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QualitätssicherungWo liegen die Stolperfallen?

Sascha M. Fopp

I. Was ist Qualität?

Qualitätssicherung / Stolperfallen

• Merkblatt 2007 SIA «Qualität im Bauwesen»

−  Hilfsmittel für prof. Bauprojekt­Abwicklung−  Werkzeuge für Qualität in CH Bauwirtschaft

Managementsystem des Unternehmers (MS) Projetbezogenes Qualitätsmanagement (PQM)

KBOB (Koordinationskonferenz der Bau­ und 

Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren) 

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I. Was ist Qualität?

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Integrierender Bestandteil MB 2007 SIA

• ISO Norm 9001 Qualitätsmanagement• ISO Norm 14001 Umweltmanagement• EKAS­Richtlinie 6508  Sicherheit Gesundheitsschutz

Definition «Qualität»: nach ISO Norm 9000:«Grad, in dem ein Satz inhärenter (einer Einheit innewohnender) 

Merkmale und Anforderungen erfüllt wird»

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I. Was ist Qualität?

• Kunden kommen zurück• Kunden­Zufriedenheit• Weiterempfehlung• Win­Win­Situation• Freude an der Arbeit

Qualitätssicherung / Stolperfallen

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I. Was ist Qualität?

• Unzufriedenheit• Reklamationen• Mängelrechte

­Nachbesserung

­Minderung 

­Rückgabe (Wandlung) 

Qualitätssicherung / Stolperfallen

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I. Was ist Qualität?

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Qualität     Zusammenarbeit v. Bauherr, Planer und Unternehmer≈

1.Vorgaben der Bauherrschaft− Baugrund/ Bausubstanz− Planung (Planer, Bauleiter, Architekt)− Werkvertragliche Vorgaben

1.Verwendete Produkte durch Unternehmer− Beschaffenheit/  Qualität der Produkte

1.(Handwerkliche) Fachkompetenz  des Unternehmers− Qualität der Arbeitsleistung

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II. Sicherung der Qualität

Qualitätssicherung / Stolperfallen

1. Wahl vom richtigen Partner entscheidend

2. Ziele d. Projekts/ Auftrag müssen klar sein

3. Anforderungen müssen präzis und detailliert definiert sein− Preise, Materialien, Qualität

1. Vertragsänderungen klar definiert− Nachtragsofferten,  Regierapport etc.

1. Billigste Angebot ist meist nicht das günstigste.

2. Schriftlichkeit 

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Stolperfallen: 1. Vorvertragliche Aufwände

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Vergütungspflicht für Offertkosten? Schriftlichkeit!­ Grundsatz: Wenn nicht vereinbart, Nein!

­ Ausnahme:  ­ «Wenn Arbeiten über das Übliche hinausgehen was zu 

erwarten ist»

­ Rahmen eines normalen Angebotes wird gesprengt• 2 Tage Ausmassarbeiten• Berechnungen, Pläne, Muster erstellen

Es gilt: Vermutung für stillschweigend vereinbarte 

Vergütungspflicht

Entkräftung durch Gegenbeweis

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Stolperfallen: 2. Vorvertragliche Aufwände

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Weiterbenutzung Ihrer OffertenBsp:

Bauherr oder Architekt verwertet Ihre Offerte, Berechnungen unbefugt.

Z.B. gibt er diese Konkurrenten, welche diese übernehmen.

Verstoss gegen Art. 5 lit. a. UWG:•Konsequenzen  (Art.9ff./12ff.; 23ff. UWG):

 Zivilrechtliche (Schadenersatz) Strafrechtliche Gefängnis oder Busse bis CHF 100’000.00

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Stolperfallen: 3. Pauschalangebote

Qualitätssicherung / Stolperfallen

a) Unterzeichnung von Pauschalangeboten:Aufgrund von z.T. ungenauen Devis wird Pauschale akzeptiert.•Achtung Pläne sind Holschuld!•SIA Norm 118 Art. 40 Abs. 2/ 41

− Nur wenn vollständige und klare Unterlagen vorliegen.

− Mengenangaben in Ausschreibungsunterlagen sind mit Plänen zu 

vergleichen. 

b) Pauschalangebot CHF 200’000.00  MWST (8%)?­Inklusive, oder nicht ? ­SIA Norm 118 Art. 38 Abs. 5 (2013) schafft Klarheit:  

MWST gilt «als nicht eingerechnet»

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Stolperfallen: 4. Regiearbeiten

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Regiearbeiten :Regelung in SIA­Norm 118 Art. 44ff.

1. Rabatt , Skonto und MWST• Bauleiter zieht Rabatt von Regiearbeiten ab:

−GU: komplexe AGB, i.d.R. stipuliert Rabatt gilt auch für Regiearbeiten 

−Architekten, Bauleiter, ziehen i.d.R. Rabatte bei Regiearbeiten ab. Gem. Art. 54 (SIA 118) ist das nicht zulässig! Regiearbeiten (CHF 50‘000), Rabatt 8% ,  ­>CHF 4‘000

• Skonto (2%): Abzug bei Einhaltung der Zahlungsfrist• MWST: gilt nicht inklusive (Art. 49 Abs.4), wenn nicht anders geregelt.

Seite 11 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 4. Regiearbeiten

Qualitätssicherung / Stolperfallen

2. Nichtunterzeichnete Regierapporte 

Es pressiert immer, • Unternehmer: 

−Rapportpflicht : täglich (SIA); oder gemäss Vertrag

−Monatliche Rechnungsstellung (Fälligkeit) • Bauleitung: Unverzügliche Prüfungspflicht, Rücksendung  < 7 Tagen•Problem: Bauleitung vertröstet und stapelt Rapporte bei sich. Am Schluss werden diese 

nicht unterzeichnet.

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Stolperfallen: 4. Regiearbeiten

Qualitätssicherung / Stolperfallen

2. Nichtunterzeichnete Regierapporte 

Standardklausel AGB: „Für nichtunterzeichnete Regierapporte hat der Unternehmer 

keinen Anspruch auf Vergütung“.

• Eine solche Klausel wirkt, aber sie ist ungültig!−BGE: deutet Klausel als Knebelungsvertrag (sittenwidrig + nichtig) 

−Regierapporte: als Indiz für Ausführung der erwähnten Arbeiten

−Bei nichtunterzeichneten Rapporten: (Beweis z.B. durch Gutachten)

Seite 13 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 4. Regiearbeiten

Qualitätssicherung / Stolperfallen

2. Nichtunterzeichnete RegierapporteAbsicherung/ Vermeidung:• Arbeitseinstellung?:  Nein!• Üben Sie Druck aus: 

• Drohung der Arbeitseinstellung; Mahnung• Eigene Klausel auf Rapporten: 

 «Rapporte welche nicht innert 7 Tagen unterzeichnet retourniert werden, gelten als 

anerkannt».• Nach Möglichkeit Nachtragsofferten einreichen!

Seite 14 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 4. Regiearbeiten

Qualitätssicherung / Stolperfallen

3.  Gesamtkosten­Überschreitung:Alltag: Mehrkosten aufgrund von Vertragserweiterungen•Vorwurf: UG hat nie auf anfallende Mehrkosten gegenüber der Offerte aufmerksam 

gemacht•SIA­Norm 118 Art. 56 Abs. 3 / Art. 25

­statuiert eine «unverzügliche Anzeigepflicht» des UG gegenüber  dem 

Bauherrn 

­Bei Verletzung dieser Pflicht fallen Folgen UG «selbst zur Last»

­Ausnahme: Bauleitung wusste klar Bescheid

BGE: UG hat seine Anzeigepflicht nicht verletzt und somit auch keine 

Vergütungsansprüche verwirkt (BGE 4C227/2002)

Seite 15 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 5. Anzeige­ und Abmahnungspflicht

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Anzeigepflicht gem. SIA Art. 25 Abs. 3 + 30 Abs. 5Prüfungspflicht:•Pläne, Baugrund, «bestehende Bausubstanz» ist nur dann prüfen, wenn keine 

Bauleitung, Sachverständiger (auch Bauherr) vorhanden ist•«bestehende Bausubstanz» = Arbeiten d. Vorunternehmers

−Unternehmer darf vertrauen, dass Angaben des Planers «richtig, vollständig und 

widerspruchsfrei» sind.

−Eine Nachprüfung durch den Unternehmer entfällt somit.

−Die Bauleitung gilt immer (also unabhängig von der jeweiligen Sachfrage) als sachverständig. 

Auf seinen tatsächlichen SV wird nicht abgestellt. (Bsp. Keine Nachprüfung des durch Planer 

ermittelten Ausmasses notwendig.)

Seite 16 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 5. Anzeige­ und Abmahnungspflicht

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Q4 wurde bestellt ­ Q3 wurde ausgeführt:Fragen?:• Verhältnismässigkeit der Nachbesserung?• Gipser: Meine Arbeit wurde abgenommen, warum sagt man mir das  nicht bevor 

der Maler an die Arbeit geht?• Bauleiter: Der Maler müsste doch die Gipserarbeiten abnehmen!? Nein!

Also wenn nicht mal der Maler weiss ob der Untergrund «Q4­  tauglich» 

ist, wie soll ich das wissen?• Abmahnung: ­(BGE 4c 139/2005) für «tatsächlich erkannte Mängel»  ­ 

Lehre: für Mängel die «bei pflichtgemässer Sorgfalt  hätten erkannt 

werden müssen».

Seite 17 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 5. Anzeige­ und Abmahnungspflicht

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Tendenzen:•Bauleitung ist bemüht, sich aus Verantwortung zu stehlen:

− nimmt Gipserarbeit zusammen mit Maler ab

− Bauleitung delegiert die Abnahme ganz an den Maler

− Im Leistungsverzeichnis des Malers «Prüfung d. Untergrundes zur Aufnahme 

einer «Q­4 Beschichtung»

− Unternehmen die sowohl Gipser als auch Malerarbeiten machen, erhalten 

Auftrag. Abnahme ist am Schluss...

Seite 18 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 19 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Schadensbild:• Grossflächige Wandplattenablösung  in 2­

jähriger Überbauung

• Verwendung von Gipszementputz statt dem 

vertraglich bestellten Zement­ oder Kalk­

Zementgrundputz

 in häuslichen Nassräumen

• Es liegt keine Absprache vor. Der 

(vermeintlich) Schuldige ist gefunden

Stolperfallen: Fall 6 Vertragsabweichung

Recht des Bauherrn auf Qualitätskontrolle durch Probeentnahme (SIA Norm 118 Art. 136f.)

Expertise ergibt folgendes:

Durch «Ettringitbildung» gequollener Gipsputz 

führt zu Hohlstellen bzw. Aufwölbungen im 

Wandplattenbelag

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 20 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Intakter Gipsputz 

mit typisch «nadeliger Struktur»

Gequollener Gipsputz

Vollumenvergrösserung

 bis 8x

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 21 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Das Problem für den Gipser:1.Vermeintliche Ursache ist gefunden (gequollener Gipszementputz)

2.Vertragskonforme Ausführung? Nein!

3.Mangelbegriff  gem. SIA Norm 118 Art. 166 Abs.1 

„Abweichung des Werkes vom Vertrag“ (OR 366)

 Anwalt: Falsches Produkt verwendet (entgegen Ausschreibung).

Wäre das richtige Produkt verwendet worden, hätten wir keinen  Schaden. 

Der Gipser hat finanziellen Vorteil. Er haftet dafür!

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Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Vorteile des Gips­Zementputzes für den Verarbeiter: •ein Produkt für alle Anwendungen•Logistische Vorteile (ein Silo)•geschmeidige Verarbeitung•gutes Stehvermögen•hohe Ergiebigkeit•ausgewogene Abbindezeit (Untergründe)•lange Kratzphase

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Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Gegenexpertise Ursachenforschung:•Feuchtigkeitseintritt ?  Warum?•Gips ?•Zement ?•Untergrund?  Beton oder Backstein?•Plattenbelag?•Planung?

Seite 24 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

a) Untergrundfeuchte:

Ursache: zu schnelles Bauen!

zu hohe Feuchtigkeit in der Betonwandeingeschlossene Feuchtigkeit bei geringer Schichtstärke

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 25 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Vermeidung/ Absicherung:•Feuchtigkeit auch in Betonwänden

­ immer messen/ protokollieren zum Beleg•SIA Norm 242 „Verputz und Trockenbauarbeiten“ hält fest:

­3,0 Massen­% im Beton nicht überschreiten !

Faustregel: Austrocknungsfrist des Unterputzes

pro mm Putzdicke / 2 Tage (gilt nur bei wirksamer Querlüftung  am Bau 

und Temperaturen von >10°C).•Drängt Bauleiter: schriftlich abmahnen!

nicht weiterarbeiten ohne klaren Auftrag!

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 26 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

b) Feuchtigkeitseintritt von aussen:

Schadensbild:• Grossflächige Wandplattenablösung  in 1­

jähriger WG mit Putzschichtablösung•Perforierter Zementfugenmörtel mit „Lochfrass“ 

bei Plattenfugen

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 27 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

b) Feuchtigkeitseintritt von aussen:

Ursache:• Aggressive Reinigungsmittel •Kleingedruckte Sicherheitshinweise werden 

kaum gelesen, schon gar nicht von Mietern

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 28 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Vermeidung des Schadens:• Richtige Anwendung der richtigen Reinigungsmittel• Regelmässige Zustandskontrolle durch Verwalter oder Nutzer

Rechtliche Absicherung:• Kommunikation•Instandhaltungsanleitung «Innenputze und Trockenbauarbeiten» (neu) abgeben •Abgabe / Empfang bestätigen lassen.

Seite 29 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

c) Feuchtigkeitseintritt von aussen:

Ursache:•Nicht durchgehend abgedichtete 

Bewegungsfuge hinter Seifenschale•Seifenschale ist vor Ausführung der Kittfuge 

montiert worden

Vermeidung:•Abdichten gemäss Merkblättern

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 30 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Haftung in allen diesen Fällen, wenn Gipsputz „statt“ ausgeschriebenem Zement­ oder Kalkzementputz verwendet wurde.

Bsp.Verteilschlüssel:•Sanitär 50%•Planer 20%•Gipser 20%  (ehem. 100%)•Plättlileger 10%•Bauherr

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 31 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Stolperfallen: 6. Vertragsabweichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Absicherung des Unternehmers:

• Vertragskonforme Ausführung der Arbeiten• Ausführung gem. neuestem techn. Stand: ­>Merkblatt • Klare Kommunikation bei Vertrags­Abweichung:

−  Schriftlichkeit

−  Vorteile d. Produkts für Bauherrn:  Frühwarnsystem ! 

Mangelhafte Qualität zeigt sich i.d.R. innerhalb von 5 Jahren !

—      28.2.2013       —       Sascha M. FoppSeite 32

III. Stolperfallen: 7. Auskreidung/­bleichung

Schadensbild:• Auskreidung des Anstrichs nach 3 Jahren

• Produkte wurden gemäss Ausschreibung 

verarbeitet 

• Werkausführung ist einwandfrei

−Schutzzweck erfüllt

−Optik/ Ästhetik nicht erfüllt

Qualitätssicherung / Stolperfallen

—      28.2.2013       —       Sascha M. FoppSeite 33

III. Stolperfallen: 7. Auskreidung/­bleichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Problembereiche:•Verschuldensunabhängige Haftung 

−  Rügefrist (Garantiefrist):  SIA  N 118 Art. 173ff.  2 Jahre−  Verdeckte Mängel innert Frist von weiteren  3 Jahren 

•Haftung auch für schlechtes/ mangelhaftes Produkt

−  Rückgriff auf Lieferant:  Bisher:  1 Jahr Neu:  5 Jahre (OR 210 Abs. 2)

• Reminder: Maler haftet neu auch nach OR 5 Jahre für sein «Werk»

Seite 34 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

III. Stolperfallen: 7. Auskreidung/­bleichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Seite 35 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Bewitterungstest: 2500 h• Verschiedenste Lieferanten• Verschiedenste Produkte getestet• Ergebnis: Auskreidung beim verwendeten 

Produkt ist im Rahmen 

Fragen:• Warum wurde diese Produkt verwendet?• Wurde Bauherrschaft auf Problem d. 

Auskreidung aufmerksam gemacht?

III. Stolperfallen: 7. Auskreidung/­bleichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

 Technisches Problem (Machbarkeit)?Sehr oft ist die Beanspruchung einer Beschichtung im Aussenbereich so hoch, dass die 

Rüge­ und Verjährungsfrist nach SIA 118, neu aber auch nach OR, aus technischen 

Gründen nicht eingehalten werden kann. • Unterhalt vor Ablauf der Gewährleistungsfristen notwendig• Ohne Unterhalt entsteht Schaden (≠Mangel) und sie werden    innerhalb der 5 

Jahre verantwortlich gemacht.• Keine Haftung für „nachträgliche Verschlechterung d. Werkes“

Frage des Bauherrn: Wenn ich gewusst hätte... 

Seite 36 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

III. Stolperfallen: 7. Auskreidung/­bleichung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Wie sichere ich mich ab ? Bereits in Offerte Verweis auf:

­ Merkblatt Nr. 26 „Farbveränderungen von Beschichtungen im 

Aussenbereich“ und die

­ Instandhaltungsanleitung Beschichtungen auf Holz 

­ besprechen Sie die Instandhaltungsanleitung mit dem Bauherrn

­ Beanspruchungsindex von Beschichtungen besonders   exponierter Bauteile. SMGV­

Block mit 25 Formularen im  Fachverlag erhältlich.

­ Abgabe der Instandhaltungsanleitung bestätigen lassen.

Aufklärungspflicht erfüllt = Beleg für Leistung bestellter Qualität

Seite 37 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

IV. Qualität und Auswirkungen

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Wann schlechte Qualität/ Pfusch ?•Schadensbild:

 ­ innerhalb 5 Jahresfrist (≠ schlechte Qualität, Pfusch) 

 ­ nach Ablauf der 5/10 Jahresfrist, kann Pfusch sein KKL Luzern: «Willkommen unter dem grossen Dach» 

  ­ Nach 12 Jahren Rennovation für 16 Millionen notwendig

Kosten von ca. 100 MilliardenVernachlässigung der Bauqualität: in ca. 40 Jahren Folgekosten von 100 Milliarden 

(Handelszeitung 2012)

Seite 38 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

V. Qualität und ihre Sicherung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

Be «up to date»!•Kennen Sie die relevanten 

­ Normen und Normengefüge Ihrer Branche (SIA Normen)

­ Merkblätter (SMGV)  wiederspiegeln momentanen Stand der Technik

­ Instandhaltungsanleitungen•Weiterbildung von sich und Personal

−Z.B. Marktblitz, Seminare; etc.•Halten Sie sich an Vorgaben (Leistungsverzeichnis)•Kommunikation! Kommunikation! Kommunikation! (schriftlich)

Seite 39 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

V. Qualität und ihre Sicherung

Qualitätssicherung / Stolperfallen

• Zeigen Sie, dass Sie Ihre Arbeit gerne machen• Setzen Sie ihr «Herzblut» ein

«Deine Arbeit gibt Zeugnis von deiner Liebe. Du kannst bis zur Erschöpfung arbeiten, arbeiten, bis du tot umfällst: wenn sie nicht in 

Liebe gebettet ist, ist deine Arbeit nutzlos». 

Hl. Mutter Teresa von Kalkutta (1910 – 1997) 

Seite 40 —      28.2.2013       —       Sascha M. Fopp

Danke!

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