Klimaschutz-Lehrgang, Klimabündnis Modul 1: Grundlagen Linz, 5. November 2009

Preview:

DESCRIPTION

Klimaschutz-Lehrgang, Klimabündnis Modul 1: Grundlagen Linz, 5. November 2009. Internationale Klimapolitik, Kyoto-Protokoll Mag. Christopher Lamport, BMLFUW. Inhalt. Rahmenübereinkommen (UN-FCCC) Kyoto-Protokoll Post-2012 Prozess Klima- und Energiepaket der EU Umsetzung in Österreich. - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Seite 1 21.04.23

Klimaschutz-Lehrgang, Klimabündnis Modul 1: GrundlagenLinz, 5. November 2009

Internationale Klimapolitik, Kyoto-Protokoll

Mag. Christopher Lamport, BMLFUW

Seite 2 21.04.23

Inhalt

Rahmenübereinkommen (UN-FCCC) Kyoto-Protokoll Post-2012 Prozess Klima- und Energiepaket der EU Umsetzung in Österreich

Seite 3 21.04.23

Das Klimarahmenübereinkommen

1992 am Erdgipfel in Rio angenommen 1994 in Kraft getreten Langfristiges Ziel der Konvention: Stabilisierung der

Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau, bei dem eine gefährliche Störung des Klimasystems vermieden wird.

Kurzfristiges Ziel: Stabilisierung der Treibhausgasemissionen der Industrieländer auf dem Niveau von 1990 bis zum Jahr 2000

Seite 4 21.04.23

Das Kyoto-Protokoll (1997)

Reduktions-/Limitierungsziele für die Emissionen von 6 Treibhaus-gasen in der Periode 2008 bis 2012 gegenüber 1990 für alle Industrieländer

Gase: Kohlendioxid, Methan, Lachgas, HFKW, PFKW, SF6

Industrieländer verpflichten sich zu Maßnahmen zur THG-Reduktion

Keine Limitierungsverpflichtungen für Entwicklungsländer

Inkrafttreten: Ratifikation durch 55 Parteien der Klimarahmen-konvention, die 55% der Emissionen der Industrieländer des Jahres 1990 abdecken

Ausstieg der USA: ca. 25% der globalen bzw. 36% der Industriestaaten-Emissionen!

Ratifikation durch Russland (17% der Industriestaatenemissionen) entscheidend, erfolgte im November 2004 - In Kraft getreten am 16. Februar 2005

Seite 5 21.04.23

Kyoto Mechanismen

Internationaler Emissionshandel (IET): zwischen Staaten; Handel ab Festschreibung der „zugeteilten Menge“ (2007); Währung „Assigned Amount Units“ (AAU)

EU-internes Emissionshandelssystem für Anlagen (EU ETS) – ab 2008 verknüpft mit IET, 1 EU Allowance = 1 AAU

Joint Implementation: Projekte zwischen Industrieländern mit anrechenbaren Emissionsreduktionen 2008-2012, Währung „Emission Reduction Units“ (ERU)

Clean Development Mechanism: Projekte zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, Reduktionen ab 2000 anrechenbar, Währung „Certified Emission Reductions“ (CER)

Seite 6 21.04.23

KP-Ziele der Industrieländer 2008-2012 geg. 1990

Reduktionsverpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll

-10

-5

0

5

10

15

Isla

nd

Japa

n

Kana

da

Kroa

tien

Neu

seel

.

Nor

weg

en Pole

n

Rum

änie

n

Rus

s.Fö

d.

Schw

eiz

Slow

akei

Slow

enie

n

Tsch

ech.

Rep

.

Ukr

aine

Ung

arn

USA

wel

twei

t

Seite 7 21.04.23

EU-Lastenaufteilung 2008-2012

EU und alle EU15-MS haben Reduktionsziel von –8% Gemäß Artikel 4 Kyoto-Protokoll können Mitglieder einer

„regionalen Wirtschaftsintegrations-Organisation“ (EU) ihr Kyoto-Ziel völkerrechtlich verbindlich untereinander neu aufteilen

EU hat von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht: EU-interne Lastenaufteilung (15 alte MS)

Wenn die gesamte Organisation ihr Ziel nicht erreicht „Haftung“ der EU und jener MS, die das „Scheitern“ verschuldet haben

Seite 8 21.04.23

Verpflichtungen der EU-Länder 2008-2012

Reduktionsverpflichtungen gemäß EU-Aufgabenverteilung

-40

-20

0

20

40

Bel

gien

Dän

emar

k

Deu

tsch

l.

Fin

nlan

d

Fra

nkr.

Grie

chen

l.

Gro

ßbr

it.

Irla

nd

Italie

n

Luxe

mb.

Nie

derl.

Öst

erre

ich

Por

tuga

l

Sch

wed

en

Spa

nien E

U

Seite 9 21.04.23

Einhaltungsregime

„Compliance Committee“ zuständig für Überprüfung der Einhaltung des Protokolls und Verhängung von Sanktionen

Bei Nichterfüllung der Reduktions- oder Limitierungsverpflichtung:

- zuviel emittierte Tonnen x 1,3 werden auf Verpflichtung in nächster Periode aufgeschlagen

- Ausschluss von Kyoto-Mechanismen- Compliance Action Plan

Darüber hinaus:- Gemeinschaftsrechtliche Verbindlichkeit- hohe politische Verbindlichkeit

Seite 10 21.04.23

„Post 2012“ internationaler Verhandlungsprozess

Ad hoc Working Group Kyoto-Protokoll

Ad hoc Working Group Long Term Co-operative Action (Konventionsprozess mit Focus Entwicklungsländer, Industriestaaten außerhalb des Kyoto-Protokolls)

Review des Kyoto Protokolls gemäß Artikel 9 KP

Abschluss der Verhandlungen bis zur COP15 in Kopenhagen im Dezember 2009 angestrebt!

Seite 11 21.04.23

EU Position für Kopenhagen

Übergeordnetes Ziel: Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2° über vorindustriellem Niveau.

In den internationalen Verhandlungen sollte ein Reduktionsziel von -30% bis 2020 für entwickelte Länder festgelegt werden (vs. 1990) – bis 2050 müsste auf minus 80-95% gegangen werden!!

EU ist zu -30% bereit, wenn es vergleichbare Anstrengungen aller entwickelten Länder und Beiträge der wirtschaftlich weiter entwickelten Entwicklungsländer gibt

Feste unabhängige Verpflichtung, mindestens -20% Reduktion bis 2020 in der EU 27 zu erreichen (Energie- und Klimapaket)

Seite 12 21.04.23

Klima- und Energiepaket der EU

Zumindest -20% Treibhausgasemissionen bis 2020 gegenüber 1990 Zielaufteilung zwischen MS in nicht-Handels-Sektoren („Effort

Sharing“) Emissionshandel: revidierte Richtlinie für Perioden ab 2013

(zusätzliche Sektoren - u.a. chem. Industrie, Flugverkehr, harmonisierte Zuteilungsregeln, EU-weite Emissionsobergrenze)

Richtlinie Erneuerbare Energien (20% bis 2020) Richtlinie Carbon Capture & Storage

Paket wurde im Dezember 2008 zwischen Rat und Europ. Parlament ausverhandelt. Umsetzung in den MS in Vorbereitung.

Seite 13 21.04.23

Luftverkehr und Klimawandel

Gegenwärtiger Beitrag des Luftverkehrs zu den CO2-Emissionen beträgt global etwa 2%, in der EU etwa 3%; der Zuwachs ist jedoch deutlich rascher als in anderen Sektoren.

Emissionen aus internationalem Flugverkehr unterliegen dzt. nicht dem Verpflichtungsregime des Kyoto-Protokolls

Neue EU-Richtlinie 2008/101/EG sieht die Einbeziehung des Flugverkehrs in das Europäische Emissionshandelssystem ab 2012 vor

EU tritt weiters für die Berücksichtigung des Flugverkehrs in ein internationales Klima-Regime ab 2013 ein (globale Zielsetzung für den gesamten Sektor)

Seite 14 21.04.23

Treibhausgasemissionen Österreichs 1990-2007

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1990 1995 2000 2007 2008 2012

Kyoto-Ziel: 68,8 Mio. Tonnen

inkl. flexible Mechanismen & Neubewaldung und Entwaldung

Gesamt 2007: 88,0 Mio. Tonnen

Quelle: UMWELTBUNDESAMT (2009), LEBENSMINISTERIUM (2007a)

Mio

. t C

O2-

Äqu

ival

ente

Verlauf der österreichischen THG-Emissionen 1990–2007

Seite 15 21.04.23

Emissionsentwicklung nach Sektoren

Landwirtschaft 9 %

Quelle: UMWELTBUNDESAMT (2009)

Raumwärme und sonstiger Kleinverbrauch 13 %

Energieaufbringung 16,0 %

Abfallwirtschaft 2 %

Verkehr 28 %

Industrie und produzierendes

Gewerbe 29 %

Sonstige Emissionen 1 %

Fluorierte Gase 2 %

–2 –4 0 2 4 6 8 10 12

Industrie

Verkehr

Energieaufbringung

Raumwärme und sonstiger Kleinverbrauch

Landwirtschaft

Abfallwirtschaft

Fluorierte Gase

Sonstige

Mio. t CO2-Äquivalente

Anteil der Sektoren an den gesamten THG-Emissionen

Änderung der Emissionen zwischen 1990 und 2007

Seite 16 21.04.23

Maßnahmen gem. Klimastrategie (2007) zur Erreichung des Kyoto-Ziels 2008-2012

Steigerung der Gesamtenergieeffizienz im Gebäudebestand durch Verdreifachung der thermischen Sanierungsrate (2008-2012)

Forcierung des Niedrigenergie- und Passivhausstandards im Neubau

Steigerung des Anteils alternativer Kraftstoffe auf 10% bis 2010

Mineralölsteuer-Anhebung 07/2007 – Beitrag zur Reduktion des Tanktourismus;

Weitere steuerliche Lenkungsmaßnahmen im Verkehr (insb. CO2- Differenzierung der NOVA)

Klima- und Energiefonds mit Dotierung von 500 Mio Euro 2007-2010

Österreichisches JI/CDM-Programm: Ankaufs von Emissionsreduktions-einheiten aus Projekten im Ausland (9 Mio t CO2 p.a.).

Zuteilungsplan für den Emissionshandel 2008-2012: Reduktion der Emissionen von Energieerzeugung und Industrie um rd. 10% im Vergleich zu 2005/2006

Seite 17 21.04.23

Das Klimaziel Österreichs gemäß EU-Klima- und Energiepaket 2020

Entscheidung des Europ. Parlaments und des Rates über die Aufteilung der Anstrengungen zwischen den Mitgliedstaaten zur Reduktion der Treibhausgasemissionen („Effort Sharing Decision“)

- Reduktion bis 2020 in Sektoren außerhalb des Emissionshandels im EU-Durchschnitt: -10% gegenüber 2005

- Anteil Österreichs: -16% gegenüber 2005 Richtlinie des Europ. Parlaments und des Rates über den EU-

Emissionshandel ab 2013- EU-weites Emissions-cap von -21% bis 2020 gegenüber 2005- Keine Aufteilung der Verpflichtung zwischen Mitgliedstaaten!

In beiden Sektoren (ETS u. non-ETS) lineare Zielpfade 2013-2020

Seite 18 21.04.23

Emissionen außerhalb des Emissionshandels: Zielpfad 2013-2020

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

2005 2008 2009 2010 2013 2020

Vorläufige Abschätzung des Ziels 2020 für Emissionsquellen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen entsprechend der Effort-Sharing Entscheidung

-16%

Der Durchschnitt der Emissionen 2008 bis 2010 ergibt den Startpunkt 2013

Annahme:Abnahme der Emissionen auf Grund der Wirtschafts-krise und von Maßnahmen

vorläufige Abschätzung des Ziels 2020:

~49 Mio.Tonnen CO2e

Seite 19 21.04.23

Klimawandel in den Alpen: Wurtenkees 1896 und 2001

Seite 20 21.04.23

Klimawandel in Entwicklungsländern – Beispiel Bangladesh

Seite 21 21.04.23

DankeDanke für die Aufmerksamkeitfür die Aufmerksamkeit

Recommended