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BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 1
Dr. Michael FiedlerDr. Heiko LeuchsBundesanstalt für Gewässerkunde, KoblenzReferat Ökologische Grundsatzfragen, Umweltschutz (Referat U1)
Ökologische und naturschutzfachliche Aspekte bei Ausbau und Unterhaltung von Tidewasserstraßen
Rahmenbedingungen und deren Umsetzung an ausgewählten Beispielen
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 2
Inhalt
1) Einführung2) rechtliche und naturschutzfachliche
Rahmenbedingungen bei Ausbau und Unterhaltung3) Umsetzung und neue Konzepte4) Ausblick in die Zukunft
in Fortsetzung des Tideelbe-Symposiums ein Appell an Kooperation + Kommunikation
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 3
Pflicht ≈ Standardvon der Planung zur Erkenntnis
rechtlicher Rahmen Kür ≈ Standard + Innovation
von der Erkenntnis zur Planungsystemorientiertes Vorgehen
Einführung
gleichermaßen für Ausbau und
Unterhaltung, unterschiedliche
Rahmen
Bisher: Erst die Pflicht, dann die (ggf.) Kür !?
Heute+Zukunft: Kür ist (notwendiger) Bestandteil des Pflichtteils…
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 4
Berücksichtigung des rechtlichen/gesetzlichen Rahmens ist verPflichtend: BWaStrG, UVPG, BNatSchG (FFH, WRRL, …), Umsetzung in z.B. UVU, FFH-VP, LBP, VV-WSV 1401, [ab 1998 URE+FFH-VE zur Aufnahme in den BVWP, Vereinbarung BMV/BMU]
zu diesen „Pflichten“ gibt es eine Vielzahl an Empfehlungen, Handlungsanweisungen, Leitfäden, Methoden, Mitteilungen Merkblätter etc., die beim Ausbau und der Unterhaltung von BWaStr. unterstützend und Akzeptanz fördernd zur Auswahl stehen (teilweise per Erlass eingeführt).= standardisiertes Vorgehen: Vorplanung, Planung, Entscheidung, Verwaltungshandeln (PFV), Umsetzung der Planung, ggf. Auflagen wie Beweissicherung (i.d.R. dann erst neue Datenerhebungen = Nullmessungen), Funktionskontrollen, …
Formale Abfolge unter bisherigen Rahmenbedingungen: Planung(en) entwickeln, Erkenntnisse gewinnen und Wirkungen bewerten.
Rahmenbedingungen i
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 5
zur „Pflicht“ gehört u.E. seit langem die (notwendige) Kür, die zukünftig wirken soll, ggf. auch Verfahrens verKürzend.Dazu sind neue fachliche Ansätze und wissenschaftliche Konzepte notwendig, Datenerfassungen vor dem Hintergrund Systemverständnis.[=> keine inhaltliche Wiederholung der letzten Tage….]= abweichender Kürlauf: ausgehend vom umfassenden Prozess- und Systemverständnis, ökologischen und auch ökonomischen Zielvorgaben/Randbedingungen werden ökologisch optimierte Ansätze /Maßnahmen/Potenziale und Strategien entwickelt bzw. abgeleitet, vorzugsweise in kontinuierlicher Kommunikation mit den Beteiligten.
Abfolge der systemorientierten Vorgehensweise: Fragestellungen, Funktionen und Prozesse systematisch analysieren und kommunizieren, Erkenntnisse gewinnen und Wirkungen bewerten, daraus Planungen ableiten.
Rahmenbedingungen ii
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 6
Worüber reden wir? - Seezufahrten
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 7
Schutzgebiete Elbeästuar
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 8
Schutzgebiete Weserästuar
FFH-Gebiete
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 9
SchutzgebieteEmsästuar
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 10
Umsetzungalte Version von 1994, Teil B der VV-WSV 1401
Neuerungen: UVPG, BNatSchG, FFH, WRRL, Qualitätssicherung
Überarbeitung durch AG in 2005/6: BMVBS, BfG, WSV
Einführung: ~ 2007 als Bestandteil „Handbuch Umwelt“
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 11
Auflagen im Planfeststellungs-beschluss: z.B. Beweissicherung
Kommunikation + Öffentlichkeitsbeteiligung,z.B. Internet, Seminare, Info-Veranstaltungen, Symposium, Broschüren, …
Aufnahme in BVWP ? =>Machbarkeits-studien und URE/FFH-VE
Umsetzung
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 12
FFH-VP -Leitfaden für BWaStr. in Bearbeitung
UVP WRRL FFH
WHG §§25a-d
Umsetzung
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 13
Umsetzung-BVWP 2003 Wahl-Pflicht
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 14
Unterhaltung
HABAK-WSV
HABAB-WSV
Wahl-Pflicht
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 15
HANATSCHHandlungsanweisungfür die Berücksichtigung von Naturschutz und Landschaftspflegebei der Unterhaltungvon Bundeswasserstraßen(HANATSCH - WSV)
in Überarbeitung
Wahl-Pflicht
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 16
Wahl-Pflicht
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 17
Neue Ansätze in der BfG, in Zusammenarbeit mit WSV, BAW, Universitäten, Ing.-Büros, …:
systemorientierte Vorgehensweise … bestehende Vordenkerposition verstärken, bereits heute Fragestellungen erkennen und Lösungsansätze entwickeln, die morgen wichtig sind (z.B. Aufwandsreduzierung einer möglichen BS?) …
…liefert …ökologisch optimierte Inhalte auf der Basis von …
> gegebenen Zielvorgaben (ökologisch, ökonomisch, strategisch) > System-, Funktions- und Prozessverständnis (systematische Analyse, Datenerfassung und Auswertung)> ganzheitlicher Betrachtung [auch schon vielfach gehört…]> und letztlich daraus sich ableitende Maßnahmenentwicklung
Kür Neue Konzepte: Kür ≈ Standard + Innovation
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 18
Beispiele …Innovation
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 19
Beispiele …Innovation
=> in Absprache/Abstimmung und Auftrag von WSD Nord und HPA, ausführlich gestern präsentiert durch Herrn Liebenstein
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 20
M1 Ausdehnung und Aufwertung von FlachwasserbereichenM2 Schaffung von flachen Endbereichen in HafenbeckenM3 Erhaltung/Schaffung von Salz-, Brack-, SüßwasserwattenM4 Verbesserung der Durchströmung von Nebenelben und
NebenrinnenM5 Anbindung von binnendeichs gelegenen Nebenelben und
NebengewässernM6 Morphologisch vielfältige Gestaltung von StrombauwerkenM7 Schaffung von Inseln und Sänden bei NeuaufspülungenM8 Schaffung von Kleingewässern auf Inseln und im
DeichvorlandM9 Rückbau von UferbefestigungenM10 Initiierung der Prielentwicklung im DeichvorlandM11 Tieferlegung von VordeichsländernM12 Verminderung der stofflichen Belastungen M13 Öffnung von SommerdeichenM14 Rückverlegung von HauptdeichenM15 Einbau von Sielbauwerken in den HauptdeichM16 Extensivierung der GrünlandnutzungM17 Nutzungsaufgabe in den DeichvorländernM18 Rückbau von EntwässerungssystemenM19 Schaffung neuer Standorte seltener und gefährdeter
Pflanzenarten
M1 Ausdehnung und Aufwertung von FlachwasserbereichenM2 Schaffung von flachen Endbereichen in HafenbeckenM3 Erhaltung/Schaffung von Salz-, Brack-, SüßwasserwattenM4 Verbesserung der Durchströmung von Nebenelben und
NebenrinnenM5 Anbindung von binnendeichs gelegenen Nebenelben und
NebengewässernM6 Morphologisch vielfältige Gestaltung von StrombauwerkenM7 Schaffung von Inseln und Sänden bei NeuaufspülungenM8 Schaffung von Kleingewässern auf Inseln und im
DeichvorlandM9 Rückbau von UferbefestigungenM10 Initiierung der Prielentwicklung im DeichvorlandM11 Tieferlegung von VordeichsländernM12 Verminderung der stofflichen Belastungen M13 Öffnung von SommerdeichenM14 Rückverlegung von HauptdeichenM15 Einbau von Sielbauwerken in den HauptdeichM16 Extensivierung der GrünlandnutzungM17 Nutzungsaufgabe in den DeichvorländernM18 Rückbau von EntwässerungssystemenM19 Schaffung neuer Standorte seltener und gefährdeter
Pflanzenarten
Mögliche Bereiche für MaßnahmenMögliche Bereiche für Maßnahmen
Beschreibung ökologischer Funktionen und ProzesseAllgemeine Darstellung von VeränderungenBeschreibung ökologischer EntwicklungszieleBeschreibung und Bewertung des ökologischen ZustandsErarbeiten ökologischer Entwicklungsmaßnahmen
Beispiele …Innovation
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 21
... inBearbeitung
Beispiele …Innovation
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 22
Prozesse und Systemverhalten zu Morphologie und Schwebstoffdynamik
Material-Ein- und -Austräge in das System Tideelbe (Herkunft,Transportpfade/residueller Transport)Morphodynamik (Sedimentation, Erosion, Schwebstoffdynamik)Spezielle Analysen (Auszug):Entwicklung der Gewässerquerschnitte im äußeren ÄstuarbereichVorlandentwicklungDifferenzgeländemodelle, Identifikation morphologisch aktiver Bereiche,bereichsweise Massenbilanzen SohlsedimentdatenAuswertung historischer LuftbilderModelltechnische Analysen zum Schwebstofftransport (BAW-DH)
Fachliche Inhalte der Systemstudie [Auszug]
=> Inhalte, über die wir uns einig sind …[siehe gestern!]
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 23
Grundsätzlich:Handlungsanweisungen, Leitfäden und Empfehlungen kontinuierlich anpassen, ergänzen und optimieren => benutzerfreundliches „Handbuch Umwelt“Fragestellungen „erkennen“, entwickeln und Lösungen anbieten.Zusätzlich:Erkenntnisgewinn aus Systemstudien, in Zusammenarbeit/Kooperation…und durch Zusammenführen von an Systemen beteiligten Komponenten (z.B. Aktivitäten HPA und WSV)
in „Standardhandeln“ einbauen, Vorsätzlich (für 2007 ff.):z.B. Untersuchungs- + Monitoring (-programme) system-atisch und –orientiert aufbereiten, fachliche Verknüpfung optimieren …(siehe auch F+E-Papier für die nächsten Jahre/-zehnte der HTG), u.a. zu den Themenz.B. Feststoffhaushalt
Schadstoffe + toxische WirkungenSauerstoff-/StoffhaushaltLebensgemeinschaften
Ausblick in die Zukunft
BAW-/BfG-Kolloquium, 8./9. November 2006 Seite 24
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und an meine Kolleginnen und Kollegen für Ihre Zuarbeiten!
Dr. Michael FiedlerDr. Heiko Leuchs
Bundesanstalt für GewässerkundeReferat Ökologische Grundsatzfragen, Umweltschutz (Referat U1)
Am Mainzer Tor 156068 Koblenz
Tel.: 0261/1306-5431, Fax: -5374E-Mail: fiedler@bafg.de, leuchs@bafg.de
www.bafg.de
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