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Kolonialismus
Wirtschafts- und Kulturhistorisch
Hoffentlich regnet es Kaffee aufs LandEin Platzregen von Yuka und Tee hernieder gehtKäsestücke vom Himmel fallenUnd im Süden ein Haufen Milch und Honig sich ergießen.
Hoffentlich regnet es Kaffee aufs Land Ein hoher Berg mit Weizen und Quinua übersät Und die Hügel mit körnigem Reis bedecktUnd der Pflug durch deine Liebe angetrieben wird.[....]Damit wir im Conuco [Provinz in Kolumbien] nicht so leidenDamit alle unsere Rufe hörenDamit es regnet und regnetDamit alle Landkinder singenDamit sie diesen Gesang auch in Rumänien hören
Ojalá que llueva café en el campo/ Juan Luis Guerra
„Hiersindwir...
...die immerschon Toten ...
...ohne Gesichterund ohne Geschichte...
... um zusterben,auf dasswir leben.“
(Sub Marcos 1994)
EMILIANO ZAPATA
EJERCITO ZAPATISTA DE LIBERACION NACIONAL
YABASTA!
„Mein unbedingtes Mitgefühl, das den Opfern des 11. Septembergilt, hindert mich nicht, es auszusprechen: Ich glaube angesichtsdieses Verbrechens an die politische Unschuld von niemandem.
[Man darf] von den eigenen Fehlern, dem eigenen Unrecht,den Irrtümern der eigenen Politik
sich nicht freisprechen,
und sei es auch in dem Augenblick, da man den fürchterlichsten Preis dafür zahlt.“
(Jaques Derrida)
Kolonialismus
Wirtschaftshistorischer Aspekt
Internationales System
• Krippendorf, Ekkehart 1997: Internationale Politik. Geschichte und Theorie; Frankfurt a.M./ New York: Campus
Kolonialismus undInternationales System
„Den Kolonialismus analysieren, heißt, jene entscheidendePhase des internationalen Systems analysieren, in der diestrukturellen Grundlagen des gegenwärtigen internationalenSystems auf Dauer herausgebildet wurden.Darum ist eine minimale Kenntnis des Kolonialismusunerlässliche Voraussetzung zum Verständnis der Gegenwart.“
(Ekkehart Krippendorf 1987: Internationale Politik. Frankfurt a.M/N.Y., 102)
Akteure
• ImperienImperien PortugalSpanienNiederlande
Großbritannien• Kirchen Kirchen
Papst Reformkirchen• KolonistenKolonisten
Europäer• KolonisierteKolonisierte
Außereuropäer
Iberische Halbinsel um 800
• Beginn der RECONQUISTA
Reconquista 1000
Reconquista 1200
Reconquista 1130
Ausbreitung des Islam 2001
Beginn der iberischen Expansion1400
Christoph Kolumbus vor seinem Aufbruch
Neuer Imperialismus
Diebstahl
äußerlich
Produkt
Sklaverei, Leibeigentum, Lohnarbeit
Innerlich
Produkt + Produktivkraft
2 Aspekte der Entdeckungen
1. Einführung neuer landwirtschaftlicher Produktez.B. Zucker in der Karibik
2. Diese landwirtschaftlichen Produkte bzw. Roh-materialien erfordern eine arbeitsintensiveProduktionsweise
SKLAVEREI
Innenansicht einer Zuckersiederei aus dem 19. Jahrhundert
Transatlantischer Dreieckshandel
GB
Afrika Karibik/ N-AmerikaSklaven
ZuckerFertigwaren FertigwarenRum
Arbeitskraft = Pseudo-Ware
1580
Das Reich, in dem die Sonne nicht untergeht
• Karl V. (Heiliges Römisches Reich), (1500-1558), König (seit 1519) und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1530-1556) sowie als Karl I. König von Spanien (1516-1556)
Wieso die Iberer?
• Reconquista Militärtechnik
• Zentralistische Staatsorganisation
• Aristokratie + Kirche = totalitäre Herrschaft
• Portugal: frühe Handelsbourgoisie = „gente
de nacao“ (Juden und Neuchristen) =
20 % der Bv. VERTRIEBEN
Portugiesisch Brasilien
• Pedro Álvares Cabral
• Portugiesischer Seefahrer (um 1460 bis ca. 1526), nahm Brasilien für Portugal in Besitz.
Woher stammt das Kapital ?
Handel &Raub
Schiffe der niederländischen Ostindischen Kompanie
• Die niederländische Ostindische Kompanie, gegründet 1602, hatte wesentlichen Anteil an der Expansion des niederländischen Kolonialreiches in Ostindien im 17. Jahrhundert. 1799 ging sie Bankrott.
Wieso die Niederlande und GB
1. Auflösung der Feudalwirtschaft
2. Modernisierung der Landwirtschaft
3. Manufakturen
4. Reformkirchen und Toleranz
Niederlande
• Friedrich Heinrich, Prinz von Oranien und seit 1625 Statthalter der nördlichen Provinzen der Niederlande,
• Niederländischen Freiheitskampf gegen Spanien
• den Vertrag über die volle Unabhängigkeit der nördlichen Provinzen von 1648
Moderne Produktionsweise
• Effizienz• Produktivität• Profitabilität
• Arbeitsteilung• Produktspezialisierung• Lohnarbeit
Eindringen des HandelskapitalsIn den ProduktionsprozessInvestitionen: KAUFMANN = PRODUZENT
Handel und Raub
• Drake, Sir Francis (um 1540 bis 1596), englischer Seefahrer und Entdecker
Handel & Raub
• Gold und Silber aus LA 1503-1660
• Gewürzfrachten der Ostindischen HG aus Indonesien 1650-1780
• Sklavenhandel + Arbeit der Sklaven
• Britische Plünderungen in Indien 1750-1800________________________________________________________
Mehr als das Kapital sämtlichen von Dampf getriebenen Industrieunternehmen, die es 1880 in Europa gab
Handelswege und MachtDer Khyber-Pass ist seit
Jahrhunderten ein überaus wichtiger Handelsweg in Südasien. Die Passstraße ist 53 Kilometer lang und führt von Afghanistan über da Safed-Koh-Gebirge nach Peshawar (Pakistan) und Kabul. Strategische Bedeutung: 1838-1879 2 Anglo-Afghanische Kriege
„Maurische“ Händler
Entwicklung der Unterentwicklung
Prozess des ungleichen und einseitigen Wirtschaftswachstums
Liegt allen wichtigen Konflikten im heutigenInternationalen System zu Grunde
Kolonialismus
Kulturgeschichtliche Aspekte
Kolonialismus
• Daus, Ronald 1983: Die Erfindung des Kolonialismus; Wuppertal: Hammer-Verlag
„Die Geschichte stellt sich als eine Traumkarriere der Moral, als historisches Etappenrennen, bei dem jeder Teilnehmer die Fackel der Freiheit an den nachfolgenden Stafettenläufer übergibt. Geschichte verwandelt sich damit in eine märchenhafte Legende, die vom Siegeszug des Guten, von der Überwindung der Bösen durch die Tugendhaften handelt. Nicht selten wird daraus eine Geschichte, bei der die Sieger allein schon durch ihren Sieg beweisen, daß sie die Tugendhaften und Guten sind.“
Weiters suggeriert diese Auffassung von Geschichte als Sieg der Moral, dass historische Subjekte im Falle ihrer Durchsetzung so etwas wie die „auserwählten Werkzeuge der Geschichte“ wären. Aber, „dann ist jedes Einzelglied des historischen Stammbaums oder jeder Träger der Stafette, lediglich ein Vorbote der endgültigen Idealgestalt – und nicht etwa ein Produkt vielfältiger sozialer und kultureller Prozesse, die zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort abgelaufen sind.“
(Eric Wolf, Die Völker ohne Geschichte, 1986, 20)
Christliche Mission
• Der italienische Jesuitenmissionar Matteo Ricci (1552- 1610) hielt sich 32 Jahre lang in Asien auf. Seine Unternehmungen vermittelten in Europa erstmals genauere Kenntnisse über das Chinesische Reich. Ricci lernte Chinesisch zu schreiben und übersetzte christliche Werke ins Chinesische.
Nützlichkeit von Vergleichen
„Wo man das Fremde ausschließlich nach europäischem Maßstab beurteilte, konnte manmit einiger Sicherheit erwarten, dass das Ergebnistraditionelle Selbstbilder bestätigen würde.“
(Daus 1983, 249)
Bezugssysteme der Kolonisten
• Sexualität Unsicherheit, Brutalität, Ekel
Verzweiflung
• Gesellschaftsordnung Isolationismus und
Romantik: Idee von den abgeschlossenen Gesellschaften ohne Privilegien
Wild World
• Tanzen und Trommeln sind Bestandteil des Begräbnisrituals der Dogon in Mali.
Die AnderenDie gestaltlose
MasseDie Völker ohne
Geschichte
Unmoral: Barbarische Sitten
Sturre Selbstisolation
• Himmelsaltar in Peking
erbaut in der
Ming-Dynastie
(1368-1644)
Verweigern sich dem europ. Handel
Exotische Märkte
Exotische Speisen
Ambivalenzen
AnziehendAbstossend
Kombination exotischer Lüste
Die Anderen sindprinzipiell:•Lüstern•Homosexuell•Faul•Gierig
L.Riefenstahl
Dynamisches Hierarchiemodell
• Christen• Mauren• Heiden
• Weiße• Mestizen• Schwarze
• Reines Blut• Criollos• Verdorbenes Blut
Rassismus
„Rassismus und Rassenkonflikte in ihren verschiedenenErscheinungsformen, innenpolitisch und international,sind die Ergebnisse von Sklaverei bzw. des Einsatzesvon Sklaven als Arbeitskräfte im Rahmen der kapitalistischen Produktionsweise.“
(Ekkehart Krippendorf 1987: Internationale Politik. Frankfurt a.M/N.Y., 105)
Beliebigkeit der Regeln/ Gesetze
Europäische Solidarität
Außereuropäische Aggressivität
Verschiebbar, wenn es um die Anderen in Europa geht, dieJuden, Gitanos, Landstreicher etc.
„Der Kolonialismus hatte vonAnfang an eine einzigenicht umkehrbare Stoßrichtung;er entstand nicht aus Übereinkunft heraus,sondern als isolierter Willensakt derEuropäer.“
(Daus 1983, 147)
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