Schweiz am Sonntag, Nr. 15, 13. April 2014 BASEL 61 · 4/13/2014  · Mit dem Interview mit Nick...

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Schweiz am Sonntag, Nr. 15, 13. April 2014

BASEL | 61

Landschaftsbilder hinterDreifachglasAUSGABE VOM 6. 4.: GEMÜSE MADE INSCHWEIZERHALLEVor noch nicht allzu langer Zeit habe ichgelesen, dass ein japanisches Dienstleis-tungsunternehmen seinen Angestellteneinen kurzen Haarschnitt vorschreibenwill. Dadurch würden die Schneidinterval-le länger, womit ein Beitrag an das Ener-giesparen geleistet werde. Eine amerikani-sche Firma wiederum will die Rotationvon Fischschwärmen für die Energiege-winnung nutzen. Wenn nun sogar die Ge-meinde Muttenz ihre Industrieflachdä-cher gegen den Welthunger und/oder zurEnergiegewinnung nutzen will, so möch-te ich meinen Beitrag zu Rettung derMenschheit ebenfalls leisten. Ich schlagevor, dass auf Gesetzesebene vorgeschrie-ben wird, dass sämtliche Landschaftsbil-der innerhalb von beheizten Räumen miteiner Dreifachverglasung versehen wer-den, damit im Winter Energie eingespartwerden kann. ROLAND KESTENHOLZ, SELTISBERG

Hayek – unser Tellgegen US-GesslerallürenAUSGABE VOM 6. 4.: SWATCH GROUP WEISTUS-TERRORSPEZIALISTEN ABKein Kniefall vor US- Gesslerallüren! Eingrosses Dankeschön an Nick Hayek. End-lich ein grosser Schweizer Unternehmer,der im Geiste Tells sich nicht von denUS-Gesslerallüren beeindrucken lässt.Solche mutigen und standhaften Unter-nehmer braucht unser Land. All die vorden USA niederknienden Banken, wieauch die Unternehmen der

Nahrungsmittelindustrie sollten sich einBeispiel nehmen an Hayek. Die Begeben-heit um die Swatch Group deckt nämlichauch eine altbekannte Taktik auf: Sozu-sagen immer, wenn an die Schweiz un-verschämte Forderungen gemacht wer-den, werden auch gleich Androhungenim Falle einer Nichtkooperation ge-macht. Doch wie der Fall der SwatchGroup zeigt, können wir uns beruhigen,waren es doch vonseiten der USA ledig-lich leere Drohungen. Eine Besinnungauf die urschweizerischen Freiheitsidea-le stände den Schweizer Unternehmengut an, dann würden sie sich nicht stän-dig von den machtbesessenen USA er-pressen lassen. MARTIN BRACHER, BÜSSERACH

Endlich: Hayek setztden USA GrenzenMit dem Interview mit Nick Hayek hatChefredaktor Müller eine fällige und über-zeugende Geschichte gebracht, wie manselbstbewusst US-Drohungen und Forde-rungen klar abweist. US-Sicherheitskräftewollten Fabriken der Swatch Group kon-trollieren. Der erfolgreichste Konzernchefder Schweiz konnte aus seiner Position derStärke einfach melden: Kommt nicht in-frage. Ende der 90er-Jahre liessen sich Ban-ker um Rainer E. Gut und Politiker wie Ul-rich Bremi vom World Jewish Congress alsverlängerter Arm von Bill Clinton erpres-sen. Dieser wollte schon damals seineSteuerflüchtlinge zurückholen, dasSchweizer Bankgeheimnis durch Singer,Bronfman, Weisz, Hevesi, Fagan und wiesie alle hiessen schleifen und den erfolg-reichen Finanzplatz Schweiz angreifen. Eswar eine dunkle Stunde der Schweiz undColin Powell warnte an der 150-Jahr-Feierdes Bundesstaats am 5. Januar 1998 , wereinmal erpresst wird, wird es immer wie-der. Wie recht er doch bekam. Das Njetvon Nick Hayek motiviert, stärkt schweize-risches Selbstbewusstsein und setzt denklammen USA endlich Grenzen.

ROGER E. SCHÄRER, FELDMEILEN

Stimmzwang odereine TombolaAUSGABE VOM 6. 4.: WIE SICH EINE GENERA-TION AUS DER DEMOKRATIE VERABSCHIEDETDie Komplexität von Abstimmungsvorla-gen lässt sich in vielen Fällen nicht redu-zieren. Wer sich nicht täglich mit dem po-

litischen Geschehen befasst, hat kaum ei-ne Chance, sich über politische Fragen ei-ne eigene Meinung zu bilden. BeruflicheAnforderungen in der Jugendzeit, Frei-zeitaktivitäten und unpolitische Elternsind kein guter Boden für politische Bil-dung. Zudem ist die staatspolitische Bil-dung in der Schule minimal. Politik ist ei-ne eher trockene Materie. Der Einfluss ei-ner einzigen Stimme ist meist bedeu-tungslos. Letztlich bleiben kurzfristig nurAnreize (Verlosungen bei Wahlen und Ab-stimmungen) oder der Stimmzwang, umdie politische Beteiligung der Jungen zuverbessern. ALEX SCHNEIDER, KÜTTIGEN

Wer nicht abstimmt, solleine Busse zahlenVon Winston Churchill stammt das Zitat:«Die Demokratie ist die schlechteste allerStaatsformen, ausgenommen alle ande-ren». Mit der direkten Demokratie gehtdie Schweiz weiter als die meisten Demo-kratien des Westens, wo nur alle paarJahre Parlament und Staatsführung ge-wählt werden können. Die Schweiz wirdweitherum um ihre Möglichkeiten be-neidet. Wählen wir diese Staatsform,müssen zwingend alle Stimmberechtig-ten ihre politische Verantwortung wahr-nehmen. Junge und Familien mit Kin-dern sind offen, sehen ihre Zukunft unddie ihrer Kinder noch vor sich und ent-scheiden daher mit einem weiteren Hori-zont für zukunftsgerichtete, nachhalti-ge, offene Lösungen. Sie machen leiderallzu oft nicht mit, was zu rückwärtsge-wandten Scheinlösungen führt. Die Jun-gen und auch die beruflich und familiär

stark beanspruchten Mittelalterlichenmüssen darum aktiver werden. Wirschlagen deshalb zwei einfache Mass-nahmen vor. Erstens: Einführung derStimm- und Wahlpflicht. Wer nicht teil-nimmt, zahlt eine Busse. Zweitens: breiteEinführung der Abstimmung via Inter-net. MARTIN BOSSARD-VÖGELI,

CHRISTINE BOSSARD VÖGELI, KÖLLIKEN

Die Jungen wissen, dassGeld die Welt regiertDie Jungen sind nicht mehr so blind, wiewir es waren, und wissen, dass die Wirt-schaft und das Geld regieren. Man musssich nur mal überlegen, mit welchenKosten ein kommunaler Wahlkampf ver-bunden ist – geschweige denn kantonaloder gar national. Es braucht mehr Geldals Fähigkeiten für ein politisches Amt.

EDWIN MERKI, RAPPERSWIL SG

Die Regierung hilftden BankernAUSGABE VOM 6. 4.: ABSPRACHEN IM DEVI-SENHANDEL – DIE WEKO POKERT HOCH Langsam wird mir schwindlig von denüberraschten, von-nichts-wissenden, na-iven Bankern. Und schuld sind sie ehnie. Normalerweise würde ich solcheBanker als unterbelichtet einstufen,aber sie sind das Gegenteil: Sie lügen,schummeln , und keiner tut etwas da-gegen. Unsere Regierung hilft ihnen indieser unehrlichen und unethischenArbeitsweise, indem sie die Weko mitminimalem Personalbestand belässt.Dafür wird massenweise Personal fürManagementberatungen, persönlicheBerater und Berater für irgendwelchenQuatsch angestellt. Die verantwortlicheBundesrätin Eveline Widmer ist ja auchkomplett mit ihrer Wiederwahl be-schäftigt, indem sie allen Parteien ge-schmeidig flattiert.

MENGIA WILLIMANN, LUZERN

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■ LESERBRIEFE

HerausgeberinAZ Zeitungen AG,Rheinstrasse 3, 4410 LiestalVerleger Peter Wanner

«Schweiz am Sonntag» Basel: Christian Mensch(Leitung), Miriam Glass, Valentin Kressler,Andreas Maurer, Aline WannerViaduktstrasse 42, 4051 BaselChefredaktoren: Patrik Müller (Schweiz amSonntag), Beat Schmid (Stv.)

RedaktionBundeshaus: Alan Cassidy, Henry Habegger, Oth-mar von Matt, Christof Moser; Nachrichten: BeatKraushaar, Anna Kappeler, Yannick Nock, Fabien-ne Riklin; Wirtschaft: Peter Burkhardt, MichaelHeim, Benjamin Weinmann; Gesellschaft: SachaErcolani; Sport: François Schmid-Bechtel, MarcelKuchta, Martin Probst, Patrik Schneider, SimonSteiner, Michael Wehrle, Sebastian Wendel, Etien-ne Wuillemin; Regionalsport: Rainer Sommerhal-der, Daniel Weissenbrunner, Raphael Biermayr,Andreas Fretz, Ruedi Kuhn, Michael Schenk;Foyer: Stefan Künzli, Sabine Altorfer, ChristianBerzins, Anna Kardos, Silvia Schaub, RaffaelSchuppisser, Gregor Waser; Autoren: Hans Fahr-länder, Max Dohner, Jörg Meier, Klaus Zaugg;Bildredaktion: Pascale Hadorn, Sarah Loffredo,Marius Rinderknecht; Fotografen: Emanuel Freu-diger, Chris Iseli, Nicole Nars, Kenneth Nars, AlexSpichaleErweiterte Redaktion: Jonas Burch (Regional-sport)Art Direction: Brigitte Gschwend, Chantal Spei-ser, Barbara Adank (Grafik)Chef vom Dienst: Roman WürschStellenmarkt: Manuela SpeckerTelefon: 061 927 26 00Telefax: 061 927 26 04E-Mail: basel@schweizamsonntag.ch leserbriefe@schweizamsonntag.chOnline: www.schweizamsonntag.chInserate AZ Zeitungen AG,Schweiz am Sonntag,Viaduktstrasse 42, 4051 BaselTelefon: 061 927 26 00Telefax: 061 927 26 04E-Mail: inserate@schweizamsonntag.chLeiter Verkauf: Dieter ButzAnzeigenpreise unterwww.schweizamsonntag.chAbonnement Für Zustellungen, Bestellungen, ÄnderungenTelefon: 058 200 55 05Telefax: 058 200 55 56E-Mail: abo@basellandschaftlichezeitung.ch/abo@bzbasel.chAbopreise inkl. 2,5% MwSt.: (7 Tage 6/12 Monate)Fr. 256.– / Fr. 455.–Schweiz am Sonntag (6/12 Monate)Fr. 90.–/ Fr. 168.–VerlagNeumattstrasse 1, 5001 AarauTelefon: 058 200 58 58Geschäftsführer: Dietrich BergLeiter Werbemarkt National: Paolo PlacaLeiterin Marketing: Tanja LaubeDruckereiSOL PrintIndustriestrasse 18, 4553 SubingenLeitung: Urs BinkertOmbudsmann AZ Medien AGRené Rhinowombudsstelle@azmedien.chAZ Zeitungen AG, Ombudsstelle, Neumattstrasse 1,5001 AarauEine Publikation der

WEMF beglaubigte Auflage Schweiz am Sonntag203 130 Ex. (WEMF 2013)Leser: 459 000 (Mach Basic 2013-2)Copyright HerausgeberinBeteiligungen der AZ Medien AG auf www.azmedien.ch

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■ LESERBRIEFE AN DIE«SCHWEIZ AM SONNTAG»

BILD DER WOCHE. Geputzt, poliert und ins beste Licht gesetzt. DieBasler Verkehrs-Betriebe (BVB) pflegen wieder ihr Image. Am Tag deroffenen Tür im Depot Dreispitz haben sie am Samstag das 100-Jahr-

Jubiläum der Oldtimerin «Dante Schuggi» gewürdigt und für ihr Tram-museum geworben. Wie gross der BVB-Support derzeit ist, könnte dieVolksabstimmung zeigen, in der über eine Grossinvestition ins Erlen-

matt-Tram abgestimmt wird. Wenn diese bachab geht, können die BVBimmerhin sagen, sie hätten vorgesorgt: Am Führerstand präsentiertsich bereits die neue Generation von BVB-Verehrern.

KENNETH NARS

Des Baslers liebstes Gefährt

Sebastian Frehner ist nicht Verwaltungs-rat der Bank Coop, wie fälschlicherweisevergangene Woche berichtet («Spitzen-verdiener und Aufsteiger»). Die angeführ-te Entlöhnung basiert einzig auf seinemMandat als Bankrat der BKB.

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■ KORREKT

53 Prozent der «Schweiz am Sonn-tag»-Leser sind gegen einen Stimm-zwang bei Volksabstimmungen.(2729 Teilnehmer)

Sind Sie für einen Stimmzwang bei Volksabstimmungen?

Ja 47%

GRAFIK: SCHWEIZ AM SONNTAGWWW.SCHWEIZAMSONNTAG.CH

Nein 53%

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■ FRAGE DER WOCHE

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