
alles auf unseren Laptop routen. So etwas ist sehr
schnell eingerichtet, und man kann über Templates
in dem Workflow arbeiten, den man gewohnt ist.
MnS: Setzt ihr eigentlich noch Hardware-Synthe-
sizer ein, oder passiert alles „in the box“?
Björn: Wir stehen definitiv noch auf Hardware.
Der Korg Minilogue kam oft zum Einsatz, und auch
ein Prophet. Wir haben außerdem einen richtig al-
ten Aelita-Synth aus Russland verwendet, den man
schon auf dem letzten Album hören konnte.
Gustaf: Für unsere Single „Shake“ brauchten wir
etwas, das nach einem ARP klang. Weil dieser Synth
24 1 | 2017 www.musicnstuff.de
„Wir haben uns ein biss-
chen wie in dem Film ‚Zurück
in die Zukunft‘ gefühlt“, sagt Mando Diaos Bassist Carl-Johan Fo-
gelklou über „Good Times“, das nunmehr achte Album seiner Band.
„Die Musik ist neu, passiert gerade jetzt und in der Zukunft.“ Stilis-
tisch zeigt sich das vor allem in einer deftigen Portion Dance-Ein-
fluss. Das Mando Diao aber auch ganz anders können, zeigt etwa
der Opener „Break Us“, der als Ballade und mit sehr zurückgenom-
mener Besetzung daherkommt.
MANDO DIAOGOOD TIMES
aber keine Arpeggiator-Funktion hat, musste Dani-
el die Arpeggien live einspielen. Das war nicht ein-
fach, aber irgendwie hat er es hinbekommen.
MnS: „Good Times“ ist recht elektronisch. Eine
Melodie aus „All the Things“ soll euch sogar auf
der Tanzfläche eingefallen sein. Welche Rolle
hat die Clubkultur für dieses Album gespielt?
Björn: Mir gefällt am Techno, dass es funktionelle
Musik ist. Dieses Genre soll dich zum Tanzen brin-
gen. Das verbindet unsere Musik mit diesem Stil.
„Good Times“ ist kein Techno-Album, aber es sollte
unbedingt tanzbar sein.
Gustaf: Im Moment ist elektronische Musik aus
Deutschland in Schweden total angesagt. Überall,
wo man hingeht, werden deutsche DJs gespielt.
Selbst wenn man in Stockholm in einem Restaurant
sitzt, hört man Techno. Das ist echt Mainstream.
Es gibt auch ein Thema, das sich durch das Album
zieht – Death-Disco. Wenn wir mal zu sehr mit, sa-
gen wir, dem Mischen eines Gitarren-Parts beschäf-
tigt waren und zu diffizil wurden, kam Björn und
sagte: „Nein, das muss wie Death-Disco klingen!“
Patrik: Was das dann genau sein soll, können wir
auch nicht sagen. Aber wir wissen es fast!
Gustaf: Groovy, hart, dunkel – ich glaube, das be-
schreibt es am besten.
MnS: Was gefällt euch persönlich, wenn ihr euch
das fertige Album jetzt anhört, am besten?
Gustaf: Ich mag das Outro von „Voices on the
Radio“. Das ist ein Part, der den Ohren schmei-
chelt. Ein richtig langes Outro mit schönen Ba-
cking-Vocals, verschiedenen Gitarren-Parts und so
weiter. Das hält die Seele gesund. Mir gefällt das
auch so gut, weil die Songs auf dem Album ansons-
ten sehr klar und kurz sind. Wir haben uns allen
Bullshit verkniffen, aber auf „Voices on the Radio“
sind wir dann mal durchgedreht.
Patrik: Ich finde „One, Two, Three“ interessant.
Dieser Song ist auch nicht auf eine herkömmliche
Art gesungen und fällt auch eher in die Kategorie
„Death-Disco“ – im besten Sinne.
Björn: Mir gefällt vor allem, dass wir diesmal nicht
so viele Filter benutzt haben. Es gibt generell nicht
viele Effekte. Weniger Reverb, gerade was die
Vocals angeht. Das meiste ist super trocken – das
finde ich cool. David Fabian
251 | 2017
ONLINE
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1 | 2017 www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/reporta
ge-denmantau
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: XX
X.
Reportage: DenManTau goes USA
Von der Waterkant ins gelobte Land
Für viele Bands ist der große Traum, in den USA Musik machen zu können – schließlich trifft man dort auf die besten Musikern und Entertainern der Welt. Wer es da schafft, mitzuhalten, der muss schon ganz schön gut sein. Doch wie packt man den Sprung in die Staaten? DenManTau aus Hamburg zeigen, wie man es aus eigener Kraft packen kann, wenn man es wirklich will. Wir trafen die Jungs in Kalifornien zum Gespräch.
www.musicnstuff.de 271 | 2017
J etzt mag der ein oder andere denken: Wie,
aus eigener Kraft? Wie soll das denn funkti-
onieren? Doch jetzt erstmal von Anfang an. Den-
ManTau, das sind Paul Weber (Vocals/Trompete),
Stefan Pomplun (Bass), Milan Carl (Drums), Jonas
Gerigk (Gitarre/Backing Vocals) und Julian Schon-
scheck (Gitarre/Keys). Und schon die Bandgeschich-
te bis die fünf Norddeutschen dauerhaft in die USA
gingen, ist ziemlich ungewöhnlich. „Wir sind alle
zusammen zur Schule gegangen und haben ange-
fangen gemeinsam Musik zu machen und Songs zu
schreiben. Nach dem Abitur sind dann Paul , Jonas
und Julian zum „Work and Travel“ nach Australien
geflogen und haben von anderen Deutschen gehört,
dass ein paar Leute, die die wiederum kannten,
sich ihre Reise mit Musik finanziert haben. Zudem
hatten sie zufällig deren batteriebetriebenen Ver-
stärker – und nach kurzen Verhandlungen haben
wir den Amp gekauft, uns selber zwei Akustikgitar-
ren im örtlichen Musikladen zugelegt und sind das
erste Mal auf die Straße.“
Und der Start ins Straßenmusikerleben war vom
Start weg erfolgreich. „Wir haben 50 Dollar in 20
Minuten gemacht, das war ein richtiges Aha-Erleb-
nis. Wir haben uns dann die komplette neunmona-
tige Reise mit Straßenmusik finanziert und rund
800 selbstgebrannte CDs verkauft. Nach der Reise
sind wir alle für drei Jahre nach Hamburg gezo-
gen, haben dort viel gespielt und zwei Straßenmu-
sik-Touren durch Europa und zwei durch Kalifor-
nien gemacht. Wir haben uns dann in Kalifornien
verliebt und nach langwierigen Visavorbereitungen
konnten wir nach L.A. ziehen. Hier leben wir jetzt
seit rund zweieinhalb Jahren und finanzieren
unser Leben mit Straßenmusik
und Konzerten.“
Einen Großteil ihrer Shows bestreiten DenManTau ja mit Straßen-
musik. Dafür haben sie sich ein Setup zusammengestellt, das es
ihnen ermöglicht, alles innerhalb kürzestr Zeit auf- und abzubau-
en und unabhängig von Steckdosen zu arbeiten – man weiß ja
nicht, ob jederzeit Strom verfügbar ist. Auf guten Sound müssen
die Zuhörer jedenfalls nicht verzichten.
PA: JBL EON Compact PA / 3 x AKG D5
Bass: Marleaux Votan 5xs / Fender Jazz Bass / Phil Jones Briefcase
Acoustic Guitar: Julian: Walden G107 / Jonas: Stonebridge G22
CR-C / Marshall AS50 D (für beide Gitarren)
Drums: Schlagwerk Move Box
Trompete: Challenger 1 von B&S Markneukirchen
Stromversorgung: 2 x „Gel Power Sport“-Batterien / 2 x 800 Watt
Stromkonverter
Sonstiges: Handyhalter von Mobile Catch für die Livestreams
AB AUF DIE STRASSEDAS STREET-EQUIPMENT VON DENMANTAU
Routiniers in Sachen Straßenmusik:
DenManTau im Einsatz.
Und wie gut das funktioniert, davon konnten
wir uns auf der legendären 3rd Street Promena-
de in Santa Monica überzeugen. Vom Start weg
begeisterten DenManTau das Publikum – vor Ort
und im Internet, denn die Band streamt jede Show
via Facebook live direkt ins Internet. Das nen-
ne ich mal Fanpflege à la 21.
Jahrhundert.
Nach der Show setzen wir uns mit Sänger, Trom-
peter und Frontmann Paul zu einem kleinen In-
terview zusammen. Dabei gewährte er uns einen
interessanten Einblick in das Leben der fünf Neu-
amerikaner in Kalifornien.
Music nStuff: Was ist das Coole am Leben als
Straßenmusiker?
Paul Weber: Dass wir unabhängig sind. Wir ma-
chen das, was wir lieben und leben davon. Leben,
lieben, überleben. Und man bekommt immer ir-
gendwelche Sachen geschenkt. In Europa zu Ses-
sions beispielsweise gerne Bier – das ist hier ja
nicht so möglich. Es gibt eigentlich nichts wirklich
Schlechtes, weil wir unsere Musik selbst promoten
können, wir streamen die Shows ja live über Face-
book. Und wir können CDs verkaufen – wir sind
eine Band, die tatsächlich noch Alben verkauft.
MnS: Wie lange hat die Vorbereitung von der
ersten Idee „Wir gehen jetzt länger in die USA“
bis zur Umsetzung gebraucht?
Paul: Wir waren hier ja zunächst zweimal auf Tour
für je drei Monate. Dann haben wir uns entschei-
den, es zu tun und auszuwandern. Dazu mussten
wir uns erst mal ein Visum erarbeiten – auch wie-
der mit Straßenmusik. Und dann haben uns unsere
Connections geholfen, da einen riesen Case aufzu-
bauen – das waren über 1.000 Seiten und es hat uns
rund eineinhalb Jahre gekostet, alles zusammenzu-
bekommen. Das war ganz schön teuer.
MnS: Wie seid ihr an die Künstlervisa gekommen?
Paul: Du musst nachweisen, dass du ein „Internati-
onal Recognized Artist“ bist, also ein international
bekannter Künstler. Dazu brauchst du Empfeh-
lungsschreiben, also Leute die für dich bürgen. Und
die Sachen musst du dann aus dem Hut zaubern.
Aber da wir ja schon hier gespielt hatten und Leute
aus der Industrie kannten, haben wir das hinbe-
kommen. Und dann musst du zeigen, dass du hier
schon Kontakte, Arbeit und Deals hast. Das is ne
Riesengeschichte. Wir erneuern das jedes Jahr und
zeigen „Yo, wir sind noch fett am Arbeiten“.
MnS: Habt ihr bei euren kürzeren Trips in den
USA auch verschiedene Gegenden ausprobiert
oder war klar, dass es L.A. werden würde?
Paul: Wir haben in L.A. angefangen, weil die
Bands, die wir gehört und die uns inspiriert haben
von hier kamen. Das war irgendwie das nahelie-
gendste, auch wegen des Wetters. Wir waren bis-
her eigentlich nur in Kalifornien.
MnS: Habt ihr dann schnell gemerkt, wo hier die
guten Plätze für Straßenmusik sind?
28 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Ein typischer Arbeits-
platz von DenManTau:
In Santa Monica performt
das Quintett oft in der 3rd
Street Promenade.
Paul: Als wir angekommen sind, hatten wir ein Ho-
tel am Hollywood Boulevard für zwei Tage, und ha-
ben dann dort und in Venice Beach Straßenmusik
gemacht. Erst als wir später jemanden kennenge-
lernt haben, wurde es leichter. Darüber haben wir
auch eine dreiteilige Doku gemacht, „Almost Fa-
mous Tour America“ (leicht zu finden auf YouTube,
Anm. d. A.). Da siehst du, wie wir hier angekommen
sind und was wir erlebt haben.
MnS: Ist es hier auch mit Bürokratie verbunden,
wenn man hier als Band spielen will?
Paul: Das hängt von der Gegend ab. In Venice Be-
ach beispielsweise herrscht das „First come, first
serve“-Prinzip, also eher Straßenregeln. Hier in
Santa Monica dagegen musst du dir erst mal eine
Business Licence für 40 $ besorgen. Dann kannst
du hier spielen, musst dir aber alle zwei Stunden
einen neuen Spot suchen. Und mit der Zeit kennt
man sich hier ja untereinander. Der beste Platz ist
aber am Santa Monica Pier. Da werden die Slots je-
den Tag verlost. Jan Hoffmann
www.musicnstuff.de 291 | 2017
DenManTau kommen im Sommer nach Deutschland.
Hier die Termine, die bereits fix sind:
15.07. Lüneburg, Salon Hansen
22.07. Berlin, Junction
28.07. Hamburg – Harburg, Keine Knete trotzdem Fete
29.07. Bad Bevensen, Stadtfest
Weitere Termine folgen.
Website: denmantau.com
Facebook: www.facebook.com/denmantau
TOURTERMINE 2017DENMANTAU KOMMEN NACH DEUTSCHLAND
Wir Musiker leben ja gedanklich oft
in unserer ganz eigenen Welt. Wir
wollen eigentlich nur mit unserer Kunst und
anderen Musikern zu tun haben. Doch auch
wir können unsere Augen nicht vor wichtigen
Entwicklungen und Themen verschließen. Und
Umweltschutz sowie der Klimawandel sind mit
Sicherheit solche Themen. Doch betrifft das über-
haupt meine Musik? Ja, denn abgesehen vom
Herumreisen und Stromverbrauchen haben wir
Musiker auch deshalb einen nicht unerheblichen
Einfluss auf die Umwelt, da ein Großteil unserer
Instrumente aus Holz gefertigt wird. Doch nor-
malerweise verlassen wir uns darauf, dass die
Im Fokus: CITES – Der aktuelle Stand
Allzeit bereitMusikinstrumente und Naturschutz – besteht da einen
Zusammenhang? Klar, wenn man bedenkt, dass viele zum Großteil aus Holz sind. Seit 2. Januar 2017 gibt es neue Beschränkun-
gen im Rahmen des sogenannten CITES-Abkommens. Doch was bedeutet das für meine Instrumente? Und wie sieht es bei einem Neukauf aus?
30 1 | 2017 www.musicnstuff.de
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und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/im-fokus-cites-ii
Hersteller das Holz von seriösen Quellen bezie-
hen. Das ist soweit auch korrekt.
Seit Beginn dieses Jahres, genauer gesagt
seit dem 2. Januar 2017, ist der sogenannte
CITES-Anhang-II in Kraft. Sozusagen eine Ergän-
zung zu den bisherigen CITES-Vereinbarungen.
„Moment mal, CITES? Was issn das?“ Die Abkür-
zung steht für „Convention on International Trade
in Endangered Species of Wild Fauna and Flora“,
also übersetzt ungefähr: Übereinkommen über den
internationalen Handel mit gefährdeten Arten wild
lebender Tiere und Pflanzen. Diese Konvention soll
einen nachhaltigen internationalen Handel mit den
in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen
gewährleisten. Ein typisches Beispiel dafür wäre
das Geschäft mit Elfenbein – und welcher Musiker
würde heute schon wollen, dass ein Elefant für sei-
ne Klaviertastatur sterben muss?
Das Ganze betrifft aber eben nicht nur Tiere,
sondern auch gefährdete Pflanzenarten. Klare
Sache, viele Musikinstrumente bestehen zu einem
nicht geringen Teil aus Holz. Beispiele wären Gi-
tarren, Drums, Streichinstrumente oder Klaviere.
Nun gab es auch in der Vergangenheit schon Ein-
schränkungen für bestimmte Hölzer. Seit 1992
etwa ist das sogenannte Rio-Palisander (bota-
nisch: Dalbergia nigra), ein edles Klangholz, qua-
si vom Instrumentenmarkt verschwunden, weil
der kommerzielle Handel damit verboten wurde.
Dummerweise galt und gilt die Regelung aber
ebenso für Instrumente, die weit vor 1992 her-
gestellt wurden – das geht sogar zurück bis 1947.
Deshalb sind beispielsweise nicht wenige alte
Fenders und Gibsons betroffen. Da es aber relativ
wenige Leute angeht, nahm kaum jemand Notiz
davon, bis vor gut fünf Jahren die Probleme an-
fingen, dass Instrumente beschlagnahmt wurden
und man sich nicht mehr sicher war, ob man sich
mit seinem Instrument überhaupt noch guten Ge-
wissens in die Öffentlichkeit wagen konnte. Und
das ist ja eine echte Horrorvorstellung: Dass man
mit seinem Instrument zu einem
Gig geht oder in den Urlaub fährt
und dann Probleme mit den Be-
hörden bekommt.
Nein, danke.
Im aktuellen, am 2. Januar 2017 in Kraft getre-
tenen Zusatz zur CITES-II-Liste sieht das Gan-
ze etwas anders aus. Hier sind die Regelungen
weniger schlimm. Wer seine Instrumente regist-
riert – was recht einfach ist beziehungsweise sein
soll –, hat nichts zu befürchten. Auch unregistriert
drohen zunächst keine Probleme – dazu später
mehr. Dafür betrifft es deutlich mehr Instrumen-
te, da es diesmal unter anderem die Hölzer Pali-
sander (bot.: Dalbergia spp.), Bubinga (bot.: Gui-
bourtia tessmannii, Guibourtia pellegriniana und
Guibourtia demeusei) oder African Rosewood (bot.:
Pterocarpus erinaceus) betrifft, die in sehr viele In-
strumenten verbaut sind. Zum Beispiel millionen-
fach in Gitarrengriffbrettern. Man sieht schon, hier
wurde ein großes Fass aufgemacht. Zudem trat die
Neuregelung bereits knapp drei Monate nach der
CITES-Konferenz in Kraft. Händler, Vertriebe und
Hersteller hatten also kaum Zeit, sich auf die neue
Situation einzustellen – die Behörden übrigens auch
nicht, weshalb man dort entweder mit Ahnungslo-
sigkeit und/oder langen Wartezeiten rechnen muss.
Was steht in der neuen Regulierung?So, jetzt wird es leider etwas bürokratisch. Doch
keine Panik, auf den Alltag wirkt sich das alles gar
nicht so schlimm aus. Was genau steht denn nun
im CITES-Anhang-II? „Auf der 17. CITES-Vertrags-
staaten konferenz, die im September/Oktober 2016
in Johannesburg (Südafrika) stattfand, wurden
weitere Baum- und Holzarten in den Anhang II des
Kein Verfallsdatum:
Auch ältere Instrumente
müssen registriert werden.
www.musicnstuff.de 311 | 2017
Im Fokus
Der Musikhandel wurde vom CITES-Anhang-II und dem Tempo, mit
dem er in Kraft trat, im Herbst ebenso überrascht wie Hersteller und
Musiker. Wir sprachen mit Alexander Heger, dem Marketing leiter bei
Musikhaus Kirstein, darüber, wie CITES den Alltag im Musikhandel
beeinflusst.
Music nStuff: Wann habt ihr als Händler zum ersten Mal von der
Neuregelung durch den CITES-Anhang-II gehört?
Alexander Heger: Erfahren haben wir davon Mitte November durch
ein Lieferantenanschreiben. Sie waren auf der CITES-Konferenz (die
im Herbst in Johannisburg stattfand; Anm. d. A.). Die Erfassung der
Ist-Bestände und Vorerwerbsnachweise konnten wir termingerecht
durchführen. Bei Neulieferungen fehlen bei vielen Lieferanten noch
Dokumente. Die gesamte Branche wurde von dem Thema überrollt.
MnS: Welche Regelungen von CITES-Anhang-II betreffen euch und
den Alltag im Laden beziehungsweise beim Versand am meisten?
Alexander: Unsere Warenwirtschaft musste erweitert werden, Inst-
rumente mit Import-/Export-Nachweisen durch den gesamten Weg
vom Wareneingang (Datenerfassung) bis zum Warenausgang (Nach-
weis auf Rechnung) durchgeschleust und dokumentiert werden.
MnS: Bekommt ihr dennoch reibungslos
alle Instrumente, oder ist mit Verzöge-
rungen zu rechnen?
Alexander: Einige (auch zum Beispiel große amerikanische Gitar-
renhersteller) haben noch Lieferengpässe, da sie die entsprechen-
den Nachweisdokumente nicht vorlegen können.
MnS: Wenn man ein älteres Instrument von euch besitzt, kann
man die benötigten Unterlagen von euch bekommen? Oder wo-
hin würdet ihr euch wenden?
Alexander: Ist bereits bekannt, dass das Instrument entsprechen-
de Holzbestandteile enthält, empfehlen wir dem Kunden, bei seiner
zuständigen Behörde (in Deutschland etwa Landrats ämter oder
Stadtverwaltungen) den Vorerwerb zu beantragen. Sollte der Kunde
keine Originalbelege (Rechnung) mehr haben, können wir diese
aus unserem Warenwirtschaftssystem bis 2006 rückwirkend ohne
großen Aufwand bekommen. Bei Anfragen an den Hersteller des
Instruments bezüglich verwendeter Hölzer können wir Hilfestellung
leisten, die Kommunikation selbst muss aber der Besitzer des Ins-
truments übernehmen. Das würde unsere Möglichkeiten sprengen.
MnS: Worin bestehen eures Wissens die Einschränkungen für
„Otto-Normal-Musiker“?
Alexander: Bei Reisen ins Ausland (auch außerhalb der EU) fast kei-
ne. Instrumente mit einem Bestandteil bis 10 kg der Hölzer unter
IM INTERVIEW:ALEXANDER HEGER, MUSIKHAUS KIRSTEIN
Übereinkommens aufge-
nommen sowie für be-
reits geschützte Holz-
arten Änderungen
vor genommen.“ Welche
Holzarten das noch sind, kann man leicht im Inter-
net herausfinden. Und weiter: „Bei den in Anhang II
gelisteten Arten ist ein kommerzieller Handel nach
einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates
möglich. Dabei wird geprüft, ob der Handel den
Fortbestand der Art gefährdet. Die zuständige Be-
hörde führt ein Monitoring durch und setzt Maß-
nahmen, die eine nachhaltige Nutzung ermögli-
chen. Es ist eine Ausfuhrgenehmigung notwendig.“
Daraus folgt, dass man seit Januar eigentlich für
jedes Instrument, in dem eine der gelisteten Holz-
sorten verbaut ist, ein Dokument benötigt, um
Nachweisen zu können, dass man auch rechtmäßig
in Besitz dieses Holzes gekommen ist und es nicht
irgendwo illegal exportiert wurde. Die „gute“ Nach-
richt: Aufgrund der Plötzlichkeit des Inkrafttretens
und der Menge an Produkten (es betrifft ja zum Bei-
spiel auch Möbel und ähnliche Branchen) sind die
Behörden aktuell massiv überfordert. Es wäre also
über raschend, wenn ein Musiker plötzlich ernste
Pro bleme bekommen würde. Aber erstens ist das ja
nicht der Sinn und Zweck von im Grunde vernünf-
tigen Regulierungen und zweitens will man ja sein
Equipment nicht mit einem unguten Gefühl trans-
portieren.
Und was bedeutet das für mich und meine Instrumente?Nun, wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen
willst, dass alles korrekt ist, dann solltest du alle
deine Instrumente mit entsprechenden Hölzern
registrieren lassen. Dummerweise
ist das nicht ganz unkompliziert. Es
fängt nämlich schon damit an, dass in
den einzelnen Bundesländern unter-
32 1 | 2017 www.musicnstuff.de
CITES-Anhang-II können ohne Formalitäten mitgenom-
men werden. Einschränkungen gibt es beim Verkauf ei-
nes Instruments (auch beim Privatverkauf). Hier müs-
sen auf Verlangen des Käufers die Nachweisdokumente über
den legalen Import oder Vorerwerb vorgelegt werden.
MnS: Wenn ich mir nicht sicher bin, ob mein Instrument Teile
aus beispielsweise Palisanderhölzern hat, ich aber auch keine
Informationen im Internet finde, gibt es eine einfach Möglich-
keit, herauszufinden, um welches Holz es sich handelt?
Alexander: Die gibt es leider nicht. Wir als Händler sind darauf
angewiesen, was der Hersteller angibt. Hilfreich ist hier natürlich,
wenn das Instrument über eine Seriennummer verfügt oder das
Baujahr bekannt ist. Anhand dieser Daten können die verwen-
deten Holz arten beim Lieferanten erfragt werden. Selbst ein In-
strumentenbauer kann durch
reines Ansehen nicht mit
Sicherheit sagen, um
welche Holzart es
sich handelt.
schiedliche Behörden dafür zuständig sind. In Bay-
ern sind das etwa vor allem die Landratsämter, in
Brandenburg dagegen das Landesamt für Umwelt,
Gesundheit und Verbraucherschutz. Aber wenn du
dein Instrument mal verkaufen oder mit mehr als
10 kg des Holzes aus der EU ausreisen
möchtest, kommst du da nicht herum.
Weitere aktuelle Details dazu findest du
auf: www.musicnstuff.de
Jan Hoffmann
Bürokratie à la CITES:
So sieht das Formular
zur Registrierung aus.
Alexander Heger:
„Die Branche wurde von
CITES überrollt.“
Viele Musikfans denken, wenn man Gong sagt, entweder an etwas , womit man Leute zum Essen ruft, oder die fetten Teile, die hinter Drummern wie Nicko McBrain von Iron Maiden hängen. Dabei sind Gongs so viel mehr. Ein kleiner Einblick in eine andere Welt.
Im Fokus: Gongs – welche gibt es, wie klingen sie?
Faszinierende Klangwelten
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Manche Instrumente nimmt man gar nicht so
wirklich als Instrument wahr, weil man sie
bisher eben nur im sehr eindimensionalen Ein-
satz gesehen hat. Und Gongs fallen bei vielen Leu-
ten in diese Kategorie. Wenn man allerdings mal
Spieler (oder auch Therapeuten) gesehen hat, die
richtig mit diesen urspünglichen Klangerzeugern
umgehen können, dann versteht man, dass diese
„Schwingungsschalen“ weit mehr können, als ein-
fach nur zum Höhepunkt des Songs verprügelt zu
werden. Dieser Artikel ist also eine Einladung dazu,
sich dem Instrument Gong zu öffnen und besser zu
verstehen, wie er gebaut wird, wie man ihn spielt
und wie man ihn behandeln sollte. Doch was genau
ist ein Gong eigentlich?
Laut Wikipedia ist ein Gong „ein unmittelbar
geschlagener, selbsttönender Klangkörper,
der als Musik- oder Signalinstrument dient“.
Nun ist aber Gong nicht gleich
Gong und die Modelle für
unterschiedliche Ein-
satzbereiche unter-
scheiden sich teils
deutlich. Ganz
grob kann man
die Instrumen-
tengruppe in
zwei Kategorien
unterteilen: Sym-
phonic Gongs, die
34 1 | 2017 www.musicnstuff.de
ONLINE
WEITERLESEN
und mehr erfahren
www.musicnstuff.de/-people/artic
le/im-fokus-gongs
Die erste, natürliche Reaktion, wenn man einen Gong spielt,
ist, genau in die Mitte zu schlagen. Das ist im Prin-
zip auch schon mal ein guter Start um den
Grundton des Gongs zu hören und zu spü-
ren. Etwas weiter unten, wo die Stempel am Gong sind, sollte man ver-
schiedene Dynamiken austesten und noch mal etwas weiter rechts,
quasi bei 5 Uhr. Mit diesen drei Stellen und etwas Hörerfahrung kann
man einen Gong schon sehr gut akustisch einschätzen. Mit verschie-
denen Hilfsmitteln wie Mallets, einem „Gummifinger“, Sticks und
vielem mehr kann man aber auch noch ganz andere Klänge aus den
schwingenden Scheiben holen.
WO KLINGT DER GONG?
Musiker nutzen, und solche, die für therapeutische
Zwecke, Meditationen und ähnliches eingesetzt
werden. Erstaunlicherweise ist die Toleranz der
noch akzeptierten „Verstimmung“ bei Symphonic
Gongs höher als bei therapeutischen. Die müssen
genau auf einen festgelegten Ton (je nach Stern-
zeichen) gestimmt sein. Übrigens: kleine Gongs
bekommt man durchaus schon für unter 100 Euro,
bei sehr großen (es gibt sie mit Durchmessern von
über zwei Meter) befindet man sich schnell im
fünfstelligen Euro-Bereich.
HerstellungDie Gongherstellung wird auch heute noch ganz
traditionell in Handarbeit erledigt. Ausgangspunkt
ist eine Metallscheibe (je nach Größe unterschied-
lich stark) die nach und nach in einzelnen schrit-
ten zum Gong erhitzt, gebogen und vor allem Ge-
hämmert wird. Wichtig dabei ist auch, dass man
die Spannung aus dem Metall bekommt und dem
Gong zwischen den verschiedenen Arbeitsschrit-
ten Ruhe gönnt. Dazu benötigt man neben dem
passenden Ausgangsmaterial und gutem Werkzeug
vor allem viel Erfahrung. Davon konnten wir uns
überzeugen, als wir bei
der Gongfertigung bei
Paiste im norddeut-
schen Schacht-Audorf
zu Besuch waren. Wenn
man sieht, mit wie viel
Hingabe und Leiden-
schaft dort diese tollen
Instrumente hergestellt
werden, dann weiß man
den Klang noch mehr zu
schätzen als vorher. Ap-
ropos Klang.
Stimmung und StimmenGongs werden gestimmt! Und
auch dazu benotigt man Zeit,
weil die Gongbauer nach dem
Stimmen erstmal wieder einen Tag
warten müssen, um zu sehen, wie
der Gong sich entwickelt hat, um
dann weiter am perfekten Klang
arbeiten zu können. Wobei
man jetzt nicht dem Irrglau-
ben verfallen darf, dass man
einen Gong stimmen könnte
wie eine Gitarre oder Drums.
Im Normalfall geht es hier da-
rum, den Grundton, für den der
Gong gebaut wird, wieder herzu-
stellen oder maximal einen Halb- bis
Ganzton umzustimmen. Und das Stim-
men macht natürlich der Hersteller. Denn
für die diffizilen Hämmerarbeiten benötigt man
jahrelange Erfahrung. Abgesehen davon gibt es na-
www.musicnstuff.de 351 | 2017
Im Fokus
türlich bestimmte Grundsätze für den
Klang eines Gongs. Abgesehen von den
Paiste-Planeten-Modellen, die auf einen
bestimmten Ton gestimmt sind, gibt es kei-
ne festgelegte Stimmung. Es lässt sich aber
grundsätzlich festhalten, dass ein Gong
(im Normalfall) umso tiefer klingt, je grö-
ßer er ist. Zudem spielt auch die Oberflä-
chenbehandlung eine Rolle. Ist der Gong
etwa poliert, kann er freier Schwingen
und klingt dadurch heller. Aber hier führt
kein Weg am persönlichen Anspielen vor-
bei, denn so ein Gong ist eben kein Mas-
senprodukt bei dem jedes Exemplar gleich
klingt. Wie du einen Gong am besten an-
spielst erfährst du übrigens im Kasten auf
Seite 35. Das sind natürlich nur ganz gro-
be Vorgaben. Die komplette Klangwelt des
Gongs muss jeder für sich entdecken. Der
Weg ist hier ja Teil des Ziels.
Pflege und TransportGrundsätzlich muss man einen Gong nicht
stimmen. Wenn man ihn pfleglich behan-
delt und ihn immer ordentlich spielt, wird
man lange Freude an diesem vielschich-
tigen und klanglich beeindruckenden
Ins trument haben. Und das Beste: So ein
Gong entwickelt sich mit der Zeit, er muss
erst eingespielt werden. Das heißt, dass
man einerseits einen neuen Gong erst
über Jahre zu seinem ganz persönlichen
Instrument macht, andererseits aber auch
grundsätzlich damit rechnen kann, dass
das Instrument sich positiv entwickelt.
Doch wie gehe ich möglichst schonend mit
meinem Gong um? Das Beste wäre natürlich,
man würde ihn einmal an einen Ort im Haus
hängen und nicht mehr von dort wegbewe-
gen. Aber das ist selbstverständlich nicht im-
mer machbar. Also, wenn man den Gong nicht
aufhängt, kann man ihn schräg an die Wand
lehnen. Nicht zu gerade, da man sonst Gefahr
läuft, dass er umkippt und man den Rand be-
schädigt. In der Mitte siehst du oben einen
falsch aufgestellten Gong und darunter die
korrekte Aufstellart. Muss man den Gong hin-
legen, dann vorzugsweise auf die Schlagfläche
und nicht auf die Kante an der Rückseite. Zu-
dem empfiehlt sich eine stabile Kiste die mit
Stoff ausgelegt ist. Will man mehrere Gongs
zusammen transportieren, geht man genau-
so vor, nur dass man zwischen die einzelnen
Gongs zum Beispiel eine Decke oder etwas
ähnliches packt. So in etwa, wie man das von
Beckentaschen beim Schlagzeug kennt. Abgese-
hen davon freuen sich Gongs natürlich, wenn
sie keinen extremen Temperaturschwankun-
gen, Schlägen oder Stößen ausgesetzt werden.
Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit diesem an-
fangs so unscheinbar wirkenden Instrument in-
tensiver zu befassen, denn hier kann man ganz
direkt und ohne großen Aufwand richtig geile
Klänge und Schwingungen erzeugen. Und das
Beste: Man kann ja erst mal mit einem kleinen
Modell anfangen und sich nach und nach zu fet-
teren Gongs hocharbeiten. Peter Zorber
Einzigartig: Jeder Paiste-Gong bekommt seine Nummer,
die sich zusammensetzt aus Jahr, Monat und laufende
Nummer des Monats.
Hau den Deckel: Bei der Herstellung der
großen Gongs (hier bei Paiste) ist richtig viel
Kraft bei gleichzeitiger Präzision gefragt.
36 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Wer sich intensiver mit einem Instrument befasst, der muss auch hin und wieder entsprechendes Equipment kaufen. Das Traumsetup ist schnell gefunden – doch im Alltag muss man oft kleinere Brötchen backen. Wir zeigen hier, wie die Auswahl eines Gitarrenamps für Metal bis 500 Euro aussehen könnte.
Im Fokus: Kaufberatung Metalamp bis 500 Euro
Günstig Rocken
Klare Sache: Wer mit seiner E-Gitarre etwas rei-
ßen möchte, der benötigt auch einen entspre-
chenden Amp. Die Auswahl orientiert sich dabei
sowohl am gewünschten Sound und am benötigten
Einsatzzweck als auch am verfügbaren Budget. Die
gute Nachricht gleich direkt zum Start: Die Auswahl
und Qualität der Verstärker ist sogar im unteren
Preisbereich so gut wie nie zuvor. Selbst wer über
nur wenig Geld verfügt, hat tolle Möglichkeiten,
sich einen gut klingenden, zuverlässigen und durch-
setzungsstarken Amp zu besorgen. Die schlechte
Nachricht: Miesen Sound auf sein Equipment zu
schieben, das wird im Gegenzug immer schwieriger.
Zum Start schauen wir uns an, mit welchen Krite-
rien man den Kauf eines Metal-E-Gitarrenamps bis
maximal 500 Euro eingrenzen könnte.
Der 15-jährige Lukas R. schrieb
uns eine Mail, weil er zwar mit
seinem Gitarrenspiel gute Fort-
schritte macht, jetzt aber auch in
einer Band ist und dort mit seinem Übungsamp nicht glücklich
wird – er klingt nicht gut und ist zudem zu leise. Er bat uns um
einen Rat, welchen Amp wir ihm bis maximal 500 Euro empfehlen
können. Klanglich nannte er Bands von Alter Bridge bis Bring Me
The Horizon als Vorbilder. Es soll also durchaus heftig zur Sache
gehen. Nun ist es immer schwer, per Ferndiagnose ein konkretes
Produkt zu nennen. Wir nahmen das Ganze aber zum Anlass, um
das Thema grundsätzlich anzugehen. Denn es geht ja oft gar nicht
um eine konkrete Empfehlung, sondern um ein Konzept, wie man
den passenden Amp für sich selbst findet. Viel Spaß dabei.
STECKBRIEFLUKAS R.Fo
tos:
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6
38 1 | 2017 www.musicnstuff.de
ONLINE
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www.musicnstuff.de/guitars/artic
le/im-fokus-kaufberatung-metalamp
All-in-One-Lösung: Alleskönner
wie das Line 6 POD 500X bieten
maximale tonale Auswahl in einem
kompakten, soliden Gehäuse.
Neu oder gebraucht?Diese Frage gleich direkt zu Beginn? Ja, denn sie
betrifft durchaus die weiteren Schritte beziehungs-
weise die Auswahl. Die Idee dahinter ist klar: man
bekommt für deutlich weniger Geld einen besseren
oder zumindest größeren und stärkeren Amp. Mit
legendären Modellen, die auch der Grund für einen
Gebrauchtkauf sein können, brauchen wir uns in
dem hier besprochenen Preisbereich nicht befas-
sen. Also, was spricht denn dann gegen einen Ge-
brauchtkauf? Nun, zunächst einmal steigt das Risiko
doch enorm, ein Stück Schrott zu erwerben. Beim
Neukauf bei einem Händler hat man Garantie, es
gibt einen Ansprechpartner bei Problemen und die
Wahrscheinlichkeit eines Defektes ist bei Neuware
einfach geringer. Wer also wenig Ahnung von Amps
hat und diese nicht selbst reparieren kann, der sollte
hier doch Abstand nehmen. Zudem gibt es in vielen
Bereichen moderne Produkte, die in Sachen Sound,
Bedienkomfort und Transportabilität teurere sowie
ältere Modelle übertreffen. Konzentrieren wir uns
also auf neue Geräte vom Händler.
Wie laut soll’s denn sein?Das klingt zunächst nach einer eher unsinnigen
Frage, doch wenn man sie umformuliert, wird die
Stoßrichtung schon klarer: „Wie soll der Amp denn
eingesetzt werden?“ Also: Benötigst du den Amp,
um daheim und im Studio einfach geile Sounds
einzuspielen? Oder willst du im Proberaum mit
deiner Band jammen? Oder geht es eher darum,
auf großen Bühnen die bestmögliche Performance
abzuliefern? Selbstverständlich kann man mit den
meisten Verstärkern alle diese Dinge gut abdecken.
Wenn man aber weiß, worauf der Fokus liegt, kann
man sich das entsprechende Produkt holen – wobei
die Grenzen da mittlerweile verschwimmen.
Willst du vor allem im (Home-)Studio damit
arbeiten, sind eine fette Endstufe und schwere
Boxen nicht nur unnötig, sondern teilweise so-
gar kontraproduktiv. Erfreulicherweise gibt es
mittlerweile unterschiedliche „ lautlose“
Lösungen in Desktop- wie in Pedalform mit integ-
rierten Fußschalteroptionen. Gute Beispiele hier-
für wären etwa die POD- oder Firehawk-Modelle
von Line 6, die Multi effektboards von Boss wie das
GT-100 oder Zooms G-Modelle wie das G5n. Allen
gemein ist, dass sie unglaublich viele Sounds sowie
Einsatzmöglich keiten bieten und man sie direkt als
Interface nutzen kann. Welches Modell man bevor-
zugt, ist dann eine Frage des eigenen Geschmacks
und oft auch der Bedienung, denn bei den vielen
Möglichkeiten dieser Alleskönner wird es eben
schnell unübersichtlich.
Und wenn es doch mal laut werden soll? Dann
kann man mit modernen Modeling-Boards entwe-
der direkt in die PA – ganz ohne Mikro fonierungs-
stress – oder mit dem Preamp-Out in den Power-
amp-In eines „richtigen“ Verstärkers gehen. Doch
Vorsicht! Je nach Signalkette muss man hier die
Boxen simulation (de)aktivieren – sonst klingt es
einfach nur grausam oder dumpf. Ansonsten kann
man hier aber schon mit Mittelklasse-Modellen für
deutlich unter 500 Euro geile Sounds erreichen.
Zudem hat man die Fußschalter meist schon inte-
griert oder kann das Gerät in ein MIDI-Setup ein-
binden. Auf jeden Fall ist man damit für zu Hause,
Proberaum und Bühne gut gerüstet.
Übrigens: Noch kompakter geht es, wenn man
sein Smartphone oder Tablet mit einem kleinen
Interface und den entsprechenden Apps ein-
setzt. Rechenleistung und Betriebssicherheit sind
mit modernen Geräten kein Thema mehr. Deshalb
sieht man diese Kombination mittlerweile sogar
schon live. Und in Sachen Preis kann man hier rich-
tig günstig fahren – wenn man die Kosten für das
mobile Gerät ignoriert, da man es ja eh schon hat.
IK Multimedia bietet hier beispielsweise verschie-
denste, gut funktionierende Lösungen wie die
iRig-Modelle an.
www.musicnstuff.de 391 | 2017
Im Fokus
Doch lieber ein „echter“ Amp?Verstärker mit Vor- und Endstufe sowie Box(en)
haben eine genauso große Berechtigung – nur eben
für eine andere Zielgruppe beziehungsweise einen
andere Einsatz. Denn klassische Gitarrenverstärker
spielen vor allem da ihre Stärken aus, wo man
keine Möglichkeit hat, einen Modeler oder Preamp
ordentlich zu verstärken – beispielsweise in Probe-
räumen ohne oder mit einer nur schwachen PA,
oder auch in kleinen Clubs, in denen die Haus-
anlage schon mit Gesang und Bassdrum völlig über-
fordert ist. Selbst wenn alles schief geht, weiß man
als Gitarrist, dass man zumindest die Drums und
seinen eigenen Amp noch hört. Damit kann man
einen Gig schon überstehen.
Combo oder Top und Box?Auch das ist bis zu einem gewissen Grad Geschmack-
sache. Aber gerade wenn es um Metal gehen soll,
spricht vieles für die Kombination aus Topteil und
großvolumiger, geschlossener Box oder großem,
möglichst geschlossenen Combo. Geschlossen heißt
in diesem Fall übrigens, dass die Box beziehungs-
weise der Combo auf der Rückseite mit einer Platte
verschlossen ist und die Speaker so nicht nach hin-
ten abstrahlen können. So erreicht man einen dich-
teren, tighteren, weniger räumlichen – dafür sehr
fokussierten – Klang. Und genau das möchte man
bei Heavy- Sounds ja. Der Vorteil eines Combos liegt
nicht nur in der besseren Transportabilität: er ist
schlicht günstiger als die vergleichbare Kombination
aus Top und Box. In Sachen maximaler (Tief-)Druck
liegt letzteres zwar im Schnitt spürbar vorne, aller-
dings muss das für den Gesamtsound nicht wirk-
lich besser sein. Denn nicht alles, was beim einzeln
gespielten Gitarrenverstärker gut klingt, funktio-
niert im Zusammenhang mit dem Rest der Band.
Röhre oder Solid State?So, jetzt wird es emotional. Denn es gibt kaum ein
Thema, über das sich E-Gitarristen so schön aufre-
gen können und mit dem sie so schnell einen Streit
vom Zaun brechen, wie mit der Frage, ob Röhren-
amps besser sind oder nicht. Fakt ist, dass sich die
Schaltungen mit den Glaskolben über Jahrzehnte
bestens bewährt haben und Tontechniker genau
wissen, wie sie damit umgehen müssen. Nachteile
der „antiquierten“ Technologie sind die größere
Empfindlichkeit bei Witterung und Stößen, das im
Normalfall (deutlich) höhere Gewicht und – für die-
sen Artikel besonders wichtig – der höhere Preis. Es
ist nämlich gar nicht so leicht, Röhrenamps zu fin-
den, die unter 500 Euro kosten, Metal können und
laut genug für den Einsatz in einer Band sind. Doch
es gibt sie, beispielsweise von Bugera, Fender oder
Blackstar.
Blackstar ist auch ganz vorne mit dabei, wenn
es um durchdachte, richtig kräftige Solid-State-
Amps geht. Das Coole bei Produkten – wie dem
Blackstar ID:Core 150 – ist, dass sie nicht nur sehr
viele Sounds bieten, sondern auch Effekte, Tuner,
Looper, Interface und vieles mehr integrieren. Ob
man das unbedingt braucht, muss jeder selbst wis-
sen. Aber praktisch ist es ja schon. Wofür du dich
auch entscheidest, um persönliches Ausprobieren
und genaues Hinhören kommst du als Käufer nicht
herum. Aber das bereitet ja auch Freude. Wir wün-
schen jedenfalls viel Spaß bei der Suche nach dem
perfekten Partner für deine Soundvorstellungen.
Jan Hoffmann
Kleiner Röhrer:
Der Blackstar HT5
Metal ist einer der
wenigen Röhren-
amps für unter
500 Euro. Und der
klingt richtig fett.
Kleiner wird‘s nicht: Auch
mit Smartphone oder Tablet
gibt es richtig fette Sounds.
Foto
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40 1 | 2017 www.musicnstuff.de
G leißende Lichter, wummernde Bässe, Cham-
pagner in Strömen. Mittendrin du. Am Gürtel
ein Multitool und eine Taschenlampe. Dein Outfit:
stilsicher. Du bist der Veranstaltungstechniker,
du hast die Technik im Griff und den Überblick.
Kurzer Break, gleicher Ort, gleiche Zeit – nur eine
Prise mehr Realismus: grelles Neonlicht, die Amps
sind gerade aus, irgendwo steht noch ein Becher
Kaffee. Es gibt eine kurze Absprache, wer sich
um was kümmert, denn der Truck steht schon am
Loadingdock und der Fahrer hat, wie immer, Zeit-
druck. Kein Tool, keine Taschenlampe, sondern ein
Trusshammer – und der Lärm geht los. Bühnenele-
mente schleppen, Cases wuchten, Kabel durch eine
undefinierbare Substanz zerren, Kisten schieben.
Während die ersten Cases die Rampe hochgescho-
ben und in den LKW geladen werden, schaust du
kurz auf die Uhr – 0:30 Uhr. Du bist einer von vie-
len Veranstaltungstechnikern, ein Roadie – und du
hast noch mindestens eine Stunde vor dir, bis du in
irgendeinem Budgethotel eincheckst. Für ein paar
Stunden Ruhe, denn um sieben klingelt der Wecker.
Nicht erschrecken, vieles vom oben Geschrie-
benen ist etwas überspitzt dargestellt. Einiges
davon ist jedoch bittere Realität für nicht wenige
Veranstaltungstechniker. Die Zeit, in der jeder nach
der Schule in die Glitzerbranche wollte und die
Standardempfehlung bei der Berufsberatung für
Schulabsolventen lautete, „machen sie doch etwas
mit Medien“, ist zum Glück vorbei und das verklär-
te Berufsbild des Veranstaltungstechnikers ist der Foto
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ONLINE
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und mehr erfahren
42 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Den Beruf des Veranstaltungstechnikers oder Roadies stellen sich viele auch heute noch eher romantisch vor. Doch wie genau sieht eigentlich der Alltag aus? Wie wird man professioneller Techniker? Diese und viele weitere Fragen klären wir hier.
musicnstuff.de/-s
tage/article/im
-fokus-fa
chkraft-f
uer-veranstaltungstechnik
Arbeitsplatz BühneIm Fokus: Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Realität gewichen. Dennoch hat die „Fachkraft für
Veranstaltungstechnik“, so die offizielle Berufsbe-
zeichnung, immer noch deutlich mehr Charme für
viele, als es ihr dröger Name vermuten lässt.
Woher kommt das? Fangen wir dazu vor etwa
50 Jahren an. Damals entstand ein Beruf, den es
bislang noch nicht gab: der (nennen wir ihn mal)
Bandtechniker – oder eben Roadie. Ein Transporter
wurde mit Equipment vollgepackt und man fuhr
von Ort zu Ort und spielte an jeder Steck dose. Damit
sich die Musiker um ihr Ding kümmern konnten,
wurde irgendwann der junge Mann zum Mitreisen
gesucht – wer löten konnte und einen Führerschein
hatte, der brachte sich alles Weitere selbst bei. Klas-
sische Verleiher gab es damals nicht. Bands hatten
ihr eigenes Equipment und tauschten sich unterei-
nander aus. Nicht selten warfen mehrere Bands ihr
Equipment zusammen, um größere Gigs spielen zu
können. Was damals alles zusammengebaut wurde,
mutet heute mitunter surreal an.
Die Zeiten, in denen der Band-
beziehungsweise Bühnentech-
niker meist erst ein Kumpel
der Band war und dann so
nach und nach in seinen Job
hineinwuchs, sind lange vor-
bei. Heute sind die Ausbildung
zur und der Job als Fachkraft
für Veranstaltungs technik fast
ein Ausbildungsberuf wie
jeder andere. Natürlich mit
viel Praxis und coolem Umfeld, aber dennoch eben vor allem ein Job.
Erfreulicherweise findet man im Internet sehr leicht Betriebe, die Aus-
zubildende suchen. Doch nicht jeder ist für den Job geeignet. Deshalb
empfiehlt es sich, erst mal im Rahmen eines Praktikums oder ähnlichem
in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Denn ob man den Stress und
die Arbeitszeiten verträgt, findet man nur durch Ausprobieren heraus.
DIE AUSBILDUNGWIE WIRD MAN FACHKRAFT?
Springen wir rund 30 Jahre vorwärts. Ab 1999 bot
die IHK den Ausbildungsberuf zur „Fachkraft für
Veranstaltungstechnik“ an: in dreieinhalb Jahren
soll vermittelt werden, was ein Veranstaltungstech-
niker draufhaben muss – Strom, Statik, Mechanik,
Brandschutz und Sicherheitstechnik, dazu Fach-
wissen rund um Traversen, Audio und Licht. Seit-
her treten etwa 1.900 Berufsanwärter jedes Jahr
ihre Ausbildung an – eine beachtliche Zahl für eine
recht kleine Branche. Ein Großteil der Absolventen
landet nach der Ausbildung meist in mehr oder we-
niger gewollter Selbstständigkeit. Weit weniger er-
gattern einen der begehrten, festen Arbeitsverträge
in einem Betrieb – und eine Hand voll Absolventen
schiebt gar ein Studium nach. Nicht zu vergessen
auch die, die nach der Ausbildung der Veranstal-
tungstechnik den Rücken kehren und sich in einem
gänzlich anderen Betätigungsfeld umsehen.
Was braucht man zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik eigentlich?Reicht es aus, Musiker zu sein? Eine dicke An-
lage zu haben? Ganz sicher nicht. Denn aus dem
jungen Mann zum Mitreisen ist ein hochqualifizier-
ter Techniker mit speziellem Anforderungsprofil
431 | 2017
Im Fokus
geworden. Obendrauf ist im Vergleich zum her-
kömmlichen Industriebetrieb noch einiges an Zu-
satzqualifikation nötig. Nacht- und Wochenend-
arbeit, Reisebereitschaft, körperliche Belastbarkeit,
all das wird ganz selbstverständlich erwartet. Viele
Ausbildungsbetriebe gehen daher den Weg über
ein oft mehrwöchiges Praktikum, bevor sie die Aus-
bildungsplätze vergeben. Insbesondere der Punkt
„Teamfähigkeit“ ist immens wichtig, denn auf einer
Produktion arbeitet man eng mit Kollegen zusam-
men, muss als Teil des Teams funktionieren und
hockt mitunter auch länger auf engem Raum zu-
sammen. Belastbarkeit ist ebenso ein großes Thema.
Hinter der Bühne geht es mitunter rau zu. Klare
Ansagen, deutliche Worte, Stresssituationen und
Termindruck sind nichts für zarte Gemüter.
Und was ist mit den Hardskills? Wer Fachkraft für Veranstaltungstechnik werden
will, der sollte zunächst eins sein: volljährig. Klingt
banal, ist aber praktisch unabdingbar. Ein Führer-
schein wird auch fast überall vorausgesetzt. Dar-
über hinaus orientieren sich die Anforderungen
weniger an einer musikalischen Vorbildung, dafür
umso mehr an technischem Verständnis. Der Veran-
staltungstechniker ist weit weniger kreativ, als die
meisten denken. Viele Ausbildungsbetriebe setzen
sogar Abitur oder Fachabitur voraus. Eine robuste
Konstitution schadet nicht, mitunter fordern Arbeit-
geber für bestimmte Tätigkeiten (Rigging, Höhenar-
beit) auch Gesundheitschecks.
Uli Hoppert
Du merkst schon, das ist ganz
schön kompliziert, herauszufin-
den, wer eigentlich was darf. Um
hier Licht ins Dunkel zu bringen,
sprachen wir mit dem Meister
der Veranstaltungstechnik Falco
Zanini über seine Erfahrungen
aus langjähriger Praxis und
welche Fehler am häufigsten ge-
macht werden.
Music nStuff: Ab wann brauche ich für meine Veranstaltung einen
Veranstaltungstechniker?
Falco Zanini: Ich gehe davon aus, dass du eine fertig ausgebildete
Fachkraft für Veranstaltungstechnik meinst, denn „Techniker“ kann
sich jeder nennen. Wenn du also sicher sein willst, dass die für deine
Veranstaltung passende Technik richtig aufgebaut und bedient wird,
solltest du darauf achten, dass der von dir ausgewählte Dienstleister
über ausgebildete Fachkräfte und einen Meister verfügt.
MnS: Was darf ich als Musiker selbst machen?
Falco: Der Musiker darf seine Instrumente aufbauen und anschließen,
seine PA und das Licht. Dennoch ist eine Elektrofachkraft nötig, wie
schon erwähnt. Dabei geht es auch im schlimmsten Fall um Versicher
ungsfragen, wenn etwas in die Hose gegangen ist. Es darf auch nicht
vergessen werden, dass alle Betriebsmittel – besonders die elektri-
schen – regel mäßig (mindestens jährlich) durch eine EFK geprüft wer-
den müssen.
MnS: Wer überprüft eigentlich, ob bei öffentlichen Veranstaltungen
alles mit rechten Dingen zugeht?
Falco: Das richtet sich danach, ob die Veranstaltung im Regelungs
bereich der Versammlungsstättenverordnung oder des Ordnungs-
rechts stattfindet und welche Teilbereiche zu kontrollieren sind. Vor
Ort hat der Veranstalter in der Regel mit der Bauaufsicht und der Feu-
erwehr zu tun, und natürlich mit dem Ordnungsamt. Eine wirkliche
Kontrolle findet bestenfalls bei größeren Veranstaltungen statt. Viel
zu häufig ist es leider so, dass die Kontrollbehörden keinerlei Personal
mehr haben, um wirksame und präventive Kontrollen durchführen zu
können. Oft ist es so, dass sich erst nach einem Unfall das Amt für Ar-
beitsschutz und die Staatsanwaltschaft darum kümmern. Dann ist es
jedoch zu spät …
44 1 | 2017
FALCO ZANINIWER DARF EIGENTLICH WAS?
Woraus besteht ein Klavier?Hauptmaterial ist zu rund 70 Prozent Holz. Je nach
Bauteil kommen verschiedene Hölzer zum Einsatz
(Ahorn, Erle, Fichte und andere). Die Saiten bestehen
aus Stahldraht, der im Bass mit Kupfer umsponnen
ist. Ein mittelgroßes Klavier verfügt über 225 bis 230
Saiten unterschiedlicher Länge und Durchmesser.
Eingespannt sind die Saiten in einen gusseisernen
Rahmen. Bei den Tasten kommen Holz, Kunststoff,
Knochen und selbst Elfenbein zum Einsatz.
Warum hat ein Klavier 88 Tasten?Ein normales Klavier verfügt heute meist über 88 Tasten, was
7 ¼ Oktaven bzw. den Tonhöhen A2 bis c5 entspricht. Einige
größere Konzertflügel sind mit vollen 8 Oktaven ausgestattet
(97 Tasten). Noch zur Zeit Mozarts betrug der Tonumfang meist
lediglich 5 Oktaven (61 Tasten). Dass im Laufe der Zeit weitere
Tasten hinzukamen, ist vor allem auf den erweiterten Einsatzbe-
reich als Solo-, Begleit- und Ensemble-Instrument zurückzufüh-
ren. In der Praxis ist hierfür mit fast 8 Oktaven ein Großteil des
musikalisch relevanten Spektrums abgedeckt (der menschliche
Hörbereich umfasst etwa 10 Oktaven). Dass es meist genau 88
Tasten sind, ist letztlich bloß eine Konvention.
Seit wann gibt es Klaviere?In seiner modernen Form wird das Klavier ab Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Ursprünglich bezeich-
nete man alle Tasteninstrumente mit dem Wort „Clavier“. Um 1700 entwickelte Bartolomeo Cristofori das
Hammerklavier. Anders als bei früheren Tasteninstrumenten wie dem Cembalo wurden die Saiten hier
nicht mehr durch Federkiele angerissen oder mit Metallplättchen angeschlagen. Stattdessen erzeugten
mit Leder (später: Filz) überzogene Hämmer den Ton. Dank der neu entwickelten Mechanik war es
Pianisten nun erstmals möglich, in unterschiedlichen Lautstärken zu spielen. Moderne Klaviere
verfügen im Gegensatz zu den Vorläufern über stärker gespannte und dickere Saiten, was eine
Metall- anstelle einer Holzrahmenkonstruktionen notwendig machte.
Das Klavier gehört zweifellos zu den bekanntesten und beliebtesten Musikinstrumenten – und es scheint auch völlig klar, warum ein Klavier so ist, wie es ist. Aber was weißt du wirklich über dieses Tasteninstrument? Wir liefern spannendes Wissen rund um die (meist 88) Tasten.
Wissen kompakt: Klavier
Eine Welt der Klänge
46 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Wie viele Klaviere gibt es in Deutschland?In Deutschland gibt es einer Studie zufolge rund acht Millionen Klaviere. Das mag nach sehr viel klingen.
Bedenkt man aber, dass laut Umfragen 60 Prozent der Menschen in den entwickelten Ländern gern
Klavier spielen würden, relativiert sich das. Trotzdem scheint der Markt zumindest
im Westen einigermaßen gesättigt: So wurden etwa vor dem ersten Weltkrieg in
Deutschland jährlich noch mehr als 200.000 Klaviere gefertigt, während es heute
nur noch um die 10.000 sind. Neben der Globalisierung und dem Erfolg digitaler
Instrumente dürfte das vor allem einen Grund haben: Klaviere halten schlicht lange
– wer einmal eines in der Familie hat, benötigt so schnell kein neues. Aktuell werden die
meisten Klaviere übrigens nicht in Europa oder Amerika verkauft, sondern in China.
Was unterscheidet Flügel von Klavieren?Der wichtigste Unterschied zwischen Flügel und her-
kömmlichem Klavier betrifft die Lage der Saiten und
die Mechanik: Beim Flügel sind die Saiten waagerecht
angeordnet, während sie beim Klavier senkrecht verlau-
fen. Entsprechend schlagen die Hämmer beim Flügel von
unten nach oben, beim Klavier von hinten nach vorne.
Auch hinsichtlich der Dämpfung gibt es einen
Unterschied: Beim Klavier ist diese aufrecht und
wird an die Saiten gedrückt. Bei der Flügelme-
chanik liegen die Dämpfer dagegen von oben auf
den Saiten. Durch seinen großen Resonanzboden
und die längeren Saiten ist der Flügel dem Klavier
außerdem meist klanglich überlegen. Übrigens:
Anders als oft angenommen, ist das Klavier aus
dem Flügel entstanden und nicht umgekehrt.
Welche Funktionen haben die drei Pedale?Sowohl Klavier wie auch Flügel verfügen über drei
Pedale. Links findet sich beim Klavier das Piano-Pe-
dal, das die Distanz zwischen Hämmern und Saiten
verringert. Hierdurch wird leises Spielen erleichtert.
Das Moderator-Pedal in der Mitte schiebt einen Filzstreifen
zwischen Hämmer und Saiten und es wird ebenfalls leiser. Rechts
befindet sich das Sustain-Pedal. Hiermit werden sämtliche Dämpfer von
den Saiten abgehoben – die Saiten schwingen weiter. Beim Flügel verschiebt
das linke Pedal das Spielwerk nach rechts, was eine Veränderung des Timbres
sowie einen etwas leiseren Klang zur Folge hat. Das mittlere Pedal (Sostenuto)
ermöglicht es, einzelne Töne zu halten – es lässt nur den zum Zeitpunkt der Pedalbetä-
tigung angeschlagenen Ton fortklingen. Rechts ist bei beiden meist dieselbe Funktion.
www.musicnstuff.de 471 | 2017
A lso unbedarftem Musikfan ist einem – gera-
de in kleineren Clubs – vielleicht schon mal
aufgefallen, dass neuerdings bei gar nicht weni-
gen Bands der Schallpegel von der Bühne plötzlich
deutlich geringer ist. Steht man in der ersten Reihe
und bekommt nicht die volle Ladung FoH-Beschal-
lung ab, kann es sogar passieren, dass man nahezu
nur noch Drums hört. Was ist da los, warum sind
die Musiker auf der Bühne so leise?
Das Zauberwort heißt InEar-Monitoring. Das
bedeutet nichts anderes, als dass die Musiker nicht
mehr auf Wedges (diese schrägen Boxen, die vor
den Musikern auf dem Boden liegen) zu ihren Fü-
ßen und Sidefills von der Seite setzen (und ihre
eigenen Amps), um auf der Bühne zu hören, was
sie und die anderen in der Band machen, sondern
Kopfhörer in den Ohren haben, durch die sie vom
Monitormischer einen möglichst perfekten Mix auf
ONLINE
WEITERLESEN
und mehr erfahren
48 1 | 2017 www.musicnstuff.de
In Sachen Equipment hat sich in den letzten Jahrzehnten ja viel getan. Eine der tiefgreifendsten Entwicklungen ist sicher die zunehmende Popularität von InEar-Monitoring. Doch warum sollte man auf den Knopf im Ohr setzen? Und wie kann der Umstieg gelingen? Wir zeigen es dir.
www.musicnstuff.de/-stage/artic
le/workshop-inear-monitoring
Nur Musik im KopfWorkshop: Umstieg auf InEar-Monitoring
die Ohren gelegt bekommen. Das hat zur Folge,
dass dieser Lärmfaktor von der Bühne schon mal
entfällt – und die Musiker einen nahezu optimalen
Sound auf den Ohren haben.
Der nächste Schritt war, dass immer mehr Mu-
siker – und die Tontechniker danken es ihnen
– dazu übergingen, ihren Sound auf der Bühne
nicht mehr mit lauten Amps und Mikros ins
Mischpult zu bringen, sondern mit Preamps,
DI-Boxen oder direkt aus dem Tasteninstrument.
Dadurch sinkt der Lärmpegel auf der Bühne noch-
mals erheblich. Der große Vorteil: In die immer
noch auf der Bühne verwendeten Mikros – zum
Beispiel für Gesang, Drums, Bläser usw. streut deut-
lich weniger unerwünschter Krach. Folglich ist es
für den Tontechniker viel leichter, diese Signale
schön sauber in den Mix zu integrieren. Das hilft
dem Gesamtsound der Band – und auf und direkt
vor der Bühne wird es leise(r).
Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt des InEar-
Monitorings ist, dass der Sound für die Musiker
quasi immer gleich ist. Denn es gibt deutlich weni-
ger Raumeinflüsse bei unterschiedlichen Locations,
man hat nicht immer wieder andere Monitorboxen
oder Pulte. Wenn das Setup einmal steht, muss man
nur noch minimal anpassen. Gerade wer bisher
in kleinen bis mittleren Clubs das Hausequipment
genutzt hat und daher jeden Abend vor neuen
Herausforderungen stand, wie er einen guten Mo-
nitorsound hinbekommt, damit die Band optimal
performen kann, wird von InEar-Monitoring und
eigenem Equipment maximal profitieren. Warum
steigen dann nicht alle Bands darauf um? Naja, der
Wechsel bringt einiges mit sich. Zunächst natürlich
die Kosten für das neue Equipment, aber auch die
Einarbeitung ins neue Setup – und
ein komplett neues Feeling.
Modernes Monitor-Setup:
Rackmischer mit Tabletsteuerung
sind kompakt und flexibel nutzbar.
Um auch praktisch nachvollziehen zu können, wie der Umstieg von
klassischem auf InEar-Monitoring laufen kann, werden wir die Münch-
ner Band Tenside bei ihrem Wechsel auf die Hörer im Ohr für die Bühne
begleiten. Zunächst wollten wir von dem Quartett allerdings erstmal
erfahren, warum sie auf InEar-Monitoring umsteigen wollen.
Music nStuff: Wann kam bei euch als Band das erste Mal die Idee
auf, auf InEar-Monitoring umzustellen?
Tenside: Das ist sicher schon gute zwei bis drei Jahre her. Wir wollen
das schon sehr lange, nur hat es sich bei uns finanziell leider bisher
nicht gelohnt umzustellen. Wir wollten da auch nie halbe Sachen ma-
chen. Wenn, dann ein anständiges und professionelles System.
MnS: Was stört euch live an konventionellem Monitoring?
Tenside: Nicht konsequent bei jeder Show einen gleich guten Sound
auf der Bühne zu haben. Zum Glück spielen wir inzwischen meistens
Venues, in denen es ein einigermaßen gutes Monitorsystem gibt. Al-
lerdings gibt es auch immer wieder Shows, bei denen die Monitore
entweder zu wenig Leistung haben, schlecht klingen oder teilweise
schlicht kaputt sind. Zudem kommt es leider manchmal vor, dass der
örtliche Monitormischer nichts von seinem Job versteht. Da wir kom-
plett digital spielen und keine Gitarrenboxen mehr auf der Bühne ha-
ben, sind wir auf einen guten Monitorsound angewiesen.
MnS: Welche positiven Veränderungen versprecht ihr euch vom
InEar-Monitoring?
Tenside: Wie gerade schon erwähnt, erhoffen wir uns damit einen
gleichbleibend guten Sound, egal wann und egal auf welcher Bühne
wir spielen. Die Performance leidet einfach darunter, wenn man sich
selbst oder seine Mitmusiker nicht richtig hören kann. Natürlich geben
wir jedes mal 100 %, auch wenn wir mal einen schlechten Sound auf
der Bühne haben. Aber um wirklich eine perfekte Show abliefern zu
können, muss man sich auch völlig darauf konzentrieren können, statt
sich nebenbei noch mit Moni-
torproblemen herumschlagen WEITER NÄCHSTE SEITE
PRAXISBEISPIEL –TENSIDEWIE KLAPPT DER UMSTIEG?
www.musicnstuff.de 491 | 2017
Was brauche ich zum Start? Um diese Frage zu beantworten, gehen wir davon
aus, dass du bisher noch keinerlei eigenes Monito-
ring-Equipment hast. Dann gehen wir die Signal-
kette mal durch. Zunächst gehen alle Signale von
der Bühne zum FoH-Mischpult. Erste Frage: Soll der
Mann, der den Saalsound macht, auch den Moni-
torsound machen? Falls nicht – und das werden die
meisten Bands wollen – benötigst du sogenannte
Splitter, um die Signale zu teilen, quasi zu klonen
– und sie dir auch zu deinem Monitormischer zu
schicken. Den brauchst du natürlich auch. Dazu
sollte sich einer aus der Band (oder gar ein externer
Monitormischer) um den Mix für alle kümmern.
Dieser geht dann über die Aux-Wege wieder zurück
auf die Bühne. Allerdings werden die meisten Mu-
siker – Drummer, Percussionisten oder Keyboarder
sind hier meist außen vor – keine Kabel hinter sich
herschleppen wollen. Man benötigt also entspre-
chend viele Funksysteme, um die Signale drahtlos
zu den Musikern zu schicken. Hierbei ist zu beach-
ten, dass diese möglichst latenzarm sind. Außerdem
hat es sich in der Praxis bewährt, Funkmikros und
Gitarrensender (also Signale, die zum Pult gehen)
sowie die Monitorsignale (die vom Mixer kommen)
über verschiedene Frequenzbereiche zu schicken.
Das hat unter anderem den Vorteil, dass man mehr
Luft nach oben hat, was parallel genutzte Funkstre-
cken betrifft. Mit diesem (grob dargestellten) Setup
kann man schon gut arbeiten.
Noch etwas Luxus gefällig?Das Ganze kann man dann noch pimpen, etwa mit
Ambience-Mikros, die die Stimmung in der Halle
einfangen. Oder mit Personal 3-D-Monitoring, wie
es die Firma Klang Technologies anbietet. Diese und
weitere Themen findest du ausführlich auf unserer
Website www.musicnstuff.de. Jan Hoffmann
zu müssen. Zudem wollen wir dadurch auch unsere Performance ver-
bessern. Man achtet noch mehr auf kleine Fehler, wenn man wirklich
jeden einzelnen Ton hört.
MnS: Wie sieht eure Situation live aus? Habt ihr einen extra
Monitormischer?
Tenside: Sofern es keinen separaten Monitorplatz mit Personal gibt,
macht unser FoH-Mann unser Monitoring mit.
MnS: Ketzerische – nicht ganz ernst gemeinte – Frage: Ihr seid eine
Metal-Band ... ist InEar-Monitoring noch Metal?
Tenside: Kein Kommentar … Nein, Scherz. Ich kenne persönlich nur
noch sehr wenige Metal-Bands im professionellen Bereich, die kein In-
Ear-Monitoring verwenden. Und ich verstehe auch nicht, was das mit
„nicht Metal sein“ zu tun haben soll. InEar-Monitoring ist ein Fortschritt
in der Veranstaltungstechnik, der es uns Musikern ermöglicht, unsere
Performance für uns selbst und dadurch auch für die Fans immer wei-
ter zu verbessern. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte.
MnS: Wann und wo kann man euch in nächster Zeit live sehen? Und
plant ihr da schon das InEar-System zu nutzen?
Tenside: Bereits bestätigte Festivals für den Sommer sind das Heavy
Dayz Festival und das With Full Force – und natürlich wollen wir ab
sofort jede Show mit InEar-System spielen. Es ist noch einiges mehr
geplant, auch bezüglich Tour. Sobald wir hier mehr wissen erfährt man
das selbstverständlich sofort über unsere Social Media Kanäle.
Weitere Infos:
Website: www.tenside-music.de
Facebook: www.facebook.com/TENSIDE
PRAXISBEISPIEL –TENSIDE… WEITER GEHTS …
Mix dich selbst: Monitorsteuerung per Tablet wird immer beliebter.
Für bessere Shows:
Tenside setzen auf
InEar-Monitoring.
50 1 | 2017 www.musicnstuff.de
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le/workshop-m
usiktheorie-dreikla
ng
Traurig oder froh – Moll oder Dur: Wie die einzelnen Töne innerhalb eines Akkordes zueinander stehen, ist entscheidend für den Klangcha-rakter. In diesem Workshop erfährst du, was es mit dem Dreiklang auf
sich hat und was das Geheimnis hinter den Dur- und Moll-Akkorden ist.
Workshop: Musiktheorie
Wenn Töne harmonieren
A ls Akkord wird in der Musik
das gleichzeitige Erklingen un-
terschiedlicher Töne bezeichnet, die sich
harmonisch deuten lassen. Der einfachste
und „berühmteste“ unter ihnen ist der soge-
nannte Dreiklang, dessen Charaktereigenschaft
es ist, dass seine Töne im Terzabstand zueinander
stehen – man nennt dies auch Terzschichtung. Ein
Dreiklang besteht also aus Grundton, Terz (3. Ton
vom Grundton aus) und der Quinte (5. Ton vom
Grundton aus). Übrigens muss dabei der tiefste
Ton nicht unbedingt der Grundton des Akkords
sein, aber dazu später mehr.
Die Grundtypen des DreiklangsDer Dreiklang besteht immer aus der Schichtung
von zwei Terzen. Da es jedoch die große (vier
Halbtöne) und kleine (drei Halbtöne) Terz gibt, er-
geben sich zwangsläufig bei der Schichtung vier
verschiedene Terzkombinationen, die Grundtypen.
Die vier Dreiklangtypen lauten:
• Dur Akkord == große und kleine Terz
• Moll-Akkord == kleine und große Terz
• verminderter Akkord == kleine und kleine Terz
• übermäßiger Akkord == große und große Terz
Die letzten beiden werden übrigens nach ihrem
Rahmenintervall (Abstand zischen tiefsten und
höchsten Ton) benannt: verminderte bzw. übermä-
ßige Quinte.
Dur
Die 4 Akkordtypen im Überblick
C-Dur Grundton große Terz Quinte
C-Moll Grundton kleine Terz Quinte
Mol
l
C übermäßig Grundton große Terz
überm.Quinte
Grundton kleine Terz
über
mäß
igve
rmin
dert
vermind.Quinte
C vermindert
52 www.musicnstuff.de1 | 2017
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QUICK-CHECKDEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND
Damit du dein erlerntes Wissen jetzt auch gleich festigen kannst, haben wir uns hier ein paar nette Übungen
ausgedacht. Die Auflösung findest du im entsprechenden Artikel auf www.MusicnStuff.de.
Der Dreiklang und seine Umkehrungen
Je nachdem wie du die ein-
zelnen Töne des Dreiklangs
anordnest, verändert sich zwar
sein Klangbild, der Akkord bleibt
allerdings immer der elbe. Man nennt
dies lediglich die Umkehrung. Drei Töne
heißt folglich: Es gibt zwei Umkehrungen
und eine Grundstellung – letzteres wird
auch als Quintlage bezeichnet. Was hat
es aber mit den Umkehrungen auf sich?
Nimmst du den Grundton (untersten Ton)
und packst ihn oben drauf, dann ist der
Dreiklang immernoch derselbe, es han-
delt sich immer noch um die selben drei
Töne, die angespielt werden. Der einzige
Unterschied: Der Grundton liegt nun oben
statt ganz unten. Diese Variante wird als
„Dreiklang in Oktavlage“ oder 1. Umkeh-
rung bezeichnet, da der Grundton dersel-
be Ton wie die Oktave ist. Spielst du nun
das Spiel weiter und packst die Terz jetzt
noch ganz obendrauf, bekommst du folge-
richtig den „Dreiklang in Terzlage“ oder
einfacher: die 2. Umkehrung. Übrigens: In
der Klassik nennt man die 1. Umkehrung
Sextakkord und die 2. Umkehrung Quart-
sextakkord. Manuela Müller
Akkordsymbole des Dreiklangs
Die Umkehrungen des Dreiklangs
G übermäßig
G vermindertG-MollG-Dur
G Gm G0 G+
Wie so oft in der Musik, versucht man auch hier
die Notation zu vereinfachen und verwendet
sogenannte Akkordsymbole (siehe oben). Der
Großbuchstabe beschreibt dabei immer den je-
weiligen Grundton – in diesem Beispiel „G“.
Grund-stellung
1. Umkehrung
2. Umkehrung
Grund-stellung
Quintlage QuintlageOktavlage Terzlage
HE+FmH0D+F0Gm2) Notiere zu den Dreiklängen die 1. und 2. Umkehrung:
1) Vervollständige die folgenden Akkorde:
3) Bilde die Grundstellung der angegebenen Akkorde:
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Entertainment &
FACHLITERATUR
für Musiker &
Techniker auf
www.musicnstuff.de
Redaktions
T I P P
Nach dem „Groove Book“ ist Jost
Nickels „Fill Book“ der konsequen-
te weitere Schritt. Dabei geht Jost
Nickel gleich umfassend (MP3
CD und Online Videos inklusi-
ve) und von Anfang an durchaus
anspruchsvoll an die Sache heran. Ins-
trumentierung/Verteilung über das Drumset, Ak-
zente, Verdoppelungen und Gesamtdynamik sind
Selbstverständlich wurde der Jazz nicht
an einem Tag „erfunden“, sondern ent-
wickelte sich nach und nach aus verschie-
denen musikalischen Strö-
mungen. Den Startpunkt
setzten dabei vermutlich
der US-Bürgerkrieg der
1860er und die anschlie-
ßende Befreiung vieler
Afro-Amerikaner, die ihre
musikalischen Ideen nun
viel freier ausleben konn-
ten. In den Schmelztiegeln
der Großstädte im Osten
der USA entstand so ab der
Jahrhundertwende hoch-
komplexe, aber auch sehr
tanzbare und gleichzeitig
völlig neuartige Musik –
der Jazz eben.
Doch wie soll man die Entwicklung seitdem dar-
stellen, ohne in trockene Faktenauflistungen ab-
zudriften? Autor Philippe Margotin betrachtet zu die-
sem Zweck nur ganz grundsätzliche Strömungen und
erklärt die einzelnen Entwicklungen dann anhand
diverser herausragender Künstler wie etwa Louis
Armstrong, Duke Ellington oder Benny Goodman.
Doch keine Sorge, auch aktuellere Jazzer werden im
hinteren Teil des Buches behandelt. Das Vorgehen hat
auf jeden Fall den Vorteil, dass das ganze Buch sehr
unterhaltsam ist und man die einzelnen Zusammen-
hänge und wer wen beeinflusst hat, sehr gut versteht.
Zudem ist das Ganze auch optisch schön dargestellt
und kommt als solide Hardcoverausgabe. Und zum
Schluss gibt es noch eine Empfehlung für die perfekte
Jazzplattensamlung. Ein runder Abschluss.
Sehr empfehlenswert: Philippe Margotin schafft
es mit „100 Jahre Jazz“ insbesondere Neueinstei-
gern in das Thema einen einfachen und unterhalt-
samen Zugang zu dieser Welt zu ermöglichen. So
macht das reichlich Spaß – und füttert das musik-
historische Grundwissen. jh
Philippe Margotin100 Jahre Jazz ISBN: 978-3-667-10607-0Verlag: Delius Klasing; Preis: 59,90 €
Die ganze Rezension findest du unter:
www.musicnstuff.de/people-rezension/article/
rezension-delius-klasing-100-jahre-jazz
Jost Nickel Fill Bookvon Jost Nickel
Verlag: Alfred Music ISBN: 978-3-943638-94-3
Preis: 21,95 EUR
Text
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Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/drum-rezension/
article/rezension-jost-nickel-fill-book
die grundlegenden Ansätze, mit denen die Kapitel
Sechzehntel, Triolen, Sechzehnteltriolen und Zwei-
undreissigstel sowie weitere Zusatzkapitel ange-
gangen werden. Die Grundfiguren werden dabei
immer schon mit Single/Double-Schlägen, Hand-/
Fußkombinationen und rhythmischen Verschie-
bungen ausgeführt. Zur Belohnung erhält man
mächtigen Arbeitsstoff von hoher Qualität, der zu
viel Vergnügen und der Entwicklung einer eigenen
„Fill-Kompetenz“ führt. Daumen hoch! wr
54 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Hört man das fertige Album, kann man nur ganz
schwer nachvollziehen, wie die Songs entstanden
sind und wie im Studio gearbeitet wurde. Abhilfe
schafft da beispielsweise die tolle DVD bzw. Bluray
„One More Time With Feeling“ von Nick Cave & The
Bad Seeds. Im Zentrum des supercool in schwarz-
weiß gedrehten Films stehen hier die Recordings zum
Album „Skeleton Tree“ inklusive Studioauftritten.
Hautnah bekommt
man mit, wie die abge-
brühten Musiker doch hoche-
motional an den Songs feilen. Nach
dem großen Erfolg im Kino kann man das
jetzt auch bequem zu Hause erleben. Richtig tolle
Kombination aus Sound und Bildern. jh
Simply Classic Rock Guitarvon Achim Göres Verlag: Schott MusicISBN: 978-7957-1089-7Preis: 23,00 EUR
One More Time With Feelingvon Nick Cave & The Bad Seeds
Label: Bad Seed Ltd
Die Lang Lang Klavierschulevon Lang Lang
Verlag: Alfred Music Preis: je 12,95 EUR
Mehr über das Buch liest du hier:
www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/
rezension-schott-music-simply-classic-rock-guitar
Mehr über die DVD liest du hier:
http://www.musicnstuff.de/people-rezension/article/
rezension-one-more-time-with-feeling
Spieltechnik, Harmonielehre, Akkordaufbau – das alles ist wichtig,
aber die meisten Gitarristen wollen einfach nur spielen. Damit
das von Beginn an gut läuft, liefert „Simply Classic Rock Guitar“ von Achim Gö-
res genau das, was der Titel verspricht. Rockklassiker in einfach spielba-
ren Versionen zum Spaß haben. Noch leichter macht er es dadurch,
dass er jeden Song in „Häppchen“ unterteilt. Erst gibt es Übun-
gen, dann geht‘s an die Begleitung des Songs. Dieser
ist als Leadsheet mit Akkordsymbolen und Text
notiert. Optional folgen dann meist etwas
schwierigere Arrangements. So macht
das Spielen Spaß – und man lernt
sehr viel. jh
Mehr über die Buchreihe liest du hier:
www.musicnstuff.de/keys-rezension/article/
rezension-alfred-music-die-lang-lang-klavierschule
Lang Lang ist einer der bekanntesten Pianisten der Welt, der selbst
jenseits der Klassiker hohes Ansehen genießt. Mit seiner Klavierschul-
reihe will er junge Klavierfreunde auf seine ganz eigene Weise fürs
Tasteninstrument begeistern, was Spaß und schnelles Vorankommen
verspricht. Er scheut nicht den Vergleich zwischen Üben und dem
Training beim Sport, und so wird schnell klar: Nur wer übt, kann
ein Meister werden. Er setzt in seinen Büchern auf Spaß und
abwechslungsreiches Üben: So legt er Wert auf Bildung
bei Theorie-Spielen und Üben mit schönen Liedern –
aber auch Hör-Pausen bekommen Beachtung.
Ganz im Sinne: Den Meistern zuhören
schult. Kunstwerke von Malern die-
nen darüber hinaus, die Vor-
stellung und Kreativität
zu schulen. mm
www.musicnstuff.de 551 | 2017
Education
Das ist neu in Sachen Equipment
Einige von vielen NeuenHier findest du eine kleine Übersicht der coolsten aktuellen Produktnews. Ausführliche Infos dazu und viele weitere Neuheiten in Sachen Technik und Instrumente gibt es auf: www.musicnstuff.de
Bock auf einen neuen Sound an
den Drums? Dann sind der Big
Fat Snare Drum „Bling Ring“
und der „Neck Tie“ genau
das richtige. Einfach auf die Becken
packen – und schon gibt es erstklassige
Sizzle- Sounds.
Die Line 6 Variax Shuriken ist das erste Signature- Modell
der Modeling Pioniere. Und da es für Steve „Stevic“
MacKay von „Twelve Foot Ninja“ ist, versteht sich,
dass der Fokus auf Heavy-Sounds liegt. Das
unter streichen auch die Optik und die
27“- Bariton-Mensur. So
heavy war die Variax
noch nie.
Besseren Sound für
iPhone und iPad bietet die
IK Multimedia iRig Recorder 3 App.
Damit lassen sich Audio- sowie Video-
dateien umfassend und direkt auf
dem Mobilgerät bearbeiten.
Preise (UVP): kostenlos / 7,99 Euro
HK Audio erweiterte
seine LUCAS-Nano-Serie
um das Modell LUCAS
Nano 602. Wer eine gut
klingende, möglichst
kompakte und leichte
PA sucht, wird hier
fündig. Preis (UVP):
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Ortega zeigt mit dem Seadevil einen coolen
Helfer fürs Pedalboard. Hier werden
ein sehr genaues Stimm gerät mit Mu-
te-Funktion und eine helle
LED- Beleuchtung gekonnt
kombiniert.
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56 1 | 2017
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Mit der Digital-6000-
Funkserie präsentierte Senn-
heiser ein professionelles Wi-
reless-System, das viel Flexibilität und einfache Bedienung
bietet. Dazu gibt es neben den üblichen Komponenten auch ein
19“-Lade gerät für die integrierten Akkus. Hiermit hat man immer genug
Saft, um die komplette Session durchhalten zu können.
Die Idee hinter den Yamaha-Rydeen-Modellen ist, auch Ein-
steigern ein ordentliches Drumset zu bieten. Die fünf teiligen
Schlagzeuge gibt es in unterschiedlichen Größen und in sechs
verschiedenen Farben. Dazu kommt hochwertige Hardware.
So kann die Drummerkarriere starten.
Der IMG STAGELINE
MINICUBE-60 ist ein
kompakter Movinghead
für eine lebendige
Lichtshow. Ambi-
tionierten Nutzern
stehen im detaillierten
DMX-Modus 69 Kanäle
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zur Verfügung.
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Gitarren saiten über-
haupt noch etwas ver-
bessern? Ernie Ball sagt
ja und zeigte auf der NAMM
die neuen Paradigm-Saiten.
Diese sind so langlebig, dass
der Hersteller ganze 90 Tage
Garantie darauf gibt. Erhältlich
für E- und Akustikgitarre in diversen Varian-
ten und Saitenstärken.
Lehle zeigte im
letzten Jahr mit
dem Stereo
Volume, wie gut
ein Lautstärke pedal
sein kann. Jetzt wird die
Serie um die Modelle Mono Volume und
Mono Volume 90 veröffentlicht. Hier findet
jeder das passende Modell für sein Setup.
Preise (UVP): 199 Euro (Mono Volume),
239 Euro (Mono Volume 90)
www.musicnstuff.de 571 | 2017
Die ARC USB von RME ist eine USB-MIDI-
Remote-Control, die kompatibel zu
Windows und Mac OS X ist. Damit
kann man die Vorzüge digitaler
Aufnahmen mit haptisch
ansprechender Kontrolle
kombinieren.
Paiste legte zwei Klassiker
in überarbeiteten Versionen
vor: die Serien 900 und Color
Sound 900. Die klingen nicht nur
klasse, sondern sehen auch fantas-
tisch aus. Selbst bei den Größen hat
man reichlich Auswahl.
Auf der NAMM
stellte Dexibell seine
erste digitale Orgel vor:
die Classico L3. Eine innovati-
ve Bedienung ermöglicht die Einbin-
dung aller Features einer klassischen
Orgel in ein portables Keyboard-Format.
Die LD Systems MAUI 5 GO ist
laut Hersteller die erste mobile,
batteriebetriebene Säulen-PA
der Welt. Sie bietet satte sechs
Stunden Laufzeit bei rich-
tig fettem Sound. Und
geht doch mal der
Strom aus, kann man
einfach und schnell
den Akku wechseln.
Lewitt erweitert sein Pro-
gramm um das LCT 440
PURE, ein Großmembran-
Konden satormikrofon
mit Nieren charakteristik
in kompakter Bauform.
Primäres Ziel war best-
möglicher Klang bei
maximaler Benutzer-
freundlichkeit.
Preis (UVP): 333 Euro
Steinberg präsentiert die VST-
Instru mente HALion 6 und HALion
Sonic 3. Mit massenhaft neuen Sounds,
Wavetable-Synthese der neuesten Ge-
neration sowie vielen atemberauben-
den neuen Tools für Sound-Design und
das Erstellen eigener Instrumente.
Preis (UVP, HALion 6) : 349 Euro
58 1 | 2017 www.musicnstuff.de
Der Mackie Big Knob Studio ist nicht nur ein
Monitor- Controller, sondern gleichzeitig ein hoch-
wertiges Audio-Interface. Damit bietet er sich für den
Einsatz im Home-Studio ebenso an wie fürs mobile
Recording. Ergänzt wird die Big-Knob-Familie von
den Modellen Big Knob Passive und Big Knob Studio+.
Preis (UVP): 260,61 Euro
KS Audio stellt den TPD
SUB vor, einen Subwoofer der Superlative: 8.000
Watt Spitzenleistung, Dante-Option und KS Remote.
Zu sehen ist der Meilenstein in der KS-Audio-Historie
auf der ProLight + Sound in Halle 3.1., Stand A71.
Die neuen
Odyssey-FS-Modelle
von ARP sind nicht nur etwas größer als die
bisherige Neuauflage des ARP, sondern noch mal deutlich
näher an den Klassikern dran. Preis (UVP): je 1.559 Euro
Die New Yorker Soundschmiede Tech 21
bringt mit dem GED-2112 Geddy Lee
Signature SansAmp einen Basspreamp
der Extraklasse auf den Markt, der die
Sound features aus mehreren Geräten in
einem kompakten Gehäuse vereint.
Preis (UVP): 629 Euro
Die Kala Jazz Tenor Ukulele
sieht nicht nur elegant aus, sie
klingt auch angenehm weich
und tragend. Für den Einsatz
auf der Bühne ist sie mit einem
NFX-Pickup/EQ-System von
Shadow ausgestattet.
Preis (UVP): 470,47 Euro
Remos „Classic
Fit“-Felle richten
sich an Nutzer von
Vintage-Trommeln, die Probleme damit
haben, gewöhnliche, moderne Felle auf ihre
alten Kessel zu bekommen. Dank eines dünneren Rands
kommen die Modelle deutlich besser mit nicht so prä-
zise gefertigten Kesseln klar. Als Classic Fit erhältlich:
Ambassador coated / clear sowie Diplomat Fiberskyn
www.musicnstuff.de 591 | 2017
Test: ROLI Blocks
Modularer BlockMit den ROLI Blocks ist ausdrucksstarkes Musizieren ohne Vorkenntnisse möglich. Dazu gibt es mit Lightpad, Loop und Live drei Block-Varianten, die ein individuelles Setup ermöglichen. Auch zur Steuerung von Audio-Software sind die Multitalente bestens geeignet.
M obil und handlich sind die Blocks, die aus
einem stabilen Metallgehäuse mit robuster
Bedienoberfläche bestehen. Zum mobilen Einsatz
genügt es, die Noise-App auf iPad oder iPhone zu
laden und schon geht es los. Da es mit den Blocks
von ROLI sehr einfach ist, spielerisch zu
musizieren, benötigst du kaum Zeit, um
die Funktionsweise zu erlernen. Beson-
ders einfach ist es, wenn du neben dem
Lightpad einen Loop Block und einen
Live Block anschließt. Dadurch steuerst
du alle wichtigen Funktionen zum Mu-
sizieren und Produzieren direkt an den
Blocks. Gespielt wird über die Ober-
fläche des Lightblocks. Durch Auswahl des Modus
entscheidest du, ob du sie als Drumpad, Controller
für Lautstärke und Effekte oder zum Spielen von
Noten einsetzt. Über die berührungsempfindliche
Oberfläche steuerst du dabei zeitgleich Tonhöhe,
Anschlagsdynamik und weitere Synthparameter.
ROLIs Blocks zeigen, dass gute Ideen weder groß
noch teuer noch kompliziert sein müssen. Die
modularen Controller-Blöcke ergeben zusammen
mit der Noise-App ein hervorragendes Set zum Ent-
wickeln musikalischer Ideen. Fortgeschrittene wer-
den zudem mit der DAW-Steuerung über das Blocks
Dashboard – für das erste Templates bereitstehen
– ihre Freude haben. Malte Stamm-Gadow
Vertrieb Sound Service; www.sound-service.de
Internet https://roli.com/products/blocks
Preise (UVP) Lightpad 199,95 €
Live Block 99,95 €
Loop Block 99,95 €
Besonderes frei kombinierbar, innovative Möglichkeiten
Fakten
Anschlussfreudig: Die einzelnen
Blocks-Module kann man frei miteinander
kombinieren – einfach zusammenstecken,
fertig.
60
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1 | 2017
musicnstuff.de/-recording/artic
le/test-roli-blocks
Test: Taylor Academy Series 12e
Mehr braucht man nicht Wie viel Akustikgitarre braucht man eigentlich wirklich, um tolle Musik zu machen?Bei Taylor will man auch Ein- und Umsteiger mit kleinem Budget begeistern. Unddie Academy Series bietet richtig viel Instrument für kleines Geld.
W enn man weiß, was man tut, braucht man
nicht viel, um eine tolle Akustikgitarre zu
bauen. Ordentliche Hölzer, solide Hardware und
eine durchdachte Konstruktion. Und bei Taylor
Guitars war man schon immer darauf bedacht,
auch Einsteigern tolle Instrumente zum fairen
Preis anbieten zu können, damit diese mit Spaß
direkt voll loslegen können. Mit der in diesem Jahr
neu vorgestellten Academy Series legt man nun
die Einstiegspreise tiefer – doch ohne auf Qualität
oder intelligente Lösungen zu verzichten.
Die Serie kommt aktuell mit drei Grundmodel-
len, der 10(e), einer Dreadnought, der 12(e), ei-
nem Grand-Concert-Modell, sowie der 12(e)-N,
einer Nylonstring. Alle Modelle sind mit und ohne
Tonabnehmer-/Preamp-System erhältlich. Wir be-
kamen das Modell 12e zum Test, also die schlanke
Grand Concert mit Pickup. In Sachen Holz bringt
sie eine solide Sitkafichte-Decke sowie einen Sape-
le-Schichtholzkorpus mit. Dazu gibt es einen – Tay-
lor-typisch – geschraubten Hals aus Mahagoni mit
Ebenholzgriffbrett und 20 Bünden sowie Dots zur
Orientierung. Schön dezent, trotzdem edel.
Dann holen wir die kompakte Akustikgitarre
mal aus ihrem soliden Softcase. Der erste Ein-
druck ist schon mal top. Toller Duft, makellose
Verarbeitung und schlichte Eleganz. Ein Highlight
– gerade in dieser Preisklasse – ist die abgeflachte
Armauflage an der oberen Zarge. Auch dadurch
fühlt die Taylor Academy Series 12e sich auf An-
hieb megabequem an und hindert einen in keins-
ter Weise am Spielen. Noch schnell mithilfe des
integrierten Tuners und den feinfühligen
Mechaniken nachgestimmt – und es kann
losgehen. Die Grand Concert tönt direkt
schön ausgewogen, durchsetzungsstark
und ganz schön laut. Dieser Eindruck setzt
sich auch am Verstärker fort, denn hier
macht man es sich und dem Tontechniker
leicht, einen glänzen zu lassen. Ein rundum
gelungenes Instrument – nicht nur für
Einsteiger. Jan Hoff mann
Wie viel Akustikgitarre braucht man eigentlich wirklich, um tolle Musik zu machen?Bei Taylor will man auch Ein- und Umsteiger mit kleinem Budget begeistern. Und
Dann holen wir die kompakte Akustikgitarre
mal aus ihrem soliden Softcase. Der erste Ein-
druck ist schon mal top. Toller Duft, makellose
Verarbeitung und schlichte Eleganz. Ein Highlight
– gerade in dieser Preisklasse – ist die abgeflachte
Armauflage an der oberen Zarge. Auch dadurch
fühlt die Taylor Academy Series 12e sich auf An-
hieb megabequem an und hindert einen in keins-
ter Weise am Spielen. Noch schnell mithilfe des
integrierten Tuners und den feinfühligen
Mechaniken nachgestimmt – und es kann
losgehen. Die Grand Concert tönt direkt
schön ausgewogen, durchsetzungsstark
und ganz schön laut. Dieser Eindruck setzt
sich auch am Verstärker fort, denn hier
macht man es sich und dem Tontechniker
leicht, einen glänzen zu lassen. Ein rundum
gelungenes Instrument – nicht nur für
Jan Hoff mann
Hersteller / Vertrieb Taylor Guitars
Webseite www.taylorguitars.com
Preis (UVP) 772 €
Fakten
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www.musicnstuff .de
www.musicnstuff.de/guitars/article/test-taylor-academy-series-12e
17122_TestL_Taylor Acadamy Series.indd 61 17.03.17 04:55
www.musicnstuff.de
Test: Schlagwerk MC40 MultiClap Set
Mehr Click & ClackKleine Klanghölzchen mit großer Wirkung: Diese Allzweck-Add-ons versprechen mehr Soundraffinessen für Kreative.
Z ugegeben, als ich die MultiClaps das erste Mal
sah, dachte ich mir: „Hier versucht wohl je-
mand aus Holzresten noch Profit zu schlagen.“ Muss-
te mir dann aber sofort eingestehen: „Gut gemacht
– warum denn eigentlich nicht? Die Idee muss man
erstmal haben!“ Und die MultiClaps sind so simpel
wie genial: Man klebe mittels Klettbefestigung die-
se schmalen Klanghölzer an das Cajon (oder an die
Gitarre, Conga, was auch immer einem einfällt) und
tippe drauf. Clack! Fertig, mehr macht man damit
nicht. Trotzdem wird jedem Percussionisten
das Herz aufgehen, der bedenkt,
welche Vielzahl von dif-
ferenzierten Clack-
Sounds hier auf ihn warten – jede
Position klingt anders, wie auch die
MultiClaps verschieden klingen, da das
Set vier abgestufte Größen beinhaltet.
Selbst kleine Clap-Melodien sind damit
möglich. Ach ja: Bei den MultiClaps
handelt es sich nicht um Holzreste. Als
Material dient Wenge und die Verar-
beitung ist wie gewohnt hervorragend.
Manuela Müller
Vertrieb Elixir Strings; www.elixirstrings.de/experience
Preis 13,90 € (UVP)
Stärken Super Light (9 - 42), Custom Light (9 - 46), Light (10 - 46), Light/
Heavy (10 - 52) und Medium (11 - 49)
Fakten
Hersteller Schlagwerk; www.schlagwerk.com
Preis 18,92 € (UVP)
Größen 60 mm, 70 mm, 80 mm, 90 mm
Fakten
E lixir ist ja vor allem bekannt für seine be-
schichteten Saiten für E- und Akustikgitarre
sowie Bass. Wozu die Saiten beschichtet werden?
Das dient dazu, damit sie den Umwelteinflüssen
wie Luft, Feuchtigkeit, Schweiß usw. weniger aus-
gesetzt sind und länger halten – und auch dauer-
hafter frisch klingen. Denn wer sein Instrument
intensiv nutzt, der wird merken, dass die Saiten
schon rein akustisch mit der Zeit immer schlechter
klingen. Sie verlieren an Brillanz, an Sustain und
irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr.
Die Saiten sind der direkte Kontakt für den Spieler und gleichzeitig der Start der Signalkette. Elixir bietet hier
mit der Optiweb-Serie für E-Gitarre einen neuen Ansatz.
Test: Elixir Optiweb
Dünn, dünner, Optiweb
Elixir setzt schon seit einiger Zeit Beschichtun-
gen auf den Saiten ein – und hat jetzt ganz neu
die Optiweb-Saiten im Programm. Diese Saiten
für E-Gitarre bieten die dünnste Beschichtung der
Elixir-History und fühlen sich so wie unbeschichte-
te Saiten an. Sie spielen sich extrem angenehm an
und klingen erfreulich frisch und knallig – und das
auch noch nach diversen Spielstunden. Gerade wech-
selfaule Spieler wird das freuen. Und der etwas hö-
here Preis zahlt sich schnell aus. Jan Hoffmann
online MEHRwww.musicnstuff.de/guitars/article/test-elixir-optiweb
online MEHRwww.musicnstuff.de/drums/article/test-schlagwerk-mc40-multiclap-set
Test: Sennheiser MK 4 digital
Großmembraner goes digital Jüngst haben sich die zwei namhaften Audiospezialisten Sennheiser und Apogee an ein gemeinsames Projekt gewagt: das MK 4 digital. Aber was hält das Großmembrankondensatormikrofon mit USB-Schnittstelle bereit?
Perfekt für unterwegs:
iOS- und Apple-Connection
machts möglich.
D as MK 4 behauptet sich seit über einem halben
Jahrzehnt im Portfolio der deutschen Mikro-
fonschmiede Sennheiser. Schließlich weiß es mit
bestem Sound, hoher Verarbeitungsqualität und
gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen.
Doch Sennheiser ruht sich bekanntlich nicht auf
seinen Lorbeeren aus. So hört der neueste Output
auf den Namen „MK 4 digital“. Wie die Namens-
gebung zu verstehen gibt, handelt es sich hier um
eine neue Variante mit integriertem A/D-Wandler.
Als Unterstützung haben sich die Wedemärker nie-
mand geringeren als Apogee aus Santa Monica ins
Boot geholt. Der kalifornische Audiospezialist wird
vor allem wegen seiner hochwertigen Audio-Inter-
faces geschätzt. So ist es nicht verwunderlich, dass
anstatt einer XLR-Buchse an der Unterseite des MK
4 Digital eine digitale Schnittstelle sitzt (siehe oben).
Im Lieferumfang des MK 4 digital befinden sich
zwei Adapterkabel: eines mit einem USB-Typ-A-
Stecker und eines mit einem Lightning-Connector.
Sprich, der Großmembraner
lässt sich sowohl an Windows-
und Apple-Computern als auch
an iOS-Endgeräten nutzen. Das
prä destiniert das MK 4 digital
neben Homestudio- und Pod-
cast-Anwendungen auch für
Auf nahmen unterwegs. Leider
verfügt es über keinen Kopf-
hörerausgang. So braucht man
bspw. beim iPhone 7 – was be-
kanntlich ohne Kopfhörerbuch-
se auskommt – einen Y-Adapter,
um gleichzeitig aufnehmen und
abhören zu können.
Selbst bei hohen Gain-Werten
liefert das MK 4 digital studio-
taugliche Ergebnisse. Besonders
nuancenreiche Schallquellen wie
Akustikgitarre und Gesang profi-
tieren von der Signalqualität. Genau-
genommen nimmt sich die digitale
Version nichts von der analogen
– hierfür sorgt der A/D-Wandler
von Apogee. Der einzige tat-
sächliche Unterschied ist, dass
der Großmembraner nun di-
rekt an Computer, iPhone und
iPad genutzt werden kann.
Das erleichtert einiges.
Marco Sulek
Hersteller/Vertrieb Sennheiser / www.sennheiser.com
Preis 474,81 € (UVP)
Wandler extern polarisierte Kondensatorkapsel
Richtcharakteristik Niere
Kompatibilität Windows, Mac & iOS
Fakten
63
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www.musicnstuff.de
www.musicnstuff.de/-recording/article/test-sennheiser-mk-4-digital
Test: Apogee Element 46 & Apogee Control
Elementares High-End-RecordingMan braucht nicht viel, um hochwertige Aufnahmen zu erstellen. Neben Mikrofonen und Instrumenten sind das vor allem ein leistungsfähiger Rechner, eine Recording Software und ein gutes Interface. Letzteres bietet Apogee jetzt mit den Element-Modellen in Reinkultur.
W as ist eigentlich der Hauptzweck eines
Interfaces? Ganz klar: Signale aus der
„Außenwelt“ wie Gesang, Drums oder Gitarre in
möglichst guter Klangqualität in den Rechner zu
bringen und gleichzeitig eine hochwertige Abhör-
möglichkeit zu bieten, also Anschlüsse für Moni-
torboxen und Kopfhörer. Selbstverständlich gibt
es auch Modelle, die noch diverse Komfortfeatures
bieten, aber das ist quasi „Luxus“. Für Fans eines
sehr schlanken Interface-Konzeptes gibt es jetzt
bei Apogee die Element-Serie, deren drei Modelle
wirklich nur Anschlüsse bieten –
gesteuert wird das alles über
den Rechner oder die
optionale Apogee
Control. Gutes
Konzept.
Wir bekamen das mittlere Modell, das Element
46 zum Test. Das schlichte und kompakte Metallge-
häuse gefällt direkt und wirkt, als könnte man mit
einem Auto drüberfahren, ohne es auch nur anzu-
kratzen. Auf der Front befinden sich vier analoge
Inputs sowie zwei Headphone-Outs. Die restlichen
Anschlüsse inkl. der für Thunderbolt und das exter-
ne Netzteil befinden sich auf der Rückseite. Erfreu-
licherweise erkennt der Rechner (selbstverständ-
lich muss es ein Mac sein) das Interface direkt und
man kann gleich loslegen. Das Ergebnis: Klanglich
erstklassige Ergebnisse bei minimaler Latenz. Kon-
trolliert wird alles über die „Element Control“-Soft-
ware. Wer einen Hardware-Controller bevorzugt,
für den empfiehlt sich die optionale und flexibel
belegbare Apogee Control. Jan Hoffmann
Vertrieb Sound Service; www.sound-service.eu
Internet www.apogeedigital.com/products/element
Preise (UVP) Apogee Element 46 – 1.188,81 €;
Apogee Control – 260,61 €;
Fakten
Für schnelle und greifbare
Bedienung: Die Apogee Control
ergänzt das Element 46 perfekt.
64
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www.musicnstuff.de
www.musicnstu
ff.de/-re
cording/article/te
st-apogee-element-4
6-apogee-contro
l
Reportage: Kiesel Guitars Custom Shop
Ganz wie du willstEine Gitarre von der Stange? Oder doch lieber zu ei-nem Gitarrenbauer gehen? Es gibt einen Mittelweg,
der das Beste aus beiden Welten kombiniert.
W enn man sich eine neue Gitarre kaufen
will, hat man die Qual der Wahl. Es gibt
so viele Hersteller und Modelle – aber oft ist doch
nicht genau das dabei, was man sich vorstellt. Also
ab zum Gitarrenbauer? Ist eine Option. Doch sooo
viele mit ordentlich Renomée gibt es hierzulande
gar nicht. Und bei den meisten ergibt sich später,
falls man die Gitarre verkaufen möchte, das Pro-
blem, dass man nur einen Bruchteil des Neuprei-
ses bekommt, da einfach zu wenige Leute mit der
Marke etwas anfangen können. Was also tun?
Eine coole Alternative – und seit einiger Zeit
direkt aus den USA zu bestellen – sind die In-
strumente aus dem Custom Shop von Kiesel
Guitars. Hier kann man aus einer Vielzahl von
Grundmodellen und wirklich unfassbar vielen
Optionen seine Wunschgitarre zusammenstellen.
Dazu kommt ein sehr fairer Preis für die Instru-
mente, da man ja direkt beim Hersteller kauft, und
die Fertigung dank optimierter Prozesse sehr ef-
fizient läuft. Los geht es für einfache Modelle bei
rund 1.000 $ – nach oben gibt es natürlich kaum
Limits. Aber selbst richtig edle Modelle mit unfass-
bar geilen Hölzern liegen meist im Bereich von
2.000 bis 3.000 $. Was man als Besteller aus Euro-
pa leider noch dazurechnen muss, sind die Kosten
für Koffer, Versand (zusammen rund 200 $) sowie
die Einfuhrgebühren – also Zoll. Da ist man dann
bei einer Rechnung von 1.500 Euro für Gitarre und
Versand noch mal mit knapp 600 Euro dabei!!
Doch es lohnt sich, wir haben die Instrumente
gesehen und gespielt. Um zu zeigen, was dabei he-
rauskommen kann, wenn man sich eine Gitarre bei
Kiesel zusammenstellt, haben wir ein Instrument
bestellt und zeigen auf www.musicnstuff.de die
Fortschritte, die das Instrument macht. Folge dazu
einfach dem Link oben rechts. Die Bilder hier sind
ein erster Vorgeschmack. Jan Hoffmann
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www.musicnstuff.de/-guitar/article/reportage-kiesel-guitars
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
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änd
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1. Ed Sheeran spielt Gitarren der Marke ...
2. Wie heißt das neue Studioalbum von Jamiroquai?
3. Parallel zur Musikmesse ist in Frankfurt die ProLight + ...
4. Wo haben sich Mando Diao gegründet?
5. In welche Stadt sind DenManTau gezogen? Los ...
6. Die akt. Änderungen bei CITES betreffen vor allem diese Holzart.
7. Welches Effektpedal kann man sich bei den meisten Metalamps sparen?
8. Wer hat die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Deutschland ins Leben gerufen?
9. Wer entwickelte um 1700 das Hammerklavier (Bartolomeo)
10. Wie nennt man einen der schrägen Bodenmonitorboxen bei Konzerten?
11. Welche Firma lieferte das Interface des Sennheiser MK 4 digital?
Tue Gutes, dann wird dir Gutes widerfahren, so sagt ein Sprichwort. :) Und manchmal stimmt das sogar, denn unter allen Lesern, die uns bis zum 15. Juni 2017 die korrekte Antwort des Kreuzworträtsels oder den richtigen Rhythmus aus dem Musiker-Sudoku an info@musicnstuff.de oder per Postkarte an die Media nStuff GmbH, Genossenschaftstraße 3, 03238 Finsterwalde schi-cken, nehmen an unserer Verlosung teil. Und die Gewinner dürfen sich eins der Bücher von unserer Rezensionsseite (Seite 54/55) aussuchen. Wer zuerst gezogen wird, hat die erste Auswahl. Wir sind schon sehr gespannt auf eure Zusendungen und drücken euch die Daumen für das Gewinn-spiel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nicht teilnehmen dürfen feste und freie Mitarbeiter der Media nStuff GmbH.
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Musiker-Sudoku – so geht’s: Die Regeln sind wie beim klassischen Sudoku – nur mit Noten und Pausen anstatt der Zahlen. In der Gra-fik oben siehst du, welche Noten und Pausen vorkommen. Die fehlenden trägst du dann in die freien Plätze ein. Aber: In jedem der neun 3x3-Kästchen darf jeder Wert nur einmal vor-kommen – ebenso in jeder horizontalen und ver-tikalen Reihe. Eigentlich ganz einfach, aber mit den Noten und Pausen dann doch recht tricky. Hast du das Musiker-Sudoku gelöst, findest du in den grau hinterlegten Feldern Noten und Pau-sen. Trag diese in der Reihenfolge von 1 bis 10 in die Notenlinien ein – und schon hast du den gesuchten Rhythmus. Wir freuen uns schon auf Hörbeispiele an info@musicnstuff.de.
RÄTSELN & GEWINNENHol dir ein Buch für Musiker
66 1 | 2017 www.musicnstuff.de
IMPRESSUM
das Magazin für Musiker und Technikerwww.musicnstuff.de info@musicnstuff.de
HERAUSGEBER
Media nStuff GmbH Genossenschaftstraße 3 03238 Finsterwalde Telefon: +49 (0) 35 31 / 43 97 9 - 43 www.medianstuff.de info@medianstuff.de Geschäftsführung: Manuela MüllerREDAKTIONChefredaktion: Jan Hoffmann (V.i.S.d.P.) jan.hoffmann@musicnstuff.de Redaktionelle Mitarbeiter: Verena Bößmann, Peter Englisch, David Fabian, Nicolaj Gruzdov, Uli Hoppert, Manuela Müller, Wolfgang Rösch, Steffen Rüth, Malte Stamm-Gadow, Marco Sulek, Ilona Wahr Fotos und Grafiken: Jan Hoffmann, Manuela Müller Titelfotos: Sennheiser Marketing: Jan Hoffmann Organisation: Jan Hoffmann Lektorat: www.wortgewand-bremen.deGESTALTUNG Grafikleitung: Isabel Richardt Titelgestaltung: Isabel RichardtDRUCKEvers & Evers GmbH & Co. KG Ernst-Günter-Albers-Straße 25704 Meldorf www.evers-frank.deANZEIGENKONTAKT (Print und Online)Sabine Frischmuth, Mediaberatung & Anzeigenverkauf (Instruments nStuff & People nStuff) Telefon: +49 (0) 22 41 / 95 89 905 E-Mail: sabine.frischmuth@musicnstuff.deManuela Müller (Stage nStuff & Recording nStuff) Telefon: +49 (0) 35 31 / 43 97 9 – 43 E-Mail: manuela.mueller@musicnstuff.deEs gelten die Preise der Anzeigepreisliste Nummer 5 vom 01.01.17.INFORMATIONENInhaber der Media nStuff GmbH sind zu gleichen Geschäftsanteilen: Jan Hoffmann, Barbara Müller und Manuela Müller. Veröffentlichung gemäß BayPrG § 8.Für unverlangt eingesendetes Text- und Bild-material wird keine Haftung übernommen. Der Export des Magazins „Music nStuff – das Ma-gazin für Musiker und Techniker“ und dessen Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.Bankverbindung: Postbank KtoNr: 384 824 805 BLZ: 700 100 80 IBAN: DE59 7001 0080 0384 8248 05 BIC: PBNKDEFFAmtsgericht Cottbus, HRB 11564 CB Steuernummer: 057/114/02375 UST ID-Nr.: DE 290700231Auflage: 80.000
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ANZEIGENINDEXU2 Shure Distribution GmbHU3 YAMAHA Music Europe GmbH (Line 6)U4 Musikhaus Thomann (50.000 Expl.)U4 Schott Music (30.000 Expl.)03 Musik Wein 05 Sound Service GmbH (ZOOM G3n)09 Taylor Guitars11 Adam Hall GmbH15 Steinigke Showtechnik GmbH21 Musik Meyer (Hohner)25 SOMMER CABLE GmbH29 Schlagwerk GmbH33 Messe Frankfurth / Musikmesse37 Sound Service GmbH (Icon)41 Elixir Strings45 HK Audio51 Sennheiser electronic GmbH & Co. KG53 Alfred Music Publishing
Beilage SOMMER CABLE GmbH (6.000 Expl.)
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