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Plastik: Müllhalde Meer ?! Andreas Kubatzki und Marcus Walther | Blockseminar Studium Oecologicum WS13/14
Einleitung
In der zweiten Hälfte des 20. Jh. wurde Kunststoff zu einem der universell verwendbarsten Mehrzweck-Materialien in der globalen Wirtschaft. Kunststoffe zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:
geringere Dichte als Metalle und Keramik (leicht und stabil)
geringe elektrische Leitfähigkeit
geringe Wärmeleitfähigkeit
hohe Beständigkeit gegenüber Zersetzungsmitteln
(Plastiktüte ca. 20 Jahre, Plastikflasche ca. 450 Jahre)
geringe Produktionskosten
Meist werden Zusatzstoffe, wie Weichmacher, sekundäre Weichmacher und Füllstoffe (z.B. Öle und Mineralöle, Kreide, Sand oder Glasfasern) sowie Farbmittel zur Spezifizierung der Eigenschaften mit verwendet.
Quelle: Thompson, R. C., Swan, S. H., Moore, C. J., vom Saal, F. S. (2009). Our plastic age. Phil. Trans. R. Soc. B, 364, 1973–1976.
Hintergrund marine Problematik Meeresstrudel: hohes Vorkommen an Plastikteilen
(18.000 Plastikteile auf 1 km² Meeresoberfläche, Müllteppich mit Tiefe von 10m bis 30 Meter)
288 Mio t -> ca. 10 % landen im Meer = ca. 89% der festen Abfälle, die das Meer verschmutzen
ca. 70 % sinkt zum Meeresboden
Wo kommt das Plastik im Meer her?
Industrieller Fischfang (Netze) und Abfälle von Schiffen
ca. 80 % gelangt über die Flüsse ins Meer!
Auslassstellen von Klärwerken -> hoher Anteil an Mikroplastik aus Haushaltsprodukten (Kosmetika, Kleidungsstücke)
Soziale Aspekte: Plastik als Lebensstil
Vorbilder, Lebenseinstellung und -stil (Barbie, Lego, Plastiktüten, plastische Chirurgie) -> „Wegwerfgesellschaft“
Plastikindustrie als Arbeitgeber
→ Manifestation von Plastik im Alltag
Quelle: Organisation für Eine solidarische Welt (OEW) (2010), verfügbar unter: http://www.oew.org/de/archiv_news.php?id=1471&arch_id=1&annorum=2010
Diskussion Gesetzliche Rahmenbedingungen: D -> Recycling, Verpackungen /
EU -> REACH, CLP / Global -> Schifffahrtskontrollen
Müllstrudel außerhalb von Wirtschaftszonen und Hoheitsgewässern -> Wer übernimmt Verantwortung und trägt die Kosten?
Initiativen gegen Plastikmüll in den Weltmeeren (GESAMP)
ABER: Plastik reduziert Produktions- und Energiekosten (Bsp. Solarenergie, Windkraft, Verwendung, Häuserbau)
Änderung des Lebensstils (Bewusstseinsbildung)
Reduzierung von Verpackungen, Ausweg Bioplastik?
Miteinbeziehung verschiedener Akteure zur Lösung des Problems...
Kategoriale Verteilung der europäischen (EU – 27 + N/CH) Plastik. Nachfrage in Millionen Tonnen (2012).
Ökonomische Aspekte
Die industrielle Verwendung von Kunststoffen ist vielfältig und umfasst rund 288 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr (2012).
Quelle: Andrady, A. L. & Neal, M. A. (2009). Applications and societal benefits of plastics. Phil. Trans. R. Soc. B, 364, 1977–1984.
Entwicklung der Welt – Plastik Produktion von 1950 – 2012. Weltweit ist ein Anstieg der Produktion von 2.8% pro Jahr im Ver-gleich zu 2011 zu verzeichnen.
Ökologische Aspekte in marinen Systemen
„Plastik-Pellets“ durch Zerkleinerung + Mikroplastik
Kunststoffpartikel akkumulieren Giftstoffe des Meerwassers (PCB, DDT, BPA) = kleine „Sondermülltransporte“
Schadstoffakkumulation über trophische Ebenen-> Mensch?!
Freisetzung von Weichmachern -> Einfluss auf Hormonsystem
Mechanische Verstopfung durch aufgenommene Plastikteile
Quelle beider Abbildungen: Plastics Europe (2013). Plastics – the Facts 2013. An analysis of European
latest plastics production, demand and waste data. Association of Plastics Manufacturers in Europe.
Summe gefundener kleiner Plastikteilchen in verschie-denen Sedimentschichten im Strandabschnitt Gro-enendijk, Belgien.
Quelle: M. Claessens et al. (2011), Oc-currence and distribution of microplas-tics in marine sediments along the Bel-gian coast . Marine Pollution Bulletin 62 (2011) 2199–2204.
Um das Mikroplastik-problem in der Umwelt zu verringern, müssen verschiedene Akteure miteingebunden werden.
Quelle: Juliana A. Ivar do Sul, Monica F. Costa (2014), The pre-sent and future of microplastic pol-lution in the marine environment . Environmental Pollution 185 (2014) 352e364.
Quelle: Umweltbundesamt 2014. Themenseite „Müll im Meer“. Verfügbar unter: http://www.umweltbundesamt.de/
themen/wasser/gewaesser/meere/nutzung-belastungen/muell-im-meer. Letzter Zugriff: 2. April 2014
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