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„Professioneller Umgang bei der Pflege von Menschen mit HIV-

Infektion und AIDS-Erkrankung“

Referentin: Claudia Druve

Aids-Hilfe Dresden e.V.

Was Sie erwartet!

1. HIV/Aids

Epidemiologie Sachsen

Übertragungswege

Infektionswahrscheinlichkeiten

Antiretrovirale Therapie (ART)

2. Sofortmaßnahmen nach Risiko

Post-Expositions-Prophylaxe (PEP)

3. Besonderheiten bei der Pflege HIV positiver Menschen?

4. Rechtliche Fragen

5. Adressen und Hilfe

HIV & Aids?

HIV

• Abkürzung: Humanes Immundefizienz-Virus - menschliches Abwehrschwäche-Virus

• gehört zur Gruppe der Retroviren

• schädigt das Immunsystem und kann zum Krankheitsstadium AIDS führen

Aids

• Acquired Immune Deficiency Syndrome”, deutsch: “Erworbener Immundefekt”

HIV in Sachsen

• Geschätzte Zahl der Menschen, die Ende 2013 mit HIV/AIDS leben: ~ 2.100

• Männer: ~ 1.800

• Frauen: ~ 270

• Verteilung nach Infektionsrisiko

• Männer, die Sex mit Männern haben: ~1.500

• Personen, die sich über heterosexuelle Kontakte2) infiziert haben: ~ 510

• darunter Personen, die sich in Deutschland infiziert haben ~ 280

• i.v. Drogengebraucher/Innen: ~ 80

• Geschätzte Zahl von Personen mit nicht-diagnostizierter HIV Erkrankung ~ 710

• Geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen in Sachsen im Jahr 2013: ~ 180

• Männer: ~ 160

• Frauen: ~ 25

HIV in Sachsen

• Infektionswege (geschätzt):

• Männer, die Sex mit Männern haben: ~ 130

• Heterosexuelle Kontakte: ~ 40

• i.v. Drogengebrauch: ~ 15

• Geschätzte Zahl der HIV-Erstdiagnosen in Sachsen im Jahr 2013: ~ 140

• bei fortgeschrittenem Immundefekt7) ~ 45

• Geschätzte Zahl der Todesfälle bei HIV-Infizierten im Jahr 2013: ~ 10

• Geschätzte Zahl der HIV-Infizierten unter antiretroviraler Therapie Ende 2013: ~ 1.100

• Geschätzte Gesamtzahl der Todesfälle bei HIV-Infizierten seit Beginn der Epidemie: ~ 160

Quelle: RKI

Übertragung

• HIV wird von Mensch zu Mensch übertragen

• Grundsätzlich: HIV ist schwer übertragbar

• Voraussetzung: Eine ausreichend große Menge infektiöser Flüssigkeit gelangt in den Körper; Berührung mit offenen Wunden oder Schleimhäuten

• Infektiöse Flüssigkeiten: Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Analsekret, Muttermilch

• Hauptübertragungswege:

sexuelle Kontakte

Spritzentausch bei Drogenkonsum

Kein Risiko

• Unabhängig von der Viruslast besteht kein HIV-Risiko im Alltag

Infektionswahrscheinlichkeiten

Quelle: hivandmore.de

ART – Antiretrovirale Therapie

• verhindert die Vermehrung des Virus

• bei erfolgreicher Therapie: keine HI-Viren im Blut nachweisbar (Viruslast unter Nachweisgrenze)

• Infektiösität sehr gering – Übertragungsrisiko so gut wie ausgeschlossen

Sofortmaßnahmen nach beruflicher Exposition

Indikation zur HIV-PEP bei beruflicher Exposition (Indexperson HIV-positiv)

Besonderheiten in der Pflege?

• Was ist nötig?

Bei der Behandlung genügen die routinemäßig erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen

Desinfektion der patientennahe Flächen

Sachgerechte Aufbereitung der verwendeten Medizinprodukte

Regelung zum Umgang mit Spritzen (kein Recapping)

• Menschen mit Aids: Schutz vor weiteren schweren Erkrankungen (Regeln zum Umgang mit immunsuprimierten Patienten*innen)

Besonderheiten in der Pflege?

• Was ist unnötig?

Eigener Behandlungsraum

Isolation

Tragen von zwei Paar Handschuhen

Desinfektion der gesamten Fläche einschließlich Fußboden und anschließendem Betretungsverbot

Gesondertes Reinigen von Wäsche und Geschirr

Was macht die Pflege von HIV positiven und Aids erkrankte besonders?

• HIV kann irrationale Ängste hervorrufen

• oft herrscht ein „altes Bild“ von Aids vor

• HIV wird häufig verbunden mit den Themen Sexualität, Drogen, Schuld

• Lebensweisen, die befremdlich erscheinen?

• Psychosoziale Probleme können in der Pflege eine Rolle spielen

Wie kann den „Besonderheiten“ begegnet werden?

• Spannungsfeld: Wissen versus Haltung bzw. Kenntnisse versus Bauchgefühl

• In der Pflege von Menschen mit HIV geht es folglich nicht nur um Wissen, sondern auch um Haltung

• Ängsten bewusst werden und begegnen

• Grenzsituationen erkennen und begegnen

• Respekt vor anderen Lebensweisen

• Fort- und Weiterbildung; Supervision

• Zusammenarbeit mit anderen Professionen und Netzwerkarbeit (HIV-Schwerpunktärzte*innen; Aids-Hilfe; psychosoziale Beratungsstellen; Selbsthilfegruppen etc.)

Schweigepflicht

• Grundsätzlich: Mitteilung des HIV-Status an Dritte ist ein Verstoß gegen die Schweigepflicht und damit strafbar

• „Warnhinweis“ am Bett oder als Aktenvermerk: Verstoß gegen Datenschutz

Austausch

• Haben Sie Erfahrungen in der Pflege HIV-positiver und an Aids-erkrankter Menschen?

• Gibt es aus Ihrer Sicht Besonderheiten in der Pflege dieser Zielgruppe?

• Bestehen Möglichkeiten der Fortbildungen im Bereich HIV/Aids?

• Welche Bedenken bestehen?

• Offene Fragen/ Anmerkungen?

Noch Fragen?

• Aids-Hilfe Dresden e.V.

Bischofsweg 46

01099 Dresden

Tel: 0351 44 16 14 2

• Fortbildungsangebot „HIV-positive und an AIDS erkrankte Menschen – Ein Thema auch für medizinische und pflegerische Fachkräfte?“

Termin: 20.05.2015

Ort: Dresden

Dozent: Uwe Tüffers (Aids-Hilfe Dresden e.V.)

HIV-PEP in Dresden Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt

Friedrichstr. 41, 01067 Dresden

Rettungsstelle, Tel. 0351 4801552

Krankenhaus Meißen

Nassauweg 7, 01662 Meißen

Notfallambulanz, Tel. 03521 7433300

Krankenhaus Radebeul

Heinrich-Zille-Str. 13, 01445 Radebeul

Notaufnahme, Tel. 0351 8333390

Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden

Wintergartenstr. 15-17, 01307 Dresden, Eingang Canalettostr.

Notfallambulanz, Tel. 0351 44402329

Städtisches Krankenhaus Dresden-Neustadt

Industriestr. 40, 01129 Dresden

Infektionsabteilung, Tel. 0351 8562150

Diensthabender Arzt Medizinische Klinik, Tel. 0351 8562250 o. 8562382

Universitätsklinikum der TU Dresden

Fetscherstr. 74, 01307 Dresden

Immunschwäche-Ambulanz, Tel. 0351 4583431 o. 4583878

Infektionsstation 9C, Tel. 0351 4583610 o. 4583608

Rettungsstelle

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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