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http://www.asus.sh/storage/brochures/maturantenbroschüre%202013-14_1.pdf
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Studieninfobroschüre - alle Angaben ohne Gewähr -
sh.asus südtiroler hochschülerInnenschaft
associazione studenti/esse universitari/e sudtirolesi
lia di studenc dl‘université de südtirol
kapuzinergasse 2/A via dei cappuccini | bozen 39100 bolzano
fon + fax 0471 974 614
mail bz@asus.sh
internet www.asus.sh
Besonders im Bereich der Universitäten ist vieles im Wandel.
Deshalb erhebt diese Broschüre auch keinen Anspruch auf
100%ige Genauigkeit, sie soll lediglich zur Orientierung
dienen. Gesicherte und verbindliche Informationen zum
Studium können nur die Studienabteilungen der jeweiligen
Universitäten geben!
Öffnungszeiten:
Mo – Do 9.00 – 12.30 & 14.00 – 17.00, Fr 9.00 – 12.30
Öffnungszeiten im Sommer: (Schulende – Mitte August)
Mo – Fr 9.00 – 12.30, Do 9.00 – 12.30 & 14.00 – 17.00
3
Inhaltsverzeichnis
Einleitendes zur sh.asus ............................................... 4
Aufbau des Universitätsstudiums ................................ 7
Informationen über die Studienmöglichkeiten ............ 9
Rund ums Geld ............................................................ 9
Studieren in Österreich .............................................. 10
Studieren in Italien .................................................... 18
Studieren in Südtirol .................................................. 23
Studieren in Deutschland ........................................... 26
Lehrerin/Lehrer werden ............................................. 37
Ärztin/Arzt werden .................................................... 40
Glossar ....................................................................... 41
4
Einleitendes zur sh.asus
In Bozen befindet sich der Sitz der sh.asus. Dort kümmern sich
hauptamtliche Mitarbeiter um die Belange von rund 15.000
Studierenden, sind Anlaufstelle für alle Maturantinnen und
Maturanten bzw. Studierende in Südtirol und für die Südtiroler
StudentInnen außerhalb der Landesgrenzen.
Der größte Teil der Arbeitszeit wird in die Beratungstätigkeit
gesteckt. Allein zum Online-Ansuchen um eine Studienbeihilfe der
Provinz Bozen wenden sich jährlich fast 1000 Studierende mit
Fragen an das Büro oder füllen den Antrag direkt an einem der
Computer-Terminals aus. Im restlichen Jahr kommen viele
MaturantInnen, Studierende und AbsolventInnen in die
Kapuzinergasse, um sich über Dinge wie Einschreibung,
Studiengebühren, Wohnungssuche, Studientitelanerkennung und
Staatsprüfungen zu informieren.
Im Winter schwärmen die MitarbeiterInnen in die Oberschulen des
Landes aus, wo sie Maturantinnen und Maturanten informieren und
auf das Leben als Studierende umfassend vorbereiten.
Armin, Florian, Andrej, Martin
Die bei der Beratungstätigkeit gewonnenen Einblicke helfen uns bei
der Vertretung im gewerkschaftlichen Sinne: Die sh.asus ist mit
5
zwei Stimmen im Landesbeirat für das Recht auf Hochschulbildung
vertreten. Nicht nur auf dieser Ebene, sondern auch in der täglichen
Arbeit mit den Landesämtern und bei Treffen mit PolitikerInnen,
versuchen wir Verbesserungen für die Studierenden
durchzusetzen. Die Schwerpunkte bilden derzeit Verbesserungen
beim Abo+, der Dauerbrenner Studienbeihilfen, Sprachzertifikate,
Heime, Mensa, Rückerstattung der Studiengebühren.
Zuletzt konnte z.B. erreicht werden, dass die Briefwahl auch für
Studierende möglich ist.
Der dritte wesentliche Punkt betrifft die kulturelle Tätigkeit: So
gibt die sh.asus zweimal jährlich den „Skolast“ heraus; eine
Zeitschrift, die seit 1956 besteht und somit zu den ältesten
mehrsprachigen Publikationen Südtirols zählt. Die Themenwahl wird
entweder durch aktuelle Anlässe oder studentische Themen
bestimmt. Zudem gibt es regelmäßig Buchvorstellungen,
Filmvorführungen und Diskussionsrunden in den Bozner
Räumlichkeiten.
Zusätzlich zu den bisher genannten Aktionsfeldern bietet die sh.asus
in Bozen in Zusammenarbeit mit einer Psychologin eine
psychologische Beratung für Studierende an. Es kann jedeR
Studierende kommen, der/die über seine/ihre Probleme mit einer
Psychologin sprechen möchte. Häufig haben persönliche Probleme
Studienschwierigkeiten zur Folge und umgekehrt führen
Studienprobleme oft zu persönlichen Krisen. Die psychologische
Studierendenberatung kann per Mail oder telefonisch erreicht
werden. Die Beratungen sind anonym, kostenlos und unbürokratisch.
6
Die sieben Außenstellen in Italien und Österreich
Sechs unserer Außenstellen (Bologna, Padua, Trient, Innsbruck,
Salzburg und Wien) bieten günstige Übernachtungsmöglichkeiten.
Diese sechs und Graz organisieren kulturelle und sportliche
Veranstaltungen. Außerdem:
- sind sie eine Anlaufstelle für Studierende
- findest du dort Bücher, Zeitschriften und Zeitungen
- werden Feste und Konzerte organisiert
- finden Workshops zu bildungsrelevanten Themen statt.
Mit der Mitgliedschaft bei der sh.asus hast du nicht nur die
Möglichkeit, an den Außenstellen zu übernachten, sondern kannst
auch andere Vorteile in Anspruch nehmen.
Warum Mitglied der sh.asus werden?
Wie jeder Verein oder wie jede Gewerkschaft leben auch wir von
unseren Mitgliedern.
Nur durch den ehrenamtlichen Einsatz unserer Mitglieder gelingt es
uns, unsere vielen und vielfältigen Aktivitäten durchzuführen, nur
durch eine große Anzahl an Mitgliedern haben wir ein bestimmtes
politisches Gewicht, mit dem wir gegenüber Behörden, der Politik,
aber auch den Universitäten die Interessen und Bedürfnisse der
Studierenden sichtbar machen und durchsetzen können.
Unterstütze uns mit Deiner Mitgliedschaft und arbeite im Verein mit!
Auch in deinem eigenen Interesse!
7
Aufbau des Universitätsstudiums
Aufbau des Studiums in Österreich und Deutschland
Aufbau des Studiums in Italien
8
Mit Umsetzung der Bologna-Reform wurden fast alle Studien auf
das 3+2-System umgestellt. Dies bedeutet, dass man zuerst einen 3-
jährigen Bachelor/laurea triennale absolviert und daraufhin ein 2-
jähriges aufbauendes Masterstudium/laurea magistrale belegen
kann.
Zusätzlich gibt es einige Studiengänge (Diplom/corsi di laurea a
ciclo unico), in denen Bachelor und Master in ein 4- bis 6-jähriges
Studium zusammengefasst sind, z.B. das Medizinstudium.
Danach folgt das Forschungsdoktorat/PhD/dottorato di ricerca.
Dieser Ausbildungsweg ist notwendig, wenn man eine spätere
Lehrtätigkeit an einer Universität anstrebt. Er sieht eine dreijährige
wissenschaftliche Ausbildung und die Abfassung einer Doktor-bzw.
PhD-Arbeit vor.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, entweder nach dem Bachelor oder
dem Masterstudium einen sogenannten Spezialisierungskurs/Master
zu machen. Da diese auch oft lediglich als „Master“ bezeichnet
werden, kann es zu Verwechslungen mit dem Masterstudium
kommen – das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Dauer:
Spezialisierungen dauern in der Regel nur 1 Jahr!
Die oben genannten Zeit- bzw. Semesterangaben beschreiben jeweils
die gesetzliche Mindeststudiendauer, in der Regel dauert das
Studium etwas länger, da man ja nicht alle Prüfungen auf Anhieb
schaffen wird. Es ist nicht ungewöhnlich oder schlimm, wenn man
seinen Bachelor z.B. „erst“ nach vier Jahren erhält. Die
Mindeststudiendauer soll lediglich darüber Aufschluss geben, wie
viel Stoff das Studium beinhaltet. Ein Jahr umfasst dabei 60 ECTS-
Punkte (in Italien CFU – crediti formativi universitari genannt).
ECTS steht für „European Credit Transfer System“ und soll als
vergleichbare Einheit die Studiengänge in Europa vergleichbarer
machen. Ein ECTS bemisst den durchschnittlichen Zeitaufwand, den
Studierende für bestimmte akademische Leistungen aufbringen
müssen. 1 ECTS-Punkt besteht aus 25-30 Stunden Aufwand, der sich
aus dem Lehrveranstaltungsbesuch, der Seminararbeit und dem
Lernen zusammensetzt.
9
Informationen über die Studienmöglichkeiten
Die erste Orientierung erfolgt am besten über das Internet
Österreich www.studienplattform.at
Italien http://offf.miur.it/
Deutschland http://www.studieren.de/
Schweiz http://www.crus.ch/
Wenn du bereits genauere Vorstellungen über das Studium hast,
solltest du dich auf den Seiten der Universitäten informieren, da du
dort die aktuellsten Infos finden wirst. Zudem kannst du dort auch
die genauen Studienpläne (Curricula) einsehen.
Falls es Fragen oder Unklarheiten gibt, kannst du dich gerne an uns
wenden!
Erfahrungsberichte von Studierenden über ihre
Universitätsstadt findest du unter
http://www.asus.sh/de/experiences
Rund ums Geld
Ein Studienjahr kostet durchschnittlich 8.000-10.000 Euro (Miete,
Bücher, Leben & Erleben, Fahrtkosten). Deshalb soll man sich vor
dem Studium überlegen, wie das Studium finanziert werden soll:
Eltern? Sommerjobs oder nebenher arbeiten? Oder durch Stipendien?
Stipendium? Ca. ein Drittel der Studierenden erhält eine
Unterstützung von Seiten der Provinz Bozen. Zu diesem Thema
haben wir eine eigene Broschüre verfasst (Stipendien und
Förderungen), die du auch auf unserer Homepage findest:
http://www.asus.sh/de/money
10
Studieren in Österreich
Eine Besonderheit des Studiums in Österreich ist, dass man sich in
beliebig viele Studienrichtungen einschreiben kann!
Oftmals wird man in Österreich noch mit dem Begriff der
Semesterwochenstunden konfrontiert. Diese bezeichne(te)n, wie
viele Stunden die Woche eine Vorlesung ein Semester lang dauert.
Mittlerweile setzt sich jedoch auch hier der Begriff der ECTS-Punkte
durch.
Für jene, die nach dem Studium in einer Mittel- oder Oberschule
unterrichten wollen, gibt es das Lehramtsstudium, das 9 Semester
dauert. Siehe hierzu den eigenen Abschnitt in dieser Broschüre.
Ein eigenes Kapitel sind die Fachhochschulen. Sie nehmen in
Österreich und Deutschland einen Sonderstatus ein: Sie verfügen
meist über relativ wenige Bachelor- und Masterstudiengänge und
bilden sehr berufsspezifisch und praxisorientiert aus. Der Unterricht
findet meist „schulmäßig“ in kleinen Gruppen und den ganzen Tag
über statt. In der Regel ist der Besuch von Fachhochschulen meist für
jene empfehlenswert, die schon genau wissen, welchen Beruf sie
hinterher ausüben wollen.
Wann muss ich mich einschreiben?
Seit dem Wintersemester 2012/2013 muss die Inskription bis zum 5.
September abgeschlossen sein!
Für zulassungsbeschränkte Studiengänge (siehe unten) muss man
sich früher anmelden, teilweise schon im Frühjahr.
Für den Aufnahmetest für das Medizinstudium muss man sich
bereits im Februar online voranmelden!
11
Darüber hinaus muss im ersten Studiensemester die
Studieneingangsphase (STEOP) bewältigt, d.h. bestimmte Kurse
positiv abgeschlossen werden, um das Studium fortführen zu können.
Fachhochschulen haben ebenfalls unterschiedliche Fristen, auch
hier können deutlich frühere Immatrikulationsfristen gelten.
Viele Studiengänge können auch im Sommersemester begonnen
werden – wer z.B. nach der Matura erst einmal eine Weltreise
machen will, kann auch im März mit dem Studium beginnen. Die
Einschreibefrist reicht bis 5. Februar 2014.
Spezielle Zulassungsbeschränkungen und erforderliche
Vorkenntnisse
(Stand: Herbst 2013)
Für das Studium ist grundsätzlich die Matura nötig.1 Bei einigen
Studienrichtungen muss man außerdem einen Zulassungstest oder
ein Bewerbungsverfahren bestehen, um sich im gewünschten
Studium einschreiben zu können. Dies sind:
Medizin (Human- und Zahnmedizin): Anmeldung Jänner/Februar,
Eignungstest Anfang Juli
Psychologie: Anmeldung Juni/Juli, Aufnahmetest Anfang September
(wenn Bewerbungen die vorhandenen Studienplätze übersteigen).
Informationen auf den Seiten der Unis!
Publizistik- und Kommunikationswissenschaften: Anmeldung
Juni/Juli, Aufnahmetest Anfang September (wenn Bewerbungen die
vorhandenen Studienplätze übersteigen).
Informationen auf den Seiten der Unis!
1 Eine Alternative bildet die Studienberechtigungsprüfung. Mehr Infos in
unserem Büro in Bozen oder
http://erwachsenenbildung.at/bildungsinfo/zweiter_bildungsweg/studienber
echtigungspruefung.php.
12
Veterinärmedizinische Uni Wien: Bewerbungsfrist Jänner/Februar
Uni für angewandte Künste Wien: Nachweis der künstlerischen
Eignung nötig, Termine: www.dieangewandte.at
Fachhochschulen: Verschieden, Informationen auf der jeweiligen
Homepage.
Mozarteum Salzburg: www.moz.ac.at Seit 2013/14:
Studiengänge in den Bereichen Architektur, Biologie, Ernäh-
rungswissenschaften, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaften
sind potentiell zugangsbeschränkt, d.h. man muss sich bis zu einem
bestimmten Termin (normalerweise bis zum 31. Mai)
voreinschreiben. Wenn dann mehr Voreinschreibungen getätigt
wurden als Plätze vorhanden sind, wird ein Aufnahmetest gemacht.
Um hier die Übersicht zu behalten, empfehlen wir diese
Informationsplattform der ÖH:
http://www.studienplattform.at/zugangsbeschraenkungen-
universitaet
Die Lernunterlagen müssen von der Universitäten vier Monate vor
der Prüfung veröffentlicht werden – die Links hierzu findest du auf
der oben genannten Plattform der ÖH.
Manche Studiengänge verlangen Zusatzprüfungen, also zusätzliche
Qualifikationen, die das Studienbild vorsieht, wie Latein (z.B. bei
Geschichte oder Jus), Griechisch oder darstellende Geometrie. Falls
eines dieser Fächer für das Studium notwendig ist und an der
besuchten Oberschule nicht unterrichtet wurde, so muss man
entweder vor Beginn des Studiums (selten) oder im Laufe dessen
(meistens) eine zusätzliche Prüfung ablegen. Eine entsprechende
Liste findest du auf unserer Homepage unter
http://www.asus.sh/de/study/supplementary_exam
13
Deutschkenntnisse: Personen, die keine deutschsprachige Matura
vorweisen können, müssen ihre Deutschkenntnisse nachweisen. Dies
kann auf unterschiedliche Weise geschehen, da es keine einheitliche
Regelung gibt und jede österreichische Uni andere Nachweise
akzeptiert. Häufig reicht bereits ein italienisches Maturazeugnis mit
Stundentafel, mitunter muss man zumindest den Südtiroler
Zweisprachigkeitsnachweis „B“ vorlegen; die Universität Salzburg
wiederum führt persönliche Gespräche mit den BewerberInnen, um
die Deutschkenntnisse zu überprüfen. In der Regel ist in Österreich
das „B2“-Niveau des europäischen Referenzrahmens notwendig.
Wie schreibe ich mich fürs Studium ein?
Nachdem man die Online-Vorerfassung erledigt oder das
Auswahlverfahren erfolgreich absolviert hat, muss man sich in den
„Studienabteilungen“ der Universitäten persönlich einschreiben
(immatrikulieren).
Südtiroler/innen brauchen in der Regel folgende Unterlagen:
- Maturadiplom + Kopie
- Personalausweis (oder Pass) + Kopie
- Stundentafel der Oberschule (falls dein Studium eine
Zusatzprüfung verlangt)
- Südtiroler/innen mit Matura an einer italienischen
Oberschule, einen Sprachnachweis
- Ausgefüllten Zulassungsantrag (falls ein solcher nicht schon
online ausgefüllt wurde)
- evtl. Passfotos
Nicht-EU-BürgerInnen: Für SüdtirolerInnen, die nicht im Besitz
einer EU-Staatsbürgerschaft sind, aber über eine dauerhafte
Aufenthaltsgenehmigung in Italien verfügen, gelten die gleichen
Bestimmungen wie für SüdtirolerInnen mit einer italienischen
Staatsbürgerschaft (es gilt immer das Maturadiplom!). Diese Per-
14
sonengruppe ist aber nicht von den österreichischen Studienge-
bühren befreit!
Wie hoch sind die Studiengebühren?
Seit 2009 sind die Studiengebühren in Österreich für die meisten
Studierenden abgeschafft. Wer sich an einer österreichischen Uni
einschreibt, bezahlt für die Mindeststudiendauer + 2
„Toleranzsemester“ lediglich den ÖH-Beitrag, der sich auf 17,5 Euro
je Semester beläuft.
Auch danach muss man nicht unbedingt die Studiengebühren von
363,36 Euro pro Semester bezahlen, da es weitere Ausnahmen und
Befreiungen gibt. Allerdings gilt dies nur für staatliche Universitäten.
An Fachhochschulen müssen vielerorts Studiengebühren bezahlt
werden, in Ausnahmefällen auch deutlich mehr als die üblichen 363,
36 € (+ 17,5 €) Euro je Semester.
Wie finde ich eine Unterkunft am Studienort?
Zuerst solltest du dir überlegen, ob du in einem Studentenwohnheim
oder in einer Wohnung wohnen möchtest. In Österreich gibt es
relativ viele Studierendenwohnheime, die in der Regel etwas billiger
als ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft sind. Auch ist ein
Wohnheim am Studienbeginn oft angenehmer, da dieses einige
lästige Hausarbeiten abnimmt. In einer Wohnung hat man zwar mehr
Aufwand, dafür aber auch eine größere Freiheit und mehr
Selbstverantwortung.
Üblicherweise quartiert man sich in Heime jeweils für ein Jahr ein.
Manche Heime vergeben ihre Wohnplätze nur für das akademische
Jahr, man kann sich also die Mieten für die Sommermonate sparen.
Bei bestimmten Heimen muss man sich bereits binnen 30. April für
einen Heimplatz für das folgende Studienjahr bewerben, bei anderen
wiederum werden die Bewerbungen laufend entgegengenommen.
Man kann sich durchaus bei mehreren Heimen bewerben
(Bearbeitungspauschale ca. 20 Euro), da man, falls man im Sommer
15
einen Heimplatz zugeteilt bekommt, diesen immer noch ablehnen
kann. Es gibt zudem einige Heime, die reservierte Plätze für
Südtiroler/innen haben. Diese und andere Heime sind auf der Seite
http://www.asus.sh/de/study/life_austria verlinkt.
Generell gilt, dass man sich so früh wie möglich anmelden sollte,
teilweise schon ein Jahr vor Studienbeginn!
Wer eine Wohnung sucht, sollte dies bald nach der Maturaprüfung
angehen, da man so noch genügend Zeit hat, sich mehrere
Wohnungen anzuschauen. Je nach Stadt ist das Angebot
unterschiedlich groß, die Preise reichen je nach Größe und Lage von
ca. 250 Euro aufwärts bis 350-400 Euro pro Kopf und Monat. Es gilt
immer zu beachten, ob die Betriebs- und Nebenspesen (wie Strom,
Gas, Internet, Gebühren, etc.) im Preis enthalten sind oder nicht, ob
der Mietpreis also „kalt“ oder „warm“ angegeben ist. Eine Kaution
von 2-3 Monatsmieten entspricht dem allgemeinen Standard. Neben
den Anschlagtafeln an der Uni und Zeitungsinseraten, sind vor allem
die Online-Wohnungsbörsen (siehe
http://www.asus.sh/de/study/life_austria und nun auch für ganz
Österreich: http://www.schwarzesbrett-oeh.at/wohnen/) zu
empfehlen. MaklerInnen sollten nur in Ausnahmefällen zu Rate
gezogen werden, da bei Ihnen in der Regel eine Provision von 2-3
Monatsmieten fällig wird.
Es besteht die Möglichkeit, bei der Wohnungssuche in Wien,
Salzburg oder Innsbruck unsere Außenstellen als Stützpunkt zu
benutzen. Mitglieder können dort einige Nächte lang gratis oder
zumindest sehr günstig übernachten!
Meldepflicht
In Österreich ist es Pflicht, eine Wohnsitzänderung (gilt für Haupt-
und Nebenwohnsitz) innerhalb von 3 Tagen nach
Unterkunftannahme beim zuständigen Magistrat zu melden.
Notwendige Dokumente hierfür sind:
- gültiges Dokument (am besten Reisepass)
- ausgefüllter, von dem Vermieter/der Vermieterin
unterschriebener Meldezettel.
16
Mobilität
Es führen nicht alle, aber viele Wege zu deinem Studienort. Die
meisten Studierenden fahren mit dem Zug. In Südtirol kannst du das
Abo+ benutzen (kostet für Studierende 150 Euro). In Österreich
empfiehlt es sich, die ÖBB-Vorteilskarte zu kaufen. Diese kostet
19,90 Euro (bzw. 99,90 Euro ab dem 26. Geburtstag) und berechtigt
dich dazu, ein Jahr lang in ganz Österreich zum halben Preis mit dem
Zug zu fahren.
Viele, insbesondere die „Innsbrucker“, fahren regelmäßig mit dem
Privatauto nach Hause. Gemeinsam statt einsam lautet dabei das
Motto, gegen eine Kostenbeteiligung nimmt jede/r gerne Mitreisende
auf. Verschiedene Mitfahrbörsen im Internet (bspw.
http://www.mitfahrgelegenheit.at) bzw. an der sh.asus-Anschlagtafel
an der Innsbrucker Geiwi und Sowi helfen dir, Mitfahrgelegenheiten
anzubieten oder zu finden.
Studientitelanerkennung
Wenn du beabsichtigst, nach dem Studium eine öffentliche Stelle,
z.B. in der Landesverwaltung oder im Schulwesen zu besetzen,
benötigst du einen in Italien anerkannten Studientitel. Ebenso falls du
nach dem Studium eine Staatsprüfung zur Berufsausübung ablegen
willst. Deswegen gibt es ein eigenes Abkommen zwischen
Österreich und Italien, das die Umwandlung der österreichischen
Abschlüsse in die entsprechende italienische laurea vorsieht. Die
„neuen“ Bachelor- und Masterstudiengänge sind jedoch noch nicht
zur Gänze ausgehandelt und anerkannt, aktuelle Informationen
findest du unter
http://www.asus.sh/de/study/recognition
Hier findest du auch „alternative“ Wege, für jene Studien wie z.B.
Studien an Fachhochschulen, die nicht automatisch anerkannt
werden.
17
Versicherung in Tirol
In dringenden Fällen (Notaufnahme) sind Südtiroler StudentInnen
durch die österreichische Krankenversicherung versichert.
Einen zusätzlichen umfassenden Versicherungsschutz bietet für
Studierende in Tirol die dortige Gebietskrankenkasse, damit auch
medizinische Leistungen kostenlos in Anspruch genommen werden
können.
Jedes neue Semester sendest du nach erfolgreicher Bezahlung deines
Semesterbeitrages folgende Dokumente an zsva.iii@tgkk.at :
- aktuelle Inskriptionsbestätigung
- Kopie deines Studienausweises
- Kopie (vorne und hinten) der aktuellen und gültigen
Gesundheitskarte/BürgerInnenkarte in hoher Auflösung
und 300%iger Vergrößerung.
Für die weiteren Bundesländer gilt es, sich vor Ort bei der jeweiligen
Gebietskrankenkasse bzgl. Versicherungsangebote zu informieren.
18
Studieren in Italien Eignungs- und Aufnahmetests:
(Stand: Herbst 2013)
Für ein Studium ist in der Regel das Maturadiplom notwendig. Bei
fast allen Studienrichtungen muss man außerdem einen
Aufnahmetest (test di ammissione) bzw. Eignungstest (test di
verifica/di preparazione) absolvieren, um sich im gewünschten
Studium einschreiben zu können.
In Italien unterscheidet man grundsätzlich zwischen 3
Zulassungsmodalitäten:
1) Accesso libero (freier Zugang, allerdings oft mit Eignungstest)
Immatrikulation üblicherweise bis Ende September.
Achtung: Es sind Ausnahmen möglich! Z. B. Immatrikulationsfrist
an der Universität Trento für “corsi di laurea ad accesso libero” von
Mitte Juli bis Mitte September.
Der freie Zugang ist oft mit einem Eignungstest („test di verifica“)
verbunden, der allerdings nicht mit dem Aufnahmetest zu
verwechseln ist! Er überprüft die Fähigkeiten und Eignung der
KandidatInnen für die bestimmte Studienrichtung und weist somit
auf mangelnde Kenntnisse hin. Wer bei dem Test die erforderliche
Punktezahl für die Zulassung nicht erreicht, kann sich zwar trotzdem
einschreiben, muss allerdings die fehlenden Kenntnisse im 1.
Studienjahr nachholen.
2) Programmazione locale (geregelter Zugang)
Aufnahmetest Anfang September (Anmeldung meist bis Mitte
August). Erst nach bestandener Prüfung kann die Immatrikulation
erfolgen.
Die Universitäten behalten sich das Recht vor, selbst zu entscheiden,
für welche Studienrichtungen sie Aufnahmeverfahren durchführen
und wie diese gestaltet sind (meist jedoch als Multiple-Choice-Test).
19
So kann es vorkommen, dass beispielsweise für gleiche
Studiengänge unterschiedliche Tests an unterschiedlichen Terminen
vorgesehen sind, sodass man sein Glück an mehreren Universitäten
versuchen kann.
3) Programmazione nazionale
Aufnahmetest für corsi di laurea a ciclo unico, die vom italienischen
Ministerium für Unterricht, Universität und Forschung (MIUR)
geregelt werden:
Medicina e Chirurgia e Odontoiatria e Protesi Dentaria
Medicina Veterinaria
Corsi finalizzati alla formazione di Architetto
Professioni sanitarie
Scienze della Formazione Primaria
Wer sich für eine dieser Studienrichtungen interessiert, sollte sich
früh, also bereits zwischen Januar und März, informieren. Für 2014
ist geplant, die Aufnahmetests bereits im April abzuhalten.
Medizin: 8. April 2014
Veterinärmedizin: 9. April 2014
Architektur: 10. April 2014
Professioni sanitarie: 3. September 2014
Die Zulassungstests für die Studiengänge, die auf staatlicher Ebene
geregelt sind, erfolgen an den unterschiedlichen Universitäten am
gleichen Tag, man hat also nur eine Chance!
So kannst du dich auf die Tests vorbereiten:
http://www.studenti.it/universita/orientarsi/editest/
Wie schreibe ich mich fürs Studium ein?
20
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Vorinskription,
Immatrikulation und Inskription in den jeweiligen Studiengang
(preiscrizione, immatricolazione e iscrizione ai vari corsi di laurea).
Die Vorinskription (ab Mitte-Ende Juli) erfolgt in der Regel über
ein online-Verfahren auf der Homepage der jeweiligen Universität.
Abgesehen von den staatlich zulassungsbeschränkten
Studienrichtungen kannst du dich, sofern möglich, gleichzeitig für
mehrere Studienrichtungen bewerben. Zu beachten ist allerdings,
dass für jeden Aufnahmetest eine eigene Vorinskription gemacht
werden muss. Achtung! Es ist dann allerdings nur mehr möglich
sich in einen Studiengang einzuschreiben!
Wann muss ich mich einschreiben?
Nachdem man den Aufnahmetest positiv absolviert hat, gibt es meist
ein Zeitfenster von 1-2 Wochen, in dem man sich an der Universität
immatrikulieren kann. Hat man bloß einen Platz auf der Warteliste
erhalten, muss man hoffen, dass sich nicht alle einschreiben und man
somit nachrücken kann.
Allgemeine Dokumente für die Einschreibung:
Es ist besonders wichtig, dass die ausführlichen Informationen zur
Einschreibung über die Web-Seite der jeweiligen Universität
eingeholt werden!
In der Regel benötigt man:
- Einschreibeformular (Online-Auszug der Einschreibung)
- Bestätigung über die Einzahlung der 1. Rate der
Studiengebühr (bollettino MAV-Mediante AVviso)
- Maturadiplom bzw. Eigenerklärung
- 1 bis 2 aktuelle Passfotos (unterschrieben)
- 1 bis 2 Kopien der Identitätskarte
- Kopie der Steuernummer-Ausweises
21
Wie hoch sind die Studiengebühren?
In den letzten Jahren sind die Studiengebühren an den meisten
Universitäten angestiegen. Der Grund dafür liegt unter Anderem in
der neu erworbenen Autonomie der Universitäten, welche in der
Folge die Höhe der Studiengebühren selbst festlegen können. Diese
können mittlerweile auch an staatlichen Universitäten bis zu 2.000
Euro oder mehr betragen.
Daraufhin wurde ein System eingeführt mit dem Ziel, eine soziale
und gerechtere Zahlungsregelung der Studiengebühren zu erreichen.
Dieses je nach Einkommenslage gestufte System nennt sich ISEE
(indicatore di situazione economica equivalente) oder auch ICEF
(nur an der Uni Trient: http://icef.provincia.tn.it/).
Für die Einzahlung der 1. Rate hat jede Universität unterschiedliche
Fristen angesetzt. Falls die Zahlung der ersten Rate nicht rechtzeitig
erfolgt, droht der Verlust des Studienplatzes bzw. eine saftige
Nachzahlung! Wichtig! Aktuelle Informationen zu den Fristen
erhältst du nur über die Homepage deiner Universität.
ISEE-Erklärung
Beim ISEE handelt es sich um einen Indikator, der die finanzielle
Familiensituation ermittelt, die zur Beantragung diverser
Vergünstigungen erforderlich sind, wie z. B. ISEE für die Befreiung
oder Reduzierung des Studienbeitrags. Die ISEE-Erklärung kann bei
allen Patronaten des Landes, z. B. bei Gewerkschaften oder dem
KVW gemacht werden.
Wer die ISEE-Erklärung nicht macht und einreicht, muss die
vollen Studiengebühren, die von der Universität vorgesehen sind,
zahlen.
Die ICEF-Erklärung kann nur bei einem Patronat in der
Provinz Trient gemacht werden.
Die einzelnen Hinweise und detaillierten Informationen auf der
Homepage der jeweiligen Universität unter den Punkten
22
„ammissione/immatricolazione e iscrizione/tasse d‘iscrizione“
beachten.
Mobilität
In Italien reist man am besten mit dem Zug. Die Tickets sind in
Italien noch ziemlich günstig, eine Zugfahrt nach Bologna mit dem
Regionalzug kostet in der 2. Klasse 18 Euro.
Außerdem besteht die Möglichkeit, mit der sogenannten Carta
Verde bzw. Argente ermäßigte Zugtickets zu erhalten. Die Carta
Verde selbst kostet 40 Euro, kann von Studierenden bis 26 Jahren
beansprucht werden und ermöglicht eine Ermäßigung von 10-25%
auf Zugfahrten in der 1. und 2. Klasse (http://www.fsitaliane.it/). Außerdem kannst du auf die Mitfahrgelegenheiten von Carpooling
zurückgreifen: http://www.carpooling.it/
Wie finde ich eine Unterkunft am Studienort?
Man sollte sich so früh wie möglich nach einem Dach über dem
Kopf am Studienort umsehen. Dazu gibt es in der Regel zwei
Möglichkeiten: Studentenheim oder Wohnung bzw.
Wohngemeinschaft. Da es in Italien üblich ist in eine Wohnung zu
ziehen, weil es nur wenige Heime in den Studienorten gibt und nicht
alle Studienorte über Heime verfügen, beschränkt sich die
Adressenliste auf unserer Homepage vorwiegend auf
Wohnungsbörsen.
http://www.asus.sh/de/study/life_italy
Auf der Seite des MIUR (Ministero dell’Istruzione, Università e
Ricerca) findest du auch eine Liste der Heime in den größeren
Universitätsstädten:
http://www.istruzione.it/web/universita/collegi-alloggi-e-residenze
23
Studieren in Südtirol
Freie Universität Bozen (unibz)
Die Fakultäten
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften - Fakultät für Bildungswissenschaften (Campus Brixen) - Fakultät für Informatik - Fakultät für Design und Künste - Fakultät für Naturwissenschaften und Technik
Dreisprachig studieren: Ein wesentliches Merkmal der Freien Universität Bozen (unibz) ist
die Dreisprachigkeit in Lehre und Forschung, denn die Vorlesungen
werden auf Italienisch, Deutsch und Englisch gehalten.
Die Freie Universität Bozen hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende
vor und während des Studiums sprachlich zu fördern.
Sie ist die einzige Universität in Italien und eine der ganz wenigen
Universitäten in Europa, an der in drei Sprachen gelehrt, gelernt,
geforscht und gelebt wird.
Das bedeutet beispielsweise für Studierende der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften: am Morgen eine „Introduction to General
Management“ auf Englisch zu hören. Anschließend zu einem Kurs
über „Privatrecht“ auf Italienisch zu gehen, sich am Nachmittag mit
dem Tutor über ein Erasmus-Semester auf Deutsch zu unterhalten
und nach getaner Arbeit mit den Kommilitonen im Debating-Club
auf Englisch über die Folgen des Klimawandels zu diskutieren. Hier
muss man ständig zwischen den Sprachen hin- und herspringen.
Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist der Nachweis von
Kenntnissen in zwei der drei Unterrichtssprachen. Der Nachweis der
Sprachkenntnisse kann auf unterschiedliche Weise erbracht werden.
Zum einen können die StudienbewerberInnen die Sprachprüfung am
Sprachenzentrum der Uni ablegen. Daneben besteht die Möglichkeit,
die Hauptunterrichtssprache im Jahr des Oberschulabschlusses,
international anerkannte Sprachzertifikate, die
Zweisprachigkeitsprüfung der Autonomen Provinz Bozen sowie
erworbene Studienabschlüsse geltend zu machen.
24
Vor Abschluss des Studiums werden die erworbenen
Sprachkompetenzen überprüft und in einem „Sprachenpass“ sowie
im „Diploma Supplement“ festgehalten, ein Mehrwert, der auf dem
Arbeitsmarkt den Unterschied machen kann.
Studiengebühren:
Bis zu maximal einem Jahr außerhalb der Regelstudienzeit
betragen die Studiengebühren € 1341,00 (Bezahlung in zwei
Raten).
Open Day: Der Open Day findet am Sitz Bozen Mitte März (14/03/14) statt.
Die Gelegenheit, um die Universität und das Studierendenleben
kennen zu lernen. An diesem Tag wird Interessierten ein vielfältiges
Programm mit zahlreichen Präsentationen und Veranstaltungen
geboten.
Weitere Infos: www.unibz.it
Claudiana:
Die Landesfachhochschule Claudiana ist die Ausbildungsstätte in
Südtirol für sämtliche Gesundheitsberufe (Krankenpflege,
Hebammen, Berufe in der Rehabilitation, Prävention und
Gesundheitsförderung, medizinisch-technische Berufe). Achtung:
Nicht alle Ausbildungen werden jährlich angeboten!
Weitere Infos: www.claudiana.bz.it
Aufnahmeverfahren:
Die Studienplätze an der Claudiana sind beschränkt.
Erforderlich ist das positive Bestehen einer sprachlichen
Eignungsprüfung. Kandidaten/innen, die einen
Zweisprachigkeitsnachweis A oder B oder ein von der Claudiana
anerkanntes Sprachkompetenzzertifikat vorweisen können sowie
jene, die das Reifezeugnis an einer Oberschule in ladinischer Sprache
erworben haben (mit Deutsch- und Italienischunterricht), sind vom
Sprachtest befreit.
25
Der Aufnahmetest setzt sich aus 60 Multiple-Choice Fragen
zusammen (100 Minuten Zeit).
Studiengebühren:
Die Studiengebühren variieren je nach besuchtem Studiengang, da
jeder Studiengang an eine andere Partneruniversität gekoppelt ist.
Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen:
Die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen ist eine
wissenschaftliche Ausbildungsstätte in kirchlicher Trägerschaft, an
der man Theologie und Philosophie studieren kann und das seit gut
400 Jahren.
Weitere Infos: http://www.hochschulebrixen.it
Fristen:
für das Wintersemester: September
für das Sommersemester: im Jänner
Immatrikulationsgebühren:
271,81 €
26
Studieren in Deutschland
Die Studiengangslandschaft in Deutschland ist nicht einheitlich
geregelt, da noch nicht alle Studienrichtungen und Fächer der
Bologna-Reform angepasst worden sind. Es gibt noch einige
Diplomstudien, also Relikte alter Studienordnungen, wie zum
Beispiel das Lehramtsstudium, einige technische Fächer, Medizin
oder Rechtswissenschaften. Die meisten Studiengänge sind
allerdings schon auf den 3+2 Modus umgestellt. Auch hier sind also
vorab Informationen über die Studienordnung an der gewünschten
Universität einzuholen.
Es gibt auch die Möglichkeit an Fachhochschulen (FH) zu studieren,
deren Abschlüsse einem universitären Abschluss gleichgesetzt sind.
Das Studium an FHs ist besonders berufs- und praxisorientiert
ausgerichtet, dessen Aufbau ähnelt in den meisten Fällen jedoch den
Bachelor- bzw. Masterstudien an den Universitäten. Deshalb bietet
sich auch die Möglichkeit an, ein Aufbaustudium (Masterstudium)
an einer Universität fortzuführen, also von einer FH an eine
Universität zu wechseln. Allerdings bestimmen hier die einzelnen
Universitäten die Aufnahmekriterien für
FachhochschulabsolventInnen, die es wiederum rechtzeitig zu
überprüfen gilt.
Einen deutschen Sonderweg gibt es indes im sogenannten 2-Fach-
Bachelor. Da diese Studiengänge die ehemaligen
Magisterstudiengänge ersetzen, in denen man vielfach ein Haupt-
und ein Nebenfach belegte, wurde diese duale Struktur in den
Bologna-Prozess übernommen. Man kann hier entweder zwei
gleichberechtigte Bachelor-Fächer belegen oder, zwar relativ selten,
ein Bachelor-Hauptfach und ein oder zwei Bachelor-Nebenfächer.
Generell ist hier anzumerken, dass Abschlüsse von Fachhochschulen
in Italien bislang nicht bzw. nur mit erheblichen Mühen anerkannt
werden können, d.h. eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst in
Südtirol oder in Italien ist mit einem solchen Abschluss nur sehr
schwer zu erreichen. Dies gilt es bei der Studienwahl zu bedenken.
27
Allerdings bietet die Bologna-Reform hier Auswege: Man kann
seinen FH-Abschluss etwa dadurch „sanieren“, dass man auf eine
Universität, im Idealfall auf eine österreichische oder italienische,
wechselt.
http://www.asus.sh/de/study/recognition
http://www.studis-online.de/StudInfo/studienabschluesse.php
Voraussetzungen für das Studium
Die entscheidende Bedingung für ein Fachstudium in Deutschland ist
die sogenannte Hochschulzugangsberechtigung (HZB), die
ausländische Studierende durch einen Sekundarschulabschluss sowie
ausreichende Deutschkenntnisse erlangen. SüdtirolerInnen, die an
einer deutschen Oberschule maturiert haben, erfüllen diese
Grundkriterien.
AbsolventInnen italienischsprachiger Sekundarschulen müssen
von Fall zu Fall prüfen, ob sie ihre Sprachkenntnisse in
ausreichendem Maß dokumentieren können, da die einzelnen
Universitäten mitunter unterschiedlich hohe Schwellen einfordern.
Auf Nummer sicher geht jedenfalls, wer bereits zum Zeitpunkt der
Bewerbung ein C2-Sprachzertifikat des Europäischen
Referenzrahmens des Europarats oder eine TestDaF-Niveaustufe 4
aufweisen kann.
Diese Sprachzertifikate können am Sprachenzentrum der Uni Bozen
erlangt werden:
http://www.unibz.it/en/students/languagecentre/default.html
Weitere Informationen zu den sprachlichen Voraussetzungen für ein
Studium in der Bundesrepublik Deutschland:
www.daad.de
www.testdaf.de
Für die Einschreibung in bestimmte Studienrichtungen sind darüber
hinaus noch Zusatzqualifikationen, wie etwa ein Aufnahmetest,
Berufserfahrung oder Lateinkenntnisse vorgesehen. Prinzipiell ist es
28
also ratsam, sich über die jeweiligen Studienvoraussetzungen zu
informieren und notfalls die fehlenden Qualifikationen innerhalb der
gesetzten Fristen zu erlangen.
Sogenannte Studienkollegs bieten Vorbereitungskurse für jene
ausländische Studierenden an, deren Qualifikationsprofil für die
Einschreibung in ein Fachstudium in Deutschland nicht ausreicht.
http://www.daad.de/deutschland/index.de.html
http://www.studienkollegs.de
Bewerbung
Die beste Voraussetzung, das Studium erfolgreich und ohne gröbere
Probleme anzugehen, ist die frühzeitige Informationsbeschaffung –
zumal wenn man beabsichtigt, in Deutschland zu studieren. Denn
während in Österreich etwa in den meisten Studiengängen bei
ausreichender Qualifikation ein Studienplatz garantiert ist, muss man
sich an einer bundesdeutschen Universität grundsätzlich um einen
solchen bewerben.
Grob gesprochen muss man zwischen Fächern einer zentralen
Zulassungsbeschränkung und Fächern, die man ohne bzw. mit
lokalen Zugangsbeschränkungen studieren kann, unterscheiden.
Wichtige Vorab-Informationen bietet http://www.inobis.de/
Bewerbung für nicht zulassungsbeschränkte Studiengänge
Falls für den gewünschten Studiengang weder eine zentrale noch
eine lokale Zugangsbeschränkung besteht, können ausländische
BewerberInnen sich entweder direkt bei der Universität (meist im
Akademischen Auslandsamt bzw. im Studierendensekretariat)
bewerben. Häufig kann es vorkommen, dass einzelne Universitäten
die Zulassung zu nicht zulassungsbeschränkten Studiengängen an
Eignungsprüfungen (Studiengänge mit Eignungsfeststellungs-
verfahren) knüpfen, die bestanden werden müssen, um
studienberechtigt zu sein. Mitunter können auch Eingangs- bzw.
Orientierungspraktika (Bewerbung um Zulassung in diesem Fall
29
direkt bei den entsprechenden Fachbereichen bzw. Instituten)
vorausgesetzt werden. Prinzipiell sollte nach Bewältigung dieser
nicht an allen Universitäten bestehenden Hürden ein Studienplatz
garantiert sein.
An manchen Universitäten kann man sich direkt bewerben,
Termine und genaue Informationen entnimmt man den Webseiten
der Studiensekretariate oder Akademischen Auslandsbüros der
jeweiligen Universitäten.
Eine beträchtliche Anzahl von Universitäten verlangt jedoch eine
Bewerbung ausländischer Studieninteressenten über das Portal
www.uni-assist.de.
Man sendet diesem Dienstleister seine Bewerbungsunterlagen zu und
füllt einen Online-Zulassungsantrag aus, uni-assist.de überprüft diese
und sendet sie an die Unis weiter, die dann über eine örtliche
Zulassung des/der Ansuchenden entscheiden. Ein Vorteil ist hierbei,
dass man sich gleich bei mehreren Universitäten bewerben kann,
allerdings muss für jede Bewerbung ein gesonderter Online-Antrag
gestellt werden. uniassist.de übernimmt allerdings keine
Studienberatung – diese erhält man direkt von den Universitäten.
Die Bewerbung über dieses Online-Portal kostet 43€ für EU-
BürgerInnen, für jede zusätzliche Bewerbung im selben Semester
werden weitere 15€ verrechnet.
Die Liste der Universitäten, die ausschließlich Bewerbungen über
uni-assist.de akzeptieren, findest Du unter: http://www.uni-
assist.de/uni-assist-hochschulen.html.
Es gelten jedoch trotz dieser Online-Bewerbung weiterhin die
Bewerbungsfristen und -anforderungen der einzelnen Universitäten.
Bewerbung für lokal zulassungsbeschränkte Studiengänge
Wesentlich komplexer wird die Bewerbung für Studiengänge, die
lokal beschränkt sind, d.h. für solche, die mehr Studieninteressierte
anlocken, als die entsprechende Universität Studienplätze anbieten
kann. Was also an einer Universität frei studierbar ist, könnte einige
Kilometer weiter schon einer Zulassungsbeschränkung unterliegen.
30
Bei diesen lokal bestimmten Zulassungsbeschränkungen zählt
einerseits die Maturanote, ein kleineres Kontingent der N.C.-
Studienplätze (Numerus Clausus) wird der Wartezeit entsprechend,
die jemand bereits auf einen Studienplatz in diesem Fach wartet,
vergeben. Man muss sich also rechtzeitig bei den zuständigen
Ämtern der Wunschuniversität informieren (meist:
Studierendensekretariat, Studentenkanzlei) und die entsprechenden
Unterlagen einreichen.
Ab dem Wintersemester 2012/2013 übernimmt hochschulstart.de an
manchen – nicht allen! – deutschen Universitäten auch die
Koordinierung der StudienbewerberInnen für lokal
zulassungsbeschränkte Studiengänge. Wenn der gewünschte
Studiengang an mehreren Universitäten lokal zulassungsbeschränkt
ist, so könnte eine Bewerbung über hochschulstart.de durchaus
vorteilhaft sein, da man sich an mehreren Universitäten gleichzeitig
um einen Studienplatz bewerben kann.
http://www.hochschulstart.de/index.php?id=3286
Ob eine Bewerbung für einen lokal zulassungsbeschränkten
Studiengang nur über hochschulstart.de durchführbar ist, entnimmt
man am besten den Internetseiten der einzelnen Universitäten.
Wenn man nach dem Bewerbungsverfahren eine Zulassung erhält,
muss man sich fristgerecht an der Uni immatrikulieren - sonst
verfällt die erworbene Zulassung! Dies kommt häufig vor, deshalb
gibt es ein Nachrückverfahren, d.h., dass jene, die eine Zulassung
nur knapp nicht erhalten haben, in diese frei gebliebenen
Studienplätze nachrücken können.
Allgemeine Infos:
www.hochschulstart.de
http://www.hochschulkompass.de
31
Bewerbung für bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge
Für bestimmte Studiengänge, wie derzeit Medizin, Tiermedizin,
Zahnmedizin und Pharmazie gelten bundesweite
Zulassungsbeschränkungen, d.h., alle Studieninteressierte bewerben
sich an einer zentralen Stelle.
Die Studienplätze werden zweimal im Jahr über das Portal
www.hochschulstart.de in einem komplexen Vergabesystem verteilt:
20 % der Studienplätze fallen an die besten AbiturientInnen, 20 % an
jene mit der längsten Wartezeit und schließlich 60 % werden nach
Vergaberichtlinien der einzelnen Universitäten verteilt. Die
Auswahlgrenze, also etwa der Notendurchschnitt, der für eine
Zulassung notwendig ist, aber auch die notwendige Wartezeit und
sonstige Kriterien ändern sich ständig im Wechselspiel zwischen
Studienangebot und Studiennachfrage, weshalb es hier unmöglich
ist, auch nur grobe Überblicke zu geben. Generell sollen jedoch zwei
Elemente bedacht werden:
- Eine Zulassung erfolgt nur für eine Hochschule, die vom
Bewerber genannt wurde. Es ist somit ausgeschlossen, dass ein
Bewerber an eine Hochschule verteilt wird, die nicht seinem
Wunsch entspricht.
- Studieninteressierte sollten vorab die „Auswahlgrenzen“ also die
erforderliche Abiturnote für eine Zulassung und generell die
Anzahl der Studieninteressierten an einer Universität prüfen. So
könnte man an einer Universität, die man als erste Wahl
angegeben hat, chancenlos sein, bei der Zweitwahl dagegen,
hätte man sie an die erste Stelle gereiht, zum Zug gekommen
sein.
Man sollte sich also das sehr informative und übersichtlich gehaltene
Studienplatzvergabeportal genau und möglichst frühzeitig
durchsehen.
32
Die Termine für die Bewerbung
In der Regel gelten folgende Fristen, bei denen die Bewerbungs-
unterlagen bei der Universität eingelangt sein müssen: (immer auf
der Internetseite des gewünschten Studiengangs zu überprüfen!)
Wintersemester: Endfrist für den Online-Antrag zu einem
Wintersemester ist der 31. Mai für diejenigen, die ihre Matura schon
im Vorjahr erworben haben.
Für alle Maturanten des laufenden Jahres gilt, der 15. Juli!
Sommersemester: Der Bewerbungsschluss für alle BewerberInnen
zu einem Sommersemester ist der 15. Januar.
Viele Südtiroler Maturierende stehen vor dem Problem, dass ihre
Abschlussprüfung erst kurz vor der Frist am 15. Juli stattfindet und
sie ihr Abschlusszeugnis nicht fristgerecht einsenden können.
Generell gilt, dass man seinen Antrag noch vor der Ausfertigung
des Maturazeugnisses stellen kann!
Wenn BewerberInnen für zentral beschränkte Studiengänge (Medizin
u.ä.) das Datum der Zeugniserstellung noch nicht kennen, können sie
bei der online-Bewerbung auch ein „voraussichtliches“ Datum
angeben und die genauen Angaben später, wie auch die Zeugnisse
selbst, nachreichen. Allerdings müssen die Abitur- bzw.
Maturaprüfungen vor dem 15. Juli abgelegt worden sein – was in der
Regel auch der Fall ist.
Teilweise gewähren Unis Nachfristen: An der LMU in München
müssen BewerberInnen für nicht zulassungsbeschränkte
Studiengänge den Antrag bis zum 15.7. stellen. Wenn das
Maturazeugnis bis dahin noch nicht vorliegt, so kann man dies mit
einem Begleitschreiben begründen. Das Ende der Nachfrist,
innerhalb welcher man die Zeugnisse an die LMU München
nachreichen kann, ist Mitte August.
33
BewerberInnen für Fächer, die einen Eignungstest verlangen, sollten
sich am besten mit den entsprechenden Instituten in Verbindung
setzen und ihre Lage erklären.
Bei lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen gewährt die
LMU in München eine Nachfrist zur Nachreichung der Zeugnisse
von einer Woche – d.h. ca. bis zum 22.7. sollten alle Zeugnisse in
München eingelangt sein – was in den meisten Fällen auch machbar
sein sollte.
Diese Angaben gelten nur für die LMU in München – deshalb sollte
man sich frühzeitig in den Studentenkanzleien informieren.
Umrechnung der italienischen Maturanote in das deutsche
Notensystem
Für die Umrechnung der italienischen Maturanote in das deutsche
Notensystem gilt folgende Tabelle:
Der Versand der Bescheide erfolgt von August bis Oktober bzw. von
Februar bis April, abhängig von der Art der Bewerbung. Die
Einschreibefristen an den Unis fallen ebenfalls in diesen Zeitraum.
34
Studiengebühren
Momentan hebt nur das Bundesland Niedersachsen allgemeine
Studiengebühren in Höhe von 500 € pro Semester ein. Eine weitere
Gruppe von Ländern sieht Studiengebühren nur für
Langzeitstudierende (ab dem 10. bzw. 13. Hochschulsemester), und
für Zweit- oder Drittstudien vor (Bremen, Rheinland-Pfalz [nur
Zweitstudium], Saarland, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen). Die
restlichen Bundesländer sehen keine Gebühren vor – allerdings
ändert sich dies laufend.
Von den Studiengebühren sind die sogenannten Semesterbeiträge
zu unterscheiden. Sie umfassen in der Regel Sozialgebühren,
Pflichtbeiträge für Studierendenvertretungen sowie allgemeine
Verwaltungsgebühren. Vielfach sind darin jedoch auch
Semestertickets inkludiert, die Nutzung des Öffentlichen
Nahverkehrs im jeweiligen Verkehrsverbund ermöglichen, was
besonders in Großstädten wie Berlin oder München insgesamt ein
erheblicher Vorteil ist. Die Semesterbeiträge können unter
Umständen bis zu 250 € betragen.
Genaue und übersichtliche Informationen zu den aktuellen
Entwicklungen und Beitragshöhen findest du online unter:
http://www.studis-online.de/StudInfo/Gebuehren/
http://www.studentenwerke.de/main/default.asp?id=03203 Mit ganz anderen Zahlen müssen freilich jene rechnen, die private
Hochschulen besuchen: Die Studiengebühren werden hier autonom
angesetzt und eingehoben und können ein Vielfaches von jenen an
staatlichen Hochschulen betragen.
35
Mobilität
Generell gilt: Die Verkehrsmittel sind in Deutschland teuer. Wohl
auch deshalb hat sich ein gut strukturiertes Netz an
Mitfahrzentralen ausgebildet.
Wer lieber die gemächliche Fortbewegung per Bahn bevorzugt,
sollte sich eine sogenannte „BahnCard“ zulegen. Die „BahnCard
50“ etwa, die für alle Bahnfahrten 50 % Rabatt ermöglicht, ist für
Studierende bereits ab 127 € zu haben. Darüber hinaus bietet die
Deutsche Bahn für Frühbucher häufig kostengünstige Angebote an,
die mit der BahnCard kombiniert werden können.
http://www.bahn.de/p/view/bahncard/bahncard.shtml
http://www.mitfahrzentrale.de/
Meldepflicht
Beachte auch in Deutschland deinen neune Wohnsitz im zuständigen
Amt zu melden. Informiere dich zuerst, welche Dokumente
notwendig sind, da die Anforderungen je nach Universitätsstadt
variieren.
Krankenversicherung
Eine weitere Grundvoraussetzung für die Aufnahme an einer
deutschen Universität ist ein Krankenversicherungsnachweis. Die
italienische gesetzliche Krankenversicherung gilt EU-weit, also auch
in Deutschland. Hierfür werden in der Regel eine
Versicherungsbestätigung der Krankenkasse sowie die Europäische
Krankenversicherungskarte benötigt. Gleiches gilt für jene, die bei
privaten Krankenkassen versichert sind.
Studierende an Hochschulen sind kostenfrei von den gesetzlichen
Unfallversicherungen versichert. Der Unfallversicherungsschutz ist
allerdings räumlich sehr eng auf die Hochschule, deren unmittelbare
Umgebung sowie auf den Weg zwischen dieser und dem Wohnort
der Studierenden begrenzt.
36
Finanzierungsnachweis
Auch Studierende aus EU-Staaten müssen in ihrem
Anmeldeformular für die Meldebescheinigung in ihrer
Universitätsstadt angeben, wie sie ihr Studium finanzieren, wie viel
Geld sie also monatlich für ihren Unterhalt zur Verfügung haben und
aus welchen Quellen dieses Geld stammt (Eltern, Ersparnisse,
Stipendium o.ä.). Der monatlich zur Verfügung stehende Betrag
sollte ungefähr dem aktuellen BAFÖG-Höchstsatz entsprechen (670
Euro), da dieser Betrag als Untergrenze betrachtet wird, den ein
Studium monatlich in Deutschland kostet. In der Regel wird dies von
den kommunalen Behörden nicht weiter überprüft, lediglich in
Hessen sind die Behörden genauer: Hier kann es vorkommen, dass
man diese Angaben über die deutsche Botschaft in Italien
dokumentieren muss – dies sollte allerdings die Ausnahme sein.
http://www.internationale-
studierende.de/fragen_zur_vorbereitung/einreise/finanzierungsnachw
eis
37
Lehrerin/Lehrer werden
Es gibt mehrere Wege, sich diesen Berufswunsch zu erfüllen: Leider
sind sie alle recht kompliziert, vor allem für jene, die an Mittel- und
Oberschulen unterrichten möchten.
Die Fachausbildung für den Primärbereich, also für den
Kindergarten und die Grundschule, ist momentan – zumindest in
deutscher Sprache - nur in Brixen möglich:
http://www.unibz.it/SiteCollectionDocuments/Student%20Secretariat
/Manifestos/Manifest_Biwi_d_2013.pdf
Es handelt sich hier um einen fünfjährigen Studiengang, der
zugangsbeschränkt ist – im September findet eine
Aufnahmeprüfung statt.
Eine Ausbildung in Deutschland oder Österreich ist problematisch,
da es zweifelhaft ist, ob diese in Italien gesetzlich anerkannt werden
und damit zum Dienst in Kindergärten oder Grundschulen befähigen.
Komplizierter wird es für jene, die an Mittel- und Oberschulen
unterrichten möchten. Die momentan einzige Möglichkeit, eine
vollwertige Ausbildung zur Lehrkraft zu erhalten, bietet das
Lehramtsstudium in Österreich an. Dieses wird von Italien anerkannt
und führt somit auch zu einer Lehrbefähigung in Italien.
Das österreichische Lehramtsstudium (dies gilt noch für das
Studienjahr 2013/14 – danach wird es reformiert!!) setzt sich aus drei
Säulen zusammen: Man belegt zwei Fächer, die man später
unterrichten möchte – der dritte Baustein ist die didaktisch-
pädagogische Ausbildung. Das Lehramtsstudium dauert in
Österreich 9 Semester, allerdings sollte man etwas mehr Zeit
einrechnen, da bereits während des Studiums zahlreiche Praktika an
Schulen vorgesehen sind. Nach dem Studienabschluss steht ein
einjähriges Schulpraktikum an, in dem man erstmals ein Jahr lang
selbstständig unterrichten muss, dabei aber von anderen
Lehrpersonen begleitet wird. Danach erlangt man in Österreich die
38
Lehrbefähigung, die samt Studientitel in Italien anerkannt werden
muss. Es ist auch möglich, das Praktikumsjahr in Südtirol
abzuleisten.
Achtung: Da auch der Studientitel anerkannt werden muss, ist es
wichtig, zwei Sprachen zu kombinieren bzw. die Sprache als
Zweitfach zu studieren, wenn man eine Sprache als Studienfach
wählt – andernfalls wird der Studientitel nicht anerkannt:
Deutsch (Erstfach) – Geschichte (Zweitfach) – Nein!
Geschichte (Erstfach) – Deutsch (Zweitfach) – Ja!
Deutsch (Erstfach) – Englisch (Zweitfach) Ja!
In Italien eine Lehrbefähigung zu erlangen, ist momentan noch sehr
schwierig, da wir uns in einer Übergangsphase befinden, deren
Abschluss noch nicht absehbar ist.
Prinzipiell ist es in Italien möglich, mit einem fünfjährigen Studium
(also: 3+2) und bestimmten Ergänzungsprüfungen als Supplent/in zu
unterrichten. Dies gilt auch für all jene, die ein ausländisches,
gesetzlich anerkanntes Studium vorweisen können – allerdings sollte
man die Ergänzungsprüfungen vor der Studientitelanerkennung, also
noch an der ausländischen Uni, an der man studiert, ablegen.
Was sind Ergänzungsprüfungen?
Das italienische Schulsystem sieht anders als etwa das
österreichische, fixe Fächerkombinationen, sogenannte
Wettbewerbsklassen, vor. So kann man etwa das Fach Geschichte
nur in Kombination mit Philosophie, Latein, Deutsch oder Erdkunde
unterrichten. Um nun Zugang zu einer Wettbewerbsklasse zu
erhalten und als Jahressupplent/in ein bestimmtes Fach bzw. eine
Fächerkombination an Mittel- und Oberschulen unterrichten zu
können, muss man also ein fünfjähriges Fachstudium und die
vorgesehenen Ergänzungsprüfungen vorweisen.
Hat man beispielsweise Geschichte studiert, und möchte Deutsch
und Geschichte an Mittel- oder Oberschulen unterrichten
(Wettbewerbsklassen 93/A und 98/A), so müsste man folgende
Ergänzungsprüfungen nachweisen:
39
Deutsche Sprache: 12 ECTS
Deutsche Literatur: 12 ECTS
Allgemeine Linguistik: 12 ECTS
Geographie: 12 ECTS
Je nach Fachstudium bzw. gewählter Wettbewerbsklasse ändern sich
die Ergänzungsprüfungen, ein Fachstudium ermöglicht in der Regel
auch den Unterricht in mehreren Wettbewerbsklassen.
Achtung: Dieser Weg ist nur ein Provisorium, er ermöglicht nur den
Unterricht als Jahressupplent/in – eine fachgerechte Ausbildung,
Lehrbefähigung und damit auch Fixanstellung ist damit nicht
möglich!
Diese ist momentan in Italien nur durch sogenannte Universitäre
Berufsbildende Kurse gewährleistet, die allerdings nur sporadisch
und auch nicht für alle Fächer angeboten werden!
Will man also Lehrer/in werden, so ist der einzige fachlich adäquate
und auch dienstrechtlich ratsame Weg jener über das österreichische
Lehramt. Da aber auch hier gravierende Änderungen im Raum
stehen, empfehlen wir, sich bereits im Studienjahr 2013/14 in das
Lehramtsstudium einzuschreiben!
Informationen findet ihr hier:
http://www.provincia.bz.it/bildungsfoerderung/studieninformation/le
hrtaetigkeit.asp
bz@asus.sh
cristina.pellini@provinz.bz.it
stephan.tschigg@provinz.bz.it
40
Ärztin/Arzt werden
Immer mehr junge Menschen interessieren sich für ein Studium der
Human- oder Zahnmedizin, ein komplexes und zeitaufwendiges
Studium, dessen Wahl gut überlegt sein will.
Da es sich bei Medizin um ein so genanntes aufnahmebeschränktes
Studium handelt, d.h. die Studienplätze staatlich begrenzt sind, muss
man sich in Österreich, Italien und Deutschland einem
Auswahlverfahren stellen. Dies wird in den jeweiligen Ländern
unterschiedlich gehandhabt. In Österreich und Italien wird der
Zugang über eine Aufnahmeprüfung geregelt, in Deutschland
entscheidet die Maturanote (NC-Schnitt).
Die Zulassungsfristen zum Aufnahmeverfahren sind dabei
unterschiedlich angesetzt und können jährlich variieren. Es empfiehlt
sich also bereits frühzeitig (Februar) die nötigen Informationen
einzuholen (etwa auf www.asus.sh).
Zur optimalen Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung in Österreich
bietet die sh.asus in Zusammenarbeit mit der Abteilung 40 der
Südtiroler Landesverwaltung Vorbereitungskurse und
Testsimulationen für die angehenden MedizinstudentInnen an. Der
Movimento Universitario Altoatesino (www.upad.it/mua/) macht
dies für all jene, die ein Studium der Medizin an einer italienischen
Universität aufnehmen möchten.
Wer die Aufnahmeverfahren umgehen möchte kann sich für ein
Medizinstudium in den östlichen Mitgliedsländern der EU
interessieren. An einigen Universitäten besteht die Möglichkeit auf
Deutsch oder auf Englisch zu studieren. Aber Achtung! Im
Gegensatz zu Österreich (aktuell keine Studiengebühren), Italien
(Studiengebühren) und Deutschland (teilweise Studiengebühren)
sind die Studiengebühren in diesen Ländern sehr hoch.
Für weitere und ausführlichere Informationen zum Medizinstudium
greife bitte auf unsere Medizinbroschüre zurück
(www.asus.sh/de/study/Medizinstudium).
41
Glossar
BAFÖG-Satz: ist ein Geldbetrag, der laut dem deutschen
Bundesausbildungsföderungsgesetz nötig ist, um sich als StudentIn
monatlich zu erhalten. http://www.bafoeg.bmbf.de/
Bereinigtes Einkommen: Errechnet sich aus dem Bruttoeinkommen
der Bezugspersonen, zu dem laut den Kriterien des Wettbewerbes
bestimmte Zuschläge hinzugerechnet bzw. bestimmte Freibeträge
abgezogen werden. Das bereinigte Einkommen bestimmt, ob man
stipendienbezugsberechtigt ist sowie die Höhe des Stipendiums.
Bezugspersonen: im Regelfall die/der Antragstellende und
ihre/seine Eltern.
ECTS: European Credit Transfer System - Ein System zur
Bewertung und zum Vergleich von Studienleistungen innerhalb des
europäischen Hochschulraums.
Gesetzliche Mindeststudiendauer: ein gesetzlich vorgesehener
Zeitraum für ein Studium bzw. einen Studienabschnitt.
ICEF-Erklärung: Indikator, der die finanzielle Familiensituation
Studierender der Uni Trient ermittelt, sowie zur Beantragung
diverser Vergünstigungen und zur Beantragung der Reduzierung von
Studiengebühren erforderlich ist.
Immatrikulation: Vorgang der administrativen Aufnahme an eine
Hochschule durch die Zuweisung einer Matrikelnummer. http://www.fernstudiumweb.de/glossar/immatrikulation/
Inskription: Einschreibung bzw. jährliche Wiedereinschreibung
bereits immatrikulierter StudentInnen in ein Studium. http://de.wikipedia.org/wiki/Inskription
42
ISEE-Erklärung: Indikator, der die finanzielle Familiensituation in
Italien ermittelt, sowie zur Beantragung diverser Vergünstigungen
und zur Beantragung der Reduzierung von Studiengebühren
erforderlich ist.
Postgraduale Ausbildungen: zusätzliche Ausbildungen (bspw.
„berufsspezifische Master“, Doktoratsstudien/Forschungsdoktorate,
Berufspraktika) nach einem bereits abgeschlossenen
Hochschulstudium. http://de.wikipedia.org/wiki/Postgraduales_Studium
Stipendium/Studienbeihilfe: an gewisse Kriterien gebundene
Förderungen für Studierende (s. Wettbewerbsausschreibung und
eigene Broschüre der sh.asus).
Vor-Inskription: Voreinschreibung in ein Studium, meist online
durchgeführt.
43
Nützliche Adressen:
Amt für Hochschulförderung, Universität und Forschung
Landhaus 7 - Andreas-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen
Tel.: 0471 413303
www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung/
hochschulfoerderung@provinz.bz.it
Studieninformation Südtirol
Andreas-Hofer-Straße 18, 39100 Bozen
Tel.: 0471 4133-01/06/07 - stud.info@provinz.bz.it
ISAS-München: www.isas-muenchen.de info@isas-muenchen.de
Studentenberatung der Uni Bozen
Universitätsplatz 1 - 39100 Bozen
info@unibz.it; www.unibz.it > de > Studieninteressierte
Tel.: 0471 012100
Infopoint- Bozen (Raum E 1.23): Di und Do: 14:00-16:00, Mi und
Fr: 10:00-12:30
Infopoint - Brixen (Raum 1.07): Do: 14:00-16:00 und nach
Vereinbarung
Berufsberatungsstellen des Amtes für Ausbildungs- und
Berufsberatung
Bozen: Andreas-Hofer-Strasse 18, 0471 413350
Brixen: "Villa Adele" Bahnhofstr. 18 0472 821281
Bruneck: Rathausplatz 10, 0474 582381
Meran: Sandplatz 10, 0473 252270
Mals: Marktgasse 4, 0473 830246
Neumarkt: Franz-Bonatti-Platz 2/3, 0471 824150
St. Martin i.T.: Pikolein 13, 0474 524087
Schlanders: Schlandersburg, 0473 736180
Sterzing: Bahnhofsstraße 2/E, 0472 729180
Wolkenstein: Haus der Kultur, 0471 794192
Adressen der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus)
sh.asus - Büro Bozen -
Kapuzinergasse 2/A
39100 Bozen
fon+fax 0471/974614
www.asus.sh
bz@asus.sh
Graz
Prokopigasse 1
8010 Graz
www.graz.asus.sh
graz@asus.sh
Wien
Schwarzspanierstraße 15/1/6
1090 Wien
fon+fax 0043 1 9683125
www.wien.asus.sh
wien@asus.sh
Padova Via U. Bassi 42
35100 Padova
fon+fax 049 663 799
www.padova.asus.sh
padova@asus.sh
Innsbruck
Museumstraße 25
6020 Innsbruck
fon+fax 0043 512 938 316
www.innsbruck.asus.sh
innsbruck@asus.sh
Salzburg
Bergstraße 20/1
5020 Salzburg
fon+fax 0043 662 870 842
www.salzburg.asus.sh
salzburg@asus.sh
Bologna
Via Guglielmo Marconi 51
40124 Bologna
fon+fax 051 05 666 94
www.bologna.asus.sh
bologna@asus.sh
Trento
Via Cavour 21
38100 Trento
fon+fax 0461 220 179
www.trento.asus.sh
trento@asus.sh
Gedruckt am: 31/10/2013
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