Mototherapie bei Kindern - integra · MOTOTHERAPIE BEI KINDERN Wahrnehmungsförderung im Vor- und...

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MOTOTHERAPIE BEI

KINDERN

Wahrnehmungsförderung

im Vor- und Volksschulbereich Buchauszug: Mototherapie bei Kindern

Dipl. Päd. Magda Grafinger, MSc, MA

Messe integra – Wels, April 2016

DIE WAHRNEHMUNG

Unter Wahrnehmung versteht man die Aufnahme von Reizen aus der Umwelt

und aus dem eigenen Körper, ihre Weiterleitung zum Gehirn sowie die dortige

Verarbeitung. A. J. Ayres

Was brauchen wir für eine gute Wahrnehmungsentwicklung?

•Eine emotional-positive Basis, wie Urvertrauen, Sicherheit, Geborgenheit

•Intakte Sinnesorgane, wie Haut, Auge, Ohr, Zunge, Nase etc.

•Viele adäquate Reize auf unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen

•Ein intaktes Zentralnervensystem

•Die Weiterleitung der Impulse zum Zentralnervensystem

•Eine gut funktionierende Sensorische Integration

DIE ENTWICKLUNG UND BEDEUTUNG

DER BASISSINNE

Das taktile System

Das kinästhetische/propriozeptive System

Das vestibuläre System

NEUROPHYSIOLOGISCHE GRUNDLAGEN DES

WAHRNEHMUNGPROZESSES

Die Nervenzelle

Die Plastizität des Gehirns Das Zentralnervensystem zeigt in den ersten Lebensjahren eine besonders

hohe Plastizität, die im Laufe der Jahre abnimmt.

Das Gehirn

STÖRUNGEN DER SENSORISCHEN

INTEGRATIONSLEISTUNGEN

Bei Sensorischen Integrationsstörungen ist das Gehirn nicht in

der Lage, den Zustrom sensorischer Impulse in einer Weise zu

verarbeiten und zu ordnen, um dem betreffenden Individuum

eine genaue Information über sich selbst und seine Umwelt zu

geben. Anna Jean Ayres

Störungen im taktilen Bereich •Die taktile Überempfindlichkeit

•Die taktile Unterempfindlichkeit

Störungen im kinästhetischen Bereich •Die Dyspraxie

Störungen im vestibulären Bereich •Die vestibuläre Überempfindlichkeit

•Die vestibuläre Unterempfindlichkeit

Mögliche Ursachen von Wahrnehmungs-

bzw. SI-Störungen

Pränatale Ursachen Vererbung (genetische Faktoren)

Sauerstoffmangel (Asphyxie)

Intrauterine Infektionen (z.B. Röteln, Toxoplasmose)

Perinatale Ursachen Asphyxie

Früh-, Sturz- und Spätgeburt

Komplikationen während der Geburt (Geburtsdauer,

Lageanomalie,..)

Mögliche Ursachen von Wahrnehmungs-

bzw. SI-Störungen

Postnatale Ursachen Asphyxie

Stoffwechselstörung

Infektionen mit Auswirkungen auf cerebrale Funktionen

(Meningitis, Encephalitis,…)

Ursachen im sozialen und emotionalen Umfeld Reizdeprivation (Hospitalismus)

Reizüberflutung

Die moderne Lebensweise (Bewegungsmangel, ein Mangel an

ganzheitlicher sinnlicher Erfahrung)

Symptome bei Wahrnehmungs- und SI-Störungen

Die Symptome lassen sich nur schwer zu einem einheitlichen Bild

zusammenfügen, da jedes Kind mit Wahrnehmungsstörungen

seine eigene Symptomatik aufweist.

Einige mögliche Symptome

Auffälligkeiten im Spielverhalten

Motorische Ungeschicklichkeit (Bewegungsplanung, Feinmotorik)

Hyperaktivität

Deutliche Passivität

Grafomotorische Schwierigkeiten

Mangelnde Augen-Hand-Koordination (AHK)

Lehnt Körperberührungen ab bzw. sucht starke taktile Reize

Niedriger bzw. hoher Muskeltonus

Entwicklungsverzögerung

grobmotorisches Geschick wie Körperkoordination/Praxie (Handlungs- und Bewegungsplanung)

Gleichgewichtsreaktion

Kraftdosierung/Muskeltonus

Überkreuzen der Körpermittellinie (KML) etc.

1 GROBMOTORISCHE

KOMPETENZ

Grobmotorik und Muskeltonus

Störungen der Grobmotorik gehen mit Störungen des Muskeltonus

einher. Das heißt, eine adäquate Spannung der Muskeln ist nicht

hinreichend gegeben. So stellen ein niedriger wie auch hoher Muskel-

tonus immer die Fortsetzung einer unzulänglichen Verarbeitung von

Reizen in den drei basalen Wahrnehmungssystemen dar.

Ideen zur Förderung • Sport

• Tempelhüpfen, Fangspiele,…

• Klettern, Balancieren,….

Ideen zur Förderung

der kinästhetischen Wahrnehmung,

der Bilateralintegration,

der Kognition In der Längsachse Dinge vervollständigen

Sammle Buchstaben und Zahlen

Integration der tonischen Nackenreflexe

Persistierende Nackenreflexe lassen auf eine Störung im ZNS

schließen. Gezielte, gut koordinierte Bewegungsabläufe setzen

einen ausgereiften, integrierten ATNR und STNR und somit eine

hinreichende Reifung des ZNS voraus.

Der Asymmetrisch-

Tonische Nackenreflex

(ATNR)

Der Symmetrisch-Tonische

Nackenreflex (STNR)

Der Flieger

Das Überkreuzen der Körpermittellinie

Lernen basiert auf der Zusammenarbeit beider Gehirnhälften.

Kinder, die Probleme beim Überkreuzen der Körpermittellinie aufzeigen,

sind häufig nicht bzw. kaum gekrabbelt oder haben nicht das überkreuzte

Krabbelmuster gezeigt.

Kreuzgang

Die Intermodalität

Intermodale Leistungen sind beim Erlernen des Schreibens von

besonderer Bedeutung.

Ist eine intermodale Störung zu beobachten, ist ein Austausch bzw. eine

Übertragung von Informationen zwischen den einzelnen Sinnesgebieten

lediglich mangelhaft.

Wörter und Zahlen hüpfen

feinmotorisches Geschick wie Fingerfertigkeit/Praxie

Fingerdifferenzierung

Augen-Hand-Koordination etc.

2 FEINMOTORISCHE

KOMPETENZ

Feinmotorik und Augen-Hand-Koordination

Die Feinmotorik beinhaltet alle Bewegungen der Hände und Finger,

das Greifen nach und das Hantieren mit einem Gegenstand. Sie ist

zuständig für alle feinen, schnellen und präzisen Bewegungen.

Schwierigkeiten in der Grobmotorik stehen häufig im Zusammenhang

mit Schwierigkeiten in der Feinmotorik und Sprache.

Ideen zur Förderung

• Hämmern, Schrauben, Konstruieren, …

• Stricken, Weben, Flechten, Kleben, …

• Zeichnen und Malen

• Kneten und Formen (Salzteig, Plastilin,

Maismehl, Ton, Gips, ...)

• Fingermassage, Fingerturnen, Fingerspiele,

Fingerstricken, …

Feinmotorische Kompetenz

grafomotorisches Geschick wie Händigkeit

Stifthaltung/Stiftführung

Raumlage etc.

3 GRAFOMOTORISCHE

KOMPETENZ

Grafomotorik und Visuomotorik

Die Schrift stellt die höchste und am feinsten differenzierte Koordina-

tionsleistung des Menschen dar.

Grafomotorik: Die Abstimmung feinmotorischer Bewegungen, die für

das Zeichnen und Schreiben eine wesentliche Voraussetzung

darstellen.

Visuomotorik: Die Fähigkeit der Koordination des Auges mit den

Bewegungen des Körpers oder Teilen des Körpers, wie zum

Beispiel die Augen-Hand-Koordination.

GRAFOMOTORIK/VISUOMOTORIK Selbstdarstellung

• Händigkeit

• Stifthaltung

• Stiftführung

• AHK

• Bilateralintegration

• Kreuzen der KML

• Körperbewusstsein

• Raumlage

• grafische Details

Raumlage und räumliche Beziehungen

Unter Raumlage-Wahrnehmung versteht man die Lage eines Gegen-

stands in Bezug zum eigenen Körper; wobei sich die Person als Zentrum

des wahrgenommenen Raums erlebt. Eine gute Eingliederung der

Raumlage-Wahrnehmung bzw. der räumlichen Beziehungen ist die

Voraussetzung für den Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und

Rechnen.

Arbeitsblätter intermodal erarbeiten

Dipl. Päd. Magda Grafinger, MSc, MA

BÜCHER:

1. Mototherapie bei Kindern

2. Die mototherapeutische Diagnostik

3. Das Entwicklungs- und Kompetenzportfolio

4. Arbeitsblätter intermodal erarbeiten

Danke für Ihre

Aufmerksamkeit !

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