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Chancen und Risiken von E-Partizipation
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E-Partizipation für NGOsChancen & Risiken online
Dr. Kathrin Voss
re:campaign 2013
Partizipation
Partizipation als Heilsversprechen bei Interessenskonflikten
E-Konsultationen
Bürgerbeteiligung
BUND-Logo Mehr Bürgerbeteiligung
Adhocracy
Partizipation als Versprechen auf eine andere Politik
Liquid FeedbackPiratenpartei
Wikis
E-Partizipation als einfaches Mittel der Instant-Einwirkung
auf PolitikE-Petition
E-Mail-KampagnenFacebook-Protest
Partizipation als Lösung vieler Probleme
E-Partizipation als Vereinfachung
Ergebnisse wissenschaftlicher Studien
Kein Mehr an Partizipation Beispiel Kontaktaufnahme mit Politikern
Keine Zunahme bei der Kontaktaufnahme mit Politikern durch Online-Kommunikationskanäle
Beispiel Petitionen keine Zunahmen durch die Möglichkeit von E-Petitionen
Reinforcement das Internet als Verstärker der ohnehin politisch Aktiven und
auch da nur bei einem kleinen Teil
Soziale Selektivität Typischer E-Partizipation-Nutzer: männlich, gebildet,
besserverdienend Diejenigen, die vorher nicht partizipiert haben, nehmen auch
die Online-Möglichkeiten nicht wahr, aber Menschen mit niedrigem politischem Interesse können durch das Internet zu Gesprächen über politische Themen animiert werden.
Emmer, M. / Vowe, G. / Wolling, J. (2011): Bürger Online. Die Entwicklung der politischen Online-Kommunikation in Deutschland. Konstanz.Seifert, M. (2012): Mobilisierung für alle? Sozial selektive Wirkungen des Internets auf die politische Kommunikation. Wiesbaden:
E-Partizipation als Einzelereignis
Beispiel E-Petitionen Bundestag Weiterhin werden die meisten Petitionen auf traditionellen
Wege eingereicht Nur wenigen E-Petitionen gelingt es bisher größere Mengen an
Unterstützer zu mobilisieren Die meisten Nutzer, die auf epetitionen.bundestag.de eine
Petition unterstützen, registrieren sich, um eine einzige Petition zu unterstützen
Beispiel E-Petitionen / E-Mail-Kampagnen Abgeordnete haben den Eindruck, dass sich immer die
gleichen Personen an politischen Protesten, E-Petitionen / E-Mail-Kampagnen, beteiligen
Deutscher Bundestag (2011): Der Jahresbericht des Petitionsausschusses – Ausgabe 2011. Berlin.Jungherr, A. / Jürgens, P. (2010): The Political Click: Political Participation through E-Petitions in Germany. In: Policy & Internet, 2, 4, S. 131-165Voss, K. (2013): Grassroots-Campaigning im Internet. In: Speth, R. (Hrsg.) (2012): Grassroots Campaigning. Wiesbaden. Springer VS.Hillje, J. (2011): Klickaktivismus? Eine Studie zur Wirkung von politischen Online-Kampagnen. Mainz. (unveröffentlichte Magisterarbeit).
Keine mühelose Mobilisierung, begrenzte Bindung
Jahr Abonnenten Förderer Einzelspenden
Kampagne mit der höchsten Beteiligung
2009 195.000 3.200 20.000 Atomkraft - 100.000
2010 336.000 4.800 26.000 Atomkraft - 200.000
2011 513.000 8.500 30.000 Atomkraft - 300.000
2012 691.153 über 10.000 ? Melderecht - 200.000
2013 829.000 ? ? EU-Wasser-Privatisierung – 234.000
Quelle: www.campact.de, Campact Jahresberichte
- Beispiel Campact
Übertragung von einer Protestform auf eine andere
Die Übertragung von einer Protestform auf eine andere ist schwierig
Beispiel Facebook Selbst bei wohlgesonnenen Unterstützern lässt sich aus einer
hohen Zahl von Facebook-Unterstützern nicht eine hohe Zahl von Unterschriften bei einer formalen E-Petitionen generieren.
Panagiotopoulos, P./Sams, S./Elliman, T./Fitzgerald, G. (2011): Do social networking groups support online petitions? In: Transforming Government: People, Process and Policy, 5, 1, S. 20-31
Risiken
Slacktivism
Politische Wirkung?
Studienergebnisse - Ausland
durchaus positive Effekte auf den politischen Prozess, aber höchst unterschiedlich
negative Effekte vor allem bei Massen-E-Mails und durch die Zunahme von Kampagnen
Politiker sehen in E-Partizipation zum Teil Slacktivism
Die besten Effekte durch die Kombination mit den traditionellen Mitteln soziale Bewegungen und NGOs
Bergan, D.E. (2009): Does Grassroots Lobbying Work? A Field Experiment Measuring the Effects of an e-Mail Lobbying Campaign on Legislative Behavior. In: American Politics Research, 37, 2, S. 327-352Congressional Management Foundation (Hrsg.) (2011): Communicating with Congress: Perceptions of Citizen Advocacy on Capitol Hill. Washington, DC: Congressional Management Foundation. Shulman, S.W. (2007): Whither Deliberation? Mass E-Mail Campaigns and U.S. Regulatory Rulemaking. In: Journal of E-Government, 3, 3, S. 41-64 Shulman, S.W. (2009): The Case Against Mass E-mails: Perverse Incentives and Low Quality Public Participation in U.S. Federal Rulemaking. In: Policy & Internet, 1, 1, S. 23-53 Shafie, D.M. (2008): Participation in E-Rulemaking: Interest Groups and the Standard-Setting Process for Hazardous Air Pollutants. In: Journal of Information Technology & Politics, 5, 4, S. 399-410)Karpf, D. (2009): The Moveon Effect: Disruptive Innovation within the Interest Group Ecology of American Politics (American Political Science Association (APSA) 2009 Toronto Meeting Paper)
Studienergebnisse - Deutschland
Eher indirekte Effekte als Indikator für die öffentliche Meinung E-Mail-Kampagnen werden negativ gesehen – Missbrauch von
Lobbygruppen, störend im Alltag Zunahme der Kampagnen hat negative Auswirkungen Einfluss auf Politik eher gering, E-Petitionen etwas besser als
E-Mail-Kampagnen, Protest-Gruppen auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken sehr gering
keinen sachlichen Informationsmehrwert für Politiker zu einseitige Argumentation
Einflussreicher: große Demonstrationen mit über 50.000 Menschen, Berichterstattung in den traditionellen Massenmedien
Voss, K. (2013): Grassroots-Campaigning im Internet. In: Speth, Rudolf (Hrsg.) (2012): Grassroots Campaigning. Wiesbaden.Hillje, J. (2011): Klickaktivismus? Eine Studie zur Wirkung von politischen Online-Kampagnen. Mainz. (unveröffentlichte Magisterarbeit).
Und nun?
Bedürfnis nach Partizipation
81 Prozent der Bürger wünschen sich mehr politische Beteiligungs-möglichkeiten
Wunsch nach ehrenamtlichen Engagement
Bereitschaft zum Engagement ist vorhanden auch in den jüngeren Altersgruppen auch bei den schon Engagierten (Ausdehnung des
Engagements)
Aber Zeitplanung wird für viele Menschen zunehmend schwieriger.
Wunsch nach flexiblen Engagementmöglichkeiten
Freiwilligensurvey, UN Online Volunteering, Center for Social Impact
Aktive & passive Öffentlichkeit
Latente Öffentlichkeit Nichtteilnehmende
Passive Öffentlichkeit Gelegentliche Teilnahme
Aktive Öffentlichkeit Dauerhafte Teilnahme
Dahrendorf, R. (1993): Aktive und passive Öffentlichkeit. Über Teilnahme und Initiative im politischen Prozess moderner Gesellschaften. In: Langenbucher, Wolfgang R. (Hrsg.): Politische Kommunikation. Grundlagen, Strukturen, Prozesse. Wien.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Fragen?
Dr. Kathrin Voss
Beratung, Recherche & Evalutaion - Hamburgkv@kathrinvoss.dewww.kathrinvoss.de
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