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Zeit!Raum – Verein für soziokulturelle Arbeit
Sechshauser Straße 68-70
A-1150 Wien
Tel.: +431/892 74 00
Email: office@zeitraum.org
Website: http://www.zeitraum.org
ZVR: 431576440
Für den Inhalt verantwortlich: Reinhold Eckhardt
Text: Mag.a Michaela Hauer
Satz und Layout: Mag.a Magdalena Lesniowska
Fotos: Zeit!Raum Archiv
Druck:Albakopie, Wien
© Alle Rechte vorbehalten
2009
IMPRESSUM
Inhalt
6
8
11
12
37
39
42
EINLEITUNG
Der Verein Zeit!Raum
Der Standort im südlichen 15. Bezirk
PÄDAGOGISCHE ZIELSETZUNGEN
Leitlinien des Vereins
Die pädagogisch-inhaltlichen Zielsetzungen der Aufsuchenden Kinder-und Jugendarbeit im 15. Bezirk
Spezielle Zielsetzungen und Jahresschwerpunkte des Vereins/Projekts für 2008
DAS TEAM DER AUFSUCHENDEN KINDER- UND JUGENDARBEIT IM 15. BEZIRK
INHALTLICHE ARBEIT
Zielgruppen und ihre Problemlagen
Das ganzjährige Angebot von Zeit!Raum im südlichen 15. Bezirk
Angebote und Aktionen im Speziellen
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Kultur und Medien
Die Vereinszeitschrift
Zeit!Raum Zeitschrift und JUMA-TV-Jugendmagazin bei der 1.Medien-Messe -– Migration
VERNETZUNG
RESUMÉE UND PERSPEKTIVEN
6 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
ZEIT!RAUM – 1995 GEGRÜNDET – ist
ein gemeinwesenorientierter Verein für soziokul-
turelle Arbeit. Soziokulturelles Arbeiten bedeutet
verschiedene Altersgruppen, soziale Schichten
und Nationalitäten zu unterstützen, soziale und
gesellschaftspolitische Arbeit zu verwirklichen
sowie demokratische Entscheidungsstrukturen
als Voraussetzung für die aktive und eigenver-
antwortliche Beteiligung von Menschen zu för-
dern. Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist generati-
onen- und kulturübergreifende Begegnungs- und
Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen und
dabei vorhandene kommunikative und kultu-
relle Strukturen von Orten, Menschen und un-
terschiedlichen Denkweisen aufzunehmen und
nach Möglichkeit zu verstärken. Der Verein sieht
seine Aufgabe darin, zu selbständigem Handeln
anzuregen und somit möglichst vielen Menschen
soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit in
Bezug auf das tägliche Leben, Arbeit und Bildung
zu ermöglichen.
Der Verein Zeit!Raum ist in folgenden Be-
reichen tätig:
■ Sozialwissenschaftliche Forschungsarbeit
■ Sozial-, Kinder- und Jugendarbeit, Beratung
und Begleitung
■ Kindergarten/Primärbildung
■ Aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit
■ Park- und Freiflächenbetreuung
■ Eventorganisation
■ Flüchtlings- und AsylwerberInnenbetreuung
■ Spracherwerb und Muttersprache
■ Integration und Unterstützung von sozial
benachteiligten Menschen
■ Generationenübergreifende Arbeit
■ Kultur- und Medienarbeit
■ Sport
■ Aus- und Weiterbildung
■ Projektentwicklung und -begleitung
Die Entwicklung und Verwirklichung
von vielfältigen Projekten im Bereich der Kin-
der- und Jugendarbeit bildet ein Kernstück von
Zeit!Raum. Mit der Aufsuchenden Kinder- und
Jugendarbeit im südlichen 15. Bezirk sollen
die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und
Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen
und Lebensrealitäten ganzjährig wahrgenom-
men und unterstützt werden.
Der Standort im südlichen 15. Bezirk
Im Juli 2008 waren die neuen Räum-
lichkeiten von Zeit!Raum in der Sechshauser-
straße 68-70 bezugsbereit und so konnten die
MitarbeiterInnen aus den Räumlichkeiten in der
Braunhirschengasse in die neuen Büroräume
umziehen. Die Zeit!Räume, die zur Betreuung
der Zielgruppen zur Verfügung stehen, wur-
den nach und nach fertig gestellt. Mittlerwei-
le können ein großer Aktivitätsraum, ein Keller
mit Wuzzler und Tischfußball, eine Küche, ein
Mädchenzimmer, die Computer- und Lesezone,
ein gemütliches, orientalisches Zimmer und ein
Seminarraum von Kindern und Jugendlichen
mit Ihren Zeit!Raum-BetreuerInnen genützt
werden.
Der Verein Zeit!Raum
Standort der Betreuung im südlichen 15 Bezirk
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 7
Zusätzlich bietet Zeit!Raum vielfältige
Sport- und Bewegungsprogrammpunkte für Kin-
der und Jugendliche in angemieteten Turnhallen
der Umgebung. Das mobile Team ist im Sommer
und im Winter unterwegs im Bezirk und kann so
Kinder, Jugendliche, Eltern und Bezirkseinwoh-
nerInnen außerhalb der Betreuungszeiten an
verschiedenen öffentlichen Plätzen erreichen.
Die strukturellen Rahmenbedingungen
des Bezirks Rudolfsheim-Fünfhaus sind ge-
kennzeichnet durch eine dichte Verbauung, ei-
nen hohen Anteil an Substandardwohnungen
und sozial schwächere BewohnerInnen. Im 15.
Bezirk fällt außerdem der Grünlandanteil sehr
gering aus, was dazu führt, dass die wenigen
vorhandenen Grünflächen intensiv und häufig
frequentiert werden. Um Konflikte mit Anraine-
rInnen eng angrenzender Wohnhäuser zu ver-
meiden bzw. gering zu halten, gibt es Koopera-
tionsprojekte mit der Gebietsbetreuung. Ziel ist
die Förderung eines guten Miteinanders aller
BezirkseinwohnerInnen und verschiedener Ge-
nerationen in öffentlichen Räumen des Bezirks.
Ein weiteres Kennzeichen des 15. Bezirks
ist der hohe Anteil ausländischer Bezirksein-
wohnerInnen, der 2007 bei 32,4 % (Wien: 19,8
%) lag und damit einen der höchsten Werte
bei den Wiener Gemeindebezirken darstellt.
Ein Anliegen von Zeit!Raum ist es, den inter-
kulturellen Austausch zu fördern. Kulturelle
Vielfalt und Diversität sollen als gesellschaft-
liche Bereicherung erkannt werden. Im Rahmen
der Aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit
werden Rahmenbedingungen geschaffen, um
sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen zu
erreichen und einzubinden. Kinder und Jugend-
liche werden unterstützt, ihre Möglichkeiten
zur Teilhabe am gesellschaftlichen, sozialen,
politischen und wirtschaftlichen Leben zu er-
kennen und wahrzunehmen. Mit Parkfesten,
gemeinschaftsfördernden Aktionen und der
Arbeit im Grätzel fördert Zeit!Raum zusammen
mit Kooperationspartnern das konfliktfreie Zu-
sammenleben aller StadtteilbewohnerInnen im
südlichen 15. Bezirk.
8 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
DIE ARBEIT VON ZEIT!RAUM ist
interkulturell, integrativ und generationenüber-
greifend. Um in allen Gesellschaftsbereichen
lösungsorientiert eingreifen zu können, handelt
Zeit!Raum mittels soziokultureller und gemein-
wesenorientierter Arbeit. Zeit!Raum möchte
in seiner Arbeit Menschen zu selbstständigem
und emanzipiertem Handeln anregen und sie
bei unterschiedlichen Lebensabschnittszielen
begleiten.
Die Grundprinzipien wie Solidarität,
Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit, Par-
tizipation, Interkulturalität und Toleranz, nach
denen Zeit!Raum seine tägliche Arbeit und
sein Handeln ausrichtet, fügen sich im gesell-
schaftlichen Kontext, in dem Zeit!Raum tätig
ist, durch intensive Vernetzungsarbeit zusam-
men. Gesellschaftliche Problemfelder werden
ganzheitlich und nicht isoliert betrachtet. Dies
führt zu einer hohen Transparenz und zu einem
ursächlichen Problemlösungsansatz.
Leitziele des Vereins sind die För-
derung
■ der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten und
der Lebensqualität
■ der Kommunikation und gewaltfreien
Konfl iktlösung
■ der kulturellen Vielfalt und des interkulturel-
len Lernens
■ der Chancengleichheit und sozialen Gerech-
tigkeit
■ der sozialen Gerechtigkeit zwischen den
Geschlechtern
■ der Partizipation auf einer gesamtgesell-
schaftlichen Ebene
■ eines modernen Familienbegriffes
■ von solidarischem Verhalten
■ der Entwicklung und Erhaltung von Orten
und Stadtteilen
■ der Betreuung benachteiligter Gruppen
Leitlinien des Vereins
Pädagogische Zielsetzungen
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 9
ZIEL DER AUFSUCHENDEN KIN-
DER- UND JUGENDARBEIT ist es, durch
regelmäßige und vielfältige Angebote Vertrau-
en zu schaffen und innovative Möglichkeiten
für die Spiel- und Freizeitgestaltung anzubie-
ten. Das ganzjährige Angebot von Zeit!Raum
unterstützt die Interessen, Bedürfnisse und
Ressourcen der Kinder und Jugendlichen und
fördert das konfliktfreie Zusammenleben aller
StadtteilbewohnerInnen im Bezirk.
Zu den pädagogisch-inhaltlichen Ziel-
setzungen für 2008 gehören:
■ Kindern und Jugendlichen kostenlose aktive
Freizeitmöglichkeiten in öffentlichen und semi-
öffentlichen Räumen, Parkanlagen, Räumen im
Rahmen der Mehrfachnutzung, Schulen, auf
Sportplätzen und in unseren Betreuungsräum-
lichkeiten anbieten
■ Soziale, kommunikative und kreative Kom-
petenzen bei den Kindern und Jugendlichen
fördern und stärken
■ Durch regelmäßige animative Angebote im
Sommer und im Winter die Interaktion ver-
schiedener Kulturen und Generationen un-
terstützen
■ Kinder und Jugendliche anregen, sich partizi-
pativ an Angeboten zu beteiligen
■ Kinder und Jugendliche in der Wahrneh-
mung ihrer eigenen Lebenssituation und im
Prozess, eigene Ressourcen zu erkennen,
unterstützen
■ Kinder und Jugendliche anleiten bei der Fra-
ge „Wie kann ich meine eigenen Ressourcen
einsetzen?“ sowie Selbstwertgefühl und
Selbstvertrauen stärken
■ Förderung des kreativen Denkens von Kinder
und Jugendlichen durch die Schaffung von
Möglichkeiten, sich künstlerisch auszurü-
cken (malen, gestalten, basteln usw.)
■ Möglichkeiten anbieten, um Medienkompe-
tenzen zu entwickeln, Kommunikationsfähig-
keit und Ausdrucksvermögen zu erweitern
■ Stärkung des Gesundheitsbewusstseins
durch eine vielfältige Erweiterung des Spor-
tangebots an fast allen Tagen der Woche
■ Demokratiebildung und Förderung des eige-
nen Handlungspotenzials durch die Wahr-
nehmung der eigenen Rechte
■ Mobilität und die Erweiterung des eigenen
Horizonts innerhalb von Wien (unterschiedli-
che Bezirke, Einrichtungen und Institutionen
kennenlernen), in Österreich (z.B. durch ge-
meinsame Sommer- und Wintertage) und in
Europa (z.B. durch Jugendcamps) fördern
■ Die Situation der Kinder und Jugendlichen
(z.B. in Bezug auf Schule, Beruf oder Eltern-
haus) durch Information, Vernetzung, Koope-
ration und Weiterleitung an jeweils relevan-
te Stellen verbessern
Die pädagogisch-inhaltlichen Zielsetzungen der Aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit im 15. Bezirk
10 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
IM EUROPÄISCHEN JAHR DES IN-
TERKULTURELLEN DIALOGS 2008 war
der Verein bemüht, den Mehrwert kultureller
Vielfalt zu betonen, Kinder und Jugendliche
für die Bedeutung des interkulturellen Dialogs
zu sensibilisieren und ihre Fähigkeiten darin
zu stärken. Mit der ORF- Dialog Tour, an der
Zeit!Raum mit seiner Tanzgruppe teilnahm,
wurden Initiativen für die Öffentlichkeit sicht-
bar, die sich für den Dialog und das Verständ-
nis zwischen Menschen unterschiedlicher
Herkunft engagieren. Mit der Teilnahme am
Tag der Vielfalt wurde ein weiterer Schritt in
Richtung Sensibilisierung für Vielfalt, Mul-
ti- und Interkulturalität gesetzt. Näheres dazu
fi nden Sie im Kapitel „Angebote und Aktionen
im Speziellen“.
Demokratiebildung bei Kinder und Ju-
gendlichen zog sich mit der Beteiligung an der
Jugendbezirksvertretung und der Teilnahme am
EU-Projekt „Be part of it“ durch das ganze Jahr
2008. Die Förderung des eigenen Handlungs-
potenzials durch Bewusstseinsbildung standen
dabei im Vordergrund.
In der Aufsuchenden Kinder- und Ju-
gendarbeit wurde der Schwerpunkt Medien im
Sinne der Schwerpunktsetzung der MA13 mit
der Umsetzung von medienpädagogischen Pro-
jekten weiter ausgebaut. Details dazu fi nden
sich in Kapitel 5.
Einige Wochen im Sommer standen
ganz im Lichte des Jubiläums 15 Jahre Park-
betreuung. Unter dem Motto „Medien in den
Park“ waren auch die JUMA-ReporterInnen von
Zeit!Raum, Sarah, Fiona, David und Magdalena
– junge Erwachsene im Alter von 14-20 Jahren
in unterschiedlichen Parks von Wien unter-
wegs. Sie haben vor Ort Interviews zu „Parkbe-
treuung“ und welche Bedeutung diese für die
Kinder, Jugendlichen und ParkbetreuerInnen
hat, geführt. Im Rahmen der Aktionswoche 15
Jahre Parkbetreuung haben sie Eindrücke von
den vielfältigen Freizeitangeboten abgedreht.
Eines wurde in der Woche klar: „Learning by
Doing“ ist mindestens genauso viel wert wie
so mancher Medienlehrgang.
Spezielle Zielsetzungen und Jahresschwer-punkte des Vereins/Projekts für 2008
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 11
DAS TEAM 15 der Aufsuchenden Kin-
der- und Jugendarbeit ist gemischtgeschlecht-
lich und besteht derzeit aus zehn Mitarbei-
terInnen (Stand: Februar 2009), die deutsch,
bosnisch, kroatisch, serbisch oder türkisch als
Muttersprache haben. Dies ermöglicht eine
gut funktionierende Kommunikation und leistet
einen Beitrag zur interkulturellen Arbeitsweise
im Umgang mit den Zielgruppen. Das multipro-
fessionelle Team nimmt sich um die Interessen
und Bedürfnisse von Kindern und Jugendli-
chen an. Arbeitsmethoden sind Freizeit-, Out-
door- und Erlebnispädagogik, Methoden der
aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit, Park-
betreuung, Stadtteilarbeit, Lobby- und Öffent-
lichkeitsarbeit und Vernetzungsarbeit mit Insti-
tutionen, öffentlichen Einrichtungen, Schulen,
Vereinen und KollegInnen aus der Kinder- und
Jugendarbeit.
Fast das ganze Jahr über wurde das
Team von LangzeitpraktikantInnen aus ver-
schiedenen Fachhochschulen für Soziale Arbeit
unterstützt. Die Winterprogrammklausur, regel-
mäßige Teamsitzungen, Gruppensupervision,
Weiterbildung und Schulungen der Mitarbei-
terInnen bildeten 2008 zentrale Aspekte der
Arbeit und trugen zur Qualitätssicherung bei.
Das Team der Aufsuchenden Kinder- und Jugendarbeit im 15. Bezirk
12 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
ZEIT!RAUM WENDET SICH an Kin-
der, Jugendliche und junge Erwachsene, die im
15. Bezirk leben oder ihre Freizeit hier verbringen.
Kontinuierlich betreute Zielgruppen sind
■ Kinder von 6 bis 13 Jahren
■ Jugendliche ab 14 Jahren
■ Junge Erwachsene von 18 bis 21 Jahren.
Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen
weisen einen migrationsspezifi schen Hintergrund
auf und kommen aus sozial schwächeren Famili-
en. Die Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und
18 Jahren haben größtenteils türkischen und
serbokroatischen Migrationshintergrund. Ebenso
nehmen Kinder und Jugendliche mit indischem,
chinesischem und russischem Migrationshinter-
grund an unseren Angeboten teil.
Im Rahmen der Aufsuchenden Kinder- und
Jugendarbeit werden auch Kontakte zu Eltern ge-
pfl egt. Außerdem umfasst die Arbeit den Kontakt
zu erwachsenen BezirkseinwohnerInnen, Anraine-
rInnen und SeniorInnen um ein gutes Miteinander
im Bezirk zu fördern und Konfl ikte zu vermeiden.
Die BetreuerInnen der Aufsuchenden Kin-
der- und Jugendarbeit sind in ihrer täglichen Arbeit
mit unterschiedlichen Problemlagen von Kindern
und Jugendlichen konfrontiert. Dazu gehören:
■ Konfl ikte durch das Aufeinandertreffen von
unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen
Generationen
■ Gefährdung der Entwicklungs- und Entfaltungs-
möglichkeiten durch räumliche Gegebenheiten
im 15. Bezirk (z.B. begrenzte Spiel- und Frei-
raummöglichkeiten)
■ Gefährdung der Entwicklungs- und Entfaltungs-
möglichkeiten durch das soziale Umfeld, Her-
kunft oder Geschlecht
■ Niedriges Ausbildungsniveau bzw. erschwerter
Zugang zu Aus- und Weiterbildungseinrichtun-
gen
■ Eingeschränkter Zugang zum gesellschaftlichen
Leben durch mangelnde fi nanzielle Mittel und
unzureichenden bzw. fehlenden Informations-
zugang
■ Eingeschränkte Ausbildungschancen von Mäd-
chen und jungen Frauen durch traditionelle Rol-
lenbilder
■ Konfl iktbereitschaft und von Aggressivität ge-
prägtes Verhalten
■ Perspektivenlosigkeit bei Kindern und Jugend-
lichen
■ Suchtthematik und Konsum
Inhaltliche Arbeit
Zielgruppen und ihre Problemlagen
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 13
DAS SOMMER- UND WINTERAN-
GEBOT 2008 förderte die Interaktion verschie-
dener Kulturen und Generationen und konzentrierte
sich darauf, Kinder und Jugendliche ihre eigene
Lebenssituation und ihre eigenen Ressourcen als
positiv erleben zu lassen, erkennen zu lassen und
zu stärken. Sowohl im Sommer- als auch im Winter-
programm konzentrierten wir uns auf animative und
freizeitpädagogische Angebote.
Die Aktivitäten dazu fanden regelmäßig
im öffentlichen und semiöffentlichen Raum
statt. Neben den Zeit!Räumen in der Braunhir-
schengasse und in der 2. Jahreshälfte in der
Sechshauser Straße 68-70 wurden Parkanla-
gen, Sportplätze, Ballspielkäfi ge, Schulfl ächen
und Räume im Rahmen der Mehrfachnutzung
genützt. Kinder und Jugendliche, die durch un-
sere Aktivitäten nicht erreicht werden konnten,
kamen durch das Mobile Team, bestehend aus
zwei MitarbeiterInnen, die an verschiedenen Or-
ten im Bezirk zweimal pro Woche insgesamt vier
Stunden unterwegs waren, mit uns in Kontakt.
Von Jänner bis März konnten sich die
Kinder und Jugendliche in den Räumlichkei-
ten der Braunhirschengasse mit Zeit!Raum
BetreuerInnen treffen. Im Sommer betreute
das Team in den Parkanlagen. Der „Geheime
Garten für Mädchen“ bot für Mädchen einen
ruhigen Ort der Entfaltung in der Stadt und
wurde immer am Freitag von 16:00 bis 19:00
Uhr genutzt.
Im November 2008 konnten wir mit dem
Winterprogramm in den neuen Zeit!Räumen in
der Sechshauserstraße beginnen: Zweimal pro
Woche fand LERNTRIXX statt, wo Kinder und
Jugendliche ihre Lernschwächen ein wenig aus-
bügeln konnten und hilfreiche Tipps und Tricks
für die Schule sowie Anregungen und Hilfestel-
lungen zum Thema „Lernen lernen“ bekamen.
Das ganzjährige Angebot von Zeit!Raum im südlichen 15. Bezirk
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14 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
In der FHS Lounge und im Wohnzimmer
– zwei Angebote für die Jugendlichen – kreuzte
sich gemütliches Beisammensein mit spannen-
den Themen wie zum Beispiel Gewalt, Selbst-
darstellung durch Videos, Handy- und Medi-
ennutzung, Rassismus, Sexualpädagogische
Themen und vieles mehr.
Beim Sport- und Bewegungsprogramm
ist es uns gelungen, das Programm auf vier
Tage pro Woche auszuweiten und für Mädchen,
Burschen oder gemischgeschlechtlich nach ver-
schiedenen Altersgruppen auszurichten. Neu
dazu kamen ein Tischtennisangebot mit pro-
fessionellem Tischtennistrainer regelmäßig am
Mittwoch und Tanz für Mädchen regelmäßig
am Montag. Erstmals neu bei Zeit!Raum gab
es den Programmpunkt Hippopädagogik, der
zweiteilig konzipiert war, bestehend aus einem
Theorieteil am Montag und Praxisstunden im
Reitstall am Mittwoch.
In der Kindergruppe wurde Spaß, Krea-
tives und Unterhaltung für die jüngeren Kinder
geboten. In „Reine Mädchensache“ standen
chillige Wellness und Beautystunden, Internet/
PC Workshops, gemeinsames Kochen und inter-
essante Themenworkshops eigens für Mädchen
am Programm. Der Programmpunkt war Teil der
geschlechtssensiblen Arbeit, die für Mädchen
und Buben neben gemischtgeschlechtlichen
Betreuungsangeboten stattfand.
Im Rahmen von Zeit!Raum unterwegs
konnten Kinder und Jugendliche verschieden
Bezirke und Einrichtungen in und rund um Wien
kennenlernen und so ihren Horizont erweitern.
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 15
SPORTLICHE ANGEBOTE wie Ball-
spiele und im besonderen Fußball locken vor
allem Burschen und männliche Jugendliche,
die das Bewegungselement sehr stark einfor-
dern, zum Training. Der Körpereinsatz steigert
das Selbstbewusstsein, und den Teamgeist,
ermöglicht spielerischen Aggressionsabbau
und erhöht das Wohlbefi nden. Sportliche Ak-
tivitäten standen daher 2008 im Vordergrund.
Turniere und die Teilnahme an der Straßenfuß-
ball-Liga 2008 brachten wichtige Erfahrungen
in Bezug auf Teamgeist und Fairness. Auch das
integrative Element der sportlichen Angebote
wurde mit Kindern und Jugendlicher beider
Geschlechter bearbeitet.
Weiters wurden punktuell Selbstvertei-
digungsworkshops für Burschen und Mädchen
abgehalten, die auch auf die Stärkung des
Selbstbewusstseins abzielten.
Ein Austausch mit Profi tänzerInnen der
Tanzschule Tanzkult- Vienna ermöglichte eine
Professionalisierung der Zeit!Raum-Tanzgrup-
pe und eine tolle Bühnenperformance bei öf-
fentlichen Auftritten.
Beim Angebot Tanz, das ab November
einmal in der Woche in der Turnhalle Kauer-
gasse stattfand, trafen sich Bewegungsfreudi-
ge, die in ihren Talenten bestärkt wurden.
Zeit!Raum setzte insgesamt sportliche
Angebote im gesundheitsfördernden, im sozi-
alen und im freizeitpädagogischen Sinne ein.
Die im Jahr 2006 entstandene Zusam-
menarbeit mit dem ASKÖ Wien (Arbeitsge-
meinschaft für Sport und Körperkultur in Ös-
terreich) brachte 2008 weitere Synergien. Ein
pferdepädagogisches Projekt entstand durch
die Zusammenarbeit mit dem Reitverein TOP,
der auch zu ASKÖ Wien gehört. Kinder die sich
den teuren und aufwändigen Reitsport nicht
leisten können, erhielten durch unser Angebot
die Möglichkeit, Nähe zu Pferden aufzubauen
und ihr eigenes Körpergefühl zu trainieren.
Sport, Bewegung & Gesundheit
Angebote und Aktionen im Speziellen
16 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
EIN PROJEKT ZUR STÄRKUNG VON
SELBSTVERTRAUEN UND VERANT-
WORTUNGSGEFÜHL
ANFANG NOVEMBER 2008 starte-
te Zeit!Raum erstmalig ein ganz besonderes
sportliches Pferde-Projekt für Kinder und Ju-
gendliche zwischen 10 und 18 Jahren.
Das Ziel von Hippopädagogik ist es,
den Kindern einen Zugang zu ihrer eigenen
Wahrnehmung und ihrem Körperbewusstsein
zu ermöglichen bzw. diesen zu fördern. Das
Pferd als Medium spielt hierbei die tragende
Rolle. Die Kinder und Jugendlichen lassen sich
auf ein verantwortungsvolles Verhältnis mit
dem Pferd ein. Sie erfahren Respekt und Ver-
trauen und erleben auch, dass es von größter
Bedeutung ist diese zurück zu geben, d.h. ihr
Verhalten löst direkt eine Reaktion beim Pferd
aus. Dies ermöglicht ihnen, ihr Verhalten zu
überdenken und bewusster zu agieren. Es ist
keine Selbstverständlichkeit, dass sich jede/
r auf den Rücken eines Pferdes wagt. Die Be-
wegungen eines Tieres zu spüren ist oftmals
eine ganz neue Erfahrung. Ein Pferd gibt den
Kindern wortlos das Gefühl der Geborgenheit,
nimmt ihre Sorgen auf und teilt Momente
der Freude (oftmals löst es diese auch aus).
Es entzieht auch direkt seine Bereitschaft zur
Mitarbeit, wenn es ungerecht behandelt wird.
Dies ist auch sehr wichtig, denn so werden die
Kinder auf ihr Fehlverhalten aufmerksam ge-
macht, ohne dass sie getadelt oder geschimpft
werden. Sie erfahren unverzüglich, welche
Konsequenzen ihre Entscheidungen haben.
Ein weiteres Ziel ist, die eigenen Bewegun-
gen denen des Pferdes anzupassen. An dieser
Stelle lassen sich Aussagen über das Körper-
bewusstsein bzw. die Selbstwahrnehmung
treffen. Im weiteren Verlauf ist es möglich, die
Ressourcen der Kinder zu fördern, ihr Mobilität
und Motorik zu erweitern und eventuelle De-
fi zite abzubauen. Der psychologische Aspekt
umfasst ein breites Spektrum. Die Kinder er-
fahren spielerisch Selbstvertrauen, erfahren
sich selbst (oft völlig) neu. Mit der entspre-
chenden Evaluation des Erlebten und der pro-
fessionellen Nachbetreuung lassen sich meist
spannende Entwicklungen beobachten.
Generell teilte sich der Programmpunkt
in zwei Bereiche: Die Theorie wurde jede Wo-
che am Montag im Programmpunkt „Alles rund
ums Pferd“ aufgearbeitet (z.B. Sicherheitsre-
geln bzgl. des Verhaltens, Arten/ Rassen/ Fell-
farben, Fütterung, Ausrüstung usw.). Zur Pra-
xis im Umgang mit den Pferden fuhren wir jede
Woche Mittwoch in einen Kooperationsverein
von Z!R, dem „RSV Freudenau“.
Wir begannen am Anfang mit zwölf Kin-
dern. Diese Gruppe blieb über die ersten zwei
Monate etwas unbeständig, z.B. kamen einige
Kinder nicht regelmäßig zu den Terminen. Letzt-
lich etablierte sich eine beständige Gruppe von
acht Kindern (4 Mädchen, 4 Buben). Alle ka-
men aus Familien mit Migrationshintergrund.
Ihre Herkunftsländer waren Tschetschenien,
die Türkei und die Ukraine. Das jüngste Kind
war neun Jahre alt, die Älteste fünfzehn. So
unterschiedlich wie alle Kinder und Jugendli-
chen selbst, so verschieden waren auch ihre
Entwicklungen entsprechend den davor be-
schriebenen Entwicklungsmöglichkeiten durch
Hippopädagogik.
Die Kinder schlossen das Projekt mit
einem kleinen Abschlusstest ab und erhielten
dafür ein Abzeichen und eine Urkunde. Auf die-
se Weise wurde ihre Mühe belohnt und ihre
Leistungen entsprechend anerkannt. Da wir
die Beständigkeit eines solchen Programms
für ausgesprochen wichtig halten, wird gerade
an einem Fortsetzungsprojekt für den Sommer
2009 gearbeitet.
Hippopädagogik – Pferde erleben
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 17
PÜNKTLICH ZUM FRÜHLINGSBE-
GINN machte sich eine Gruppe von Kindern
und Jugendlichen ins Burgenland auf zur Bär-
lauch-Suche. Das bereits seit Jahrtausenden
als immunsystem-stärkend bekannte Kraut
Bärlauch, verströmte schon seinen unver-
wechselbaren „Duft“ durch die Pottendorfer-
Wälder.
Gesundheit umfasst unter dem ganz-
heitlichen Aspekt betrachtet, auch das Wissen
über die Herkunft und richtige Verwertung von
Nahrungsmitteln. Ziel dieser Aktion war es,
dies den TeilnehmerInnen zu vermitteln und ein
Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schaf-
fen. Erste Aufgabe war es daher, das Kraut von
dort zu holen wo es wächst und dabei neue
Lebensräume zu entdecken. Das wechselhafte
Wetter bescherte doch ein paar schöne Son-
nenfl ecken zum Picknicken im Grünen.
Die Burschen erklommen eine uralte
Buche und genossen mal eine andere Perspek-
tive als jene der Wohnhausanlagen.
„Frischluft-rauschig“ ging es dann
rechtzeitig vorm Einsetzten vom Schneetrei-
ben wieder zurück in die Stadt. Bepackt mit
frischem Bärlauch und einer neuen Erfahrung
ging es dann daran, den Bärlauch, angeleitet
von Zeit!Raum BetreuerInnen, zu verarbeiten.
Gesundes aus dem Grünen
18 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
DAS JAHR 2008 stand im Zeichen
des Interkulturellen Dialogs. Ziel dieser euro-
paweiten Kampagne war es, möglichst viele
Menschen für die Bedeutung des interkulturel-
len Dialogs zu sensibilisieren und ihre Fähig-
keiten in einem komplexen kulturellen Umfeld
zu stärken. Von der EU wurde das Jahr dazu
ausgerufen, den Dialog zwischen den Kulturen
zu fördern, und den europäischen BürgerInnen
klar zu machen, wie wichtig es ist, Weltoffen-
heit aktiv zu leben. In diesem Sinne präsentier-
te das Bundesministerium für Unterricht Kunst
und Kultur in Zusammenarbeit mit dem ORF die
Dialog-Tour im Wiener Museumsquartier wo
auch die Zeit!Raum-Tänzerinnen die Bühne be-
lebten. Das positive Zusammenleben von Men-
schen unterschiedlicher Kulturen zu fördern ist
ein grundlegendes Anliegen von Zeit!Raum. In
der Jugendarbeit hat sich in diesem Bereich
das Tanzen als gemeinschaftsfördernde Frei-
zeitgestaltung der Mädchengruppe heraus-
kristallisiert. Die Tänzerinnen mit kulturellen
Wurzeln in Pakistan, Indien, Serbien, China,
Brasilien, Bulgarien und Österreich zeigten mit
ihrer farbenfrohen Performance, dass sowohl
die eigene Kultur als auch die gemeinschaft-
liche Kultur lebendig nebeneinander beste-
hen- und noch viel bedeutsamer- miteinander
agieren können.
Jahr des interkulturellen Dialogs - Tanzprojekte
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 19
DAS GANZJÄHRIGE LERNHILF-
EANGEBOT zeigte den Kindern, dass es
möglich ist, mit Hilfe zur Selbsthilfe Erfolge zu
erzielen. Im Sommer im Park, ab Anfang No-
vember im neuen Seminarraum bot Zeit!Raum
zweimal in der Woche Lerntrixx an, wo sich
Kinder und Jugendliche Tipps und Tricks rund
um Lernen und Schule holen konnten.
Die BetreuerInnen vom Zeit!Raum
Team boten aber nicht nur Hilfe bei Nöten in
Deutsch, Englisch und Mathematik, sondern
halfen vorrangig beim Entwickeln von Lern-
strategien: „Wie lerne ich richtig, damit die
Zeit gut genützt ist und sich mein Lernerfolg
verbessert?“
Außerdem gab es Lernspiele, Logik-
training, Merk- und Konzentrationsübungen,
Schulungen für die Sinne und das räumliche
Vorstellungsvermögen. Mit Geschichten und
Leserunden wurde so ganz nebenbei und mit
viel Freude bei der Sache das Sprach- und Aus-
drucksvermögen verbessert.
Lerntrixx
20 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
„WIR BAUEN GEMEINSAM DEN
PARK(T)RAUM-BAUM“ IM RAHMEN
DER AKTIONSWOCHE VON 15 JAHRE
PARKBETREUUNG
SEIT 2006 gibt es im Haidmannspark
das Projekt „PARK(T)RAUM – Für ein gutes
Miteinander“, ein gemeinsames Projekt der
Gebietsbetreuung Stadterneuerung im 14. und
15. Bezirk, des Vereins Zeit!Raum und der Wie-
ner Sozialdienste.
„Park(T)Raum“ möchte das Wohlfüh-
len aller AnrainerInnen und ParknutzerInnen
(Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Er-
wachsene und ältere Menschen) fördern. Um
Interessen auszutauschen, zu plaudern und
einander besser kennen zu lernen gibt es im-
mer wieder so genannte Park(t)raum-Cafés
im Haidmannspark, die dem gegenseitigen
Kennenlernen und dem Austausch der Men-
schen in und rund um den Park dienen. Die
AnrainerInnen, die dazu immer herzlich einge-
laden werden, und die ParknutzerInnen haben
darüber hinaus die Möglichkeit, mit Mitarbei-
terInnen der Gebietsbetreuung, von Zeit!Raum
und den Wiener Sozialdiensten ins Gespräch
zu treten und ihre Anliegen, Wünsche uns Be-
schwerden zu deponieren und zu diskutieren.
Um das Plaudern zu versüßen, gibt es Kaffee,
Kekse, Obst und Kuchen!
Im Rahmen der Aktionswoche „15 Jah-
re Parkbetreuung“ gab es im Sommer 2008
eine besondere Veranstaltung in Verbindung
mit einem Park(t)raum-Café, zu der alle Anrai-
nerInnen und ParknutzerInnen eingeladen wur-
den. „Wir bauen gemeinsam den Park(T)Raum-
Baum“ war das Motto. In einer Kreativaktion
wurde in der Betreuung an einem Dienstag
begonnen, aus verschiedensten Materialien
Baumschmuck zu basteln. Aus Kork, Papier, Filz
und Allerlei gestalteten Zeit!Raum-Jugendar-
beiterInnen und ältere freiwillige Seniorinnen
gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen
bunten Baumschmuck. Jung und Alt, Anraine-
rInnen und ParknutzerInnen, konnten sich dann
am darauffolgenden Donnerstag gegenseitig
mit Polaroid-Kameras fotografi eren. Gemein-
sam wurde der Park(T)Raum-Baum (ein kleiner
Baum als Symbol) dann mit den entstandenen
Kunstwerken, Fotos und guten Wünschen für
alle AnrainerInnen und ParknutzerInnen ge-
schmückt!
15 Jahre Parkbetreuung
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 21
DIE AKTION „SCHMETTERLIN-
GE UND FLEDERMÄUSE IN WIEN“ fand
ebenfalls im Rahmen von 15 Jahre Parkbetreu-
ung im Dalderpark statt:
Die meisten Menschen mögen Schmet-
terlinge. Sie bewundern ihre bunten Flügel
und erfreuen sich an ihrem lebensfrohen Flug-
stil. Aber sie wissen gar nicht, wie zahlreich
Schmetterlinge in Wien vorhanden sind. Dabei
leben hier bis zu 100 verschiedene Arten der
bunten und faszinierenden Tiere. Schmetterlin-
ge sehen aber nicht nur hübsch aus, sondern
haben wichtige Funktionen in der Natur, wie
z.B. das Bestäuben von verschiedenen Pfl an-
zen. Auch im Dadlerpark fl atterten im Zuge der
Aktionswoche 15 Jahre Parkbetreuung einige
außergewöhnliche Exemplare. Aus langwei-
ligen, farblosen Papierstücken entstanden
wunderschöne, mit viel Fantasie verzierte Fal-
ter, die ihren lebendigen Artgenossen in ihrer
Buntheit Konkurrenz machten. Mehrere davon
ergaben zusammen in Form eines Mobiles
einen farbenprächtigen Anblick. Sie tanzten
schon bald durch den Wind, da sie gleich nach
Fertigstellung zur Probe aufgehängt wurden.
Ein anderer fl atternder Bewohner
Wiens, der jedoch von den Menschen nicht
gerne gesehen wird, ist die Fledermaus.
Sie wirkt auf viele unheimlich und be-
drohlich, da man sie meist als lautlosen Jäger
der Nacht kennt. Viele Menschen fürchten sich
daher vor ihr, aber nur, weil sie nicht wissen,
wie nützlich und harmlos dieses fl iegende
Säugetier ist. Alleine in Wien leben mehr als
zwanzig verschieden Arten. Aber auch hier in
einer großen Stadt wie Wien wird der Lebens-
raum für Fledermäuse immer knapper. Im Laufe
der Jahre wurden sie zu einer bedrohten Tier-
art. Nicht so aber im Dadlerpark. Dort wurden
mehrere Exemplare zum Leben erweckt. Mit
wenigen Handgriffen zauberten die Kinder aus
einer Bastelvorlage fl ugtüchtige Fledermäuse,
die zahlreich durch die Luft sausten. Angst
vor den Insektenjägern hatte hier niemand,
da die eifrigen Bastler durch das kniffl igen
Ausschneiden, Falten und Kleben zu richtigen
Fledermausexperten wurden. Ganz nebenbei
konnten die Kinder von Zeit!Raum BetreuerIn-
nen, die bunte Mappen mit Informationen und
Fotos der Tiere dabei hatten, spielerisch über
Wiens fl atternde Einwohner lernen.
Schmetterlinge und Fledermäuse im Dadlerpark
22 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
BesucherInnenfrequenzen der Aktionswoche „15 Jahre Parkbetreuung“ von Zeit!Raum, 15. Bezirk
Datum Ort Aktion Kinder w. Kinder m. Jgdl. w. Jgdl. m. Erw. w. Erw. m.
01.09.08 15., Dadlerpark Windspiele bauen 25 25 6 12 4 –
02.09.08 15., Haidmannspark Baumschmuck basteln
und gestalten
18 16 3 – 10 1
03.09.08 15., Dadlerpark Schmetterlinge und
Fledermäuse in Wien+
15 13 3 10 80 1
04.09.08 15., Haidmannspark Wir bauen gemeinsam
den Park(T)Raum-Baum
16 12 3 – 80 5
DIE FERIENSPIELAKTION lud auch
2008 wieder unterschiedliche Vereine Wiens
dazu ein, besondere Highlights in den Som-
mermonaten für Kinder anzubieten. Zeit!Raum
bot vielfältige Aktionen, wie zum Beispiel ein
Mädchen-Fußballturnier im Dadlerpark. Bei
der Aktion „Street Games“ wurden gemeinsam
mit den Kindern Spiele aufgegriffen, die wie
der Name schon sagt, auf der Straße gespielt
werden. Von Tempelhüpfen über Gummitwist,
Frisbee und 10er war alles dabei. Um die För-
derung von Gesundheitsbewusstsein ging es
bei der Aktion „Kresse ist gesund“. Aus Pap-
prollen, Eierschalen, Erde und Kressesamen
konnten die Kinder „Eierköpfe“ basteln. Nach
einigen Tagen sollte die Frisur der Puppe aus
köstlicher Kresse gewachsen sein. Nebenbei
gab es Infos zu gesunder Ernährung. Um auch
gleich auf den Geschmack von frischen Kräu-
tern zu kommen, konnten die Kinder leckere
Aufstrichbrote mit Kresse verkosten.
Bezirksferienspielaktion
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 23
IM RAHMEN DES BEZIRKFERI-
ENSPIELS im südlichen 15.Bezirk wurde von
Zeit!Raum in Kooperation mit der Gebietsbe-
treuung Stadterneuerung im 14. und 15. Bezirk
eine besondere Aktion gestartet. In einem
Kreativworkshop wurden aus Gips bunte Stra-
ßenkreiden gebastelt. In kleinen Schüsseln
wurde von den Kindern Gips und verschieden
Farben vermischt. Bei der Malaktion konnten
die Kinder mit ihren selbst gebastelten Stra-
ßenkreiden den Weg vom Künstlerpark zum
Sechshauserpark kennzeichnen, um den ande-
ren Kindern zu zeigen, dass der Sechshauser-
park – viel besser als der Künstlerpark – zum
Fußballspielen geeignet ist. Zwischen Künst-
ler- und Sechshauserpark entstand ein Weg
aus bunten Fußbällen und Fußabdrücken.
Der kleine Künstlerpark wurde nämlich
immer wieder zum Fußballspielen genutzt, ob-
wohl der Sechshauserpark ganz in der Nähe
mit Fußballkäfi gen ausgestattet ist und in
geeigneter Weise Raum zum Fußballspielen
bietet. Ziel dieser Aktion war es, den Kindern
und Jugendlichen unterschiedliche Nutzungs-
möglichkeiten und die Eignung zum Spielen in
unterschiedlichen Parks bewusst zu machen.
Vom Künstlerpark zum Ballspielplatz – „Alles Fußball“
24 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
ALS DIE NÄCHTE LÄNGER und die
Tage düsterer wurden, war es wieder mal so
weit: Halloween, Zeit um böse Geister und
Dämonen zu vertreiben, gruselige Kürbisse
zu schnitzen und in gespenstische Verkleidun-
gen zu schlüpfen. Viele Kürbisse lagen bereit
und so konnten die Kinder, angeleitet von den
BetreuerInnen, unterschiedlichste Kürbisköp-
fe schnitzen. Für Kinder, die nicht als Hexen,
Vampire oder andere dunkle Gestalten verklei-
det waren, lagen Schminksachen bereit und
sehr bald waren alle bestens für die Hallo-
weenparty gerüstet. Doch was wäre eine Hal-
loweenparty ohne dazugehörige Spiele. Viele
Stationen wurden aufgebaut, wo die Kinder
verschiedene Aufgaben lösen mussten. Dinge
erschmecken, Sachen ertasten und Rätsel er-
raten. Bei richtiger Lösung einer Station gab es
Tipps für die nächste Station und so landeten
alle in der Karaokebar, wo ein lustiger, span-
nender und vor allem gruseliger Halloweentag
im Dadlerpark zu Ende ging.
Halloween im Dadlerpark für Kinder
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 25
„RESPECT UNLIMITED“ hieß es am
Montag, den 10. November 2008, im Rathaus.
Zum Thema „Interkultureller Dialog“ wurden
Kurzfi lme, Tänze und Lieder aus den verschie-
densten Kulturen gezeigt. Durch die Veranstal-
tung sollte Diskriminierung aufgrund von Haut-
farbe, Religion und Herkunft abgebaut werden.
Rund 2000 SchülerInnen und Jugendliche aus
Wien, Tschechien, der Slowakei und Ungarn
kamen zur Veranstaltung um Informationen
über Grundrechte, Vielfalt und Chancengleich-
heit zu sammeln. Rund um die Bühne boten
viele Wiener Jugendvereine Informationen
und Spiele an, um die Themen Vielfalt, Respekt
und Chancengleichheit gemeinsam mit den Ju-
gendlichen zu erarbeiten und zu diskutieren.
Sieben Jugendvereine, darunter auch
Zeit!Raum, schlossen sich im Zuge der vernet-
zen Jugendarbeit zur Themeninsel Jugendar-
beit mit dem Motto „Vielfalt erleben“ zusam-
men und führten gemeinsam geplante Aktionen
durch. Jugendliche bekamen die Möglichkeit,
Vielfalt in unterschiedlichen Facetten zu ent-
decken und zu erleben. Verschiedenste An-
gebote und Stationen, wie Kreativangebote,
Spiele mit Sprachen und Düften, Internet-Rät-
selralley, Musik-Quiz, Verkleidungskiste usw.,
beleuchteten die Schwerpunkte Vielfalt und
interkultureller Dialog aus unterschiedlichen
Perspektiven, und machten dies für die Besu-
cherInnen sichtbar und spürbar.
Tag der Vielfalt
26 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
DIE DISCOS FÜR JUGENDLICHE
fanden 2008 in der Karaoke Bar Subway in der
Sechshauser Straße statt und luden zu abend-
lichen Vergnügungen ein.
Jugenddisco 2008
AM 21. NOVEMBER fand die erste
Hip Hop Jam Freestyle Session von Zeit!Raum
statt, angeregt durch die sehr interessierten
Unterhaltungen über Musik in den Programm-
punkten für Jugendliche. Dabei wurden die
Jugendlichen eingeladen, sich an der frei im-
provisierten Darbietung rhythmischer Texte zu
erfreuen, sich zu beteiligen, und das Mikro-
phon selbst in die Hand zu nehmen:
„ich denke menschen wollen alle etwas sagenhaben angst davor dabei verant-wortung zu tragendoch wenn spontan - dann kommt es aus dem bauchehrlichkeit - andre sind dabei - es betrifft sie auch.“
Dieser Vier-Zeiler entstammt aus der
Feder von Bacchus einer der Profi s, die die
Freestyle Session leiteten. Der Zweite, na-
mens Mog, motivierte die Jugendlichen mittels
spontanen Hip Hop Texten zur Teilnahme. Die
anfänglichen Hemmnisse wurden spätestens
dann abgelegt, als die Jugendlichen selbst tür-
kischen Rap einbrachten. Die Kombination von
deutschsprachigem und türkischem Hip Hop
förderte das gegenseitige Kennenlernen.
Hip Hop Jam Freestyle Session
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 27
IN DEN LETZTEN JAHREN ent-
wickelte sich der Verkehr zu einem von Ös-
terreichs größten Klimaschutzproblemen. Er
verursacht ein Drittel aller Kohlendioxidemis-
sionen. Das Verkehrsproblem hat auch vor uns
Menschen nicht Halt gemacht: Immer mehr
Kinder und Jugendliche leiden unter Bewe-
gungsmangel aber auch an Folgeerkrankungen
durch verkehrsbedingte Luftschadstoffe oder
Lärm. Das „klima:aktiv“ Aktions- und Bera-
tungsprogramm „Mobilitätsmanagement für
Schulen und Jugend“ bietet für interessierte
Schulen und Jugendeinrichtungen in der Al-
tersgruppe von 11-20 Jahren ein Angebot mit
dem Ziel, Treibhausgas zu reduzieren, die Ver-
kehrssicherheit zu erhöhen und die Gesundheit
bei Kindern und Jugendlichen zu steigern. Frau
Mag. Petra Muerth von „Klima:aktiv“ besuchte
uns in unserem Programmpunkt Wohnzimmer
im Zeit!Raum-Lokal, um gemeinsam mit den
Jugendlichen ihre Mobilitätsumgebung zu er-
forschen, sie zu motivieren, und ihre Freizeit-
mobilität bewusst klimagerecht zu gestalten.
In Form von kreativen Aufgaben wurden die
Jugendlichen in die Klimaproblematik einge-
führt. Der Schwerpunkt lag auf den Themen
Mobilität und Verkehr.
Einfache Tricks im Rahmen des Work-
shops sollten Jugendliche für eine klimagerech-
te Gestaltung ihrer Freizeitmobilität ermutigen
und begeistern. Durch die Denkanstöße, die
all diese Informationen vermittelten, entstand
eine anregende Diskussion mit den Jugendli-
chen. Der verursachte CO2-Ausstoß durch ihre
Lieblingsautos überraschte die Jugendlichen.
Jedoch die Frage, ob Elektroauto oder viel-
leicht doch lieber ein Honda CRX konnte bis
zum Schluss nicht eindeutig geklärt werden.
Jugend MOBIL – im Klimaschutzstil!
28 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
DAS JUGENDMAGAZIN steht für
ein halbstündiges TV-Jugendmagazin,
das alle vier Wochen im Programm von
OKTO gesendet wird. Bei JUMA gestalten
Jugendliche mit unterschiedlichen kulturel-
len Hintergründen Beiträge über Themen und
Events, die sie interessieren. JUMA- das TV-
Projekt und Jugendmagazin hat in der Braun-
hirschengasse seinen Redaktionssitz. Die
Jugendlichen lernen die Medienarbeit beim
Tun, denn die Sendungen werden von ihnen
selbst produziert. Damit das Angebot für viele
unterschiedliche Jugendliche zugänglich wird,
arbeiten die JUMA-MitarbeiterInnen mit den
Jugendlichen vor Ort zusammen.
Für Gruppen wie z. B. Lern-, Mädchen-
und Sportgruppen werden Workshops angebo-
ten, in denen sie den Umgang mit dem Equip-
ment erlernen können und eventuell einen
Beitrag für das Magazin produzieren.
Derzeit gibt es bereits eine Kerngruppe
von interessierten Jugendlichen, die sich re-
gelmäßig im Rahmen von Redaktionssitzungen
austauschen. Sie bereiten die redaktionelle Ar-
beit wie Moderation, Kamera und Schnitt vor.
Die Medienarbeit von Zeit!Raum ver-
steht sich also nicht nur als Arbeit im Sinne
der Information über Tätigkeiten des Vereins
sondern vermehrt auch als Plattform und Büh-
ne für die Meinungen und die Lebenswelten
seiner Zielgruppen. Dies wird mittels JUMA-
Magazin nicht nur wie bisher in den Printmedi-
en sondern auch im TV realisiert.
Medienpädagogische ProjekteJUMA- das Jugendmagazin
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 29
PARTIZIPATION ist ein in der Kinder-
und Jugendarbeit wichtiges Schlagwort, das
sich auch in unseren Betreuungsangeboten,
die auf Attraktivität und Bedürfnisorientiert-
heit aufbauen, ausdrückt. Da es um Mitbestim-
mung an gesellschaftlichen Prozessen geht, ist
Partizipation immer politisch.
Zeit!Raum versteht sich auch als Ver-
mittler zwischen Bedürfnissen von Jugendli-
chen und (politischen) EntscheidungsträgerIn-
nen. Zeit!Raum setzt Angebote, die von den
Kindern und Jugendlichen gewünscht werden
und hat ein offenes Ohr für deren Anliegen.
Auf der anderen Seite motiviert Zeit!Raum Ju-
gendliche sich zu engagieren und aktiv zu sein.
Sei es sich medial zu beteiligen über die ver-
einsinternen Möglichkeiten wie Zeitschrift
oder TV-Magazin, oder bei Jugend-Parlamen-
ten, wie im Jahre 2008 beim Projekt Be Part of
it, das auf eine Erweiterung auf der Jugend-
Bezirks-Vertretung auf EU-Ebene abzielte.
Durch die Informationsveranstaltungen
wurde für ErstwählerInnen die Mitbestimmung
im Sinne des erstmals für 16 Jährige mögli-
chen Wahlrechts veranschaulicht. Hierzu führ-
te Zeit!Raum eine ErstwählerInnen – Beratung
für Jugendliche durch.
Politische Beteiligung und Demokratieförderung
30 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
DIE JUGENDBEZIRKSVERTRETUNG
RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS war ein von al-
len Bezirksparteien getragenes und mitgestal-
tetes Projekt. Die Jugendlichen brachten ihre
Bedürfnisse in Form von Anträgen vor den Be-
zirksrätInnen aller Parteien ein. Zu Beginn ha-
ben die Mädchen und Burschen aus 6 verschie-
denen Schulen in Workshops ihre Wünsche,
Ideen und Anliegen an den Bezirk erarbeitet.
Die Workshops wurden von Zeit!Raum-Ju-
gendarbeiterInnen begleitet und koordiniert.
Die Anträge wurden je nach Thema
den zuständigen Gremien zugewiesen und
dort bearbeitet. Im Jahr 2008 wurde die Al-
terszielgruppe der Jugendbezirksvertretung in
Kooperation mit dem Youth in Action - Projekt
„BE PART OF IT – Local Youth Parliaments
Networking in Europe“ ausgeweitet. Es waren
erstmals auch SchülerInnen aus Oberstufenre-
algymnasien aus dem 15. Bezirk in das Projekt
involviert. Die Initiative stand für europawei-
te Vernetzung von Jugend- Parlamenten, die
im Jahr 2008 seinen Schwerpunkt hatte. Die
Themen kreisten diesmal nicht ausschließlich
um bezirkspolitische und schulische Anliegen,
sondern beinhalteten auch eine nationale und
europäische Dimension. Die Themen Migrati-
on, Umwelt und Sucht & Gesundheitspräven-
tion beschäftigten die Jugendlichen intensiv
und sie setzen sich mit Vorschlägen/Ideen auf
Bezirks-, Bundes- und EU-Ebene auseinander.
Die von den SchülerInnen erarbeiteten Vor-
schläge wurden auch vor dem Europäischen
Jugendparlament BE PART OF IT, das im De-
zember 2008 in Venedig stattfand, vor rund
100 Jugendlichen aus 9 weiteren EU-Ländern
präsentiert.
Jugendbezirksvertretung Wien 15 und BE PART OF IT – Europäische Jugend-Parlamentsvernetzung
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 31
ZEIT!RAUM UNTERWEGS- das
Ausfl ugsangebot der Zeit!Raum Kinder- und
Jugendarbeit - möchte Kinder wegholen vom
Abhängen vor PC und TV und ihnen körperlich,
geistig und sozial anregende Freizeitangebote
ermöglichen. Dies wird einerseits durch das
Angebot von sport- und naturpädagogischen
Highlights ermöglicht, umfasst jedoch auch
kulturelle, künstlerische und wissenschaft-
liche Veranstaltungen. Neben Ausfl ügen in
die Wiener Natur-Naherholungsgebiete, be-
suchen Kinder und Jugendliche auch gerne
städtische Museen, Theater und innovative
Ausstellungen. Wie spannend ein Ausfl ug ins
Museum sein kann erleben die Kinder gerne
und mit Spaß lernt man auch viel leichter.
Durch internationale Kontakte kommt es jeden
Sommer zu Einladungen in Jugend-Camps.
Diese günstigen, gruppenstärkenden und hori-
zonterweiternden Angebote werden vor allem
von Jugendlichen gerne angenommen. In den
letzten Jahren hat sich der Kontakt mit Ungarn
und Deutschland vertieft.
Zeit!Raum unterwegs und Jugendcamps
32 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
ANFANG MÄRZ 2008 nahmen Elke
Konieczny und Kathi Gollonitsch an einer Eu-
ropäischen Konferenz zum Thema „Die Partizi-
pation sozialbenachteiligter junger Menschen“
in Brüssel teil. Bei der Konferenz, an der NGOs
aus ganz Europa dabei waren, wurde Zeit!Raum
von einigen wenigen ausgewählt, die vielfälti-
gen Vereins-Projekte beim Workshop „Sozial-
und wirtschaftlich benachteiligte Jugendliche
mit Migrationshintergrund“ vorzustellen. Die
beiden Zeit!Raum MitarbeiterInnen haben ihre
Rollen als „Rappateure“ (=Berichterstatter)
nicht nur wahrgenommen, sondern zur einer
regen Diskussion im Workshop beigetragen.
Die Konferenz wurde von der General-
direktion Bildung und Kultur in Kooperation
mit der Generaldirektion für Beschäftigung,
Soziale Angelegenheiten und Chancengleich-
heit organisiert. Es nahmen VertreterInnen von
Jugendorganisationen und NGOs aus ganz Eu-
ropa an der Konferenz teil.
Zeit!Raum-Expertinnen zum Thema Partizipation sozial benachteiligter Jugendlicher in Brüssel
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 33
ZEIT!RAUM-JUGENDLICHE BEI DER
PROJEKTWOCHE GEGEN MOBBING
UND DISKRIMINIERUNG IN BONN
KONFLIKTE WIRD ES IMMER GE-
BEN. Konfl ikte und Krisen gehören auch zur
Persönlichkeitsentwicklung und zum Erwach-
senwerden dazu- wenn sie konstruktiv gelöst
werden. Wird ein Konfl ikt jedoch mit Beleidi-
gungen, Kränkungen oder gar Gewalt gelöst
– so ist das ein Problem. Mobbing ist eine Art
von systematisch ausgeübtem Psychoterror,
mit dem Ziel, die betroffene Person auszugren-
zen. Leider kommt Mobbing immer häufi ger
vor. Opfer verstecken meistens ihre Verlet-
zungen, sie schweigen, um nicht noch mehr
Aufmerksamkeit auf ihren Schmerz zu lenken.
Doch das ist falsch! Die Lösung ist Reden und
klar Bescheid geben.
Im August 2008 fand in Bonn ein von
IKAB organisierter europäischer Jugendaus-
tausch zum Thema Mobbing und Diskriminie-
rung statt. Die Zeit!Raum- Jugendlichen aus
Wien erarbeiteten mit den Gruppen aus Irland,
Deutschland und Italien Postkarten und Colla-
gen, eine Homepage, eine Radiosendung und
sogar einen Kurzfi lm zum Thema Mobbing.
Gemeinsam gegen Mobbing
34 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
UNTERWEGS AUF DER DONAU
Ein warmer Sommertag Ende Juni wur-
de für das Zeit!Raum- Fußball- Team zu einem
besonderen Erlebnis. Mit ihrem Trainer Toni
machten sich die Fußballer nach dem Ende
der Straßenfußball-Liga auf zu einem gemein-
samen Ausfl ug mit dem Schiff. Los ging’s bei
der Anlegestelle am Schwedenplatz. Auf dem
Schiff konnten die Kinder und Jugendlichen
Wien vom Wasser aus entdecken. Was das
wohl alles ist? Und wie heißt dieses Gebäu-
de am Ufer? Auf der großen Donaurundfahrt
kamen sie vorbei am Donauturm, am Millen-
nium Tower, am Ringturm, beim Fernheizwerk
Spittelau und an der Sternwarte Urania. Der
Höhepunkt der Schifffahrt war die Fahrt durch
die Schleusen Freudenau und Nussdorf. Die
Gruppe konnte Interessantes über die Funktion
von Wasserkraftwerken erfahren und konnte
so ganz nebenbei für sie unbekannte Stadtteile
entdecken.
KINDER VOM PARK INS KINO
Für Kinder, die den Sommer in Wien
verbrachten, gab es zusätzlich zu Spiel und
Spaß in den Parks besondere Angebote. So
konnten Kinder aus dem Dadlerpark, dem Haid-
mannspark und dem Braunhirschenpark mit ih-
ren Zeit!Raum- BetreuerInnen ins Cinemagic-
Kino gehen. Zu sehen gab’s zum Beispiel den
lustigen Abenteuerfi lm rund um Freundschaft
„Die Kletter-Ida“. Abenteuerlich ging’s an ei-
nem anderen Nachmittag weiter mit dem Film
„Der Schatz der weißen Falken“
Zeit!Raum unterwegs
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 35
SPIELPLATZ UND STATIONENSPIELE
IM RATHAUSPARK – JUNG.ALT.SPIELT
IM RAHMEN DES SPIEL- UND FREI-
RAUMSYMPOSIUMS 2008, das sich dem
Spiel- und Freiraum für Jung und Alt widmete,
konnten im Rathauspark Spiele als Generatio-
nenverbindung erlebt werden. Ein temporärer
Spielplatz lud zum Besichtigen, Verweilen und
Spielen ein. Spielgerätehersteller und Firmen
stellten neue Geräte zum Ausprobieren zur
Verfügung. Verschiedene Vereine der Kinder-
und Jugendarbeit Wiens luden ein, an ihren
vielfältigen Stationenspielen teilzunehmen.
Die Attraktionen waren Circus einst & jetzt,
Slackline, die Kinder-Baustelle, verstecktes
Theater und vieles mehr. Zeit!Raum gestalte-
te gemeinsam mit dem Jugendzentrum 15 die
Mädchen- und Frauenzone. Mit Kreativ-Aktio-
nen wie Fimo, der „Chill-out-Zone“ für Erwach-
sene mit Tee und Keksen, Kinderschminken,
Henna Tattoos für Mädchen und Bastelaktio-
nen war für alle etwas dabei.
Auch die Kinder vom 15. Bezirk, die mit
ihren ParkbetreuerInnen von Zeit!Raum einen
Ausfl ug zum Rathaus machten, konnten ver-
schiedenste Spielgeräte ausprobieren, sich an
den zahlreichen Spiel- und Erlebnisangeboten
erfreuen und im Sinne der Mobilitätsförderung
einen anderen Stadtteil kennenlernen.
Vom Park zum Spiel- und Freiraumsymposium
36 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
POETRY SLAM IM DSCHUNGEL WIEN
Der Dschungel Wien, ein Theater im
Museumsquartier, wurde bei freiem Eintritt
zum Schauplatz eines besonderen Wettbe-
werbs namens „Poetry Slam“. Unter „Poetry
Slam“ versteht man einen Dichterwettstreit,
bei dem die einzelnen Teilnehmer mit selbstge-
schriebenen Texten gegeneinander antreten.
Im Rahmen einer zuvor festgelegten Zeitspan-
ne von ca. 5 Minuten werden unterschiedliche
Textarten vorgetragen. Wird jedoch das Zeit-
limit überschritten, kommt es entweder zu ei-
nem Punkteabzug oder zu einem Mikrofonent-
zug. Wie der Text vorgetragen wird, bestimmt
jeder für sich. Erlaubt ist alles, was man mit
seiner Stimme machen kann. Requisiten,
Kostüme und sonstige Hilfsmittel dürfen aber
nicht verwendet werden, da nur der Text und
die Performance zählen. Am Ende des Vortrags
bewertet das Publikum jeden Teilnehmer.
Zeit!Raum besuchte mit Jugendlichen
diesen literarischen „Sprachbattle“. In der 1.
Runde des Wettbewerbs traten 11 Teilnehmer
gegeneinander an. Entweder wurden die Texte
vorgelesen oder in einen Rap umgewandelt.
Vorbereitete Reime trafen auf Freestyle. Es wur-
den Texte auf Deutsch und Englisch vorgetragen.
Manche Teilnehmer erzählten Geschichten aus
dem Leben oder imitierten Fernsehsprecher, an-
dere trugen Gedichte vor oder reimten spontan
über Themen, die ihnen das Publikum vorgab.
Um die Teilnehmer bewerten zu können, gab es
eine sechsköpfi ge Jury, in der auch Zeit!Raum
Jugendliche als Jurymitglied teilnahmen. Der
Tagessieger wurde mit einem Preisgeld auf frei-
willigen Spenden belohnt.
Zeit!Raum unterwegs
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 37
DIE KULTUR- UND MEDIENAR-
BEIT des Vereins versteht sich als Brücken-
schlag zwischen Projektzielgruppen und einer
breiteren Öffentlichkeit. Ein Willkommenhei-
ßen und die frühe Förderung von Kompetenzen
sind Grundprinzipien in der Arbeitsweise des
Verein ZEIT!RAUM. Bei den ZEIT!RAUM. Medi-
enprojekten wird einerseits Raum für Beteili-
gung und Erweiterung von Kompetenzen frei,
und andererseits gewähren die Medien den
ZuseherInnen und LeserInnen einen authenti-
schen Einblick in Lebenswelten von Kindern,
Jugendlichen und Menschen anderer Herkunft.
Das führt zu einer Darstellung der Wirklichkeit,
in der Vielfalt als Chance sichtbar wird. Soziale
Gerechtigkeit beginnt bei einer gleichwertigen
Teilhabe an der Gesellschaft- und gerade Me-
dien haben die Verantwortung mit Gesichtern,
Inhalten, Stimmen und Bildern diese Vielfalt
in allen Lebensbereichen wiederzuspiegeln.
Bisher unentdeckte Tanztalente, medieninter-
essierte Menschen, deren Lebenswelten und
auch deren Alltagskulturen, bekommen eine
Bühne und bieten LeserInnen und ZuseherInnen
Bereicherung. Partizipation und das Vermitteln
von Verständnis für die Menschen bestimmen
die Medienarbeit des Vereins, die sich in den
letzten beiden Jahren neu etabliert hat und
durch das Jugendmagazin JUMA nun auch im
TV- Bereich mitgestaltet. Das Jugendmagazin
hat eine fi xe Redaktion etabliert, die bereits ei-
genständig Reportagen übernimmt. Eine enge
Zusammenarbeit mit dem Community-TV-Sen-
der OKTO wirkte positiv.
Öffentlichkeitsarbeit
Kultur und Medien
38 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
MIGRANTINNEN IN DIE MEDIEN –
VON DER FREMDDARSTELLUNG ZUR
SELBSTDARSTELLUNG
DAS VERHÄLTNIS DER MIGRANT-
INNEN ZU DEN MEDIEN hat sich verändert.
Eindeutig ersichtlich wurde dies bei der Medien
Messe Migration die mehr als 350 Interessier-
te besuchten. Menschen mit unterschiedlichen
kulturellen Hintergründen treten nicht mehr
ausschließlich als passive KonsumentInnen
sondern viel mehr als aktive NutzerInnen und
eben auch als ProduzentInnen von Medien in
den Vordergrund.
Genug mit der Darstellung als Opfer
oder als Täter, selbst MitgestalterIn sein. Das
führt zu einer Darstellung der Wirklichkeit, in
der Vielfalt als Chance sichtbar wird.
Der Verein Zeit!Raum war auch deswe-
gen als einer von 38 AustellerInnen eingeladen,
weil Zeit!Raum in der Medienarbeit Kinder,
Jugendliche und Familien die mit Migration
konfrontiert sind, dazu animiert, selbst mitzu-
gestalten. Eröffnet wurde die Messe von der
Wiener Integrationsstadträtin Sandra Frauen-
berger, Margit Kreuzhuber WK-Österreich, und
Dietmar Ecker von Ecker & Partner.
Zeit!Raum Zeitschrift und JUMA-TV-Jugend-magazin bei der 1.Medien-Messe- Migration
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2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 39
VERNETZUNG IST EIN WESENTLI-
CHER BESTANDTEIL der Arbeit von Zeit!Raum.
Regionale und überregionale Vernetzung ermög-
licht fachlichen Austausch und bietet Möglich-
keiten, Kooperationsprojekte zu entwickeln. Eine
gute Vernetzung mit Einrichtungen, Institutionen
und Beratungsstellen innerhalb von Wien erleich-
tert bei Bedarf auch die Weitervermittlung von
KlientInnen.
Eine gute und regelmäßige Zusammenar-
beit besteht mit der Bezirksvertretung des 15. Be-
zirks. Im Umweltausschuss und in der Sportkom-
mission wird Zeit!Raum eingeladen, zu relevanten
Fragestellungen in Bezug auf Kinder und Jugend,
Parkanlagen, Park(um)gestaltung und Partizipati-
onsprojekte fachlich Stellung zu nehmen und zu
diskutieren. Ebenfalls vertreten ist Zeit!Raum im
Regionalforum des 15. Bezirks, das für regionale
Anliegen, Vorfälle im Bezirk und geplante Veran-
staltungen einen Raum zur gemeinsamen Dis-
kussion und Zusammenarbeit bietet. Zeit!Raum
ist zusammen mit anderen Jugendeinrichtungen
aus dem 12., 14. und 15. Bezirk in der Vernetzten
Jugendarbeit VJA 12-14-15 vertreten. Ziel ist ein
Austausch unter MitarbeiterInnen der Vereine in
Bezug auf die tägliche Arbeit mit Kindern und Ju-
gendlichen und relevante fachliche Fragestellun-
gen dazu.
Außerdem nimmt Zeit!Raum regelmä-
ßig an Zusammenkünften des KIJU-Netzes teil
und ist in der Arbeitsgruppe Vielfalt und Kultur/
Zielgebiet Westgürtel vertreten.
Der Verein Zeit!Raum ist in der täglichen
Arbeit auch in Kooperationsprojekten zusammen
mit anderen Institution oder Vereinen tätig. Das
Wasserweltfest 2008 war, wie in den Jahren
zuvor, ein Fixpunkt. Gemeinsam mit dem Jugend-
zentrum 15 wurde die Girls-Zone mit zahlreichen
Aktivitäten für Mädchen und junge Frauen veran-
staltet.
Vernetzung
IM RAHMEN DES EUROPÄISCHEN
NACHBARSCHAFTSTAGES feierten wir erst-
mals in Wien das Fest der Nachbarn und Nach-
barinnen. Unter dem Motto „Park(T)Raum-Cafe“
veranstalteten die Wiener Gebietsbetreuung, die
Wiener Sozialdienste und der Verein Zeit!Raum im
15. Bezirk gemeinsam ein Fest im Haidmannspark.
Café, Kuchen, Knabbereien und Früchte ermög-
lichten den Menschen der umliegenden Nachbar-
schaft ein ungezwungenes Kennenlernen.
Der kleine Park zieht Menschen unter-
schiedlichster Herkunft an. Kinder und Famili-
en aus Tschetschenien, Indien und dem Kosovo
verbringen ihre Freizeit im Haidmannspark. Eine
zentrale Rolle spielten natürlich die Kinder, die
aufgerufen waren an einer spannenden und lehr-
reichen Generationen-Rätselrallye teilzunehmen.
Neben Geschicklichkeitsübungen wie dem Löf-
fellauf, Twister und dem Balltanz, begeisterte die
jungen TeilnehmerInnen vor allem die „Schme-
cken“-Station, bei welcher sie mit geschlossenen
Augen viele unterschiedliche Früchte kosten und
erraten konnten. Wissenswertes gab es bei der
„Puzzle“-Station und dem Bezirksquiz, wo interes-
sante Details über Rudolfsheim-Fünfhaus gefragt
waren. Alles in allem ein nachbarschaftlicher Tag
an dem die bunte Vielfalt im Haidmannspark ge-
lebt wurde.
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Wir feiern Nachbarschaft
40 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
Die Aufsuchende Kinder- und Jugendar-
beit ist häufi g in Kooperation mit anderen Institu-
tionen aus dem Bezirk mit der Gesprächsführung
und Konfl iktintervention zwischen unterschied-
lichen ParknutzerInnen betraut. Im Juni und Juli
2008 fanden in der Gebietsbetreuung Gesprächs-
runden für ein „gutes Miteinander“ von Anrai-
nerInnen und jugendlichen ParknutzerInnen des
Dreihausparks statt. Mit viel Engagement haben
AnrainerInnen, Jugendliche, MitarbeiterInnen
des Vereins Zeit!Raum und des Jugendzentrums
15 an einigen gemeinsamen Treffen teilgenom-
men. Bei den Gesprächen wurden die bisweilen
sehr unterschiedlichen Anliegen und Bedürfnisse
der Jugendlichen und der AnrainerInnen gesam-
melt und diskutiert. Gemeinsam beschlossen die
TeilnehmerInnen, dass sich zukünftig im Park
alle auf dem „Friedenspfad“ und nicht auf dem
„Kriegspfad“ begegnen wollen. Positiv gestimmt
und darüber erfreut, sich gegenseitig besser ken-
nengelernt zu haben, wurde die Idee zu einem
gemeinsamen Parkfest für AnrainerInnen und
ParknutzerInnen mit zahlreichen partizipativen
Aktivitäten geboren. Bei der Präsentation der Ge-
sprächsrunden beim Parkfest am 11. Oktober 2008
erzählten dann die TeilnehmerInnen von den erar-
beiteten Ergebnissen und entwickelten Ideen. So
konnten auch die übrigen AnrainerInnen und der
Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal ein Eindruck
von der gemeinsamen Arbeit bekommen.
Einer der Höhepunkte war schließlich der
Talentewettbewerb der jugendlichen Parknutze-
rInnen, bei dem sie ihre musikalischen und tän-
zerischen Künste zum Besten gaben. Ein gelun-
genes Parkfest mit Lösungsideen, an denen auch
zukünftig mit ParknutzerInnen, AnrainerInnen und
zuständigen Stellen weitergearbeitet wird!
Gesprächsrunden & Park-fest im Dreihauspark
Aktionen im öffentlichen Raum –
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 41
DAS GENERATIONENÜBERGREI-
FENDE PROJEKT „Park(T)Raum - Für ein gu-
tes Miteinander“ sieht eine Zusammenarbeit
der aufsuchenden Kinder und Jugendarbeit mit
freiwilligen älteren Menschen, vorrangig Mig-
rantInnen vor. Das Besondere am Projekt ist,
dass das Zeit!Raum-Team von älteren freiwil-
ligen Menschen bei den Spiel- und Kreativan-
geboten für Kinder und Jugendliche, also in
der Betreuung im Park, regelmäßig unterstützt
wird. 2008 stellten sich die vier älteren Frauen
Bahar, Kamile, Desanka und Piroska, alle mit
Migrationshintergrund und unterstützt durch
die Wiener Sozialdienste, zur Verfügung. Das
von Zeit!Raum, der Gebietsbetreuung Stadter-
neuerung im 14. und 15. Bezirk und den Wie-
ner Sozialdiensten entworfenen Konzept zum
Projekt Park(T)Raum konnte 2008 durch die
Kooperation von Sozial-, Kinder-, Jugend- und
Altenarbeit sowie der Stadterneuerung und
Stadtteilarbeit fortgesetzt werden. Zweimal
pro Woche fand die Parkbetreuung im Haid-
mannspark statt und regelmäßig veranstaltete
Park(T)Raum-Cafés für AnrainerInnen und Par-
knutzerInnen trugen teilweise zur Förderung
eines guten Miteinanders bei.
PARK(T) RAUM – Für ein gutes Miteinander
Generationenübergreifende Zusammenarbeit –
42 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 2008
2008 IST ES UNS GELUN-
GEN, die 2007 begonnene EU-weite
Vernetzung der Aufsuchenden Kinder- und
Jugendarbeit durch die Teilnahme an neu-
en EU-Projekten fortzusetzen. In der tägli-
chen Arbeit der Aufsuchenden Kinder- und
Jugendarbeit erzielten wir mit sportlichen,
medienpädagogischen und gesundheitsför-
dernden Aktionen und Projekten Erfolge. Vor
allem eine große Erweiterung der Angebote
im sportlichen Bereich wurde von den Kinder
und Jugendlichen, vor allem von Buben, mit
Begeisterung angenommen und durch regel-
mäßige Teilnahme bestätigt. Mittels medi-
enpädagogischer Programmpunkte wie dem
Medien-Welt-Atelier sollten wie der Name
des Projekts schon sagt, Lebenswelten von
Menschen selbstbestimmt in einen medialen
Focus gestellt werden.
Kinder, Jugendliche und junge Er-
wachsenen erlernten nicht bloß in grauer
Theorie was es heißt eine Kamera zu bedie-
nen, einen knalligen Titel zu entwickeln oder
einen Cuter (Schnittmeister) beim Arbeiten
zu Beobachten. Sie erhielten darüber hinaus
die Möglichkeit selber mitzumachen und mit-
tels laufend veröffentlichender Medien auch
ihre Gedanken, Ideen und Arbeiten zu prä-
sentieren. Diese Schnittstelle zwischen The-
orie und Praxis, authentischen Lebenswelten
und auch einem realen Produktionsdruck,
das Feld des „learning by doing“ fokussierte
das Medien-Welt-Atelier. Eine Ausrichtung
dieser Art wird auch im kommenden Jahr
fortgesetzt, wie zum Beispiel mit dem Me-
dium zeitraum.tv, bei dem jüngere Kinder
mit kleinen Handkameras involviert wer-
den. Die Zeit!Raum Zeitschrift und Jugend-
Fernsehmagazin JUMA sind auch zukünftig
Eckpfeiler in der Aufsuchenden Kinder- und
Jugendarbeit.
Resumée und Perspektiven
2008 JAHRESBERICHT 15. BEZIRK 43
WIR BEDANKEN UNS BEI:
Bezirksvorstehung Rudolfsheim/ Fünfhaus
Magistratsabteilung 13 – Fachbereich Jugend/ Pädagogik
Stadt Wien
KMS Kauergasse
Gebietsbetreuung 15
Dank
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