Mit der gewichtsanalytischen Bestimmung von Ruthenium

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 321

etwas löslich ist. In letzterem Fall entsteht ein Verlust von etwa 0,8~/o, während bei Verwendung von Alkohol der Verlust nur etwa 0,15~/o betr~gt.

Selbst die Gegenwart starker Mineralsäuren (etwa 0,5 n-H~SO4) stört die Bestimmung nicht.

Aber auch die Gegenwart von Zinksalzen, in einem Mengen- verhältnis wie es der Praxis entspricht (also etwa 5 Teile Zink auf i Teil Cadmium) beeintrhchtigt die Genauigkeit der Methode nur unwesentlich. Der Verlust betragt in diesem Fall etwa 0,3~o.

F. t t i e b e n t h a l .

Mit der gewichtsanalytischen Bestimmung von Ruthenium hat sieh R. G i l e h r i s t 1) befasst.

Seit den Arbeiten von H. St. C. D e v i l l e und J. S. S t a s 2) sind eine Anzahl von Bestimmungsmethoden in Anwendung gekommen» die jedoch teils zu umständlich und teils zu ungenau sind. Der Verfasser hat festgestellt, dass Ruthenium, sofern es als Chlorid vorliegt, aus kochender Lösung durch Natr iumbicarbonat quant i ta t iv f~llbar ist. Die Lösung muss einen plz-Wert von etwa 6»0 haben.

Die F~llung wird in der Weise ausgeführt, dass man zu einer schwach salzsauren Lösung, mit etwa 0,2 g Ruthenium auf 150 c c m , reichlich Alkohol fügt und verdampft . Danach versetzt man mit 5 c c m frisch bereiteten Chlorwassers und kocht. Man fügt dann eine 10~öige Lösung von Natrium- bicarbonat, das keine unlöslichen Bestandteile enthalten darf, bis zum Auftreten eines Niederschlages zu. Nachdem man noch einige Tropfen Brom-Kresol-Purpur als Indikator zugegeben hat, fügt man Bicarbonat- lösung hinzu bis zur schwach purpurroten F~rbung, kocht 5- -6 Minuten und filtriert sofort.

An den Glaswänden haftende Teilchen des Niederschlages wischt man mit Filtrierpapier heraus. Der Niederschlag wird mit einer heissen i~oigen Lösung Von Ammoniumsulfat und zuletzt mit einer kalten 2,5~/oigen Lösung von Ammoniumsulfat gewaschen.

Filter und ~Tiederschlag werden im Porzellantiegel veraseht. Sodann bedeckt man den Tiegel mit einem Rose-Decke l , leitet einen Wasser- stoffstrom in den Tiegel und entzündet die Flamme am Ende des Ein- leitungsrohres. Nach 5 Minuten kann man den Brenner entfernen und einige Minuten später auch die Wasserstofflamme durch vorübergehendes Unterbrechen des Wasserstoffstromes. Nachdem man den Tiegel im Wasserstoffstrom hat abkühlen lassen, w~gt man den Inhal t als met~l- tisches Ruthenium.

Beim Veraschen des Filters ist h~ufig eine zu heftige Verbrermung und dadurch ein tIeraussehleudern von Substanz beobachtet worden.

Zur Ver]angsamung der Verbrennung fügt man darum, wie oben besehrieben, etwas Ammoniumsulfat dem Waschwasser zu.

1) Research Paper 125, 993 (1929). -- 2) Procès-verbaux, Comité International des poids et mesures S. 194 (1877).

Ztschrft ; . i . ana l . Chem. 82, 8. ~. 9. Hef t" 21

322 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Die Ausführung der Bestimmung in einer Alkalichloridlösung bereitet keine Schwierigkeiten, da diese Chloride durch Waschen des I~ieder- schlages restlos entfernt werden können. F. H i e b e n t h a l .

Mit der quantitativenBestimmung von 0smium mit Hilfe von Stryehnin- sulfat beschäftigen sich S. C. O g b u r n , jr . und L. F. Mi l le r l ) .

Das Prinzip dieser Methode besteht in einer Ausscheidung des Osmiums aus einer Osmatlösung durch eine gesättigte Strychninsulfat- lösung.

Die zu den Untersuchungen verwendete Natrinmchlorosmatlösung wurde durch Einwirkung von reinem krystallinischen Osmiumtetroxyd auf eine 10% ige Natriumhydroxydlösung dargestellt. Dabei wurde die zur Erzeugung einer schwachen l~eduktionswirkung erforderliche Menge Äthylalkohol zugesetzt.

Es bildete sich eine klare, rote Lösung, die mit einem Überschuss konzentrierter Salzsäure versetzt und zum Sieden erhitzt wird. Die nun goldgelb bis gräulich aussehende Osmatlösung wird verdünnt und filtriert. Gut verschlossen an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt, bleibt sie mehrere Wochen unverändert.

Mit dieser Lösung führten die Verfasser eine Anzahl Versuche aus. ])as zur Ausfällung des Osmiums benutzte l~eagens war eine bei Zimmer- tem.p.eratur gesättigte, etwa 3,2% ige Strychninsulfatlösung. Wird diese im Uberschuss zur Osmatlösung zugegeben, so bildet sich ein kanarien- gelber Niederschlag, der die Formel (C21H~ù~02) a Os hat.

Bei Benutzung des Analysenfaktors 0,t758 kann man den Prozent- gehalt an Osminm direkt durch die Wägung des Niederschlages ermitteln.

Stryehninsulfat gibt mit allen Elementen der Platingruppe Nieder- schläge. Die Osmium- und ~utheniumniederschläge sind beide in kochendem Alkohol löslich, jedoch scheidet sich der Osminmniederschlag im Gegensatz zu dem des ~utheniums beim Abkühlen wieder aus. Hierauf beruht eine Trennungsmöglichkeit der beiden Elemente.

F. H i e b e n t h a l .

Über die Bestimmung von Sehwelelwasserstoif in Kalksehwelel- wässern wird von E. C h r é t i e n und It . V a n d e n b e r g h e ~) berichtet.

Zu i000 c c m des zu untersuchenden Wassers werden zur Entfernung der Carbonate und Silicate etwa 20 c c m BaCl2-Lösung gegeben, dann wird unter Luftabschluss filtriert. Zu 5 c c m einer 0,01 n-Jodlösung gibt man so viel Filtrat, dass die Gelbfärbung nahezu verschwunden ist. Nachdem man so den annähernden Verbrauch an Jodlösung ermittelt hat, füh~ man den t tauptversuch mit grösserenMengen 0,0i n- Jodlösung aus. Es werden dann etwa 0 , i 9 jodatfreies K J und unter Umsehütteln i0 c c m 0,01 n-Thiosulfat~ösung zugefügt. Danach w/rd nach Zufügen von I c c m l~oiger Stärkelösung als Indikator mit 0,0i n- Jodlösung zurüektitriert.

1) Journ. Americ. Chem. Soc. 52, 42 ((1930). -- ~) Arm. Chim. anal. aplol. [2] 8, ~9 (~92t).

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