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Institut und Poliklinik für Medizinische PsychologieAG Psychosoziale Migrationsforschung

Symposium: Interkulturelle Trainings in der psychosozialen Versorgung

Interkulturelles Kompetenztraining für

(angehende) Psychotherapeuten_innen:

Entwicklung, Implementierung und Evaluation03/13 – 02/14

Demet Dingoyan, Kirsten Baschin, Dr. Ulrike von Lersner, Dr. Mike Mösko

27. März 2014, Freie Universität Berlin, DGVT Kongress 2014

Überblick

1. Projektziele

2. Interventionsziele

3. Kooperationspartner

4. Projektphasen

5. Trainingsaufbau &- inhalte

6. Ergebnisse

7. Zusammenfassung & Ausblick

8. Diskussion

www.kultursensible-psychotherapie.de

1. Projektziele

Kurzfristig

Entwicklung, Durchführung und Evaluation eines Interkulturellen Kompetenztrainings für psychologische und ärztliche Psychotherapeuten (in Aus-Weiterbildung)

Mittelfristig

Implementierung interkultureller Lerninhalte in Aus-, Fort- und Weiterbildungscurricula von (angehenden) Psychotherapeuten

Langfristig

Verbesserung der psychosozialen Versorgungslage von Menschen mit Migrationshintergrund

2. Interventionsziele

� Verringerung negativer Gefühle/Vorbehalte auf Behandlerseite

� Steigerung von Neugier, Freude, Interesse an interkulturellen

Begegnungen auf Behandlerseite

� Anleitung zur Selbstreflektion, zu kultureller Eingebundenheit,

Wissen und Fertigkeiten im interkulturellen Therapiesetting

� Steigerung der Behandlungsqualität

� Verringerung der Quote abgewiesener Patienten mMh in der

Versorgung

� Steigerung der Inanspruchnahme durch Patienten mMH

3. Kooperationspartner

• Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), Hamburg

• Dachverband der Transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum e.V. (DTPPP)

• Gesellschaft für türkischsprachige Psychotherapie und psychosoziale Beratung (GTP) (GTP= Interkulturelles Migranten Integrationscenter e.V. (IMIC e.V.)

• Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

• Institut für Psychologie, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention, Universität Greifswald

• Landespsychotherapeutenkammer Berlin (PtK Berlin)

• Landespsychotherapeutenkammer Hamburg (PTK-HH)

• Psychologische Hochschule Berlin (PHB)

• Transkulturelles Zentrum, St. Görans Krankenhaus, Stockholm, Schweden

• Türkische Gemeinde Hamburg und Umgebung e.V. (THGH e.V.)

• Universitäre Ausbildung für Psychotherapie (Unith)

• Vietnamesischsprachige/ arabischsprachige Ambulanz der Klinik für Psychiatrie der Charité Berlin

4. Projektphasen

Konzeptualisierung des Trainings

Usability-Test

Interventionen

Literatur- und Manualrecherche

Evaluation

I. Literatur- und Manualrecherche

� Sichtung nationaler und internationaler Manuale von interkulturellen Kompetenztrainings für Mitarbeitende (im Gesundheitswesen)

� Vorstellung und Diskussion der einzelnen Konzepte, Inhalte und Übungen bezüglich: Relevanz, Güte und Übertragbarkeit in psychotherapeutischen Kontext

II. Konzeptualisierung des Trainings

� Orientierung an Leitlinien für inter- /transkulturelle

Kompetenztrainings für Psychotherapeuten_innen

� Orientierung an Ergebnissen aus der Manualrecherche

� Orientierung durch Anregungen lokaler

Migrantenvertretern_innen

� Orientierung an eigenen Erfahrungen als Dozenten /

Psychotherapeuten

III. Usability-Test

Probetraining in Hamburg und Berlin (Oktober 2013)

Zielgruppe: Studierenden der Psychologie

N= 37 (33 Frauen / 4 Männer)

ØAlter: 27 Jahre (Range:21-47)

IV. Interventionen

Fortbildung mit Psychotherapeuten in Ausbildung (PIAs):

Teilnehmeranzahl: 31 (29 Frauen / 2 Männer)

ØAlter: 33 Jahre (Range: 24-53)

Fachrichtung: TP=10; VT=21

Training mit approbierten ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten (PPs):

Teilnehmeranzahl: 39 (35 Frauen / 4 Männer)

ØAlter: 45 Jahre (Range: 30-64)

Fachrichtung: TP=15; VT=24

Dauer des Trainings: 2 Tage á 9 Stunden = 20 UE

V. Evaluation des Trainings

• Prä- und Post-Evaluation

• Bewertung der einzelnen Module auf Basis von Einzelitems

• Interkulturelle Kompetenz durch den IKG-27 (Längst et al.,

2012):Psychometrisch geprüfter Fragebogen zur „Interkulturellen

Kompetenz bei Mitarbeiter/innen im Gesundheitswesen“

5. Trainingsaufbau & -inhalte

Migration

Fremdheitserfahrung in Alltag & Praxis

Kultursensible Diagnostik

Kulturverständnis / Diversität

Arbeit zu Dritt

Modul 1: Begrüßung, Einleitung und Kennenlernen(z.B. Soziometrie-Spiel, Definition Kultur als soziokulturelles Konstrukt / Interkulturelle Kompetenz / Diversität)

Modul 2: Migration(z.B. Definitionen, Phasen der Zuwanderung, Kennzahlen,Phasenmodell der Migration, Fallarbeit zu Ressourcen und Belastungen in der Migration)

Modul 3: Fremdheitserfahrungen im privaten Alltag(z.B. Fremdheitserfahrungen als alltägliches Phänomen, Film zu Vorurteilen und Stereotypen, Assoziationsspiel mit Bildern)

Modul 4: Fremdheitserfahrungen im psychotherapeutischen Kontext(z.B. Assoziationsspiel Anrufbeantworter, Fallarbeit an CriticalIncidents)

Trainingsaufbau & -inhalteTag 1

Modul 5: Bedeutung von Sprache(z.B. Selbsterfahrung von Sprachbarrieren)

Modul 6: Arbeit zu Dritt (DolmetscherInnen)(z.B. Selbsterfahrungsübung, Leitfaden effektive Triadenbildung,gesetzliche Rahmenbedingungen, Finanzierungsquellen)

Modul 7: Diagnostik Teil 1(z.B. Epidemiologie, Schwierigkeiten Testdiagnostik, Ursachen Fehldiagnosen, Idioms of distress)

Modul 8: Diagnostik Teil 2(z.B. Vorstellung, Üben und Diskussion der Cultural Formulationanhand von Fallbeispielen)

Trainingsaufbau & -inhalteTag 2

Teilnehmeranzahl insgesamt: 70 (64 Frauen / 6 Männer)

ØAlter: 39 Jahre (Range: 24-64)

Fachrichtung: TP=25; VT=45

� Eigener Migrationshintergrund: 40%

� Vorerfahrungen mit int. Trainings: 14%

� Kontakt bei der tägl. therapeutischen Arbeit mit Patienten mit Migrationshintergrund: 97,1%

� täglich: 31,4%

� ein- bis mehrmals pro Woche: 48,6%

� ein- bis mehrmals pro Monat: 10%

� weniger als einmal pro Monat: 7,1%

� nie: 2,9%

Ergebnisse: Stichprobe

Ergebnisse: Einschätzung der interkulturellen Kenntnisse & Fähigkeiten (Prä-Post-Vergleich)

1

2

3

4

5

6

Prä

Post

d=0.56

d=0.52

d=0.95

d=0.74

d=1.59

d=1.10

d=2.02

d=1.52

d=0.52

Ergebnisse: IKG-27 (Prä-Post-Vergleich)

0

1

2

3

4

Prä

Post

Ergebnisse: Beurteilung der Fortbildung in Form von Schulnoten (1-6)

1

2

3

ErgebnisseQualitative Rückmeldungen

„Mir hat der Erfahrungsaustausch gefallen.“

„Die Fortbildungsstruktur sehr war gelungen.“

„Eine solche Fortbildung sollte Pflichtbestandteil der Therapeuten-

Ausbildung sein.“

„Mehr Informationen zu dem genauen Prozedere von

Antragsverfahren zur Kostenübernahme von Dolmetschern und

Therapie.“

„Vertiefung kulturspezifischer Diagnostik.“

„Kinder- und Jugendspezifische Therapieverfahren gewünscht.“

� Mehrstufige Entwicklung eines fundierten Fortbildungskonzepts

� Durchführung von vier Fortbildungen mit insgesamt 70

Teilnehmer_innen

� Zufriedenstellende Evaluationsergebnisse

Zusammenfassung

� Publikation

� Implementierung interkultureller Lerninhalte in die Aus-, Fort-

und Weiterbildung von Psychotherapeuten

� Implementierung interkultureller Lerninhalte in Aus- und

Fortbildungsgänge anderer Berufsgruppen

Ausblick

agpm@uke.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Fragen & Diskussion

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