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Jahresbericht 2014
inh
alt
Impressum
Herausgeberin: infra (Informations- und Kontaktstelle für Frauen), Schaan
Redaktion: Claudia Heeb-Fleck, Geschäfts führerin, Brigitte Rhiner, Administrative Leiterin
Gestaltung: beck grafikdesign est., Planken Druck: Gutenberg AG, Schaan
Bildnachweis: Brigitt Risch, Daniel Ospelt, Sven Beham, Sabine Bockmühl, Frauennetz Liechtenstein
3 Vorwort
4 Bericht der Geschäftsführerin
5 Projekte
8 Vernetzung
14 Beratung
16 Finanzen
17 Ausblick
18 Dank
19 Informationsmaterial
3
vorw
ort
30 Jahre Frauenstimmrecht
Neben den vielfältigen Tätigkeiten der infra
stand das Jahr 2014 auch im Zeichen des 30-
jährigen Jubiläums zur Einführung des Frauen-
stimmrechts. Dieses zentrale Ereignis gab den
Anstoss zur Gründung der infra sowie anderer
feministisch orientierter Organisationen. Aber
auch 30 Jahre nach Einführung des Wahl- und
Stimmrechts für Frauen und 28 Jahre nach
Gründung der infra haben Frauen auf vielen
Ebenen nicht die gleichen Chancen wie Männer.
Es gibt weiterhin viel zu tun!
Chancengleichheit in der Berufswahl
Gleichberechtigung und Chancengleichheit
beginnen schon in der Erziehung und Ausbil-
dung und ziehen sich wie ein roter Faden durchs
Leben. Umso wichtiger sind positive Rollen-
bilder für Jugendliche und junge Erwachsene,
die vor der Berufswahl stehen. Die infra hat aus
diesem Grund 2014 das Projekt Arbeit hat
(k)ein Geschlecht initiiert. Junge Frauen und
Männer sollen die Wahl haben und ermutigt
werden, den Beruf zu wählen, der zu ihrem
Wesen, Intellekt und Interesse passt und nicht
zum Geschlecht.
Vernetzungsarbeit
Auch dieses Jahr hat die infra gemeinsam mit
dem Frauennetz und einzelnen Organisationen
vieles erarbeitet. Details dazu im Kapitel Ver-
netzung. Wir möchten uns an dieser Stelle herz-
lich für die wertvolle Zusammenarbeit bedanken
und hoffen auf eine weitere gute und lustvolle
Zusammenarbeit im Jahr 2015.
Verabschiedung von Lilit
An der diesjährigen Mitgliederversammlung
mussten wir uns schweren Herzens von unserer
Vorstandsfrau Lilit Keucheyan verabschieden.
Lilit arbeitete seit 2011 im Vorstand mit.
Anfangs 2014 entschied sie sich zum Austritt,
um andere Arbeits- und Lebensprojekte in
Angriff zu nehmen. Ihre wertvolle Mitarbeit und
ihr herzliches Wesen werden uns sehr fehlen.
Wir wünschen ihr für die Zukunft nur das Beste!
Julia Frick, Vorstandsfrau
Viel erreicht – viel bleibt zu tun
Lilit Keucheyan (bis
April 2014), Julia Frick,
Katja Schädler, Petra
Eichele, Karin Zürcher,
Claudia Heeb-Fleck
(Geschäfts führerin),
Brigitte Rhiner (Adminis-
trative Leiterin) und
Regina Sele-Hasler (v.l.)
4
ber
ich
t d
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esch
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füh
reri
n
Informations- und Beratungstätigkeit
für In- und Ausländerinnen
Die Informations- und Beratungstätigkeit der
Geschäftsstelle, die Vorbereitung der Rechts-
beratung und unser Projekt für Migrantinnen
binden einen grossen Teil unserer knappen
personellen Ressourcen (140 Stellenprozent).
Diese Arbeit prägt unseren Alltag und fordert
Flexibilität, Einfühlungsvermögen, fachliche
Kompetenz, Sorgfalt und Besonnenheit.
Projekte
Bei der Projektarbeit stand beim Sorgerecht
und beim Mobbingratgeber der Abschluss –
zumindest von Etappen – im Zentrum. Der
Mobbingratgeber ist geschrieben, 2015 wird
er herausgegeben. Das neue Sorgerecht tritt im
Januar 2015 in Kraft, die infra-Scheidungs-
broschüre und die Homepage sind entsprechend
aktualisiert und ergänzt, der Leitfaden Eltern
bleiben des Amtes für Soziale Dienste ist online.
Beim Projekt Arbeit hat (k)ein Geschlecht und
der Gesprächsrunde zur Care-Arbeit war uns das
2014 abgeschlossene schweizerische National-
fondprojekts NFP 60 zur Gleich stellung der
Geschlechter-Leitlinie. Ergebnisse und Impulse
dieses Forschungsprogramms wurden von den
Referentinnen Andrea Maihofer und Annegret
Wigger an den entsprechenden Kooperations-
veranstaltungen vorgestellt.
Vernetzung
In Sachen Stabsstelle für Chancengleichheit (SCG)
ging die Sisyphusarbeit in der AG des Frauen-
netzes und in der von der Regierung bestellten
Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Vernehm-
lassungsberichts weiter. Bis zu einem fundierten
und konsensfähigen Lösungsvorschlag ist es
immer noch ein weiter Weg. Auch im Frauennetz
standen neben den Aktivitäten zu 30 Jahren
Frauenstimmrecht Strukturfragen wie Organisa-
tionsform und personelle Ressourcen im Fokus.
Insgesamt ist festzustellen, dass die Ressourcen-
knappheit und die offenen Strukturfragen in
der Gleichstellungsarbeit sowohl bei der SCG
als auch beim Frauennetz und den einzelnen
NGO’s immer spürbarere Auswirkungen haben.
Gleichstellungsarbeit erfordert Initiative, ver-
netztes Denken und Handeln und dazu braucht
es tragfähige personelle und organisatorische
Strukturen.
Claudia Heeb-Fleck
Chancengleichheit braucht Ressourcen
Impuls des NFP 60:
Gleichstellung und Chancengleichheit bedingen, dass der Blick
aufs Ganze gerichtet ist und Massnahmen gleichgewichtig
in allen Handlungsfeldern umgesetzt werden: Bildung, Arbeitsmarkt,
Vereinbarkeit und soziale Sicherheit sind gleichermassen
zu berücksichtigen.
5
pro
jekte
Trotz aller Veränderungen, die vor allem die
Rolle der Frau betreffen, leben wir nach wie vor
in einer Gesellschaft, in der das Geschlecht für
die Möglichkeiten und die tatsächliche Lebens-
gestaltung prägend ist. Das zeigt sich besonders
in der Arbeitswelt. Inwieweit traditionelle Rollen-
bilder die Berufswahl junger Leute heutzutage
beeinfl ussen, war zentrales Thema der Fach-
tagung vom 27. Oktober, die in Zu sammen-
arbeit mit dem aha, Tipps & Infos für junge
Leute, der Stabsstelle für Chancen gleichheit
sowie der Universität Liechtenstein organisiert
wurde.
Andrea Maihofer von der Uni Basel stellte
dazu ihre aktuelle Studie vor. Die Berufswelt
ist nach wie vor in Frauen- und Männerberufe
eingeteilt. Mädchen erlernen immer noch die
typischen Frauenberufe und damit werden
weiterhin Lohnungleichheit und ungleiche Auf-
stiegschancen zementiert. Familiengründung
bzw. die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb
spielt bei der Berufswahl der Mädchen eine
zentrale Rolle. Junge Männer hingegen sehen
sich immer noch primär in der Ernährerrolle.
Während des Berufswahlprozesses sind die
Jugendlichen in der Pubertät und damit stark
geschlechtsspezifi sch orientiert. Bezogen auf
die Berufswahl wirkt sich dies kontraproduktiv
aus. Könnten sich die Jugendlichen später für ei-
nen Beruf entscheiden, wäre die Berufswahl
differenzierter. Frau Maihofer fordert Langzeit-
perspektiven und mehr Unterstützung durch
die Berufsberatungen. An der anschlies senden,
von Doris Quaderer moderierten Podiums-
diskussion nahmen Wirtschaftsvertreter, ein
Berufsberater, eine Architektin und zwei Lernen-
de aus untypischen Berufen teil. Die Diskussion
zeigte deutlich, dass ein unterstützendes Eltern-
haus, Vorbilder aus untypischen Berufen sowie
auch eine starke Persönlichkeit der Jugend-
lichen nötig sind, um eine Berufswahl zu treffen,
die den Fähigkeiten und Interessen der Jugend-
lichen entspricht.
Die Tagung bildete den Abschluss einer
ganzjährigen Kampagne. Den Beginn machte
das Interregprojekt Rollenbilder, in dessen
Rahmen 800 Jugendliche in Liechtenstein,
Vorarlberg und Graubünden online zu ihren
Rollenbildern befragt wurden, eine interaktive
Wanderausstellung gezeigt und zwei Vorträge
zu den Themen Rollenbilder in den Medien
und im Berufsbildungsprozess organisiert wurden.
Im Vorfeld der Tagung lancierten aha und infra
eine Interviewserie mit jugend lichen Frauen
und Männern, die untypische Berufe erlernen
oder ausüben.
Arbeit hat (k)ein Geschlecht
Andrea Maihofer, Professorin
für Geschlechterforschung an
der Universität Basel.
6
pro
jekte Elterliches Sorgerecht
Das neue Sorgerecht
Im Januar 2015 tritt das neue Sorgerecht in
Kraft. Neu ist die gemeinsame Obsorge der
Regelfall. Bei verheirateten Eltern kommt das
Sorgerecht beiden Eltern zu und bleibt auch
nach einer Trennung/Scheidung aufrecht, aus-
genommen es widerspricht dem Kindeswohl.
Sind die Eltern nicht verheiratet, steht die
Ob sorge von Gesetzes wegen allein der Mutter
zu. Die Eltern können jedoch die gemeinsame
Obsorge vereinbaren und zwar unabhängig
davon, ob sie im Konkubinat oder getrennt
leben. Der nicht mit der Obsorge betraute
Elternteil kann neu alleine einen Antrag auf ge-
meinsame Obsorge stellen. Im neuen Sorge-
recht ist das Kindeswohl leitender Grundsatz.
Werden sich die Eltern bezüglich Sorgerecht
und Betreuung nicht einig, kann das Gericht
eine Mediation anordnen, um eine einvernehm-
liche Lösung voranzutreiben.
Beilage Neues Sorgerecht zur
infra-Scheidungsbroschüre
Schon anfangs September informierten wir die
Öffentlichkeit mit einem Vortrag der Juristin
Silvana Dorner über die Schwerpunkte des neuen
Sorgerechts. Ebenfalls erstellten wir eine Beilage
zur infra-Scheidungsbroschüre, in der wir die in
Bezug auf Trennung und Scheidung relevanten
Neuerungen des Sorgerechts erläutern.
Leitfaden Eltern bleiben des Amtes für Soziale
Dienste
Im Auftrag der Regierung und in Zusammenar-
beit mit der AG Obsorge erarbeitete das Amt für
Soziale Dienste einen ausführlichen Leit faden
zu den verschiedenen Aspekten des neuen Sorge-
rechts. Ab Januar 2015 ist dieser unter dem
Titel Eltern bleiben – Ein Leitfaden bei Trennung
und Scheidung online.
Informationsgespräch für Eltern – ein neues
Angebot der infra
Eltern bleibt man ein Leben lang, auch wenn
man als Paar getrennte Wege geht. Mit dem An-
gebot eines kostenlosen Informationsgesprächs
für Mütter und Väter ab 2015 will die infra dazu
beitragen, Eltern darin zu unterstützen, die
Chancen des neuen Sorgerechts zu nutzen und
Konfl ikten in Bezug auf das Sorge- und Kontakt-
recht vorzubeugen.
Fachtagung zum Neuen Kindschaftsrecht
Da die Qualität des neuen Sorgerechts auch mit
der Umsetzung durch die Gerichte, Behörden
und die involvierten Beratungsstellen zusammen-
hängt, organisierte die AG Obsorge in Zusam-
menarbeit mit den Ministerien für Justiz und Ge-
sellschaft sowie dem Amt für Soziale Dienste im
Oktober eine Tagung für Fachkreise. Dort erläu-
terten Koryphäen wie Jürgen Rudolph die Co-
chemer Praxis, die Richterin Andrea Staubli er-
teilte Auskunft über die Erfahrungen mit der
gerichtlichen Mediation in der Schweiz, Helene
Vorhauser stellte den liechtensteinischen Leitfa-
den zum Sorgerecht vor. Im Anschluss an die
Veranstaltung lud der Verein für Mediation an-
lässlich seines zehnjährigen Jubiläums zu einem
Abendessen ein.
7
pro
jekte
Das integra-Angebot mit Informationsveran-
staltungen und Einzelberatungen in der Mutter-
sprache hat sich in den letzten Jahren gut
etabliert. Die infra hat sich mittlerweile zu
einer zentralen Anlaufstelle für Migrantinnen
ent wickelt.
Informationsveranstaltungen
2014 realisierten wir sieben Informationsveran-
staltungen. Im Durchschnitt nahmen elf Migran-
tinnen pro Informationsveranstaltung teil.
Es wurden rechtliche und fi nanzielle Fragen
(Arbeitsrecht, Eherecht, Steuererklärung, Auf-
enthaltsrecht) besprochen und beantwortet.
An zwei Abenden widmeten wir uns den Themen
Zuhause in Liechtenstein und Gesundheits- und
Krankenpfl ege in der Familie.
Einzelberatungen
Über das Jahr hinweg führten wir 49 Einzel-
be ratungen durch (33 durch unsere Beraterin-
nen mit Migrationshintergrund, 16 durch die
Geschäftsstelle).
Die 33 Einzelberatungen, die unsere drei
integra-Beraterinnen durchführten, nahmen
zehn Frauen aus sieben Nationen in Anspruch.
Eine Frau benötigte aufgrund ihrer extrem
schwierigen Lebensumstände eine intensive
Be ratung und Begleitung, was die Beraterin
und die Geschäftsstelle ausserordentlich forderte.
Schreib-Lese-Service
Im Herbst erweiterten wir unser Angebot durch
einen Schreib-Lese-Service für Migrantinnen.
Wir unterstützen fremdsprachige Frauen beim
Lesen, Verstehen oder Schreiben von offi ziellen
Briefen oder dem Ausfüllen von Formularen.
Bis Ende Jahr nahmen neun Frauen diesen neuen
Dienst in Anspruch. Wir haben ihnen u.a. beim
Verstehen eines IV-Gutachtens, beim Ausfüllen
von Versicherungsformularen, beim Schreiben
von Bewerbungen oder beim Aufsetzen eines
einvernehmlichen Scheidungsvereinbarungsent-
wurfes geholfen.
Team
Im integra Team kam es zu Veränderungen.
Die portugiesische Co-Leiterin Daniele Settem-
brini beendete im Sommer ihre Tätigkeit, die
türkische Beraterin Ruhiye Eris Ende Jahr. Wir
bedanken uns an dieser Stelle bei beiden herzlich
für ihr grosses Engagement. Im Herbst fanden
wir mit Alexandra Barbosa eine neue portugie-
sische und mit Belgin Amann eine türkische
Co-Leiterin. Belgin Amann übernimmt ab 2015
auch die türkischen Einzelberatungen und für
portugiesische Einzelberatungen konnten wir
Leticia Pereira gewinnen.
integra
Das integra-Team:
Gabriela Cortés, Thelma
Martinez, Belgin Amann,
Alexandra Barbosa,
Leticia Pereira und Luisa
Marinkovic (v.l.)
8
vern
etzu
ng
2014 traf sich das Frauennetz zu insgesamt elf
Sitzungen, an denen ein Grossteil der Organisa-
tionen teilnahm. Zusätzlich haben Frauen der
verschiedenen Organisationen in Arbeitsgruppen
zusammengearbeitet (AG Stabsstelle wie weiter,
AG Sorgerecht, AG 30 Jahre Frauenstimmrecht,
AG 8. März).
Im April war das Frauennetz im Kloster Schaan
eingeladen – auf Initiative von Martina Dünser-
Davis, der Vertreterin des Vereins für eine Offene
Kirche im Frauennetz. Die Organisationen hatten
die Möglichkeit, sich und ihre vielfältigen Akti-
vitäten einem anderen Publikum vorzustellen.
Claudia Heeb und Regina Sele repräsentierten
die infra. Die Veranstaltung schloss mit einer sehr
anregenden Predigt von Martina Dünser-Davis.
Das Frauennetz nahm 2014 an zwei Ver-
nehm lassungen der Regierung teil. Zum einen
war dies die Vernehmlassung zum Krankenver-
sicherungsgesetz, zu welcher Thomas Hasler von
der Stabsstelle und Petra Eichele als Vertreterin
der infra und des LANVs die zentralen Inhalte
lieferten. Zum anderen der Vernehmlassungsbe-
richt zum Schwangerschaftskonfl ikt, zu dem die
Inputs vor allem von Seiten Helen Marxers für
die Frauen in guter Verfassung, Claudia Heebs
für die infra und vom Verein Vivat kamen.
Der Sommer und die zweite Hälfte des
Jahres standen ganz im Zeichen der Feierlich-
keiten zu 30 Jahren Frauenstimmrecht (siehe
eigener Bericht). Im Dezember verabschiedete
sich Thomas Hasler nach knapp zwei Jahren
interimistischer Leitung der Stabsstelle vom
Frauennetz. Wir bedanken uns für die Zusam-
menarbeit und wünschen ihm für seine beruf-
liche und private Zukunft alles Gute!
Frauennetz
Workshop zur Zukunft des Frauennetzes
Am 22. November fand für die Mitglieder des
Frauennetzes ein Workshop statt, den Christine
Schädler leitete. Für die infra nahm Claudia
Heeb teil. Auf dem Programm standen die
Analyse der gegenwärtigen Struktur und Wir-
kungsweise des Frauennetzes sowie die Frage
nach Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Fazit: Das Frauennetz kann nach aussen
nur gut auftreten, wenn es im Innern gut auf-
gestellt und vernetzt ist. Um die Zusammen-
arbeit zwischen den – sowohl von den perso-
nellen und fi nanziellen Ressourcen wie auch
von den Aktivitäten her – unterschiedlichen
Einzelorga nisationen zu fördern, braucht es
konkrete gemeinsame Ziele. Darum wurde
beschlossen, in Zukunft ein Jahresthema fest-
zulegen. Von der Idee der Gründung eines
Dachverbandes wurde Abstand genommen,
da die dafür zusätzlich benötigten Ressourcen
im Moment nicht vorhanden sind.
9
vern
etzu
ng
Die von der Regierung Ende 2013 einberufene
Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Vernehm-
lassungsberichts bezüglich der Verwaltungs-
reform im Bereich Stabsstelle für Chancengleich-
heit (SCG) hat sich 2014 zu fünf Sitzungen
getroffen, die AG SCG des Frauennetzes zu
zehn. Viele grundsätzliche Inputs wurden von
unserer Seite eingebracht – z.B. Modellvarianten
für die Organisation der staatlichen Aufgaben
und der Ausgestaltung des Vereins für Menschen-
rechte. Wir leisteten zudem konkrete Detail-
arbeit – z.B. bei der Erarbeitung der Statuten
für den neuen Verein. Dennoch ging die Arbeit
sehr zäh voran, sodass der Vernehmlassungs-
bericht nicht, wie vom interimistischen Stabs-
stellenleiter Thomas Hasler geplant, Ende 2014
verabschiedet werden konnte. Für die zentrale
Frage der nötigen fi nanziellen und personellen
Ressourcen für den Verein für Menschenrechte
und die Abteilung Chancengleichheit innerhalb
des Amtes für Soziale Dienste (ASD) liess sich
bisher keine befriedigende und praktikable
Lösung fi nden. Auch in Bezug auf den Stellen-
wert der ins ASD eingegliederten Stabsstelle
für Chancengleichheit schieden sich die Geister.
Die von der AG Vernehmlassung mehrheitlich
favorisierte Umbenennung des ASD in Amt für
Soziales und Chancengleichheit wurde innerhalb
des ASD abgelehnt.
Stabsstelle für Chancengleichheit und Verwaltungsreform
Verwaltungsreform und interimistische
Besetzung der Stabsstellenleitung
Der 2011 gestartete Reformprozess ist in die
Jahre gekommen und wird noch Jahre dauern.
Der interimistische Stabsstellenleiter Thomas
Hasler verlässt nach gut eineinhalb Jahren die
Stabsstelle, seine Nachfolgerin Sabine Monauni-
Tomördy muss sich erst in die vielfältigen
Agenden einarbeiten. Sie ist, wie ihr Vorgänger,
nur interimistisch als Stabsstellenleiterin ange-
stellt und gleichzeitig Regierungsmitarbeiterin.
Bis die Vernehmlassung steht und vor allem bis
alle politischen Prozesse abgeschlossen sind,
wird notgedrungen noch viel Zeit vergehen.
Darum bleibt die Forderung des Frauennetzes
nach einer regulären Besetzung der Stabsstelle
für Chancengleichheit nach wie vor aufrecht.
10
vern
etzu
ng 30 Jahre Frauenstimmrecht
2014 jährte sich die Einführung des Frauen-
stimmrechts in Liechtenstein zum 30. Mal.
Dieses Ereignis wurde als Meilenstein in
der Gleichstellung von Mann und Frau mit
zwei Veranstaltungen und einer Artikelserie
gewürdigt.
Feierstunde 30 Jahre Frauenstimmrecht
Am 30. Juni fand zum Jubiläum des Frauen-
stimmrechts eine Feierstunde im Landtags-
gebäude in Vaduz statt. Thomas Hasler,
interimistischer Leiter der Stabsstelle für Chan-
cengleichheit, und Regierungsrat Mauro
Pedrazzini eröffneten die Feier. Mauro Pedrazzini
blickte auf die Einführung des Frauenstimm-
rechts in verschiedenen europäischen Staaten
zurück, Thomas Hasler betonte in seinen
Grussworten, dass auch heute – 30 Jahre nach
der Einführung des Frauenstimmrechts –
Handlungsbedarf bei der Gleichstellung von
Mann und Frau besteht. Als Beispiel nannte
er die unausgewogene Vertretung von Frauen
in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft.
Der Politologe Wilfried Marxer hielt einen Vor-
trag zur Vertretung von Frauen in der Politik.
Er appellierte an die Parteien, bestrebt zu sein,
auch für Frauen ein attraktives politisches Umfeld
zu schaffen und sich selbst zu verpfl ichten, die
Chancengleichheit zu fördern. Als Höhepunkt
der Veranstaltung erzählten Vertreterinnen
der Aktion Dornröschen – Christel Hilti, Silvy
Frick-Tanner und Claudia Robinigg – von den
Plakat aktionen, vom Quadratschädel und der
Reise nach Strassburg. Sie sprachen über die
Fort schritte, aber auch über die Rückfälle in der
Gleichstellung von Mann und Frau.
Artikelserie des Frauennetzes
Die Arbeitsgruppe 30 Jahre Frauenstimmrecht
organisierte eine Artikelserie, die im November
und Dezember in den beiden Landeszeitungen
erschien. Die Basis dieser Serie bildeten die
«Sägefi schplakate», die von der Künstlerin Regina
Marxer zum 10-jährigen Jubiläum des Frauen-
stimmrechts in Liechtenstein entworfen wurden.
Die einzelnen Artikel hatten jeweils eines der
prägnanten Sägefi sch-Statements zur Grundlage
und übertrugen dieses in die Gegenwart, um
zu beleuchten, inwiefern die Themen von damals
noch heute aktuell sind. Insgesamt sind sieben
Artikel erschienen, verfasst von den folgenden
Christel Hilti, Claudia Robinigg und
Silvy Frick-Tanner (v.l.) berichten über
die Aktion Dornröschen und deren
Engagement zur Einführung des Frauen-
stimmrechts.
11
vern
etzu
ng
Mitgliederorganisationen: BPW, LANV, infra,
VU und FL, Frauen in guter Verfassung, Zonta
und Frauenhaus.
Ausstellung zur Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft der Gleichstellung
Am 3. Dezember wurde als Abschluss des Jubi-
läumsjahres eine Ausstellung des Frauennetzes
sowie der Stabsstelle für Chancengleichheit in der
Säulenhalle des Landtagsgebäudes in Vaduz ge-
zeigt. Die Ausstellung gab mittels Fotos und
Plakaten Einblick in die Zeit, als Frauen für das
Stimmrecht kämpften. Christina Zimmer, Ver-
treterin des Frauennetzes, betonte in ihrer An-
sprache, das hinsichtlich der Gleichstellung von
Frau und Mann auch 30 Jahre nach Einführung
des Frauenstimmrechts noch viel zu tun ist.
Aus diesem Grund erstellte das Frauennetz einen
Forderungskatalog, der an diesem Anlass sym-
bolisch an den Landtag übergeben wurde. Die
sieben Forderungen umfassen die Klärung der
Führungsfrage bei der Stabsstelle für Chancen-
gleichheit, eine angemessene Vertretung von
Frauen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft,
die Lohngleichheit, eine bessere Vereinbarkeit
von Familie und Beruf sowie eine adäquatere
Präsentation von Frauen in den Medien. Jede
einzelne Forderung wurde in Form eines Plakates
präsentiert. Zahlreiche Frauen und auch Männer,
unter ihnen auch Regierungschef-Stellvertreter
Thomas Zwiefelhofer sowie Mitglieder des Land-
tags, waren zu diesem Event erschienen.
12
vern
etzu
ng
Tendenzen und gesellschaftliche
Herausforderungen
In unserer Gesellschaft übernehmen Familien
einen grossen Teil der Betreuungs-, Sorge- und
Pfl egearbeit für Kinder und kranke oder alte
Angehörige – der sogenannten Care-Arbeit.
80 % davon ist unbezahlt. Mehrheitlich leisten
Frauen diese Arbeit und sie sind es, die mit den
damit verbundenen Nachteilen im Beruf und
der sozialen Absicherung konfrontiert sind.
Der Bedarf an Betreuungsarbeit steigt
kontinuierlich: Die Kinderbetreuung ist auf-
wändig, der Anteil alter Menschen und damit
auch der Pfl egebedürftigen steigt, die Familien
werden kleiner. Immer mehr Mütter sind er-
werbstätig, ohne dass Männer ihr Engagement
in Haushalt und Familie im gleichen Ausmass
ausgedehnt hätten. Das Angebot an ausserhäus-
lichen Betreuungseinrichtungen für Jung und
Alt hält mit dieser Entwicklung nicht Schritt
oder bietet nicht die gewünschte individuelle
Lösung. In dieser Versorgungslücke lässt sich
ein Trend zu privaten, bezahlten Care-Lösungen,
vor allem im Bereich der Betreuung und Pfl ege
älterer Menschen, feststellen. Haushalte engagie-
ren Care-Arbeiterinnen – bei uns hauptsäch-
lich Frauen aus der Tschechei, Slowakei und
Ungarn, zur teils 24-Stunden-Betreuung
und Pfl ege zuhause.
Gesprächsrunde mit den Frauen Landtags-
abgeordneten
Die von der Stabsstelle für Chancengleichheit
organisierte und von Claudia Heeb moderierte
14. Gesprächsrunde mit den Frauen Landtags-
abgeordneten widmete sich dieser aktuellen
Thematik. Die Professorin Annegret Wigger
referierte über die problematischen Arbeits-
verhältnisse auf dem bezahlten Care-Arbeits-
markt, die eng zusammenhängen mit dem
Arbeitsort Privathaushalt und dem Umstand,
dass die Beschäftigen vor allem Migrantinnen
sind. Betreuungsarbeit ist weiblich – ob bezahlt
oder unbezahlt. An der folgenden Podiums-
diskussion nahmen zwei weibliche Landtags-
abgeordnete und die Referentin teil. Es ging
zunächst um Spezifi ka und Proble matiken des
liechtensteinischen Care-Arbeitsmarktes wie
das Pfl egegeld und das Fehlen eines Normal-
arbeitsvertrags für häusliches Pfl ege personal.
Bezüglich einer gleichmässigeren Verteilung
der unbezahlten Care-Arbeit auf die Geschlechter
stand folgender Impuls aus dem aktuellen
schweizerischen Nationalfondsprogramm zur
Gleichstellung der Geschlechter im Fokus:
«Eine ausgewogenere Verteilung von bezahlter
und unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und
Männern setzt die gesellschaftliche Anerkennung
und eine angemessene soziale Absicherung un-
bezahlter Care-Arbeit voraus.»
Care-Arbeit
Gesprächsrunde zur bezahlten und
unbezahlten Care-Arbeit: Landtags-
abgeordnete Violanda Lanter-Koller
und Helen Konzett Bargetze, Referentin
Annegret Wigger von der Fachhoch-
schule St. Gallen und Moderatorin
Claudia Heeb-Fleck (v.l.)
13
vern
etzu
ng
Budget und Taschengeld
In Kooperation mit dem Seminarzentrum Stein
Egerta und der Caritas Liechtenstein führten
wir im Frühjahr zwei Veranstaltungen durch.
Die Referentin Marina Kieber gab im Vortrag
Auskommen mit dem Einkommen Inputs, wie
ein Budget erstellt und wie es im Alltag auch
ein gehalten werden kann. Im Vortrag Rund
ums Geld bei Kindern und Jugendlichen führte
sie aus, wie Kindern und Jugendlichen ein
sinnvoller Umgang mit den Finanzen ver-
mittelt werden kann.
Mobbing-Seminar
Am 3. September fand ein ganztägiges Mobbing-
Seminar, organisiert von LANV und infra, statt.
Die Veranstaltung richtete sich an interessierte
Arbeitnehmende, Arbeitnehmervertretungen,
Arbeitgebende und HR-Fachpersonen. Erfreu-
licherweise nahmen 27 Personen teil. Die Refe-
renten Herbert Pichler und Gerlinde Stadler
vom ÖGB Chancen Nutzen Büro, Wien, ver-
mittelten mit vielen Fällen aus der Praxis, wie
Mobbing entsteht und wirkt. Sie zeigten auf,
wie Mobbing vorgebeugt werden kann und
wie bei bestehenden Mobbingprozessen Konfl ikt-
lösungen herbeigeführt werden können.
Souveräner Umgang mit Kränkungen
Die Referentin Patricia Matt hielt im September
einen Vortrag zum Umgang mit Kränkungen.
An der Kooperationsveranstaltung mit der Buch-
handlung Omni AG erfuhren die Anwesenden
Wissenswertes über die Entstehung von Krän-
kungen und erhielten Tipps, wie sie sich persön-
lich oder in Beziehungen entfalten können,
anstatt in Kränkungen verhaftet zu bleiben.
Psychopharmaka: Mythen und Fakten
Im Vortrag am 29. Oktober beleuchtete Walde-
mar Greil, Facharzt für Psychiatrie und Psycho-
therapie, die gängigen Kritikpunkte und erklärte
die Mythen und Fakten, die sich um Psycho-
pharmaka ranken. Der Abend wurde vom Ost-
schweizer Forum für psychische Gesundheit
organisiert und fand in enger Kooperation mit
verschiedenen Partnerorganisationen und im
Auftrag des Amtes für Gesundheit im Rahmen
der Wahnsinnsnächte 2014 statt.
Kooperationsprojekte
Die Referenten Gerlinde
Stadler und Herbert Pichler
vom ÖGB Chancen Nutzen
Büro, Wien
14
ber
atu
ng
Mit 122 durchgeführten Beratungen lag der
Umfang der Rechtsberatungstätigkeit im übli-
chen Rahmen. Wir danken unseren Juristinnen
Sabine Mohr-Egger, Daniela Narr, Martina
Altmann, Michaela Beck und Silvana Dorner
für die gute Zusammenarbeit in der Rechts-
beratung sowie bei der juristischen Bearbeitung
des Mobbingratgebers bzw. der Beilage Sorge-
recht zur infra Scheidungsbroschüre.
Beratung nach dem Gleichstellungsgesetz
2014 haben wir eine Frau bezüglich diskrimi-
nierender Nichtanstellung intensiv beraten und
begleitet. Frau X. hatte sich über ein Vermitt-
lungsbüro um eine Anstellung als Lagermit-
arbeiterin beworben, wurde jedoch abgelehnt,
weil «man für diese körperlich anstrengende
Arbeit keine Frauen vermittle» – dies, obwohl
die Stelle von der Firma geschlechtsneutral
Lagerist (m/w) ausgeschrieben war und Frau X.
aufgrund ihrer berufl ichen Erfahrung bestens
Rechtsberatung
dafür geeignet ist. Mit Unterstützung der infra
klagte Frau X. wegen diskriminierender Nicht-
anstellung. Die Klage war teilweise erfolgreich,
denn es kam zum ersten Mal in Liechtenstein
zu einem Schlichtungsverfahren nach dem
Gleichstellungsgesetz, bei dem der Klientin
eine Entschädigung zugesprochen wurde.
Wir möchten Frau X. an dieser Stelle für ihren
Mut und ihre Beharrlichkeit herzlich danken.
In Bezug auf die Umsetzung des Gleich-
stellungsgesetzes besteht Handlungsbedarf.
Zum einen ist eine Sensibilisierung der Öffent-
lichkeit und der Arbeitgebenden nötig, damit
die Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt durch
einengende und überholte Rollenbilder wahr-
genommen und beseitigt wird, zum anderen
braucht es mehr Frauen, die sich für einen
gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt
engagieren und wehren.
Rechtsberatung 2014 nach Themen
56 % Trennung, Scheidung
Konkubinat
Kindesunterhalt, Sorgerecht
Eherecht
Erbrecht
Aufenthaltsrecht
Versicherung
Sonstiges
2 %
14 %
2 %
10 %
8 %
3 %
5 %
15
ber
atu
ng
Thema telefonisch persönlich per E-Mail
Trennung / Scheidung 117 35 22
Konkubinat 20 3 2
Ehe- / Vermögensrecht 22 1 1
Erbrecht 17 4 1
Finanzen (Unterstützung / Schulden) 27 12 6
Versicherungen 24 13 1
Kindesunterhalt 35 11 7
Sorgerecht 24 5 5
Arbeitsrecht (Schwangerschaft / Mutterschutz / Kündigung) 19 6 2
Beruf / Wiedereinstieg /Ausbildung 6 4 1
Mobbing / Sexuelle Belästigung 8 4 1
Gewalt / Stalking 10 2 2
Aufenthaltsrecht / Staatsbürgerschaft 32 10 1
Persönliche Probleme 39 15 0
Sonstiges 34 9 9
Total Auskünfte 434 134 61
Adressvermittlung
(AnwältInnen / TherapeutInnen / Beratungsstellen)
Total 194 156 23 15
Auskünfte der Geschäftsstelle
Die Nachfrage nach Auskünften und
Beratungen steigt kontinuierlich. Neben den
Dauerbrennern Trennung und Scheidung,
Kindesunterhalt und Sorgerecht tauchen
vermehrt Fragen zu Versicherungen, Finanzen
und Mobbing auf.
16
fi n
anzen Bilanz und Erfolgsrechnung
Bilanz per 31. 12. 2014
Aktiven in CHF
Kasse 661
Postcheckkonto 22’002
LLB Kontokorrent 25’158
LLB Sparkonto 9’020
Debitoren 3’500
Kaution 1’600
Mobiliar 1
Büromaschinen 1
Computer 1’810
Total 63’753
Passiven in CHF
Kreditoren 28’056
Passive Rechnungsabgrenzungen 1’000
Vereinsvermögen 3’118
Fonds sexuelle Ausbeutung 9’020
Rückstellung Projekt Familien-Manag 1’100
Rückstellung Projekt Sorgerecht 500
Rückstellung Frau & Finanzen 2’000
Rückstellung Projekt Mobbing 13’000
Rückstellung diverse Projekte 3’500
Gewinn 2014 2’459
Total 63’753
Erfolgsrechnung vom 1. 1. bis 31. 12. 2014
Ertrag in CHF
Mitgliederbeiträge 8’920
Spenden 34’550
Spende Rechtsberatung 6’025
Erträge Projekt integra 6’260
Erträge Projekt Mobbing 6’300
Beitrag vom Land 197’000
Beratung Gleichstellung 2’000
Verkauf Broschüren 1’191
Diverse Projekte 2’352
Sonstige Erträge 1’228
Total 265’826
Aufwand in CHF
Personalaufwand 154’437
Sozialleistungen 27’344
Spesen, Fortbildung, Supervision 1’475
Rechtsberatung 14’207
Diverse Projekte 7’676
Projekt integra 13’377
Projekt Mobbing 6’321
Abschreibungen 960
Raum- und Betriebskosten 20’045
Büro- und Verwaltungskosten 8’736
Öffentlichkeitsarbeit 7’758
Beiträge, div. Unkosten 1’031
Aufwand 263’367
Gewinn 2014 2’459
Total 265’826
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Herausgabe des Mobbingratgebers
Im April erscheint der Mobbingratgeber. Neben
der Vorstellung des Ratgebers bei interes sierten
Kreisen werden infra und LANV auch Begleit-
veranstaltungen organisieren. Den Anfang
machen wir mit dem Workshop Kränkungen
am Arbeitsplatz am 25. März, geleitet von
Patricia Matt.
Neues Beratungsangebot für Eltern
Anlässlich des ab 2015 gültigen neuen Sorge-
rechts hat die infra ihr Beratungsangebot er-
weitert. In einem kostenlosen Informations-
gespräch erhalten Eltern Auskünfte über die
rechtlichen Vorgaben und Gestaltungsmöglich-
keiten des Sorgerechts. Es wird thematisiert,
was Kinder in Trennungssituationen brauchen
und welche Beratungsangebote es in Liechten-
stein gibt. Mit diesem Angebot für Mütter und
Väter möchte die infra Eltern darin unterstützen,
die Chancen des neuen Sorgerechts zu nutzen
und Konfl ikten vorzubeugen.
Lohnmobil und Zyklus Frau & Finanzen
Das Frauennetz hat das Jahr 2015 unter das
Thema Lohngleichheit gestellt. Angelpunkt der
verschiedenen Aktivitäten ist das Lohnmobil,
das vom 14. bis zum 21. August auf dem Peter
Kaiser Platz in Vaduz steht. Die mobile Wander-
ausstellung bietet in einem Container reich-
hal tiges Informationsmaterial, verschiedene
auf dem Vorplatz stehende Würfelelemente
bringen den BesucherInnen das Thema Lohn-
gleichheit auf verschiedene Art und Weise näher.
Passend zum Thema bietet die infra den Zyklus
Frau & Finanzen mit bewährten und neuen
Veranstaltungen an. Wir starten Ende März mit
den Steuererklärungsseminaren, es folgen die
Vorträge zur Altersvorsorge am 29. April (AHV)
und am 27. Mai (Pensionskasse). Erfolgreich
Lohngespräche führen fällt Frauen oft schwer.
Deshalb bieten wir am 14. und 28. September
hierzu einen zweiteiligen Workshop an. Die
ehemalige Leiterin der Stabsstelle für Chancen-
gleichheit, Bernadette Kubik-Risch, und die
Laufbahnberaterin Verena Wüthrich geben
Informationen und Tipps zum selbstbewussten
Auftreten und Verhandeln in Lohngesprächen.
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion in der
Schweiz runden wir den Zyklus mit einer Ver-
anstaltung zum Thema Betreuungsunterhalt
bei Konkubinatspaaren ab.
Tagung zur Care-Arbeit
Der Wert, das Angebot und die Nachfrage in
Liechtenstein nach Care-Arbeit – der Betreu-
ungs-, Sorge- und Pfl egearbeit für Kinder und
kranke Angehörige – ist auch Thema einer in
Kooperation mit dem Haus Gutenberg geplanten
Tagung im Herbst.
Vorschau 2015
Erster Mobbingberater
für Liechtenstein
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Auch im Jahr 2014 waren private Spenden und
Sponsorenbeiträge ein wichtiger Beitrag, um
unsere Projekte und Vorhaben verwirklichen zu
können. Wir danken folgenden Institutionen
und Personen herzlich für ihr Engagement:
– Ausländer- und Passamt
– Caritas Liechtenstein
– RHW Stiftung
– Guido Feger Stiftung
– VP Bank Stiftung
– Stabsstelle für Chancengleichheit
– Liechtensteinische Landesbank
– LKW Liechtensteinische Kraftwerke
Ein Dankeschön gilt auch allen Mitgliedern,
die ihren Mitgliederbeitrag aufgerundet haben
und Klientinnen sowie Private, die gespendet
haben.
Im Jahr 2014 arbeiteten wir mit vielen Amtsstel-
len, Organisationen, Fachstellen und Einrichtun-
gen zusammen – ihnen allen gilt unser Dank und
unsere Wertschätzung:
– Amt für Soziale Dienste
– Ausländer- und Passamt
– Stabsstelle für Chancengleichheit
– Ministerium für Gesellschaft
– Frauennetz
– LANV Liechtensteinischer Arbeitnehmer-
Innenverband
– aha – Tipps & Infos für junge Leute
– Frauenhaus Liechtenstein
– Opferhilfestelle
– Verein für Mediation
– Eltern Kind Forum
– Ombudsstelle für Kinder und
Jugendliche (OSKJ)
– Verein für Männerfragen
– Erwachsenenbildung Stein Egerta
– Haus Gutenberg
– Frauen in guter Verfassung
– Bernadette Kubik-Risch, Omni Buchladen
– Gabriela Eberle, Sarah Moragon und
Albulena Llolluni, alle Revitrust Grant
Thornton AG
– Matthias Brüstle, Ostschweizer Forum
für Psychische Gesundheit
– Trudi Ackermann, Universität Liechtenstein
Zusammenarbeit und Spenden
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Publikationen der infra
Publikation Preis
Broschüre «Konkubinat – Zusammenleben ohne Trauschein» CHF 10.–
Broschüre «Scheidung» CHF 15.–
Broschüre «Juhui, wir heiraten (Eherecht)» CHF 10.–
Faltprospekt infra (Kurzportrait) gratis
erhältlich in Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch,
Portugiesisch, Kroatisch und Türkisch
infra-Jahresbericht gratis
infra spezial «Altersvorsorge für Frauen» CHF 5.–
infra spezial «Wiedereinstieg ins Erwerbsleben» CHF 5.–
infra spezial «Frau und Finanzen» CHF 5.–
infra spezial «Familie und Erwerb unter einem Hut» CHF 5.–
infra spezial «Schutz für Migrantinnen» gratis
erhältlich in Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch,
Portugiesisch und Türkisch
Broschüre «Willkommen in Liechtenstein – CHF 5.–
Informationen für MigrantInnen»
erhältlich in Deutsch, Englisch, Italienisch, Portugiesisch,
Spanisch und Türkisch
Folder «integra – Informationsveranstaltungen und gratis
Beratung für Migrantinnen», mehrsprachig
Bestellungen per Telefon +423 232 08 80 oder Mail info@infra.li.
Einige Publikationen können direkt von der Homepage www.infra.li
heruntergeladen werden.
Informations- und
Kontaktstelle für Frauen
Landstrasse 92
Postfach
FL-9494 Schaan
Tel +423 232 08 80
Fax +423 232 08 87
info@infra.li
www.infra.li
PC 90-11149-1
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag
jeweils von 8.30 bis 11.30 Uhr
Donnerstag
von 14.00 bis 16.00 Uhr
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