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Internes Rating und Rechnungslegung
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
RechnungslegungWie weit geht die Harmonisierung?
Köln9. Januar 2013
Dr. Thomas Siwik
Lifetime Expected Losses und Makro-RisikotreiberAnwendbarkeit eines Langfristratings mit makroökonomischen Faktoren
Langfristratings gehören heute i.d.R. nicht zum Pflichtenkanon, bringen jedoch in der Risikosteuerung und Bilanzierung Vorteile mit sich
• Ratings/Erwartete Verluste sind laufzeitabhängig, z.B.
• weisen i.d.R. Teilzahlungskredite c.p. eine wesentlich höhere PD im zweiten/dritten Jahr auf als im ersten Jahr
• wächst ein zu tilgender Kredit in die Sicherheit hinein, der LGD sinkt
© 2013 Deloitte & Touche GmbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftFinancial Risk Solutions2
• wächst ein zu tilgender Kredit in die Sicherheit hinein, der LGD sinkt
• Ratings/Erwartete Verluste unterliegen offenkundig dem wirtschaftlichen Umfeld
• Neben der betriebswirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit, z.B. in der Margenkalkulation, können langfristige Expected Loss-Schätzungen in der Bilanzierung und Risikotragfähigkeitsbetrachtung verwendet werden
• Makroökonomische Aspekte und Point-in-Time-Schätzungen erhöhen die Genauigkeit zu Lasten einer höheren Prozyklizität
Lifetime Expected Lossesim bilanziellen und
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im bilanziellen und regulatorischen Kontext
Lifetime Expected Losses im bilanz. u. regul. KontextMöglichkeiten der Einbindung von Langfristratings mit makroökonomischen Komponenten
IFRS 9 Impairment
IDW RS BFA 3
Einführung eines Expected Loss-
ModellsRegulierung
Ermittlung zukünftig erwarteter
Risikokosten
PWB nach HGB
IDW 1/1990 gültig, wird erneuert;
keine umgekehrte Maßgeblichkeit
mehr
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Schätzung der erwarteten Verluste über die erwartete
Restlaufzeit
Für Lifetime EL können
Langfristratings herangezogen
werden
Schätzung der erwarteten Verluste aller zinstragenden
Geschäfte des Bankbuchs
Verwendung von langfristigen
Expected Losses
Implikationen
Exp. Loss-Schätzung
In der Praxis große Bandbreite: vom
BMF-Ansatz bis zu Expected Losses
Nutzung möglich; Aktualisierung IDW 1/90 zu erwarten
Lifetime Expected Losses im bilanz. u. regul. KontextMöglichkeiten der Einbindung von Langfristratings mit makroökonomischen Komponenten
MaRisk
Regulierung
SzenariobasierteBerechnungen der Risikotragfähigkeit
Mehrjährige Kapitalbedarfs-planung unter
adversenBedingungen
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Berücksichtigung von Makrogrößen
im Rating
Verwendung makro-
ökonomischer Stressfaktoren
Implikationen
Exp. Loss-Schätzung
Berechnung zukünftiger
Kapitalunter-legungspflichten
Berechnung zukünftiger
erwarteter Ausfälle und RWAs mittels Langfristratings
Through-the-Cycle- vs. Point-in-Time-Rating
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Point-in-Time-Rating
6 Financial Risk Solutions
Through-the-Cycle- vs. Point-in-Time-RatingUnterschiede
Through-the-Cycle
• Kurz-/mittelfristige Einschätzung des derzeitigen tatsächlichen Kreditrisikos u.U. eingeschränkt
• Dämpft die Risiko-
• Pricing bei kurz-/ mittelfristigen Geschäften u.U. nicht risikogerecht
• Schwankungen der Eigenkapitalunterlegung in geringerem Maße
Stabilität
Risikosteuerung Gesamtbanksteuerung
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• Dämpft die Risiko-zyklizität
Point-in-Time
• Genauere Abbildung des derzeitigen Kreditrisikos
• Höhere Risikovolatilität
• legung schwankt stärker prozyklisch
• Anreiz aus der bankinternen Risikosteuerung präziser
Genauig-keit
Rating-
systeme
• Eigenkapitalunter-
IFRS 9 – Impairment
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ProjektübersichtVoraussichtlicher Zeitplan zur Ablösung von IAS 39
Stand 12/20122008 –
Q3 2010Q4 2010 2011
Q1 – Q3 2012
Q4 2012 Q1 2013 Q2 2013H2 2013/
20142015
Klassifizierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte
IFRS 9
IFRS 9
Standard-entwurf bzgl. Anpassung
Inkra
fttr
ete
n IF
RS
9
Klassifizierung und Bewertung finanzieller Verbindlichkeiten
Standard-entwurf
Wertminderungen1. Standard-
entwurfErgänzungs-
entwurf2. Standard-
entwurf
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* Macro Hedge Accounting wird aus IFRS 9 zunächst ausgeschlossen, um den Fortgang des Projekts nicht von diesem Teilkomplex abhängig zu machen.
Inkra
fttr
ete
n IF
RS
9
Wertminderungenentwurf entwurf entwurf
Sicherungsbeziehung: General HedgeAccounting
Standard-entwurf
Review Draft IFRS 9
Verschiebung des In-krafttretens von IFRS 9 IFRS 9
Sicherungsbeziehungen: Macro HedgeAccounting*
Diskussionspapier
Heute
ImpairmentAnwendungsbereich
Fremdkapitalinstrumente
Fortgeführten FVOCI
Fair Value through
Folgebewertung zu
Eigenkapitalinstrumente, Derivate, bestimmte
hybride Instrumente...
Kredit-zusagen
(außer jene @ FVTPL)
Finanz-garantien
(außer jene @ FVTPL)
Leasing-forderungen
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Fortgeführten Anschaffungskosten
FVOCIFair Value through
Profit & Loss
Anwendung des Impairmentmodells
Keine Anwendung des Impairmentmodells
Financial Risk Solutions
Impairment„Zwei Töpfe“-Modell
bei signifikanter Verschlechterung der Kreditqualität seit Zugang
Kreditqualität sinkt unter „Investment Grade“
Topf 1
Grundsätzlich werden alle Instrumente im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften bei Zugang in Topf 1 erfasst:
Transfer zwischen den
Töpfen
Instrumente mit Kreditqualität „Investment Grade“
Instrumente mit Kreditqualität schlechter als „Investment Grade“
Transfer in Topf 2
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Methodik
Erfassungs-ebene
Barwert der erwarteten Verlustebei einem Ausfallereignis innerhalb der
nächsten 12 Monate
Einzel- oder Portfoliowertberichtigung
Topf 2
Barwert der erwarteten Verluste über die erwartete Restlaufzeit
Einzel- oder Portfoliowertberichtigung
Zinssatz Zinssatz ≤≤Risikoloser Zins Effektivzins gem. IFRS 9
Financial Risk Solutions
ImpairmentTransferkriterien
Bei der Beurteilung der Transferkriterien können unter anderem folgende Informationen herangezogen werden:
• Kreditratings
• Ausfallwahrscheinlichkeiten
• Preis des Kreditrisikos
• Verzugsstatus
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft12
• Verzugsstatus
• Andere qualitative Informationen
Beurteilung der Transferkriterien auf Basis der bestmöglich verfügbaren Informationen unter Beachtung von Kostenaspekten
Financial Risk Solutions
ImpairmentAnforderungen an die Berechnung der erwarteten Verluste
Verfügbare Informationen
− historische Daten
− aktuelles ökonomisches Umfeld
− begründete Prognosen zukünftiger Ereignisse und ökonomischer Bedingungen
Interne und externe Daten unter Einbezug aller Informationen, die mit angemessenem Aufwand verfügbar sind
Einzubeziehende Informationen
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Erwarteter Verlust
Erwartete Verluste berücksichtigen alle erwarteten Ausfälle von Zins und Tilgung auf diskontierter Basis
Berechnung unter Einbeziehung aller erwarteten Zahlungs-ausfälle
Einzubeziehende Zahlungsströme
Keine Berücksichtigung aller möglichen Szenarien erforderlich, sondern einer repräsentativen Auswahl verschiedener Szenarien
Verwendung von PD, LGD und EAD über die gesamte Restlaufzeit möglich
Berechnung als Erwartungswert
Statistische Größe
Financial Risk Solutions
ImpairmentOffenlegungsvorschriften IASB (Auszüge)
Anhangangaben
• Aufgliederung finanzieller Vermögenswerte getrennt für Instrumente in Topf 1 und 2 nach Kreditratings (mindestens Aufgliederung in drei Unterkategorien)
• Im vereinfachen Ansatz kann diese Angabe auf Basis einer sog. „provision matrix“ (historische Ausfälle, adjustiert um aktuelle Informationen und Erwartungen) erfolgen
Risikoaufgliederung
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
• Datengrundlage (Art der verwendeten Inputfaktoren)
• Erläuterung von Veränderungen von Schätzungen und deren Gründe
• Erläuterung bei einer Veränderung der Schätzmethode
• Qualitative Informationen bzgl. des angewendeten Diskontzinssatzes
Berechnung der erwarteten Verluste
Informationen und Erwartungen) erfolgen
14 Financial Risk Solutions
Vergleich Basel und IFRS Divergenzen in der Verlustschätzung
Methodische Differenzen in den verwendeten Parametern
Basel IRBAIFRS 9
(Interpretation Stand Dez. 2012)
PD
• Schätzungen der PDs stellen Ausfallwahr-scheinlichkeiten der nächsten 12 Monate dar
• PD wird über statistische Methoden mithilfe historischer Daten über mindestens einen Konjunkturzyklus konservativ abgeleitet
• Ausfalldefinition ist vorgegeben
• Mehrjährige Modellierung erforderlich (mindestens kurz- und mittelfristig, danach Konvergenz zur Zentraltendenz)
• Mögliche Ausgangsbasis: historische Werte, Direktschätzung, Multiplikation von Migrationsmatrizen
• Schätzungen der Ausfallwahrscheinlichkeiten unter Berücksichtigung mikro-/makroökonomischer
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft15
Berücksichtigung mikro-/makroökonomischer Faktoren
• Punktschätzer: Nicht konservativ, Point-in-Time
LG
D
• LGD ist ein ökonomisches Verlustkonzept. Es beinhaltet direkte und indirekte Verwertungskosten
• Downturn-LGD• Risikoadjustierter Diskontzins (ggf. letzter
Nominalzins)
• Cashflow-bezogener Verlust ohne interne Kosten• Schätzung nicht konservativ, kein Downturn• Diskontzins zwischen „risikolos“ und Effektivzins• Modellierung von Sicherheitenerlösraten im
Zeitablauf abhängig von der Art der zugrundeliegenden Sicherheiten und der erwarteten Tilgung
EA
D
• Bilanzielle und außerbilanzielle Positionen• 1-Jahreshorizont
• Bilanzielle und außerbilanzielle Positionen• Zeitabhängige Betrachtung des EAD unter
Berücksichtigung der vertraglichen Zahlungsströme, der erwarteten Tilgungsverläufe, Vorfälligkeiten, Kündigungsrechte etc.
Financial Risk Solutions
BFA 3 – Verlustfreie Bewertung des Bankbuchs
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bewertung des Bankbuchs
16 Financial Risk Solutions
IDW RS BFA 3Verlustfreie Bewertung des Bankbuches
• Bei der verlustfreien Bewertung wird ermittelt, ob für den Bestand aller zinstragenden Geschäfte des Bankbuchs der Wert der Leistungsverpflichtung den Wert der Gegenleistung übersteigt. Dabei sind Vollkosten zu berücksichtigen.
• Um einen etwaigen Verpflichtungsüberschuss zu ermitteln, wird der Barwert des Zinsbuchs dem Buchwert gegenübergestellt.
• Die Ermittlung des Barwerts erfolgt entweder über eine direkte barwertige oder eine indirekte periodische, GuV-basierte Betrachtungsweise.
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(Netto-) Buchwert
des Zinsbuchs
(Netto-) Barwert des Zinsbuchs
Stille Reserven
(Netto-) Barwert des Zinsbuchs
(Netto-) Buchwert
des Zinsbuchs
Stille Lasten
kein Rückstellungsbedarf Rückstellungsbedarf in Höhe der stillen Lasten
IDW RS BFA 3Anwendbarkeit eines Langfristratings
IDW RS BFA 3, Tz. 31:„Risikokosten sind zum jeweiligen Abschlussstichtag in Höhe der erwarteten Ausfälle zu berücksichtigen.“
• IDW RS BFA 3 verlangt im Rahmen der Ermittlung des (Netto-)Barwerts, neben Verwaltungs- und Fundingkosten die erwarteten Risikokosten über die Restlaufzeit zu berücksichtigen.
• Hierfür sind die zum Bilanzstichtag erwarteten Verluste über die verbleibende Restlaufzeit aller zinstragenden Geschäfte des Bankbuchs zu bestimmen.
© 2013 Deloitte & Touche GmbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftFinancial Risk Solutions18
Restlaufzeit aller zinstragenden Geschäfte des Bankbuchs zu bestimmen.
• Somit wäre die Verwendung langfristiger Ausfallwahrscheinlichkeiten, die den aktuellen Konjunkturzyklus und entsprechende Ratingmigrationen abbilden und dem Vorsichtsprinzip Rechnung tragen, möglich.
• Entsprechend sind für die Ermittlung der erwarteten Risikokosten bzgl. EAD und LGD ebenfalls Langfristerwartungen zu bilden.
• 1-Jahres-PD/LGD gemäß dem IRB-Ansatz können eine Approximation für die in zukünftigen Perioden erwarteten Risikokosten darstellen.
MaRisk
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Berücksichtigung von Makrogrößen im Rating Anforderungen der MaRisk vom 14.12.2012
„Die Stresstests haben auch außergewöhnliche, aber plausibel mögliche Ereignisseabzubilden. Dabei sind geeignete historische und hypothetische Szenarien darzustellen. […] Bei der Festlegung der Szenarien sind die strategische Ausrichtung des Instituts und sein wirtschaftliches Umfeld zu berücksichtigen.“
MaRisk AT 4.3.3
• Die MaRisk verlangen • Inverse Stresstests • Insb. Point-in-Time-
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• Die MaRisk verlangen szenariobasierteBerechnungen der wesentlichen Risiken für Krisensituationen, u.a. auch in Bezug auf das makro-ökonomische Umfeld
• Inverse Stresstests erfordern die Beantwortung von Fragen wie: „In welchem Extrem-szenario wäre die Einhaltung der Risikotragfähigkeit der Bank gefährdet?“
• Insb. Point-in-Time-Ratingsysteme sind in der Lage, die Auswir-kungen von solchen Szenarien auf die Verlustschätzungen präziser abzubilden, wenn sie makro-ökonomische Faktoren als Input verwenden
Berücksichtigung von mehrjährigen Zeiträumen bei der Berechnung des Kapitalbedarfs Anforderungen der MaRisk vom 14.12.2012
„Jedes Institut muss über einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs verfügen. Der Planungshorizont muss einen angemessen langen, mehrjährigen Zeitraum umfassen. Dabei ist zu berücksichtigen, wie sich über den Risikobetrachtungshorizont des Risikotragfähigkeitskonzepts hinaus Veränderungen der eigenen Geschäftstätigkeit oder der strategischen Ziele sowie Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds auf den Kapitalbedarf auswirken. Möglichen adversen Entwicklungen, die von den Erwartungen abweichen, ist bei der Planung angemessen Rechnung zu tragen.“
MaRisk AT 4.1 Tz. 9
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• Die MaRisk verlangen die Betrachtung von mehrjährigen Zeiträumen zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs
• Dies kann eine entsprechende Nutzung von Modellen der Risikobeurteilung unterstützen
• Schätzung von Ausfällen und RWAs unter adversen makro-ökonomischen Bedingungen; Schätzung der Entwicklung der Risikovorsorge
Ein Lösungsansatz zu Langfristratings
© 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Langfristratings
22 Financial Risk Solutions
Langfristratings – Lösungsansatz PD Schätzung – Praktische Überlegungen
Langfristige PD-Schätzung
• PD-Schätzungen über die Restlaufzeit eines Kredits führen zu „durchschnittlichen PD”-Tabellen, die sich auf Ratingstufen beziehen
• Die faktorielle Schätzung der Dynamik erfordert die Anwendung komplexer statistischer Methoden (z.B. Survival-Modelle)
• Insb. langfristige Schätzungen sind höchst fragil
• Prognosemodelle zur Vorhersage einer PD über die Restlaufzeit können auf Ratingmigrationen fußen
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Ratingmigration
Relevanz makroökonomischer
Daten
• Dies kann sich als aufwandsschonender darstellen als die Neuschätzung von Langfristmodellen
• Weit verbreitete statistische Methoden zur Modellierung von Ratingmigrationen sind nicht-stationäre Markov-Ketten und die multinomiale Regressionsanalyse
• Makroökonomische Daten nehmen eine Schlüsselrolle bei der Dynamik ab dem Beurteilungszeitpunkt ein
• Oftmals sind Faktoren wie das BIP und die Arbeitslosenquote mit Verlustraten in den Portfolien korreliert, was sich mit ausreichenden historischen Datenreihen belegen lässt
• Annahmen über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, sofern zuverlässig prognostizierbar, sind zu berücksichtigen
Langfristratings – Lösungsansatz Ökonometrisches Modell für mehrjährige PDs • Migrationsmatrizen erklären zu einem Teil die nicht zeitkonstanten Ausfallwahrscheinlichkeiten
• Die Migrationsmatrizen werden über einen längeren Zeitraum geschätzt
• Mittels multivariater Regressionsansätze ist es möglich, eine „durchschnittliche“ Migrationsmatrix auf die aktuellen oder in die Zukunft projizierten Bedingungen zu konditionieren
Phasen derModellentwicklung
• Aufbereitung von historischen 1-Jahres-Migrationsmatrizen
INPUTFAKTOREN MODELLIERUNG
Migrationsmatrizen2007, 2008, 2009
R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 Default
R1 76% 15% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R2 24% 48% 16% 9% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R3 7% 23% 45% 17% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0%
R4 3% 11% 24% 38% 14% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0%
R5 1% 5% 13% 27% 29% 13% 7% 2% 1% 0% 0% 1%
R6 0% 2% 7% 17% 24% 22% 13% 6% 4% 1% 1% 3%
Ordered Models *
OUTPUT
MehrjährigeÜbergangsmatrizen
.
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Migrationsmatrizen
• Anpassung dermakroökonomischenFaktoren auf diejeweils beobachtetenMigrationsmatrizen
• Selektion derVariablen
• Spezifikation desModells
• Testen des Modells
R7 0% 1% 4% 11% 16% 21% 20% 11% 7% 2% 2% 6%
R8 0% 0% 2% 5% 9% 16% 20% 16% 13% 4% 4% 10%
R9 0% 0% 1% 2% 4% 9% 14% 15% 19% 8% 7% 20%
R10 0% 0% 0% 1% 1% 3% 6% 9% 19% 14% 12% 35%
R11 0% 0% 0% 0% 1% 1% 2% 3% 6% 7% 19% 62%
R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 Default
R1 76% 15% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R2 24% 48% 16% 9% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R3 7% 23% 45% 17% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0%
R4 3% 11% 24% 38% 14% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0%
R5 1% 5% 13% 27% 29% 13% 7% 2% 1% 0% 0% 1%
R6 0% 2% 7% 17% 24% 22% 13% 6% 4% 1% 1% 3%
R7 0% 1% 4% 11% 16% 21% 20% 11% 7% 2% 2% 6%
R8 0% 0% 2% 5% 9% 16% 20% 16% 13% 4% 4% 10%
R9 0% 0% 1% 2% 4% 9% 14% 15% 19% 8% 7% 20%
R10 0% 0% 0% 1% 1% 3% 6% 9% 19% 14% 12% 35%
R11 0% 0% 0% 0% 1% 1% 2% 3% 6% 7% 19% 62%
R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 Default
R1 76% 15% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R2 24% 48% 16% 9% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0%
R3 7% 23% 45% 17% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0% 0%
R4 3% 11% 24% 38% 14% 6% 2% 1% 0% 0% 0% 0%
R5 1% 5% 13% 27% 29% 13% 7% 2% 1% 0% 0% 1%
R6 0% 2% 7% 17% 24% 22% 13% 6% 4% 1% 1% 3%
R7 0% 1% 4% 11% 16% 21% 20% 11% 7% 2% 2% 6%
R8 0% 0% 2% 5% 9% 16% 20% 16% 13% 4% 4% 10%
R9 0% 0% 1% 2% 4% 9% 14% 15% 19% 8% 7% 20%
R10 0% 0% 0% 1% 1% 3% 6% 9% 19% 14% 12% 35%
R11 0% 0% 0% 0% 1% 1% 2% 3% 6% 7% 19% 62%
MakroökonomischeZeitreihen
* Ordered-probit/logit-Modelle könnenformal als Klassifizierungstool in J+1-
Ratingklassen zum Periodenendebeschrieben werden, sofern als
Ausgangspunkt das jeweilige initialeRating eines Schuldners verwendet
wird.
R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 Default
R1 28.3% 24.0% 16.5% 10.8% 6.9% 4.5% 2.9% 2.0% 1.4% 1.0% 0.8% 0.9%
R2 23.9% 21.7% 16.1% 11.4% 7.9% 5.5% 3.9% 2.8% 2.1% 1.6% 1.4% 1.8%
R3 18.7% 18.3% 15.0% 11.7% 8.9% 6.7% 5.1% 3.9% 3.1% 2.6% 2.4% 3.5%
R4 13.4% 14.3% 13.0% 11.2% 9.4% 7.7% 6.4% 5.3% 4.5% 4.1% 3.9% 6.8%
R5 8.7% 10.2% 10.2% 9.7% 8.9% 8.0% 7.2% 6.5% 6.0% 5.8% 6.1% 12.6%
R6 5.2% 6.5% 7.2% 7.5% 7.5% 7.3% 7.2% 7.0% 7.0% 7.3% 8.5% 21.8%
R7 2.8% 3.8% 4.5% 5.1% 5.5% 5.8% 6.1% 6.5% 7.1% 8.0% 10.2% 34.7%
R8 1.4% 2.0% 2.5% 3.0% 3.5% 4.0% 4.5% 5.2% 6.0% 7.5% 10.4% 49.9%
R9 0.7% 1.0% 1.3% 1.7% 2.0% 2.4% 2.9% 3.6% 4.4% 5.9% 8.8% 65.2%
R10 0.3% 0.5% 0.6% 0.8% 1.1% 1.3% 1.7% 2.1% 2.8% 3.9% 6.3% 78.5%
R11 0.1% 0.2% 0.3% 0.4% 0.5% 0.7% 0.9% 1.1% 1.5% 2.2% 3.7% 88.4%
Langfristratings – Lösungsansatz Ökonometrisches Modell – Output
• Die wichtigste erklärende Variable ist offenkundig das bisherige Rating eines Unternehmens.
• Lässt es die Zahl der Beobachtungen zu, kann die Schätzung des Koeffizientenvektors „β“ für jede Ratingstufe separat erfolgen. In diesem Fall geht das alte Rating in dem Achsenabschnitt auf.
.
• Als Output erhält man zunächst Prognosen für Migrationsmatrizen mit Zeithorizont von jeweils einem Jahr
Output Testmodell
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einem Jahr
• Durch Verkettung können Ausfallwahrscheinlichkeiten für den gewünschten Betrachtungshorizont prognostiziert werden
• Durch die direkte Einbettung von konkreten Makrogrößen in die Berechnung der PDs können Auswirkungen von „Stressszenarien“ mit akzeptablem Mehraufwand bestimmt werden
• Es können auch PD-Bandbreiten bestimmt werden, indem z.B. verschiedene Prognosen für das BIP angesetzt und daraus resultierende Migrationen und Ausfälle betrachtet werden
Deloitte & Touche GmbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftSchwannstrasse 6
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
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Schwannstrasse 640476 DüsseldorfDeutschland
Tel: +49 (0)211 8772 2147Mobile: +49 (0)173 878 0088tsiwik@deloitte.dewww.deloitte.com/de
Dr. Thomas Siwik
Partner
Financial Risk Solutions
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. „To be the Standard of Excellence“ – für rund 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
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