Regionalmusiktag «Arosa» – oder doch «Fire in the Blood»? › downloads ›...

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  • Nach dem grossen Blaumeisenfestvom Freitagabend waren am Samstagund Sonntag die Regionalmusiktageangesagt. Mit der stets vom Publikumbeliebten Marschmusikparade eröff-neten die Organisatoren das grosseMusikfest. Grosse Anforderungen stel-len die Juroren an die Musikanten undMusikantinnen bei den Wettkonzer-ten.

    Die Wettstückvorträge fanden inder Aula des Schulhauses Brühl inMümliswil statt. Als Juroren amtetenUrs Bamert aus Siebnen, Andreas Oest-reicher aus Münsingen und MarkusSteimen aus Waltenschwil. Die Musik-gesellschaft Fridau Egerkingen (Har-monie), unter der Leitung von ErichHess, eröffnete die Vorträge mit demWettstück «Adventure» von MarkusGötz. Das gute Zusammenspiel unddie präzisen Einsätze zeichneten dieDarbietung aus. «O Vitinho» von Fran-cisco Marques Neto, arrangiert vonSiegfried Rundel, war ein ganz tollerMarsch mit spanischem Einschlag unddie «Südbömische Polka» von LadislavKubes, arrangiert von Franz Bummerl,tönte wie von einer echten BömischenBlaskapelle gespielt. Es folgte die Mu-sikgesellschaft Niederbuchsiten zu-sammen mit der Brass Band Strengel-bach/Mühlethal unter der Stabfüh-rung von Hans Kurth (Harmonie/Brass). Sie hatten «Freefall» von DeanJones als Wettstück ausgewählt. «Ma-ke Way for Melody», ein Marsch vonLeon V. Metcalf, folgte und mit «Zweilustige Vagabunden» von Franz Watzzeigten eine Baritonistin und ein Bari-tonist ein gekonntes Solo.

    Gefeierte GästeErfreulicherweise hatte sich auch

    ein ausserkantonaler Verein, die Mu-sikgesellschaft Melchnau aus demOberaargau (BE), unter der Direktionvon Wolfgang Nussbaumer mit «TheBermuda Triangle» in vier Sätzen vonJosé Alberto Pina, ebenfalls mit Har-moniebesetzung, angemeldet. DiesesKorps trat mit verschiedensten spezi-ellen Instrumenten auf wie Flügel,Kontrabass, Fagott, Oboe, Xylofon undSynthesizer, zudem verschiedensteSchlaginstrumente. Es wurde eine Ge-schichte vom bekannten Bermuda-dreieck erzählt. Das Korps spielte der-art fantastisch, dass am Ende das Pu-blikum die Darbietung mit StandingOvation verdankte. Die Musikgesell-schaft Gunzgen präsentierte danachunter der Leitung von Marcel Heutschi(Harmonie) mit «Colorado» von Jean-Pierre Haeck ein modernes, aber sehrgefälliges Wettstück. Mit dem «Bun-desrat Minger Marsch» von Carl Frie-demann und «Car Wash» von RoseRoyde, arrangiert von Frank Berna-erts, hatte der Verein zwei weitereDarbietungen unter Expertise ge-spielt.

    Als erste Brass Band an diesemNachmittag stellte sich die BB Froh-sinn aus Laupersdorf unter der Lei-tung von Heinz Sinniger den Exper-ten. Sie spielte sehr voluminös, mitAnsätzen vom Wilden Westen, «Ore-

    gon» von Jacob de Haan; «The LibertyBell» ein sehr bekannter Marsch vonJohn Philip Sousa wurde in einem ge-fälligen Tempo dargeboten. Die Lau-persdörfer präsentierten sich als BigBand beim Stück «Hello Dolly» von J.Hermann, aus dem gleichnamigenMusical, arrangiert von Klaas van derWoude. Der Musikverein KonkordiaWolfwil (Harmonie) unter der Stab-führung von Lukas Vogelsang spielte«Land of Legends» von Andreas L.Schulte.

    Getöse und zärtliche SätzeEin Getöse, dann zärtliche Sätze,

    gefolgt von Blitz und Donner: Das istdie Vorstellung eines legendären Lan-des, handelt es sich hierbei etwa umAtlantis? Der Musikverein ConcordiaDornach unter der Leitung von Chris-toph Moor (Harmonie) erfreute das Pu-blikum mit dem sehr speziellen Stück«Festa Paesana» von Jacob de Haan.Das Wettstück «Serenade» von DerekBourgeois beinhaltete auch einen sehrsorgfältig vorgetragenen Part, gespieltvon Oboe, Klarinette und Querflöte,ein wirklich bezauberndes Stück. MitFanfaren und Basler Trommeln zeigteder Verein mit dem Marsch «Chateaude Chillon» von Walter Häfeli einengekonnten Auftritt. Es ist interessantfestzustellen, dass Vereine aus ver-schiedenen Regionen Stücke spielen,die anderorts kaum bekannt sind, waseinen Musiktag mit Gastvereinen sehrspannend macht. Die Musikgesell-schaft Eintracht Kestenholz unter derLeitung von Thomas Maritz (Harmo-nie) liess die Stücke «Cityscaper» invier Sätzen von Jan de Haan, (etwas ge-wöhnungsbedürftig), «Schwarz Sächs»,ein toller Marsch von Jacob Bieri und«Music from Glee», arrangiert von TedRickets, einmal rockig, dann wiedersentimental, mit teilweise bekanntenMelodien, bewerten. Die Brass BandHarmonie Wolfwil, Direktion EmeritaBlum-Duss, spielte zuerst den rassigenMarsch «Marche des Confederes» vonArthur Ney. Das Wettstück «A Cam-bridge Suite» von Michael Ball war le-bendig und frisch. Der sehr pfiffige«Boogie Woogie Bugle Boy», arrangiertvon Ray Woodfield, kam beim Publi-kum sehr gut an.

    Südamerikanische RhythmenDie MG Eintracht Holderbank un-

    ter der Direktion von Wolfgang Nuss-baumer (Harmonie) präsentierte«Earthdance» von Michael Sweeney,sehr engagiert und sehr speziell. «La-tin Suite» von Rita Defoort mit süd-amerikanischen Rhythmen begeister-te das Publikum. Zum Schluss derWettkonzerte hatte auch die BrassBand Harmonie Aedermannsdorf ih-ren Auftritt mit Dirigent BernhardWüthrich. Die Experten mussten «Firein the Blood» von Paul Lovatt-Cooper,ein ganz toller Vortrag mit abwech-selnden Piani und Forte, bewerten.Ein richtiger Parademarsch war derfolgende «Castel Caerffili» von T.J. Po-well und zum gemütlichen Ausklangertönte die «Südbömische Polka» vonLadislav Kubes, arrangiert von Wil-liam Brighton. Die Vereine begaben

    sich nach den Vorträgen in die Fest-halle zur Veteranenehrung.

    Der zweite Teil der Regionalmusik-tage in Mümliswil begann am Morgenmit den Wettspielen und wurde vordem Mittagessen mit der Marschmu-sikparade fortgesetzt.

    Neuendorfs Ouvertüre zu Tag 2In der Aula im Schulhaus Brühl er-

    öffnete unter der strengen Expertisevon Urs Balmer, Siebnen, Andreas Oes-terreicher, Münsingen und MarkusSteimen, Waltenschwil, die Musikge-sellschaft Neuendorf (Harmonie) un-ter der Leitung von Sergei Yemelya-nenkav mit den «Highlights from Ra-tatouille» von Michael Giacchino, ar-rangiert von Philip Sparke, die Wett-stückvorträge. Nach einemverhaltenen Beginn ging das Stück inein rassiges Tempo über. Durch dasProgramm führte wie bereits amSamstag Corinne Vogel. Jeder Vereinspielte am Sonntag nur das Wettstück.Die «Jubilee Ouverture» von PhilipSparke, aufgeführt von der Brass BandMatzendorf, Direktion Thomas Trach-sel, fand beim Publikum grossen An-klang. Der voluminöse Chorklang, diesorgfältige Ausführung und ein gran-dioses Finale begeisterte die Zuhörer.Als stattliches Korps präsentierte sichdie Harmoniemusikgesellschaft Fulen-bach unter der Direktion von CharlySchmid mit «Gulliver’s Travels» vonBert Appermont. Die Komposition warin vier Sätze aufgeteilt. Der erste Satzspielte bei den Liliputanern, fröhlich,leicht und beschwingt. Im zweitenSatz ging’s ins Reich der Riesen. Manhörte die kräftigen Schritte der Rie-sen, alles ging etwas behäbiger zu undher. Im dritten Satz beschrieb dasKorps die «Fliegenden Inseln». Wirkönnen uns das zwar nicht vorstellen.Die Musikanten und Musikantinnenbrachten es aber fertig, dass das Publi-kum dies glaubte. Im vierten Satzdrückte der Verein «Im Reich der Pfer-de» die Leichtigkeit des Trabens, dieFreundschaft zwischen Tier undMensch aus.

    Die Musikgesellschaft Hägendorf-Rickenbach, Leitung Alois Kissling,hoffte mit «Schmelzende Riesen» vonArmin Koller auf eine gute Bewertungdurch die Experten. Die Musikgesell-schaft Konkordia Balsthal unter HansBurkhalter erzählte mit der «Saga Can-dida» von Bert Appermont eine spezi-elle Geschichte über Hexenverfolgun-gen im 17. Jahrhundert. Diese Saga istdie erste Konzertsuite aus sieben Lie-dern vom Open-Air-Musical «Seed ofSatan»; Erstaufführung 2002. GewissePartien wurden von den Aktiven ge-sungen. Leider ohne Bewertung erleb-te das Publikum die MusikgesellschaftMatzendorf-Welschenrohr mit der Di-rigentin Johanna Begert und einem«James-Bond-Medley», bestens bekann-te Filmmelodien wie «The Man withthe Golden Gun», «Moonraker» und«Goldfinger».

    Gespannt auf MarschmusikparadeGespannt wartete das Publikum auf

    die Marschmusikparade, wo sich dieVereine im strammen Schritt und mit

    stolzer Brust darbieten konnten. Ent-lang der Hauptstrasse, Post–GasthofKreuz, hatten sich sehr viele Zuhörereingefunden. Der Wettergott scheintein Musikant zu sein, denn die Witte-rung war ideal für diesen Wettkampf.Es agierten die gleichen drei Expertenwie bei den Wettstücken.

    Musikalisch – militärischZur musikalischen Bewertung kam

    die militärische mit Aufstellung, Rich-tung im Glied und der Kolonne, ein-wandfreiem, vollständigem Tenü,Marschrhythmus und Intonation. DieMusikgesellschaft Beinwil (ausserKonkurrenz), unter der Direktion vonThomas Hafner, eröffnete den Reigenmit dem rassigen Marsch «SchwyzerSoldaten» von Ernst Lüthold. Die Mu-sikgesellschaft Frohsinn Neuendorfpräsentierte den «Bellacher-Marsch»von Walter Joseph. Wuchtig und präg-nant genossen die Zuhörer den «Gene-ral-Guisan-Marsch» von Stephan Jäggi,dargeboten von der Brass Band Mat-zendorf. Grossartig tönte der «Solo-thurner Marsch», ebenfalls von Ste-phan Jäggi, gespielt von der Harmo-niemusikgesellschaft Fulenbach. Ihrehistorischen Uniformen werden im-mer noch bestaunt und sind wirklichschön. «In alter Freundschaft» vonFranz Watz, ging die Musikgesell-schaft Hägendorf-Rickenbach auf dieStrasse. Zum Abschluss dieser Konkur-renz spielte noch die Musikgesell-schaft Konkordia Balsthal den Marsch«Dent Blanche» von Roger Vogel.

    Beinwil danachNach der Parade konzertierte die

    MG Beinwil vor und in der Festhallefür die ankommenden Jugendmusi-ken und die Ehrengäste. In der Fest-halle begrüsste GemeindepräsidentKurt Bloch Ehrengäste und Musikan-ten. Er dankte allen Personen, die zumguten Gelingen dieses Anlasses beige-tragen haben, insbesondere dem OK-Präsidenten Daniel Nussbaumer. Erhoffe, dass alle Vereine mit der Bewer-tung zufrieden seien, und wünschtenoch ein schönes Fest. OK-PräsidentDaniel Nussbaumer dankte der Ein-wohnergemeinde, dass die ganze In-frastruktur gratis zur Verfügung ge-stellt wurde. Er freute sich, dass esdem OK gelungen war, das Jungmusi-kantentreffen am Sonntag in den Mu-siktag einzubauen, damit die Arbeitund das Können der Jungen nochmehr gewürdigt werden konnte. Erdankte ebenfalls für die gute Zusam-menarbeit aller Beteiligten. Nach demMittagessen begannen in der Aula dieVorträge der Jugendmusiken.

    «Arosa» – oder doch «Fire in the Blood»?VON HEINZ BAUMANN

    Regionalmusiktage Mümliswil Grosses Publikum bei Wettspielkonzerten und Marschmusikparade

    Nicht nur im Festzelt war Betrieb, nein: A

    HMG Fulenbach: Immer wieder schön anzusehen Brass Band Matzendorf, späterer Co-Sieger der Parademusik Tambouren und Musikgesellschaft Häge

    Konkordia Balsthal klassierte sich ebenfa

    Regionalmusiktag20

    1.Rang: BB Matzendorf und MG Kon-kordia Balsthal, 87.33 Punkte3. Rang: HarmoniemusikgesellschaftFulenbach, 83.66 Punkte4. Rang: MG Hägendorf-Rickenbach,82.33 Punkte5. Rang: MG Frohsinn Neuendorf,82.00 Punkte.

    Marschmusikparade

  • Auch auf der Gasse fanden sich viele Kiebitze ein, um bei der Marschmusikparade die Ihrigen …

    endorf-Rickenbach Frohsinn Neuendorf

    ... zu unterstützen. BRUNO KISSLING

    Fulenbach hälts mit den Knaben.Blumenmädchen gehen den Matzendörfern voraus.alls auf Rang 1.

    Nordwestschweiz | Montag, 24. Juni 2013ge Mümliswil

    Montag, 24. Juni 2013Seite: 20Print-Artikel«Arosa» – oder doch «Fire in the Blood»?

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