In den Hafen der Ehe - AIDA · 2015. 1. 28. · dos oder St. JohnÕs auf Anti-qua von den Kleinen...

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    Samstag 3. Januar 2015

    Trauungen an Bord oder an Land: Aida Cruises macht Hochzeitsträume wahr – wie die von Sabine und Thomas Pinger. � Fotos: Aida/Santos/Oedl

    Heiraten aufhoher See

    Nach deutschem Recht ist eineTrauung auf hoher See nichtmöglich. Wer sich dennochauf dem Meer das Ja-Wort ge-ben möchte, sollte ein Schiffwählen, dass unter maltesi-scher Flagge reist. Dazu gehö-ren Tui Cruises, Sea Cloud,Celebrity Cruises und Azama-ra. Auch der Karibikstaat Ba-hamas hat der Reederei RoyalCaribbean International ei-nen Sonderstatus erteilt. DieKapitäne dieser Flotte dürfenebenfalls das Ehegelübde ab-nehmen. Die Trauungen müs-sen in Deutschland dannnoch anerkannt werden. Dasgilt gleichfalls für Schiffe derReedereien Cunard Line,Princess Cruises, P & O Crui-ses und Royal Caribbean In-ternational. Getraut wirdmindestens zwölf Seemeilenvor der Küste.

    Zehn Ziele für die Trauung anBord steuert die Flotte vonAida Cruises an. Neben Ma-deira gehören dazu Abu Dha-bi und Dubai in den Vereinig-ten Arabischen Emiraten,Castries auf der Karibik-InselSaint Lucia, die Isla Margaritain Venezuela, Cozumel in Me-xiko, Marmaris in der Türkei,die Montego Bay von Jamei-ka, die griechische Insel Rho-dos oder St. John’s auf Anti-qua von den Kleinen Antillen.Die Ehen werden währendder Liegezeiten des Schiffesgeschlossen. Wer zum Heira-ten von Bord gehen möchte,hat noch mehr Auswahl inEuropa, im Orient, in Nord-amerika und in der Karibik.

    www.aida.de

    Arrangements: Aida Cruisesbietet zwei Pakete an, umEhepaare an ihrem schönstenTag zu begleiten. Das Basispa-ket enthält dabei alle wichti-gen Formalitäten und die Or-ganisation der Trauung. Dazukommen der Brautstrauß,Frisuren für Braut und Bräuti-gam, ein Champagner-Emp-fang und mehr. Das Roman-tik-Arrangement enthält wei-tere Extras wie eine Hoch-zeitstorte, ein Elf-Gänge-Menü im Gourmet-Restau-rant und Wellness-Behand-lungen. Die Preise sind vonTrauungsort zu Trauungsortunterschiedlich und liegenzwischen 2200 und 4000 Europro Paar zuzüglich Reisepreisund Flüge. Organisiert wer-den die Hochzeiten von einerexternen Agentur. Sie küm-mert sich auf Wunsch auchum die Übersetzung von Pa-pieren in Landessprache, umbesondere Wünsche, den Dol-metscher und den Transferzum Trauungsort.

    www.hochzeit-auf-reisen.com

    Von Sabine Pinger

    Vor Jahren gab es einen Werbe-spot, in dem sich ein Paar auf ei-nem Fischkutter das Ja-Wortgab. Getraut wurden sie von ei-nem raubeinigen Seebären zuden Klängen eines Schifferkla-viers und dem Geschrei der Mö-wen. So habe ich mir immer mei-ne Hochzeit vorstellt. Das hatnicht ganz geklappt. Nach deut-schem Recht darf ein Kapitänseit 200 Jahren nicht mehr trau-en. Dafür gibt es heute andereMöglichkeiten – zum Beispieleine Hochzeit während einerKreuzfahrt.

    Strähne für Strähne steckt Ju-lia Pijanowski mein Haar amHinterkopf hoch. Nun nocheine Wolke Haarspray – fer-tig! Begeistert schauen wir inden Spiegel. Eine strahlendeBraut blickt uns entgegen,mit einer kunstvollen Frisurund einem perfekten Make-up. Das i-Tüpfelchen ist einerosafarbene Blüte, die dieBord-Friseurin aus Neubran-denburg vorsichtig zwischenden Locken befestigt. DieHortensie ist ein kleiner Vor-geschmack auf die Blumenin-sel Madeira und gleichzeitigdie erste Überraschung, diemich an diesem Tag erwartet.Heute ist Landgang, die AidaStella liegt bereits in Funchalim Hafen. Und es ist meinHochzeitstag.

    Die Frisörin und Kosmetike-rin hilft mir beim Anziehen.Sie schließt die zahlreichenKnöpfe an meinem frisch auf-gebügelten, elfenbeinfarbe-nen Kleid, hält mir die Satin-schuhe entgegen. Bei derSchmuckauswahl diskutie-ren alle mit. Ein bisschengeht es im Spa-Bereich „Bodyand Soul“ nämlich gerade zuwie in einer romantischenFilmkomödie: Die Freundin-nen der Braut schwirren auf-geregt um sie herum, plau-dern munter durcheinanderund bestaunenen Kleid undAccessoires. Zu Julia Pija-nowski haben sich noch Spa-Managerin Anne Strüber, ei-

    nige Kolleginnen und Foto-grafin Franz Louise Santos ge-sellt. Es ist toll – und die Fra-ge mit den Ohrringen schnellgeklärt: „Die Langen natür-lich“, beschließt die Spa-Ma-nagerin.

    Der Brautstrauß wird ge-bracht, die nächste Überra-schung. Er ist umwerfend!Eine wunderschöne Komposi-tion aus rosafarbenen Lilien,Callas, Rosen und Horten-sien. Stundenlang muss Flo-ristin Caroline Klatt aus dem„Blütenmeer“, dem Blumen-laden der Aida, daran geses-sen, sorgfältig jede einzelneBlume ausgewählt haben.Wir „Mädels“ sind hingeris-sen, und für das Brautstrauß-werfen am Abend gibt es be-reits reichlich Bewerberin-nen.

    Und dann ist er da, der gro-ße Moment. Mein Herzklopft, während ich die lan-ge, geschwungene Treppe zuDeck elf hinunter schwebe.Am Fuß der lichtüberflutetenStufen steht mein zukünfti-ger Ehemann. Er sieht tollaus in seinem schwarzen An-zug. Und natürlich hat JuliaPijanowski auch ihn für dieHochzeit frisiert. Im Hinter-grund strahlen Entertain-ment-Manager Oliver Grieseund Generalmanager Tho-mas Scharfenberg uns an. Siehaben meinem Liebsten beimWarten Gesellschaft geleistet.

    Nun lassen sie uns Zeit, die-sen magischen Augenblick zugenießen. Schließlich abermüssen wir uns lösen. Die Of-

    fiziere und die Aida-Fotogra-finnen Franz Louise Santosund Franziska Oedl begleitenuns an Land, wo Anke Joka-novic bereits auf uns wartet.Sie ist die vor-Ort-Partnerinder Agentur, die unsere Trau-ung auf der Aida-Kreuzfahrtorganisiert hat. Die Begrü-ßung ist herzlich. Wir fühlenuns bei der fröhlichen Deut-schen, die seit Jahren auf Ma-deira lebt, sofort bestens auf-gehoben.

    Prompt hält sie die nächsteÜberraschung für uns bereit:Der angekündigte Mittelklas-sewagen, der uns ins HotelQuinta Splendida bringensoll, gehört durchaus eherder Oberklasse an. Fahrer Ru-bén hat sichtlich Spaß an sei-nem Auftrag. Unterwegsweist er uns immer wiederauf die Naturschönheiten der

    Insel hin. Außerdem erfahrenwir, dass schon der spanischeKönig Juan Carlos mit diesemAuto chauffiert wurde.

    Galant öffnet Rubén uns 20Minuten später die Autotürenvor dem ehemaligen Herren-sitz in Caniço. Anke Jokano-vic führt uns unter den Bli-cken und Glückwunsch-Ru-fen einiger Gäste in den Gar-ten. Der Ort ist bezauberndund wie gemacht für unsereTraumhochzeit. Auf fast40 000 Quadratmetern Hang-grundstück leuchten tausen-de Blüten in ganz verschiede-nen Farbtönen, knorrige Bäu-me, gigantische Kakteen, Ro-senbögen und Bougainville-Kaskaden ergänzen die mär-chenhafte Kulisse mit demgrandiosen Blick auf den At-lantischen Ozean. Wir sindglücklich über unsere Wahl.Wir hätten uns auch an Bordder Aida Stella oder im Stan-desamt von Funchal trauenlassen können. Doch dieserentzückende Hotelgarten isteinfach perfekt.

    Rechtskräftig trauen darfuns nur ein portugiesischerStandesbeamter. Auf einemroten Teppich schreiten wirLuisa Mota und Dolmetsche-rin Anke Jokanovic entgegen.Unter einem liebevoll deko-rierten Pavillon sagen wir dasbedeutende „Ja“. Das portu-giesische „Sim“ übersetzt dieAgenturmitarbeiterin ebensowie die gesamte Trauung.

    Nun sind wir Mann undFrau – ganz offiziell und auchnach deutschem Recht. Nurden Familiennamen müssenwir später noch bei unseremStandesamt zuhause eintra-gen lassen. In Portugal behältdie Frau nämlich ihren Ge-burtsnamen, der Ehenamekann angehängt werden.

    Luisa Mota gratuliert zuerst,gefolgt von unserer sympa-thischen Dolmetscherin.Nach Häppchen, Sekt und ei-nem netten Plausch setzenuns die Fotografinnen ge-konnt in Szene. Die Umge-bung bietet unzählige Mög-lichkeiten für originelleHochzeitsfotos. Auf demRückweg zur Aida legen wiraußerdem einen kurzen Foto-stopp im Stadtpark oberhalbdes Hafens ein. Dann gehen

    wir wieder an Bord. Enter-tainment-Manager OliverGriese wartet bereits. Er führtuns in die Aida-Lounge. Dortwerden wir von Crew-Mitglie-dern mit Champagner und ei-ner zweistöckigen Hochzeits-torte begrüßt.

    Ich werde ganz sentimental.Nie wollte ich ein turtelndesBrautpaar auf meiner Torte,jetzt werden meine Augen al-lerdings etwas feucht. Unddas liegt an Ken und Barbieauf rosafarbener Butter-creme, vor allem aber an derherzlichen Art, mit der dieCrew-Mitglieder unser Glückteilen. Auch Kapitän DanielKreikemeyer übermittelt unsseine Glückwünsche, und wirstoßen mit allen an.

    Nach weiteren Aufnahmenan Bord haben wir Zeit füruns. Am Abend wird uns eingrandioses Elf-Gänge-Menü

    im Gourmetrestaurant Rossi-ni serviert. Der kulinarischeHochgenuss ist das Sahne-häubchen „unseres“ Tages.Ich fühle mich wie im Him-mel.

    Und dann kommt noch eineÜberraschung: Zwei Schiffs-offiziere „entführen“ uns ausdem Restaurant. Es geht aufdie Brücke. Kapitän DanielKreikemeyer, der übrigensganz und gar nicht aussiehtwie der bärtige Seemann ausdem damaligen Werbespot,begrüßt uns gut gelaunt underklärt uns sein Reich. Nunwissen wir auch, dass wir miteinem Rolls Royce unterwegssind. Der Hersteller der Lu-xus-Automobile stattete näm-lich die Aida Stella mit einemAntrieb aus.

    Nur ungern lassen wir die-sen Tag gehen. Abschluss istfür uns auf dem Pool-Deck.Das Aida-Team feiert mit denGästen eine Vollmond-Party.Ich gebe der Tradition nachund werfe meinen Braut-strauß in die Menge. Ein klei-nes Mädchen ist die Glückli-che, die die rosafarbene Tro-phäe mit in ihre Kabine neh-men darf.

    Vom Balkon unserer eige-nen Kabine aus blicken wirnoch einmal auf die Insel Ma-deira, von der wir uns lang-sam entfernen. Der ausklin-gende Hochzeitstag gehtnahtlos über in eine Hoch-zeitsreise Richtung Kanari-sche Inseln. Mit weiteren Hö-hepunkten auf Lanzarote, Te-neriffa, La Palma und GranCanaria.

    In traumhafter Umgebung nimmt Standesbeamtin Luisa Mota (l.)das Ja-Wort entgegen. Anke Jokanovic übersetzt.

    Thema der Woche:

    HOCHZEITSREISE

    Julia Pijanowski kümmert sich umdie Frisur.

    Spa-Managerin Anne Strüber teiltdie Freude.

    Kapitän Daniel Kreikemeyer gratuliert seinen Gästen am Abend inseinem Reich auf der Brücke.

    In den Hafen der EheAida-Cruises bietet Trauungen an Bord und an verschiedenen Zielorten an / Tolle Kulisse auf Madeira

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