Schulen auf dem Weg in dieSchulen auf dem Weg in dieInklusion im Kreis Mettmann Schulamt für den...

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„Schulen auf dem Weg in die

Inklusion“

im Kreis Mettmann

Schulamt für den Kreis Mettmann 27. Januar 2011

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UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

vom 13. Dezember 2006(In Deutschland seit dem 26. März 2009 in Kraft)

„Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte undGrundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern“.

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Zentrale Inhalte und Ziele der UN-Konvention

Meilenstein zur weltweiten Stärkung der Rechte behinderter Menschen Grundsatz: vollständige und wirksame Teilhabe in der Gesellschaft (u. a. Bildung, Kultur etc.) Strukturen so gestalten, dass eine barrierefreie, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am Leben zur Normalität wird Artikel 24 „Bildung“: Menschen mit Behinderungen dürfen nicht vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Sie haben gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem inklusiven, hochwertigen und unent- geltlichen Unterricht an Grundschulen und weiter- führenden Schulen.

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Integration versus Inklusion

Inklusion verfolgt einen anderen Ansatz als Integration.Während Integration in eine Gemeinschaft einbindet, willInklusion sicherstellen, dass sich niemand außerhalb derGemeinschaft befinden muss.

Integration Inklusion„in das Ganze hineinfügen“ „dazu gehörend“

Inklusion ist ein gesellschaftlicher Prozess, der nur mittel-und langfristig realisiert werden kann.

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Zentrale Merkmale einer inklusiven Pädagogik

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Merkmale einer inklusiven Pädagogik:

die grundsätzliche Wertschätzung aller Schülerinnen und Schüler

Steigerung der Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler an Unter- richt und allgemeinem schulischen Leben

Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe ALLER, nicht nur solcher mit Beeinträchtigungen oder solcher, denen besonderer Förderbedarf zugesprochen wird

Inklusion wendet sich gegen „Zwei-Gruppen-Theorien“, die Men- schen in Kategorien wie Behinderte und Nichtbehinderte, Aus- länder und Deutsche… unterteilt und damit dem Einzelnen nicht gerecht werden

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Merkmale einer inklusiven Pädagogik:

die Sichtweise, dass Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern Chancen für das gemeinsame Lernen sind und nicht Pro- bleme, die es zu überwinden gilt. Damit wendet sie sich der Hetero- genität positiv zu.

die Anerkennung, dass JEDER ein Recht auf wohnortnahe Bildung und Erziehung hat.

Inklusive Pädagogik ist ausgerichtet auf den Ausbau und die Förde-rung der individuellen Fähigkeiten aller Kinder und Jugendlichen, un-abhängig von vorhandenen Begabungen. Sie ermöglicht individuellezieldifferente Lernprozesse für ALLE, sowohl für Behinderte als auchfür Normal- und Hochbegabte. Damit löst sie sich von frühzeitiger Festlegung und schafft wünschenswerte Entfaltungspotentiale.

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Paradigmenwechsel

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind Schüler der allgemeinen Schule

Separierende sonderpädagogische Förderorte sind nicht mehr vorrangig

Sonderpädagogen fördern gemeinsam mit der Allgemeinen Schule

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Kompetenzzentren für sonderpädagogische

Förderung (KsF) im Kreis Mettmann

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Eingerichtet bzw. beantragt werden in diesem Modell Kompetenzzentren für die Regionen:

Nord = Velbert und Heiligenhaus

West = Ratingen

Mitte/Ost = Mettmann und Wülfrath

Mitte/West = Erkrath

Süden/Osten = Hilden und Haan

Süd = Monheim und Langenfeld

Chancen und Bedenken:

Chancen: alle Kinder profitieren, auch die Kinder ohne Förderbedarf Abbau der Stigmatisierung von Kindern mit Förderbedarf frühzeitige und präventive Förderung Kreis und Städte beschreiten gemeinsam den Weg Schulsystem kann ökonomischer gestaltet werden sonderpädagogische Ressource wird nicht reduziert

Bedenken: Neuerung belastet die Schulen Änderungen sind mit Ängsten der Beteiligten verbunden Förderschulen bangen um ihre Existenz mangelnde Begleitung in der Einführungsphase

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Aufgaben der KsF:

Aufgaben der Sonderpädagogen in den Allgemeinen Schulen sind:- Unterricht- Beratung- Diagnostik- Prävention

Die Sonderpädagogen der KsF können sowohl in der Allgemeinen Schule als auch an der Förderschule arbeiten

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Kooperationsauftrag des Kompetenzzentrums:

Kompetenzzentrum, Förderschulen und allgemeine Schulen legen einvernehmlich die Förderschwerpunkte und Förderbedingungen fest. Sie vereinbaren die Arbeitsteilung und den Zeitrahmen

Kompetenzzentrum und allgemeine Schulen nutzen die vorhandenen Netzwerke ( z. B. Kooperation mit Jugendhilfe, Gesundheitssystem, Kindertagesstätten etc.) Kompetenzzentrum und allgemeine Schulen planen und realisieren die Präventionsmaßnahmen

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Schulische und außerschulische Kooperationspartner der Kompetenzzentren

Kooperation vor und während der Einschulung im Rahmen eines vereinbarten Procedere:

Schulanfänger mit vermutetem Förderbedarf werden – Einver-ständnis der Eltern vorausgesetzt – in der Regel ohne AO-SF-Ver-fahren eingeschult und inklusiv gefördert. Dabei erfolgt die Kooperation zwischen Kompetenzzentrum und Grundschule:

gemeinsame Diagnostik gemeinsame, individuelle Förderplanung gemeinsamer Vorschlag hinsichtlich des zukünftigen Förder- ortes gemeinsame Elternberatung Planung der bedarfsgerechten, flexiblen sonderpädagogischen Unterstützung

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Organisatorische Rahmenbedingungen

Auf jeder Ebene: Schule, KsF-Region und Kreis Mettmann gibt es Steuergruppen, die sich regelmäßig treffen.

Organisationsstruktur

Koordinierungsgruppe

Steuerungs-ebenen

Kreis ME

KsF

Region

Schulen kooperierende allgemeine Schulen

Leitung des KsF

kooperierende Förderschulen

Steuergruppe

Vertreter/innen aller kooperierenden Schulen

Leiter/innen aller 6 KsF + Vertreter aus den GS

Schul-träger

Schul-aufsicht (P,SI,SII)

FortbildungSchulamt KT

Koopera-tions-

partner

wissen-schaftliche Begleitung

nur bei Bedarf

Pädagogische Koordinierungsgruppe

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Leitungen

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Inklusion braucht Professionalität

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Auftrag der wissenschaftlichen Begleitung

Säule 1:wissenschaftliche Begleitung im Rahmen der Umsetzung zur inklusiven Schule im Kreis Mettmann(Mehrebenenanalyse)

Säule 2: Qualifizierungsmaßnahme: Ausbildung vonMultiplikatoren

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Säule 1:

Wissenschaftliche Begleitung im Rahmen der Umsetzung zur

Inklusion

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Ebene Zielkriterium/ Erfolgsparameter

Erhebungsmethoden Erhebungs- zeitpunkt

Kreis • Schulentwicklung im Kreis• Schülerentwicklung im Kreis• Ressourcenbeanspruchung

Kreisstatistik Abfrage Schulamt,

Gesundheitsamt, Schulpsych. Dienst

jährlich

Schulen • Schülerzusammensetzung• Kooperation zwischen KsF &

Grundschulen/KITA• Ressourcenerfassung, Bedarfe • Annahme der Qualifizierungs- • pakete

Schulstatistik Kurzfragebogen zur

Häufigkeit & Qualität Kurzfragebogen

jährlich

Schüler • Soziales Klima/Integration • emotionale/soziale

Entwicklung• akademischer Lernerfolg• Sprachentwicklung

Soziometrie LSL, SDQ Lernstand, Zeugnisraster,

Screenings zu Rechnen/Lesen/Schreiben/

Sprachkompetenz

Halbjährlich jährlich

Lehrer Eltern

• Einstellung von Lehrern zur Inklusion, Belastung, Bedarfsabfrage, Arbeitszufriedenheit

• Einstellung von Eltern zur Inklusion

Fragebogen Halbjährlich jährlich

Eckpunkte der wissenschaftlichen Begleitung

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Säule 2

Professionalisierung für Inklusion

- Qualifizierungsmaßnahme-

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Ziele der Qualifizierung

1. Schulung der Multiplikatoren im Zeitraum von 10 Monaten

Mit dem ersten Modul wurde im September 2010 be-

gonnen; durchgeführt von der Universität Köln

2. Multiplikatoren auf die Fortbildungen in den Schulen vorbereiten

Zielgruppe: vorrangig Lehrkräfte der zukünftigen Klassen 1und 2

Die Fortbildungen werden im ersten Halbjahr 2011 durch-

geführt

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Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte

1. Grundlegende Einführung

2. Kooperative Beratung

3. Diagnostik & Förderplanung

4. Classroom Management

5. Prävention und Intervention bei Verhaltensstörungen

6. Prävention bei Lernstörungen

7. Basiswissen über Sprachstörungen

8. Abschlussreflexion

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